Unsichtbare Geister — Helfen sie uns? Oder schaden sie uns?
1, 2. (a) Welche Ansicht haben einige über Unglücksfälle, die durch Blitzschlag oder etwas Ähnliches verursacht werden? (b) Welche Ansicht haben viele über die Toten?
DUNKLE Wolken ballen sich zusammen. Der Donner grollt. Schwere Regentropfen prasseln vom Himmel. In einer kleinen Hütte sitzt eine siebenköpfige Familie zusammen. Sie alle hoffen, daß ihre toten Vorfahren sie schützen werden. Plötzlich schlägt mit einem furchtbaren Donnerschlag ein Blitz ein, und die Hütte brennt. Nur zwei Personen überleben. Diese beiden „fürchten sich jetzt, im Dorf zu bleiben, da sie glauben, es sei verhext worden und ein Zauberer versuche, die ganze Familie auszulöschen“.
2 Dieser Bericht erschien am 28. Januar 1977 in der Times of Swaziland. Die eben erwähnte Familie hat wahrscheinlich gewußt, daß ein Blitz durch die Elektrizität verursacht wird, die sich in den Wolken bildet. Doch der Bericht zeigt, daß sie auch glaubte, ein Feind könne unsichtbare Geister veranlassen, einen Blitz auf eine bestimmte Stelle zu lenken, und daß sie der Ansicht war, tote Vorfahren könnten den nötigen Schutz geben.
3. Was halten viele Menschen für die Ursache von Unfällen, Krankheiten und anderen Problemen?
3 Blicken wir nun einmal in eine afrikanische Stadt und in die Wohnung eines Wahrsagers oder „Medizinmannes“. Wir sehen dort eine Mutter mit ihrem kranken Säugling. Als er Fieber und Magenbeschwerden bekam, brachte sie ihn sofort ins Krankenhaus. Doch nach einigen Wochen war das Kind trotz wiederholter Besuche im Krankenhaus und trotz der Verwendung der verschriebenen Arzneien immer noch krank. In ihrer Verzweiflung ist die Mutter daher zum Medizinmann gegangen und hofft nun, daß er das Kind heilen kann. Sie ist nicht allein dort. Ein junger Mann ist gekommen, weil er eine „Medizin“ braucht, um mit ihrer Hilfe eine Arbeitsstelle finden zu können. Ein älterer Mann, der sich auf eine weite Reise vorbereitet, hat gerade ein „Schutzmittel“ mit auf den Weg bekommen. Diese Leute wissen natürlich, daß Bakterien Krankheiten verursachen, daß eine wirtschaftliche Depression zur Arbeitslosigkeit führt und daß Trunkenheit am Steuer und defekte Fahrzeuge die Ursache für Verkehrsunfälle sein können. Sie glauben aber auch, daß dieselben Unglücke von unsichtbaren Geistern verursacht oder verhindert werden können und daß der Medizinmann seine Macht von diesen unsichtbaren Geistern hat.
4, 5. Weshalb spielt der Spiritismus im Leben von vielen Menschen in verschiedenen Teilen der Erde eine solch große Rolle? Wie äußert sich dies?
4 In Afrika, auf vielen Inseln des Pazifiks, in Asien, in Teilen Südamerikas und in anderen Gegenden rund um die Erde haben Millionen Menschen ähnliche Ansichten. Während ihres ganzen Lebens sind sie darum besorgt, was solche unsichtbaren Geister tun mögen, entweder für sie oder gegen sie. Sie glauben, daß der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern die Befreiung des Geistes vom Körper ist. Für sie ist der Tod lediglich der Augenblick, in dem der Geist in das nächste Leben oder in die „Geisterwelt“ übergeht.
5 Das glauben nicht nur Menschen auf dem Land oder in einer Stammesgemeinschaft oder in ungebildeten Kreisen, sondern auch viele gebildete Leute in Großstädten. Wie die Angehörigen der traditionellen Stammesreligionen glauben auch viele Mitglieder von Kirchen der Christenheit und von Moslemsekten, daß die Ereignisse in ihrem Leben von unsichtbaren Geistern beeinflußt werden oder mit ihnen zusammenhängen. Tritt ein Unglück ein, zum Beispiel eine schwere Krankheit oder ein plötzlicher Todesfall, so befragen sie einen Wahrsager oder Medizinmann. Er mag „magische Knochen“ werfen oder irgendeine andere Methode anwenden, um dem Fragesteller mitzuteilen, ob die Geister seiner Verstorbenen erzürnt sind oder ob er das Opfer eines Bannspruches von Feinden geworden ist. Er gibt ihm dann vielleicht ein Amulett oder einen Zaubertrank zum Schutz. Oft wird eine Ziege, ein Schaf oder ein Huhn geschlachtet, um die unsichtbaren Geister zu besänftigen.
6. Was sind einige der Gründe, weshalb so viele Menschen Geistermedien befragen?
6 Es gibt viele Gründe, weshalb Menschen in den verschiedensten Teilen der Erde Geistermedien oder Medizinmänner befragen: um Haus und Familie zu schützen, um ein neugeborenes Kind zu schützen, um Unfruchtbarkeit zu überwinden oder Fehlgeburten zu verhindern, um Diebe zu entdecken, um Freunde zu finden, um Erfolg in der Liebe, im Geschäft, bei der Jagd, bei Schulprüfungen und sogar im Sport zu haben. Fußballmannschaften haben ihre Medizinmänner, die ihnen helfen sollen, Siege zu erringen. Einige Personen, die ihre Arbeit verlieren, befragen einen Medizinmann und erhalten eine Flüssigkeit, mit der sie sich die Augenbrauen einreiben müssen, oder eine Wurzel, die sie unter ihre Zunge legen müssen, wenn sie sich bei ihrem voraussichtlichen nächsten Arbeitgeber vorstellen. In ländlichen Gebieten werden besondere Riten durchgeführt, wenn die Felder bestellt werden oder wenn Regen gewünscht wird. Unter vielen Völkern hat jeder Stamm oder jedes Dorf seine eigenen besonderen Riten und Bräuche für den Fall, daß jemand stirbt. Doch ungeachtet des Anlasses wird damit in fast jedem Fall der Zweck verfolgt, den Zorn unsichtbarer Geister zu besänftigen oder ihre Hilfe herbeizurufen. Die Verbindung mag zwar nicht immer offenkundig sein, doch viele, viele traditionelle Riten und Bräuche in Verbindung mit der Geburt, der Beschneidung, der Initiation, der Ehe, der Jagd, der Viehzucht, dem Landbesitz und dem Tod hängen direkt oder indirekt mit dem Geisterkult zusammen.
7. Welche Fragen erheben sich jetzt, und was zeigt, daß menschliche Antworten nicht ausreichend sind?
7 Gibt es wirklich unsichtbare Geister mit übermenschlichen Kräften? Überzeugende Beweise sprechen dafür. Ist es in diesem Fall zu unserem Wohl oder zu unserem Schaden, wenn wir versuchen, mit diesen unsichtbaren Geistern in Verbindung zu treten, oder ihre Hilfe erflehen? Handelt es sich dabei um die Geister verstorbener Vorfahren? Können beispielsweise verstorbene Verwandte den Lebenden wirklich helfen, sie beschützen oder ihnen Rat geben? Wenn es nützlich ist, die Hilfe unsichtbarer Geister zu suchen, warum hört man dann so oft, daß es unter den Anhängern des Geisterkultes zu Habgier, Betrug, unmoralischen Handlungen und sogar zu Morden kommt? Weshalb gibt es so viele unterschiedliche Vorstellungen, Bräuche und Ansichten, von denen viele einander widersprechen? Wo können wir die richtigen Antworten erhalten?
WIE WIR DIE RICHTIGEN ANTWORTEN FINDEN KÖNNEN
8. Welche Sammlung von „Briefen“ hat uns der Schöpfer gegeben? Warum?
8 Ganz gleich, welche Ansichten man über Geistermächte haben mag, die meisten Menschen geben zu, daß es jemanden geben muß, der der Quell allen Lebens ist, einen ewigen Schöpfer. Als der ursprüngliche Lebengeber kann er zu Recht als der große Vater der ganzen Menschheit bezeichnet werden. Denke daher einmal über folgende Frage nach: Wenn du ein Vater wärest und von deinen Kindern weit entfernt wohnen müßtest, würdest du ihnen dann nicht von Zeit zu Zeit schreiben? Gute Väter tun das; sie erzählen ihnen von sich selbst und geben ihnen liebevollen Rat. Haben die Menschen solche Mitteilungen von ihrem Schöpfer und Vater? Ja; es gibt eine Sammlung von 66 „Briefen“ oder Schriften, die der Schöpfer inspiriert und zur Verfügung gestellt hat und die wichtige Auskünfte und Ratschläge für uns alle enthalten. Diese Sammlung inspirierter Schriften ist die Bibel.
9. Was zeigt, daß die Bibel nicht für eine bestimmte Rasse oder ein bestimmtes Volk geschrieben worden ist?
9 Die Bibel wurde nicht von Europäern geschrieben, sondern von Männern im Nahen Osten, in Asien. Sie ist jedoch für Menschen auf der ganzen Erde bestimmt. Sie macht keine Unterschiede zwischen den Menschen, weder aufgrund ihres Herkunftsgebietes noch aufgrund ihrer Rasse oder Hautfarbe, seien sie nun gelb, schwarz, braun oder weiß. In diesem Buch finden wir die folgenden inspirierten Worte des Apostels Petrus: „Bestimmt merke ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apostelgeschichte 10:34, 35).
10. In welcher Hinsicht ist die Bibel einzigartig?
10 Von all den zahllosen Büchern, die geschrieben worden sind, reicht die Bibel weiter in die Menschheitsgeschichte zurück als irgendwelche anderen Schriften des Altertums. Sie wurde von etwa 40 Männern geschrieben, angefangen mit Moses vor fast 3 500 Jahren (1513 v. u. Z.). Trotzdem ist in allen 66 Büchern der Bibel eine bemerkenswerte Übereinstimmung zu finden. Milliarden von vollständigen Bibeln und von Bibelteilen sind in über 1 600 Sprachen verbreitet worden. Tatsächlich ist die Bibel in einigen Sprachen das einzige gedruckte Buch, das es gibt. Außerdem ist sie das einzige Buch auf der Erde, das einen verständlichen Bericht über den Ursprung des Menschen sowie Gründe für seine gegenwärtigen Probleme und Voraussagen über seine Zukunft enthält. Die Bibel ist zweifellos einzigartig.
11. Wie lautet der Name des Schöpfers, und was sind einige seiner Eigenschaften?
11 Die Bibel offenbart uns den Namen des Schöpfers des Himmels und der Erde: Jehova — ein hebräischer Name, der „Er läßt werden“ bedeutet. Über ihn heißt es in Psalm 83:18: „Damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.“ Er ist der Gott, „der nicht lügen kann“, wie es in Titus 1:2 heißt. Du kannst daher Jehova vertrauen. Er lügt nicht, er betrügt nicht, er spielt auch niemandem einen Streich. In Psalm 86:15 heißt es von ihm: „Du aber, o Jehova, bist ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrhaftigkeit.“ Wieso können wir dessen so sicher sein? Wieso können wir darauf vertrauen, daß dieses Buch, die Bibel, ein Buch der Wahrheit ist?
BIBLISCHE PROPHEZEIUNGEN ERFÜLLEN SICH
12. (a) Was beweist, daß die Bibel wahr ist? (b) Welches sind einige der Prophezeiungen über Jesus Christus, die sich Jahrhunderte nach ihrer Niederschrift erfüllten?
12 Ein stichhaltiger Beweis für die Wahrhaftigkeit der Bibel sind die Hunderte von Prophezeiungen, die sich erfüllt haben. Eine Prophezeiung ist eine Voraussage über künftige Ereignisse. Zum Beispiel gibt es sehr viele Prophezeiungen über den größten Lehrer, Jesus Christus. Sie alle wurden Jahrhunderte vor seiner Geburt niedergeschrieben. Und sie alle haben sich bewahrheitet. Der Prophet Jesaja sagte voraus, Jesus werde von einer Jungfrau geboren werden (Jesaja 7:14). Über siebenhundert Jahre später ging dies in Erfüllung (Matthäus 1:23). In Micha 5:2 wurde vorausgesagt, er werde in Bethlehem geboren werden. Nach Sacharja 11:12 sollte er für 30 Silberstücke verraten werden. In Psalm 22:16-18 heißt es, seine Hände und seine Füße würden verletzt und um seine Kleider würden Lose geworfen werden. Sogar die Worte, die Jesus in seiner Qual am Marterpfahl ausrief, waren vorausgesagt worden, und zwar in Psalm 22:1. All diese Prophezeiungen und viele weitere gingen in Erfüllung, wie Augenzeugenberichte zeigen (Matthäus 2:1-6; 26:14, 15; Johannes 20:25; Matthäus 27:35, 46).
