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Fragen von LesernDer Wachtturm 1959 | 15. März
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der Welt“ wären, sondern von der Verurteilung dieser Welt frei werden möchten, die eine Folge der „Sünde der Welt“ ist. (Joh. 1:29) Deshalb hat Gott seinen Sohn in die Menschenwelt gesandt, nicht um eine generelle Verurteilung dieser Welt oder der Menschenwelt auszusprechen, das heißt eine unterschiedslose Verurteilung jedes Gliedes der Menschenwelt, ohne deren Gliedern erst eine Gelegenheit eingeräumt zu haben, zu zeigen, wie sie über die verwerfliche Sünde und Sündhaftigkeit der Welt dächten. Daher sandte Gott seinen Sohn zur Menschenwelt, ‚damit die Welt durch ihn errettet werde‘.
Das besagt nicht, daß die ganze Menschenwelt durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, errettet werden wird, sondern es besagt tatsächlich, daß jedem einzelnen und allen die Gelegenheit, errettet zu werden, in unparteiischer Weise offensteht. Dennoch wird die Menschenwelt gerichtet werden. Diesen Sinn haben Jesu spätere Worte, die er zu einer Menge Juden sprach: „Jetzt findet ein Gericht über diese Welt statt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde Menschen aller Arten zu mir ziehen. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Wenn aber jemand meine Worte hört und sie nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn nicht die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten, bin ich gekommen. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, hat jemand, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage.“ — Joh. 12:31, 32, 46-48, NW.
Nicht alle Menschen dieser Welt werden errettet werden. Nicht die ganze Menschenwelt wird dem Gericht entrinnen, das die Verurteilung zur Folge hat, die zur Vernichtung führt, obwohl Jesus bei seinem ersten Kommen nicht kam, um die Menschenwelt in ihrer Gesamtheit zu richten und zu verurteilen. Warum wird denn nicht die ganze Menschenwelt errettet, um dem Gericht zu entgehen? Weil, wie Jesus sagte, derjenige, der „Glauben an ihn ausübt, nicht gerichtet werden wird. Wer nicht Glauben ausübt, ist schon gerichtet, weil er nicht Glauben an den Namen des einziggezeugten Sohnes Gottes ausgeübt hat. Dies ist nun die Grundlage für das Gericht: daß das Licht in die Welt gekommen ist; aber die Menschen [nicht Engel] haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.“ (Joh. 3:18, 19, NW) Somit sind die einzigen Menschen dieser Welt, die nicht gerichtet, sondern errettet werden, jene, die an Gottes Sohn glauben, aus der Finsternis der Welt hinausgehen und in das Licht treten, so daß „ihre Werke als solche offenbar werden, die in Harmonie mit Gott gewirkt worden sind“. (Joh. 3:21, NW) Mit Ausnahme dieser Menschen wird die Menschenwelt im allgemeinen im Gericht als der Rettung für unwürdig erfunden werden.
Um die Besprechung dieses Themas zum Abschluß zu bringen, sagen wir, daß die „Welt“, die Gott so sehr liebte, daß er Jesus zu ihr sandte — nicht um sie zu richten, sondern um sie zu retten —, die Menschenwelt auf Erden ist. Sie wird von jenen Gliedern vertreten, die sich von dem weltlich organisierten Menschenvolk losreißen und Glauben an Gottes Gabe, an seinen einziggezeugten Sohn, ausüben, in Einheit oder in Gemeinschaft mit ihm kommen und sich der Liebe Gottes, die er ihnen durch seinen einziggezeugten Sohn zukommen läßt, als würdig erweisen. Solche treuen Gläubigen und Nachfolger Jesu befinden sich auf dem Weg zu ewigem Leben in Gottes verheißener neuer Ordnung der „neuen Himmel und einer neuen Erde“. — 2. Pet. 3:13.
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Christen stets mißverstandenDer Wachtturm 1959 | 15. März
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Christen stets mißverstanden
● Mit den Klagen, die gegen die christlichen Zeugen Jehovas erhoben werden, weil sie sich nicht wohlgemeinten populären Bewegungen anschließen, sind jene vertraut, die die Geschichte des Urchristentums kennen. Zum Beispiel lesen wir, daß der antichristliche Schriftsteller Celsus vom zweiten Jahrhundert „in sie drang, dem Reichsherrscher [Marcus Aurelius] bei seiner schwierigen Aufgabe der Rettung der Welt behilflich zu sein. Sorgt dafür, daß sie aus ihrer selbstischen Isolierung heraustreten; laßt sie seinen Ratsversammlungen beiwohnen und sich auch als Offiziere seinen Heeren anschließen.“ Ja, ebenso wie Gott hingegebene Christen der Gegenwart waren die Christen im zweiten Jahrhundert unpopulär, weil „sie es ablehnten, bei einem Unternehmen mitzumachen, das für die Interessen der Zivilisation lebenswichtig zu sein schien“. — Eusebius of Caesarea, Foakes-Jackson (engl.).
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Zwei AltäreDer Wachtturm 1959 | 15. März
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Zwei Altäre
● In einem Artikel, der im September 1953 in der Zeitschrift The Christian Century erschien, schrieb Eivind Berggrav, ehemaliger Primas der norwegischen Kirche, folgendes: „Für viele europäische Christen hat es den Anschein, als ob die amerikanischen Kirchen gelegentlich zwei Altäre hätten, einen für den Dollar und einen für Gott.“
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