Das Feld biblischer Prophezeiung
„Keine Prophezeiung der Schrift entspringt irgendeiner privaten Enthüllung.“ — 2. Pet. 1:20, NW.
1, 2. Welches sind einige der Fragen, die ins Feld biblischer Prophezeiung gehören? Was sind biblische Prophezeiungen?
GÖTTLICHE Prophezeiungen! Was sind sie? Weshalb werden sie benutzt? Woher kommen sie? Wer wird zu ihrer Übermittlung gebraucht? Durch welche Mittel und auf welche Weise werden sie übermittelt? Gibt es Schlüssel zu ihrer Erschliessung? Haben sie mehr als eine Erfüllung? Wie können sie als wahr nachgewiesen, wann verstanden werden? In welchem Sinne prophezeien Jehovas Zeugen heute? Um das weite Feld biblischer Prophezeiung zu verstehen, erfordern diese und manche andere Fragen eine Antwort.
2 Gleich zu Anfang: was sind biblische Prophezeiungen? Sie sind ein Teil der grossen Menge göttlicher Offenbarungen, die Jehova Gott in den Hebräischen und Griechischen Schriften aufzeichnen und für uns aufbewahren liess. Ein grosser Teil der Bibel ist in dieser Form heiliger Aussprüche geschrieben. (Röm. 3:2) Jesus deutete dies an, als er sprach: „Alle Dinge, die im Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen über mich geschrieben sind, müssen erfüllt werden.“ (Luk. 24:44, NW) Prophezeien ist das Voraussagen von Dingen, die in der Zukunft geschehen sollen. Es ist das Lehren oder Voraussagen künftiger Ereignisse, die jenseits der Macht des natürlichen Menschen stehen. Eine wahre Prophezeiung ist daher eine Darlegung über Dinge und Geschehnisse, die vor der Zeit, da sie eintreten, bekanntgemacht werden. Anders ausgedrückt: Prophezeiung ist vorausgeschriebene Geschichte.
3. Warum hat Gott es sich erwählt, Prophezeiungen als eine Form heiliger Aussprüche zu gebrauchen?
3 Warum hat Gott diese Form heiliger Aussprüche verwendet? Es scheint, dass Gott es sich erwählt hat, viele seiner erhabenen Vorsätze mit ihren Einzelheiten in Form von Prophezeiungen im voraus als einen Beweis seines Vorauswissens und der Tatsache darzulegen, dass er der Sachlage Meister ist, die durch die Rebellion in Eden entstand. Ferner benutzte er diese Art heiliger Aussprüche, um heilige Geheimnisse zu verbergen oder zu verdecken, die als geistige Nahrung für seine Knechte dienen sollten, wovon sie sich bei ihrer Entfaltung in künftigen Generationen nähren könnten. Manche dieser Geheimnisse hatten zur Zeit, da sie übermittelt wurden, eine mehr oberflächliche oder beschränkte Erfüllung, wurden aber so dargeboten, dass sie tiefere, verborgene Dinge enthielten, die in späteren Zeiten ans Licht kommen sollten. (Eph. 3:5; Matth. 10:26) Das Studium biblischer Prophezeiungen und ihrer Erfüllung ist nötig, um zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit über Gott und seine nahende neue Welt der Gerechtigkeit zu gelangen. (Eph. 1:17) Es ist nötig, um jemandes Glauben an Gott und Christus Jesus, den König, aufzubauen. Da die wahre Religion eine offenbarte Religion ist, die sich auf göttliche Offenbarungen stützt, folgen Christen als Ausüber der wahren Anbetung nicht dem törichten Lauf so vieler von heute, die mit Verachtung auf Prophezeiungen blicken. Statt dessen werden wahre Anbeter ‚sich über alle Dinge vergewissern‘ und ‚an dem festhalten, was recht ist‘, und dazu gehören auch göttliche Offenbarungen in Form von Prophezeiungen. — 1. Thess. 5:20, 21, NW.
4. Wie entstehen göttliche Prophezeiungen?
4 Die Prophezeiungen der Bibel stammen von Jehova Gott. Sie entspringen nicht dem Genius eines Menschen. „Keine Prophezeiung der Schrift entspringt irgendeiner privaten Enthüllung. Denn Prophezeiung wurde niemals durch Menschenwillen gebracht, sondern Menschen sprachen von Gott aus.“ (2. Pet. 1:20, 21, NW) Folglich ist Jehova Gott der Urheber wahrer Prophezeiung. Jehova ist der grosse Urheber und Vollender seiner Werke, und dies wird in Offenbarung 1:8 (NW) gezeigt, wenn es dort heisst: „‚Ich bin das Alpha und das Omega‘, spricht Jehova Gott, ‚der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.‘ “ Nur Jehova Gott kennt das Ende von Anfang an und kann daher künftige Ereignisse im Einklang mit seinem Vorhaben vorauswissen. (Jes. 46:9, 10) Auch Jesus Christus bezeugte, dass die prophetischen und andere von ihm geäusserten göttlichen Aussprüche nicht von ihm selbst stammten. (Joh. 14:10) Nicht nur das Geben einer Prophezeiung liegt in Jehovas Hand, sondern auch ihre Auslegung, wie dies klar kundgetan wurde von Joseph, als er bei der Deutung des Traumes Pharaos sagte: „Das steht nicht bei mir; Gott wird [dem Pharao] antworten.“ — 1. Mose 41:15, 16.
