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Bist du beunruhigt?Der Wachtturm 1979 | 15. August
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vernichten. Wenn diese untadeligen Diener Gottes auf das Geschehene zurückblicken, können sie sehen, wie sich das Blatt schließlich zum Guten gewendet hat.
Die Tatsache, daß sie noch am Leben sind, beweist, daß Gott für das gesorgt hat, was sie benötigten. Sie haben Frieden, eine innere Ruhe und Gelassenheit. Warum? Weil sie ein gutes Gewissen behalten haben und weil ihnen die Ängste erspart geblieben sind, unter denen Personen leiden, deren Leben sich nur um materielle Dinge dreht und denen nur der Tod in Aussicht steht. Außerdem blicken sie vertrauensvoll in die Zukunft, der Zeit entgegen, in der Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus und durch Engelheere alle Verderbtheit und alle gesetzlosen Menschen von der Erdoberfläche wegfegen und eine Ära dauernden Friedens herbeiführen wird (2. Thess. 1:6-10).
Die Worte des Psalmisten helfen uns tatsächlich, das Leben realistisch zu betrachten. Es ist beunruhigend, ja sogar erschütternd, zu sehen, wie die Gesetzlosigkeit gedeiht. Es nützt aber nichts, sich ungebührlich darüber aufzuregen. Würden wir ebenfalls unrecht tun, so würden wir unser Verhältnis zum Schöpfer zerstören. Es ist daher vernünftig, geduldig auszuharren und darauf zu vertrauen, daß Gott handeln wird und daß unsere Zukunft gesichert ist, wenn wir unsere Angelegenheiten ihm anvertrauen.
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‘Ihr sollt den Schwachen beistehen’Der Wachtturm 1979 | 15. August
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‘Ihr sollt den Schwachen beistehen’
„DAS Überleben des Tüchtigsten“ — mit anderen Worten: Die Starken leben auf Kosten der Schwachen. Ist dieses Prinzip nicht kalt und grausam? „Nein, eigentlich ist es etwas Gutes und Nützliches“, sagen die Befürworter der Evolutionstheorie, da sie behaupten, es bringe Verbesserungen mit sich. Aber selbst viele Evolutionisten waren zutiefst erschüttert, als sie von den Versuchen des nationalsozialistischen Dritten Reiches erfuhren, dieses „Gesetz“ auf Mitmenschen, die man als schwach oder unerwünscht betrachtete, anzuwenden.
Bedarf es einer solch schockierenden Veranschaulichung, um jemanden davon zu überzeugen, daß die Schwachen wohlwollend beachtet und nicht unterdrückt oder vernichtet werden sollten? Nicht bei Personen, die wirklich Achtung vor der Bibel haben, denn Gottes Wort nimmt gegenüber Schwachen nicht lediglich eine passive oder tolerante Haltung ein. Es bringt ihnen Mitgefühl entgegen und weist darauf hin, daß ihnen Beistand, Hilfe und Unterstützung zuteil werden sollte (Apg. 20:35; 1. Thess. 5:14). Treten aber nicht auch andere Autoritäten sowie gewisse Institutionen für Barmherzigkeit gegenüber den Schwachen ein? Ja, doch die Bibel ist dahingehend einzigartig, daß sie einen anhaltenden Widerhall hervorruft, sich der Bedürfnisse der Schwachen anzunehmen.
Die Fähigkeit der Bibel, Personen dazu zu bewegen, daß sie den Schwachen beistehen, ist eng mit ihrer Macht verbunden, jemand zu veranlassen, echte Liebe, Demut und Glauben zu entwickeln. Den Schwachen beständig beizustehen erfordert gerade diese Eigenschaften, denn im Gegensatz zu Starken können Schwache jemand für geleistete Hilfe oft nicht belohnen oder entschädigen (Luk. 14:12-14). Die Bibel überzeugt ihren Leser außerdem davon, daß der den Schwachen geleistete Beistand nicht nur Gottes und Christi Wohlgefallen findet, sondern auch eine Voraussetzung dafür ist, ihre Gunst genießen zu können. Da wir unvollkommen sind, haben wir alle Schwächen und sind darauf angewiesen, daß Gott und Christus uns helfen (Hebr. 4:15, 16). Dürfen wir aber damit rechnen, daß sie uns helfen, wenn wir nicht bereit sind, anderen zu helfen, die Schwächen haben? (Vergleiche Matthäus 6:14, 15.)
