Rund um die Welt mit dem Kongreß „Ewige gute Botschaft“
SO ETWAS war noch nie da — christliche Kongreßteilnehmer reisten in zehn Wochen rund um die Welt! 583 Delegierte nahmen an dieser Weltreise teil, die Jehovas Zeugen in Verbindung mit dem Kongreß „Ewige gute Botschaft“ organisierten. Sie übernachteten in etwa 200 Hotels, benutzten etwa 57 Fluglinien und reisten rund 42 000 Kilometer. Welch ein Vorrecht, diese Weltreise mitzumachen und dem Kongreß beizuwohnen, der in 24 Großstädten rund um die Welt durchgeführt wurde und je drei bis acht Tage dauerte.
Diese Kongreßweltreise begann am 30. Juni 1963 in Milwaukee (Wisconsin), führte dann nach New York, Europa, dem Nahen und Fernen Osten und endete schließlich im Rose-Bowl-Stadion in Pasadena (Kalifornien), wo vom 1. bis 8. September die letzten Zusammenkünfte stattfanden.
Die Beförderung der Reiseteilnehmer war eine gewaltige Aufgabe. Formosa war zum Beispiel noch nie von einer solch großen Reisegesellschaft besucht worden, die innerhalb von nur vier Tagen kam und wieder ging. B. Henson, der philippinische Leiter der zivilen Luftfahrt, der für die Beförderung der Kongreßdelegierten von Manila nach Formosa, Japan und Korea sorgte, sagte: „Das ist das größte Unternehmen, mit dem ich je zu tun hatte. Meines Wissens ist das die größte Reisegesellschaft, die je rund um die Welt geflogen ist.“
Warum reisten aber Hunderte von Personen in Verbindung mit dem Kongreß „Ewige gute Botschaft“ rund um die Welt und weitere 494 bis nach Palästina? Wegen der vielen geistigen Segnungen, die ihnen dieser Kongreß bot, bei dem Gottes Wort, die Bibel, und Gottes aufgerichtetes Königreich im Mittelpunkt standen. Einer der vielen Höhepunkte war der überall ausgiebig angekündigte öffentliche Vortrag „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“, der in der Wachtturm-Sonderausgabe vom 15. Oktober 1963 bereits veröffentlicht wurde. Rund um die Welt besuchten 570 932 Personen den Kongreß „Ewige gute Botschaft“, um diesen begeisternden Vortrag zu hören, und gingen reich belohnt nach Hause.
GEISTIG REICH BELOHNT
Der öffentliche Vortrag war jedoch nur eine der vielen geistigen Segnungen, die dieser Kongreß bot. Auf dem Kongreß in New York hatten die Besucher zum Beispiel schon vorher vielen anderen lehrreichen Darbietungen beigewohnt, unter anderem folgenden:
Am ersten Tag, Sonntag, dem 7. Juli, sprach der Vizepräsident der Watch Tower Society, F. W. Franz, über das Thema „Die Welt — Gottes Ackerfeld“. In diesem äußerst aufschlußreichen Vortrag sprach F. W. Franz über die Bedeutung der verschiedenen griechischen Wörter, die in der Bibel mit „Welt“ wiedergegeben werden: Er zeigte, daß das griechische Wort kosmos drei verschiedene Bedeutungen hat: 1. „Der Rahmen der Umgebung, die Ordnung der Dinge, in die ein Mensch hineingeboren wird und in der er lebt“, wie das aus Johannes 12:25 hervorgeht; 2. „die Masse der Menschheit, die von der Christenversammlung getrennt und im Gegensatz zu ihr steht“, zum Beispiel nach Johannes 17:9, und 3. „die Menschen als solche, die Gesamtheit als e i n e Familie, alle auf der Erde lebenden Menschen“, zum Beispiel nach Johannes 3:16.
Der nächste Tag brachte viele weitere geistige Segnungen. N. H. Knorr, der Präsident der Watch Tower Society, hielt zum Beispiel den aufrüttelnden Vortrag „‚Eine ewige gute Botschaft‘ für die ,Zeit des Endes‘“, in dem er das Motto des Kongresses „Ewige gute Botschaft“ erörterte. Seine Ausführungen stützten sich auf das 14. Kapitel der Offenbarung und zeigten, daß wir seit 1919 die „frohe Nachricht“ von der Geburt des Königreiches Gottes im Himmel und von der Rache, die Gott an den Feinden der Menschheit nehmen wird, gehört haben. Am Schluß seines Vortrages gab der Präsident der Gesellschaft den 58 524 begeisterten Zuhörern die Freigabe zweier Bibeln bekannt, einer Taschenausgabe der 1961 revidierten englischen Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung und einer Gesamtausgabe der in großem Druck erschienenen sechsbändigen Erstausgabe der englischen Neuen-Welt-Übersetzung. Diese Bibelausgaben wurden von den Kongreßbesuchern mit großer Begeisterung aufgenommen.
Am Dienstag hörten die Kongreßbesucher eine Ansprache des Präsidenten der Gesellschaft über das Thema „In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben“. Der Redner betonte, daß Christen ihr Leben nach den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes, der Bibel, ausrichten müßten. Im Anschluß an seine Ansprache gab er eine neue 64seitige Broschüre, mit dem Titel „In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben“, in englisch und spanisch frei. (Später wurde sie in München auch in deutsch freigegeben.) Diese Broschüre ist für Menschen, die sich Gott hingeben möchten, ein vorzügliches Lehrmittel.