PROPHETEN-ORDNUNGEN
5. Wer wird dazu gebraucht, Prophezeiungen zu äussern, und was für drei Ordnungen gibt es von ihnen?
5 Ein Prophet oder eine Prophetin ist jemand, der zur Äusserung einer Prophezeiung gebraucht wird. Im Hebräischen ist das Wort für Prophet nahví. Gottes Wortführer Samuel erklärt, dass in sehr frühen Zeiten Propheten manchmal als Seher bezeichnet wurden. (1. Sam. 9:9) Indes nennt die Bibel alle Menschen, welche von Gott gebraucht und durch welche Prophezeiungen übermittelt wurden, ungeachtet der Zeit, da sie lebten, „Propheten“. In biblischen Zeiten gab es drei Propheten-Ordnungen: erstens jene, die als allgemeine Propheten erwähnt werden; zweitens die Linie der Propheten, und drittens die Propheten, die in den Christlichen Griechischen Schriften erwähnt sind. Unter denen, die als allgemeine Propheten bezeichnet werden, finden wir Männer wie Henoch, Noah, Abraham, Aaron, Mose und Jesus. Alle diese waren in ihren Tagen kraftvolle Wortführer Jehovas und wurden dazu gebraucht, heilige Aussprüche von welterschütternder Bedeutung zu äussern. Ihre Prophezeiungen sind für uns aufgezeichnet worden und sind heute von grosser Bedeutsamkeit. — Jud. 14; Heb. 11:7; 1. Mose 20:7; 2. Mose 7:1; 5. Mose 18:15; Luk. 24:19; Apg. 3:22.
6. Beschreibe die Linie der Propheten.
6 Die zweite Ordnung, die Prophetenlinie, beginnt mit Samuel und geht die ganze Reihe weiter bis auf Johannes den Täufer. (1. Sam. 3:20; Luk. 1:76; Apg. 3:24) Diese waren besondere Wortführer Jehovas, dazu gesandt, den Königen und der Nation Rat zu erteilen. Nach der Zeit Salomos, als die zwei Nationen Israel und Juda existierten, die jede ihr besonderes Herrscherhaus von Königen hatten, sorgte Gott für eine Prophetenlinie, um jedem Lande zu dienen. Die Linie der Propheten, die dem nördlichen Königreich Israel diente, begann mit Achija und ging weiter bis Jehu, dem Sohne Hananis, Elia, Micha, Elisa, Jona, Hosea, Amos und dem letzten, Oded. (1. Kön. 11:29; 2. Chron. 28:9) All die andern hervorragenden Propheten der alten Zeit, nach deren Namen manche biblische Bücher der Bibel, deren Schreiber sie waren, benannt wurden, waren Gottes Wortführer, die zum südlichen Königreich Juda gesandt wurden. Einige von diesen waren Gad, Nathan, Joel, Jesaja, Micha, Nahum, Zephanja, Jeremia, Habakuk, Hesekiel, Obadja, Daniel, Sacharja, Haggai und Maleachi. Nur zwei Prophetinnen werden in dieser Ordnung erwähnt, nämlich Hulda, das Weib Schallums, und Anna, aus dem Stamme Aser. (2. Chron. 34:22; Luk. 2:36) Es gab auch Prophetenscharen, die als „Söhne der Propheten“ bezeichnet und vom Herrn gebraucht wurden. Einige der Propheten, wie Elia, Elisa und Johannes der Täufer, hatten Jünger, die ihnen nachfolgten und ähnlich wirkten wie sie. — 1. Kön. 20:35; 2. Kön. 4:38; Mark. 2:18.
