Die entscheidende Frage: Sind wir für oder gegen die göttliche Herrschaft?
VOR diese Frage sind auf den unter dem Motto „Göttliche Herrschaft“ durchgeführten Bezirkskongressen der Zeugen Jehovas Hunderttausende gestellt worden. Nach den bisher eingegangenen Berichten waren auf 152 dieser Kongresse 1 246 419 Personen anwesend, aber über viele Kongresse stehen die Berichte noch aus. Schließlich werden alle Menschen diese Frage entscheiden müssen, und je nachdem, wie sie sie entscheiden, werden sie am Leben bleiben oder sterben.
Wenn du bisher noch nicht vor diese entscheidende Frage gestellt wurdest, so wird dies bestimmt früher oder später noch der Fall sein. Der nachstehende kurze Bericht über das, was auf diesen Kongressen gesagt wurde, sollte dir daher helfen, dich zu entscheiden.
Diese Frage ist eigentlich nicht neu, und wir sind nicht die ersten, die sich damit befassen müssen. Auf diese Tatsache wurde am ersten Kongreßtag in dem Vortrag, betitelt „Die göttliche Herrschaft — sind wir dafür oder dagegen?“, hingewiesen.
In diesem Schlüsselvortrag wurde gezeigt, daß die Feindschaft gegen die göttliche Herrschaft im unsichtbaren Reich schon vor Jahrtausenden begonnen hat. Ein unsichtbares Geistgeschöpf oder ein Engel machte sich sowohl zum „Satan“ als auch zum „Teufel“, das heißt zu einem „Widerstandleistenden“ und zu einem „Verleumder“ Gottes. Folglich stellen sich alle, die sich der göttlichen Herrschaft widersetzen, auf die Seite Satans, des Teufels, und beweisen dadurch, daß sie genauso eingestellt sind wie andere Rebellen, zum Beispiel Adam und Eva, ihr erstgeborener Sohn Kain, die ungehorsamen Engel, die vor der Sintflut als Ehemänner mit Frauen zusammen lebten, und der nach der Sintflut lebende Nimrod.
In krassem Gegensatz zu solchen Rebellen stand der Herr Jesus Christus. Auch er mußte sich entscheiden, ob er für oder gegen die göttliche Herrschaft war. Als Satan, der „Gott dieses Systems der Dinge“, ihm die Herrschaft über die Königreiche dieser Welt anbot, schlug er dieses Angebot ab mit den Worten: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.“ (2. Kor. 4:4; Matth. 4:10) Nimmst du gegenüber der Welt und ihrer Politik den gleichen Standpunkt ein wie Jesus Christus?
WIE MAN JEHOVAS WOHLGEFALLEN ERLANGT
Auf diesen Kongressen wurde die Aufmerksamkeit auch darauf gelenkt, wie man die Souveränität Jehovas anerkennt und in das richtige Verhältnis zu ihm gelangt und es aufrechterhält. Wie wichtig und notwendig dies ist, wurde im Schlüsselvortrag mit folgenden Worten hervorgehoben:
„Wir sind heute dem Ende des ,Abschlusses des Systems der Dinge‘ sehr nahe gekommen. Die Menschenherrschaft, ausgeübt von unvollkommenen, sündigen, sterbenden Menschen, steht im Begriff, in der größten ,Drangsal‘ der Menschheit, die in der Prophezeiung der Bibel vorausgesagt worden ist, von der Oberfläche der Erde beseitigt zu werden.“
Aus diesem Grund sollte man jetzt nicht mehr zögern, für die göttliche Herrschaft Stellung zu beziehen. Das setzt voraus, daß man sich über Gottes Willen unterrichtet und dann in jeder Hinsicht danach handelt. Es setzt voraus, daß man seine Lauterkeit bewahrt, zuerst Gottes Königreich und Gottes Gerechtigkeit sucht, sich nicht an der Politik beteiligt, sondern gehorsam Gottes Königreich verkündigt.