DIE NEUE-WELT-ÜBERSETZUNG IN SECHS SPRACHEN
Am Mittwoch folgte die Ansprache „Boten der Befreiung“ von F. W. Franz, die unmißverständlich zeigte, warum Babylon die Große vor Harmagedon fallen mußte: vor allem, weil vor der Vernichtung der babylonischen Religion noch eine Befreiung vor sich gehen muß. Ebenfalls am Mittwoch sprach der Präsident der Gesellschaft über das Thema „Die Wichtigkeit der Bibelverbreitung“ und überraschte die 62 956 Anwesenden mit der Freigabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften in sechs Sprachen: italienisch, holländisch, französisch, deutsch, portugiesisch und spanisch. Seine Ankündigung, daß sie in jeder Sprache gegen einen Beitrag von nur 50 Cent (2,50 DM) erhältlich sei, wurde mit tosendem Beifall aufgenommen.
Dann forderte N. H. Knorr einige italienisch sprechende Kongreßbesucher auf, sich über die italienische Übersetzung zu äußern. „Bravo! Bravissimo!“ rief einer von ihnen aus, als er die schöne Konkordanz in der Bibel sah. Im übrigen wiesen sie darauf hin, daß einige italienische Bibelübersetzungen sehr teuer seien. Die Neue-Welt-Übersetzung werde daher für 50 Millionen Menschen in Italien und für weitere Tausende in Libyen, Somalia und der Schweiz ein großer Segen sein. Einige holländisch sprechende Kongreßbesucher äußerten sich auch über die holländische Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung. Sie freuten sich besonders darüber, sagten sie, daß Gottes Name, Jehova, in dieser Wiedergabe der Griechischen Schriften erscheine, und seien überzeugt, daß sie in den Niederlanden, Nordbelgien, in Surinam und auf den Niederländischen Antillen überall gern gelesen werde. Französisch sprechende Delegierte sprachen über die Vorzüge der französischen Ausgabe dieser Übersetzung und sagten, sie werde großen Teilen der Bevölkerung Frankreichs, Belgiens, der Schweiz, Französisch-Guayanas, Kanadas usw. gute Dienste leisten. Deutsch sprechende Delegierte sagten unter anderem, sie freuten sich, daß die Gesellschaft 250 000 Exemplare gedruckt habe, mit denen sie beginnen könnten, den 85 000 000 deutsch sprechenden Menschen in der ganzen Welt zu helfen. „Welch hervorragende Gelegenheit für Jehovas Zeugen“, sagte einer von ihnen, „das Interesse, das die Deutschen einst an der Bibel hatten, wiederzuerwecken.“ Die portugiesisch sprechenden Delegierten betrachteten die Übersetzung staunend. Einer von ihnen sagte: „Ich glaube, die portugiesisch sprechenden Brüder in der ganzen Welt werden von dieser Bibel begeistert sein.“ Auch die spanisch sprechenden Delegierten waren hocherfreut. Einer von ihnen sagte: „Denken wir nur an die vielen, die diese Bibel nun allein in spanisch lesen können.“ Der Präsident der Gesellschaft wies darauf hin, daß heute in der ganzen Welt 165 Millionen Menschen spanisch sprechen würden und es 94 000 spanisch sprechende Zeugen Jehovas gebe, die nun die neue Bibel gebrauchen könnten.
Auch der Donnerstag brachte viele geistige Segnungen. Der Präsident der Gesellschaft sprach über das Thema „Das Buch der ,ewigen guten Botschaft‘ ist nützlich“. Er sagte unter anderem: „Die Bibel ist ein Buch mit einer ,ewigen guten Botschaft‘ für jede Nation, jeden Stamm und jedes Volk, ungeachtet seiner Sprache.“ „Die gute Botschaft, die die Bibel enthält“, fuhr er fort, „ist und bleibt eine gute Botschaft, da sie eine ,ewige‘ gute Botschaft ist. Sie verliert ihren Wert nie.“ Dann führte er seinen Zuhörern vor Augen, warum die Bibel nützlich ist „zum Lehren, zum Tadeln, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“, wie wir es in 2. Timotheus 3:16, 17 (NW) lesen. Zum Schluß löste Präsident Knorr unter seinen 66 295 Zuhörern durch die Ankündigung des neuen Buches „All Scripture Is Inspired of God and Beneficial“ („Alle Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“) einen Sturm der Begeisterung aus. Dieses Buch in Wachtturm-Größe wurde den Anwesenden für 1 Dollar abgegeben. Es enthält 78 Kapitel, von denen 66 einer eingehenden Erörterung der einzelnen Bibelbücher gewidmet sind. Der erste Teil jedes dieser Kapitel behandelt die Geschichte des betreffenden Buches, dann folgt eine Zusammenfassung seines Inhalts und schließlich folgt ein Teil unter der Überschrift „Warum nützlich?“, in dem der große Wert, den das betreffende Bibelbuch für den Leser hat, gezeigt wird. Die Kongreßbesucher stürzten sich begeistert auf dieses Buch und staunten über die Fülle biblischer Belehrungen, die es enthält.
Am Freitag folgten weitere lehrreiche Vorträge, unter anderem auch einer über das Thema „Machet Jünger und taufet sie!“, den W. A. Bivens hielt. Nach diesem Vortrag symbolisierten 2251 Kongreßbesucher ihre Hingabe an Jehova Gott, indem sie sich taufen ließen. In der ganzen Welt wurden bei dieser Gelegenheit 16 267 Personen getauft.