7. Was für Arbeit leisteten diese Propheten?
7 Alle Propheten von dieser zweiten Ordnung waren tapfere Zeugen Jehovas. Sie standen bereit, um über private und öffentliche Angelegenheiten befragt zu werden. An Übertreter des Gesetzesbundes, ob diese Könige oder das Volk selbst waren, erliessen sie öffentliche Rügen. Sie sagten künftige Ereignisse voraus. Einige von ihnen wirkten durch Gottes Macht Wunder. Ohne sich auf Kompromisse einzulassen, bezogen sie in irgendwelcher Frage, die gerade zu ihrer Zeit umstritten war, auf Gottes Seite Stellung. Sie waren bereit, dem Strome der öffentlichen Meinung und der Verfolgung eher zu widerstehen, als in ihrer Hingabe als Propheten Jehovas auf einen Vergleich einzugehen. Ihre Treue und Lauterkeit inmitten überwältigender widriger Umstände war überraschend, und Paulus schreibt darüber: „Auch Samuel und [die] andern Propheten, die durch Glauben Königreiche niederkämpften . . . Löwenrachen verstopften, des Feuers Gewalt auslöschten, der Schärfe des Schwertes entrannen, aus einem Zustand der Schwachheit zu Kraft kamen, im Kriege tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben. Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung; andere Menschen aber wurden gemartert, weil sie keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen, auf dass sie eine bessere Auferstehung erlangen möchten. Ja, andere erfuhren ihre Prüfung durch Verhöhnung und Geisselung, ja mehr als das, durch Bande und Gefängnisse. Sie wurden gesteinigt, sie wurden geprüft, sie wurden entzweigesägt, sie starben durch Schwertschlag, sie gingen umher in Schaffellen, in Ziegenhäuten, während sie Mangel, Drangsal und Misshandlung erlitten; und die Welt war ihrer nicht würdig. Sie wandelten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und Klüften der Erde.“ (Heb. 11:32-38, NW) Welch ein grossartiger Bericht zugunsten der wahren Anbetung derer, die als Gottes Wortführer berufen wurden! Diese bewährten Propheten sprechen heute mit Donnerstimme zu uns, während sich die vollständige Erfüllung ihrer Prophezeiungen eine um die andere entfaltet und sich zu einem Berg des Gerichts wider die gegenwärtige Generation erhebt.
8. Wer sind die christlichen Propheten, und was für Arbeit verrichteten sie?
8 Nach den Tagen Jesu wird eine weitere Ordnung von Propheten in der Schrift erwähnt, die allgemein als christliche Propheten bezeichnet werden. Zum Aufbau des geistlichen Israel, das heisst der christlichen Versammlung unter einem neuen System der Dinge, waren verschiedene Gruppen von Dienern und ihre spezialisierten Dienste erforderlich, um die Organisation aufzubauen. „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für dienstamtliche Arbeit, zum Aufbau des Leibes des Christus.“ (Eph. 4:11, 12, NW) Einige dieser in der Bibel mit Namen erwähnten Propheten sind Agabus, Barnabas, Symeon, Lucius und Manaen. (Apg. 13:1, 2, Schmoller) Diese christlichen Propheten scheinen hervorragende Wortführer in der Urkirche gewesen zu sein, und man sagt, sie stehen im Hinblick auf die Apostel an zweiter Stelle. In der Tat wird gesagt, dass die „Hausgenossen Gottes“ auf die Apostel und diese Propheten aufgebaut werden. (1. Kor. 12:28; Eph. 2:19, 20) Es scheint, dass diese christlichen Propheten Reiseredner für die leitende Körperschaft der Versammlung in Jerusalem waren und von Stadt zu Stadt gingen, um die Gruppen der Christen zu besuchen. Nicht nur hielten sie Vorträge und Ansprachen über die Erfüllung der Prophezeiungen, wie sie in den Hebräischen Schriften aufgezeichnet sind, sondern sie äusserten auch Prophezeiungen künftiger Ereignisse, wie zum Beispiel der Prophet Agabus. (Apg. 11:27, 28; 21:10, 11; 1. Kor. 14:3) Sie wurden dazu gebraucht, neue Offenbarungen geistiger Erkenntnis zu äussern, die allmählich in die allgemeinen Glaubensansichten, die Verfahrungsweise und Bräuche der frühen Versammlung aufgenommen wurden. Manche dieser Offenbarungen sind uns im allgemeinen in den Christlichen Griechischen Schriften aufbewahrt worden. — 1. Kor. 14:31-33; Eph. 3:3; 1. Thess. 4:15; 1. Tim. 4:1.
