Jehovas Wort mit Freimut reden
„Und nun, Jehova, ... gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden“ (Apg. 4:29).
1, 2. (a) Wie zeigte Jesus nach seiner Auferstehung, daß er Interesse an seinen Jüngern hatte, und welche Richtlinien gab er ihnen? (b) Welchen Umfang sollte das Zeugniswerk annehmen?
OBWOHL Jesus durch den Tod von seinen Jüngern getrennt wurde, vergaßen sie seine Einladung, „Menschenfischer“ zu werden, nicht. Sie wußten, daß dies bedeutete, Gottes Wort unter den Menschen zu verkündigen. Doch wie sollten sie dabei vorgehen? Sie brauchten eine Anleitung.
2 Zur großen Freude der Jünger erschien ihnen der auferweckte Jesus bei mehreren Gelegenheiten, bevor er zu seinem Vater auffuhr (1. Kor. 15:3-8; Joh. 20:20). So war es ihm möglich, ihnen weitere Richtlinien hinsichtlich ihres künftigen Werkes zu geben. In Galiläa sagte er:
„Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matth. 28:18-20).
Das christliche Werk, Jünger zu machen, sie zu taufen und zu lehren, sollte sich auf alle Völker der Erde erstrecken. Es ist daher ermutigend, zu wissen, daß dieser auferweckte Sohn Gottes bis zum Abschluß des Systems der Dinge täglich bei den Christen in ihrem Königreichswerk sein würde.
3. Welche Rolle spielt dabei seit Pfingsten der heilige Geist?
3 Jesus hatte seinen Jüngern versprochen, daß ein Helfer, der heilige Geist, kommen werde (Joh. 14:16, 26). Wie würde er wirksam werden, und was wäre deshalb zu erwarten? Kurz bevor Jesus zu seinem Vater auffuhr, sagte er den Jüngern:
„Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8).
Welch eine großartige Aussicht auf ein ausgedehntes Zeugnis! Die Jünger kehrten nach Jerusalem zurück, und dort verharrten sie im Gebet. Am 50. Tag nach der Auferstehung Jesu war Pfingsten, und die Jünger waren alle an einem Ort versammelt. Plötzlich entstand ein Geräusch „wie das einer dahinstürmenden starken Brise“ zusammen mit anderen wunderbaren Kundgebungen. Jehova goß den verheißenen heiligen Geist, seine wirksame Kraft, auf sie aus. Und wozu trieb der Geist sie an? Er veranlaßte sie, „zu reden, ... sich zu äußern“ (Apg. 2:1-4).
4. Wie wurde die „gute Botschaft“ damals aufgenommen?
4 Die Zeit war gekommen, in der sie als „Menschenfischer“ viel zu tun haben würden. Mit der Hilfe des heiligen Geistes konnten die Jünger Gottes Wort in einer Vielzahl von Sprachen reden. So war es den Menschen, die aus vielen Teilen der Welt zum Pfingstfest gekommen waren, möglich, in ihrer Muttersprache etwas über die „großen Dinge Gottes“ zu hören. Die Beobachter waren überrascht. Und dann stand Petrus auf und gab mutig eine Erklärung. Er legte von der Auferstehung Jesu Christi gründlich Zeugnis ab und forderte die Anwesenden auf, zu bereuen, sich taufen und aus dieser verdrehten Generation retten zu lassen. Und was war das Ergebnis? Etwa 3 000 Personen nahmen das Wort an. Diese wurden getauft und der Christenversammlung hinzugefügt. Es herrschte große Freude, denn „Jehova [fuhr] fort, täglich solche zu ihnen hinzuzufügen, die gerettet“ wurden (Apg. 2:5 bis 47).
5. (a) Weshalb wird zugelassen, daß Christen in Verfolgungszeiten vor Herrscher gestellt werden? (b) Welche Ermunterung ergibt sich daraus für uns?
