Teilhaberschaft mit Dämonen verboten
1. Welche Beweisführung wider Dämonismus bringt Paulus nach seiner Erklärung des Abendmahles des Herrn?
DER Apostel Paulus liess seiner Erklärung über das Abendmahl des Herrn die Worte folgen: „Weil e i n Brot ist, sind wir, obwohl viele, e i n Leib, denn wir alle nehmen an dem e i n e n Brote teil. Seht auf das, was Israel dem Fleische gemäss ist: Sind nicht die, welche die Opfer essen, Teilhaber mit dem [oder: am] Altar? Was also sage ich? Ist das einem Götzen Geopferte etwas oder ist ein Götze etwas? Nein; sondern ich sage, dass die Dinge, welche die Nationen opfern, sie Dämonen opfern und nicht Gott, und ich will nicht, dass ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet [teil nehmet an dem Teufeldienst, van Ess; Teilhaber mit, Schlatter]. Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher von Dämonen trinken; ihr könnt nicht teilhaben am ‚Tische Jehovas‘ und am Tische von Dämonen. Oder ‚reizen wir Jehova zur Eifersucht‘? Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ — 1. Kor. 10:17-22, NW.
2. Auf welche Weise hatten die alten Israeliten an Gottes Altar teil?
2 Im alten Israel assen die Opfernden und auch die Priester, wenn sie Friedens- und Dankopfer darbrachten, Teile von den Opfern. Das Gott dargebrachte Opfer stellte denjenigen dar, der es darbrachte, um zu veranschaulichen, dass ein Leben für sein Leben gegeben werden musste; und indem er einen Teil vom Opfer ass, hatte er mit dem Altar am Opfer teil. Er war Teilhaber mit dem Altar, ‚hatte teil am Altare‘. (Al) Der Altar erhielt einen Teil des Opfers, denn gewisse Teile davon, das Fett usw., wurden auf dem Altare verbrannt; und die Person, die das Opfer durch den Priester darbrachte, erhielt einen Teil vom Opfer. Es wurde Jehova Gott dargebracht; und da der Altar sein war, hatten der Opfernde und Gott, der Herr, Gemeinschaft miteinander. (3. Mose 19:5, 6; 22:29, 30; 5. Mose 12:17, 18; 27:5-7) So wurden friedliche Beziehungen zwischen Gott und dem Opfernden entweder erneuert oder gefördert.
3. Warum können Teilhaber am Laibe nicht auch Teilhaber mit Dämonen sein?
3 Die Heiden-Nationen ausserhalb Israels opferten auf ihren Altären ihren Göttern und Götzen. In Wirklichkeit opferten sie den Dämonen. Als die Israeliten sich von Jehova abwandten, „opferten sie den Dämonen, die Nicht-Gott sind [den Nicht-Göttern, Mo].“ (5. Mose 32:17; Ps. 106:37) Auf diese Weise hatten sie Gemeinschaft mit den Dämonen, den Feinden Jehovas; sie ‚waren Teilhaber‘ mit Dämonen (Schlatter) oder, nach van Ess, ‚nahmen teil am Dämonendienst‘. Christen dürfen nicht Teilhaber sein mit Dämonen. Aus diesem Grunde dürfen sie nicht an Götzendienst teilnehmen. Dies bedeutet auch Habsucht, denn ein ‚Habsüchtiger ist ein Götzendiener‘, und ‚Habsucht kommt dem Götzendienste gleich‘. (Eph. 5:5; Kol. 3:5) Jesus betete nie Dämonen an, noch diente er ihnen. Als Satan, der Teufel, „der Herrscher der Dämonen“, Jesus die Königreiche dieser Welt für die Anbetung Jesu anbot, erwiderte Jesus, dass er dem Befehle Gottes gehorche, allein Jehova Gott anzubeten. (Matth. 12:24; 4:8-11, NW) Jesus betete keinen Götzen an, sondern nur den lebendigen Gott. Er war in keiner Weise Teilhaber mit Dämonen oder hatte Gemeinschaft mit ihnen. Während seines ganzen irdischen Dienstlaufes trieb er Dämonen aus Besessenen aus, und er lehnte es ab, durch sie bezeugen zu lassen, dass er Christus sei. Wenn wir also in Einheit sein wollen mit Christus als Glieder seines Leibes, und wenn wir auf würdige Weise an den Gedächtnismahlsymbolen teilhaben wollen, dürfen wir keiner Art von Götzendienst frönen, besonders jetzt nicht, da weltliche Organisationen und Helden vergöttert werden wie die Vereinigten Nationen und berühmte Persönlichkeiten der Welt. Wir können nicht „e i n Leib“ oder „e i n Laib“ mit Christus Jesus und zugleich Götzenanbeter sein.