9. Haben auch christliche Frauen prophezeit? Führe ein Beispiel an. Was geschah mit der Gabe des Prophezeiens?
9 Auch Frauen hatten das Vorrecht, dazu gebraucht zu werden, solch neue prophetische Offenbarungen zu äussern. Man beachte den Fall der vier Jungfrauen, Töchter des Philippus, des Missionars in Cäsarea. Doch gab Paulus den Frauen, die so prophezeiten, den Rat, dafür besorgt zu sein, dass sie ihren Kopf als Zeichen ihrer Unterwürfigkeit unter ihr Haupt Christus Jesus bedeckt trugen. (Apg. 21:9; 1. Kor. 11:5) In der überraschend kurzen Zeit jener ersten Generation der Christen wurde die christliche Versammlung in bezug auf Lehre, Organisation und Predigtdienst gut gegründet. Die Gabe des Prophezeiens, zusammen mit den andern Gaben des Geistes, half mit, dieses neue System der Dinge auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Als daher jene Generation von Christen dahinschied, kamen auch jene Gaben des Geistes zu Ende. (Apg. 2:17, 18; 1. Kor. 13:8) Dies bedeutete ebenfalls das Ende göttlichen Prophezeiens, denn nun war Gottes offenbarter Wille vollständig ausgesprochen und in der letzten Offenbarung, wie sie Johannes, dem letzten der Apostel, im Jahre 96 übermittelt wurde, zum Abschluss gebracht worden. Wir leben jetzt in den Tagen der endgültigen Erfüllung all der heiligen Geheimnisse, die in der Bibel aufbewahrt sind. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, dass in unserer Zeit neue Prophezeiungen geäussert werden sollten.
INSPIRATION
10, 11. Beschreibe die Mittel, deren Gott sich bediente, um göttliche Prophezeiungen zu übermitteln.
10 Die Propheten, die zur Übermittlung von Prophezeiungen gebraucht wurden, wurden auf wunderbare Weise durch etwas Untrügliches getrieben, durch Inspiration. „Alle Schrift ist von Gott inspiriert“, sagt Paulus in 2. Timotheus 3:16 (NW). Das griechische Wort, das hier mit „von Gott inspiriert“ übersetzt worden ist, ist theópneustos, und dieses zusammengesetzte Wort bedeutet buchstäblich „Gott-gehaucht“ oder „von Gott eingehaucht“. Nach seiner Auferstehung und kurz bevor er in den Himmel fuhr, bevor also seine Jünger zu Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. die Kraft des heiligen Geistes empfingen, beschrieb Jesus durch ein Bild dieses Mittel der Inspiration. Es steht geschrieben: „Jesus . . . sprach wiederum zu ihnen: ‚Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, so sende ich auch euch.‘ Und nachdem er dies gesagt hatte, blies er sie an und sprach zu ihnen: ‚Empfanget heiligen Geist.‘ “ (Joh. 20:21, 22, NW) So wie Jesus es veranschaulicht hatte, so geschah es tatsächlich wenige Tage später, als 120 Jünger Jesu mit heiligem Geist inspiriert wurden. Der Bericht lautet: „Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen wie von einem daherfahrenden, starken Winde, und er erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. Und Zungen wie von Feuer wurden sichtbar und wurden an sie verteilt, und eine davon setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle mit heiligem Geiste erfüllt und begannen in verschiedenen Zungen zu reden, gerade wie der Geist ihnen verlieh, sich zu äussern.“ — Apg. 2:2-4, NW.
11 Der heilige Geist war somit das besondere Mittel, das nicht nur zu Pfingsten, sondern auch in allen Fällen der Inspiration angewandt wurde. Gottes heiliger Geist ist seine wirksame Kraft und nicht eine Persönlichkeit. Er ist Gottes stärkende Kraft, die er dazu benutzt, sichtbare Ergebnisse zu zeitigen und sein Vorhaben durchzuführen. Er tut sich auf mancherlei Weise kund, das heisst, er ruft verschiedene sichtbare Ergebnisse hervor, doch ist es stets ein und dieselbe wirksame Kraft, die von Gott ausgeht. Paulus zählt einige ihrer manchen Kundgebungen auf: „Aber die Kundgebung des Geistes wird einem jeden zu einem nützlichen Zwecke verliehen. Zum Beispiel wird dem einen durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern Rede der Erkenntnis gemäss demselben Geist, einem andern Glauben durch denselben Geist, einem andern Gaben der Heilungen durch diesen einen Geist, noch einem andern das Wirken machtvoller Werke, einem andern Prophezeien, einem andern Unterscheidung inspirierter Äusserungen, einem andern verschiedene Zungensprachen und einem andern Auslegung der Zungen. All diese Wirksamkeit aber erfolgt durch ein und denselben Geist, indem er einem jeden entsprechend zuteilt, so wie er will.“ (1. Kor. 12:7-11, NW) Man beachte, dass das Prophezeien eine der angeführten Kundgebungen ist. Petrus bestätigt auch die Aussage des Paulus, dass Gott als Mittel, seine Propheten anzutreiben, den Geist gebraucht habe. „Denn Prophezeiung wurde niemals durch Menschenwillen gebracht, sondern Menschen sprachen von Gott aus, so wie sie von heiligem Geist [voran-]getragen wurden.“ — 2. Pet. 1:21, NW.