Hat die Anerkennung der göttlichen Herrschaft dich veranlaßt, so zu handeln? Natürlich gibt es noch andere Dinge, die man tun muß, um in das richtige Verhältnis zu Gott zu gelangen.
Dieser Gedanke wurde in dem Vortrag „Dem Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft folgen“ deutlich dargelegt. Es wurde darin gezeigt, daß man seine Sünden bereuen, seinen früheren Wandel aufgeben und sich Gott durch Jesus Christus hingeben muß, um seinen Willen zu tun. Diese Hingabe an Gott muß dann durch die Taufe symbolisiert werden. Hast du diesen Schritt getan?
Einem großen Teil dieser biblischen Darlegungen lagen die Worte des Apostels Paulus aus seinem Brief an die Römer zugrunde. Die Verse 8 bis 10 des Kapitels 10 lauten:
„‚Das Wort ist dir nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen‘, das heißt das ,Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“
Im ersten Jahrhundert wurde das „Wort“ oder die Botschaft über Gott und seinen Christus den Menschen durch den Apostel Paulus und seine Mitmissionare nahegebracht, und viele von denen, die es hörten, konnten es dann wiederholen. Sie glaubten auch, daß Jesus Christus der Herr war und daß Gott ihn von den Toten auferweckt hatte. Sie wandten sich daher von der falschen Anbetung ab und gaben sich Jehova hin.
So ist es auch heute. Auch heute müssen sich diejenigen, die sich Gott hingeben, voll inniger Liebe und tiefer Wertschätzung getrieben fühlen, öffentlich zu erklären, zu bekennen oder anzuerkennen, daß Jesus Christus ihr Herr ist. Dadurch, daß sie Jesus als ihren Herrn anerkennen, erkennen sie auch Jehova Gott als ihren Eigentümer an.
Inwiefern? Hat nicht auch Jesus Christus ihr Vorbild, dies getan? Ja, er verleugnete oder entsagte sich selbst und anerkannte, daß er Jehova gehörte. Er fordert auch seine Nachfolger auf, Jehova Gott als ihren Eigentümer anzuerkennen. Nachdem sie dies getan haben, lassen sie sich, seinem Beispiel folgend, taufen. — Mark. 8:34; Matth. 3:13-17.
Du magst dich aber fragen: „Wann legt man eine ,öffentliche Erklärung zur Rettung‘ ab, um zu bekennen, daß man Jesus Christus als seinen Herrn und Jehova als seinen Eigentümer anerkennt?“ „Dieses Bekenntnis oder diese Anerkennung“, sagte der Redner, „ist das, was wir mündlich vor dem christlichen Prediger äußern, der die Taufe leitet.“ Bis zur Erstellung dieses Berichts haben sich 29 087 Personen taufen lassen und so bekannt, daß sie Gott als ihren Eigentümer anerkennen. Damit ist die Sache aber nicht erledigt, denn wie der Redner weiter ausführte, fahren nach der Taufe alle, die sich Gott hingegeben haben, fort, eine öffentliche Erklärung abzugeben, indem sie in den christlichen Zusammenkünften Kommentare geben und indem sie sich an der öffentlichen Verkündigung der biblischen Wahrheit beteiligen.
SICH GOTTES WOHLGEFALLEN ERHALTEN
In anderen Teilen dieses vortrefflichen Kongreßprogramms wurde hervorgehoben, was man tun muß, um Jehova, dem göttlichen Herrscher, so zu dienen, daß man weiterhin sein Wohlgefallen genießt.
