Die Einladung zum Festmahl annehmen
1, 2. (a) In welcher Stadt herrschte David als König über ganz Israel, und auf wessen Thron saß er? (b) Wo sitzt der durch König David vorgeschattete Herrscher, und was müssen die Menschen auf der Erde daher tun, um an diesem Festmahl teilzuhaben?
JEHOVA der Heerscharen erfüllt die Prophezeiung nach Jesaja 25:6, indem er das Festmahl für alle Völker der Erde auf „diesem Berge“, an der erhabenen Stätte seines himmlischen Königreiches, bereitet. Auf dem irdischen Berg Zion und in der irdischen Stadt Jerusalem herrschte vor 3000 Jahren König David im Namen Jehovas. Er war der Vertreter Jehovas der Heerscharen, des eigentlichen Königs des Volkes, und darum wurde von ihm gesagt, er sitze auf dem „Thron Jehovas“. Davids weiser Sohn Salomo saß als nächster auf diesem Thron. (1. Chron. 11:4-9; 29:23) Auf dem himmlischen Berg Zion ist im Jahre 1914 Jesus Christus, der Sohn Gottes, der von König David vorgeschattet worden war, auf den Thron erhoben worden, und er sitzt nun buchstäblich auf dem Thron Jehovas, zur Rechten Gottes. (Ps. 110:1, 2; Apg. 2:29-36; Offb. 3:21) Durch ihn bereitet Gott das verheißene Festmahl vor.
2 Wollen also die Völker der Erde, des sichtbaren Herrschaftsgebiets des Königreiches Gottes, an diesem Festmahl teilhaben, so müssen sie sich diesem himmlischen Königreich des geliebten Sohnes Gottes unterstellen und ihm treu und ergeben sein. Um das zu tun, müssen sie die Erde nicht verlassen und nicht in den Himmel eingehen.
3. Für wen hat Gott die Teilnahme an diesem Festmahl ermöglicht, und warum war eine solche Vorkehrung nötig?
3 Jehova der Heerscharen sorgte durch seinen Sohn Jesus Christus dafür, daß dieses Festmahl für alle Völker möglich wird. Wie denn? Auf folgende Weise: Nahezu 6000 Jahre sind die Menschen nun gestorben und mußten daher aufhören zu essen und zu trinken. Um essen und trinken zu können, müssen wir leben und gesund sein. Wir können aber auch nicht leben, ohne zu essen und zu trinken. Da der erste Mensch jedoch gegen Gott, den Schöpfer, sündigte und Gottes Todesurteil über sich brachte, bevor er Vater wurde, haben wir alle die Sünde und den Tod ererbt. (Röm. 5:12-14) Wegen ihrer Auflehnung und ihrer Sünde gegen ihren Schöpfer wurden der erste Mann und seine Frau aus ihrer vollkommenen paradiesischen Wohnstätte im Garten Eden vertrieben und mußten außerhalb des Gartens sterben. Die Verwüstung der Erde sowie Not, Dürre, Hunger und Unterernährung sind die natürlichen Folgen der Sündhaftigkeit des Menschen. Der christliche Apostel Paulus sagte: „Der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod, die Gabe aber, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“ — Röm. 6:23.
4. Wie machte Gott dieses Festmahl durch seinen Sohn möglich, und mit welchen Worten verglich sich der Sohn mit Speise?
4 Um das Menschengeschlecht von dem Urteil, das wegen der Sünde auf ihm lastet, zu erlösen und es von der Todesstrafe zu befreien, ließ Jehova Gott seinen Sohn, den vollkommenen Menschen Jesus Christus, auf der Erde eines Opfertodes sterben. Jesus Christus starb kinderlos und opferte somit sogar sein Recht, auf der Erde Vater eines vollkommenen Menschengeschlechts zu werden. Lange vorher war das Volk, dem er auf der Erde angehörte, während seiner vierzigjährigen Wüstenwanderung durch übernatürliche Nahrung am Leben erhalten worden. Jesus verglich deshalb sein vollkommenes Opfer mit dieser Speise. Er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens ... Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, wird er immerdar leben, und in der Tat das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch zugunsten des Lebens der Welt.“ — Joh. 6:48-51.