12, 13. Was waren einige der Arten, nach welchen der heilige Geist die Botschaft Gottes den Propheten übermittelte? Was war wörtliche oder Vollinspiration? Veranschauliche es.
12 In welcher Weise denn „haucht“ Gottes heilige wirksame Kraft seine Amanuenses, die Propheten, an, und ‚trägt sie voran‘, um die göttlichen Aussprüche oder Offenbarungen zu empfangen? Die Bibel zeigt, dass während etwa viertausend Jahren, da Prophezeiungen auf göttliche Anordnung hin niedergeschrieben wurden, verschiedene Arten zur Anwendung kamen, nämlich (1.) die wörtliche oder Plenar-, d. h. Voll-Inspiration, (2.) die Inspiration, während der jemand unter dem Einfluss von Musik stand, (3.) die Inspiration durch Visionen, (4.) die Inspiration durch Träume und (5.) die Inspiration durch Verzückungen, d. h. Trance. Es gab ferner eine sechste Art, nämlich die Inspiration durch direkte Unterredungen mit Engeln. Jede dieser Arten wird nun der Reihe nach betrachtet.
ANGEWANDTE ART
13 „Plenar“ oder „voll“ bedeutet das, was vollständig, ganz und unbeschränkt ist. Mit wörtlicher oder Vollinspiration ist die wörtliche Mitteilung gemeint, wodurch die Prophezeiung oder Äusserung völlig oder gänzlich, also Wort für Wort, diktiert wird. Der heilige Ausspruch wird genau diktiert, Ausdruck um Ausdruck, ziemlich gleich wie eine Amtsperson ihrem Sekretär einen Brief diktiert. Während der „Finger Gottes“ die Zehn Gebote Wort für Wort niederschrieb, scheint das übrige der grossen Vorschriftensammlung, die den Gesetzesbund bildet, Mose durch Vollinspiration gegeben worden zu sein. „Und Jehova sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf; denn nach dem Inhalt dieser Worte habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht. Und er war daselbst bei Jehova vierzig Tage und vierzig Nächte; er ass kein Brot und trank kein Wasser.“ (2. Mose 31:18; 34:27, 28) Allerdings war es eine Gesetzessammlung, die dem Mose durch Gottes Engel diktiert wurde, doch zeigt Paulus, dass die ganze Sammlung des Mosaischen Gesetzes so gut abgefasst war, dass sie auch als weites Feld biblischer Prophezeiung dient. — Heb. 10:1.
14. Beschreibe die durch Jesus gemachten göttlichen Aussprüche.
14 Ein weiteres Studium einer Plenaräusserung göttlicher Offenbarungen ist dasjenige des Falles Jesu Christi, als er auf Erden wandelte. Bei Anlass seiner Taufe im Jordan im Jahre 29 n. Chr. und seiner Salbung mit dem heiligen Geist wurden Jesus ‚die Himmel aufgetan‘, was ihn befähigte, sich seiner vormenschlichen Verbindung mit dem Vater im Himmel zu erinnern. (Matth. 3:16) Dies ermöglichte ihm, sich der vielen persönlichen Gespräche zu erinnern, die er in den vergangenen Zeiten seines urzeitlichen Daseins mit himmlischen Obrigkeiten gehabt hatte. Indem Jesus durch den Geist gezeugt wurde und die Gabe des Geistes empfing, wurde es für ihn nun möglich, die Aussprüche Wort für Wort zu wiederholen, über die Gott mit ihm geredet hatte, und sie seinerseits den Menschen auf Erden zu übermitteln. So haben wir denn hier eine Plenarmitteilung in ihrer höchsten Form, wobei Jesus Christus als der grösste Prophet amtete, der von Gott je ernannt wurde. Man höre Jesu eigene Worte zur Stütze des Gesagten. „Ich habe nicht aus eigenem Antrieb geredet, sondern der Vater selber, der mich sandte, hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und reden soll. Und ich weiss, dass sein Gebot ewiges Leben bedeutet. Was ich also rede, rede ich so, wie der Vater es mir gesagt hat.“ (Joh. 12:49, 50, NW) Dies macht Jesus Christus neben Jehova selbst zur grössten Obrigkeit im Universum. Welche Kraft gibt dies doch dem Zitat des Petrus aus 5. Mose 18:19: „Tatsächlich, irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgetilgt werden“! (Apg. 3:23, NW) Jemand wird aber sagen, Jesus habe ja seine Plenaräusserungen nicht aufgezeichnet, während er auf Erden weilte. Allerdings schrieb Jesus selbst nichts von der Bibel, doch traf er reichlich Vorkehrung zur wortgetreuen Niederschrift seiner Äusserungen, und dies wiederum mittels der wirksamen Kraft Gottes. Jesus sagte: „Der Helfer aber, der heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, dieser wird euch alle Dinge lehren und EUCH ALLE DINGE IN EUERN SINN ZURÜCKRUFEN, DIE ICH EUCH SAGTE.“ — Joh. 14:26, NW.