RUND UM DIE WELT WIRD EINE RESOLUTION ANGENOMMEN
Der Sonnabend war ein denkwürdiger Tag im Stadion. Die Kongreßbesucher waren schon im voraus gebeten worden, am Sonnabendnachmittag möglichst früh ihre Plätze einzunehmen, da ein besonderes Programm geboten werde. Nachdem Vizepräsident F. W. Franz über das Thema gesprochen hatte: „Warum wir jetzt eine Resolution fassen sollten“, schlug er vor, daß Präsident Knorr die Resolution unterbreite. 84 890 in New York versammelte Kongreßbesucher nahmen diese Resolution an. Auf allen Kongressen rund um die Welt stimmten ihr insgesamt 444 374 Personen zu.
In dieser Resolution wurde betont, daß Jehovas Zeugen erkannt haben, daß Jehova der allein wahre Gott und die Bibel sein geschriebenes Wort ist; ferner daß Jehova Gott der Souverän des Universums ist; daß die Völker die Organisation der Vereinten Nationen geschaffen haben, statt ihre Souveränität an Gottes messianisches Königreich abzutreten, und daß Jehovas Zeugen es ablehnen, dieses politische Bild anzubeten, wie die Nationen es tun. Es wurde ferner darauf hingewiesen, daß radikale Regierungen geschaffen worden sind, daß aber Jehovas Zeugen an diesen Regierungen nicht beteiligt sind. „Wir, als Zeugen Gottes, des Quells des Lebens, werden unsere christliche Standhaftigkeit bewahren und uns nicht an solchen radikalen Bewegungen beteiligen, sondern wir werden an unserer christlichen Neutralität gegenüber allen radikalen sowie gegenüber allen anderen Arten menschlicher Regierungen auf Erden festhalten.“ Es wurde betont, daß die Nationen durch unsichtbare böse Geister nach Harmagedon geführt werden. „Aber wir werden ... nicht mit ihnen nach Har-Magedon marschieren, denn wir weigern uns, gegen Gott den Allmächtigen und sein Königreich unter Jesus, dem Messias, zu kämpfen.“ Jehovas Zeugen würden weiterhin allen Völkern die „ewige gute Botschaft“ von Gottes messianischem Königreich verkündigen.
Nach der Annahme der Resolution sprach N. H. Knorr über das Thema „Die Vollstreckung des göttlichen Urteils an der falschen Religion“. In dieser Ansprache betonte er, daß die Bibel nur eine wahre Religion lehre und der Teufel der Urheber der falschen Religion sei. Die falsche Religion entstand in der alten Stadt Babylon, die von Nimrod gegründet worden war, einem Herrscher, der Jehova Gott widerstanden hatte. Nachdem die Sprache der Bauleute die am Turmbau von Babel beteiligt gewesen waren, verwirrt worden war, zerstreuten sich die Menschen über die ganze Erde und nahmen ihre falschen religiösen Ansichten aus Babylon mit. Der Redner kennzeichnete die geheimnisvolle Babylon die Große, von der in der Offenbarung die Rede ist, als ein Sinnbild des Weltreiches der falschen Religion, die — ob dem Namen nach christlich oder heidnisch — auf die Religion Babylons zurückgeht. Stürmischer Beifall folgte N. H. Knorrs Ankündigung, daß bereits Hunderttausende — ja, im April 1963 waren es 1 028 986 in 194 Ländern — dieses Babylon bereits verlassen hätten und nun Gottes Königreich verkündigen würden.
EIN NEUES BUCH LÖST JUBEL AUS
Der Präsident der Gesellschaft brachte seine Ansprache mit der Freigabe des neuen Buches „Babylon the Great Has Fallen!“ God’s Kingdom Rules! („Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!) Dieses Buch umfasse 704 Seiten, erklärte er, und bestehe eigentlich aus zwei Büchern. Der erste Teil behandle das alte, in den Hebräischen Schriften erscheinende Babylon und sein Verhältnis zu Gottes Volk, wogegen der zweite Teil eine Vers-für-Vers-Erklärung der Kapitel 14 bis 22 der Offenbarung sei. Die 84 890 Anwesenden brachen in Jubel aus. Sie waren überglücklich. Jemand sagte zum Beispiel: „Darauf habe ich seit Jahren gewartet!“ Begeistert stürzten sich die Besucher auf dieses Buch, das für 75 Cents erhältlich war, und blätterten es mit großer Begeisterung durch. Viele sagten, noch nie sei ein Buch, das die Gesellschaft herausgegeben habe, so begeistert aufgenommen worden.
Der Sonntag bildete den Höhepunkt des Kongresses im Yankee-Stadion und im New Rockland Palace, wo sich während der acht Tage die spanisch sprechenden Delegierten versammelt hatten. Dieser Tag, an dem der öffentliche Vortrag „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“ gehalten werden sollte, war durch 2 420 000 Handzettel bekanntgemacht worden sowie durch 20 500 Plakate, die in den Zügen der Untergrundbahn und in den Stadtbussen angebracht worden waren. Obwohl es am Sonntag mit einigen Unterbrechungen den ganzen Tag regnete, war das Yankee-Stadion beim öffentlichen Vortrag brechend voll. Die Zuhörer waren angenehm überrascht, als sie erfuhren, daß trotz des Regens 107 483 Personen zu diesem Vortrag erschienen waren.
Die Besucher warteten nun gespannt auf die Schlußworte des Präsidenten. Sie hatten sich schon lange auf diese Ansprache gefreut, denn sie glaubten bestimmt einige erfreuliche Neuigkeiten über die Zukunft zu hören. Und so war es auch! Bruder Knorr sagte, es seien für die Jahre 1966/67 mehrere besondere Kongresse geplant, die in der westlichen Hemisphäre sowie in Europa, Asien und Afrika abgehalten würden. Viele der anwesenden Brüder aus Neufundland, Kanada, Mexiko, Peru, Chile und Brasilien freuten sich riesig, als sie hörten, daß ihre Länder möglicherweise für diese Kongresse in Frage kommen. Besonders die lateinamerikanischen Kongreßteilnehmer gingen schnell auf die Anregungen des Präsidenten ein und spornten ihre nordamerikanischen Brüder an, mit den Plänen für eine Reise nach dem Süden sogleich zu beginnen.