DER „TISCH JEHOVAS“ UND DER „BECHER JEHOVAS“
4. Weshalb spricht Paulus in Verbindung mit der Gedächtnisfeier von Jehovas Becher und Tisch?
4 Wenn sich aber der Apostel auf den Becher bezieht, den Jesus seinen Jüngern zu trinken gab und auf den Laib ungesäuerten Brotes, den er brach, damit sie davon assen, warum spricht er dann vom „Becher Jehovas“ und vom „Tisch Jehovas“? Er sagt: „Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher von Dämonen trinken; ihr könnt nicht teilhaben am ‚Tische Jehovas‘ und am Tische von Dämonen.“ (1. Kor. 10:21, NW) Der Apostel spricht so, weil die durch die Gedächtnismahlsymbole veranschaulichten Dinge Vorkehrungen waren, die Jehova zugunsten derer traf, welche Christus angehören.
5. Aus welcher Prophezeiung zitierte Paulus die Worte über den „Tisch Jehovas“, und worauf bezog sich dieser dort?
5 Der Ausdruck des Paulus „der Tisch Jehovas“ wird gemäss dem Verständnis von Textkritikerna aus Maleachi 1:7, 12 (Griechische LXX) angeführt. Der Prophet Maleachi sagt dort: „Die ihr unreines Brot auf meinem Altar darbringet und doch sprechet: Womit haben wir dich verunreinigt? Damit dass ihr saget: Der Tisch Jehovas ist verächtlich. Ihr aber entweihet ihn [Gottes Namen], indem ihr sprechet: Der Tisch Jehovas ist verunreinigt, und sein Einkommen [was er uns einbringt, Menge], seine Speise ist verächtlich.“ (Fussn.) So wie Maleachi die Worte „der Tisch Jehovas“ gebraucht, beziehen sie sich auf seinen Altar, zu dem hin die Tieropfer gebracht wurden. Der Leib des Opfertieres wurde auf den Altar gelegt. Das Blut des Opfers wurde nie getrunken, sondern am Fusse des Altars ausgegossen oder ins Allerheiligste des Tempels gebracht, oder es wurde sonstwie damit verfahren.
6, 7. Wie ist es der Tisch Jehovas gemäss dem Zusammenhang, den Paulus hier zeigt?
6 „Der Tisch Jehovas“ mag sich auf die ganze Anordnung des Abendmahles des Herrn beziehen. Doch wenn er sich auf eine besondere Einzelheit desselben bezieht, muss sie das ungesäuerte Brot betreffen, denn dieses ist ohne Blut. Der Laib Brot stellt den „Leib Christi“ dar, an welchem die kleine Herde von Königreichserben Jesu teilhat. Gott hat die Anordnung für den „Leib Christi“ getroffen. Er bringt ihn hervor und setzt dessen Glieder gemäss seinem Wohlgefallen: Jesus Christus als Haupt des Leibes und die 144 000 Glieder der „kleinen Herde“ als Leib unter ihm, wobei jedes Glied den ihm zugewiesenen Platz einnimmt. So ist denn das Vorrecht, mit Jesus, dem Haupte, verbunden zu sein, eine wunderbare Vorkehrung, die Gott für die Glieder der kleinen Herde getroffen hat, und ihnen allein wird dieses Vorrecht zuteil.
7 Über diesen Punkt lesen wir: „Nun wissen wir, dass Gott alle seine Werke zum Guten derer zusammenwirken lässt, die Gott lieben, derer, die nach seinem Vorsatz die Berufenen sind, denn jene, die er zuerst ausersah, hat er auch vorherbestimmt, nach dem Bilde seines Sohnes, als dem Muster, geformt zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er vorherbestimmte, sind ferner die, welche er auch berief; und die er berief, die sprach er auch gerecht. Schliesslich sind die, welche er gerecht sprach, jene, die er auch herrlich machte.“ — Röm. 8:28-30, NW.
8, 9. Wem wird dieses Vorrecht, Leibesglieder Christi zu sein, gegeben? Wie wird die Einheit in Übereinstimmung damit bewahrt?