15, 16. Nenne Beispiele von Inspiration unter Musikbegleitung und beschreibe sie.
15 Die zweite interessante Art der Inspiration war jene, die unter Musikbegleitung erfolgte. Einige mögen annehmen, dass das Spiel auf der Harfe oder auf sonst einem Musikinstrument erfolgte, um den Sinn des Propheten in jene ruhige, gefasste Stimmung zu bringen, in der er die Eindrücke des Geistes Gottes besser aufnehmen konnte. Offenbar aber erfolgte dies als prophetische Illustration, weil die Harfe als Symbol gebraucht wird, um das Mittel darzustellen, wodurch die Botschaft Gottes harmonisch und eindrucksvoll und mit grösserer Kraft erschallt. Diese Begleitung mittels Harfenspiel zum Prophezeien durch Inspiration wird in Psalm 49:3, 4 erwähnt, wo es heisst: „Mein Mund soll Weisheit reden, und das Sinnen meines Herzens soll Einsicht sein. Neigen will ich zu einem Spruche mein Ohr, mein Rätsel eröffnen bei der Laute [bei Harfenklang, ZB].“ Eine weitere Prophezeiung unter Musikbegleitung war Psalm 78:2, und sie lautet: „Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruche, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit.“ Jesus, der in Gleichnissen redete, ist es, der die obige Prophezeiung erfüllt. — Siehe Matthäus 13:34, 35.
16 Nachdem Samuel, der Prophet, Saul zum ersten König über ganz Israel gesalbt hatte, sagte er zu Saul, er werde als ein Zeichen, dass Jehova mit ihm sei, einer Schar Propheten mit Psalter und Tamburin und Flöte und Harfe begegnen, und er werde in ihrer Mitte prophezeien. So wie Samuel es vorausgesagt hatte, prophezeite Saul unter Musikbegleitung. (1. Sam. 10:5, 6, 9, 10) Was Saul als Prophezeiung inmitten der Propheten sagte, mag sich nicht um Voraussagen künftiger Dinge gehandelt haben, sondern lediglich um Lobpreisungen und Gebete zu Gott; dennoch geschah es unter dem Einfluss des Geistes Gottes. (1. Sam. 19:20-24) Ein weiterer besonderer Fall von Inspiration unter Saitenspiel ist derjenige Elisas, als er mit der Militärexpedition der Könige Joram und Josaphat und des Königs von Edom wider den König von Moab zusammentraf. — 2. Kön. 3:15-17.
17, 18. Beschreibe die Inspiration durch Vision. Führe Beispiele an.
17 Nach den Tagen Samuels erhielten, wie der Bericht es zeigt, viele der Propheten inspirierte Offenbarungen durch „Gesichte“ oder Visionen. (1. Sam. 3:1) Es scheint, dass, wenn ein Prophet eine Vision empfing, der Eindruck der Offenbarung, die Äusserung oder das Bild vom Vorhaben Gottes, auf seinen Sinn erfolgte, während er in bewusstem Zustand war. Während einer solchen Zeit, da der Prophet bei Bewusstsein und ganz wach war, ‚trug‘ oder übertrug die wirksame Kraft Gottes so lebhafte Eindrücke auf den Sinn des Propheten, dass er sich an jede Einzelheit klar erinnern konnte. Es scheint, dass es darauf dem Propheten überlassen blieb, die Vision mit eigenen Worten unter der Aufsicht des untrüglichen Geistes Gottes zu beschreiben. In dem Masse, als der Prophet seine eigenen Worte zur Beschreibung, seine eigene Ausdrucksweise wählen durfte, war er nicht bloss ein Automat oder Roboter, sondern konnte unter göttlicher Leitung die ihm so lebhaft gezeigten Dinge wahrheitsgemäss schildern. Die Tatsache an sich, dass all die vielen Propheten ihre Prophezeiungen und Offenbarungen in den eigenen, voneinander abweichenden Stilarten schrieben, bestätigt die obigen Gedanken. Sonst wären die Botschaften, die den vielen verschiedenen Propheten durch Visionen übermittelt wurden, auf Grund von Vollinspiration erfolgt, wodurch die Wort-um-Wort-Stilart einander ähnlich gewesen wäre, weil alle diese verschiedenen Diener durch die e i n e wirksame Kraft getrieben wurden.
