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„Wiedergeboren“ zu sein wird populärDer Wachtturm 1982 | 1. Februar
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„wiedergeborene“ Christen sind, wie kommt es dann, daß es so viel Gesetzlosigkeit gibt, so viel Kriminalität, so viel Steuerbetrug, so viel politische Korruption, so viel Unmoral, so viele Materialisten und Egoisten? Verspricht die Bibel „Wiedergeborenen“ Erfolg in gewagten geschäftlichen Unternehmungen? Werden Gott und Christus Partner von Baseballspielern, indem sie ihnen zum Sieg verhelfen?
Jesus sagte zu einem Vorsteher der Juden, zu Nikodemus, einem Pharisäer: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müßt wiedergeboren werden“ (Joh. 3:5, 7). Was meinte Jesus mit diesen Worten? Zu welchem Zweck läßt Jehova Gott einigen eine Wiedergeburt zuteil werden? Welche Schritte führen zur Wiedergeburt einer Person, und welche Verpflichtungen haben Wiedergeborene? Bevor diese Fragen zufriedenstellend beantwortet werden können, müssen wir zuerst feststellen, welche Grundsätze Jehova Gott für die Erde und den Menschen festgelegt hat und worin seine Vorsätze in Verbindung damit bestehen.
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Zu welchem Zweck einige „wiedergeboren“ werdenDer Wachtturm 1982 | 1. Februar
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Zu welchem Zweck einige „wiedergeboren“ werden
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müßt wiedergeboren werden“ (Joh. 3:5, 7).
1, 2. (a) Was müssen wir kennenlernen und verstehen, bevor wir zufriedenstellend klären können, was Gott damit bezweckt, daß einige „wiedergeboren“ werden? (b) Was bezeugt Gottes Wort hinsichtlich seiner Gerechtigkeit, doch wozu verpflichtet ihn diese nicht?
BEVOR wir zufriedenstellend klären können, was Gott damit bezweckt, daß einige „wiedergeboren“ werden, müssen wir einiges über die grundlegenden Eigenschaften Jehovas und seine Vorsätze in Verbindung mit der Erde und dem Menschen kennenlernen und verstehen.
2 Gottes Wort bezeugt unzweideutig, daß die Gerechtigkeit eine der hervorragenden Eigenschaften Gottes ist. Ja, sie bildet die Grundlage seines Thrones (5. Mo. 32:4; Ps. 89:14). Daß er gerecht ist, verpflichtet ihn jedoch nicht dazu, für alle seine vernunftbegabten Geschöpfe dasselbe zu tun. Zum Beispiel erschuf er einige als Geistwesen, Engel, die weit über dem Menschen stehen. Er belohnt auch nicht alle seine treuen irdischen Geschöpfe auf ein und dieselbe Weise. So sagte Jesus über Johannes den Täufer: „Der Kleinste im Königreich der Himmel ist größer als er“ (Mat. 11:11, Albrecht). Diese Gedanken sollten wir im Sinn behalten, wenn wir uns mit dem Thema „Wiedergeburt“ befassen.
GOTTES VORSATZ IN VERBINDUNG MIT DER ERDE UND DEM MENSCHEN
3. Welche herrlichen Zukunftsaussichten hatten Adam und Eva, nachdem sie erschaffen worden waren?
3 Um verstehen zu können, zu welchem Zweck einige Menschen „wiedergeboren“ werden, muß man die Umstände kennen, die Gott veranlaßten, einigen eine „Wiedergeburt“ zuteil werden zu lassen. Wir müssen bis zu unseren Ureltern zurückgehen. Ihnen gab Gott den Auftrag: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch ... untertan ... jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“ (1. Mo. 1:28). Adam und Eva waren vollkommen, und sie waren Kinder Gottes. Da Gott sie in einen lieblichen, gartenähnlichen Park gesetzt hatte, in dem es alle Arten von anmutigen Tieren, herrlichen Blumen und köstlichen Früchten gab, konnten sie wirklich glücklich sein. Wenn sie darangegangen wären, sich die Erde zu unterwerfen und sie mit ihresgleichen zu füllen, wäre die ganze Erde schließlich ein Paradies geworden, das mit vollkommenen Menschen gleich dem vollkommenen Adam und der vollkommenen Eva bevölkert gewesen wäre. Welch eine herrliche Zukunft doch vor ihnen lag!
4, 5. (a) Warum erfüllten unsere Ureltern nicht den Zweck, zu dem Gott sie erschaffen hatte? (b) Jehova sah deshalb vor, seinen Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen durch wen verwirklichen zu lassen?
4 Aber unseren Ureltern mangelte es an Wertschätzung für all die Vorkehrungen, die Gott für sie getroffen hatte, und sie übertraten sein Gesetz. Deshalb stieß Gott sie aus seiner Familie von Söhnen aus und verurteilte sie zum Tode. Als Folge davon sind alle ihre Nachkommen als Sünder geboren worden, die dem Tod verfallen sind (1. Mo. 3:19; Röm. 5:12). Weder unsere Ureltern noch irgendwelche ihrer Nachkommen sind in der Lage gewesen, den Auftrag auszuführen, den Gott ursprünglich der Menschheitsfamilie erteilte. Heißt das, daß Gottes Vorsätze in Verbindung mit der Erde und dem Menschen nie verwirklicht werden? Keineswegs, denn Gottes Wort versichert uns, daß seine Vorsätze nie fehlschlagen (Jes. 46:10, 11; 55:10, 11).