REKORDBESUCH IN MILWAUKEE
Das Programm des New Yorker Kongresses bildete, was die geistigen Segnungen betraf, das Muster für die Kongresse rund um die Welt. Dennoch hatte jeder Kongreß sein besonderes Gepräge. Der Kongreß in Milwaukee (Wisconsin), der der Auftakt zu den Kongressen rund um die Welt war, wurde in der Lokalpresse günstig kommentiert. Der Milwaukee Star schrieb zum Beispiel in seiner Ausgabe vom 6. Juli 1963: „Milwaukee beherbergt zur Zeit ungefähr 50 000 Zeugen Jehovas aus 48 Staaten und 12 anderen Ländern, die sich hier aus Anlaß ihres internationalen Kongresses ,Rund um die Welt‘ eingefunden haben. Das ist für unsere Stadt bestimmt eine Ehre ... Viele Zeugen Jehovas, die unsere Stadt willkommen heißt, sind Neger, denn es gibt wahrscheinlich kaum eine Religionsgemeinschaft, in der die Rassenintegration so gründlich verwirklicht wurde, wie die Zeugen Jehovas. In ihren Reihen üben Neger alle möglichen Funktionen aus. Der Milwaukee Star betrachtet es als eine Ehre, die Zeugen Jehovas und ihr Werk, das sie zum Nutzen der ganzen Menschheit durchführen, zu würdigen ... Eines möchten wir unseren Lesern noch sagen: Sollte es Ihnen möglich sein, einer der Veranstaltungen im Milwaukee-County-Stadion zu besuchen, dann denken Sie daran, daß das, was sie dort sehen, tätige, aktive Freiheit ist.“
Viele Bürger Milwaukees folgten den gedruckten Einladungen, die zu Zehntausenden verteilt worden waren, und kamen zu dem Vortrag „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“. Das Milwaukee Journal vom 8. Juli 1963 schrieb über die gewaltige Zuhörermenge: „Ein neuer Besucherrekord wurde am Sonntagnachmittag im Stadion erreicht: 57 055 Personen wohnten der letzten Veranstaltung des Kongresses der Zeugen Jehovas bei und hörten eine Beschreibung des irdischen Paradieses, das den gerechten Überlebenden der Schlacht von Har-Magedon in Aussicht steht.“
Die nächsten Tagungsorte des Weltkongresses der Zeugen Jehovas waren New York und dann London. Die Delegierten, die den Kongreß rund um die Welt mitmachten, reisten mit Düsenflugzeugen nach Europa. Unterwegs sah man viele, die die Zeit ausnutzten, um das Babylon-Buch zu lesen. Der Fall Babylons war das Hauptgesprächsthema der Kongreßteilnehmer. Viele sagten, sie freuten sich jetzt schon auf einige stille Stunden, in denen sie sich in dieses hochinteressante neue Buch vertiefen könnten.
LONDON, STOCKHOLM, MÜNCHEN, MAILAND
Bei ihrer Ankunft auf den Rugby-Union-Grounds in Twickenham fiel den Kongreßbesuchern sogleich auf, daß die Parkplätze, die an das Stadion angrenzten, in eine kleine Zeltstadt umgewandelt worden waren. 244 Zelte waren aufgestellt worden, in denen während des achttägigen Kongresses je 24 Personen untergebracht waren. Diese Zelte standen schön in Reih und Glied an den mit Namen versehenen Straßen und bildeten eine richtige Miniaturstadt.
Der öffentliche Vortrag fand am Sonntag, dem 21. Juli, unter klarblauem Himmel statt. Das Stadion war überfüllt, denn 50 111 Personen waren zu diesem Vortrag erschienen.
Die Kongreßbesucher nutzten ihren Aufenthalt in London auch aus, um das Britische Museum zu besichtigen, in dem viele wertvolle Gegenstände ausgestellt sind, die für Erforscher der Bibel besonders interessant sind. Fast 7000 Kongreßteilnehmer wurden während des Kongresses an den Vormittagen durch das Museum geführt. Sie sahen unter anderem die beiden berühmten Bibelhandschriften, den Codex Sinaiticus und den Codex Alexandrinus sowie die Chronik des Nabonid, mit deren Hilfe nachgewiesen werden kann, daß Babylon 539 v. Chr. gestürzt wurde.
Zur gleichen Zeit wie in London fand auch in Stockholm (Schweden) ein Kongreß statt. Hier wurden die Vorträge im allgemeinen in vier Sprachen — Dänisch, Norwegisch, Finnisch und Schwedisch — übersetzt. Um einen störungsfreien Programmablauf zwischen den einzelnen Sprachsektoren zu sichern, war für jeden Sektor eine Anzahl besonderer Richtlautsprecher angebracht worden. Die schöne Bühne in der Mitte des Rasens hatte die Form eines vierblättrigen Kleeblatts. Von diesen vier „Blättern“ aus wurde das Programm gleichzeitig in den vier Landessprachen der Kongreßbesucher dieser nordischen Länder dargeboten. Beim öffentlichen Vortrag, den F. W. Franz, der Vizepräsident der Gesellschaft, hielt, befanden sich unter den 25 160 Personen, die diesen eindrucksvollen Vortrag hörten, schätzungsweise 3000 Menschen guten Willens aus Stockholm und Umgebung.