18 Beispiele von Inspiration durch ein Gesicht, d. h. eine Vision, sind in der Schrift häufig zu finden. Jehova sprach zu Abraham in einer Vision, und diese ist eine der wenigen Visionen, die vor den Tagen Samuels aufgezeichnet wurden. (1. Mose 15:1) Man beachte, wie Samuel zum bewussten Zustand aufgeweckt wurde, um seine erste Vision zu empfangen. (1. Sam. 3:2-15) Vom Propheten Nathan steht geschrieben: „Gemäss all diesen Worten und gemäss diesem ganzen Gesicht redete Nathan zu David.“ (2. Sam. 7:17, Schmoller) Einige der andern Propheten, die Visionen hatten, welche sie aufzeichneten, sind Jesaja, Hesekiel, Obadja, Nahum, Habakuk und der Apostel Johannes. (Jes. 1:1; Hes. 1:1-3; Obad. 1; Nah. 1:1; Hab. 2:2; Off. 9:17) Was die Vision von der Verklärung (Umgestaltung) Jesu betrifft, ist es interessant, zu beachten, dass Petrus, Jakobus und Johannes aus tiefem Schlafe geweckt wurden, um sie zu empfangen. — Matth. 17:9; Luk. 9:28-32, NW.
19. Beschreibe die Inspiration durch den Traum. Nenne Beispiele.
19 Ausser Visionen während der Stunden des Wachseins erhielten gewisse Personen, wie der Pharao, Daniel und Nebukadnezar, prophetische Träume, also Träume, die inspiriert waren und daher in bezug auf ihren Sinn nicht trogen. Solche Träume oder Nachtgesichte scheinen da vorzuliegen, wo eine Person die wirksame Kraft Gottes erlebt, die ihrem Unterbewusstsein, während sie schläft, ein Bild vom Vorhaben Gottes überträgt. In Daniels Fall waren die Eindrücke, die auf seinen Sinn gemacht wurden, so lebhaft, dass er keine Schwierigkeit hatte, sich all ihrer Einzelheiten zu erinnern. Es war ihm überlassen, den Traum zu beschreiben und ihn in seinen eigenen Worten aufzuzeichnen. (Dan. 2:19, 28; 7:1-3) Von falschen Propheten wird gesagt, sie hätten Lügenträume, die mit Gottes Wort in Widerspruch sind. — Jer. 23:28-32.
20. Beschreibe die Inspiration durch Verzückung, d. h. Trance. Führe Beispiele an.
20 Verwandt mit Visionen und Träumen ist die Verzückung, d. h. die Trance. Es scheint, dass, während sich jemand in einem Zustand tiefer Konzentration oder der Schlafähnlichkeit befindet, die wirksame Kraft Gottes dem Sinn eines sich so in der Trance Befindenden ein Bild seines Vorhabens oder eine Vision überträgt. Wie in den Fällen direkter Visionen und Träume ist es dem Inspirierten überlassen, die lebhafte Offenbarung in eigenen Worten oder Ausdrücken zu schildern. Da ist ein Beispiel von Petrus, der in sehr hungrigem Zustand in eine Trance verfiel, wo er auf realistische Weise „ein gewisses Gefäss wie ein grosses leinenes Tuch herabkommen [sah], das an seinen vier Zipfeln auf die Erde herniedergelassen wurde, und darin waren alle Arten vierfüssiger Geschöpfe und kriechender Dinge der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: ‚Steh auf, Petrus, schlachte und iss!‘ “ (Apg. 10:10-16, NW; 11:5-10) Man beachte die kleinen Veränderungen, die Petrus in den zwei Berichten über diese Trance macht, was somit anzeigt, dass es ihm überlassen war, sich in eigenen Worten darüber zu äussern. Ein weiterer Fall einer Offenbarung, die mittels der Trance gegeben wurde, ist jener des Paulus, als er im Tempel zu Jerusalem betete. — Siehe Apostelgeschichte 22:17-21.
21. Beschreibe noch eine sechste Art des Übermittelns biblischer Prophezeiungen an Propheten.
21 Eine sechste Art des Übermittelns biblischer Prophezeiung geschah durch eine Unterredung mit Engeln. Hier finden wir zwischen dem Propheten und einem geistigen Boten, den Gott zur Übermittlung der Offenbarung gesandt hat, eine Mitteilung von Angesicht zu Angesicht. Wir haben das Beispiel der Engel, die Abraham besuchten, um ihm die Prophezeiung über die Vernichtung Sodoms und Gomorras zu geben. (1. Mose 18:16-21) Dann haben wir den Fall des Engels Jehovas, der zu Mose aus der „Feuerflamme eines Dornbusches“ sprach und ihm die Prophezeiung über die Befreiung Israels von Ägypten und über die Besitzergreifung des Verheissenen Landes gab. (Apg. 7:30; 2. Mose 3:1-8) Ferner erinnere man sich, wie Jehovas Engel Gabriel dem Priester Zacharias von Angesicht zu Angesicht erschien und ihm voraussagte, dass er der Vater Johannes’ des Täufers werden solle. (Luk. 1:11-13) Derselbe Engel Gabriel erschien auch der Maria von Angesicht zu Angesicht und sagte ihr voraus, dass sie einen Sohn gebären werde, der dazu bestimmt sei, der König zu sein, welcher ewiglich Davids Thron einnehme. Dies befähigte Maria später, das inspirierte prophetische Lied zu verfassen, das in Lukas 1:26-33, 46-55 aufgezeichnet ist. So übermittelten Engel auf wirksame Weise prophetische Botschaften.