8 Diese Vorkehrung der Einheit mit seinem erstgeborenen Sohne in e i n e m geistlichen Leibe wurde somit von Jehova Gott für die „kleine Herde“ gegeben oder herbeigeführt, von der elf Glieder bei Jesus waren, als er die Gedächtnisfeier einführte. Um in Einheit mit dem Haupte Jesus Christus zu bleiben, ist es nötig, sich fortgesetzt nach seinem Bilde, als dem Muster, zu formen, indem man seinen irdischen Lauf nachahmt. Deshalb wird uns gesagt: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder was für Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Ferner, was für Einklang besteht zwischen Christus und Belial? Oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinstimmung hat Gottes Tempel mit Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; gleichwie Gott sagte: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.‘ ‚„Darum gehet aus ihrer Mitte aus, und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und höret auf, Unreines anzurühren“ ‘, ‚„so will ich euch aufnehmen“ ‘. ‚„Und ich werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein“, spricht Jehova, der Allmächtige.‘ Da wir nun diese Verheissungen haben, Geliebte, wollen wir uns selbst reinigen von jeder Befleckung von Fleisch und Geist, indem wir die Heiligkeit vervollkommnen in Gottesfurcht.“ — 2. Kor. 6:14 bis 7:1, NW.
9 So dürfen wir denn in bezug auf den „Tisch Jehovas“ keine Kompromisse machen. Wir können nicht am Leibe Christi teilhaben und ein Stück vom Gedächtnismahllaib nehmen und gleichzeitig am „Tische von Dämonen“ teilnehmen, indem wir Götzen anbeten und unreine Verbindungen pflegen. Wenn wir das zu tun suchen, reizen wir Jehova, der stärker ist als wir, ja allmächtig, zur Eifersucht, und das würde unser Verderben bedeuten. — 5. Mose 32:21-26.
10. Inwiefern ist der Gedächtnismahlbecher, zufolge seiner Verbindung mit dem neuen Bunde, der „Becher Jehovas“?
10 Nun zum „Becher Jehovas“. Jesus bot den Gedächtnismahlbecher seinen Jüngern mit den Worten an: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euern Gunsten vergossen werden soll.“ (Luk. 22:20, NW) Derselbe Becher ist der „Becher Jehovas“, denn der neue Bund ist die Übereinkunft oder der Vertrag, den er macht, um aus allen Nationen ein „Volk für seinen Namen“ herauszunehmen. Doch ist es Christus Jesus, der als Mittler zwischen Gott und Menschen handelt, indem er das Opferblut beschafft, um jenen neuen Bund in Kraft zu setzen, gleichwie Mose Tieropfer schlachtete und ihr Blut sprengte, um den ehemaligen Gesetzesbund zwischen Gott und dem fleischlichen Israel in Kraft zu setzen. (Jer. 31:31-34; Apg. 15:14; 2. Mose 24:1-8; Heb. 9:14-24; 1. Tim. 2:5, 6) Die in diesen neuen Bund Hineingenommenen bilden das „Volk für seinen Namen“, das mit dem treuen jüdischen Überrest zu Pfingsten seinen Anfang nahm und dem sich später die heidnischen Gläubigen, vom Hauptmann Kornelius an, zugesellten. Alle diese salbt Jehova Gott mit seinem Geist, wodurch er sie zu Gesalbten oder Gliedern des „Leibes des Christus“ macht. Diese sammelt Gott zu sich, indem er sagt: „Versammelt euch zu mir — ihr meine Menschen von liebender Güte, die ihr feierlich meinen Bund über Opfer [das Opfer Christi] geschlossen habt.“ (Ps. 50:5, Ro) Dieser neue Bund ist eine weitere Tatsache, welche zeigt, dass das Vorrecht des Trinkens des Bechers bei der Gedächtnisfeier sich auf jene beschränkt, welche Glieder des Leibes Christi sind.
WIE MAN SICH IN DEN BECHER TEILT
11. Wie zeigt Jesus, dass der Becher noch einen andern Sinn hat, wodurch er der „Becher Jehovas“ wird, an welchem seine Nachfolger teilhaben können?