5. Wo befindet sich das „Brot des Lebens“ jetzt, und was müssen darum die Völker auf der Erde nun tun, um immer davon essen und ewig leben zu können?
5 Nun ist dieser Sohn Gottes, Jesus Christus, wieder im Himmel und herrscht im Königreich seines himmlischen Vaters. Er ist im Vollbesitz des Wertes seines menschlichen Opfers, des „Brotes des Lebens“. Ist es da verwunderlich, daß die Völker Gottes Königreich auf dem himmlischen Berg Zion anerkennen müssen, wenn sie immer essen und ewig auf der Erde leben möchten. Sie müssen Gottes regierenden Sohn, Jesus Christus, als König anerkennen, müssen ihm gehorchen und ihm unerschütterlich treu sein. Um das tun zu können, müssen sie Glauben haben.
6. (a) Warum ist schon allein der Genuß des „Brotes des Lebens“ ein Festmahl? (b) In welchem Sinne wird sich die Prophezeiung Jesajas über das Festmahl für alle Völker erfüllen?
6 Wer dieses himmlische „Brot des Lebens“ im Glauben zu sich nimmt, genießt heute schon ein köstliches Mahl, ein Festmahl, wenn man bedenkt, daß er dadurch ewiges Leben erlangen kann. Von welchem irdischen Festmahl — es mag noch so üppig sein — könnte man heute sagen, die Teilnehmer erhielten dadurch ewiges Leben? Die Menschen, die sich dem Königreiche Gottes, dessen Herrschaft in den Händen des Sohnes Gottes ruht, beugen, werden jedoch nicht nur durch Glauben essen. Sie werden auch buchstäbliche, irdische Speise genießen, die ihnen dieses Leben in Frieden, Gesundheit und Glück für immer erhalten wird. Jesajas Prophezeiung über ein Festmahl für alle Völker erfüllt sich nicht nur in geistigem, sondern auch in buchstäblichem Sinne. Die loyalen, gehorsamen Völker werden buchstäblich essen, sie werden Speisen genießen, die mit „markigen Fettspeisen“ verglichen werden könnten und die ihr Herz stärken und ihr „Angesicht glänzen“ machen. Sie werden geläuterten, abgelagerten Wein trinken, der ihr Herz erfreut. (Ps. 104:14, 15) Es wird keine schädlichen Auswirkungen für sie haben.
7. Wie sagt der über Salomo geschriebene 72. Psalm die Wohlfahrt voraus, die unter dem Königreich des geliebten Sohnes Gottes auf der Erde herrschen wird?
7 Die biblischen Prophezeiungen beschreiben die Wohlfahrt, die unter der königlichen Herrschaft des geliebten Sohnes Gottes herrschen wird. In dem über König Salomo geschriebenen prophetischen Psalm lesen wir: „Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde. Es wird Überfluß an Getreide sein auf der Erde, auf dem Gipfel der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde.“ (Ps. 72:6-8, 16, Fußnote) Die Herrschaft des Königs Salomo war eine solche Zeit des Überflusses. Jesus Christus aber, der durch Salomo vorgeschattet wurde, ist größer als Salomo. (Matth. 12:42) Folglich wird unter dem Königreich Christi auf der Erde noch weit größerer Überfluß herrschen als in den Tagen des Königs Salomo.
DAS PARADIES WIEDERHERGESTELLT UND ÜBER DIE GANZE ERDE AUSGEDEHNT
8. Welche Veränderungen werden gemäß den Worten, die Jesus zu dem neben ihm an einem Pfahl sterbenden mitfühlenden Übeltäter sprach, unter dem Königreich auf der Erde vor sich gehen?