Damit im Zusammenhang stand eine Darbietung, betitelt „Diene Jehova mit deiner ganzen Seele“, durch die gezeigt wurde, daß man Jehova völlig ergeben sein muß, um sich sein Wohlgefallen zu erhalten. Es wurde hervorgehoben, daß jemand ein gutes Herz haben und trotzdem Gottes Gunst einbüßen kann, weil er seine Seele (jede Faser seines Wesens) und seine Kraft im Dienste Jehovas nicht voll ausnutzt. Die eindringliche Warnung lautete: Hüte dich davor, deine Kraft unnötig an fruchtlose Bestrebungen zu verschwenden! Sei vielmehr immer bestrebt, als vortrefflicher christlicher Diener eifrig tätig zu sein.
In einem weiteren Programmpunkt wurde betont, daß wir Jehova nicht im Gedanken an ein bestimmtes Datum dienen, sondern daß wir dabei die Ewigkeit im Sinn behalten sollten. Der Redner, der den Vortrag hielt „Behalte bei deinem Dienst die Ewigkeit im Sinn“, erklärte dies anhand eines Beispiels. Er sagte, die Gegenwart sei wie ein Zentimeter auf einem Meßstab, der mehrere Kilometer lang sei; wir sollten daher nicht nur für die Gegenwart — den einen Zentimeter eines möglicherweise ewigen Daseins — leben.
Mit großer Begeisterung verfolgten die Anwesenden das spannende Drama über Joseph und seine Halbbrüder. In diesem Drama wurde gezeigt, daß wir die göttliche Eigenschaft der Barmherzigkeit entwickeln sollten. Wie wir uns noch erinnern mögen, prüfte Joseph seine Halbbrüder auf ihre Einstellung, bevor er ihnen sagte, wer er sei, und bevor er ihnen barmherzigerweise vergab. Dieses Beispiel veranschaulichte treffend den Unterschied zwischen Barmherzigkeit und Willfährigkeit, zwischen der Bereitschaft zu vergeben und der Bereitschaft, falsches Handeln zu entschuldigen oder durchgehen zu lassen. Die darin zum Ausdruck kommenden biblischen Grundsätze wurden dann auf die heutige Zeit angewandt, indem in Verbindung mit einem Jugendlichen, der von zu Hause weggelaufen war, gezeigt wurde, daß ein Vater seinen Kindern vergeben kann und dies auch tun sollte, daß er aber ihre Verfehlungen nicht dulden darf. Er muß dafür sorgen, daß seine Kinder zurechtgewiesen werden, damit sie sich nicht noch größere Verfehlungen zuschulden kommen lassen.
Demut, eine Eigenschaft, die man ebenfalls aufweisen muß, um sich Gottes Wohlgefallen zu erhalten, war das Thema eines weiteren Dramas, das auf diesen Bezirkskongressen mit Begeisterung aufgenommen wurde. Es war betitelt „Gürtet euch mit Demut“ und zeigte, wie wichtig es ist, nicht stolz oder hochmütig, sondern wirklich demütig zu sein. Das wurde in biblischen Zeiten durch den stolzen syrischen Heerobersten Naaman veranschaulicht. Um vom Aussatz geheilt zu werden, mußte er Glauben und Demut beweisen, indem er, wie der Diener Elisas ihm gesagt hatte, siebenmal im Jordan badete. Demut bringt wunderbare Segnungen mit sich, die dem Stolzen nie zuteil werden — das war das, was alle, die dieses Drama sahen, lernen konnten.
Eine weitere Eigenschaft, die alle aufweisen müssen, die sich Gottes Wohlgefallen erhalten möchten, ist Treue. Dies wurde in dem Vortrag „Es wird erwartet, daß man als treu erfunden wird“ besonders betont, und die Ausführungen halfen den Anwesenden, dieses Thema richtig zu verstehen. Der Redner wies unter anderem darauf hin, daß Gott jemand mit Fähigkeiten ausstatten oder dessen Fähigkeiten fördern kann. Was er aber besonders schätzt, ist Treue, denn sie ist etwas, was der einzelne selbst entwickeln muß. Einen von Herzen treuen Menschen kann Gott für jeden beliebigen Zweck gebrauchen.