VERTIKALE UND HORIZONTALE ENTRÜCKUNG
22. Was ist vertikale Entrückung? Was ist horizontale Entrückung?
22 Noch etwas Interessantes zur Betrachtung ist die Frage, auf welche Weise die Prophezeiungen durch Gottes heiligen Geist übermittelt worden seien. Und hier nun kann bei der übermittelten Offenbarung zudem von einer „vertikalen Entrückung“ oder einer „horizontalen Entrückung“ gesprochen werden. Diese Ausdrücke beschreiben das Zeitmerkmal des tatsächlich inspirierten Bildes oder der Offenbarung. Mit „Entrückung“ ist das Erlebnis gemeint, da die heilige wirksame Kraft Gottes den Sinn des Propheten durch eine Vision, einen Traum oder eine Trance ‚voranträgt‘, um Dinge Gottes zu sehen. Wenn der inspirierte Knecht, während er in dieser Entrückung unter dem Einfluss des Geistes steht, erhöhte Sehkräfte erhält, damit er sehe, was auf Erden oder im Himmel zu jenem Zeitpunkt tatsächlich existiert, so nennt man dies eine „vertikale Entrückung“, vertikal in dem Sinne, dass das, was ihm offenbart wurde, ein Bild ist oder eine Sache betrifft, die zu jener Zeit existiert und sich nicht auf die Zukunft bezieht. Folglich ist eine solche „vertikale Entrückung“ strenggenommen keine Prophezeiung. Wo aber unter dem Einfluss der wirksamen Kraft Gottes der inspirierte Knecht eine Offenbarung zu Gesicht bekommt, die sich auf etwas bezieht, was in der Zukunft geschehen soll, dann wird dies eine „horizontale Entrückung“ genannt, horizontal in dem Sinne, dass das, was geschehen wird, im Strome der Zeit einmal geschehen soll. Daher wäre eine solch „horizontale Entrückung“ eine Offenbarung, die als eine Prophezeiung betrachtet werden kann, deren Erfüllung in der Zukunft liegt.
23, 24. Gib Veranschaulichungen aus der Bibel von vertikaler und horizontaler Entrückung.
23 Ein ausgezeichnetes Beispiel einer „vertikalen Entrückung“ ist der Fall des Apostels Paulus, der auf solch realistische Weise in einer Vision im Sinn weggetragen wurde, um die höchsten Himmel, wo Gott wohnt, zu sehen. Lebhaft stand die paradiesische geistige Wohlfahrt, die in Gottes Organisation damals und dort in der Zeit des Paulus bestand, vor seinem Auge. Er sagt, er habe unaussprechliche Worte gesehen und gehört, die auszusprechen oder niederzuschreiben für ihn nicht erlaubt sei. (2. Kor. 12:1-4) Was Paulus zu Gesicht bekam, war keine Prophezeiung, sondern er erhielt einen tatsächlichen Einblick in die Wirksamkeit der grossartigen unsichtbaren Organisation Gottes. Zweifellos setzte dies Paulus nicht nur instand, für die strikte Befolgung der Grundsätze der theokratischen Organisation in der frühen Versammlung so mannhaft einzutreten, sondern auch weitere organisatorische Verfahrungsmethoden und Ratschläge einzuführen, die sich auf dieses Erlebnis der vertikalen Entrückung stützten. — 1. Kor. 7:25.
24 Anderseits sind die meisten der Offenbarungen, welche Prophezeiungen sind, offenbar Beispiele von „horizontalen Entrückungen“. Ein besonderes Beispiel ist dasjenige aus dem Buche der Offenbarung, das Johannes’ grosse Vision vom Tage Jehovas beschreibt, in welchem wir uns nun seit 1914 befinden. Johannes deutete tatsächlich damals, im Jahre 96 an, dass er in der empfangenen Vision den Strom der Zeit hinabgetragen wurde, denn er sagt: „Durch Inspiration wurde ich [durch horizontale Vorwärtsbewegung] an den Tag des Herrn versetzt, und ich hörte hinter mir eine starke Stimme wie die einer Posaune, die sprach: ‚Was du siehst, schreibe in eine Rolle und sende es den sieben Versammlungen.‘ “ — Off. 1:10, 11, NW.