8 Damit die Erde die Fülle hervorbringen kann, die es ermöglichen wird, den Hunger aller Menschen zu stillen und die Bedürfnisse aller zu befriedigen, müssen auf ihr gewaltige Veränderungen vor sich gehen. In dem irdischen Paradies, das Gott dem ersten, vollkommen und sündlos erschaffenen Menschenpaar als Wohnstätte gegeben hatte, herrschte kein Nahrungsmittelmangel. Unter dem Königreich Christi, das vom himmlischen Berg Zion aus regiert, wird dieses Paradies wiederhergestellt und über die ganze Erde ausgedehnt. Es wird somit groß genug sein und allen Menschen Platz zum Leben bieten. Die Worte, die der sterbende Jesus Christus an jenem düsteren 14. Nisan des Jahres 33 zu dem neben ihm an einem Pfahl hängenden mitfühlenden Übeltäter sprach, haben demnach eine wunderbare Bedeutung, sie lauteten: „Wahrlich ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ — Luk. 23:43, NW; Reinhardt.
9. Welche prophetische Beschreibung dieses erdenweiten Paradieses finden wir im 65. Psalm?
9 Die Schönheit dieses erdenweiten Paradieses unter Gottes Königreich und seine Fülle sind für uns unvorstellbar. Sie werden im 65. Psalm, der an Gott in Zion gerichtet ist, prophetisch beschrieben. Wir lesen dort unter anderem: „Du hast dich der Erde fürsorglich angenommen und ihr Überfluß gewährt, du bereicherst sie sehr: Gottes Bach ist voll Wassers. Du bereitest ihr Getreide, wenn du sie also bereitest. Du tränkest ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs. Du hast gekrönt das Jahr deiner Güte, und deine Spuren triefen von Fett. Es triefen die Auen der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel. Die Triften bekleiden sich mit Herden, und die Täler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen.“ — Ps. 65:1, 9-13, Fußnote.
10. Was wird die Erde dann gemäß Psalm 67 geben, und warum?
10 In Psalm 67:6, 7 werden dieser Beschreibung noch folgende Worte hinzugefügt: „Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen. Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fürchten.“
11. Wie wird sich dann die Prophezeiung nach Micha 4:3, 4 erfüllen?
11 In dieser friedlichen, vom Krieg befreiten Welt wird sich auch die Prophezeiung nach Micha 4:3, 4 buchstäblich erfüllen: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“
NICHT NUR MATERIELLE SPEISE
12. Wird unter Gottes Königreich die Versorgung der Menschheit mit materieller Speise genügen? Was benötigt der Mensch nach den Worten Jesu zum Leben?
12 Die Völker, die das Vorrecht haben werden, unter dem von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, herbeigeführten Königreich Gottes zu leben, werden aber nicht nur in materieller Hinsicht mit Speise und Trank versorgt werden. Heute kann sich selbst der Mensch, der alles zu essen und zu trinken hat, was sein Herz begehrt und was ihm sein Arzt verschreiben mag, nicht ewig am Leben erhalten. Um ewig leben zu können, benötigt er jetzt schon mehr als nur materielle Nahrung, aber auch dann, unter Gottes Königreich, benötigt er mehr als nur die buchstäbliche Speise. Am Ende einer vierzigtägigen Fastenzeit bezog sich Jesus Christus auf die Worte Gottes und sagte: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.‘“ (Matth. 4:4; 5. Mose 8:3) Die geistige Speise ist sogar notwendiger als die materielle Nahrung, und diese geistige Speise ist Gottes Wort. Sein Wort enthält seine Anweisungen und seine Gebote, die uns erkennen lassen, wie wir handeln sollten. Die eigentliche lebengebende Speise des Menschen besteht darin, Gottes Wort zu befolgen und Gottes Willen zu tun.
13. Was sagte Jesus über seine Speise und über die Unzulänglichkeit des materiellen Überflusses, Leben zu vermitteln?
13 Jesus Christus, der größte Mensch, der je auf der Erde lebte, wies auch auf diese Tatsache hin. Als er wieder einmal hungrig war, sagte er, bevor er die buchstäbliche Nahrung zu sich nahm, die man ihm anbot: „Meine Speise ist die, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ (Joh. 4:34) Vor dem Materialismus warnend, sagte Jesus: „Hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ „Denn die Seele ist mehr wert als Speise und der Leib mehr als Kleidung.“ (Luk. 12:15, 23) Besonders der Hungrige läuft Gefahr, die materielle, irdische Speise zu einem Gott zu machen und seinen Bauch wie einen Gott zu verehren.