5 Wie wird also Gottes ursprünglicher Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen verwirklicht werden? Durch einen Samen, den Gott im Garten Eden vorhersagte und den er auch Abraham verhieß. Dieser Same ist, wie der Apostel Paulus zeigt, in erster Linie Jesus Christus (1. Mo. 3:15; 22:17, 18; Gal. 3:16, 29).
WIE GOTTES URSPRÜNGLICHER VORSATZ VERWIRKLICHT WERDEN WIRD
6. Wodurch erschloß Gott den Nachkommen Adams die Möglichkeit, wieder in Gottes Familie zurückzukehren?
6 Wie könnte Jesus Christus dafür sorgen, daß Gottes ursprünglicher Vorsatz verwirklicht wird? Vor allem durch die Beseitigung des Urteils, das aufgrund der Auflehnung Adams auf der Menschheitsfamilie lastet. Jesus war dazu in der Lage, weil er als ein vollkommener Mensch geboren wurde, denn Jehova Gott — nicht Joseph, der Mann Marias — war sein Vater. Jesus bewirkte die Beseitigung des Urteils durch seinen Opfertod am Hinrichtungspfahl. Ja, einer der Hauptgründe für sein Kommen auf die Erde bestand darin, daß er sein Leben als Loskaufsopfer gab. Dadurch erschloß er Nachkommen Adams die Möglichkeit, in die Familie zurückzukehren, die Jehova anerkennt (Mat. 28:20).
7. Auf welcher Grundlage wurde Jesus als ein Geistwesen auferweckt?
7 Ein toter Loskäufer konnte jedoch dem Menschengeschlecht nichts nützen. Jehova Gott auferweckte daher Jesus Christus am dritten Tag, indem er ihn „im Geiste lebendig“ machte (1. Pet. 3:18). Er tat dies auf der Grundlage dessen, was am Jordan geschehen war, nachdem Jesus getauft worden war. Gott hatte Jesus dort durch seinen heiligen Geist als einen geistgezeugten Sohn hervorgebracht. Johannes der Täufer hatte nicht nur Gottes Geist in Form einer Taube auf Jesus herabkommen sehen, sondern auch die Stimme Gottes sagen hören: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mat. 3:16, 17; Heb. 10:5-10).
8. Außer um „wiedergeboren“ zu sein, wurde Jesus am Jordan noch wozu gesalbt und ordiniert?
8 Auf diese Weise wurde Jesus nicht nur ein geistiger Sohn Gottes, sondern auch der Messias, der Christus oder der Gesalbte, der der König des Königreiches Gottes sein sollte. Gleichzeitig wurde er im Interesse der sterblichen Menschheit zum Hohenpriester ordiniert, um die Sünde zu beseitigen (Heb. 7:26). Nun galten ihm auch die Worte aus Jesaja 61:1, 2: „Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun. Er hat mich gesandt, um die zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen und das weite Öffnen der Augen selbst den Gefangenen.“ Jesus war durch Gottes Geist gezeugt worden; er war „wiedergeboren“ worden. Als geistgesalbter Sohn Gottes blieb er bis zum Tode treu trotz allem, was Satan, der Teufel, unternahm, um ihn zu veranlassen, seine Lauterkeit aufzugeben. Daher auferweckte Gott ihn von den Toten.
9. Womit stattete Gott Jesus wegen seiner Treue bis in den Tod aus, und zu welchem Zweck?
9 Danach erhöhte „Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung ... und [gab] ihm gütigerweise den Namen ..., der über jedem anderen Namen ist“ (Phil. 2:9-11). Daß Jesus von den Toten auferweckt worden war, wurde von Hunderten von Zeugen bestätigt. Kurz bevor er zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, sagte er zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Gewalt [oder Macht] im Himmel und auf der Erde gegeben worden“ (Mat. 28:18). Nun war er aufgrund seines Opfertodes mit dem Recht ausgestattet, die Menschheit wiederherzustellen, und durch seine Auferstehung und seine Auffahrt zur Rechten Gottes im Himmel hatte er auch die Macht dazu erhalten (Luk. 22:69). Jesus Christus ist somit jetzt in der Lage, dafür zu sorgen, daß Gottes ursprünglicher Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen verwirklicht wird. Auf ihn beziehen sich daher alle Prophezeiungen über den Messias. (Siehe Psalm 72; Jesaja 9:6, 7; 11:1-10.)
WARUM ANDERE „WIEDERGEBOREN“ WERDEN
10, 11. (a) Welche Schriftstellen zeigen, daß Jesus Mitverbundene in seinem Königreich haben wird? (b) Wie vielen wird dieses Vorrecht zuteil, und wie wissen wir, daß die genannte Anzahl buchstäblich zu verstehen ist?
