Wache Anbeter in der Zeit des Endes
1. Weshalb ist es so wichtig, jetzt geistig wach zu sein?
WIE wichtig ist es doch, angesichts der drohenden Vernichtung, die durch die Hand Christi Jesu, des Urteilsvollstreckers Jehovas, über die böse Welt kommen wird, wach zu sein und die Verantwortlichkeiten zu erkennen, die denen obliegen, die die Religion gemäß der Bibel ausüben! Wir müssen uns vor den Fallgruben hüten, in die wir zusammen mit den Bösen zu unserem Verderben hineingezogen werden könnten, weil der Teufel, einem brüllenden Löwen gleich, alle zu verschlingen sucht, die nicht fest stehen. Wir sollten uns sorgfältig bemühen, unsere Augen fest auf die direkt vor uns liegende neue Welt gerichtet zu halten. — 1. Pet. 5:8.
2. Zu welcher Haltung spornte der Apostel Petrus seine christlichen Brüder an, und warum ist dieser Rat für uns in dieser Zeit des Endes am Platze?
2 Etwa sechs Jahre vor der Zerstörung Jerusalems durch die Heere Roms im Jahre 70 n. Chr. schrieb der Apostel Petrus seinen zweiten Brief an die Glieder der Christenversammlung und erteilte ihnen einen inspirierten Rat, der heute, in den Tagen, die der durch Jerusalems Zerstörung vorgeschatteten Vernichtung unmittelbar vorausgehen, noch gewichtiger ist. Er wandte sich an jene, die bereits zum Glauben gekommen waren, und betonte, daß sie von Gott abhängig wären und deshalb demütig vor ihm wandeln sollten, indem er sagte, daß sie den Glauben erlangt hätten „durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und des Erretters Jesus Christus“. (2. Pet. 1:1, NW) Wir alle sind Gott für das Leben und die zahllosen Vorkehrungen für dessen Erhaltung zu Dank verpflichtet. Wir haben nichts, dessen wir uns rühmen könnten, haben aber viel, wofür wir dankbar sein können. So, wie wir Gott unser gegenwärtiges Leben verdanken, stützt sich auch unsere Hoffnung auf ewiges Leben in der neuen Welt auf seine Vorkehrungen.
GOTTES VORKEHRUNG ZUR RETTUNG
3. Worauf stützt sich unsere Hoffnung auf Rettung?
3 Wir sind in Sünde und unter dem Todesurteil geboren worden, doch als wir die gute Botschaft hörten, sind wir zur Erkenntnis der Tatsache gekommen, daß uns Erlösung nur durch das Loskaufsopfer Jesu, für das Jehova Gott gesorgt hat, zukommen kann. Jesus ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“; und niemand kommt zum Vater, außer durch ihn. (Joh. 14:6, NW) Jene Christen, die als Geistsöhne Gottes und Miterben Christi im himmlischen Königreich „Teilhaber der göttlichen Natur“ werden, haben diese Hoffnung auf Grund des Lösegeldes. Zu ihnen sagt der Apostel Paulus: „Da wir nun zufolge des Glaubens gerechtgesprochen worden sind, erfreuen wir uns des Friedens mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir auch durch Glauben Zugang erlangt haben zu dieser unverdienten Güte, in welcher wir nun stehen, und wir frohlocken auf Grund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“ (2. Pet. 1:4; Röm. 5:1, 2, NW) Die Hoffnung, die die „große Volksmenge“ der Gläubigen hegt, die das irdische Gebiet des Königreiches ererben, stützt sich ebenfalls auf diese Vorkehrung, und sie verkündigen öffentlich: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.“ (Off. 7:10, NW) Diese göttliche Vorkehrung schätzen sie sehr. Sie ist nicht etwas, das zu glauben sie zwar vorgeben, das sie aber nicht verstehen. Sie belehren andere darüber und machen sich regelmäßig das Vorrecht des Gebets im Namen dessen zunutze, der sein Leben als Loskaufspreis dahingab.
4. (a) Wodurch ist es möglich, der Vernichtung in Harmagedon zu entgehen? (b) Welche Haltung müssen wir einnehmen, statt unser Vertrauen auf Menschen zu setzen?