14. In welcher Form mußte Gott den hungrigen Indern erscheinen, damit sie ihn annehmen würden? Welche Menschen können aber ebenfalls ihren Bauch zum Gott machen
14 Mahatma Gandhi, der indische Heilige, wies vor Jahren darauf hin, daß die unterernährten Massen Indiens, die mit höchstens einer Mahlzeit am Tag auskommen müssen, diesen unheimlichen Drang hätten. Er sagte vor Journalisten: „Für die Millionen, die täglich nicht einmal zwei Mahlzeiten zu sich nehmen können, ist Gott nur noch annehmbar, wenn er ihnen in Form von Nahrung erscheint.“ Doch nicht nur die hungrigen Massen, sondern auch die im Überfluß Lebenden können die buchstäbliche Speise zu einem ihrer falschen Götter machen, können ihren Bauch als Gott verehren und den wahren Gott und seine Vorkehrungen zur Erlangung des ewigen Lebens außer acht lassen. — Phil. 3:19; New York Times Magazine, 20. Dezember 1959, Seite 28.
15. Wovor sollten sich die Israeliten nach den warnenden Worten Moses’ hüten, wenn sie in das Land kämen, das von Milch und Honig floß? (b) Wie muß Jesus, der jetzt im Himmel regiert, über die für die Menschen lebenswichtige Speise denken?
15 Der Prophet Moses warnte die Israeliten davor, Jehova Gott zu vergessen, wenn sie in das Land kämen, „das von Milch und Honig“ floß, und wenn sie sich an dessen Fülle von guten Dingen erfreuten. Würden sie diese Warnung nicht beachten, so würden sie sich schließlich der Anbetung anderer Götter zuwenden, und das würde zu ihrer Vernichtung führen. (5. Mose 8:10-20) In ähnlichem Sinne gebot Jesus Christus kurz vor seiner Rückkehr in den Himmel seinen treuen Nachfolgern, bis an die äußersten Enden der bewohnten Erde zu gehen und Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, indem sie ihnen geistige Speise brächten, das heißt sie das lehrten, was er ihnen geboten hatte. (Matth. 28:18-20; Luk. 24:44-49; Apg. 1:6-11) Wenn Jesus damals schon so über die geistige Speise dachte, als er noch als Mensch auf der Erde war, wieviel mehr muß er heute so über sie denken, da er auf dem himmlischen Berg Zion regiert?
16. Wie weisen die Worte nach Jesaja 11:1-9 auf die unter dem Königreich Christi vorhandene geistige Speise hin, und was bedeutet nach Jesu Worten Leben für die Menschen?
16 Das wird auch durch folgende Worte bestätigt, die der Prophet Jesaja über die Herrschaft Jesu, der ein Nachkomme Isais, des Vaters des Königs David war, äußerte: „Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften ... Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde wird voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Jes. 11:1-9) Dadurch, daß die Bewohner der Erde ihre Erkenntnis Gottes mehren und gemäß dieser geistigen Speise leben, werden sie ewiges Leben erlangen, denn Jesus selbst sagte im Gebet zu Gott: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ — Joh. 17:3.
AUCH DIE TOTEN SOLLEN DEM FESTMAHL BEIWOHNEN
17. (a) Welche Befürchtungen, die weitsichtige Männer heute hegen, hatte Gott nicht, als er Adam und Eva in Eden segnete? (b) Wer soll gemäß dem Vorhaben Gottes dem erdenweiten Festmahl daher ebenfalls beiwohnen?