FALSCHE ANSICHTEN ÜBER SCHWACHE BEHINDERN DIE HILFELEISTUNG
Wenn dem Stärkeren die Schwäche des anderen mehr bewußt wird als seine eigene, entsteht eine große Schranke, die die Hilfeleistung behindert. Zudem kann diese Schwäche das Denken des Stärkeren so beherrschen, daß er den anderen nur negativ sieht. Das führt dazu, daß dem Schwachen nicht beigestanden wird, und der Starke mag glauben, im Recht zu sein, wenn er ihm nicht hilft. Die Bibel läßt aber erkennen, daß eine erhebliche Anzahl verdrießlicher Umstände im Leben der Menschen gewissen Schwächen zuzuschreiben sein mögen und die Betroffenen des Beistandes statt der Mißbilligung bedürfen.
Als Beispiel diene die Aufmerksamkeit, die die Bibel den Armen schenkt. Man könnte eine ziemlich ablehnende Haltung einnehmen und sich auf den Standpunkt stellen, die Leute seien im allgemeinen deswegen arm, weil sie unvernünftig seien und deshalb die unausweichlichen Folgen zu tragen hätten. Ein mitfühlender Mensch ist jedoch bereit, einem Armen zu helfen, trotz des Umstandes, daß mangelndes Urteilsvermögen oder irgendeine andere Schwäche die Armut verschuldet haben mag. Gott legte in seinem Gesetz, das er den Israeliten gab, Nachdruck auf diese Sache: „Und falls dein Bruder verarmt und er somit finanziell schwach ist neben dir, so sollst du ihn unterstützen. ... Ich bin Jehova, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, um euch das Land Kanaan zu geben, um mich als euer Gott zu erweisen.“ „Du [sollst] dein Herz nicht verhärten noch die Hand gegenüber deinem armen Bruder verschlossen halten“ (3. Mose 25:35-38; 5. Mose 15:7).
Aus eigener Kraft hätten die Israeliten nie aus Ägypten entkommen und das Land Kanaan in Besitz nehmen können. Sie waren zu schwach und benötigten die Hilfe Jehovas. Für einen Israeliten, der sich materiell gut stand, geziemte es sich daher nicht, seinem finanziell schwächeren Bruder die Hilfe zu versagen. Er hätte auf diese Weise nicht seinen Gott nachgeahmt. Es war vernünftig, daß er ihn fürchtete, da er wußte, wie Jehova auf seine Handlungsweise gegenüber dem Schwachen reagieren würde: Eine geizige Haltung hätte Jehova als Sünde betrachtet. Hatte der Betreffende aber ein freigebiges Auge, so segnete Gott alles, was er tat und unternahm (5. Mose 15:8-11).
Zu denen, die in der frühchristlichen Versammlung des Beistandes bedurften, gehörten nicht nur die materiell Armen, sondern auch noch viele andere. Als Paulus an die Versammlung in Thessalonich schrieb, erlegte er nicht nur den Ältesten, sondern allen Brüdern die Verantwortung auf, eine Vielzahl von Bedürfnissen zu befriedigen: „Wir [ermahnen] euch, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, redet bekümmerten Seelen tröstend zu, steht den Schwachen bei, seid langmütig gegen alle“ (1. Thess. 5:14). In anderen Briefen behandelte Paulus ausführlich, in welchem Zustand sich Personen mit einem schwachen Gewissen befanden. Auch sie sollten berücksichtigt werden (Römer, Kapitel 14; 1. Korinther, Kapitel 8). Ja, unter den ersten Christen gab es Personen, die alle möglichen Schwächen aufwiesen — doch für alle sollte Verständnis aufgebracht werden, und allen sollte beigestanden werden.
Es fällt schon einem Starken nicht leicht, zu ertragen, daß man auf ihn herabblickt oder ihn vielleicht meidet. Wieviel schwieriger ist es doch für einen Schwachen, wenn ihm so etwas widerfährt! David wurde zwar im allgemeinen nicht für schwach gehalten, doch machte auch er eine solch schwierige Zeit durch: „Erweise mir Gunst, o Jehova, denn ich bin in sehr beengter Lage. Vor Verdruß ist mein Auge schwach geworden, meine Seele und mein Leib. ... Meines Vergehens wegen ist meine Kraft gestrauchelt, und meine Gebeine selbst sind schwach geworden. Vom Standpunkt all derer aus, die mich befeinden, bin ich zur Schmach geworden, und dies meinen Nachbarn gar sehr, und ein Schrecken meinen Bekannten. Wenn sie mich draußen gesehen haben, sind sie vor mir geflohen. Wie jemand, der tot und nicht im Herzen ist, bin ich vergessen ... Ich aber — auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt, o Jehova. Ich habe gesagt: ,Du bist mein Gott.‘ Meine Zeiten sind in deiner Hand“ (Ps. 31:9 bis 15). Statt feststellen zu können, daß seine Brüder ihm zu Hilfe kamen, sah David, wie sie ihn mieden. Er hatte das Empfinden, daß ihm nur Gott beistand.