4 Indem wir Jesus Christus als denjenigen anerkennen, durch den Gott Rettung schafft, ist es möglich, den Sturm von Harmagedon zu überleben. In den Tagen Noahs wurden nur jene durch die Flut hindurch am Leben erhalten, die an Noah als den Propheten Gottes glaubten und sich seiner Leitung unterstellten. Wenn die Stunde von Harmagedon während der Tage unserer Generation schlägt, werden nur jene am Leben erhalten werden und in die neue Welt hineingelangen, die ihren Glauben an den größeren Noah, an Jesus Christus als Gottes großen Propheten und regierenden König, bewiesen und sich ihm als dem leitenden Haupt unterzogen haben. (1. Pet. 3:20, 21) Jene, die auf Erdenmenschen vertrauen, werden sich ohne Hilfe vorfinden. Der Mensch mit allen seinen wissenschaftlichen Kenntnissen wird feststellen, daß seine Raketenabwehrgeschosse nicht imstande sind, die Kräfte der Natur abzuwehren, die Gott gegen die Bösen entfesseln wird, um sie zu vernichten; auch wird der Mensch nicht fähig sein, irgendein Mittel zu ersinnen, durch das er dem Gericht entgehen könnte, indem er in einen anderen Teil des Universums wegflöge. Von den Bösen sagt Gott: „Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird von dort meine Hand sie holen; und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich von dort sie herniederbringen.“ (Amos 9:2) Statt auf die Werke von Menschen zu vertrauen, werden jene, die wachen Auges die Lage erkennen, der sich die Menschheit jetzt gegenübersieht, in Demut danach trachten, daß Gott sich ihrer annehme und daß sie die Gunst seines Sohnes, des Königs Jesus Christus, erlangen. „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte.“ — 1. Pet. 5:5, NW; Ps. 2:12.
DIE RECHTEN FRÜCHTE HERVORBRINGEN
5. Welche Eigenschaften sollten jene an den Tag legen, die in der neuen Welt leben möchten, und was wird die Folge sein?
5 All dies erfordert Anstrengungen unserseits. Es bedeutet, daß wir unser Leben so einrichten, daß es den gerechten Anforderungen Gottes entspricht. Angesichts der Aussicht auf Leben, die Gott uns gibt, ermahnt Petrus: „Ja, gerade deswegen fügt, indem ihr dafür beharrliche Anstrengungen macht, eurem Glauben die Tugend hinzu, eurer Tugend Erkenntnis, eurer Erkenntnis Selbstbeherrschung, eurer Selbstbeherrschung Ausharren, eurem Ausharren Gottergebenheit, eurer Gottergebenheit brüderliche Zuneigung, eurer brüderlichen Zuneigung Liebe.“ (2. Pet. 1:5-7, NW) Der Glaube, nämlich eine wohlbegründete Überzeugung, daß sich die uns durch Gottes Wort verliehene Hoffnung erfüllen wird, ist erforderlich, um Gott wohlzugefallen. Tugend ist Rechtschaffenheit im Wandel, und dies in Übereinstimmung mit dem göttlichen Maßstab der Sittlichkeit; ohne sie wäre unsere Anbetung nicht annehmbar. Erkenntnis ist notwendig, wenn wir Arbeiter sein wollen, die ‚sich wegen nichts zu schämen brauchen, die das Wort der Wahrheit recht handhaben‘. (2. Tim. 2:15, NW) Selbstbeherrschung ist wichtig, damit wir unser Leben in Einklang bringen mit dem, was wir als recht erkennen. Ausharren befähigt uns, im Glauben fest zu stehen, selbst unter schwierigen Verhältnissen. Gottergebenheit treibt uns an, unser Herz in unseren Gottesdienst zu legen. Brüderliche Zuneigung und Liebe verbinden uns eng mit Gott, mit unseren Brüdern und mit der theokratischen Organisation. „Wenn diese Dinge in euch sind — und reichlich vorhanden —, so lassen sie euch hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht untätig oder unfruchtbar sein.“ — 2. Pet. 1:8, NW.
6. (a) Welche Früchte hat die Christenheit hervorgebracht, und warum? (b) Was für Früchte sind bei dem Volke Jehovas zu finden, und weshalb?