11 Diese Glieder haben nicht teil am Beschaffen des Blutes des neuen Bundes. Jesus besorgt dies allein. Durch sein Blut vermittelt er den neuen Bund zu ihren Gunsten. Somit könnten die Leibesglieder nicht in diesem Sinne ‚am Blut des Christus teilhaben‘. Wie denn treffen die Worte des Apostels zu: „Der Becher der Segnung, den wir segnen, ist er nicht ein Anteil am Blute des Christus?“ (1. Kor. 10:16, NW) Weil dieser Becher noch in einem andern Sinne der „Becher Jehovas“ ist. Wie denn? Indem er den Anteil darstellt, den Jehova eingeschenkt hat. Jesus und seine kleine Herde von Königreichsmiterben müssen ihn trinken, um ihre Lauterkeit gegen ihn und ihre Würdigkeit für das Königreich zu beweisen. Dies ist der Becher, auf den Jesus hinwies, kurz nachdem er die Gedächtnisfeier eingeführt hatte, als er betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Und wiederum: „Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, dass dieser vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.“ (Matth. 26:39, 42, NW) Und als Petrus zur Verteidigung Jesu einen von den Männern verwundete, der hergekommen war, ihn zu verhaften, sagte Jesus: „Stecke das Schwert in seine Scheide. Sollte ich den Becher, den mir der Vater gegeben hat, nicht unter allen Umständen trinken?“ — Joh. 18:11, NW.
12. Wie wurde er auch als ein „Becher der Rettung“ gezeigt?
12 Dieser „Becher Jehovas“ symbolisiert für den Trinkenden den Willen Gottes, und ihn zu trinken, bedeutete für Jesus Leiden und Tod am schändlichen Marterpfahl. Doch endete Gottes Wille für Jesus nicht mit seinem Tode. Er schloss auch die Auferstehung Jesu aus den Toten zu unsterblichem Leben im Himmel als ein verherrlichter Sohn Gottes ein und somit seine Rettung aus dem Tode. (Heb. 5:7) Er wurde ihm daher auch zu einem „Becher der Rettung“, der Rettung, weil er seine Lauterkeit seinem Vater gegenüber ohne Sünde bewahrt hatte. Hier sind die Worte aus Psalm 116 am Platze, die sich insbesondere auf Jesus Christus in Gethsemane beziehen, denn Jesus beschloss, den „Becher Jehovas“ selbst bis zum Tode zu trinken: „Wie soll ich Jehova alle seine Wohltaten an mir vergelten? Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jehovas. Ich will Jehova meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. Kostbar ist in den Augen Jehovas der Tod seiner Frommen [Heiligen, Al].“ — Ps. 116:12-15.
13. Was zeigte mit Sicherheit, gemäss Jesu Worten, dass seine Nachfolger den Becher mit ihm trinken sollten? Was daran machte es so schwer, ihn zu trinken?
13 Gemäss dem Willen Gottes aber teilt Jesus den Becher, der ihm zu trinken gegeben wurde, auch mit seiner kleinen Herde von Königreichsmiterben. Dies versicherte er uns, als er zu zweien seiner Apostel, welche sich um besondere Plätze im Königreich mit ihm bewarben, die Worte sprach: „Den Becher, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden. Das Sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken zu vergeben, steht nicht mir zu, sondern es gehört denen, für die es bereitet worden ist.“ (Mark. 10:35-40, NW) Der Becher, den Jesus damals trank und den sein himmlischer Vater eingeschenkt und ihm gereicht hatte, war der Wille Gottes für ihn. Dieser Wille war schon zuvor in der Heiligen Schrift aufgezeichnet worden und bezeichnete für ihn Leiden und einen schändlichen Tod, als ob er ein Sünder, ein Lästerer und Jehova Gott zur Schmach gewesen wäre. Gerade dieser Umstand machte es Jesus so schwer, ihn zu trinken, so dass er die Sache seinem Vater im Gebet dreimal darbrachte und sich dann darein ergab, diesen Anteil des göttlichen Willens zu trinken. Durch diesen Lauf gewann er das Königreich.
14, 15. Welches ist der Zweck dieses Trunkes im Becher, sowohl in bezug auf Jesus als auch in bezug auf seine Nachfolger?