17 Heute befürchten weitsichtige führende Männer, daß bis zum Ende dieses Jahrhunderts oder kurz danach mehr Menschen auf der Erde sein werden, als sie ernähren kann. Sie sind daher der Ansicht, der Bevölkerungszuwachs müsse geregelt und von jeder Generation auf ein bestimmtes Maximum beschränkt werden. Jehova Gott aber, der ein Festmahl für alle Völker verheißen hat, hegt keine solchen Befürchtungen. Als er den ersten Mann und die erste Frau erschaffen und sie in den paradiesischen Garten Eden gesetzt hatte, gebot er ihnen, Kinder hervorzubringen, die Erde zu füllen, sie sich untertan zu machen (nicht sie zu verderben) und über alle Tiere zu herrschen. (1. Mose 1:20-28) Die Erde ist bisher noch nie in dem Maße mit Menschen bevölkert gewesen, wie Jehova Gott es im Sinn hatte, als er mit Adam und Eva sprach. Unter dem Königreich seines Sohnes Jesus Christus wird jedoch dafür gesorgt werden, daß sie mit Menschen nach Gottes Bild und Gleichnis gefüllt und dem Menschen zu seinem Nutzen und zum Nutzen der Tiere vollständig unterworfen wird. Zu diesem Zweck beabsichtigt Gott, der Allmächtige, sogar die in den Gräbern ruhenden Toten dem erdenweiten Festmahl beiwohnen zu lassen.
18, 19. Wieso kann gesagt werden, die Völker seien gleichsam in einen Schleier gehüllt und die Nationen mit einer Decke bedeckt?
18 Gott inspirierte seinen Propheten Jesaja, der Ankündigung des Festmahls noch folgende Worte hinzuzufügen: „Und er wird auf diesem Berge den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er auf ewig; und der Herr, Jehova, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht.“ — Jes. 25:7, 8.
19 Muß Gott das nicht tun, damit an dem Festmahl für alle Völker unbeschränkte, ungetrübte Freude herrschen kann? Sind die Völker in ihrer Hoffnungslosigkeit, in der sie keinen Ausweg sehen und keine Aussicht auf bessere Zustände und ein freieres, unbeschwerteres Leben haben, nicht wie in einen Schleier gehüllt? Sind die Nationen nicht wie mit einer Decke bedeckt, die sie daran hindert, klar zu sehen, die es ihnen erschwert, Gott deutlich zu erkennen, ja die es ihnen unmöglich macht, seine volle Gunst zu genießen, und die sich wie ein Fluch auf sie gelegt oder wie ein Leichentuch über sie ausgebreitet hat? Die Verwirrung, die Ratlosigkeit, die Bestürzung, das Elend und die Hoffnungslosigkeit der heutigen Völker und Nationen bestätigen, daß es so ist.
20. Wie wird Gott diesen Schleier und diese Decke „auf diesem Berge“ vernichten?
20 Gott, der Höchste, hat von seiner erhabenen Stellung aus diesen Schleier, der alle Völker einhüllt, gesehen und hat sich vorgenommen, ihn gemäß seiner Verheißung, alle Familien der Erde zu segnen, zu beseitigen. „Auf diesem Berge“, das heißt durch sein Königreich auf dem himmlischen Berg Zion, wird er das verdunkelnde Etwas vernichten, das das Licht seiner herrlichen Wahrheit daran hindert, durchzuscheinen und die Menschen frei zu machen. (Joh. 8:32; 2. Kor. 6:14-16; 4:4-6) Er wird die Decke, die sich über alle Nationen ausgebreitet hat, vernichten, das heißt das Urteil, das wegen der Sünde, die wir von unseren ungehorsamen Ureltern ererbt haben, aufheben. Er hat durch das sündensühnende Opfer des Lammes Gottes, Jesu Christi, des jetzigen Königs, hinreichend für die Aufhebung dieses Urteils gesorgt. (Joh. 1:29, 36) Welch eine Erlösung für alle, die das alles erleben werden!
21. Wem wird das alles zugute kommen, und was muß Gott tun, um seine in Jesaja 25:8 niedergeschriebene prophetische Verheißung zu erfüllen?
21 Aber nicht nur die Lebenden werden aus dieser Vorkehrung Nutzen ziehen. Sie wird auch den Milliarden Verstorbenen zugute kommen. Wie könnte Gott „den Tod ... auf ewig“ verschlingen, wenn er den Tod, den wir von dem Sünder Adam ererbt haben, weiterhin über seine Opfer herrschen ließe? Wie würde Gott „die Tränen abwischen von jedem Angesicht“, wenn Menschen weiterhin um ihre lieben Angehörigen und Freunde trauern müßten, die ihnen durch diesen großen Feind, den Tod, entrissen wurden? Damit Gott seine prophetische Verheißung erfüllen kann, muß er die Toten auferwecken, und wir brauchen nicht zu befürchten, daß die Erde dadurch übervölkert wird. Dank seiner Weisheit und Macht wird Gott dafür sorgen, daß die Erde durch die Auferstehung der Toten nicht überfüllt wird.