5 Das Zeugnisgeben aufgrund der Macht des heiligen Geistes brachte viele neue Lobpreiser Jehovas hervor. Diese wiederum waren überglücklich, täglich hinauszugehen, und durch ihr öffentliches Zeugnisgeben wurde Jerusalem von der „guten Botschaft“ erfüllt. Petrus und Johannes gingen dabei führend voran, indem sie die Menschen aufforderten, umzukehren, damit ihre Sünden ausgelöscht und damit sie von Jehova geistig erquickt werden könnten. Viele hörten der guten Botschaft gern zu, nicht aber die Oberpriester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer. Sie nahmen Petrus und Johannes fest und sperrten sie ein. Auf diese Weise begannen die Jünger den Haß zu verspüren, vor dem Jesus sie im voraus gewarnt hatte, als er sagte:
„Siehe! Ich sende euch aus wie Schafe inmitten von Wölfen; darum erweist euch vorsichtig wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben. Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch an örtliche Gerichte ausliefern, und sie werden euch in ihren Synagogen geißeln. Ja, ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis. Wenn man euch aber ausliefert, so macht euch keine Sorgen darüber, wie oder was ihr reden sollt; denn was ihr reden sollt, wird euch in jener Stunde gegeben werden; denn die Redenden seid nicht nur ihr, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch redet“ (Matth. 10:16-20).
Inzwischen konnten sich diese „Menschenfischer“ über einen großen Fang von etwa 5 000 neuen Gläubigen freuen. Wie müssen sie doch Jehova für diese Mehrung gedankt haben! Auch wir fühlen uns durch ihren Dienstbericht ermutigt (Apg. 4:1-4).
VOR VORSTEHERN
6. (a) Was taten Petrus und Johannes, als man sie vor die Vorsteher brachte? (b) Wieso waren sie dazu in der Lage?
6 Am nächsten Tag fand eine Zusammenkunft der Vorsteher statt, und diese befragten Petrus und Johannes über ihre Tätigkeit, unter anderem über die Heilung eines gelähmten Mannes. Dadurch hatten die Apostel eine weitere Gelegenheit, öffentlich Zeugnis zu geben. Wie Jesus vorausgesagt hatte, gab der heilige Geist Petrus die Kraft zu sagen:
„Vorsteher des Volkes und ältere Männer, wenn wir heute zufolge einer guten Tat verhört werden, die wir einem leidenden Menschen erwiesen haben, nämlich darüber, durch wen dieser Mann gesund gemacht worden sei, so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund, daß im Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr an den Pfahl brachtet, den Gott aber von den Toten auferweckt hat, ja durch ihn dieser Mann hier gesund vor euch steht. Dieser ist ‚der Stein, der von euch Bauleuten verächtlich behandelt wurde, der das Haupt der Ecke geworden ist. Überdies gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg. 4:8-12).
Diese wichtigen Wahrheiten mußten verkündigt werden. Die Apostel waren daher freimütig. Sie hielten sich nicht zurück. Petrus und Johannes waren einfache Fischer, aber sie waren von Jesus geschult worden, dynamisch und mit Zuversicht und Überzeugung zu reden. Sie redeten als Zeugen Jehovas, denn sie wollten Gottes Wort verkündigen. (Vergleiche Johannes 7:15-18, 45, 46.)
7. Was erfahren wir aus Apostelgeschichte 4 über das Denken und die Absicht der Gegner?
7 Wie dankbar sollten wir doch heute für diesen Bericht in Apostelgeschichte 4 sein! Er zeigt nicht nur deutlich, daß wahre Christen mit Freimut reden müssen, sondern er läßt auch das verdrehte Denken der weltlichen Herrscher erkennen, die sich Gottes Werk widersetzen. Nachdem die Apostel dieses mutige Zeugnis gegeben hatten, schickten die Vorsteher sie aus dem Sanhedrin hinaus, um sich beraten zu können. Was beabsichtigten sie? Nun, sie konnten nicht leugnen, daß im Namen Jesu ein beachtliches Zeichen geschehen war. Aber sie hatten immer noch vor, die Ausbreitung der wahren Anbetung aufzuhalten. Sie dachten, sie könnten die Apostel durch Drohungen einschüchtern und sie so daran hindern, im Namen Jesu zu reden (Apg. 4:16, 17).