13. Welche Prophezeiungen aus alter Zeit erfüllen sich heute?
13 Sind das nicht stichhaltige Beweise dafür, daß die Bibel ein Buch der Wahrheit ist? Jemand mag indes einwenden: „Ja, aber all das geschah vor langer Zeit.“ Das stimmt, doch auch in der heutigen Zeit haben sich vor unseren Augen viele biblische Prophezeiungen erfüllt. Seit 1914 haben wir die größten Kriege und das schlimmste Blutvergießen der ganzen Menschheitsgeschichte erlebt, außerdem weitverbreitete Hungersnöte und Seuchen, wie es in symbolischer Sprache in Offenbarung 6:1-8 beschrieben wurde. Viele Weltführer geben zu, daß sie die ständig zunehmenden zahllosen Probleme der Menschen nicht lösen können. All das hat große Furcht ausgelöst, wie es die Bibel vorhergesagt hat: „Auch wird es ... Angst und Bangen unter den Nationen [geben], die ... weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:25, 26; lies auch 2. Timotheus 3:1-5)a.
14. Welche Fragen wird uns die Bibel wahrheitsgemäß beantworten?
14 Was sagt uns denn die Bibel über unsichtbare Geister? Wer sind sie, und woher kommen sie? Wie steht es mit ihrer Fähigkeit, uns zu helfen oder uns zu schaden? Und was müssen wir tun, um ein glückliches, friedliches und sicheres Leben führen zu können, wie es sich alle normalen Menschen wünschen?
WER BEWOHNT DEN GEISTIGEN BEREICH?
15, 16. (a) Gibt es außer Jehova Gott noch andere Geistpersonen? (b) Wem verdanken all diese Personen — Geistpersonen und Menschen — ihr Leben?
15 Die Bibel zeigt, daß wir Menschen nicht die einzigen vernunftbegabten Personen im Universum sind. Sie offenbart, daß es — genauso, wie es einen Lebensraum für Geschöpfe aus Fleisch und Blut gibt, die die Luft der Erde atmen, ihr Wasser trinken und sich von ihrem Ertrag ernähren — auch einen Lebensraum für Geistpersonen gibt, die nicht von den Vorkehrungen der Erde zur Erhaltung des Lebens abhängig sind. Und sie zeigt, daß der Oberste in diesem geistigen Bereich der Schöpfer selbst, Jehova Gott, ist. Über ihn sagte Jesus: „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:24).
16 Heute leben etwa vier Milliarden Menschen auf der Erde. Aus der Bibel erfahren wir, daß es im geistigen Bereich außer dem Schöpfer noch Millionen andere Geistpersonen gibt, die als Engel bekannt sind (Daniel 7:9, 10; Offenbarung 5:11). Sie alle haben ihr Leben vom Schöpfer des Himmels und der Erde erhalten und sind lange Zeit vor der Erschaffung der ersten Menschen ins Dasein gekommen. Es ist so, wie es in Offenbarung 4:11 heißt: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen.“ Es gibt niemand — weder Menschen noch Geister —, der sein Leben nicht Jehova Gott, dem Schöpfer, verdankt.
17. (a) Wer rebellierte als erster gegen Gott? (b) Welche anderen Rebellen schlossen sich ihm an?
17 Aus dem Geschichtsbericht der Bibel geht hervor, daß nach der Erschaffung der ersten menschlichen Kinder Gottes in Eden, Adam und Eva, ein gewisser mächtiger Engel aus Eitelkeit und Ehrgeiz gegen Gott rebellierte. Durch Täuschung und durch das Appellieren an selbstsüchtige Wünsche gelang es ihm, das erste Menschenpaar auf seine Seite zu ziehen. Da er der Feind Jehovas, des Schöpfers, wurde, wird er Satan genannt, was in Hebräisch „Widerstandleistender“ oder „Widersacher“ bedeutet (1. Mose 3:1-13; Offenbarung 12:9). Später verführte er andere himmlische Söhne Gottes oder Engel, sich seiner Rebellion anzuschließen.
18. (a) Wann rebellierten diese Geistgeschöpfe? (b) Was veranlaßte sie, ihren Dienst für Jehova aufzugeben?
18 Der Apostel Petrus erwähnt diese Geister, die „einst ungehorsam gewesen waren, als die Geduld Gottes in den Tagen Noahs wartete“ (1. Petrus 3:19, 20). Die biblische Geschichte zeigt, daß die geschlechtliche Anziehung bei diesem Ungehorsam eine Rolle spielte und eine Anzahl Geistsöhne veranlaßte, auf die Erde zu kommen, Menschengestalt anzunehmen und somit ihren zugeteilten Platz im Dienste Jehovas zu verlassen. Über die Tage Noahs vor der Flut lesen wir in 1. Mose 6:2: „Dann [begannen] die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten ... und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten.“
19. Was geschah mit diesen rebellischen Engeln, als die Flut kam?
19 Jehova Gott duldete dies nicht ewig. Er ließ eine Wasserflut über die Erde kommen und fegte alle verderbten Menschen hinweg. Nur seine treuen Diener blieben am Leben. Daher mußten sich die ungehorsamen Geistsöhne entkörpern, das heißt ihre Menschengestalt aufgeben und in den geistigen Bereich, in die „Geisterwelt“, zurückkehren. Danach werden sie als Dämonen oder böse Geister bezeichnet. Aus Judas 6 geht hervor, daß Gott ihnen nicht erlaubte, wieder Menschengestalt anzunehmen, und daß er sie in einem erniedrigten, verurteilten Zustand festhielt: „Die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er [Gott] mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten.“
20. (a) Wer ist der „Gott“ dieser Welt? (b) Wie groß ist seine Macht?
20 Mit der Unterstützung dieser bösen Geister oder Dämonen ist Satan seit dieser Zeit der „Gott“ dieser Welt und ihrer verderbten Systeme. Das mag dich überraschen. Doch lies Johannes 14:30 und 2. Korinther 4:4, und du wirst sehen, daß Gottes Wort, wenn es von dem „Herrscher der Welt“ oder von dem „Gott dieses Systems der Dinge“ spricht, nicht Jehova Gott, sondern Satan, den Teufel, meint. Der Apostel Johannes schreibt: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist.“ Auch sagt er von Satan, daß er „die ganze bewohnte Erde irreführt“ (1. Johannes 5:19; Offenbarung 12:9).
21. Weshalb ist die genaue Erkenntnis des Wortes Gottes wichtig?
21 Die Bibel zeigt daher, daß es nicht nur gute Geister, wie die Engel, gibt, sondern auch Dämonen oder böse Geister. Es ist sehr wichtig, diese Wahrheiten zu kennen, denn nur so kann man verstehen, welche Beziehung unsichtbare Geister zu uns und zu den Ereignissen unseres täglichen Lebens haben. Wir wollen nun sehen, wie uns eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes hilft, die Antwort auf die folgenden wichtigen Fragen zu finden.
WOHER STAMMEN GEISTERBOTSCHAFTEN?
22. Welches Erlebnis hatte ein Mädchen aus Brasilien mit Botschaften aus der Geisterwelt?
22 Viele Leute in verschiedenen Teilen der Erde glauben, daß man Botschaften aus der Geisterwelt erhalten kann. Typisch für die vielen, die behaupten, solche Botschaften empfangen zu haben, ist das Erlebnis eines jungen Mädchens aus Brasilien. Eines Tages begann sie „Stimmen“ zu hören. Sie wandte sich an Geistermedien um Hilfe. Danach sah sie über viele Jahre hinweg von Zeit zu Zeit plötzlich eine dunkle Gestalt vor sich und fiel dann in Trance. In diesem Zustand verschrieb sie Heilmittel für Krankheiten und verschaffte Personen Erleichterung, die von übermenschlichen Mächten angegriffen wurden.
23. (a) Wie versuchen einige Kranke, ihre Krankheiten zu heilen? (b) Von wem meinen sie diese Botschaften zu erhalten?
23 Es kommt häufig vor, daß ein Kranker zu einem Geistermedium, einem Medizinmann oder einem Seelenheiler geht, um von seiner Krankheit befreit zu werden. Das Medium fordert ihn auf, nach Hause zu gehen und am nächsten Morgen wiederzukommen. Während der Nacht erfährt der Kranke im Traum, was für eine Wurzel er für seine Krankheit nehmen soll und wo er sie finden kann. Er glaubt, daß diese Botschaft von einem verstorbenen Verwandten kommt, vielleicht von einer Großmutter, die er im Traum zu sehen scheint.
24. Welche unterschiedlichen Ansichten haben die Menschen hinsichtlich der Toten?
24 Die meisten von denen, die an solche Botschaften glauben, glauben auch, daß ihre verstorbenen Vorfahren in der Geisterwelt leben und daß diese Vorfahren den auf der Erde Lebenden entweder helfen oder schaden können. Die Angehörigen der Kirchen der Christenheit glauben gewöhnlich, daß beim Tod die Seele, die sie für unsterblich halten, entweder in den Himmel oder in die Hölle oder — wenn sie katholisch sind — ins Fegefeuer kommt, bevor sie in den Himmel gelangt. Einige, eine Minderheit, glauben, daß der Tod das Ende ist, daß es kein Leben nach dem Tod gibt. Die Ansichten der Menschen über die Toten sind wirklich widersprüchlich. Deshalb sollten wir beachten, was Jehova Gott, der allmächtige Geist, der alles Leben erschuf, darüber zu sagen hat.
IST DIE SEELE UNSTERBLICH?
25. Wie können wir Gott sich als wahrhaftig erweisen lassen? (Lies auch 2. Timotheus 3:16.)
25 Untersuchen wir zunächst die populäre, weitverbreitete Ansicht, die Seele sei unsterblich. Glaubst du das? Wie kann man dies mit Sicherheit wissen? Gewiß sollte Jehova Gott, der Schöpfer der Seele, dies wissen, denn er als der allmächtige Geist wohnt im geistigen Bereich. Die Bibel sagt: „Gott werde als wahrhaftig erfunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden werde“ (Römer 3:4). Bist du bereit, eher Gott Glauben zu schenken als Menschen? Was sagt denn die Bibel?
26. (a) Wie oft findet man den Ausdruck „unsterbliche Seele“ in der Bibel? (b) Welche anderen Geschöpfe werden außer den Menschen noch als Seelen bezeichnet?
26 Wenn du die Bibel von Anfang bis Ende lesen würdest, würdest du wahrscheinlich überrascht feststellen, daß das, was sie über die Seele sagt, völlig anders ist als das, was so viele Menschen glauben. Zunächst würdest du feststellen, daß der Ausdruck „unsterbliche Seele“ nirgendwo in der Bibel vorkommt, nicht ein einziges Mal. Statt dessen würdest du finden, daß an verschiedenen Stellen Fische, Vögel und Landtiere als „Seelen“ bezeichnet werden (1. Mose 1:20, 21, 24, 30; 4. Mose 31:28).
27. Können Seelen vernichtet werden? Wie geht dies aus Hesekiel 18:4, 20 hervor?
27 Noch überraschter wärest du vielleicht, wenn du in 4. Mose 23:10, Lukas 6:9, Apostelgeschichte 3:23 und in vielen weiteren Schriftstellen lesen würdest, daß die Seele „vernichtet“ werden kann. In der Prophezeiung Hesekiels sagt Jehova Gott deutlich: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (Hesekiel 18:4, 20). Da die Seele stirbt, ist sie offensichtlich nicht unsterblich.
28. (a) Was sagt die Bibel über die Unsterblichkeit? (b) Welche weitverbreitete Ansicht findet in der Bibel keine Stütze?
28 Die Bibel zeigt unmißverständlich, daß wir nicht mit Unsterblichkeit geboren werden, wie so viele Leute denken. Von dem auferweckten Jesus Christus wird gesagt, daß er von allen Geschöpfen Jehovas „allein Unsterblichkeit hat“ (1. Timotheus 6:16). Und in 1. Korinther 15:50-54 heißt es, daß gewisse Diener Gottes als Belohnung für ihre Treue Unsterblichkeit empfangen werden. Das bedeutet, daß die populäre Ansicht, jeder sei mit einer unsterblichen Seele geboren, nicht die geringste Unterstützung in Gottes Wort findet. Wem sollen wir nun Glauben schenken: dem Schöpfer oder Menschen? Gewiß verdient Jehova Gott, der allmächtige Geist, unser Vertrauen. Menschen können lügen, nicht aber der Gott der Wahrheit.
WAS GESCHIEHT, WENN JEMAND STIRBT?
29. Welches war die erste Lüge, die aufgezeichnet wurde, und wer sprach sie aus?
29 Was geschah mit unseren Vorfahren, als sie starben, und was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Beachte, was mit unseren Ureltern, dem ersten Menschenpaar, Adam und Eva, geschah. Sie waren vollkommen und hätten ewig leben können, wenn sie Gott gehorsam geblieben wären. Gott warnte sie vor den schrecklichen Folgen, die Ungehorsam nach sich ziehen würde; er sagte ihnen, sie würden „bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17). Später sprach Satan, der große Widersacher und Betrüger, Eva an und erzählte ihr die erste Lüge, über die wir einen schriftlichen Bericht haben. Um Eva zu täuschen und sowohl sie als auch ihren Mann Adam von Gott wegzuziehen, benutzte Satan eine Schlange als sein Mundstück und sagte: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben“ (1. Mose 3:4).