22, 23. (a) Bezieht sich die in Jesaja 25:8 aufgezeichnete Verheißung nur auf die 144 000, weil Paulus sie in dieser Verbindung anführte? (b) Wo wird diese Prophezeiung ebenfalls teilweise angeführt, in welchem Zusammenhang, und um uns welche Gewähr zu geben?
22 Der Tod wird nicht nur für die 144 000 Miterben Jesu Christi auf ewig verschlungen werden, die mit Christus das himmlische Königreich ererben werden und auf die der Apostel Paulus nach 1. Korinther 15:54 diese herrliche Prophezeiung zuerst anwandte. Bis heute sind schon weit mehr Menschen gestorben als diese 144 000 von der Erde Erkauften, und es werden auch künftig noch viele sterben. Wenn der Tod auf ewig verschlungen werden soll, dann muß er in bezug auf alle übrigen Menschen ausgelöscht werden, und das wird auch geschehen. Im zweitletzten Kapitel des letzten Buches der Bibel, der Offenbarung, wird diese Prophezeiung Jesajas ebenfalls teilweise zitiert. Warum? Um uns eine letzte Gewähr für die Auferstehung der Toten zu geben. Nach dem Bericht in der Offenbarung sah der Apostel Johannes, wie dem himmlischen Königreich Gottes die Macht über die Erde endgültig übertragen wird, wie es die irdischen Verhältnisse umgestaltet und so eine „neue Erde“ herbeiführt.
23 Dann hörte Johannes eine Stimme vom Throne Gottes her die Prophezeiung Jesajas anführen und sagen: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:1-4; Jes. 25:8) Deshalb werden die Toten von Gottes Einladung zu dem üppigen Festmahl hören und sie annehmen können.
24. Was wird Jehova dann von seinem Volk hinwegtun, und warum?
24 Wie werden dann die Völker zu Gott eingestellt sein? Wie werden sie zu Gottes Volk eingestellt sein? Heute haben die Gläubigen, die sich Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus hingegeben haben, überall auf der Erde Feinde, die sie schmähen. Gerichtsprotokolle und Berichte, die in der Öffentlichkeit erschienen sind, bestätigen, daß Jehovas Zeugen überall verfolgt werden. Jesus Christus sagte diese Verfolgung voraus. Er selbst, der Hauptzeuge Jehovas, wurde von den damaligen religiösen Führern geschmäht und auf grausame Weise umgebracht. (Matth. 24:9; 10:22, 23, 34-36) Zur Zeit des Festmahls für alle Völker, dem die Lebenden und die Toten beiwohnen werden, wird es jedoch anders sein. Was geschehen wird, wenn sich Jehova in dieser liebevollen Weise der Menschheit annimmt, zeigt uns die Fortsetzung von Jesaja 25:8: „Und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Denn Jehova hat geredet.“ Jehova wird seine Zeugen bestimmt rechtfertigen und beweisen, daß er der wahre Gott ist.
25, 26. Durch wen werden die Menschen gemäß Jesaja 25:9 befriedigt werden, und welche Freude steht uns noch bevor?
25 Alle, die sich ihm hingegeben haben, um seine Zeugen zu sein und um zu seinem Volke zu gehören, werden dann glücklich und vollauf befriedigt sein. Der nächste Vers der Prophezeiung gibt uns diese Zusicherung mit den Worten: „Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, daß er uns retten würde; da ist Jehova, auf den wir harrten [hofften, AB]! Laßt uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung!“ — Jes. 25:9.
26 Ist das nicht ein Gott, wie ihn sich rechtdenkende, lernbereite Menschen wünschen? Ist das nicht ein Gott, auf den man wirklich hoffen kann? Er wird uns nie enttäuschen und unsere Hoffnungen nicht erschüttern, sofern wir auf die Erfüllung seines Wortes harren. Wir können uns jetzt schon über seine Vorkehrungen zu unserer ewigen Rettung freuen. Da wir unsere Freude über diese Segnungen unmöglich für uns behalten können, sind wir eifrig bemüht, sie mit anderen zu teilen. Die Freude an der endgültigen, ewigen Rettung, die er uns durch seinen regierenden König, Jesus Christus, zuteil werden läßt, steht uns noch bevor.