6 Wir können es uns nicht leisten, unaufmerksame oder schläfrige Gottesanbeter zu sein. Die Gegenwart ist eine Zeit für Tätigkeit. Von unserer gegenwärtigen Handlungsweise hängt unsere Gelegenheit, in der neuen Welt zu leben, ab. Alle Menschen sind an ihren Früchten erkennbar. Ein Blatt, betitelt „Memento“, das besonders für den „Passionssonntag“ abgefaßt und in den Niederlanden verbreitet wurde, sagte über die Früchte der Religion der Christenheit folgendes: „Wir sind an der Zersplitterung der Einheit der Kirche Christi und der Zerstückelung der Wahrheit schuld … Weil wir Gott nicht eifrig genug lieben, sind wir daran schuld, daß es dreiunddreißig Millionen Kommunisten gibt, die Gott leugnen … Wir sind schwach, weil wir das Evangelium in eine angenehme Formel zugunsten des äußeren Anstandes und eines sicheren Lebens umgewandelt haben … Wir sind schwach, weil wir die christliche Sittlichkeit abgestreift haben … Wir sind schwach, weil wir nicht beten.“ Die Früchte der Christenheit offenbaren, daß sie nicht die Religion gemäß der Bibel ausübt, denn ihre Früchte entspringen nicht einer „genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“. Jener aber, der das Wort der Wahrheit hört und dessen Sinn erfaßt, trägt wirklich Frucht von rechter Art. Er bringt in seinem Leben die Früchte christlicher Eigenschaften hervor, die in Johannes 15:8 erwähnt werden und die den Vater verherrlichen. Beständig bringt er „Gott ein Opfer des Lobes dar, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung über seinen Namen abgeben“. (Heb. 13:15, NW) Das hat zur Folge, daß noch mehr Menschen die gute Botschaft hören, sich Gott hingeben und Christen werden, herzerfreuende „Empfehlungsbriefe“, Zeugnisse für die Fruchtbarkeit des Predigtdienstes, an dem wir uns als „Gottes Mitarbeiter“ beteiligen. — 2. Kor. 3:1-3; 1. Kor. 3:5-9, NW.
7. Woran liegt es, wenn jemand keine christlichen Früchte hervorbringt? Was sollte diesbezüglich getan werden?
7 Wenn diese rechten Charakterzüge und diese richtige Tätigkeit in unserem Leben fehlen würden, wäre etwas ernstlich verkehrt. „Denn in wem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind, verschließt seine Augen vor dem Licht und hat die Reinigung seiner früher begangenen Sünden vergessen.“ (2. Pet. 1:9, NW) Wenn jemand in diesen Dingen nachlässig geworden ist und es versäumt hat, die „beharrlichen Anstrengungen“ zu machen, die erforderlich sind, ist es für ihn jetzt hohe Zeit, anders zu handeln. Wir können es uns nicht leisten, gleichgültig oder halbherzig zu sein. Es wäre höchst unweise, würden wir unseren Dienst für Gott auf eine künftige Zeit verlegen, besonders angesichts der Kürze der noch verbleibenden Zeit. Wir müssen für die Anforderungen, die die wahre Anbetung an uns stellt, ein waches Auge haben. Nur wenn wir die Notwendigkeit erkennen, Gottes Anforderungen zu entsprechen, und uns von ganzem Herzen anstrengen, ihm zu dienen, wird uns „reichlich der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Erretters Christus gewährt werden“. — 2. Pet. 1:11, NW.
LIEBEVOLLE MAHNUNGEN
8. Welchen Grund hatte der Apostel Petrus, gemäß seinen Worten, seinen zweiten Brief zu schreiben?
8 Weshalb schrieb Petrus diese Ratschläge seinen christlichen Brüdern? Kannten sie denn das, was er schrieb, nicht schon? Er antwortet: „Deshalb werde ich bereit sein, euch immer wieder an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie wißt und in der Wahrheit, die in euch vorhanden ist, fest gegründet seid. Doch halte ich es für recht, solange ich in dieser Hütte bin, euch durch Mahnungen [durch Erinnern] wachzurütteln.“ (2. Pet. 1:12, 13, NW) Tatsächlich waren um diese Zeit schon zwei oder drei Evangeliumsberichte und auch die Apostelgeschichte geschrieben; auch hatte Paulus die meisten seiner vierzehn inspirierten Briefe geschrieben, und Petrus erwähnt diese. Doch er sagt: „Geliebte, diesen zweiten Brief schreibe ich euch nun, in welchem, wie in meinem ersten, ich euch durch eine Mahnung [durch Erinnern] zum klaren Denken wachrüttle, damit ihr der Worte gedenkt, die zuvor von den heiligen Propheten gesprochen wurden, und des durch eure Apostel mitgeteilten Gebotes des Herrn und Erretters.“ (2. Pet. 3:1, 2, NW) Er wußte, daß sie dadurch zu geistiger Wachsamkeit angespornt würden. Es war für sie ein Schutz, sich mit diesen wichtigen Wahrheiten erneut zu befassen, und sollte ihre Wertschätzung lebendig erhalten und sie befähigen, ‚allezeit bereit zu sein zu einer Verteidigung vor jedermann, der von ihnen einen Grund für die Hoffnung verlangte, die in ihnen war‘. — 1. Pet. 3:15, NW.