30. Was geschah mit den ersten Menschen bei ihrem Tod?
30 Wer sagte die Wahrheit, Gott oder Satan? Können wir Adam noch irgendwo auf der Erde finden? Natürlich nicht. Genau wie Gott voraussagte, starb Adam (1. Mose 5:5). Und als das erste Menschenpaar starb, geschah genau das, was Gott vorher deutlich gesagt hatte: ‘Du kehrst zum Erdboden zurück, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren’ (1. Mose 3:19). Gott sagte nichts davon, daß sie in den Himmel oder in die Hölle oder in eine Geisterwelt kommen würden.
31. Was sagt die Bibel über den Zustand der Toten?
31 Über den tatsächlichen Zustand der Toten heißt es in Gottes Wort: „Was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Können sie Zuneigung oder Haß den Lebenden gegenüber zum Ausdruck bringen? Die Bibel antwortet: „Ihre Liebe und ihr Haß und ihre Eifersucht sind bereits vergangen ..., denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [das hebräische Wort für das Grab, den Ort, an den die Toten gehen]“ (Prediger 9:6, 10). Das wird in Psalm 146:4 bestätigt, wo es heißt: „Er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich.“ Und in Psalm 115:17 wird hinzugefügt: „Die Toten selbst preisen Jah [Jehova] nicht noch irgendwelche, die ins Schweigen hinabfahren.“
32. (a) Womit wird der Tod in der Bibel verglichen? (b) Können die Toten den Lebenden helfen oder schaden?
32 Aus diesem Grund wird in der Bibel der Todeszustand oft mit dem Schlaf verglichen. In Apostelgeschichte 13:36 heißt es, daß König David, als er starb, „entschlief“. In 1. Thessalonicher 4:13, 14 wird von verstorbenen Christen gesagt, daß sie „schlafen“. Ähnlich drückte Jesus sich aus, als er von Lazarus sprach, den er von den Toten auferwecken wollte. Er sagte: „Ich [begebe] mich dorthin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken“ (Johannes 11:11-14; Daniel 12:13). Erkennst du nun, weshalb es absolut nicht nötig ist, die Toten zu fürchten und zu versuchen, ihren Zorn zu besänftigen oder ihre Gunst zu gewinnen? Gottes Wort zeigt, daß sie tot, ohne Bewußtsein, „im Schweigen“ sind und es ihnen daher unmöglich ist, mit den Lebenden in Verbindung zu treten oder irgendwelche Gefühlsäußerungen zum Ausdruck zu bringen oder irgend etwas zu tun. Sie können den Lebenden weder helfen noch schaden.
DIE AUFERSTEHUNG
33. (a) Welches wunderbare Erlebnis hatte Lazarus? (b) Wo war er vier Tage lang gewesen?
33 Denke bitte einmal über das erstaunliche Erlebnis des Lazarus nach. Als Jesus bei ihm zu Hause eintraf, war er bereits vier Tage tot (Johannes 11:39). Sein Körper hatte schon begonnen zu verwesen. Dann tat Jesus etwas, was kein Medizinmann oder Wunderheiler je tun könnte. Er rief „mit lauter Stimme: ,Lazarus, komm heraus!‘ Der Mann, der tot gewesen war, kam heraus“ (Johannes 11:43, 44). Woher kam er? Aus der „Geisterwelt“? Nein, er kam aus der Gruft, in der er vier Tage lang ohne Bewußtsein, im Todesschlaf, gelegen hatte.
34. Welches andere Wunder ist in Markus 5:42 aufgezeichnet, und was empfanden die Eltern des kleinen Mädchens dabei?
34 Bei einer anderen Gelegenheit auferweckte Jesus ein zwölfjähriges Mädchen von den Toten. Stell dir nur die Freude seiner Eltern vor! Der Bericht in Markus 5:42 sagt: „Sie gerieten sogleich außer sich vor Entzücken.“ Gerade noch hatte ihr Töchterchen kalt und leblos dagelegen, und nun konnten sie es wieder in die Arme schließen. Das war ein wunderbares Erlebnis. Bestimmt war dies weit, weit besser, als durch ein Geistermedium oder einen Medizinmann eine Botschaft zu erhalten, angeblich von einem lieben Verstorbenen.
35. (a) Was wird Jesus während seiner tausendjährigen Friedensherrschaft in großem Ausmaß tun? (b) Wie bestätigte dies Paulus?
35 Doch wir alle können etwas Großartiges daraus lernen. Was Jesus auf der Erde tat, als er Tote auferweckte, war nur eine kleine Demonstration dessen, was er in weit größerem Ausmaß während seiner tausendjährigen Friedensherrschaft tun wird, die nun nahe bevorsteht. Jesus selbst sagte: „Alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, [werden] seine Stimme hören und herauskommen“ (Johannes 5:28, 29). Offenbarung 20:13 beschreibt diese herrliche Zeit mit den Worten: „Das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades [das Grab] gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten.“ Der Apostel Paulus schrieb: „Ich habe die Hoffnung zu Gott ..., daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“ (Apostelgeschichte 24:15).
36. Was läßt die wunderbare Verheißung über die Auferstehung in bezug auf den Zustand der Toten erkennen?
36 Beantworte dir nun folgende Fragen selbst: Widerlegt diese deutliche Verheißung der Auferstehung nicht die Vorstellung, die Toten würden leben? Welchen Zweck hätte die Auferstehung, wenn die Toten lebten und sich ihrer Existenz im Himmel oder in irgendeiner Geisterwelt erfreuten? Sie wäre dann überhaupt nicht erforderlich. Aus Gottes Wort geht deutlich hervor, daß die Vorstellung, der Tod sei lediglich der Augenblick, in dem der Geist in das nächste Leben übergehe, völlig falsch ist. Die Bibel lehrt deutlich, daß die Toten wirklich tot und ohne Bewußtsein sind, daß sie gewissermaßen schlafen bis zum großen Erwachen durch die Auferstehung in Gottes neuer Ordnung.
37. Welche Fragen müssen nun beantwortet werden?
37 Du magst jedoch sagen: „Wie können wir dann all die Kundgebungen und die Botschaften erklären, die verschiedene Menschen gesehen oder empfangen haben?“ In der heutigen Zeit haben zahllose Menschen in aller Welt Kontakt mit der Geisterwelt durch Medien, Medizinmänner, Träume und andere Mittel gehabt. Woher stammen diese Botschaften, wenn doch die Toten ohne Bewußtsein sind und mit den Lebenden nicht in Verbindung treten können?
DER WAHRE URSPRUNG VON GEISTERBOTSCHAFTEN
38. (a) Wer lebt in Wirklichkeit in der „Geisterwelt“? (b) Wie tritt Gott heute mit uns in Verbindung?
38 Wir haben nun kennengelernt, wer wirklich in der „Geisterwelt“ lebt. Außer Jehova Gott, dem allmächtigen Geist, und seinen treuen Engeln gibt es dort Gottes Widersacher, Satan, und seine Scharen untreuer Engel oder Dämonen. Wir haben gesehen, wie Gott uns seine Botschaft hat zukommen lassen: durch sein inspiriertes Wort, die Bibel, das er treuen Männern in der Vergangenheit übermittelte und das zu unserer Anleitung bis zum heutigen Tag bewahrt worden ist.
39. (a) Woher stammen die Botschaften, die von den Toten zu kommen scheinen, in Wirklichkeit? (b) Wer ist der „Vater der Lüge“?
39 Woher stammen denn diese anderen Botschaften? Könnte es sein, daß sie statt von verstorbenen Vorfahren von Gottes Widersacher und seinen Dämonen stammen? Denkst du, es würde solchen bösen Engeln schwerfallen, sich zu verstellen und vorzugeben, die Geister von Verstorbenen zu sein, und die Menschen so zu täuschen? Wäre dies vom Standpunkt Satans aus, der einst versuchte, das erste Menschenpaar hinsichtlich des Todes zu täuschen, nicht eine geschickte Methode, seine falsche Lehre zu unterstützen? Ja, besonders wenn wir daran denken, daß Satan in der Bibel als „ein Lügner und der Vater der Lüge“ bezeichnet wird (Johannes 8:44).
40. (a) Welche Schlußfolgerung kann man aus 2. Korinther 11:14, 15 ziehen? (b) Wer führt gemäß 1. Timotheus 4:1 eine Täuschungskampagne durch?
40 Du magst aber sagen: „Warum scheinen denn einige dieser Botschaften gut oder nützlich zu sein, zum Beispiel wenn durch ein gewisses Geistermedium oder einen Medizinmann eine Krankheit geheilt wird?“ Gott inspirierte den Apostel Paulus, eine ganz einfache Antwort darauf zu geben: „Kein Wunder — der Satan selbst verkleidet sich ja in einen Lichtengel! Da ist es nichts Absonderliches, wenn sich auch seine Diener als Diener der Gerechtigkeit verkleiden“ (2. Korinther 11:14, 15, Wilckens). Offensichtlich tun die Dämonen oft so, als würden sie Menschen helfen, damit sie sie dann um so leichter betrügen und irreführen können. Paulus warnt weiter vor dieser Täuschungskampagne, indem er schreibt: „Einige [werden] vom Glauben abfallen ..., indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben“ (1. Timotheus 4:1).
41. Was sollten wir erwarten, wenn die Botschaften von Geistern aus einer guten Quelle stammen würden?
41 Wenn die Botschaften von Geistern wirklich aus einer guten Quelle stammen würden, dann wären sie doch alle gut, oder nicht? Jesus Christus sagte: „Entweder ihr macht den Baum vortrefflich und seine Frucht vortrefflich, oder ihr macht den Baum faul und seine Frucht faul; denn an seiner Frucht wird der Baum erkannt“ (Matthäus 12:33). Was für eine „Frucht“ ist oft mit den Botschaften von Geistern verbunden?
42. (a) Wie zeigt die Erfahrung einer Witwe aus Lissabon, daß es nötig ist zu wissen, woher solche Botschaften stammen? (b) Versetzt der große Geist, Jehova Gott, Menschen in Schrecken?
42 Beachte den Fall einer Witwe aus Lissabon. Sie las Bücher über den Verkehr mit unsichtbaren Geistern und hörte eines Tages eine Stimme, die ihr sagte, wie sie Literatur in Französisch schreiben könne. Das gefiel ihr, und sie erhielt weitere solche Botschaften. Später begann sie jedoch, nachts furchterregende Geräusche in ihrem Zimmer zu hören. Manchmal hatte sie sogar den Eindruck, eine unsichtbare Kraft versuche, sie die Treppe hinunterzustoßen. Was zuerst den Anschein des Nützlichen hatte, wurde nun für sie eine Quelle des Schreckens. Zweifellos hast du von Personen gehört, die ähnliche Erlebnisse hatten, die vielleicht sogar Schlimmeres erlebten, so daß sie verzweifelt nach Hilfe suchten. Handelt der große Geist, Jehova Gott, so mit den Menschen? Aus der Bibel erfahren wir, daß Gott Liebe ist und daß er möchte, daß wir ihn lieben (1. Johannes 4:8). Und in 1. Johannes 4:18 heißt es, daß wir uns Jehova Gott mit Freimut der Rede nahen können, denn „Furcht gibt es nicht in der Liebe, sondern vollkommene Liebe treibt die Furcht aus ... Wer sich fürchtet, ist nicht vollkommen gemacht worden in der Liebe.“
43. Was sagt uns Jehova darüber, wie wir andere behandeln sollten, und welche Frage taucht dadurch auf?
43 Da der große Geist, unser Schöpfer, Liebe ist, liegt ihm unser Wohl am Herzen. Er lehrt uns, selbstlos zu sein und anderen die gleiche Liebe zu erweisen, die er uns erweist. Doch was beobachten wir oft in Verbindung mit denen, die Spiritismus ausüben?
DIE GELDLIEBE
44. Wie bekunden Medizinmänner und Geistermedien, daß sie im Gegensatz zu Jesus und seinen Jüngern geldliebend sind?
44 Wie oft hast du schon von Medizinmännern oder Geistermedien gehört, daß sie ihre Dienste den Menschen kostenlos zur Verfügung stellen? Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“ (Matthäus 10:7, 8). Ist das bei denen der Fall, die Spiritismus treiben? In einem Land im Süden Afrikas kommen Medizinmänner oder Wunderheiler in die Häuser, besprengen sie mit einer Mischung aus Asche, Kräutern und Wasser und malen vielleicht Kreuze an die Tür oder „impfen“ die Familie sogar mit dieser Mixtur. Tun sie dies aus Freundlichkeit und kostenlos? Nein, statt dessen verlangt der Medizinmann für diesen angeblichen Schutz vor unsichtbaren Geistern so viel Geld, wie der Hausbesitzer in drei bis vier Wochen verdient.