Liebe und Haß waren zwei weitere Eigenschaften, die besprochen wurden, und der Christ muß beide haben, um Gott wohlgefällig zu sein. In dem Vortrag, der betitelt war „Die göttlichen Eigenschaften der Liebe und des Hasses“, wurde darauf hingewiesen, daß man das lieben muß, was Gott liebt, daß man aber andererseits das hassen muß, was er haßt, und dazu gehören Hurerei, Ehebruch, ein zügelloser Wandel, Verleumdung, boshaftes Geschwätz und ausgesprochene Feinde Gottes. Die göttliche Liebe ist eine machtvolle Kraft zum Guten; der göttliche Haß bewahrt uns davor, einen Weg zu gehen, der dem Weg Jehovas entgegengesetzt verläuft. — Ps. 119:113; Spr. 6:16-19.
„Weißt du die Macht des Gebets zu schätzen?“ Diese Frage wurde auf den Kongressen „Göttliche Herrschaft“ an alle Anwesenden gerichtet. Das Gebet wirkt wohltuend auf unser Inneres; Herz und Sinn bleiben dadurch richtig eingestellt. Es veranlaßt uns, unseren an Gott gerichteten Bitten entsprechend zu handeln. Doch das ist noch lange nicht alles. Ein von Herzen kommendes aufrichtiges Gebet, das mit Gottes Willen übereinstimmt, kann bewirken, daß Gott handelt. Wenn es echte Anteilnahme verrät, kann es entscheidend dafür sein, was Gott tut und wann er es tut. Das Gebet hat Kraft. — 2. Kor. 1:8-11; Hebr. 13:18, 19; Jak. 5:16.
DIE GÖTTLICHE HERRSCHAFT VON DEN VERSAMMLUNGEN ANERKANNT
Eines der bezeichnendsten Merkmale dieser Bezirkskongresse war der Aufschluß, der über den internen Aufbau der Organisation, über die Ältestenschaft und ihre Aufgaben, gegeben wurde. Kein Programmteil führte den Anwesenden so deutlich vor Augen, wie sich die göttliche Herrschaft unter Jehovas Zeugen auswirkt, wie dieser. Die Änderungen und Umstellungen in Verbindung mit der Versammlungsorganisation, die bei dieser Gelegenheit besprochen wurden, werden die Anwesenden veranlassen, noch lange an die Kongresse des Jahres 1972 zurückzudenken und sie als große Meilensteine zu betrachten, an denen das Volk des Herrn auf dem Weg in die unter der göttlichen Herrschaft stehende neue Ordnung vorbeikam.
Im Laufe der vier Tage wurden die praktischen Seiten der Reorganisation erörtert und demonstriert, und es wurde dabei gezeigt, welche Verpflichtungen die Ältestenschaft nach der Bibel hat und wie sie diesen Verpflichtungen zum Segen der Versammlung und zur Ehre Gottes nachkommen sollte.
Wen sollte man zum Beispiel um Rat und Hilfe bitten, wenn man ein Problem hat, das man selbst nicht lösen kann? Am besten einen Ältesten der Versammlung, jemand, der geistig befähigt ist und der weisen, vernünftigen Rat geben kann. Ein solcher Ältester sei, so wurde gesagt, ein Aufseher, der vom heiligen Geist ernannt worden sei, um „die Versammlung Gottes zu hüten“. Als liebevoller Hirte sei er deshalb gern bereit, demjenigen, der mit einem Problem zu ihm komme, jede ihm mögliche Hilfe zu leisten, damit dieser sein Denken korrigieren könne, bevor er einen schwerwiegenden Fehltritt tue. — Apg. 20:28; Gal. 6:1.