10 Wird Jesus Christus all das allein bewerkstelligen? Nein. Wird er Engel in seiner Regierung mitherrschen lassen? Nein. An der Erfüllung der Prophezeiungen über den Messias werden einige beteiligt sein, die wie er als Menschen auf der Erde gelebt haben. Doch bevor sie zu Christi Königreichsregierung gehören können, müssen sie wie er, solange sie auf der Erde sind, zuerst „wiedergeboren“ werden. Jehovas Geist, der auf sie einwirkt, bringt sie als geistige Söhne hervor mit der Aussicht auf ewiges Leben im Himmel. Als solche stehen sie in einem besonderen, vertrauten Verhältnis zu Gott, sie haben „einen Geist der Annahme an Sohnes Statt empfangen, durch welchen Geist ... [sie] ausrufen: ,Abba, Vater!‘“ (Röm. 8:15). Jesus sprach mit seinen Aposteln wiederholt über diese Hoffnung (Luk. 22:28-30; Joh. 14:2, 3), und auch die Apostel erwähnten sie (Röm. 8:17; 1. Kor. 15:52, 53; 1. Joh. 3:2).
11 Wie viele werden in diese Stellung im Himmel gelangen? Gemäß allen einschlägigen Schriftstellen wird es verhältnismäßig wenig „Wiedergeborene“ geben. Das ist auch zu erwarten, da es sich um einen ganz besonderen Lohn handelt, eine sehr bevorrechtete offizielle Stellung. Deshalb sagte Jesus die Wiedergeborenen betreffend: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Königreich zu geben“ (Luk. 12:32). Wie viele werden es sein? Der Apostel Johannes berichtet sowohl über eine Vision von 144 000 geistigen Israeliten, die an ihrer Stirn versiegelt worden sind, als auch über eine Vision von 144 000, die mit dem Lamm, Jesus Christus, auf dem Berg Zion stehen. Daß diese Zahl buchstäblich zu verstehen ist, zeigt der Kontext, in dem auch von einer „großen Volksmenge“ die Rede ist, „die kein Mensch zu zählen vermochte“ (Offb. 7:3, 4, 9; 14:1, 3; 20:4, 6).
EIN VOLK FÜR SEINEN NAMEN
12, 13. Was hat Jehova gegenwärtig für diese künftigen Mitverbundenen im Königreich vorgesehen?
12 Jehova Gott hat vorgesehen, daß diese voraussichtlichen Könige und Priester, solange sie noch im Fleische sind, ein Werk verrichten. Was für ein Werk? Wie Jesus gesalbt worden war, um „den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun“, so sind auch sie gesalbt, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen (Jes. 61:1, 2; Luk. 4:16-21; Apg. 8:4, 12). Jesus verabschiedete sich daher bei seinen ersten Jüngern mit der Ermahnung: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie“ (Mat. 28:19, 20). Und kurz vor seiner Himmelfahrt wies er seine 11 treuen Apostel an, ‘Zeugen von ihm zu sein bis zum entferntesten Teil der Erde’ (Apg. 1:8).
13 Gott läßt die „gute Botschaft“ unter anderem vor allem deswegen allen Nationen predigen, „um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“ (Apg. 15:14). Gottes Name ist Jehova. Daher sind die Glieder dieses Volkes als Zeugen Jehovas bekannt (Jes. 43:10-12). Die gesalbten Nachfolger Jesu Christi sind nicht die einzigen, die den Sanftmütigen die „gute Botschaft“ kundtun und Jünger und Zeugen für Jehova Gott machen. Wie bei den Israeliten in alter Zeit die Gesetze Jehovas auch für die Fremdlinge in ihrer Mitte galten, so gelten die Gebote, die den geistigen Israeliten gegeben wurden, auch ihren Gefährten, den Gliedern der „großen Volksmenge“ „anderer Schafe“ (Joh. 10:16; Offb. 7:9).
14. Welche weitere Verpflichtung haben diese gesalbten Fußstapfennachfolger Christi zu erfüllen?
14 Eine weitere Verpflichtung, die die gesalbten Fußstapfennachfolger Jesu Christi zu erfüllen haben, besteht darin, die Frucht des Geistes Gottes hervorzubringen, nämlich ‘Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung’ (Gal. 5:22, 23). Jesus sagte, daß man seine wahren Nachfolger daran erkennen würde, daß sie Liebe untereinander hätten (Joh. 13:34, 35). Deshalb fordert der Apostel Paulus sie auf: „Ihr [sollt] die alte Persönlichkeit ablegen ..., die eurem früheren Wandel entspricht und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; ... aber [ihr sollt] erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ Wie bedeutend diese Verpflichtung für Christen ist, zeigen die folgenden Worte des Apostels: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise“ (Eph. 4:22-24; 1. Kor. 9:27). Nur dadurch, daß sich die Gesalbten als treu erweisen selbst bis in den Tod, können sie hoffen, „die Krone des Lebens“ zu empfangen (Offb. 2:10).
GOTTES URSPRÜNGLICHER VORSATZ NICHT GEÄNDERT
15. (a) Welchen Fehler machen viele Namenchristen in bezug auf Gottes Vorsatz? (b) Dies ist darauf zurückzuführen, daß in den Christlichen Griechischen Schriften auf welche Hoffnung Nachdruck gelegt wird?
15 Viele Namenchristen machen den Fehler, Jehovas ursprünglichen Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen außer acht zu lassen. Gottes Wort macht deutlich, worin dieser Vorsatz bestand und immer noch besteht, und Gott versichert uns, daß er sich selbst nicht ändert (1. Mo. 1:28; Jes. 45:18; Mal. 3:6). In den Christlichen Griechischen Schriften wird jedoch Nachdruck auf einen weiteren Vorsatz Jehovas gelegt, der angekündigt wurde, nachdem die Menschheit der Sünde verfallen war, und der darin besteht, daß eine begrenzte Anzahl Menschen aufgrund des Opfers Jesu zu Mitherrschern mit ihm im himmlischen Königreich werden (1. Mo. 3:15; 2. Tim. 4:7, 8, 18). Alle diese müssen wie Jesus Christus zuerst „wiedergeboren“ werden (Joh. 3:3). Doch Gottes Rettungsvorkehrung, die auf dem Opfer Christi beruht, beschränkt sich nicht nur auf diejenigen, die eine himmlische Hoffnung haben. Das geht auch eindeutig aus den Christlichen Griechischen Schriften hervor.