45. Welche andere Methode wenden Medizinmänner in einigen Gegenden an, um Geld zu verdienen?
45 In anderen Gegenden nehmen Medizinmänner bestimmte Gegenstände und vollziehen darüber mystische Riten, um sie zu bezaubern. Darauf lassen sie diese Gegenstände absichtlich auf dem Weg liegen, damit sie von jemandem aufgehoben werden. Diejenigen, die es tun, fürchten oft, daß sie nun Schaden erleiden werden, und wenden sich an einen Medizinmann um Hilfe. Doch für die Hilfe müssen sie bezahlen, und so kommen die Medizinmänner an ihr Geld. Glaubst du, daß es richtig ist, so etwas zu tun?
46. Was widerfuhr Paulus in Philippi? Warum?
46 Auch in biblischen Zeiten bekundeten Personen, die mit Spiritismus zu tun hatten, Habgier. In Philippi wurde der Apostel Paulus ständig von einem Sklavenmädchen belästigt, das von einem „Wahrsagerdämon“ besessen war. Schließlich forderte Paulus den Dämon auf, „aus ihr auszufahren“, und der Geist verließ sie. Paulus tat dies völlig kostenlos, ohne einen Lohn zu erbitten oder anzunehmen. Doch die Herren des Mädchens waren keineswegs glücklich, sondern wurden wütend und ließen Paulus ins Gefängnis werfen. Warum? Weil sie aus der Wahrsagekunst des Mädchens „viel Gewinn“ gezogen hatten (Apostelgeschichte 16:16-24).
GESCHLECHTLICHE UNMORAL
47, 48. Welche unreinen Bräuche sind mit dem Geisterkult verbunden?
47 Wir haben bereits gelernt, daß einige Geistsöhne Jehovas aufgrund geschlechtlicher Anziehung veranlaßt wurden, ihren Dienst aufzugeben, mit dem Ergebnis, daß sie Rebellen wurden. Ist auch heute mit dem Geisterkult geschlechtliche Unmoral verbunden? In einigen Gegenden kann man häufig hören, daß Frauen im Bett die Gegenwart einer unsichtbaren Person spürten und dadurch sexuell so erregt wurden, als hätte diese unsichtbare Person Beziehungen mit ihnen.
48 In anderen Teilen der Welt befragen unfruchtbare Frauen oft die unsichtbaren Geister durch ein Geistermedium, um ein Mittel gegen ihre Unfruchtbarkeit zu finden. Manchmal wird von ihnen verlangt, als Bestandteil ihrer „Heilung“ Geschlechtsbeziehungen mit dem „Doktor“ zu haben.
49. Was waren die Folgen der geschlechtlichen Unsittlichkeit vor der Flut, und was sind sie heute?
49 Glaubst du, daß so etwas Gutes bewirken kann oder daß es dazu beiträgt, glückliche Familien und glückliche Gemeinden hervorzubringen? Als die Geistsöhne Gottes vor der Flut rebellierten und geschlechtliche Unmoral trieben, wurde „die Erde mit Gewalttat erfüllt“, wie die Bibel berichtet (1. Mose 6:1-11). Auch heute führt geschlechtliche Unsittlichkeit oft zu Streit und sogar zu Blutvergießen.
MORDE UND GRAUSAMKEITEN
50. Wie denkt Jehova über Mord?
50 Keiner von uns möchte durch einen Mörder das Leben verlieren. Die Bibel zeigt, daß Jehova Gott Mörder haßt. Eines seiner Zehn Gebote lautet: „Du sollst nicht morden“ (2. Mose 20:13). Was stellen wir in dieser Hinsicht in Verbindung mit dem Spiritismus oder dem Ahnenkult fest? Beachte folgende Tatsachen:
51—54. Erwähne Morde, die in Verbindung mit Spiritismus begangen wurden.
51 Ritualmorde und Menschenopfer sind in allen Ländern verboten. Doch in einigen Ländern gibt es diese grausamen Bräuche unter Ahnenverehrern und Medizinmännern immer noch. Wenn zum Beispiel in Ghana ein bedeutender Häuptling stirbt, wird er gewöhnlich mit den Schädeln von Menschen bestattet, die einem geheimen Ritualmord zum Opfer gefallen sind. Im Jahre 1974 wurden zwei Personen überführt, einen Ritualmord in Verbindung mit dem Tod eines Oberhäuptlings begangen zu haben. Obwohl dieser Brauch illegal ist, hält er sich aufgrund der religiösen Lüge, daß die Seelen der Verstorbenen den Häuptling in die Geisterwelt begleiten, um dort seinen Bedürfnissen zu dienen.
52 Am 9. August 1977 trug eine Zeitung in Liberia, The Liberian Age, die Schlagzeile „Ritualmorde — Während Untersuchung weitergeht, wird ,Elferbande‘ des Mordes angeklagt“. Der Artikel berichtete von elf Männern, unter ihnen einige hohe Beamte, die angeklagt worden waren, an einem Mann einen Ritualmord begangen zu haben. Dieser Mann war grausam getötet worden, indem ihm Augen, Ohren, Nase, Hoden und Zunge weggeschnitten worden waren. Diese Organe sollten als Fetische dienen, um den Angeklagten zu helfen, höhere Stellungen zu erlangen.
53 In einem Nachrichtenbericht aus Botswana hieß es am 8. Juni 1977: „Ein ,traditioneller Doktor‘ [Geistermedium] gab heute zu, daß ihm ein ehemaliger botswanischer Politiker eine Liste von 18 Personen übergeben hatte, die er durch Zauberei töten lassen wollte.“
54 Noch schrecklicher ist, daß Jugendliche und Kinder solchen Bräuchen zum Opfer gefallen sind. In einem Bericht aus Nigeria heißt es:
„Der Kult mit dem Geld hat jetzt viele Nigerianer dazu getrieben, junge Leute zu entführen, um sie in geldmachenden Schreinen schlachten zu lassen.
Es ist eine offene Frage, ob einige nigerianische Medizinmänner Menschenköpfe in Geld verwandeln können. Keinen Zweifel gibt es jedoch daran, daß kleine nigerianische Kinder zu diesem Zweck gekidnappt werden“ (Daily Times, 31. Dezember 1976).
55. Was zeigen die Tatsachen, wenn auch einige behaupten, Spiritismus habe etwas Gutes an sich?
55 Wenn du das Gute liebst, dann müssen dich solche Praktiken mit Abscheu und Kummer über das Leid, das angerichtet wird, erfüllen. Natürlich hast du wahrscheinlich schon das oft angeführte Argument gehört, der Spiritismus habe auch etwas Gutes an sich. Die meisten Medizinmänner werden zum Beispiel darauf bestehen, daß sie ihre Zaubermittel, Fetische und Bannsprüche nur für gute Zwecke verwenden. Doch jeder, der sie beobachtet, muß zugeben, daß sie selten, wenn überhaupt, zögern, die gleichen Dinge anzuwenden, um jemand zu verfluchen. Oft erhalten sie dafür Geld oder ein Geschenk.
56, 57. (a) Weshalb sollte man ernsthaft über die Sache nachdenken? (b) Wo werden wir die Wahrheit darüber erfahren?
56 Diese Angelegenheit verdient sorgfältige Beachtung. Du magst zwar von Kundgebungen, Botschaften und Träumen hören, die gut zu sein scheinen, doch das inspirierte Wort Gottes warnt uns, daß Satan und seine Dämonen „mit jeder Machttat und mit lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jedem Trug der Ungerechtigkeit“ vorgehen (2. Thessalonicher 2:9, 10).
57 Mit diesen Dingen im Sinn beachte nun, was Gottes Wort über Geistermedien und Magie treibende Priester oder Medizinmänner zu sagen hat.
WAS DIE BIBEL ÜBER WAHRSAGER UND MEDIEN SAGT
58. (a) In welchen Nationen war der Spiritismus schon vor vielen Jahrhunderten üblich? (b) Welche Situation herrschte in Kanaan, als die Israeliten das Land einnahmen? (c) Welches Gebot in bezug auf den Spiritismus hatte Jehova bereits den Israeliten gegeben?
58 Die Bibel offenbart, daß der Geisterkult und die Magie schon vor Jahrtausenden in Ländern wie Ägypten, Babylon und Kanaan üblich waren (2. Mose 7:10-12; 5. Mose 18:14; Jesaja 47:1, 12, 13). Es ist daher nicht überraschend, daß die Israeliten, nachdem Jehova Gott sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit und in das Land Kanaan geführt hatte, feststellten, daß die Bewohner des Landes tief in den Spiritismus verstrickt waren. Welches Gebot gab Jehova Gott deshalb seinen Dienern? Er teilte ihnen eindeutig mit, daß sie ihn allein anbeten sollten. Wir können verstehen, weshalb dies richtig war, denn er ist der allmächtige Geist und Lebengeber und verdient es daher als einziger, als der wahre Gott des Himmels und der Erde angebetet zu werden (2. Mose 20:3-6). Einen anderen unsichtbaren Geist oder Geister anzubeten wäre eine grobe Mißachtung des Schöpfers. Aus diesem Grund warnte Gott die Israeliten: „Wendet euch nicht den Geistermedien zu, und zieht nicht berufsmäßige Vorhersager von Ereignissen zu Rate, so daß ihr durch sie unrein werdet“ (3. Mose 19:31).
59. Welche Strafe sah Jehovas Gesetz für Personen vor, die Spiritismus ausübten?
59 Jehova Gott warnte die Israeliten, sie würden nicht nur seinen Segen, sondern auch ihr Leben verlieren, wenn sie das Verbot des Geisterkultes übertreten würden. Er sagte: „Was die Seele betrifft, die sich zu den Geistermedien und den berufsmäßigen Vorhersagern von Ereignissen wendet, um unsittlichen Verkehr mit ihnen zu haben, ich werde bestimmt mein Angesicht gegen diese Seele richten und sie von den Reihen ihres Volkes abschneiden. Und was einen Mann oder eine Frau betrifft, in denen sich ein Mediumsgeist oder Geist der Vorhersage findet, sie sollten unweigerlich zu Tode gebracht werden“ (3. Mose 20:6, 27).
60, 61. (a) Wie denkt Jehova somit über den Spiritismus? (b) Wie wird er in verschiedenen Gegenden ausgeübt?
60 Später brachte Gott seinen Haß gegenüber den verbotenen Bräuchen in Verbindung mit der Anbetung unsichtbarer Geister, wie zum Beispiel der Zauberei und Wahrsagerei, noch deutlicher zum Ausdruck, als er durch den Propheten Moses sagte: „Wenn du in das Land kommst, das Jehova, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, gemäß den Abscheulichkeiten jener Nationen zu tun. Es sollte sich in dir nicht jemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, jemand, der sich mit Wahrsagerei beschäftigt, der Magie treibt, oder jemand, der nach Omen ausschaut, oder ein Zauberer oder einer, der andere mit einem Bannspruch bindet, oder jemand, der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt. Denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 18:9-12).
61 Ist dies nicht ganz deutlich, und zeigt es nicht, wie Gott, der Allmächtige, über Geistermedien und Wahrsager und die Anbetung unsichtbarer Geister denkt? Gemäß seinem inspirierten Wort haßt Jehova Gott all solche Bräuche, ganz gleich, welche Form sie annehmen oder auf welchem Kontinent sie zu finden sind. Und aus Liebe warnt er uns davor, damit wir nicht den Schaden erleiden, den solche Praktiken mit Sicherheit nach sich ziehen.
62. Welche Erlebnisse hatten Jesus und seine Apostel mit bösen Geistern?
62 Als Jesus Christus auf der Erde war, leistete ihm Satan, Gottes Widersacher, Widerstand, und die anderen rebellischen Geister schlossen sich ihm an. Als sich Satan bemühte, Jesus zu veranlassen, einen Akt der Anbetung vor ihm zu verrichten, um von ihm Macht und Herrlichkeit zu empfangen, erwiderte Jesus: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben [in 5. Mose 5:9; 6:13]: ,Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen‘ “ (Matthäus 4:8-10). Bei vielen Gelegenheiten trieben er und auch seine Apostel böse Geister oder Dämonen aus Menschen aus, die von ihnen geplagt wurden (Markus 1:39; 3:14, 15).
63. Was wird mit Christen geschehen, die Spiritismus ausüben?
63 Jesus lehrte seine Jünger, nur den allmächtigen Geist, Jehova Gott, anzubeten und an sein Wort, die Bibel, zu glauben (Johannes 4:23, 24; 17:6, 17). Seine Jünger hatten die gleiche Einstellung zum Spiritismus und zu spiritistischen Bräuchen wie ihr himmlischer Vater, Jehova. Unter Inspiration schrieb der Apostel Paulus an seine Mitgläubigen folgendes: „Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus ... ich [warne] euch im voraus ..., daß die, die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht ererben werden“ (Galater 5:19-21). Der Schöpfer und Quell allen Lebens kann und wird Personen, die die Anbetung, die ihm gebührt, im Widerspruch zu seinem Wort unsichtbaren Geistern darbringen, kein ewiges Leben geben. Gemäß einer Prophezeiung in der Offenbarung werden Personen, die ohne Reue weiterhin ‘Spiritismus ausüben’, in den „zweiten Tod“ gehen. Der „zweite Tod“ bedeutet ewige Vernichtung. Aus ihm gibt es keine Auferstehung (Offenbarung 21:8; 22:15).