ALLE HINDERNISSE FÜR IMMER BESEITIGT
27, 28. (a) Was ist das große Hindernis, von dem wir noch befreit werden müssen? (b) Wovon ist das hier erwähnte Volk von Moab ein Sinnbild, und was wird in Jesaja 25:10-12 über dieses Volk gesagt?
27 Gegenwärtig steht der Durchführung dieses Festmahls für alle Völker noch ein großes Hindernis im Wege. Dieses Hindernis muß noch beseitigt werden; wir müssen noch von ihm befreit werden. Was ist das für ein Hindernis? Es ist die bedrückende, ungöttliche Organisation Satans, des Teufels, der des Menschen größter lebender Feind ist. Diese Organisation muß noch vernichtet werden. Ihr sichtbarer Teil muß mit Gewalt beseitigt werden und von der Erde verschwinden, denn die Erde gehört Gott, dem Schöpfer, und ist das Herrschaftsgebiet seines Königreiches. Die vollständige Beseitigung dieser sichtbaren Organisation wird in Jesaja, Kapitel 25, in symbolischer Sprache vorhergesagt. In den Tagen des Propheten Jesaja war das Volk von Moab ein Teil der sichtbaren Organisation des Teufels und handelte teuflisch. Das Volk des Propheten Jesaja bekam die bedrückende Hand Moabs mehrmals zu spüren, und schließlich schlossen sich die Moabiter auch einer Verschwörung gegen Jehovas Volk an. (Ps. 83:2-8) In Jesaja 25:10-12 erscheint Moab als ein Symbol der irdischen politischen Organisation des Teufels. Wir lesen dort:
28 „Denn die Hand Jehovas wird ruhen auf diesem Berge; und Moab wird unter ihm zertreten werden, wie Stroh zertreten wird in einer Mistlache. Und er wird seine Hände darin ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen [er wird mit seinen Händen darin schlagen, wie der Schwimmer mit ihnen schlägt, um zu schwimmen, NW]; und er wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände. Und deine festen, hochragenden Mauern wird er niederwerfen, niederstürzen, zu Boden strecken bis in den Staub.“
29. (a) Worauf wird die Hand Jehovas ruhen, und zu welchem Zweck? (b) Wie wer wird Jehova gleichsam mit seinen Händen schlagen, wen wird er als Werkzeug gebrauchen, und wie wird es sich auswirken?
29 Wenn sich diese Prophezeiung erfüllt, wird die Hand Jehovas der Heerscharen auf „diesem Berge“, das heißt auf dem himmlischen Berg Zion, ruhen, und durch ihre Macht werden alle auf der Erde beseitigt, die Jehovas angekündigtes Festmahl verhindern möchten. Als „Herr Zebaoth“ oder „Jehova der Heerscharen“ stehen ihm die mächtigen Hinrichtungsstreitkräfte unter dem Befehl seines Sohnes und Königs, Jesu Christi, zur Verfügung. Unter diesen wird die durch das Volk von Moab dargestellte sichtbare politische Organisation Satans, des Teufels, zertreten, ja, „wie Stroh zertreten wird in einer Mistlache“, wird sie zermalmt. Durch diese Hinrichtungsstreitkräfte versetzt Jehova der Heerscharen der sichtbaren politischen Organisation des Teufels vernichtende Schläge, wie ein Schwimmer in alter Zeit beim Schwimmen das Wasser schlug. Ihre Befestigungen, die gleichsam mit „festen, hochragenden Mauern“ umgeben sind, werden niedergestürzt und in den Staub geworfen, um nie mehr aufgebaut zu werden.
30, 31. (a) Was muß jedoch auf der Erde zuerst vernichtet werden, und wie wurde das in alter Zeit vorgeschattet? (b) Was ist somit unter der „Stadt“, von der in den prophetischen Worten Jesaja 25:1-5 die Rede ist, zu verstehen?