8. Was zeigt, daß die Jünger keine Furcht hatten?
8 Ließen sich diese christlichen Zeugen Jehovas jedoch durch Drohungen einschüchtern? Wahre Christen von heute sollten ihr furchtloses Beispiel beachten:
„Darauf riefen sie [die Vorsteher] sie und geboten ihnen, sich nirgends aufgrund des Namens Jesu zu äußern oder zu lehren. In Erwiderung aber sagten Petrus und Johannes zu ihnen: ,Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben‘“ (Apg. 4:18-20).
Nach weiteren Drohungen ließen die Vorsteher die Apostel aus Angst vor der öffentlichen Meinung frei. Mit Hilfe des Geistes Gottes hatten diese Christen die Verfolgung abgewehrt.
FORTGESETZT HILFE VON JEHOVA
9, 10. (a) Wie gingen Jehovas Diener vor, und welchen brennenden Wunsch hatten sie in ihrem Herzen? (b) Worum baten sie, und wie wurde ihre Bitte erhört?
9 Nach ihrer Freilassung gingen die Apostel zurück zur Versammlung. Sie berichteten den Brüdern, was vorgefallen war, und dann tat die Versammlung das, was Christen unter solchen Umständen immer tun sollten. Sie wandte sich im Gebet an Jehova. Es war ein Gebet des Glaubens, in dem die Brüder ihren brennenden Wunsch zum Ausdruck brachten, Gott weiterhin zu dienen. Sie sagten:
„Souveräner Herr, du bist der Eine, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat und der durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorvaters David, deines Knechtes, gesagt hat: ,Warum brachen die Nationen in Tumulte aus und sannen die Völker auf nichtige Dinge? Die Könige der Erde standen auf, und die Herrscher rotteten sich wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten.‘ Desgleichen waren in Wahrheit in dieser Stadt Herodes und auch Pontius Pilatus mit Menschen der Nationen und mit Völkern Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus versammelt, den du gesalbt hast, um die Dinge zu tun, die zu geschehen deine Hand und dein Rat vorherbestimmt hatten. Und nun, Jehova, beachte ihre Drohungen, und gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden, während du deine Hand zum Heilen ausstreckst und während durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus Zeichen und Wunder geschehen“ (Apg. 4:24-30).
10 Die Jünger baten nicht darum, von ihrem Auftrag befreit zu werden oder von den Drohungen der Feinde der Wahrheit verschont zu werden. Sie kannten den Auftrag Jehovas, seine Zeugen zu sein. Es war ihr Herzenswunsch, Gottes Wort weiterhin mit allem Freimut zu reden. Und sie baten ihn um seine Hilfe dabei. Sie würden sich nie einschüchtern lassen. War diese Einstellung Jehova wohlgefällig? In dem Bericht heißt es weiter:
„Als sie flehentlich gebetet hatten, wurde die Stätte, an der sie versammelt waren, erschüttert; und sie wurden allesamt mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut“ (Apg. 4:31).
11. (a) Was war die Folge ihres freimütigen Redens? (b) Warum konnte ein Gefängnisaufenthalt sie nicht veranlassen, das Werk einzustellen?
11 Diese Zeugen des Königreiches setzten ihr Werk mit neuer Kraft fort, und Jehova war mit ihnen. „Fortwährend wurden solche, die an den Herrn glaubten, hinzugetan, sowohl Mengen von Männern als auch von Frauen“ (Apg. 5:14). Darüber ärgerten sich die religiösen Führer wieder, und sie steckten die Apostel ins Gefängnis. Es war jedoch Jehovas Wille, daß sie weiterhin in Jerusalem Zeugnis gaben. Daher sandte er seinen Engel, um die Apostel zu befreien und ihnen zu sagen:
„Geht eures Weges, und stellt euch im Tempel hin und fahrt fort, dem Volk alle Worte über dieses Leben zu sagen“ (Apg. 5:20).