9. Wie werden wir heute durch Mahnungen an gewisse Dinge erinnert, und welche Wirkung hat dies bei uns?
9 Wir, die wir in dieser Zeit des Endes leben, brauchen ebenfalls solch liebreiche Mahnungen. Die Bibel selbst enthält Mahnungen für uns. (Ps. 119:2, NW) Auch wird unser Erinnerungsvermögen durch Artikel, die im Wachtturm und in anderen Publikationen der Gesellschaft erscheinen und solche Mahnungen enthalten, angeregt. Allerdings erkennen wir dabei viele Grundwahrheiten wieder, die wir schon früher studierten; aber an sie erinnert zu werden ist höchst wichtig, damit unsere Wertschätzung lebendig bleibe; denn ohne Wertschätzung würde selbst die Erkenntnis, die wir besitzen, uns bald nicht mehr zu aktivem Dienst antreiben. Macht euch, im Interesse eurer geistigen Wachsamkeit, diese von Gott kommenden Mahnungen, die euch an schon bekannte Dinge erinnern, gründlich zunutze!
10. Was verlieh Petrus so große Zuversicht hinsichtlich der Wahrhaftigkeit der Prophezeiungen, und weshalb haben wir heute noch mehr Grund, zuversichtlich zu sein?
10 Was Petrus schrieb, war nicht etwas Eingebildetes. Er gründete das, was er lehrte, nicht auf „künstlich ersonnene Fabeln“. Er war zur Zeit der Umgestaltungsszene bei Jesus gewesen und hatte ihn in einer Vision in Königreichsherrlichkeit gesehen. Überdies hatte er die Stimme Gottes selbst vom Himmel her gehört, die sprach: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.“ Wegen dieser Erfahrungen, die seinen Glauben stützten, argumentierte Petrus wie folgt: „Wir haben das prophetische Wort um so befestigter, und ihr tut wohl, darauf zu achten.“ (2. Pet. 1:16-19, NW) Wenn Petrus damals schon Grund hatte, zu glauben, haben wir heute noch mehr Grund dazu, denn wir haben gesehen, wie sich die Prophezeiungen vor unseren Augen erfüllt haben, die unmißverständlich zeigen, daß Christus nun in Königreichsmacht und Herrlichkeit gegenwärtig ist und daß er bereits Schritte gegen den Teufel unternommen und ihn aus dem Himmel vertrieben hat, ja daß die Zeit des Endes durch die Beseitigung aller Bosheit bald ihren Höhepunkt erreichen wird, so daß der Weg zu Gottes ewigwährender neuer Welt offensteht. Diese Tatsachen fortwährend im Sinn zu behalten hilft uns, bei der Erfüllung unserer Gottesdienstpflichten hell wach zu sein.
FALLGRUBEN, DIE VERMIEDEN WERDEN MÜSSEN
11. (a) Was hilft uns als Christen, wachsam zu sein? (b) Vor welchen zwei ernsten Übertretungen werden wir in 2. Petrus 2:10 gewarnt?
11 Wie schade wäre es doch, wenn wir uns heute den Eingang in die neue Welt verscherzen würden, während wir doch an ihrer Schwelle stehen. Doch könnte gerade das geschehen, wenn wir verfehlen, die Warnungen zu beachten, die zu unserem Schutz aufgezeichnet worden sind. „Jehova weiß, wie er Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung befreien, Ungerechte aber aufbewahren kann auf den Tag des Gerichts, um abgeschnitten zu werden, insbesondere aber jene, die dem Fleische nachlaufen, in der Begierde, es zu beflecken, und die auf die Herrschaft herabblicken.“ (2. Pet. 2:9, 10, NW) Beachtet die zwei Übertretungen, vor denen wir besonders gewarnt werden: dem Fleische nachzulaufen, in der Begierde, es zu beflecken, und auf die Herrschaft herabzublicken.