30 Auf diese Weise wird die sichtbare politische Organisation des Teufels von ihrer hohen Stellung herabgeworfen. Doch vorher wird Babylon die Große, das Weltreich der falschen, babylonischen Religion, gestürzt und für immer vernichtet werden. (Offb. 17:1-18) Das religiöse Reich Groß-Babylons wurde durch die an den Ufern des Euphrat gelegene alte Stadt Babylon vorgeschattet, die sich in der Geschichte des alten Volkes Israel als dessen Erzfeindin erwies. Sie war die große Bedrückerin des Volkes Jehovas. Im Jahre 607 v. Chr. zerstörte Babylon Jerusalem und dessen Tempel Jehovas und führte die am Leben gebliebenen Israeliten nach dem fernen Babylon in die Verbannung. Dort hielt es sie als Sklaven, bis der persische Eroberer Kores der Große sie im Jahre 537 v. Chr. befreite, nachdem er die babylonische Weltmacht gestürzt hatte. Keine andere Stadt würde daher besser auf die in den einleitenden Versen des 25. Kapitels des Buches Jesaja erwähnte namenlose Stadt passen als Babylon die Große, das bedrückende, tyrannische Weltreich der falschen Religion. Jehova wird sie vernichten. Darum sagte Jesaja:
31 „Jehova, du bist mein Gott; ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen; denn du hast Wunder gewirkt, Ratschlüsse [Jehovas] von fernher, Treue und Wahrheit. Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die feste Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, daß er keine Stadt mehr sei: er wird in Ewigkeit nicht aufgebaut werden. Darum wird dich ehren ein mächtiges Volk, Städte gewalttätiger Nationen werden dich fürchten. [Warum?] Denn du bist eine Feste gewesen dem Armen, eine Feste dem Dürftigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein Schatten vor der Glut; denn das Schnauben der Gewalttätigen war wie ein Regensturm gegen eine Mauer. Wie die Glut in einem dürren Lande beugtest du der Fremden [der eindringenden Eroberer] Ungestüm; wie die Glut durch einer Wolke Schatten wurde gedämpft der Gewalttätigen Siegesgesang.“ — Jes. 25:1-5, Fußnote.
32. Was werden die am Leben gebliebenen Augenzeugen der Erfüllung dieser Prophezeiung tun, und wie wird Jehova Gott dann herrschen?
32 Wenn diese religiösen und politischen Bedrücker des Volkes Jehovas vernichtet sind, werden alle irdischen Augenzeugen dieser Vernichtung Jehova, ihren Gott, noch begeisterter erheben. Sie werden seinen Namen preisen, weil er ihre Hoffnungen erfüllt und sie gerettet hat. (Jes. 25:1, 9) Es wird dann also auf der Erde niemanden mehr geben, der Gottes Vorhaben, allen Völkern ein üppiges Festmahl zu bereiten, zu vereiteln sucht. Jehova der Heerscharen wird als siegreicher König auf dem himmlischen Berg Zion im himmlischen Jerusalem herrschen, und es wird niemand mehr auf der Erde sein, der ihm seine Herrschaft streitig macht. Er wird alle Feinde Jesu Christi, seines Gesalbten, vernichtet und zum Schemel seiner Füße gemacht haben. — Ps. 110:1-6; Jes. 24:23.
33. (a) Was wird Jehova dann „auf diesem Berge“ bereiten, und wer wird es genießen? (b) Worüber können wir uns heute deshalb freuen?
33 Dann wird Jehova durch seinen regierenden Sohn, Jesus Christus, der das „Brot des Lebens“ ist, auf dem Berge seines Königreiches das langverheißene Festmahl für alle Völker bereiten. Alle, die den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben und auch die Milliarden von Verstorbenen, die auferweckt werden, werden dieses Festmahl genießen. Bestimmt werden alle, die ein aufnahmebereites Herz haben, dann Gottes gütige Einladung zu dem Festmahl annehmen und werden essen und trinken, um ewig zu leben. Wie sehr freuen wir uns doch, heute diese gute Botschaft überall kundzutun!