Dadurch, daß man die Apostel ins Gefängnis gesteckt hatte, waren sie genausowenig eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht worden wie durch die Drohungen der Priester und Vorsteher.
12. Wie kam es, daß die Apostel erneut vor Gericht ein Zeugnis geben konnten, und ließen sie sich einschüchtern?
12 Die Apostel wurden jedoch aufs neue von den Beamten verhaftet und zum Sanhedrin gebracht, wo sie vor den verärgerten Hohenpriester gestellt wurden, der zu ihnen sagte:
„Wir haben euch ausdrücklich befohlen, nicht mehr weiter aufgrund dieses Namens zu lehren, und dennoch, seht! ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und ihr seid entschlossen, das Blut dieses Menschen über uns zu bringen“ (Apg. 5:28).
Würden die Apostel nun vor diesem unfreundlichen Gericht, wo sie von Wächtern bewacht wurden und wo der Hohepriester so nachdrücklich mit ihnen redete, klein beigeben? Keineswegs!
„Als Antwort sagten Petrus und die anderen Apostel: ,Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Vorväter hat Jesus auferweckt, den ihr ums Leben gebracht habt, indem ihr ihn an einen Stamm hängtet. Diesen hat Gott als Hauptvermittler und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Gelegenheit zur Reue und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen dieser Dinge, und desgleichen ist es der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm als dem Herrscher gehorchen‘“ (Apg. 5:29-32).
13. Welchen Rat gab Gamaliel, und wie stand das Gericht dazu?
13 Wieder sind wir der Heiligen Schrift zu Dank verpflichtet, weil sie das verschrobene Denken der Widersacher des Wortes Gottes offenbart. Obwohl die Apostel gute Menschen waren, beabsichtigte das Gericht, sie zu beseitigen. Doch der geachtete Gesetzeslehrer Gamaliel erhob sich und gab den religiösen Führern zeitgemäßen Rat. Er sagte:
„Männer von Israel, nehmt euch in acht, was ihr hinsichtlich dieser Menschen zu tun beabsichtigt. Zum Beispiel stand vor diesen Tagen Theudas auf, der sich für etwas Besonderes ausgab, und eine Anzahl Männer, etwa vierhundert, schlossen sich seiner Partei an. Er wurde aber umgebracht, und alle, die ihm gehorchten, wurden zerstreut und wurden zunichte. Nach ihm, in den Tagen der Einschreibung, stand Judas, der Galiläer, auf, und er zog Leute hinter sich her. Und doch kam dieser um, und alle, die ihm gehorchten, wurden weithin zerstreut. Und so sage ich euch unter den gegenwärtigen Umständen: Steht ab von diesen Menschen, und laßt sie gehen (denn wenn dieses Unterfangen oder dieses Werk von Menschen ist, wird es umgestürzt werden; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht stürzen können); andernfalls mögt ihr vielleicht als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen“ (Apg. 5:34-39).
Dieser weise Rat Gamaliels wurde teilweise beherzigt. Die religiösen Führer hörten zwar nicht auf, gegen Gott zu kämpfen, doch zumindest brachten sie die Apostel nicht um. Statt dessen ließen sie sie auspeitschen, befahlen ihnen, nicht mehr über Jesus zu reden, und ließen sie dann gehen (Apg. 5:40).
MUTIG UNTER PRÜFUNGEN
14. Was taten die Christen danach mutig, und was war die Folge davon?
14 Wurden die Apostel dadurch entmutigt, Gottes Wort mit Freimut zu reden? Im Bericht heißt es:
„Diese nun gingen aus dem Sanhedrin hinweg, voll Freude, weil sie würdig geachtet worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen. Und jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkünden“ (Apg. 5:41, 42).