12. (a) Welcher Hoffnung geht der verlustig, der „dem Fleische nachgeht, in der Begierde, es zu beflecken“? (b) Wie zeigte die Erfahrung der Israeliten die Notwendigkeit, sich vor dieser Gefahr zu hüten?
12 Es hilft uns nichts, die Warnung einfach unbeachtet zu lassen. Das Argument vorzubringen, wir seien in Sünde geboren und hätten aus diesem Grunde gewisse Schwachheiten des Fleisches, wird uns nichts nützen. „Wißt ihr nicht, daß ungerechte Menschen Gottes Königreich nicht ererben werden? Laßt euch nicht irreführen! Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die man für unnatürliche Zwecke hält, noch Männer, die bei Männern liegen, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben.“ (1. Kor. 6:9, 10, NW) Wir sind der neuen Welt niemals so nahe, daß wir in unserer Wachsamkeit nachlassen dürften. Wir müssen für Gefahren ein wachsames Auge haben. Gegen Ende ihrer vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste verscherzten Tausende von Israeliten kurz vor dem Einzug in das Verheißene Land ihre Gelegenheit, das Land zu betreten, das Gott ihnen gegeben hatte, weil sie der Leidenschaft des Fleisches nachgaben und ‚mit den Töchtern der Moabiter unsittliche Beziehungen‘ pflegten. (4. Mose 25:1, NW) Jemand, der heute den befleckenden Wandel der Welt aufgegeben hat und darauf den Verlockungen zur Unsittlichkeit erliegt und einen solchen Lauf einschlägt, verleugnet dadurch den Gebieter, der ihn erkauft hat, Jesus Christus. „Es ist ihnen ergangen nach dem wahren Sprichwort: ‚Der Hund ist zu seinem eigenen Gespei zurückgekehrt und die gebadete Sau zum Morast, in dem sie sich wälzt.‘“ — 2. Pet. 2:22, NW.
13. Was ist verkehrt bei einem Menschen, der unsittliche Gewohnheiten pflegt, was müssen wir also behüten, und wie?
13 Jene, die einen solchen Weg einschlagen, haben ein schlechtes Herz. „Sie haben Augen voll Ehebruchs, sind unfähig, von Sünde abzulassen, und locken unbefestigte Seelen an. Sie haben ein Herz, in Begehrlichkeit geübt“, sagt Petrus. Jesus wies auf dieselbe Ursache hin, als er sagte: „Aus dem Herzen kommen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebruch, Hurerei“, usw. (2. Pet. 2:14; Matth. 15:19, NW) Wie gelangten solche Begierden überhaupt in das Herz, den Sitz der Beweggründe, um es zu beherrschen? Ein Mensch führt nicht jeden Gedanken aus, der ihm einmal in den Sinn kommt, sondern er handelt schließlich nach jenen Gedanken, bei denen er verweilt, die er in seinem Sinn nährt, bis sie fruchtbar werden. (Jak. 1:14, 15, NW) Wenn es sich jemand zur Gewohnheit macht, seinen Sinn mit unsittlichen Gedanken zu nähren, so gefährdet er seine christliche Lauterkeit. „Mehr als alles, was sonst noch zu bewahren ist, behüte dein Herz, denn aus ihm fließen die Quellen des Lebens.“ (Spr. 4:23, NW) Das können wir tun, indem wir uns rechtes Denken angewöhnen, wie es in Philipper 4:8 (NW) empfohlen wird: „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt: diese Dinge betrachtet weiterhin.“ Wer das tut, behütet sein Herz.