E I N E RETTUNG — ZWEI HOFFNUNGEN
16, 17. Welche Schriftstellen zeigen, daß die Segnungen des Opfers Christi nicht auf Personen beschränkt sind, die die himmlische Hoffnung haben?
16 Jesus lehrte seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Mat. 6:9, 10). Damit Gottes Wille auf der Erde wie im Himmel geschieht, müssen gerechte Menschen auf der Erde leben. Über sie ist vorhergesagt worden: „Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ Das kann sich nicht auf den Himmel beziehen, denn dort gab es noch nie Geschrei, Trauer, Schmerz oder Tod (Offb. 21:3, 4).
17 Die Worte des Apostels Paulus, die wir in Römer 8:19-21 finden, deuten an, daß zwei Gruppen von Menschen aus Gottes barmherzigen Vorkehrungen Nutzen ziehen werden: „Denn die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung [eine Gruppe] harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes [eine andere Gruppe]. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden, nicht durch ihren eigenen Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat aufgrund der Hoffnung, daß die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“ So werden sich schließlich alle, die aufgrund ihres Glaubens an Christi Opfer aus Gottes Vorkehrungen Nutzen ziehen, des Lebens als Söhne Gottes erfreuen — die 144 000, die „von der Erde erkauft worden sind“, um im Himmel zu sein, und viele Milliarden, die ewig auf einer paradiesischen Erde leben werden (Offb. 7:4, 9; 14:3; Mat. 25:31-34).
18, 19. (a) Was deutet darauf hin, daß die Zeit für die Verwirklichung des Vorsatzes Gottes in Verbindung mit der Erde und dem Menschen herbeigekommen ist? (b) Welche Personen bilden Gottes Königreich und den ‘Samen Abrahams’? (c) Welche Fragen sind nun noch zu erörtern?
18 Die erwähnten Gedanken machen deutlich, daß Gottes ursprünglicher Vorsatz in Verbindung mit der Erde und der Menschheit noch verwirklicht werden wird. Und die Erfüllung biblischer Prophezeiungen, wie sie in Matthäus, Kapitel 24, Markus, Kapitel 13, Lukas, Kapitel 21, 2. Timotheus 3:1-5 und Offenbarung 6:1-8 zu finden sind, läßt erkennen, daß diese Zeit herbeigekommen ist. Wegen der Auflehnung Satans und des Ungehorsams Adams und Evas sah Jehova eine himmlische Belohnung für eine bevorrechtete Gruppe vor, durch die er seine ursprünglichen Vorsätze verwirklichen wird. Nur diese werden „wiedergeboren“. Gemeinsam mit ihrem Herrn, Jesus Christus, bilden sie das Königreich, um das zu beten Jesus seine Nachfolger lehrte. Sie bilden den ‘Samen Abrahams’, durch den „alle Nationen der Erde“ gesegnet werden sollen (1. Mo. 22:18; Gal. 3:29).
19 Wir haben erörtert, warum der Sohn Gottes und diejenigen, die in seinem Königreich mit ihm verbunden sein werden, „wiedergeboren“ werden müssen, wie viele es sind und welche Verpflichtungen sie heute haben. Nun bleiben noch die Fragen: Welche Rolle spielt Gott und welche Rolle spielt der Mensch bei der „Wiedergeburt“? Wie kann jemand wissen, daß Jehova Gott ihn auserwählt hat, „wiedergeboren“ zu werden?
[Bild auf Seite 5]
Nachdem Jesus von Johannes im Jordan getauft worden war, brachte Gott ihn durch seinen heiligen Geist als einen geistgezeugten Sohn hervor.
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Die Rolle des Menschen und die Rolle Gottes bei der „Wiedergeburt“Der Wachtturm 1982 | 1. Februar
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Die Rolle des Menschen und die Rolle Gottes bei der „Wiedergeburt“
„Jeder, der aus Gott geboren ist, begeht nicht fortgesetzt Sünde, weil Sein reproduktiver Same in einem solchen bleibt, und er kann nicht Sünde treiben, weil er aus Gott geboren worden ist“ (1. Joh. 3:9).
1, 2. (a) Was steht gemäß dem, was wir gelernt haben, den Geretteten in Aussicht? (b) Was beabsichtigt Jehova damit, daß er gewissen Personen eine „Wiedergeburt“ zuteil werden läßt?
WIE in den vorangegangenen Artikeln gezeigt wurde, geben viele Millionen Namenchristen vor, „wiedergeboren“ zu sein. Aus der Bibel haben wir auch erkannt, daß es zwar nur e i n e Rettung gibt, die auf dem Glauben an Christi Loskaufsopfer beruht, doch zwei verschiedene Gruppen, die schließlich gerettet werden: Die eine erlangt himmlisches Leben, die andere irdisches.