Von Stockholm reisten die Teilnehmer des Weltkongresses nach München und Mailand, wo zu gleicher Zeit Versammlungen durchgeführt wurden. Für den öffentlichen Vortrag in München erwartete man etwa 100 000 Personen. Es erschienen aber 107 164 oder nur 319 weniger als in New York. Da München keinen Saal hat, der 100 000 Personen faßt, mußten die Zeugen die große Theresienwiese in einen mächtigen, unüberdachten Königreichssaal verwandeln.
Die Kongreßbesucher in Mailand (Italien) waren hell begeistert, als der Präsident der Gesellschaft am Mittwoch, dem 24. Juli, die Neue-Welt-Übersetzung in sechs Sprachen freigab. Vier dieser Sprachen wurden auf diesem Kongreß offiziell gesprochen. Somit konnten zu ihrer Freude und Befriedigung praktisch alle Anwesenden ein Exemplar dieser Übersetzung in Empfang nehmen. Der öffentliche Vortrag, den F. W. Franz hielt, wurde gleichzeitig in vier Sprachen übersetzt. Die 9864 italienisch sprechenden, die 8454 französisch sprechenden, die 1444 spanisch sprechenden und die 754 portugiesisch sprechenden oder die insgesamt 20 516 Zuhörer, die dem Vortrag in ihrer eigenen Landessprache folgen konnten, nahmen die Hoffnung einflößenden Ausführungen des Redners mit großer Freude auf. Schätzungsweise 4000 von ihnen waren Mailänder, die der Einladung, die sie erhalten hatten, gefolgt waren.
Wie in den anderen Städten nahmen sich die Kongreßweltreisenden auch in Mailand Zeit, den Bewohnern der Stadt die „ewige gute Botschaft“ zu überbringen. Sie hatten Gelegenheit, mit Menschen zu sprechen, die noch nie von Zeugen Jehovas besucht worden waren. Eine Japanerin berichtete, daß eine Italienerin sie umarmt und geküßt habe, als sie gehört habe, daß sie aus dem Orient gekommen sei, um ihr die gute Botschaft von Gottes Königreich zu überbringen. Der italienische Verkündiger, der die japanische Zeugin Jehovas begleitete, erhielt dadurch eine gute Gelegenheit, der Frau die göttlichen Wahrheiten darzulegen.
Von Mailand und München reisten die Kongreßdelegierten nach Athen (Griechenland) weiter. Dort war für den 30. Juli eine eintägige Versammlung angesetzt worden. Die Athener Polizei hatte den Zeugen die Genehmigung für diesen Kongreß erteilt. Doch einige Tage, bevor sich die 1400 Kongreßteilnehmer in Athen versammeln konnten, zog die griechische Regierung die Genehmigung zurück und verbot den Kongreß. Sie gab damit — zu ihrer Schande sei es gesagt — dem Drängen der griechisch-orthodoxen Geistlichkeit nach, die das Verbot des Kongresses wiederholt gefordert hatte. Das Verbot vermochte die Begeisterung der griechischen Zeugen jedoch nicht zu dämpfen. Sie waren dankbar, daß so viele Kongreßteilnehmer nach Athen gekommen waren, um einige Tage in ihrer Mitte zu verbringen.
Die Kongreßteilnehmer nutzten die Zeit gut aus. Sie besuchten verschiedene durch die Bibel berühmt gewordene Stätten, wie Alt-Korinth, die Akropolis und den Marshügel. Es war für sie ein besonderes Erlebnis, auf dem Marshügel zu stehen, wo der Apostel Paulus gestanden und zu den einflußreichen Athenern, denen der wahre Gott noch nicht bekannt war, die Worte gesprochen hatte, die wir in Apostelgeschichte 17:22-31 lesen. Auf der einen Seite des Marshügels war der Abhang terrassiert und bildete so etwas wie ein natürliches Amphitheater, in dem sich die Zuhörer versammelten und wo sie den Redner sehen und hören konnten.
Von Griechenland flogen die Kongreßteilnehmer nach Beirut (Libanon). Hier durfte kein Kongreß abgehalten werden, aber man gestattete den Zeugen, sich in ihren Königreichssälen zu versammeln. Für diese Zusammenkünfte wurde ein Programm ausgearbeitet, an dem auch einige Weltreisende — besonders die Redner aus dem Hauptbüro der Gesellschaft — beteiligt waren. So konnten auch die Zeugen in Libanon die Kongreßhauptvorträge hören. Dem öffentlichen Vortrag „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“, der in verschiedenen Königreichssälen gehalten wurde, wohnten insgesamt 914 Personen bei.
Während ihres Aufenthalts in Libanon bot sich den Kongreßteilnehmern auch die Gelegenheit, die berühmten Libanonzedern zu besichtigen. Nach einer ziemlich abenteuerlichen Reise über eine gewundene Bergstraße kamen sie zu einer kleinen Gruppe dieser Zedern. Sie sind etwa 15 bis 25 Meter hoch und haben eine vielästige Krone. Sie sind offensichtlich nicht mehr so groß wie vor Jahrhunderten, dennoch freuten sich die Kongreßteilnehmer, in ihrem Schatten Rast zu machen und angesichts des schneebedeckten Hermon ihren Imbiß einzunehmen. Sie konnten sich nun von vielen biblischen Stätten eher ein Bild machen, nachdem sie mit eigenen Augen gesehen hatten, wo diese einst gelegen hatten.