64. (a) Wie stuft die Bibel den Spiritismus ein? (Siehe Galater 5:19, 20.) (b) Was für ein Geist würde zulassen, daß Menschen ihm ergeben sind und ihm dienen?
64 Ja, die Bibel führt den Spiritismus zusammen mit Hurerei und Unreinheit als eines der „Werke des Fleisches“ auf. Wir haben viele Beweise dafür betrachtet, daß der Spiritismus tatsächlich unrein und schädlich ist. Er lenkt uns davon ab, unsere Anbetung und Ergebenheit dem Einen zu schenken, der sie rechtmäßig verdient, Jehova Gott. Irgendein unsichtbarer Geist daher, der zuläßt, daß Menschen ihm ergeben sind und ihm dienen, kann kein guter Geist sein, sondern muß ein böser Geist oder Dämon sein. Dem Apostel Johannes wurde von einem Engel geholfen, einen Teil der Bibel zu schreiben. Doch als Johannes vor dem Engel niederfiel, um ihm zu huldigen, sagte dieser treue Engel: „Sieh dich vor! Tu das nicht! Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und deinen Brüdern, die das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben. Bete Gott an“ (Offenbarung 19:10).
65. Was für ein Geist würde mit einem Wahrsager oder einem Geistermedium zusammenarbeiten?
65 Und da Gottes Wort zeigt, daß Gott Geistermedien, Wahrsager und Totenbeschwörer verabscheut, ist es offensichtlich, daß ein unsichtbarer Geist, der mit solchen Personen zusammenarbeitet, ebenfalls ein böser Geist oder Dämon sein muß. Botschaften aus einer solchen Quelle könnten niemals von dem wahren Gott, dem allmächtigen Geist, kommen noch seine Billigung haben.
66. An wen sollten wir uns gemäß den Worten Jesajas wenden, wenn wir die Wahrheit erfahren und eine zuverlässige Zukunftshoffnung haben möchten?
66 Deshalb richtete Gott durch seinen Propheten Jesaja die folgenden warnenden Worte an die Israeliten: „Und falls sie zu euch sprechen sollten: ,Wendet euch an die spiritistischen Medien oder an diejenigen, die einen Geist der Voraussage haben, die lispeln und Äußerungen murmeln‘, sollte sich nicht jedes Volk an seinen Gott wenden? Sollte man sich an Tote zugunsten Lebender wenden?“ (Jesaja 8:19). Wenn wir die Wahrheit wissen und eine sichere Zukunftshoffnung haben möchten, dürfen wir nicht die Toten oder Geistermedien befragen, sondern wir müssen uns an den lebendigen Gott, den Schöpfer allen Lebens, wenden.
67. (a) Was sagte Paulus zu einem gewissen Zauberer? (b) Welchen Rat gibt Jehova hinsichtlich solch unreiner Bräuche?
67 Deshalb widerstehen auch diejenigen, die sich spiritistisch betätigen, stets der Botschaft aus Gottes Wort. Im ersten Jahrhundert lebte auf Zypern ein Zauberer, und dieser versuchte, andere davon abzuhalten, auf die gute Botschaft zu hören, die ihnen der Apostel Paulus brachte. Paulus sagte zu ihm: „O du, der du von jeder Art Trug und jeder Art Schurkerei erfüllt bist, du Sohn des Teufels, du Feind alles dessen, was gerecht ist, wirst du nicht aufhören, die rechten Wege Jehovas zu verdrehen?“ (Apostelgeschichte 13:9, 10). Anstatt zu denen zu gehören, die die rechten Wege Gottes verdrehen, sollten wir uns völlig von dem unreinen Geisterkult abwenden, einem Kult, der ganz im Widerspruch zu Gottes Wort steht. Der allmächtige Geist fordert uns auf: „ ‚Geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ,und hört auf, das Unreine anzurühren‘ “ (2. Korinther 6:17).
68. Welche Frage erhebt sich in bezug auf Personen, die in eine Form des Spiritismus verstrickt sind?
68 Vielleicht lebst du unter Verhältnissen, in denen dies sehr schwer zu sein scheint. Du hast vielleicht wie viele andere dein ganzes Leben lang Ahnenverehrung oder eine andere Form des Spiritismus ausgeübt. Deine Verwandten und die meisten Menschen in deiner Umgebung mögen immer noch Überlieferungen folgen, die damit zusammenhängen, und gewisse Bäume, Felsen, Flüsse, Berge oder andere Objekte als Wohnstätte von Geistern betrachten. Wie kannst du dich da von der Verehrung unsichtbarer Geister befreien und die Gunst, den Schutz und Segen Jehovas, des allmächtigen Geistes, erlangen?
SICH VON DER MACHT BÖSER GEISTER FREI MACHEN
69—71. Wie machte sich das junge Mädchen aus Brasilien von bösen Geistern frei?
69 Wenn einmal böse Geister Macht über einen haben, ist es nicht leicht, sich davon frei zu machen. Doch mit der Hilfe Jehovas ist dies möglich, und Tausende haben es bereits getan. Ein ermutigendes Beispiel ist das Erlebnis des jungen Mädchens aus Brasilien, das unter den Einfluß der Geister geriet und Heilmittel verschrieb. (Siehe Abschnitt 22.) Jahre später spürte sie eines Nachts im Schlaf, daß sie von irgendeiner Kraft aus dem Bett gezogen wurde. Obwohl sie noch schlief, ging sie nach draußen und kam zu einem Wassergraben in der Nähe. Dann stolperte sie und erwachte. Dieses Erlebnis beunruhigte sie sehr und weckte in ihr den Wunsch, sich von dem Einfluß der unsichtbaren Geister, mit denen sie zu tun hatte, frei zu machen. Was tat sie?
70 Zuerst betete sie zu Gott, er möge sie befreien. Am nächsten Morgen klopfte jemand an die Tür. Sie hörte „Geisterstimmen“, die sie aufforderten, die Tür nicht zu öffnen, da draußen der Teufel auf sie warte. Mit großer Mühe öffnete sie dann doch die Tür. Der Besucher war nicht der Teufel, sondern ein junger Mann, der ihr eine biblische Zeitschrift, den Wachtturm, anbot. Diese Zeitschrift enthielt einen Artikel über den Einfluß böser Geister. Sie war überzeugt, daß dies die Erhörung ihres Gebetes war.
71 Sie fing an, die Bibel zu studieren und sie anzuwenden, indem sie in ihrem Leben Änderungen vornahm. So lernte sie nicht nur Gottes Willen kennen, sondern tat ihn auch. Allmählich wurde sie von dem Einfluß der Dämonen frei. Wie froh war sie doch, das an sich zu erleben, was Jesus gelehrt hatte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8:32)!
72. Was tat die Witwe aus Lissabon, um sich von bösen Geistern zu befreien?
72 Ähnlich verhielt es sich mit der zuvor erwähnten Witwe aus Lissabon. (Siehe Abschnitt 42.) Kurz nachdem sie durch ihre Verbindung mit unsichtbaren Geistern in Angst und Schrecken versetzt worden war, wurde sie von Zeugen Jehovas besucht und begann, mit ihnen die Bibel zu studieren. Sie erfuhr, was die Bibel über den wahren Zustand der Toten, die Auferstehungshoffnung und die herrliche gute Botschaft von Gottes Königreich sagt. Als sie erkannte, daß sie wie so viele andere in allen Teilen der Erde von den Dämonen getäuscht worden war, brach sie jeglichen Kontakt mit diesen irreführenden Geistern ab und glaubt nun an Jehova Gott, den allmächtigen Geist.
73. Weshalb müssen Millionen Menschen die Wahrheit über den Spiritismus erfahren, wenn sie auch nicht direkt in den Spiritismus verstrickt sind?
73 Ja, vielen Menschen auf der ganzen Erde wurden die Augen geöffnet, und sie erkannten die Wahrheit über die Geisterwelt. Doch nicht alle Fälle sind so extrem wie die eben erwähnten. Millionen von Menschen, die keine Geistermedien sind und nicht behaupten, schon einmal „Stimmen“ von unsichtbaren Geistern gehört zu haben, müssen dennoch „von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott umkehren“ (Apostelgeschichte 26:18). Wieso? Weil in ihrem Leben viele Dinge eine wichtige Rolle spielen, die mit der Verehrung anderer Geister als des wahren Gottes, des allmächtigen Schöpfers des Himmels und der Erde, zusammenhängen, zum Beispiel Omen, der „böse Blick“, Tabus sowie schützende Amulette und Riten.
74. Aus welchem „Netz“ müssen viele Menschen befreit werden?
74 Wie ein Spinnennetz, das eine Fliege oder ein anderes Tier, das sich darin verfängt, umstrickt und festhält, so gibt es auch ein „Netz“ von Familien- und Stammestraditionen und Riten, die viele Menschen in Furcht halten. Sie befürchten, daß ihnen, wenn sie nicht an all diesen Traditionen festhalten, die Hilfe verstorbener Vorfahren versagt bleibt oder daß sie durch andere unsichtbare Geister Schaden erleiden. Sie haben Angst, daß sie keine Kinder bekommen oder daß ihre Kinder sterben oder daß ihr Vieh krank wird und stirbt, daß ihre Felder keinen Ertrag geben oder daß ihre Geschäfte nicht erfolgreich sein werden.
75. An wen müssen sich die Menschen um Hilfe wenden?
75 Nur die Wahrheit des Wortes Gottes kann sie frei machen. Dadurch, daß sie Gottes Wort kennenlernen, können sie verstehen, daß es unsichtbare Geister gibt, die mit Geistermedien und Medizinmännern zusammenarbeiten, deren Macht aber nichts ist im Vergleich zur Macht des wahren Gottes. Personen, die verstehen lernen, daß Gottes Hilfe von weit, weit größerem Wert ist als die Hilfe aus irgendeiner anderen Quelle, erkennen, daß kein Schaden, den ein Geistermedium, ein Medizinmann oder ein unsichtbarer Geist androhen mag, so schlimm sein kann wie der Verlust der Gunst und des Segens des einzigen Quells des Lebens (Matthäus 10:28).
76. (a) Was ist daher der erste Schritt, den jemand unternehmen muß, der sich vom Geisterkult frei machen will? (b) Welche Frage erhebt sich jetzt?
76 Die Erkenntnis über den wahren Gott und seine Vorsätze ist daher der erste Schritt zur Befreiung von dieser Versklavung. Durch das Studium des Wortes Gottes lernen wir den wahren Zustand der Toten kennen, daß sie im Tode schlafen, ohne Bewußtsein sind und weder Liebe noch Haß zum Ausdruck bringen und weder helfen noch Schaden anrichten können. Wir verstehen auch, wer wirklich in der Geisterwelt lebt und daß viele Geistsöhne Gottes rebellierten. Doch warum hat Gott diese rebellischen Geister bis heute bestehen lassen?
77. Forderten Satan und seine Dämonen Gottes Macht heraus, als sie gegen Gott rebellierten?
77 Weil diese Rebellion eine Herausforderung an Jehova Gott war. Satan und seine Dämonen forderten nicht Gottes Allmacht heraus, denn sie wissen, daß er mächtiger ist als sie und daß er die Macht hat, sie zu vernichten. In Jakobus 2:19 lesen wir: „Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern.“ Sie schaudern, weil sie wissen, daß Jehova sie vernichten wird. Wenn Jesus Christus als Gottes Stellvertreter bestimmte Personen vom Einfluß der Dämonen befreien wollte, schrien diese und fragten, ob er gekommen sei, um sie ‘vor der bestimmten Zeit zu vernichten’ (Matthäus 8:29; Markus 1:24). Die rebellischen Geistsöhne wissen somit, daß sie die Allmacht Gottes nicht erfolgreich anfechten können.
78. (a) Was focht Satan an? (b) Welche weitere Frage wurde aufgeworfen, und welches Beispiel dafür finden wir in der Bibel?
78 Satan focht aber die Rechtmäßigkeit der Herrschaft Gottes über all seine Geschöpfe an. Seine Worte an Eva zeigen, daß er versucht, Menschen glauben zu machen, Gott sei in Wirklichkeit kein liebevoller Vater, dem das Wohl seiner Geschöpfe am Herzen liege. Da sich das erste Menschenpaar dieser Rebellion anschloß, erhob sich noch eine weitere Frage, nämlich ob alle anderen Geschöpfe Gottes ebenfalls veranlaßt werden könnten, sich von ihm abzuwenden und ihr Vertrauen auf jemand anders zu setzen. Wir erkennen dies im Fall von Gottes Diener Hiob. Satan behauptete, Hiob diene Jehova Gott nur, solange es ihm gutgehe, doch wenn es ihm schlechtginge oder er leiden müßte, dann würde er nicht mehr an Gott glauben, sondern sich von ihm abwenden (Hiob 1:7-12; 2:4, 5).
79. (a) Was war nötig, um diese Fragen endgültig zu klären? (b) Was kann man hinsichtlich der Zeit sagen, die Satan noch verbleibt?