2 Wir haben auch erkannt, daß Jesus Christus, nachdem er im Jordan getauft worden war, wiedergeboren wurde. Jehova Gott veranlaßte damals, daß heiliger Geist in der Gestalt einer Taube auf Jesus herabkam, während Gott gleichzeitig Jesus als seinen geistgezeugten Sohn anerkannte. Ebenfalls haben wir erkannt, was Jehova damit beabsichtigte, daß Jesus wiedergeboren wurde, nämlich daß er nach seinem Tod und seiner Auferstehung der glorreiche, mächtige König des Königreiches Gottes werden konnte. Wie wir außerdem festgestellt haben, ist es Jehovas Wille, daß Jesus Christus Mitherrscher hat, die ebenfalls „wiedergeboren“ sein müssen (Mat. 3:13-17; Joh. 1:12; 3:3; Heb. 10:5-10; Offb. 20:6).
3. Worin unterscheiden sich Jesu Mitverbundene im Königreich in bezug auf ihre „Wiedergeburt“ von ihm?
3 Wie verhält es sich mit diesen gesalbten Fußstapfennachfolgern Jesu Christi? Wann werden sie „wiedergeboren“? Welche Schritte müssen sie unternehmen, bevor Jehova zu ihren Gunsten handelt und sie als geistige Söhne hervorbringt? Jesus wurde, da Gott sein Vater war, als ein vollkommener Mensch geboren. Dreißig Jahre später brachte ihn sein Vater als einen geistigen Sohn hervor, indem er bewirkte, daß er „wiedergeboren“ wurde. Aber alle Nachkommen Adams sind von Geburt Sünder, ‘Gott entfremdet und Feinde Gottes, weil ihr Sinn auf die Werke gerichtet ist, die böse sind’. Sie befinden sich daher nicht in einem Zustand, in dem Jehova mit ihnen handeln und sie als geistige Söhne hervorbringen könnte (Ps. 51:5; Kol. 1:21).
DIE ROLLE DES MENSCHEN: SECHS GRUNDLEGENDE SCHRITTE
4, 5. (a) Wie viele Schritte müssen voraussichtliche Jünger unternehmen, bevor Jehova sie als geistige Söhne in Betracht ziehen würde, und wer muß dieselben Anforderungen erfüllen? (b) Worin besteht der erste Schritt?
4 Welche Schritte müssen voraussichtliche Jünger unternehmen, bevor Jehova sie als geistige Söhne in Betracht ziehen würde? Es handelt sich um sechs bestimmte Schritte. Beachten wir jedoch, daß Gott an alle, die wahre Christen werden und gerettet werden möchten, dieselben Anforderungen stellt, ganz gleich, ob ihr Lohn einmal in himmlischem oder in irdischem Leben bestehen wird.
5 Zunächst müssen diese Personen eine genaue Erkenntnis über Jehova Gott, ihren Schöpfer und Lebengeber, und über Jesus Christus, seinen Sohn, ihren Retter und Erlöser, in sich aufnehmen (Ps. 36:9; 100:3; Mat. 20:28; Röm. 10:13-15). In der letzten Nacht, in der Jesus als Mensch auf der Erde war, betonte er die Wichtigkeit dieses Schrittes in einem Gebet zu Gott mit den Worten: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 17:3).
6. Welchen zweiten Schritt müssen die Betreffenden tun?
6 Erkenntnis an sich reicht jedoch nicht aus. Man muß Glauben ausüben, denn wir lesen: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Ja, der Apostel Paulus sagte deutlich: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, [Gott] ... wohlzugefallen.“ Diesen Glauben zu haben bedeutet, Gottes Verheißungen als eine Realität oder als so gut wie erfüllt zu betrachten. Es handelt sich dabei nicht um einen Glauben ohne Werke, denn wir werden von dem Jünger Jakobus daran erinnert, daß sogar die Dämonen glauben und schaudern und daß „der Glaube ohne Werke tot“ ist (Joh. 3:16; Heb. 11:1, 6; Jak. 2:19, 26).
7. Was ist das allererste „Werk“, das als Beweis für jemandes Glauben verlangt wird?
7 Das allererste „Werk“, das als Beweis für jemandes Glauben verlangt wird, ist die Reue. Ja, man muß seine sündige Handlungsweise bereuen und den aufrichtigen Wunsch haben, nicht mehr zu sündigen. Als Jesus zu predigen begann, sagte er: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Mat. 4:17). Jemand, der seine sündige Handlungsweise bereut, müßte damit aufhören. Er müßte sie sehr bedauern. Auch für jeden, der ewiges Leben auf der paradiesischen Erde erlangen möchte, ist dies unbedingt erforderlich, da ‘Gott alle Bösen vertilgen wird’ (Ps. 145:20).
8. Welcher Schritt muß nach der Reue über begangene Sünden erfolgen?
8 Doch lediglich eine sündige Handlungsweise aufzugeben genügt nicht. Als weiterer Schritt muß die Bekehrung erfolgen. Das heißt, der Betreffende muß umkehren und in entgegengesetzter Richtung Fortschritte machen. Er muß den Rat befolgen, den Petrus den Juden seiner Zeit gab: „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden.“ Ja, es sind ‘Werke, die der Reue entsprechen’, erforderlich (Apg. 3:19; 26:20). Daß dieser Schritt auch von all denen verlangt wird, die auf ewiges Leben auf der Erde hoffen, wird durch die Worte aus Sprüche 2:20, 21 deutlich.