Wie könnte es kommen, daß wir einen Schwachen so behandeln? Ein Grund mag darin bestehen, daß wir uns in unserem Urteil über ihn von der negativen Ansicht eines anderen beeinflussen lassen. Oder es könnte sein, daß wir Schwäche mit Boshaftigkeit verwechseln. Die Pharisäer machten anscheinend beide Fehler. Als sie Jesus vorwarfen, mit Personen zusammen zu sein, die in ihren Augen nicht nur Schwache, sondern auch Sünder waren, entgegnete er ihnen: „Gesunde [Starke] benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. Geht denn hin und lernt, was dies bedeutet: ,Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.‘ Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Matth. 9:12, 13; Mark. 2:17).
Selbst wenn ein Gemeinschaftsentzug in Betracht gezogen werden muß, sollte man sich die Frage stellen: Ist der Betreffende wirklich boshaft oder nur schwach? Handelt es sich um eine Schwäche, so mag er auf wirklich liebevollen und geduldig erwiesenen Beistand ansprechen. Inwieweit wurde dem Übertreter bereits Hilfe gewährt? Könnte man sich noch größere Mühe geben und mehr Zeit einsetzen, um sein Herz zu erreichen und ihn zu einer Änderung seiner Handlungsweise zu ermuntern?
Es ist zwar wichtig, die Interessen des Betreffenden im Auge zu haben, doch darf auch die Auswirkung seiner Handlungsweise auf die Versammlung und ihren gerechten Stand vor Gott nicht außer acht gelassen werden. Wenn Älteste versäumen, Böses aus der Versammlung zu entfernen, wird Schaden entstehen (1. Kor. 5:6-13). Es könnte allerdings sein, daß man voreilig, lieblos oder aufgrund mangelnden Unterscheidungsvermögens etwas unternimmt. Wenn demjenigen, der aufgrund seiner Schwäche — nicht aus Boshaftigkeit — gesündigt hat, Schaden erwächst, wird daher auch der Versammlung Schaden zugefügt, und ihr gerechter Stand vor Gott wird beeinträchtigt.
Sich gegenüber Personen, die einen Fehltritt begangen haben, richtig zu verhalten erfordert von einem Christen Einsicht. Wenn sich aber ein Christ in dieser Hinsicht bemüht, nimmt sein Wahrnehmungsvermögen zu, und er erkennt nicht nur wirkliche Schwächen, sondern auch, welche Hilfe, welcher Rat oder welches Vorgehen gerade am dringendsten ist (Hebr. 5:14). Wenn sein Bemühen, das Problem zu behandeln, fehlschlägt, mag es nicht darauf zurückzuführen sein, daß er nicht freundlich und barmherzig gewesen ist (Ps. 25:6, 7; 51:1; Jak. 2:13; Jud. 22, 23).
Wie reagieren wir also, wenn Jugendliche oder andere unvernünftige Entscheidungen treffen (was auf vielen Gebieten geschehen kann)? Es wäre gut, sie nicht sogleich zu verurteilen, sondern darüber nachzudenken, wie wir ihnen beistehen könnten. Wenn jemand, der zur Versammlung gehört, einen schwerwiegenden Fehler begangen hat, strengen wir uns dann doppelt an, ihm beizustehen? Dies wäre viel hilfreicher, als mit anderen über seinen Fehler zu sprechen. Und wenn in einer Unterhaltung die Schwäche eines anderen zur Sprache kommen mag, wäre es ein Zeichen von Rücksichtnahme, wenn man sich bemühen würde, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken, und sich vielleicht darüber unterhalten würde, wie man dem Betreffenden helfen oder beistehen könnte. Ein inspirierter Spruch lautet: „Wer Übertretung zudeckt, sucht Liebe, und wer ständig über eine Sache spricht, trennt die miteinander Vertrauten“ (Spr. 17:9; 11:13).