BESUCH DES HEILIGEN LANDES
Das nächste Reiseziel auf der Kongreßweltreise war Jerusalem in Jordanien. Obwohl für Jordanien kein Kongreß vorgesehen war, versprachen sich die Weltreisenden sehr viel von diesem Aufenthalt. Sie freuten sich besonders auf den Besuch Jerusalems und der Gegend, die der Sohn Gottes einst durchwandert hatte und in der die Apostel das Königreich gepredigt hatten. Für viele war dies das eindrucksvollste Erlebnis der ganzen Weltreise. Manche waren erstaunt, eine solch abwechslungsreiche Landschaft vorzufinden. Einige hatten sich unter dem Heiligen Land ein sanftes Hügelland vorgestellt und hatten nun ein richtiges Bergland vor sich. Wollte man von Jerusalem nach Bethlehem oder nach Bethanien, so mußte man eine gewundene Bergstraße hinab und eine ähnliche Straße wieder hinauf.
Die Kongreßteilnehmer machten in Jerusalem viele Aufnahmen. Über dem Kidrontal sahen sie den Garten Gethsemane, von dem allerdings nur noch ein kleiner Teil zu sehen ist, auf dem übrigen Teil stehen zwei große Kirchen. Die Kongreßteilnehmer fanden es sehr interessant, diese Gebiete zu besichtigen und sich im Geiste die ersten Christen bei ihrer Tätigkeit vorzustellen. Sie besuchten auch den Jordan und das Tote Meer, das 395 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. In der Hoffnung, ein wenig erfrischt zu werden, wateten einige ins Wasser, mußten aber feststellen, daß es nicht nur warm, sondern heiß war und nicht im geringsten erfrischte.
INDIEN, BURMA UND THAILAND
Von Jordanien kehrten die 583 Weltreisenden nach Libanon zurück und reisten dann nach Delhi (Indien) weiter, wo sie alle in dem regierungseigenen Ashoka-Hotel, dem besten Hotel Indiens, untergebracht waren. Der Kongreß fand in Indiens schönstem Saal, dem imposanten Vigyan Bhavan (Haus des Wissens) statt. Jeder Sitz war mit einem Schreibtisch sowie mit Kopfhörern und einer Schaltvorrichtung versehen, die es dem Zuhörer ermöglichte, sich in eine der vier Sprachen einzuschalten, in die der Redner auf der Bühne übersetzt wurde. Etwa die Hälfte des Saales war mit indischen Kongreßbesuchern besetzt, die die Ansprachen in Kanaresisch, Malajalam, Tamili und Urdu-Hindi hörten. Beim öffentlichen Vortrag wurde die höchste Besucherzahl erzielt, die die Zeugen in Indien je zu verzeichnen hatten: 1296 Personen erfreuten sich des Vortrags „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“.
Die nächsten Tagungsorte des Kongresses „Ewige gute Botschaft“ waren Rangun (Burma) und Bangkok (Thailand), wo die Zusammenkünfte gleichzeitig, vom 8. bis 11. August, stattfanden. In Rangun wurde der öffentliche Vortrag am Sonnabend um 18 Uhr gehalten. Da eine Stunde vorher ein heftiger Regen über der Stadt niederging, waren die Aussichten auf einen Rekordbesuch sehr gering. Trotzdem füllte sich der Saal immer mehr, bis schließlich 603 Personen versammelt waren. In Bangkok wohnten dem öffentlichen Vortrag 961 Personen bei, von denen etwa 200 bis dahin noch nicht mit Jehovas Zeugen verbunden waren.
DIE NÖRDLICHE ROUTE
Von Thailand folgten die Weltreisenden zwei Routen, einer nördlichen und einer südlichen. Jene, die sich für die nördliche Route entschieden hatten, kamen zunächst nach Hongkong, wo der Kongreß am 13. August eröffnet wurde. Beim öffentlichen Vortrag waren insgesamt 1180 einheimische chinesische Zeugen und Menschen guten Willens zugegen, die den begeisternden Ausführungen des Präsidenten der Gesellschaft und seines chinesischen Übersetzers sehr aufmerksam folgten.
Von Hongkong ging die Reise weiter nach Manila (Philippinen). Hier kündigten die Zeugen den öffentlichen Vortrag durch 5000 Umhängeplakate, 500 000 Handzettel, 50 000 Schaufensterplakate, 2000 Anschlagzettel, die in Bussen, und 46, die an Jeeps angebracht worden waren, sowie durch 32 Plakattafeln an. Auf diesem Kongreß konnten die Zuhörer die Vorträge in Tagalog, Cebu-Visaya und Ilokano hören. Am Sonntagnachmittag strömten zum öffentlichen Vortrag, der bei strahlendem Sonnenschein gehalten wurde, 37 806 Personen ins Stadion. Ein Beamter der Stadionverwaltung sagte: „Ich bin nun schon viele Jahre hier, aber so voll wie heute habe ich das Stadion noch nie gesehen.“
Dann ging es weiter nach Schou Feng (Formosa), wo der Weltkongreß in einer ungewöhnlichen Umgebung abgehalten wurde, nämlich auf dem Gelände einer öffentlichen Schule, die am Fuße eines der üppig bewaldeten Gebirgszüge liegt, die ein charakteristisches Merkmal Formosas sind — eine wirklich ideale Umgebung, um von der Zeit zu hören, da Gottes Königreich die ganze Erde in ein Paradies verwandeln wird. Beim öffentlichen Vortrag, der in chinesisch gehalten und in den Ami-Dialekt, die Sprache der Einheimischen, übersetzt wurde, waren 1566 Personen zugegen.