14 Hier sehen wir, dass der Gedächtnismahlbecher mehr darstellt als das Sterben Jesu als Loskaufsopfer, als Opfer, das den neuen Bund gültig macht und die Sünden seiner Jünger tilgt, die in den Bund aufgenommen werden. Die Jünger haben gar keinen Anteil am Loskaufsopfer und am Vermitteln des neuen Bundes, sondern benötigen selbst das Loskaufsopfer und die Mittlerschaft Jesu. So beachte man nun folgendes: Das Loskaufsopfer für die Menschheit erforderte an sich nicht, dass Jesus Schmach und Verfolgung erlitt und schliesslich in Schande, wie ein verurteilter Verbrecher, ein Aufrührer und Lästerer aus dem Leben schied. Diesen Teil des Trunkes im Becher schenkte ihm der Vater ein, um die Lauterkeit seines Sohnes bis zur äussersten Grenze zu prüfen und zu beweisen, dass der Teufel in seinen Anklagen gegen Gottes Sohn ein Lügner ist, und dass Jesus Gottes universelle Oberherrschaft unentwegt stützt.
15 Diesen Anteil, den Becher, musste Jesus trinken, um vor dem ganzen Universum seine Würdigkeit auf das Königtum zu beweisen, wofür Gott mit ihm einen Bund geschlossen hatte. Er musste alles verkaufen was er hatte, um diese „Perle von hohem Wert“ zu erlangen. (Matth. 13:45, 46, NW) Da Jesus seine Jünger in den Bund für das Königreich mit sich aufnahm, sind auch sie verpflichtet, diesen Becher mit ihm zu trinken, um ebenso ihre Lauterkeit gegen Gott kundzutun und seine universelle Oberherrschaft zu unterstützen und ihre Würdigkeit darzutun, mit Jesus Christus in himmlischer Herrlichkeit zu regieren. Somit trinken sie den Becher mit ihm.
16. Welche Schriftworte schreibt Paulus ihnen, um zu zeigen, dass sie am Tode Jesu teilhaben und so den Becher trinken müssen?
16 Folgende Worte sind daher an die „kleine Herde“ von Fussstapfennachfolgern geschrieben worden: „Zuverlässig ist das Wort: Wenn wir miteinander gestorben sind, werden wir bestimmt auch miteinander leben; wenn wir fernerhin ausharren, so werden wir auch als Könige miteinander herrschen.“ (2. Tim. 2:11, 12, NW) Die dem „Leibe Christi“ (dargestellt durch den Gedächtnismahllaib) Einverleibten müssen in seinen Tod getauft werden, wenn sie einen Teil seines verherrlichten „Leibes“ in den Himmeln sein möchten. So fragt denn der Apostel die Glieder des Leibes Christi: „Da wir sehen, dass wir der Sünde abgestorben sind, wie sollten wir weiter in ihr leben? Oder wisset ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod getauft wurden? Also wurden wir mit ihm begraben durch unsere Taufe in seinen Tod, damit, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln sollten. Denn wenn wir mit ihm vereint worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir gewisslich auch mit ihm vereint sein in der Gleichheit seiner Auferstehung.“ — Röm. 6:2-5, NW.
17. Was stellt der Gedächtnismahlwein selbst dar, und was bedeutet es somit, ihn zu trinken?
17 Derselbe Apostel schrieb zur Zeit, da er in Rom im Gefängnis war, dass er alle selbstsüchtigen, irdischen Vorteile als „eine Menge Abfall [erachte], damit ich Christus gewinne und in Einheit mit ihm erfunden werde . . . um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilnahme an seinen Leiden, indem ich mich seiner Art des Todes unterwerfe, so dass ich auf irgendeine Weise hingelange zu der Früh-Auferstehung aus den Toten.“ (Phil. 3:8-11, NW) Weil der Inhalt des Gedächtnismahlbechers „seine Art des Todes“ zur Rechtfertigung der universellen Oberherrschaft Jehovas darstellte, sagte Jesus zutreffend, dass der Wein ‚sein Blut‘ bedeute, und er gab ihn seinen Jüngern zu trinken.
18, 19. Wie denn ist es ein „Becher der Segnung“, wofür wir Gott preisen?