79 Diese Herausforderung zu beantworten und diese Fragen deutlich und zweifelsfrei zu klären erforderte Zeit. Daher ließ Jehova Gott zu, daß die ersten Menschen trotz ihrer Rebellion noch eine Zeitlang am Leben blieben und Kinder hervorbrachten (1. Mose 3:14-19). Er räumte Satan und seinen Dämonen die Möglichkeit ein, ihre Behauptungen zu beweisen, und ließ zu, daß die Menschen daraufhin geprüft werden, ob sie an Gott, den Höchsten, glauben oder sich aus selbstsüchtigen Gründen von ihm abwenden. Zwar sind seit der Herausforderung in Eden etwa 6 000 Jahre vergangen, doch für den ewigen Gott sind „tausend Jahre wie e i n Tag“ (2. Petrus 3:8). Die vergangenen 6 000 Jahre sind für ihn somit nur wie sechs Tage gewesen. Gottes Wort zeigt, daß die Zeit abläuft und daß Satan jetzt „große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“, bis Gott eingreift und der Rebellion Einhalt gebietet (Psalm 90:2, 4; Offenbarung 12:12).
VOLLER GLAUBEN JETZT HANDELN
80. Weshalb kannst du dich zuversichtlich an Jehova um Hilfe wenden?
80 Aufgrund der Geduld, der Langmut und der Barmherzigkeit Gottes hat jeder von uns die Gelegenheit, zu zeigen, wo er steht und wem er vertraut. Wenn du von der Sklaverei unsichtbarer Geister und dem Netz von Traditionen und Riten, durch das die Menschen versklavt werden, frei werden möchtest, dann zögere nicht, dich jetzt an Jehova um Hilfe zu wenden, denn er ist „ein Gott, barmherzig und gnädig ... und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:6). Gottes Bote, Jesus Christus, lehrte seine Nachfolger beten: „Befreie uns von dem, der böse ist“ (Matthäus 6:13). Du kannst zuversichtlich sein, daß Jehova Gebete erhört, die aus einem reinen Herzen kommen. „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen“ (1. Petrus 3:12; Sprüche 15:29).
81. Was mußt du tun, um dich vom Spiritismus zu befreien? Warum?
81 Wenn du aufrichtig bist, mußt du deine Bitten an Gott auch durch Taten unterstützen. Was bedeutet dies im Hinblick auf Traditionen und Riten, die mit dem Spiritismus zusammenhängen? Der inspirierte Apostel Paulus schreibt: „Ich will nicht, daß ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet ...; ihr könnt nicht am ,Tisch Jehovas‘ und am Tisch der Dämonen teilhaben“ (1. Korinther 10:20, 21). Wir müssen uns entscheiden, ob wir Gott oder die Dämonen anbeten wollen, denn zwischen Jehova Gott und den Dämonen besteht Feindschaft. Wenn wir Jehovas Freundschaft und Schutz wünschen, müssen wir alle Verbindungen mit dem Spiritismus und seinen vielen Formen abbrechen. Dazu gehört, daß wir irgendwelche Gegenstände, die mit dem Spiritismus zusammenhängen, beseitigen müssen. Sie würden nur dazu dienen, uns in dem Netz dämonischen Einflusses gefangenzuhalten. Die Beseitigung oder Vernichtung solcher Gegenstände ist ein wichtiger Schritt zur Befreiung vom Einfluß der Dämonen.
82. Wie zeigt uns Gottes Wort, daß wir keinen Gegenstand, zum Beispiel ein Standbild, fürchten sollten?
82 Auch hier ist uns Gottes Wort eine große Hilfe, denn es gibt uns Mut, diesen Schritt zu unternehmen. Es zeigt uns, weshalb wir uns vor solchen Gegenständen nicht fürchten sollten, selbst wenn einige denken, diese seien behext oder von einer seltsamen Macht besessen. Durch den Propheten Jeremia sprach Jehova Gott folgende ermunternde Worte: „Lernt nicht den Weg der Völker ... Denn die Gebräuche der Völker sind leerer Wahn. Ihre Götzen sind nur Holz, das man im Walde schlägt, ein Werk aus der Hand des Schnitzers, mit dem Messer verfertigt. Er verziert es mit Silber und Gold, mit Nagel und Hammer macht er es fest, daß es nicht wackelt. Sie sind wie Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können nicht reden; man muß sie tragen, weil sie nicht gehen können. Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn sie können weder Schaden zufügen noch Gutes bewirken“ (Jeremia 10:2-5, Einheitsübersetzung). Ein kleines Kind mag sich vor einer Vogelscheuche fürchten, doch Erwachsene wissen es besser. Und Gottes Wort zeigt, daß genausowenig, wie eine Vogelscheuche reden oder gehen oder jemandem helfen oder schaden kann, dies Bilder tun können, die von Menschen gemacht und heilig genannt werden.
83. Mit welchen Worten zeigt die Bibel die Sinnlosigkeit der Verehrung von Menschenwerken?
83 Die Bibel zeigt, wie unvernünftig Personen sind, die glauben, von Menschen angefertigte Gegenstände könnten übermenschliche Kräfte in sich haben. In der inspirierten Prophezeiung Jesajas zum Beispiel ist von einem Mann die Rede, der im Wald einen großen Baum fällt und einen Teil davon nimmt, um damit ein Feuer zu machen und Brot zu backen, und dann den anderen Teil verwendet, um ein Bildnis zu schnitzen, davor niederzuknien, zu beten und zu sagen: „Befreie mich, denn du bist mein Gott.“ Jehova Gott sagt über solche Menschen: „Sie haben nicht erkannt, noch verstehen sie, weil ihre Augen verklebt worden sind, damit sie nicht sehen, ihr Herz, damit sie keine Einsicht haben. Und keiner ruft sich ins Herz zurück oder hat Erkenntnis oder Verständnis, zu sagen: ,Die Hälfte davon habe ich im Feuer verbrannt, und auf seinen Kohlen habe ich auch Brot gebacken; ich brate Fleisch und esse. Werde ich aber den Rest davon zu etwas bloß Verabscheuungswürdigem machen? Werde ich mich vor dem ausgedörrten Holz eines Baumes niederwerfen?‘ Er ernährt sich von Asche. ... Und er befreit seine Seele nicht, noch spricht er: ,Ist da nicht Falschheit in meiner Rechten?‘ “ (Jesaja 44:14-20).
84. (a) Kann uns ein Stück Holz Stoff oder Schnur von sich aus helfen oder schaden? (b) Was kann uns wirklich schaden?
84 Holz bleibt Holz, wie sehr jemand es auch bearbeitet. Deshalb kann ein Standbild aus Holz genauso verbrannt und zerstört werden wie irgendein anderes Stück Holz. Es kann sich vor der Zerstörung nicht schützen. Und das gleiche trifft auf Stoff, auf Schnüre, auf Lehm, auf Stein, auf Samenkörner oder auf irgend etwas anderes zu, was Menschen als Gegenstand für den Geisterkult verwenden mögen. All diese Dinge können auf die eine oder andere Weise zerstört werden. Wenn sie sich selbst nicht schützen können, können sie bestimmt nicht andere schützen. Wirklichen Schaden erleidet man nur dann, wenn man an solche Dinge glaubt und sich dadurch von betrügerischen, unreinen Geistern, den Dämonen, in bezug auf Dinge versklaven läßt, die Falschheit und Wahn sind. Gottes Wort zeigt uns, wie wir uns von solcher Falschheit frei machen können.
85. Was taten gewisse Christen in Ephesus?
85 Die Bibel berichtet von Personen, die genügend Glauben und Mut hatten, spiritistische Gegenstände zu zerstören, obwohl diese sehr viel Geld wert waren. Nachdem in der Apostelgeschichte beschrieben wird, wie der Apostel Paulus in Ephesus über den wahren Gott Zeugnis gab, heißt es: „Eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete den Wert derselben zusammen und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren“ (19:19). Man denke nur, was für ein Vermögen das war! Doch für sie bedeutete die Gunst des allmächtigen Gottes und die Befreiung vom Einfluß der Dämonen weit mehr als der Wert dieser Bücher.
86. (a) Was war der Ausgang dieser Erfahrung? (b) Wie hat sich dies auch heute unter vielen Menschen bewahrheitet?
86 Schau dich doch einmal in deiner Wohnung um, und frage dich, ob du den gleichen Glauben hast und diesem Beispiel folgst, indem du alles, was mit dem Geisterkult zusammenhängt, beseitigst. Der Ausgang dieser Erfahrung in Ephesus war sehr ermutigend: „So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand“ (Apostelgeschichte 19:20). Das gleiche kann man heute unter den Tausenden von Menschen beobachten, die sich vom Spiritismus abgewandt und sich dem wahren Gott und seiner Anbetung zugewandt haben. Die Macht der Wahrheit des Wortes Gottes hat sie veranlaßt, alle Bücher, Amulette, Fetische, Armbänder, „schützenden“ Schnüre, Gewänder und alle anderen Gegenstände, die mit dem Spiritismus in Verbindung standen, zusammenzutragen und zu vernichten.
87. Was tat eine Frau im südlichen Afrika, und was war das Ergebnis?
87 Zum Beispiel nahm eine Frau im südlichen Afrika, die ein Geistermedium war, das Angebot einer Zeugin Jehovas an, mit ihr die Bibel zu studieren. Als sie den zuvor angeführten Bibelbericht lasen, aus dem hervorgeht, daß aufrichtige Personen im ersten Jahrhundert ihre spiritistischen Bücher vernichteten, fragte die Frau, ob sie dasselbe tun solle. Die Zeugin erklärte ihr, daß sie dadurch Gottes Gunst erlangen könne, und sie vereinbarten einen Zeitpunkt, an dem sie es tun wollten. Bei ihrer Ankunft sah die Zeugin, daß die Frau alle ihre religiösen Gewänder und spiritistischen Gegenstände zusammengetragen und etwas Paraffin bereitgestellt hatte. Sie zündeten ein Feuer an und verbrannten alle Gegenstände. Was geschah? Die Frau wurde vom Einfluß der Dämonen befreit und hat jetzt selbst das großartige Vorrecht, anderen zu helfen, auf den wahren Gott zu vertrauen.
88. Wie befreite sich in der gleichen Gegend ein Mann vom Geisterkult?
88 In der gleichen Gegend hatte ein Mann eine Ausbildung bei einem berühmten Medizinmann erhalten und hatte schnell Fortschritte gemacht, so daß er oberster Gehilfe seines Lehrers war. Die Frau des Lehrers begann jedoch, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Eines Tages beteiligte sich dieser Gehilfe am Studium. Es wurden Schriftstellen besprochen, aus denen hervorgeht, daß Gott verbietet, Blut zu trinken oder zu sich zu nehmen (3. Mose 17:10-14; 5. Mose 12:23, 24; Apostelgeschichte 15:20, 29). Das beeindruckte den Mann tief. Er war gerade dabei, seinen Lehrgang in „Medizin“ und Magie zu beenden, und wußte, daß es zu der Abschlußzeremonie gehörte, Blut zu trinken. Wie entschied er sich? Er wollte lieber Jehova, dem Quell allen Lebens, wohlgefallen, als die Gunst gegnerischer unsichtbarer Geister zu erlangen. Er hörte daher sofort auf, Spiritismus auszuüben, studierte mit Jehovas Zeugen weiter die Bibel und freut sich heute, von der Sklaverei selbstsüchtiger unsichtbarer Geister frei zu sein.
89. Welche wichtigen Schritte muß man unternehmen, um über die unsichtbaren Geister den Sieg zu erringen?
89 Damit du dich von solchen unsichtbaren Geistern frei machen kannst, ist es unbedingt nötig, daß du nicht nur um Jehovas Hilfe betest, sondern daß du auch ‘im Gebet beharrst’ (Römer 12:12). Gottes Wort zeigt, daß es wichtig ist, nicht nur spiritistische Bräuche aufzugeben, sondern auch sämtliche spiritistischen Gegenstände zu beseitigen, durch die die Verbindung zum Geisterkult aufrechterhalten würde. Und wenn du den Sieg erringen und die Freiheit erlangen möchtest, die damit in Verbindung steht, mußt du die Hilfe anderer in Anspruch nehmen, damit du den geistigen Widersachern nicht allein ausgesetzt bist.
GEMEINSCHAFT MIT DIENERN DES WAHREN GOTTES
90. Weshalb ist es wichtig, sich mit Gottes Volk zu verbinden?
90 Die Bibel fordert uns auf, mit anderen zusammenzukommen, damit wir uns gegenseitig in der Liebe und im Glauben erbauen können (Hebräer 10:24, 25). Mit wem kannst du dies tun? Die Mitglieder der Kirchen der Christenheit geben zwar vor, an die Bibel zu glauben, doch in verschiedenen Teilen der Welt suchen sie oft die Dienste von Geistermedien und Medizinmännern. Mit Jehovas Zeugen verhält es sich aber anders. Sie halten sich völlig rein von allem, was sie dem Einfluß unsichtbarer Geister aussetzen könnte. Sie sind gern bereit, anderen zu helfen, die Bibel zu studieren und ihre befreiende Wahrheit kennenzulernen. Und wie Jesus und seine Jünger tun sie dies kostenlos. Sie sind bereit, auch dir zu helfen, durch ein kostenloses Studium die Antwort auf deine Fragen zu finden.