14. Wer sind die „Herrlichen“, von denen Petrus sprach, und warum ist es wichtig, ihnen den richtigen Respekt zu zollen?
14 Was ist von jenen zu sagen, „die auf die Herrschaft herabblicken“? Sie betreffend, sagt der Apostel ferner: „Verwegen, eigenwillig, erzittern sie nicht vor Herrlichen, sondern sprechen Schmähworte.“ (2. Pet. 2:10, NW) Die „Herrlichen“, auf die hier Bezug genommen wird, sind nicht solche, die in den eigenen Augen klug sind und leuchten, noch solche, die wegen ihrer persönlichen Leistungen in den Augen anderer herrlich sind. Als Jesus zu seinem Vater betete, sagte er von denen, die seine Fußstapfennachfolger geworden waren: „Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast.“ (Joh. 17:22, NW) Es handelt sich also um eine von Gott gegebene Herrlichkeit. Es wurden ihnen Vorrechte anvertraut, die in der Tat herrlich sind, weil sie von Gott kommen. Die Brüder des Königs Jesus Christus sind als Erben des himmlischen Königreiches auserwählt worden — wirklich ein herrliches Vorrecht! Diese ihnen von Gott erwiesene Gunst darf von anderen Menschen, die Leben erlangen möchten, nicht übersehen werden. Aus diesem Grunde zeigte Jesus in seinem Gleichnis von den Schafen und Böcken, daß andere Menschen in bezug auf ihre Würdigkeit, in der neuen Welt zu leben, auf Grund ihres Verhaltens gegenüber den Brüdern des Königs und der Botschaft vom Königreich, die diese verbreiten, gerichtet werden würden. Wer Schmähworte über diese Königreichsgesandten spricht, zeigt dadurch, daß er das Königreich, den König und die Herrschaft des Einen mißachtet, der dem König die Macht gegeben hat, nämlich die Herrschaft Gottes, Jehovas, selbst. Als kollektive Gruppe bildet der Überrest dieser noch auf Erden weilenden Königreichserben den „treuen und verständigen Sklaven“, dem Gott die Königreichsinteressen auf Erden anvertraut hat. Unter der Leitung des heiligen Geistes hat dieser „Sklave“ einzelne Personen als Diener in den Versammlungen dazu bestimmt, die Herde Gottes zu hüten. Es ist wichtig, daß wir jene, denen Gott auf diese Weise eine besondere Verantwortung oder Autorität gegeben hat, anerkennen und rückhaltlos mit ihnen zusammenarbeiten und daß wir auf diese Anordnung nicht herabblicken oder Schmähworte über jene sprechen, denen solche Vorrechte zuteil geworden sind.
15. Wie offenbaren jene, die ‚über Herrliche Schmähworte sprechen‘, daß sie wie vernunftlose Tiere sind?
15 Jene, die gegen Gottes sichtbare Organisation kämpfen, wie es der „böse Sklave“ tut, erweisen sich als vernunftlos, als Personen, die keine Erkenntnis Gottes, Jehovas, und ihrer Verantwortung ihm gegenüber haben. Da sie geistige Dinge nicht wertschätzen, gleichen diese Menschen „vernunftlosen Tieren, die von Natur aus zum Fang und zur Vernichtung geboren sind“, und werden „auf Grund von Dingen, die sie nicht kennen und worüber sie lästern, auch in ihrem eigenen verderbten Laufe Vernichtung erleiden, indem sie sich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügen“. — 2. Pet. 2:12, 13, NW.
16. Welche Gewißheit haben wir nun, im Hinblick auf den göttlichen Gerichtsvollzug in vergangenen Zeiten?
16 Möge niemand, der durch sein Verhalten zeigt, daß er Gottes Warnung unbeachtet läßt, denken, Gott werde den Trotz, den man ihm entgegenbringt, nicht bestrafen. Gott hielt sich weder davon zurück, die Engel, die gesündigt hatten, zu strafen, noch davon, die böse Welt der Tage Noahs und die unsittlichen Bewohner von Sodom und Gomorra zu strafen. (2. Pet. 2:4-7, NW) In der Schlacht von Harmagedon wird er an denen Gericht üben, die den Spuren ihrer bösen Vorläufer folgen, wird aber jene bewahren, die zeigen, daß ihr Herz fest auf ihn gerichtet ist, indem sie seinen gerechten Wegen folgen.
DIE RICHTIGE ANSICHT ÜBER GOTTES GEDULD
17. Weshalb wird der Glaube eines Christen durch den Spott der Ungläubigen über den Gedanken des Endes der Welt nicht erschüttert?
17 Wenn wir durch Gottes Wort zum Denken angeregt worden sind, wird unser Glaube nicht erschüttert werden, auch wenn wir Spott und Unglauben von der Welt zu ertragen haben. Weltmenschen mögen sagen: „Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tage an, da unsere Vorfahren in den Todesschlaf gefallen sind, bestehen alle Dinge genau wie von Anfang der Schöpfung an.“ (2. Pet. 3:4, NW) Doch wir wissen, daß das nicht stimmt! Durch das unfehlbare Wort Gottes unterrichtet, sind wir uns der Tatsache bewußt, daß wir in der Zeit des Endes leben. Obwohl die Menschen über die Idee, daß die böse Welt in der Schlacht von Harmagedon vernichtet werden soll, spotten, tun doch wir es nicht. Wir sind gut über die biblischen und weltlichen Geschichtsberichte hinsichtlich der Flut der Tage Noahs unterrichtet, durch die „die damalige Welt vernichtet wurde, als sie mit Wasser überflutet wurde“. Sie war ein Bild kommender Dinge. „Durch dasselbe Wort werden die jetzigen Himmel [Satan und seine Dämonen] und die Erde [die gottlosen Menschen] aufbewahrt für das Feuer, aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ (2. Pet. 3:5-7, NW) Dieses Gericht kommt bestimmt; es ist nicht etwas, worüber man spotten darf.