9. (a) Welche zwei weiteren Schritte sind für die Betreffenden erforderlich, ja für alle, die Nachfolger Jesu Christi sein möchten? (b) Wovon war Jesu Taufe ein Zeichen?
9 Der nächste erforderliche Schritt besteht für alle, die Nachfolger Jesu Christi werden möchten — ungeachtet ihrer Hoffnung — darin, daß sie sich Gott darstellen, wie auch Jesus sich am Jordan darstellte, um den Willen seines Vaters zu tun. Heute schließt dies die Hingabe an Jehova Gott ein. Danach muß man den Fußstapfen Jesu, seines Sohnes, folgena (Luk. 9:23). Der sechste Schritt besteht darin, daß man diese Hingabe symbolisieren und ein offenes Bekenntnis davon ablegen muß, indem man sich wie Jesus der Taufe unterzieht (Mat. 28:19; vergleiche Apostelgeschichte 2:41).
DIE ÄUSSERST WICHTIGE ROLLE JEHOVAS
10. Welcher Vergleich zeigt, daß es bei der „Wiedergeburt“ nicht nur auf die Rolle des Menschen ankommt?
10 Führen die erwähnten Schritte — Erkenntnis über Jehova Gott und Jesus Christus in sich aufnehmen, Glauben ausüben, bereuen, sich bekehren, sich Gott hingeben und sich taufen lassen — automatisch dazu, daß man „wiedergeboren“ wird? Keineswegs. Genausowenig wie man aufgrund eigener Anstrengungen geboren werden kann, kann man aufgrund seiner eigenen Anstrengungen geistig „wiedergeboren“ werden. Zu einer buchstäblichen Geburt kommt es nur dann, wenn menschliche Eltern ihre Rolle übernehmen. Ähnlich ist es bei der geistigen Geburt. „Wiedergeboren“ zu werden erfordert, daß Jehova Gott, der Vater, und seine himmlische Organisation oder sein „Weib“ ihre Rollen übernehmen (Jes. 54:1, 5). Alles, was der Betreffende, der die obengenannten Schritte unternimmt, selbst tun kann, besteht darin, die Voraussetzungen zu erfüllen, um „wiedergeboren“ zu werden, wenn das Gottes Wille ist.
11. Was tut Gott, wenn es sein Wille ist, nachdem die Betreffenden ihren Teil getan haben?
11 Da die Menschen die Unvollkommenheit ererbt haben, handelt Gott nun im Interesse derer, die er gemäß seinem Wohlgefallen zu dem himmlischen Königreich beruft. Deshalb steht geschrieben: „Wir ... [sind] zufolge des Glaubens gerechtgesprochen worden.“ Zufolge des Glaubens woran? Des Glaubens an Christi Opfer, denn es heißt: „Wir [sind] jetzt durch sein Blut gerechtgesprochen worden“ (Röm. 5:1, 9). Beachten wir, daß Gott den Betreffenden auf diese Weise offiziell gerechtspricht, nicht er sich selbst. Dadurch gelangt er in eine andere Stellung als „die Schöpfung“, die Menschheit im allgemeinen, die „auf die Offenbarung der [geistigen] Söhne Gottes“ warten muß, bevor sie „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der [irdischen] Kinder Gottes“ (Röm. 8:19-22). Denjenigen, die Gott gerechtspricht, wird auf diese Weise das Recht auf vollkommenes menschliches Leben zugerechnet. Deswegen kann Jehova Gott nun durch seinen Geist direkt mit ihnen handeln (Röm. 8:33).
12. Von welchen Zeichen war im Falle Jesu und seiner ersten Jünger die „Wiedergeburt“ begleitet, und warum gibt es solche Kundgebungen nicht mehr?
12 Diejenigen, die Gott gerechtspricht, bringt er dann als seine geistigen Kinder hervor. Wie? Durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft, die er auf sie einwirken läßt, was zu ihrer „Wiedergeburt“ führt. Im Falle Jesu und auch im Falle seiner Jünger, die am Pfingsttag zusammen waren, ließ Gott durch übernatürliche Zeichen erkennen, daß er sie als geistige Söhne hervorgebracht hatte. Als jedoch die Kennzeichen des wahren Christentums feststanden, waren solche Kundgebungen nicht mehr nötig, und so wurden sie „weggetan“ (Mat. 3:16; Apg. 2:3; 10:44-48; 1. Kor. 13:8-10).
13. Was ist mit dem „Wasser“ und dem „Geist“ gemeint? (Joh. 3:5).
13 Von dieser Vorkehrung der geistigen Wiedergeburt sprach Jesus, als er zu dem jüdischen Vorsteher Nikodemus sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Was aus dem Fleisch geboren worden ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren worden ist, ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müßt wiedergeboren werden“ (Joh. 3:1, 5-7). Mit dem hier erwähnten Wasser ist zweifellos das buchstäbliche Wasser der Taufe gemeint. Und mit dem Geist? Damit ist Jehovas heiliger Geist gemeint, der auf den einzelnen einwirkt.
14. Was ist darunter zu verstehen, „berufen“ und „auserwählt“ zu sein, und wozu werden solche Christen gesalbt und beauftragt?
