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Jesus, der treue Sohn GottesDer Wachtturm 1951 | 15. Februar
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Das Passah kam, als Christus sich auf seiner dritten Tour durch Galiläa befand; aber dieses Fest feierte er nicht öffentlich. Er war für das Laubhüttenfest im Herbst des Jahres wieder in Jerusalem. Dann aber war die Zeit am Ablaufen. Die Ernte war gross, der Arbeiter wenige. Kaum sechs Monate blieben noch zur Vollendung des Werkes. Daher sandte Jesus siebzig weitere Jünger aus, um das Feld für seinen Predigtdienst zu bereiten, und machte dann eilends eine Abschwenkung durch Samaria, ging über den Jordan, begab sich nach Peräa, ging wieder über den Jordan, um Lazarus von den Toten aufzuerwecken, ging zurück durch Samaria, um einen weiteren Besuch durch Peräa zu machen und kehrte dann nur wenige Tage vor dem grossen und letzten Passah nach Bethanien zurück.
Das bedeutete vieles Reisen und Predigen innerhalb von sechs gedrängt vollen Monaten, eine passende Vorbereitung auf das, was er in den letzten sechs Tagen seines
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Da unser Liederbuch, unsere Gebete, unsere neue Bibel usw. von veralteten Ausdrücken gesäubert worden sind, wie steht es da mit dem Wort brethren [wofür manchmal Geschwister gesagt wurde]? — H. K., Nebraska, USA.
Es ist gut, das veraltete englische Wort brethren durch das moderne gleichwertige Wort brothers, auf deutsch Brüder, zu ersetzen, wie dies in der [englischen] Neuen-Welt-Übersetzung getan worden ist. Wenn man eine Versammlung mit „Brüder“ anredet, sind die Schwestern eingeschlossen, gleichwie dies auch stets der Fall war, wenn der Ausdruck brethren [oder Geschwister] gebraucht wurde. Zum Beispiel schrieb Paulus in Römer 1:13: „Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, dass ich mir oftmals vorgenommen hatte, zu euch zu kommen, aber bis jetzt verhindert worden bin, damit ich auch unter euch einige Frucht erlange, gleichwie unter den übrigen Nationen.“ (NW) Bestimmt schloss Paulus die Schwestern nicht aus, wenn er den Ausdruck Brüder benutzte. Wiederum: „Brüder, der gute Wille meines Herzens und mein Flehen zu Gott für sie ist in der Tat, dass sie errettet werden möchten.“ Und: „Ich ermahne euch, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges Schlachtopfer darzustellen, heilig, annehmbar bei Gott — ein heiliger Dienst mit der Kraft eures Verstandes.“ (Röm. 10:1; 12:1, NW) In diesen beiden Fällen waren die Schwestern eingeschlossen. Bestimmt haben sie teil am Darbringen heiligen Dienstes ebensoviel wie die männlichen Glieder der Versammlung. Nicht nur können wir aus dem Inhalt der Briefe schliessen, dass die Schwestern im allgemeinen Ausdruck Brüder eingeschlossen waren, sondern wir können dies besonders folgern, da es in Christus weder Mann noch Weib gibt und alle Söhne Gottes und Brüder voneinander sind. (Gal. 3:27, 28, NW) Wenn wir also eine neuzeitliche Sprache gebrauchen, ist das Wort Brüder in unserer Anrede an die Versammlung genügend, denn es schliesst alle Anwesenden ein und macht es unnötig, sie weiterhin als „Brüder und Schwestern“ anzureden.
● Wenn Jehova allmächtig ist und das Ende von Anfang an kennt, so musste er gewusst haben, dass der schirmende Cherub in Eden rebellieren und Adam und Eva in die Rebellion hineinziehen und so Weh und Leid über die ganze Menschheit bringen würde. Warum erschuf Gott diese Geschöpfe, die doch versagten, wenn er dies zuvor wusste? — I. C., Pennsylvanien.