Die Apostel und die anderen Christen verkündigten weiterhin eifrig Gottes Wort mit Freimut, und Jehova segnete ihre Tätigkeit.
„Das Wort Gottes [wuchs] weiterhin, und die Zahl der Jünger mehrte sich in Jerusalem fortgesetzt sehr; und eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein“ (Apg. 6:7).
15. Führe einiges an, worüber Stephanus freimütig sprach. Wie reagierten die religiösen Führer darauf?
15 Nun bekehrten sich sogar Priester und wurden Christen; der Widerstand der hartgesottenen religiösen Führer ließ deswegen jedoch nicht nach. Schon sehr bald wurde der eifrige Zeuge Stephanus vor den Sanhedrin gestellt. Er gab ein machtvolles Zeugnis, indem er die Entwicklung der Vorsätze Jehovas beschrieb. Doch die Gegner stürzten sich zornig auf ihn und steinigten ihn. Stephanus erging es genauso, wie Jesus vorhergesagt hatte: „Die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 16:2; Apg. 6:8 bis 7:60).
16. (a) Was geschah danach mit den anderen Gliedern der Christenversammlung? (b) Wie waren sie zu ihren materiellen Besitztümern eingestellt?
16 Der Märtyrertod des Stephanus war das Signal für eine Welle erbitterter Verfolgung.
„An jenem Tage setzte eine große Verfolgung gegen die Versammlung ein, die in Jerusalem war; alle, ausgenommen die Apostel, wurden in die Gegenden von Judäa und Samaria zerstreut“ (Apg. 8:1).
Wurden aber die damaligen Zeugen Jehovas dadurch zum Schweigen gebracht? Dies war ein weiterer satanischer Versuch, der Tätigkeit der Diener Gottes ein Ende zu bereiten. Sie mußten ihre Häuser, ja all ihre Besitztümer zurücklassen. Doch sie hatten die richtige Einstellung zu materiellen Dingen. In dieser Hinsicht dachten sie wie die Christen, denen der Apostel Paulus später schrieb: „Denn ihr brachtet Mitgefühl für diejenigen zum Ausdruck, die im Gefängnis waren, und nahmt auch den Raub eurer Habe mit Freuden hin, da ihr wißt, daß ihr selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt“ (Hebr. 10:34).
17, 18. (a) Inwiefern zeigt das Vorgehen des Philippus und anderer Christen, die zerstreut worden waren, wie Satans Machenschaften vereitelt werden können? (b) Wie segnete Jehova sie?
17 Die Jünger waren sich völlig im klaren darüber, daß sie treue Zeugen Gottes und Christi bleiben mußten. Daher gingen diejenigen, die zerstreut worden waren, „durch das Land und verkündeten die gute Botschaft des Wortes“ (Apg. 8:4). Philippus ging nach Samaria, wo er das Wort mit Freimut verkündigte und den Menschen viel Freude bereitete. Bald schlossen sich ihm weitere Gläubige an, und es wurde eine Nachricht nach Jerusalem gesandt, um die Apostel davon zu unterrichten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen hatte. Darauf gingen Petrus und Johannes dorthin, heiliger Geist fiel auf die Samariter, und die Christenversammlung faßte dort Fuß (Apg. 8:5-8, 14-17, 25; 9:31).
18 Die Christen des ersten Jahrhunderts hatten die richtige Einstellung. Sie beteten darum, daß Jehova ihnen helfen möge, das Wort Gottes weiterhin mit Freimut zu reden. Das taten sie auch mit der Hilfe seines Geistes, und er segnete sie. Wie es in dem Bericht heißt, „war die Hand Jehovas mit ihnen“ (Apg. 11:19-21).