14 Die Bibel sagt von denen, die „wiedergeboren“ sind, sie seien zuerst „berufen“ worden. Diese Berufung ist eine persönliche Einladung Gottes, Gefährten Jesu Christi zu werden. Diejenigen, die die Einladung annehmen, sind „Auserwählte“ (Offb. 17:14). Sie werden ein Teil der „auserwählten“ Versammlung, deren Auftrag es ist, „die Vorzüglichkeiten“ Jehovas ‘weit und breit zu verkünden’ (1. Pet. 2:9). Diese „wiedergeborenen“ Christen werden wie Jesus mit Gottes Geist gesalbt, um zu predigen. Wir lesen: „Er ..., der dafür bürgt, daß ihr und wir Christus angehören, und der uns gesalbt hat, ist Gott“ (Jes. 61:1, 2; Luk. 4:16-21; 2. Kor. 1:21).
15. Wie bezeugt der Geist die „Wiedergeburt“ einer Person, und wodurch wird diese Überzeugung gestärkt?
15 Von diesen „Auserwählten“ sagte der Apostel Paulus: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ (Röm. 8:16). Wie geschieht das? Indem Gottes heiliger Geist diese Christen mit der himmlischen Hoffnung erfüllt. „Nach seiner [Gottes] großen Barmherzigkeit hat er uns eine neue Geburt zu einer lebendigen Hoffnung gegeben durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe. Es ist in den Himmeln aufbehalten für euch“ (1. Pet. 1:3, 4). Während diese Christen ein gutes Verhältnis zu ihrem himmlischen Vater bewahren, bestärkt er sie durch das, was er für sie tut, in der Überzeugung, daß sie wirklich „wiedergeboren“ sind.
WIE KANN MAN SICHER SEIN?
16. Seit wann legt der „treue und verständige Sklave“ Nachdruck auf die irdische Hoffnung, und was kann man daraus schlußfolgern?
16 Alle, die sich heute am Predigen der guten Botschaft vom Königreich beteiligen, sind davon überzeugt, daß Jehova Gott seine ihm hingegebenen Diener durch seine sichtbare, geistgezeugte Organisation, den „treuen und verständigen Sklaven“, führt und leitet (Mat. 24:45-47). Unter ihrer Leitung wurde auf die himmlische Hoffnung hingewiesen. Sie wurde etwa bis zum Jahre 1935 hervorgehoben und betont. Als dann sozusagen ‘das Licht aufstrahlte’ und die Identität der in Offenbarung 7:9 erwähnten „großen Volksmenge“ deutlich gemacht wurde, begann man, Nachdruck auf die irdische Hoffnung zu legen (Ps. 97:11). Es ist daher vernünftig, anzunehmen, daß damals die Anzahl von 144 000 nahezu vollständig war. Natürlich müßte jeder, der sich als untreu erweisen würde, ersetzt werden, doch verständlicherweise wären das verhältnismäßig wenige. Und durch wen würden sie ersetzt werden? Es erscheint ebenfalls vernünftig, anzunehmen, daß die himmlische Hoffnung sehr wahrscheinlich einigen verliehen wurde, die in Lauterkeit ausgeharrt und jahrelang an ihrer Hingabe festgehalten haben, nicht solchen, die sich erst neu Gott hingegeben haben und noch unbewährt sind. (Vergleiche Lukas 22:28-30.) Doch aus Berichten geht hervor, daß sich sogar einige Christen, die sich erst vor kurzem Gott hingegeben haben, als „wiedergeboren“ betrachten.
17. Welche Überlegungen führen bei einigen zu der falschen Annahme, Gott habe ihnen die himmlische Hoffnung eingepflanzt?
17 Jeder, der sich erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit Gott hingegeben hat, getauft worden ist und sich für „wiedergeboren“ hält, sollte sich einmal ernsthaft fragen: Weshalb bin ich der Meinung, daß Jehova Gott mir diese Hoffnung eingepflanzt hat? Könnte es sein, daß dieser Gedanke auf die irrige Vorstellung zurückgeht, die ich früher hegte, als ich noch in Groß-Babylon war, nämlich daß alle guten Menschen für den Himmel bestimmt sind? Oder bin ich etwa zu dieser Auffassung gekommen, nachdem ich zunächst sehr beunruhigt war und mich gegen den Gedanken gewehrt hatte, er aber dann allmählich die Oberhand gewann? Siegte er etwa, weil ich es so haben wollte, wenn vielleicht auch nur unbewußt? Solche Kämpfe an sich beweisen nicht, daß du „wiedergeboren“ bist.
18. Warum würde die Wertschätzung für geistige Dinge an sich nicht beweisen, daß man „wiedergeboren“ worden ist?
18 Oder glaubst du, daß Gott dich als einen der 144 000 Gesalbten auserwählt hat wegen deiner großen Wertschätzung für geistige Dinge, wegen deiner Vorliebe für tiefe geistige Wahrheiten? Dann beachte, daß sehr viele, die nicht behaupten, „wiedergeboren“ zu sein, im wahrsten Sinne des Wortes „Geistesmenschen“ sind (1. Kor. 2:14, 15). Und es besteht kein Zweifel an der geistigen Stärke der glaubensvollen Männer und Frauen, die in Hebräer, Kapitel 11 aufgezählt werden. Keiner von diesen Treuen war „wiedergeboren“. Sie alle warteten auf „eine bessere Auferstehung [zum Leben unter Gottes Königreich]“ hier auf der Erde (Heb. 11:35).