In Apostelgeschichte 15:17, 18 (NW) lesen wir: „Jehova, der diese Dinge tut, die ihm von alters her bekannt sind.“ In andern Worten: Jehova Gott weiss von alters her oder von Anfang an, was für Werke er tun wird, und daher tut er sie zu unserer Kenntnisnahme kund, gleichwie er dies in 1. Mose 3:15 getan hat. Doch wählt er nicht immer den Weg, sich auf Grund seines Vorauswissens in das einzudrängen, was seine Geschöpfe tun werden, sondern er lässt sie ihren freien Willen betätigen als solche, die nach eigenem Ermessen handeln können. So handelte Gott im Falle Adams und Evas und des schirmenden Cherubs, den er zum Dienste über sie salbte. Hätte Gott in bezug auf ihren Fall Vorauswissen betätigt, so wäre das eine Vorherbestimmung in bezug auf sie gewesen, denn dieser vorausbekannte Weg hätte Wirklichkeit werden müssen, um der Vorkenntnis Gottes zu entsprechen. In diesem Falle hätten Adam und Eva und der schirmende Cherub nicht die günstige Gelegenheit gehabt, den rechten Weg einzuschlagen. Es wäre ungerecht gewesen von seiten Gottes, ihnen mündlich eine Gelegenheit zu geben, sich des ewigen Lebens in Glück in einer gerechten Welt zu erfreuen, während er stets vorauswusste und folglich vorherbestimmte, dass sie niemals Gelingen haben würden. Es wäre ein Erwecken falscher Hoffnungen gewesen, die sich als trügerisch und unfair erwiesen hätten.
In ihrem Falle erwählte sich Gott also nicht, sein Vorauswissen dessen zu betätigen, was diese Geschöpfe (andere Personen als er selbst) tun würden. Das einzige, was er zum voraus in bezug auf sie bestimmte, war, dass sie ewiglich leben würden, wenn sie gehorchten; wenn sie aber rebellierten, müssten sie leiden und sterben. Gott unterrichtete Adam hiervon und durch ihn auch Eva. (1. Mose 2:16, 17) Somit wurde Gott nicht verantwortlich, wenn irgend jemand von ihnen den falschen Weg ging. Als sie aber den falschen Weg eingeschlagen hatten, gestattete er, dass Adam und Eva weiterlebten und eine Familie aufzogen. Hätte Gott nicht so Barmherzigkeit geübt, so würdest du und würden auch wir alle nie geboren worden sein, und wir hätten keine Gelegenheit zu ewigem Leben in der gerechten neuen Welt erhalten. Gott betätigt jetzt nicht Vorauswissen darüber, ob wir als einzelne Gelingen haben oder nicht, sondern er überlässt dies vollständig einem jeden von uns. Indes weiss er zum voraus, was er selbst zur Rechtfertigung seines Namens und zur Segnung gehorsamer Geschöpfe tun wird, und er hat uns durch seine Prophezeiung davon in Kenntnis gesetzt, indem er uns ihren Sinn jetzt offenbart.
● Der Wachtturm vom 1. Oktober 1949 (deutsch 1. Dezember) sprach vom „Tag Jehovas“ als ob er künftig wäre und erst noch kommen sollte. Der Wachtturm vom 1. April 1950 (deutsch 15. Mai) sprach, als ob wir am „Tage Jehovas“ lebten. Wie können diese Darlegungen in Übereinstimmung gebracht werden? — J. B., Virginia.
Der Wachtturm vom 1. Oktober 1949 (deutsch 1. Dezember) behandelte den „Tag Jehovas“, der über das gegenbildliche Babylon hereinbricht und in Jesaja 13 beschrieben wird. Jener Tag traf im Vorbild ein, als das alte Babylon fiel. Er trifft zu unserer Zeit ein, wenn das Grosse Babylon, die Organisation des Teufels, fällt. Somit ist jener „Tag“ für Jehovas befremdenden Akt, seine Schlacht von Harmagedon, noch künftig. Wir beten dafür. Der „Tag Jehovas“, in welchem wir seit 1914 n. Chr. gelebt haben und auf welchen „Tag“ der Wachtturm vom 1. April 1950 (deutsch 15. Mai) Bezug nahm, ist sein „Tag“ über Gottes geistlichem Israel, der gekennzeichnet ist durch die Annahme seiner Macht und die Inthronisierung seines Königs, der in Zion als Haupteckstein gelegt wurde. Dies ist der Tag, den Jehova gemacht hat, und wir wollen uns freuen und froh sein darüber, glücklich, dass er hier ist. (Ps. 118:24) Der Hintergrund für den Ausdruck „Tag Jehovas“ muss im Sinn behalten werden, denn dieser kann ihm einen doppelten Sinn oder eine doppelte Anwendung geben.
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