HEUTE MIT FREIMUT REDEN
19. Welche Beweise haben wir, daß Jehova Gott und Christus die christlichen Zeugen der heutigen Zeit unterstützen?
19 Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Jesus stets an seine Verheißung gehalten: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matth. 28:20). Diese Zeit haben wir nun erreicht. Wie dankbar können wir doch sein, daß über 2 Millionen Zeugen das Wort Jehovas mit Freimut reden! Unser Gott hat das Werk dieser „Menschenfischer“ so sehr gesegnet, daß die „gute Botschaft vom Königreich“ auf allen Kontinenten der Erde bis hin zur Antarktis verkündigt worden ist. Sie ist bis in entlegene Bergregionen vorgedrungen und selbst bis zu kleinen Inseln in den Weltmeeren (Matth. 24:14). Ja, das Zeugniswerk hat jede Nation bis zum entferntesten Teil der Erde erreicht, und das ist durch Jehovas Geist ermöglicht worden (Apg. 1:8; Sach. 4:6).
20. Wie hat Satan gezeigt, daß er ein Feind der Verkündiger des Wortes Gottes ist, und können seine Vertreter das Werk zum Stillstand bringen?
20 Doch wie in Gottes Wort vorausgesagt, ist der Teufel zornig, denn er weiß, daß seine Zeit kurz ist. Er leistet dem Werk des Zeugnisgebens weiterhin Widerstand (Offb. 12:12, 17). Der Teufel und die, die er verblenden konnte, hassen Jehovas Zeugen, weil diese Christen „kein Teil der Welt“ sind. Viele von ihnen sind durch Verfolgung aus ihren Häusern vertrieben und zerstreut worden. Hunderte haben einen gewaltsamen Tod erlitten wie Stephanus im ersten Jahrhundert (Offb. 17:6; 20:4). Aber es hat sich erwiesen, daß dieses Werk Gottes Werk ist. Menschen haben es nicht umstürzen können. Die wahren Sklaven Gottes reden sein Wort weiterhin mit Freimut. Auf diese Weise haben sie die Machenschaften des Teufels vereitelt, ja zunichte gemacht. (Vergleiche Epheser 6:11, 12; Jakobus 4:7; 1. Petrus 5:8, 9.)
21. (a) Welches Werk möchte Jehova heute getan haben? (b) Warum wünschen wir das uns aufgetragene Werk zu vollenden, und wie können wir das Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden?
21 Heute geht das Werk des Fischens für das Königreich trotz wachsenden Widerstandes weiter voran. Und Jehovas Segen ruht weiterhin offenkundig darauf. Jehovas Zeugen freuen sich sehr, zu sehen, daß allein im vergangenen Dienstjahr 113 672 Neue getauft wurden. Diese Personen sind glücklich, zusammen mit uns Jehovas Wort zu verkündigen. Das ist Gottes Werk für uns heute. Und all denen, die sich Jehova hingegeben haben, sollte es am Herzen liegen, darin weiterhin eifrig beschäftigt zu sein, denn das ist ihr Auftrag (1. Kor. 9:16). Treibt dich dein Herz an, Jehovas Wort mit Freimut zu reden? Während sich die Weltverhältnisse verschlechtern, sollten wir fest entschlossen sein, weiterhin die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen, bis das Werk vollendet ist. Wir lassen uns durch Widerstand nicht beirren. Wir denken daran, daß Jesus das Werk, das Jehova ihm aufgetragen hatte, nicht nur begann, sondern auch vollendete (Joh. 17:4). Er bereitete uns darauf vor, dem Haß der Welt entgegenzutreten. Mögen wir immer so handeln wie er und wie die Apostel und die anderen Christen im ersten Jahrhundert, indem wir Jehova glaubensvoll bitten, uns zu helfen, seinen Willen uns betreffend auszuführen. Mögen wir alle, wenn wir beten, stets die Worte im Sinn behalten: „Und nun, Jehova, ... gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden.“ (Apg. 4:29)!
[Bild auf Seite 21]
Jehova Gott segnet das Werk der heutigen „Menschenfischer“