18. (a) Warum argumentieren Spötter verkehrt, wenn sie sagen, Gott sei langsam? (b) Wie sollten wir die Geduld beurteilen, die Gott nun bekundet?
18 In ihrem Bemühen, den Ernst der Lage ins Lächerliche zu ziehen und ihren eigenen Unglauben zum Ausdruck zu bringen, argumentieren die Spötter, daß Gott, wenn er je beabsichtigt hätte, eine neue Welt zu schaffen, das schon längst getan hätte. Sie halten ihn für langsam. Petrus gibt jedoch folgenden Rat: „Möge euch jedoch diese eine Tatsache nicht entgehen. Geliebte, daß bei Jehova e i n Tag ist wie tausend Jahre und tausend Jahre sind wie e i n Tag.“ Tausend Jahre sind für einen Menschen, dessen Lebensspanne nur siebzig bis achtzig Jahre umfaßt, eine lange Zeit, doch für Gott, der „in Ewigkeit wohnt“, sind sie so viel, wie für uns ein Tag ist. Somit bleibt uns keine Ursache zum Zweifeln, wenn wir innehalten, um in Betracht zu ziehen, daß seit dem Sündenfall des Menschen weniger als sechs solche Tausendjahrtage verflossen sind und wir nun gerade zu der Generation gehören, die den Anbruch der neuen Welt erleben wird. „Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht wünscht, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern wünscht, daß alle zur Reue gelangen.“ (2. Pet. 3:8, 9, NW) Jene, die sich emsig dem Werke des Herrn widmen, beschweren sich nicht über Gottes Geduld; sie arbeiten schwer, um die Schafe des Herrn zu finden, und helfen ihnen, in die Hürde der Sicherheit zu gelangen, solange es noch Zeit dazu ist. Während sie mit gespannter Erwartung der Zeit entgegenblicken, in der die Bosheit beseitigt und Gottes Name für immer gerechtfertigt werden wird, sind sie eifrig bemüht, vor jener Zeit alles zu tun, was sie nur tun können, um den Menschen redlichen Herzens behilflich zu sein, zur Reue zu gelangen und mit ihnen in die neue Welt der Gerechtigkeit hinüberzuleben.
19. Weshalb wird die Vernichtung wie ein Dieb über die alte Welt hereinbrechen, doch warum werden Jehovas treue Zeugen von den Ereignissen nicht überrascht?
19 Obwohl die Welt gewarnt worden ist, werden die ungläubigen, ungehorsamen Menschen von den Ereignissen ereilt werden, weil sie nicht auf die Warnung geachtet haben. Jehovas Tag wird über sie kommen wie ein Dieb, also ungewollt und zu einer Zeit, in der sie ihn nicht erwarten. „Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß dieser Tag euch überfällt, wie er Diebe überfallen würde, denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages.“ (1. Thess. 5:2-5; 2. Pet. 3:10, NW) Jehovas treue Zeugen werden also von den Ereignissen nicht überrascht werden. Sie nehmen den folgenden Rat zu Herzen: „Da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm ohne Makel und in Frieden erfunden zu werden.“ Jeden Tag sind sie sich der Nähe des Tages tief bewußt, an dem Jehova die satanische Welt hinrichten wird. Sie wissen, daß Gottes Königreich in den Himmeln bereits herrscht und daß sie dessen Ankündiger sind. Eifrig stehen sie in Wort und Tat für dieses Reich ein. Diese wachen Anbeter Gottes, Jehovas, bemühen sich ernstlich, heute weitere Menschen zu geistiger Wachsamkeit aufzurütteln, damit sie nicht mit den Bösen in Harmagedon in den ewigen Schlaf sinken, sondern mit den wachen Anbetern am Leben bleiben und in die neue Welt hineinleben, um Jehova immerdar anzubeten. — 2. Pet. 3:11-14, NW.