WIE KÖNNEN WIR DEN SCHWACHEN BEISTEHEN?
Eine grundlegende Voraussetzung, um Schwachen beistehen zu können, besteht darin, daß wir hilfsbereit sind und sie nicht verächtlich betrachten. Als nächstes sollten wir die Ursache ermitteln: Ist es Einsamkeit, ein Mangel an Verständnis oder mangelnde Liebe in der Familie? Könnten es wirtschaftliche Schwierigkeiten sein oder eine Enttäuschung, schlechte Gesundheit oder ein Gefühl der Nutzlosigkeit aufgrund des Alters? Das sind nur einige der möglichen Probleme, die dazu geführt haben können, daß jemandes Kraft zurückgegangen ist. In jedem Fall bedarf es auch eines besseren Verständnisses der Heiligen Schrift und der Liebe Gottes. Wenn man sich bemüht, sich in die Lage des Betreffenden zu versetzen, und ihm bei einem Besuch Mitgefühl entgegenbringt, mag man das zugrundeliegende Problem ermitteln können.
Wer wirklich daran interessiert ist, den Schwachen zu helfen, kann sich von dem Beispiel, das der Apostel Paulus gab, leiten lassen. Paulus sagte: „Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach?“ (2. Kor. 11:29). Er hatte gegenüber allen Mitgefühl. Er fühlte das, was andere fühlten, und versetzte sich in ihre betrübliche Lage. Inwieweit? Nach seinem Rat aus Apostelgeschichte 20:35 zu urteilen, brachte er sein Mitgefühl durch mehr als nur freundliche Worte zum Ausdruck, denn er sagte: „Indem ihr so angestrengt arbeitet, [sollt ihr] den Schwachen beistehen.“ Er stand den Schwachen bei, was der Aufforderung entsprach, die der Apostel Johannes später ergehen ließ: „Laßt uns lieben, nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“ (1. Joh. 3:18).
Die Bibel ermuntert zwar nachdrücklich, den Schwachen beizustehen, doch beschreibt sie nicht im einzelnen, was jemand in dieser Hinsicht tun sollte. Warum nicht? Zweifellos deshalb, weil bei einer solchen Anweisung nie alle Umstände berücksichtigt werden könnten, ungeachtet, wie ausführlich sie wäre. Aber die Bibel läßt keine Frage darüber aufkommen, daß wir echtes Einfühlungsvermögen für Schwache entwickeln sollten. Wir müssen uns ihrer Bedürfnisse annehmen. Dieser Rat, wenn auch einfach und allgemein gehalten, führt unter Christen mit der richtigen Herzenseinstellung zu bestimmten Ergebnissen.
JEDER DER MIT DER VERSAMMLUNG VERBUNDEN IST, IST KOSTBAR
Wenn alle in der Versammlung erkennen, wie wertvoll jeder einzelne ist, wird ihnen das helfen, ihrer Verpflichtung nachzukommen und den Schwachen beizustehen. Von welchem Wert ist aber jemand, der schwach ist und der Hilfe bedarf? Ist er für die Versammlung nicht eher eine Belastung? Paulus sah es nicht so: „Vielmehr aber sind die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, notwendig; ... Gott [hat] den Leib so zusammengefügt, daß er dem Teil, der einen Mangel hatte, reichlichere Ehre verlieh, damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern daß dessen Glieder dieselbe Sorge füreinander tragen sollten“ (1. Kor. 12:22-25). In einer Versammlung, in der jeder einzelne geschätzt wird und auch der Anteil, den er gemäß seinen Möglichkeiten an den christlichen Aktivitäten nimmt, herrscht eine herzliche und freudige Atmosphäre, und alle sind voller Leben und Begeisterung.
Wer kann sagen, wie das Bemühen, einem Schwachen beizustehen, in jedem Fall ausgehen wird? „Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird“ (Pred. 11:6). Mit der Hilfe Gottes können wir besonders dann rechnen, wenn wir anderen in geistiger Hinsicht beistehen. Vielen, die heute vorzügliche Diener Jehovas sind, haben zu einer Zeit, als sie schwach waren, hinreichend geistigen Beistand erhalten.