91, 92. Welchen Nutzen hat es, Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu besuchen?
91 Auch kommen sie regelmäßig in Gruppen zusammen, um die inspirierten Schriften des Wortes Gottes zu studieren, und diese Zusammenkünfte sind ebenfalls kostenlos. Es werden keine Kollekten eingesammelt. Der Besuch dieser Zusammenkünfte wird dir sehr helfen, den Kampf zu führen, über den der Apostel Paulus schreibt: „Unser Ringkampf geht ... gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ Darauf fordert uns der Apostel auf: „Darum nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes ... Steht daher fest, ... umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit ... nehmt den großen Schild des Glaubens, ... den Helm der Rettung und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“ (Epheser 6:12-17).
92 Es mag einige Zeit erfordern, bis man herausfindet, wie man diese geistige Waffenrüstung und das „Schwert des Geistes“ wirkungsvoll gebrauchen kann. Doch durch deinen Umgang mit denen, die in ihrer geistigen Kriegführung bereits Siege errungen haben und noch erringen, wird dir geholfen werden, gute Fortschritte zu machen. Je mehr du über die Vorsätze Jehovas, des universellen Schöpfers und Herrschers, lernst und je besser du die Weisheit seiner Gesetze und seiner gerechten Erfordernisse kennst, desto mehr wird dein Glaube wachsen. Du wirst die wunderbare Hoffnung erlangen, auf einer paradiesischen Erde zu leben, wo die Sanftmütigen der Erde sich unter Gottes Königreich durch Christus Jesus endlosen Lebens, frei von Krankheit und Leid, erfreuen werden. Du wirst erfahren, wie du zu denen gehören kannst, die die Zeit erleben, in der Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen“ wird (Offenbarung 21:4; Psalm 37:10, 11; Matthäus 5:5).
93. Welche Änderungen in der Persönlichkeit sind erforderlich?
93 Um von dem Einfluß selbstsüchtiger unsichtbarer Geister frei zu bleiben, müssen wir dem Rat der Bibel folgen, ‘die alte Persönlichkeit abzulegen, die unserem früheren Wandel entspricht’, und ‘die neue Persönlichkeit anzuziehen, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist’ (Epheser 4:22-24). Früher ließen wir uns vielleicht nicht von Gottes Willen, sondern von menschlichen Überlieferungen und den Bräuchen der Menschen in unserer Umgebung leiten. Wir müssen daher unser Verhalten untersuchen, um festzustellen, ob wir alles meiden, was mit der dämonischen Lüge, daß die Toten den Lebenden helfen oder schaden können, irgendwie in Verbindung steht (2. Korinther 13:5).
DEN VORTREFFLICHEN KAMPF DES GLAUBENS KÄMPFEN
94. Was muß man tun, um vom Dämonismus frei zu bleiben, wenn man einmal davon befreit worden ist?
94 Nachdem du dich einmal vom Dämonismus losgelöst hast, mußt du einen harten Kampf kämpfen, um frei zu bleiben. Jesus sagte, nur wer bis zum Ende ausharre, werde gerettet werden (Matthäus 24:13). Tagtäglich müssen wir den Bemühungen widerstehen, uns in das Netz der Tradition und der Praktiken zurückziehen zu lassen, die mit dem Dämonismus zusammenhängen und die uns des Segens Gottes berauben würden.
95. Welche Methoden wendet Satan oft an, um uns zu schwächen?
95 Satan und seine Dämonen können viele verschiedene Methoden anwenden, um uns zu schwächen. Sie mögen Verwandte oder Freunde veranlassen, uns Widerstand zu leisten. Häufig ist es so, wie Jesus voraussagte: „Eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein“ (Matthäus 10:36). Wenn du dich bemühst, von allen Praktiken des Dämonismus frei zu bleiben, um deine Liebe zu Gott zu beweisen und seinen Geboten zu gehorchen, ganz gleich, was andere sagen oder tun mögen, dann beachte nun einige der vielen Prüfungen, denen man ausgesetzt sein mag (1. Johannes 5:3; Kolosser 2:8).
WENN JEMAND STIRBT
96, 97. (a) Welcher Bestattungsbrauch hängt eng mit dem Dämonenkult zusammen? (b) Wie sind Christen zu Beerdigungen eingestellt?
96 In verschiedenen Gebieten Afrikas ist es üblich, Totenwache zu halten, wenn jemand stirbt. Freunde und Verwandte versammeln sich im Haus des Verstorbenen oder im „Familienhaus“. Je nach den örtlichen Bräuchen wird dann gewehklagt und gesungen, Trommeln werden geschlagen, es wird getrunken und anderes mehr. In einigen Fällen wird der Verstorbene gewaschen, dann werden ihm seine besten Kleider angezogen, und schließlich wird er aufgebahrt, so daß seine Freunde und Verwandten ihn nochmals sehen können, bevor er beigesetzt wird.
97 Es ist normal, nach dem Tod eines Freundes oder Verwandten zu trauern. Jesus trauerte wegen des Todes seines Freundes Lazarus und weinte sogar (Johannes 11:33, 35). Doch die Tränen echter Trauer sind ganz anders als das Wehklagen und Weinen, mit dem viele Beerdigungen in gewissen Ländern verbunden sind. Es ist natürlich, über den Verlust eines lieben Angehörigen zu weinen oder gar zu wehklagen (2. Samuel 1:11, 12). Doch zu weinen und zu wehklagen aus Furcht, unsichtbaren Geistern zu mißfallen, oder aus Furcht vor anderen Familienangehörigen ist im Widerspruch zu Gottes Wort. Oft sind die Worte, die beim Wehklagen und Singen verwendet werden, an den Verstorbenen oder an irgendwelche toten Vorfahren gerichtet und gleichen einem Gebet. Tatsächlich werden einige Totenwachen ausschließlich aus Furcht vor den Toten gehalten. Somit ist es zwar nicht falsch, wenn jemand, der Jehova fürchtet, einer Beerdigung beiwohnt, doch es ist gut, den Rat zu beachten: „Sondert euch ab, ... und hört auf, das Unreine anzurühren“ (2. Korinther 6:17). Wir können immer Möglichkeiten finden, unser Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen und echten Trost zu spenden, ohne an Handlungen teilzunehmen, die mit dem Geisterkult verbunden sind. Außerdem sollten Jehovas Diener sich nicht von Trauer überwältigen lassen, da sie die Hoffnung auf eine Auferstehung haben. Deshalb heißt es in der Bibel: „Ferner, Brüder, wollen wir nicht, daß ihr hinsichtlich derer unwissend seid, die im Tode schlafen, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben“ (1. Thessalonicher 4:13).
98. Welche anderen Bräuche mögen ebenfalls mit dem Dämonismus zusammenhängen?
98 Natürlich gibt es je nach den örtlichen Ansichten und Überlieferungen völlig unterschiedliche Bräuche in Verbindung mit dem Tod und der Beerdigung und unterschiedliche Einschränkungen, die den Hinterbliebenen auferlegt werden. Doch häufig beruhen sie auf dem Glauben, daß die Toten die Lebenden beobachten können, und sind mit vielen Praktiken verbunden, die im Widerspruch zu Gottes Wort stehen. Ein echter Diener Gottes möchte sich damit nicht verunreinigen. In einigen Gebieten Afrikas werden ein Jahr nach dem Tode einer Person besondere Riten durchgeführt, um den Toten „nach Hause“ zurückzubringen. Man glaubt, daß die Seele beim Tod nicht sogleich in die „Geisterwelt“ geht, sondern in einem Zustand der Untätigkeit bleibt, bis ein zweiter Bestattungsritus durchgeführt worden ist, und daß sie erst dann in das „Land der Geister“ eingehen kann. In anderen Gegenden wird bei der Beerdigung oft ein Tier für die verstorbenen Vorfahren geschlachtet, und es werden Trankopfer gereicht. Sowohl Anhänger der Christenheit als auch Anhänger des Islams nehmen an solchen Riten teil.
99, 100. (a) Weshalb sollten Christen bei solchen Gelegenheiten wachsam sein? (b) Was kann Jehova nicht dulden?
99 Wichtig ist jedoch, was Gottes Wort über solche Bräuche sagt. Zum Beispiel ist in Psalm 106:28, 29 von untreuen Israeliten die Rede, die die falsche Anbetung aufnahmen und begannen, „die Schlachtopfer der Toten zu essen“. Damit kränkten sie Gott und verloren seine Gunst. Wir haben bereits aus der Bibel gelernt, daß nur Gott einen Verstorbenen durch die Auferstehung zum Leben zurückbringen kann. (Siehe Abschnitt 33 bis 36.)
100 Ja, bei Todesfällen, Beerdigungen, Hochzeiten, Schwangerschaften, Geburten und Beschneidungen muß man wachsam sein. Gottes Wort warnt uns: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Feind, der Teufel, schleicht wie ein hungriger Löwe um die Herde. Er wartet nur darauf, daß er einen verschlingen kann“ (1. Petrus 5:8, Die Gute Nachricht). Es ist sehr leicht, dem Drängen anderer nachzugeben und eine kleine „Medizin“ als Amulett zu tragen. Doch wer Gottes Gunst sucht, wird daran denken, daß Jehova ein Gott ist, „der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mose 20:4-6). Er duldet keine auf Lügen beruhende falsche Anbetung, und er wird auch keinen seiner Diener segnen, der in bezug auf seine Gebote „lau“ ist (Offenbarung 3:16).
WENN JEMAND KRANK IST
101. Welche Gefahr könnte mit der „Landmedizin“ verbunden sein?
101 Einige Personen haben, wenn sie krank waren, eine ganze Anzahl Ärzte und Krankenhäuser aufgesucht, sind aber nicht gesund geworden. Manche mögen denken, sie sollten sich dem zuwenden, was in einigen Gegenden als „Landmedizin“ bekannt ist, das heißt die Hilfe eines Heilers in Anspruch nehmen. Die meisten dieser „Doktoren“ verwenden Kräuter und andere Naturheilmittel, die an sich völlig harmlos sein mögen. Doch die Gefahr liegt darin, daß solche Kräutersammler oder „Landdoktoren“ mit der Anwendung ihrer Kräuter und anderer Medizinen spiritistische Bräuche verbinden. Der Ausdruck „Spiritismus“, wie er in der Neuen-Welt-Übersetzung in Offenbarung 21:8 zu finden ist, stammt von dem griechischen Wort pharmakía, das buchstäblich „Drogengebrauch“ bedeutet. Der Grund dafür ist, daß in alter Zeit viele Wahrsager und andere Spiritisten in Verbindung mit ihren Riten Drogen gebrauchten.
102. Wie können empfohlene „Heilungen“ mit dem Spiritismus verbunden sein?
102 Heilkundige mögen spiritistische Bräuche mit ihren Heilungen verbinden, indem sie ein Opfer darbringen (einen Vogel oder ein anderes Tier, das der Kranke mitbringt), indem sie sich der Magie bedienen oder einen Bann aussprechen. In einem westafrikanischen Land wurde ein Mann an eine Eingeborene verwiesen, um von ihr Kräuter zur Heilung einer Zahnerkrankung zu erhalten. Als sie ihm die Medizin gab, sagte sie ihm, er dürfe diese nicht anschauen. Auf die Frage „Warum?“ erwiderte sie, die Medizin werde sonst ihre Kraft verlieren. Doch wie kann ein Kraut oder eine andere Medizin wissen, daß man sie ansieht? Hat sie etwa Augen? Bestimmt nicht. Es ist somit klar, daß diese Heilkundige glaubte, durch ihre Medizin würden Geistermächte wirken und ihr somit Heilkraft geben.
103. Was tun einige „Landdoktoren“ in Verbindung mit ihren Heilungen?
103 Einige „Landdoktoren“ mögen sogar behaupten, sie würden Gottes Gesetz in bezug auf den Spiritismus respektieren, obwohl sie sich bei der Behandlung in Wirklichkeit der Magie bedienen. Sie mögen eine Packung Lehm oder Kräuter zu Heilzwecken verwenden. Doch wenn sie die Packung entfernen, bringen sie irgendeinen Gegenstand, vielleicht einen Stein oder einen alten Lumpen, herbei und behaupten, dieser sei die Ursache für die Krankheit gewesen, die sie nun vom Körper beseitigt hätten.
104. Was kann man über die Opfer sagen, die mit der „Landmedizin“ verbunden sind?
104 Wir haben bereits gelesen, was Gott, der Allmächtige, von denen hält, die Magie und Zauberei ausüben, und daß er sie für ‘verabscheuungswürdig’ hält (5. Mose 18:10-12; siehe Abschnitt 58 bis 61). Die „Landmedizin“ bedient sich oft verschiedener Zeremonien, Riten und Opfer, um die „Götter“ anzurufen. Was würde es daher bedeuten, wenn dich ein „Landdoktor“ aufforderte, ein Hähnchen oder eine Ziege zum Opfern zu bringen? Wem würde ein solches Tier in Wirklichkeit geopfert werden? Der inspirierte Apostel Paulus antwortet: „Die Dinge, die die Nationen opfern, [opfern] sie Dämonen ... und nicht Gott; und ich will nicht, daß ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet“ (1. Korinther 10:20-22).