18 Da der Gedächtnismahlwein vergossenes Blut darstellt, bedeutet es Tod für den, dessen Blut für den neuen Bund vergossen wurde. Gemäss dem Bunde Jehovas, den er mit Noah gleich nach der Flut schloss, traf er Schutzmassnahmen für alles Blut von Geschöpfen als für etwas Heiliges und erklärte, dass das Trinken des Blutes und besonders des Menschenblutes den Tod des Trinkenden verdiene. (1. Mose 9:1-6) Wenn nun die Jünger den Becher mit Gedächtnismahlwein trinken, so trinken sie im Symbol Blut, tun es aber gemäss Gottes Befehl. Somit bedeutet es für sie, dass ihr Blut vergossen werden muss, oder dass sie sterben müssen, gleichwie Jesus Christus für die Sache der universellen Oberherrschaft seines Vaters starb. Sie nehmen es auf sich, mit ihm zu sterben, um zu beweisen, dass der Teufel ein lügender Empörer ist, und um sich selbst des Lebens mit Jesus in seinem himmlischen Königreich als würdig zu erweisen. Aus diesem Grunde schrieb der Apostel an sie: „Der Becher der Segnung, den wir segnen, ist er nicht ein Anteil am Blute des Christus?“
19 Jawohl, es ist ein „Becher der Segnung“, über dem wir Gott preisen. Er stellt in der Tat Tod mit Jesus Christus, Taufe in seinen Tod, dar; doch an dieser Art des Todes teilzuhaben, ist ein Vorrecht. So schrieb der Apostel aus seinem Gefängnis: „Euch wurde das Vorrecht Christi halber gegeben, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinethalben zu leiden.“ (Phil. 1:29, NW) Dieser Becher hat Gottes Segen, denn er stellt Gottes Willen für Jesus und seine kleine Herde dar. Dieser Becher oder das Vorrecht, daraus zu trinken, wurde für die kleine Herde gegeben, damit sie jetzt ihre Lauterkeit auf Erden bis zum äussersten kundwerden lasse, und so ‚Eingang gewinne in das ewige Königreich unseres Herrn und Erretters Jesus Christus‘. (2. Pet. 1:11, NW) Mit tiefer Wertschätzung segnen oder preisen jene, die das Vorrecht haben, den Becher zu trinken, Gott dafür, denn es ist ein Vorrecht, ihn durch den Tod mit Christus zu rechtfertigen und hernach durch ihn auferweckt zu werden zu unsterblichem Leben im Königreiche Christi, zur weiteren Rechtfertigung seiner universellen Oberherrschaft.
20. Zu wessen Gedächtnis wird er getrunken, und weshalb?
20 Da Christi Tod es ist, der den neuen Bund rechtsgültig macht, und da Christus im Tode das Beispiel gab und seine Jünger in seinen Tod getauft werden, trinken sie den Becher zu seinem Gedächtnis.
21. Warum denn ist der Gedächtnismahlbecher nicht zum Trinken für die „andern Schafe“ bestimmt?
21 Diese Tatsachen helfen der grossen Menge „anderer Schafe“ heute begreifen, dass es nicht an ihnen ist, vom Gedächtnismahlbecher zu trinken. Sie sterben nicht den Tod Christi, sondern wenn irgendwelche von ihnen vor der Schlacht von Harmagedon sterben, so sterben sie wie die treuen Männer und Frauen, die vor Christus Zeugen Jehovas waren. Sie opfern weder das Fleisch noch irdische Hoffnungen für die neue Welt, sondern gehen dem Leben auf der paradiesischen Erde in der neuen Welt entgegen. Viele werden durch Harmagedon hindurchleben und in jene Welt eingehen, ohne zu sterben. So stehen sie denn passenderweise davon ab, am Gedächtnismahlbecher teilzunehmen.
ESSEN UND TRINKEN ZUM LEBEN IN SICH SELBST
22. Zeigt Johannes 6:51 denn nicht, dass alle Gläubigen daran teilhaben sollten?
22 Widersprechen dem Obigen nicht Jesu Worte an die Juden über das wunderbare Manna? Sagte er nicht: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkam; wenn jemand von diesem Brote isst, so wird er leben ewiglich; und in der Tat, das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde zugunsten des Lebens der Welt“? (Joh. 6:51, NW) Man beachte die Worte „mein Fleisch . . . zugunsten des Lebens der Welt“. Zeigen sie nicht an, dass alle, die an Christus glauben, ungeachtet, ob ihre Hoffnungen auf Leben in der neuen Welt irdische oder himmlische seien, vom Gedächtnismahlbrot geniessen dürfen, ja geniessen müssen, desgleichen vom Wein? Die Antwort auf diese Frage ist nein!
23. Welche Besprechung führte zu jener Darlegung, und wie entspricht Brot dem Fleische, das Jesus für das Leben der Welt gibt?