Das nächste Reiseziel für die Teilnehmer am Kongreß „Ewige gute Botschaft“ war Kioto (Japan), eine Stadt, in der die buddhistische Tradition vorherrscht und es 3500 Tempel gibt. Wie in den anderen Kongreßstädten beteiligten sich die ausländischen Zeugen auch in Kioto am Dienst von Haus zu Haus. In den buddhistischen Tempeln und Heiligtümern beobachteten sie vieles, was zu der Religion des alten Babylon gehört hatte und auch in der Christenheit üblich ist: Weihwasser, Weihrauch, Kerzen, Rosenkränze, Götzenbilder, Bildnisse von „Heiligen“ mit einem Glorienschein und Darstellungen von der „Hölle“.
Von Japan ging die Reise weiter nach Seoul (Korea). Als die Kongreßteilnehmer in Korea ankamen, erhielten sie alle ein Kongreßabzeichen, auf dem der Name des Delegierten und des Landes, aus dem er kam, in koreanischer Schrift stand, damit jeder Koreaner gleich sehen konnte, woher die Besucher kamen und warum sie in Korea waren. Der Kongreß wurde zum größten Ereignis in der Geschichte der Neuen-Welt-Gesellschaft in Korea. Er wurde in der schönen Stadthalle durchgeführt, wo Bruder N. H. Knorr den öffentlichen Vortrag hielt, bei dem 8975 Personen anwesend waren. 1412 der Anwesenden mußten in einem Nebensaal untergebracht werden.
DIE SÜDLICHE ROUTE
Während 463 Weltreisende die nördliche Route wählten, entschieden sich 120 für die südliche Route, die von Thailand zuerst nach Singapur führte. Hier besichtigten sie die Chinesenstadt, wo sie nebst vielen interessanten Kultgegenständen auch das sogenannte „Höllengeld“ sahen, Geldscheine, die von Anbetern verbrannt werden, um einem Verwandten oder Freund, der sich angeblich in der Hölle befindet, zu helfen. Beim öffentlichen Vortrag waren 560 Personen anwesend. Noch nie hatte in Singapur ein solch großer theokratischer Kongreß stattgefunden. Auch in Bandung (Indonesien), dem nächsten Tagungsort des Kongresses, wurde eine Besucherhöchstzahl erzielt: 752 Personen waren beim öffentlichen Vortrag anwesend. Die höchste bis dahin erreichte Besucherzahl bei einem öffentlichen Vortrag betrug 451.
Von Indonesien reisten die Teilnehmer des Kongresses „Ewige gute Botschaft“ weiter nach Melbourne (Australien). Der Haupttag dieses Kongresses wurde in der australischen Zeitung The Bulletin vom 31. August 1963 wie folgt beschrieben: „Melbourne hat schon einige große Konferenzen erlebt ..., aber so etwas wie den ,Ewige-gute-Botschaft‘-Kongreß der Zeugen Jehovas haben wir, glaube ich, noch nie erlebt ... Es war kurz vor 19.45 Uhr. Der große Augenblick, der Höhepunkt des Kongresses, war gekommen. Bruder F. W. Franz von Brooklyn (New York), der Vizepräsident der Watch Tower Society, sollte über das Thema ,Wenn Gott König ist über die ganze Erde‘ sprechen. Über 12 000 Personen saßen dicht gedrängt in der großen Halle — ein fast unglaublicher Anblick ... Die Schafhalle dröhnte unter dem gewaltigen Beifall, mit dem die 12 000 Besucher die ewige gute Botschaft aufnahmen.“ Die genaue Zuhörerzahl betrug 13 142, und 682 von ihnen hörten den Vortrag in deutsch, griechisch und italienisch.
Den nächsten Halt machten die Weltreisenden in Auckland (Neuseeland). Als bekanntwurde, daß Jehovas Zeugen für ihren Kongreß „Ewige gute Botschaft“ das Civic-Theater, Neuseelands größtes Filmtheater, gemietet hätten, sagten manche Leute: „Unerhört!“ oder: „Wie war das nur möglich?“ Ja, das war tatsächlich noch nie dagewesen: eine ganze Woche keine Filmvorführungen wegen eines fünftägigen religiösen Kongresses! Aber das Civic-Theater war nicht einmal groß genug. Man mußte ihm noch die Stadthalle mit ihren 2000 Sitzplätzen anschließen, um alle Besucher unterzubringen. Diese beiden an der Hauptverkehrsstraße liegenden Gebäude eigneten sich vorzüglich für diesen Kongreß, der die größte religiöse Veranstaltung in der Geschichte Neuseelands werden sollte. Beim öffentlichen Vortrag waren beide Säle brechend voll, und man zählte 6005 Anwesende.
Auch während des Kongresses in Auckland nahmen sich die Weltreisenden Zeit, den Einwohnern der Stadt die gute Botschaft zu überbringen. Viele Neuseeländer waren erstaunt, daß diese Weltreisenden nicht nur die Sehenswürdigkeiten besichtigten, sondern sich auch Zeit nahmen, Gottes Königreich zu verkündigen. Die Bevölkerung von Auckland war auch von dem Benehmen der Zeugen beeindruckt. Der Direktor des Civic-Theaters sagte zum Beispiel: „Sie sind die bestorganisierten, anständigsten Menschen, denen ich je begegnet bin.“
Dann ging die Reise weiter nach Suva (Fidschiinseln), wo das Programm des Kongresses „Ewige gute Botschaft“ in vier Sprachen — Englisch, Französisch, Samoanisch und Fidschi — dargeboten wurde. Die Besucher kamen aus siebzehn Ländern und Inselgebieten, unter anderem auch von Westsamoa, Amerikanisch-Samoa, Tahiti, Tonga, Niue, Neukaledonien und den Neuen Hebriden. Die Weltreisenden wurden hier zu einem Essen eingeladen, bei dem sie nicht nur einige schmackhafte einheimische Gerichte, sondern auch die aufrichtige, uneigennützige Gastfreundschaft dieser Inselbewohner kennenlernten. Vor dem öffentlichen Vortrag sangen einige Samoaner und Fidschiinsulaner in ihren Landestrachten eine halbe Stunde lang Königreichslieder. Den Hoffnung einflößenden öffentlichen Vortrag hörten 1080 Personen — eine noch nie erreichte Höchstzahl.