105. Was sollten wir tun, wenn wir oder unsere Kinder bei Anwendung annehmbarer Behandlungsmethoden nicht gesund werden?
105 Wenn wir uns von dem Einfluß der Dämonen frei machen möchten, können wir uns nicht in das Netz falscher Bräuche und Überlieferungen zurückziehen lassen und erwarten, weiterhin frei zu bleiben. Was aber, wenn wir schon mit allen statthaften Methoden versucht haben, Heilung zu finden, aber noch keinen Erfolg gehabt haben? Die Bibel sagt uns: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen“ (Psalm 55:22). Bete zu ihm, nicht daß du durch ein Wunder geheilt wirst, sondern daß du die Weisheit haben mögest, die richtige Behandlung zu wählen, und vor allem, daß du geistig gesund und stark bleiben und immer einen festen Glauben und eine positive Einstellung haben mögest, ganz gleich, wie langwierig oder wie schwer deine Krankheit sein mag. Du kannst Jehova auch deine Kinder anbefehlen. Sie verdanken ihm ihr Leben. Er kann sie auch am Leben erhalten, aber nicht durch „schützende Medizinen“ oder Schnüre, durch Opfer, Riten und andere Zeremonien.
106. Welche Hoffnung gibt Gottes Dienern Kraft, wenn sie krank werden und sogar sterben mögen?
106 Wir wissen, daß Menschen, die Spiritismus ausüben, auch Heilkundige und „Landdoktoren“, früher oder später aus irgendeinem Grund krank werden und sterben. Selbst wenn Gottes wahre Diener und ihre Kinder, die sich vom Spiritismus fernhalten, eine Zeitlang leiden mögen oder sogar eine unheilbare Krankheit haben, werden sie durch eine wunderbare Hoffnung gestützt. Sie wissen, daß Jehova Gott eine Zeit festgesetzt hat in der er alle Krankheiten und sogar den Tod beseitigen wird. Diejenigen, die Gott treu bleiben, werden dann die lebengebenden Vorkehrungen empfangen können, die durch den „Strom von Wasser des Lebens“ dargestellt werden, an dessen Seiten Bäume stehen, deren Blätter „zur Heilung der Nationen“ dienen (Offenbarung 22:1, 2). Selbst wenn wir mit dem Tod rechnen müssen, können wir die Worte Jesu im Sinn haben: „Wer irgend seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer aber irgend seine Seele um meinetwillen verliert, wird sie finden“ (Matthäus 16:25). Anstatt zu versuchen, unser Leben durch unreine spiritistische Bräuche zu retten, können wir auf die Allmacht Gottes vertrauen und hoffen, daß er uns in seiner neuen Ordnung durch die Auferstehung wieder zum Leben bringen wird.
TRÄUME
107, 108. (a) Weshalb benutzt Jehova heute keine Träume, um uns zu leiten? (b) Welche schlechten Auswirkungen hat es, wenn man auf Träume vertraut?
107 Der unsichtbare Widersacher, Satan, kann auch Träume benutzen, um Gottes Diener von der reinen Anbetung abzuwenden. Viele Leute messen Träumen große Bedeutung bei. In einigen Fällen scheinen sie Ereignisse vorauszusagen, die später tatsächlich eintreffen. Es stimmt auch, daß in alter Zeit einige Diener Gottes, wie zum Beispiel Jakobs geliebter Sohn Joseph, benutzt wurden, um gewisse Ereignisse durch Träume vorherzusagen. Wir müssen jedoch im Sinn behalten, daß damals noch nicht alle Schriften der Bibel vorhanden waren, die als vollständige Anleitung gedient hätten. Heute haben wir sie aber. Über sie lesen wir: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert ..., damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17).
108 Gottes Wort, die Bibel, gibt uns eine VOLLSTÄNDIGE Anleitung für jede gute Tätigkeit. Seit ihre Niederschrift abgeschlossen ist, leitet Gott seine wahren Diener bis auf den heutigen Tag durch dieses inspirierte Wort und nicht durch Träume. Ja, sein Wort warnt uns vor Träumen, die mit Wahrsagerei und falscher Anbetung verbunden sind, denn es heißt darin: „Die, die Wahrsagerei treiben, haben ihrerseits in einer Vision Falschheit geschaut, und wertlose Träume reden sie ständig“ (Sacharja 10:2; 5. Mose 13:1-3). Gottes inspiriertes Wort wird uns auf den richtigen Weg leiten. Doch wer auf Träume vertraut, wird mit Sicherheit auf einen Irrweg geführt, hinweg von der wahren Anbetung (Jeremia 23:25-27, 32; 27:9, 10).
EINE HERRLICHE ZUKUNFT FÜR WAHRE ANBETER
109. Inwiefern dient Gottes Wort zu deinem Segen und Schutz?
109 Statt dein Vertrauen auf Träume zu setzen, wende dich den wunderbaren Prophezeiungen zu, die in Gottes Wort enthalten sind. Gottes Wort täuscht dich nicht, sondern sagt dir die Wahrheit über den Geisterkult und über den Zustand der Toten. Dadurch, daß es dir zeigt, daß die Toten ohne Bewußtsein sind und den Lebenden weder helfen noch schaden können, befreit es dich von versklavender Furcht. Es schützt dich, indem es die Dämonen als betrügerische Geister bloßstellt, die vorgeben können, Verstorbene zu sein, und dadurch viele Menschen täuschen. Wenn du dagegen die Lehren der Bibel in deinem täglichen Leben anwendest, wirst du feststellen, daß sie ein großer Gewinn für dich sind, denn sie bewirken Glück und Herzensfrieden. Außerdem kannst du erkennen, wie genau sich heute biblische Prophezeiungen erfüllen.
110. Was ist „Babylon die Große“?
110 Was verraten uns diese Prophezeiungen über die Zukunft? Sie zeigen, daß in kurzem alle falsche Anbetung, auch die Anbetung selbstsüchtiger unsichtbarer Geister, sowie spiritistische Überlieferungen und Bräuche vollständig beseitigt werden. In der Bibel werden alle falschen Religionen der Welt, auch die der Christenheit, mit einer symbolischen unreinen Frau verglichen, die „Babylon die Große“ genannt wird. Sie wird als ein großes Stadtkönigreich dargestellt, das „auf vielen Wassern sitzt“, und diese Wasser bedeuten „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“ (Offenbarung 17:1, 5, 15, 18).
111. Weshalb fordert Jehova sein Volk auf, aus Babylon der Großen hinauszugehen?
111 Wir können erkennen, wie die falsche Religion in ihren verschiedenen Formen ein Weltreich aufgebaut hat, das Menschen in allen Teilen der Erde bis auf den heutigen Tag versklavt und bedrückt. Zu dieser symbolischen Stadt sagt Gottes Wort: „Durch deine spiritistischen Bräuche wurden alle Nationen irregeführt“ (Offenbarung 18:23). Da die falsche Religion von selbstsüchtigen unsichtbaren Geistern gebraucht wird, um die Menschen irrezuführen und sie von der reinen Anbetung abzuwenden, haßt Gott sie. Über das Weltreich der falschen Religion, Babylon die Große, sagt die Bibel: „Sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“ Die Dämonen und ihr Herrscher Satan haben zwar übermenschliche Kräfte, doch im Vergleich zu Jehova Gott und seinen Engelscharen sind sie schwach. Diese selbstsüchtigen unsichtbaren Geister werden Personen, die unbiblische Bräuche ausüben, nicht retten können, wenn Gott das Weltreich der falschen Religion, Babylon die Große, beseitigt. Deshalb warnt uns Gott: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden“ (Offenbarung 18:4, 8).
112. Welcher Krieg wird dann folgen? Wer wird ihn überleben?
112 Der Vernichtung der falschen Religion wird schnell der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, folgen. Dann wird der verherrlichte Christus Jesus als Gottes Beauftragter die majestätischen Heerscharen himmlischer Engel gegen alle irdischen Feinde Gottes führen. So wird Gott die Erde von allem Bösen reinigen, wie eine Frau ihre Wohnung reinigt (Offenbarung 16:14-16). Wird es irgendwelche Überlebenden geben? Die Bibel sagt: „Die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden. Was die Bösen betrifft, sie werden selbst von der Erde weggetilgt werden; und was die Treulosen betrifft, sie werden davon weggerissen werden“ (Sprüche 2:21, 22). Ja, „die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen, und sie werden in der Tat ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Psalm 37:10, 11, 29; Sprüche 12:7).
113. Welche herrliche Zukunft liegt vor uns?
113 Kannst du dir vorstellen, zusammen mit wirklich demütigen und liebevollen Menschen auf einer zu einem schönen Paradies wiederhergestellten Erde zu leben, nicht unter einem selbstsüchtigen, bedrückenden politischen System, sondern unter einer vollkommenen, gerechten Regierung? (Daniel 2:44; Jesaja 65:17, 21, 22, 25). Würdest du gern in einer Zeit leben, in der Gottes Wille auf der Erde wie im Himmel geschieht und in der die Menschen den Krieg nicht mehr lernen? (2. Petrus 3:13; Matthäus 6:10; Micha 4:3, 4). Weder Krankheit noch Schmerz, noch Todesfurcht wird es dann mehr geben. Ja sogar diejenigen, die durch den Spiritismus so viel Leid auf der Erde angerichtet haben, das heißt der Teufel und seine Dämonen, werden für immer vernichtet werden. Welch eine herrliche Zukunft doch Gottes Wort in Aussicht stellt: ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde in Frieden, Sicherheit und Gesundheit! (Offenbarung 21:3, 4; 20:10).
114, 115. Was mußt du daher tun?
114 Wenn du das Leben liebst, dann erwirb weiterhin Erkenntnis über den allmächtigen Gott und seine Vorsätze. Jesus Christus sagte in einem Gebet zu seinem himmlischen Vater: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3).
115 Du mußt jedoch wirklich Anstrengungen unternehmen. „Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens“, schrieb der Apostel Paulus. Zu welchem Zweck? Um ‘das ewige Leben fest zu ergreifen’ (1. Timotheus 6:12). Ja, befreie dich aus dem umstrickenden Netz, das die Menschen selbstsüchtigen unsichtbaren Geistern versklavt. Dann fahre fort, dem ‘Teufel zu widerstehen, und er wird von dir fliehen. Nahe dich aber Gott, und er wird sich dir nahen’ (Jakobus 4:7, 8). Bekunde einen starken Glauben. Und möge der „Vater inniger Erbarmungen und der Gott allen Trostes“ dir den Sieg gewähren sowie die Freude, ihm in seiner gerechten neuen Ordnung ewig zu dienen (2. Korinther 1:3).
[Fußnote]
a Weitere Beweise für die Wahrhaftigkeit der Bibel sind in den Büchern Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? und „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“ zu finden.
[Bild auf Seite 5]
Diese Frau besucht einen „Medizinmann“, da sie glaubt, daß er ihrem Kind helfen kann.
[Bild auf Seite 16]
Statuen, die die Geister verstorbener Vorfahren darstellen, werden in dem irrigen Glauben hergestellt, diese Vorfahren seien in der Geisterwelt am Leben.
[Bild auf Seite 17]
Fische, Vögel und Landtiere werden in der Bibel ebenso wie der Mensch als „Seelen“ bezeichnet. Doch keine dieser Seelen ist unsterblich.
[Bild auf Seite 20]
Während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi werden Verstorbene zum Leben zurückgebracht.
[Bild auf Seite 30]
Gott gebot im alten Israel, jeden, der Spiritismus ausübte, zu steinigen.
[Bild auf Seite 34]
Einige halten bestimmte Bäume, große Felsen, Wasserfälle, Berge und andere Objekte für die Wohnstätte unsichtbarer Geister.
[Bild auf Seite 37]
Falsche Ansichten halten viele Menschen in einem „Netz“ der Furcht verstrickt.
[Bild auf Seite 42]
Genausowenig, wie eine Vogelscheuche gehen oder reden oder jemandem helfen oder schaden kann, können es von Menschen gemachte Bilder tun.
[Bild auf Seite 43]
Hat ein von Menschen hergestellter Götze übermenschliche Kräfte? Dieser Götze ist aus dem gleichen Baum gemacht, von dem auch das Holz für die Feuerstelle genommen wurde. Wie sollte der Götze Menschen helfen oder schaden können, wenn er doch genauso verbrannt werden kann wie das Feuerholz?
[Bild auf Seite 45]
Tausende haben sich vom Spiritismus abgewandt und haben damit in Verbindung stehende Gegenstände vernichtet.
[Bild auf Seite 48]
Wenn wir regelmäßig zusammenkommen, um Gottes Wort zu studieren, können wir erfolgreich gegen die „Geistermächte in den himmlischen Örtern“ ankämpfen.
[Bild auf Seite 61]
Auf einer paradiesischen Erde werden alle Menschen und Tiere in vollkommenem Frieden leben. Hunger, Trauer, Krankheit und Tod wird es nicht mehr geben.