23 Zur Zeit, da Jesus die obigen Worte äusserte, sprach er vom Manna, das den Israeliten auf ihrer Wüstenreise ins Verheissene Land das beschaffte Wunderbrot bedeutete. Das Mannabrot gab den Israeliten und dem Mischvolk bei ihnen nicht ewiges Leben. So sagte Jesus: „Ich bin das Brot des Lebens. Eure Vorfahren assen das Manna in der Wüste und starben trotzdem. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit irgend jemand davon esse und nicht sterbe.“ So erklärte er, dass das Brot, das er für das Leben der Welt gab, sein Fleisch sei. (Joh. 6:48-51, NW) Indes tranken jene Israeliten in der Wüste keinerlei Blut, denn dies zu tun, war ihnen verboten, nicht nur durch den göttlichen Bund mit Noah, ihrem Ahnen, sondern auch durch die dargelegten Bestimmungen des Gesetzesbundes durch ihren Mittler Mose. Das Manna vom Himmel, das sie assen, war ohne Blut und war in diesem Sinne gleich dem Fleische Jesu. Fleisch durfte nicht gegessen werden, es sei denn, man habe ihm das Blut entzogen. Das, woran also die gehorsamen Menschen der neuen Welt zum ewigen Leben teilhaben werden, wird wie Fleisch ohne Blut sein, und dies hat Jesus beschafft, indem er vom Himmel herabkam.
24. Wovon sprach er noch ausser vom Fleisch für das Leben der Welt?
24 Somit sprach Jesus von mehr als vom Manna für das Leben der Welt, wenn er sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch. Wer sich von meinem Fleische nährt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. Wer sich von meinem Fleische nährt und mein Blut trinkt, bleibt in Einheit mit mir und ich in Einheit mit ihm. Gleichwie der lebendige Vater mich aussandte und ich kraft des Vaters lebe, so wird auch, wer sich von mir nährt, kraft meiner leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkam. Es ist nicht wie damals, als eure Vorfahren assen und trotzdem starben. Wer sich von diesem Brote nährt, wird ewiglich leben.“ — Job. 6:53-58, NW.
25. Was ist also die Folge, wenn man sich von seinem Fleisch nährt und sein Blut trinkt? Und was bedeutet hier „Leben in euch“?
25 Man beachte, Jesus sagte hier, dass solche, die sein Blut trinken und auch sein Fleisch essen, in Einheit mit ihm bleiben und er in Einheit mit ihnen. Dies bedeutet, dass sie zu Gliedern seines Leibes gemacht werden, indem sie in Christus getauft und dadurch in seine Art des Todes hineingetauft werden. Jesu Speise war, den Willen seines Vaters zu tun, und sie nähren sich vom Fleische Jesu, indem sie Gottes Willen mit Jesus zusammen tun, und zwar bis zuletzt wie er. (Joh. 4:34) Wenn seine Jünger nicht diesem Laufe folgen, haben sie kein Leben in sich. Die Worte „Leben in euch“ bedeuten nicht notwendigerweise innewohnendes Leben oder Unsterblichkeit in den Himmeln, sondern haben einen ähnlichen Sinn, wie er in folgenden Worten Jesu zum Ausdruck kommt: „Die Stunde kommt, und sie ist jetzt, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die gehorcht haben, werden leben. Denn wie der Vater die Gabe des Lebens in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne verliehen, die Gabe des Lebens in sich selbst zu haben.“ (Joh. 5:25, 26, NW; Knox, engl.) Dass also die Glieder des Leibes des Christus ‚Leben in sich selbst‘ haben, bedeutet, mit Jesus an dem Vorrecht teilzuhaben, die Segnungen seines geopferten Lebens während der tausend Jahre seines Königreiches gehorsamen Menschen zu verleihen. Sie werden seine himmlische Braut werden, „des Lammes Weib“. Als solche werden sie für die irdischen Kinder Jesu Christi, des „Ewigvaters, des Friedefürsten“, wie eine Mutter sein. (Off. 19:7-9; 21:9, 10; Jes. 9:6, Fussn.) So sind denn die Glieder der „kleinen Herde“, der „Braut“-Klasse, die einzigen, die das Blut des Menschensohnes trinken und sich auch von seinem Fleische nähren. In Johannes 6:25-58 besprach Jesus indes nicht das Gedächtnismahl mit jenen Juden, von denen ihn dann viele verliessen.
[Fußnote]
a Westcott und Hort; D. Eberhard Nestle und D. Erwin Nestle; A. Merk, S. J.