Ein Schwacher kann nicht in kurzer Zeit stark werden. Wie die Genesung von einer körperlichen Krankheit Zeit beanspruchen mag, so mag es auch lange dauern, bis jemand geistig stark wird. Haben wir mit den Schwachen Geduld? Lieben wir sie genauso, wie wenn sie stark wären? Wenn wir diese Liebe zeigen, gereicht es allen zum Segen. Dem schwächeren Bruder wird in seinen Schwierigkeiten Hilfe und Unterstützung zuteil. Der Stärkere empfindet den größeren Segen, einen Segen, den man nur durch Geben empfängt. Die Herzlichkeit der ganzen Versammlung nimmt zu, wenn sich jeder einzelne dessen bewußt ist, daß er vom anderen abhängig ist und an ihm interessiert sein sollte. Eine solche Handlungsweise ehrt Gott und Christus und ist ein Spiegelbild des unvergleichlichen Beistandes, den sie ihren irdischen Dienern leisten.
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Jehovas Lobpreis auf den Cookinseln verkündenDer Wachtturm 1979 | 15. August
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Jehovas Lobpreis auf den Cookinseln verkünden
„MÖGEN sie Jehova Herrlichkeit zuschreiben, und auf den Inseln mögen sie auch seinen Lobpreis künden“, schrieb der hebräische Prophet Jesaja (Jes. 42:12). Im Einklang mit diesen Worten wird Jehovas Lobpreis auf den Cookinseln im südlichen Pazifik gehört.
Die 15 Inseln dieser Gruppe sind über ein Gebiet von 1 945 000 Quadratkilometern verstreut, doch ihre Gesamtfläche umfaßt nur 241 Quadratkilometer. Die Polynesier siedelten sich auf diesen Inseln im 7. und 8. Jahrhundert u. Z. an. Europäer folgten ihnen viel später. Pukapuka soll zum erstenmal im Jahre 1595 von spanischen Seefahrern gesichtet worden sein. Die südliche Inselgruppe wurde in den 1770er Jahren von dem bekannten englischen Seefahrer Kapitän James Cook erforscht, nach dem die Inseln benannt sind.
Im Jahre 1823 besuchte John Williams von der Londoner Missionsgesellschaft viele Inseln der südlichen Gruppe und machte die Bevölkerung mit der Bibel bekannt. Viele Jahre lang führten Missionare der Christenheit eine strenge Herrschaft. Heute findet man die Bibel in der Rarotonga-Sprache in den meisten Familien vor. Viele ältere Leute haben hohe Achtung vor der Bibel und können wörtlich daraus zitieren.
Da zwischen den Cookinseln und der übrigen Welt wenig Schiffs- und Flugverbindungen bestehen, galten die Inseln lange Zeit als abgelegen. Erst seit Fertigstellung des internationalen Flughafens auf der Insel Rarotonga im Jahre 1973 ist zumindest diese Insel (auf der die Hälfte der Gesamtbevölkerung von 18 112 Personen zu Hause ist) in das Netz der Hauptfluglinien aufgenommen worden. Außerdem verkehren heute regelmäßig kleinere Flugzeuge zwischen Rarotonga und den Inseln der südlichen Gruppe.
JEHOVA AUF RAROTONGA PREISEN
Der erste Zeuge Jehovas, der die „gute Botschaft“ auf den Cookinseln verkündigte, war anscheinend Sydney Shepherd. Anfang der 1930er Jahre reiste er in diesen Gewässern ungefähr zwei Jahre lang mit dem Schiff umher und gab auf Rarotonga und anderen Inseln Zeugnis. Es wurde zwar wenig Nacharbeit geleistet, doch im Jahre 1939 besuchte eine Familie aus Neuseeland für kurze Zeit vier der Cookinseln.
Bruder Bruce Clarke kam mit seiner Frau im Jahre 1962 nach Rarotonga. Das Interesse daran, hier zu dienen, war bei ihnen durch eine Cookinsulanerin geweckt worden, mit der sie in Neuseeland ein Bibelstudium durchgeführt hatten. Die Frau wollte, daß ihr Volk die „gute Botschaft“ hörte.
Im Jahre 1962 waren auf Rarotonga beim Abendmahl des Herrn nur fünf Personen anwesend. Einen Mann namens Alex hielt seine gegnerische katholische Ehefrau vom Besuch der Feier dadurch ab, daß sie mit einer Axt sein Fahrrad demolierte. Alex harrte dennoch aus, gab sich Jehova Gott hin und wurde im Jahre 1963 getauft. Seine Frau, Nane, war als Beobachter zugegen, als er die Taufansprache übersetzte, die beiden Fragen, die den Taufbewerbern gestellt wurden, beantwortete und dann in der Lagune untergetaucht wurde. Wenige
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