HAWAII UND PASADENA
In Honolulu (Hawaii) begegneten sich die Kongreßteilnehmer der nördlichen und der südlichen Routen wieder und versammelten sich mit 1200 weiteren Delegierten vom Festland der Vereinigten Staaten, aus Kanada und Alaska in der Waikiki Shell, einem Amphitheater, am Fuß des Diamond Head, zwei Häuserblocks vom Waikiki-Strand entfernt. Schlanke Kokosnußpalmen bilden den Hintergrund dieses Freilufttheaters. In dieser idealen Umgebung sprach der Präsident der Gesellschaft zu 6189 Personen über das Thema „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“. Keine andere Organisation hat auf Hawaii je einen solch großen Kongreß durchgeführt. Zum erstenmal wurde der öffentliche Vortrag vom Fernsehen übertragen. Dadurch konnten schätzungsweise 60 000 bis 100 000 Personen auf den Hawaii-Inseln dieses Ereignis auf dem Bildschirm verfolgen.
Die Kongreßweltreise endete mit dem achttägigen Kongreß in dem bekannten Rose-Bowl-Stadion in Pasadena (Südkalifornien). Am Nachmittag des ersten Tages waren bereits 80 543 Besucher anwesend, die Englischsprechenden versammelten sich im Rose-Bowl-Stadion und die Spanischsprechenden auf einem angrenzenden Sportfeld. Sie waren aus ganz USA und aus vielen anderen Ländern gekommen, um acht Tage die geistigen Segnungen zu genießen, die ihre Brüder rund um die Welt bereits genossen hatten. Sie freuten sich riesig, als sie erfuhren, daß sich am Sonnabendvormittag 2496 neue Prediger hatten taufen lassen. Noch größer war ihre Freude, als sich am folgenden Tag viele ihrer Freunde mit ihnen versammelten, um den öffentlichen Vortrag zu hören, dem insgesamt 118 447 Personen beiwohnten!
Ein besonderes Erlebnis für die Kongreßteilnehmer war auch Bruder Knorrs dreieinhalbstündige Schlußansprache, in der er den gewaltigen Erfolg, der bei all diesen Kongressen erzielt worden war, schilderte. Jehovas Segen habe bewirkt, daß eine große Menge Menschen aus allen Nationen mit der göttlichen Organisation in Verbindung gekommen sei, betonte er, denn in den einundsiebzig Tagen des Kongresses „Rund um die Welt“ seien 16 267 neue Prediger getauft worden und hätten 570 932 Personen den öffentlichen Vortrag gehört!
Bruder Knorr forderte daher seine aus Gott hingegebenen Christen bestehende gewaltige Zuhörerschaft auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sich der Tausende schafähnlicher Menschen, die Jehova zu seiner Organisation gebracht habe, anzunehmen. Er ermunterte sie, den gleichen Geist zu bekunden wie die 805 Missionare, die an diesen Kongressen teilnehmen konnten. Nach einer kurzen Besprechung der für die nächste Zukunft geplanten Kongresse beschloß er den Kongreß „Rund um die Welt“ mit der zu Herzen gehenden Ermahnung, treu zur Organisation Jehovas zu halten.
Außer in den Städten, die von der Reise rund um die Welt berührt wurden, fand auch in Haifa (Israel) eine Versammlung statt, bei der 115 Personen den öffentlichen Vortrag hörten. In Nikosia (Zypern) erfreuten sich 702 Personen der Botschaft „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“. Weitere Einzelheiten über diese Kongresse werden in einem später erscheinenden 200seitigen, reich illustrierten Kongreßbericht veröffentlicht.
Ja, rund um die Welt erfreuten sich Tausende an den Segnungen des eindrucksvollen Kongresses „Ewige gute Botschaft“. Für die Teilnehmer an der Weltreise war es ein besonderes Erlebnis zu sehen, wie sich die Neue-Welt-Gesellschaft über die ganze Erde ausgedehnt hat. Viele Menschen haben die göttliche Wahrheit kennengelernt und sind froh, daß sie von der Knechtschaft Babylons der Großen befreit worden sind. Sie sind glücklich und freuen sich, zu Jehovas Ehre an der Verbreitung der „ewigen guten Botschaft“ mitwirken zu können.
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Rund um die Welt stimmten 444 374 Personen der Resolution zu. Hier im Yankee-Stadion in New York wurde sie von 84 890 Kongreßbesuchern angenommen.
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Auf ihrer Reise rund um die Welt besichtigten die Kongreßteilnehmer verschiedene religiöse Sehenswürdigkeiten. Hier macht ein Teilnehmer Aufnahmen von Jerusalem.
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Die Teilnehmer am Kongreß „Rund um die Welt“ verkündeten die „ewige gute Botschaft“ überall, wohin sie kamen. Hier sehen wir, wie eine Teilnehmerin, begleitet von einer Dolmetscherin, einer Thailänderin, in Bangkok die Zeitschrift „Der Wachtturm“ in siamesisch anbietet.