19. (a) Warum würde großer Eifer nicht notwendigerweise ein Beweis dafür sein, daß Gott dem Betreffenden die himmlische Hoffnung geschenkt hat? (b) Was deutet darauf hin, daß das Bekenntnis einiger, die himmlische Hoffnung zu haben, auf einen Mangel an Bescheidenheit zurückzuführen sein könnte?
19 Oder könnte es sein, daß dein Empfinden darauf beruht, daß du größeren Eifer hast als einige deiner Mitchristen? Aber das an sich dürfte nicht ausschlaggebend sein, denn der Apostel Paulus mußte selbst gesalbte Christen immer wieder ermahnen, ihre geistigen Pflichten ernst zu nehmen (1. Kor. 11:20-22; Gal. 4:9-11). Oder könnte es sein, daß dein Bekenntnis, ein Geistgesalbter zu sein, auf einen Mangel an Bescheidenheit zurückzuführen ist? Es gibt einige, die sich zwar seit kurzem als Gesalbte ausgeben, die aber, statt die Einheit der Versammlung zu fördern, den Standpunkt vertreten, sie müßten ihre eigene Bibelstudiengruppe haben. Reife „wiedergeborene“ Christen bleiben dagegen eng mit der örtlichen Versammlung verbunden, obgleich diese größtenteils aus „anderen Schafen“ besteht (Joh. 10:16). „Wiedergeboren“ zu sein ist allerdings eine persönliche Sache zwischen Gott und dem einzelnen Christen. Niemand sollte in dieser Frage ein Urteil über einen anderen fällen (Röm. 14:10).
20. Zu welcher Schlußfolgerung bezüglich der „Wiedergeburt“ kommen wir aufgrund dieser Erörterungen?
20 Zu welcher Schlußfolgerung kommen wir aufgrund dieser Erörterungen? Daß Jehova Gott gerecht, weise und liebevoll ist. Er hat das Recht, seinen vernunftbegabten Geschöpfen die entsprechende Rolle zuzuweisen — einigen die Rolle, seinem Vorsatz im Himmel zu dienen, anderen die Rolle, dies auf der Erde zu tun. Die himmlische Belohnung ist nicht etwas, was man selbst erwählen oder durch eigene Anstrengungen erlangen oder selbstsüchtig erstreben könnte. Sie ist etwas so Einmaliges, daß niemand sie sich anmaßen darf. Jehova Gott läßt dadurch einigen wenigen seiner Geschöpfe seine unverdiente Güte auf wunderbare Weise zuteil werden, nicht weil sie es besonders verdient hätten, sondern im Interesse seiner weisen, gerechten und liebevollen Vorsätze. Nur diese wenigen Menschen werden „wiedergeboren“ (Röm. 3:23, 24; 11:33-36). Auch ewiges Leben auf der paradiesischen Erde ist ein unaussprechliches Vorrecht; gerechtgesinnte Menschen können danach streben (Offb. 21:1, 3, 4). Alles ist unverdiente Güte. Niemand sollte so vermessen sein und zu Jehova sagen: „Was hast du getan?“ (Dan. 4:35).
[Fußnote]
a Da Jesus bereits einem Gott hingegebenen Volk angehörte, war es kein Zeichen seiner Hingabe, als er zu Jehova Gott kam und getauft wurde, sondern ein Zeichen dafür, daß er sich Jehova Gott darstellte, um mit dem besonderen Werk, das dieser ihm aufgetragen hatte, zu beginnen.
[Bild auf Seite 9]
Genausowenig wie man aufgrund eigener Anstrengungen geboren werden kann, kann man aufgrund seiner eigenen Anstrengungen „wiedergeboren“ werden.
[Bild auf Seite 12]
Wie Jesus dem jüdischen Vorsteher Nikodemus erklärte, spielen bei der „Wiedergeburt“ das Wasser der Taufe und der heilige Geist Jehovas eine Rolle.
[Bild auf Seite 13]
Könnte es sein, daß der Gedanke, „wiedergeboren“ zu sein, auf eine irrige Vorstellung zurückgeht, die in Groß-Babylon gehegt wird?
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Die Erfüllung des Wortes Gottes ist gewißDer Wachtturm 1982 | 1. Februar
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Die Erfüllung des Wortes Gottes ist gewiß
Jehova Gott sagte zu Abraham: „Was aber Ismael betrifft, so habe ich dich erhört. Siehe! Ich will ihn segnen und will ihn fruchtbar machen und will ihn sehr, sehr mehren. Er wird gewißlich zwölf Vorsteher hervorbringen, und ich will ihn zu einer großen Nation werden lassen“ (1. Mo. 17:20). Damals war Abrahams Sohn ungefähr 13 Jahre alt (1. Mo. 16:16; 17:1). Kein Mensch hätte vorhersagen können, daß dieser unverheiratete Jugendliche einmal der Vater von 12 Vorstehern werden würde. Doch der allweise Schöpfer konnte es. In zwei geschichtlichen Quellen ist die Erfüllung dieser göttlichen Offenbarung festgehalten worden. Sie nennen die folgenden 12 Vorsteher: Nebajoth, Kedar, Adbeel, Mibsam, Mischma, Duma, Massa, Chadad, Tema, Jetur, Naphisch und Kedma (1. Mo. 25:13-15; 1. Chr. 1:29-31). Welch treffender Beweis für die Gewißheit der Erfüllung des prophetischen Wortes Gottes!
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