Was aber, wenn jemand, der sich angeblich Jehova hingegeben hat, „Sünde treibt“, das heißt den gerechten Gesetzen Jehovas wiederholt und wissentlich zuwiderhandelt? Das Programm führte deutlich vor Augen, daß in einem solchen Fall die Ältesten, die das Rechtskomitee bilden, den Betreffenden zurechtweisen und dafür sorgen werden, daß diese Sünde nicht mehr begangen wird. Das gehört zu den Verpflichtungen, denen sie vor dem göttlichen Herrscher der Christenversammlung nachkommen müssen. Auf diese Weise wird die Reinheit und die Lauterkeit der Versammlung bewahrt, und die Versammlung kann von Jehova weiterhin gebraucht werden.
Diese Frage wurde in Form einer Diskussion unter dem Titel „Kannst du Rat annehmen, ohne unwillig zu werden?“ behandelt. Darin wurde gezeigt, daß man zu einer Zurechtweisung richtig eingestellt sein und Rat oder Zucht annehmen sollte, wenn man Gottes Wohlgefallen weiterhin genießen möchte. Rat und Zucht sind in Wirklichkeit Äußerungen der Liebe Gottes. (Hebr. 12:5-11) Im Verlauf der Diskussion wurden folgende interessanten Worte geäußert:
„Wenn jemandem unser Wohl am Herzen liegt und er uns helfen möchte, einen Lauf zu vermeiden, der ins Unglück führt, und wenn diese Person mehr Weisheit, mehr Erfahrung und mehr Einsicht besitzt als wir, dann ist es vernünftig, auf sie zu hören.“
PERSÖNLICHE ANERKENNUNG DER HERRSCHAFT JEHOVAS
Von Anfang bis Ende wurde in dem Programm der Gedanke betont, daß die Anerkennung der göttlichen Herrschaft jede Phase des Lebens eines Christen beeinflussen sollte. Die Eröffnungsansprache des Kongreßvorsitzenden, betitelt „Nicht mehr für uns selbst leben“, zeigte dies deutlich.
Der Vorsitzende stellte seinen Zuhörern die Frage: „Respektieren wir seine Gebote, indem wir von Herzen aufmerksam sind und schnell gehorchen? Lassen wir uns nicht nur in großen Dingen, sondern in jeder Phase unseres Lebens von Gottes Wort leiten?“ Das waren in der Tat tiefschürfende Fragen. Gottes Regierungsweise zeichnet sich durch Liebe aus. Es gibt bei ihm keinen Zwang; er behandelt uns nicht verächtlich. Da seine Herrschaft auf Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit beruht, sollten wir bereit sein, willig zu gehorchen.
In dem Vortrag „Hast du Gott wirklich kennengelernt?“ wurde darauf hingewiesen, daß jeder, der Jehova wirklich kennt, ihm von ganzem Herzen gehorcht. Jehova als Person zu kennen bedeutet, seine charakteristischen Eigenschaften, seine Ansichten und seine Art zu handeln zu kennen. Um ihn so genau kennenzulernen, muß man ihm auch vollständig vertrauen. Wer Jehova Gott wirklich kennt, läßt weder über die treuen Ältesten, die er eingesetzt hat, damit sie der Versammlung führend vorangehen, noch über die Organisation, die er gebraucht, Zweifel aufkommen. Der Gott der Liebe wird nie zulassen, daß Menschen, die sich ihm hingegeben haben und für die sein geliebter Sohn gestorben ist, geistig geschädigt werden.
Es gibt kein Verhältnis, das mehr zu schätzen wäre als dieses persönliche, vertraute Verhältnis zu dem göttlichen Herrscher, das die ihm wohlgefälligen Diener zu ihm haben. Diese Wahrheit prägte sich den Anwesenden bei diesen Kongressen bestimmt tief ein. Es wurde auch betont, je schneller die Menschen zu einer genauen Erkenntnis der biblischen Wahrheit kämen, desto besser sei es für sie. Sie würden dann davor bewahrt, ihre Kraft, ihre Zeit und ihre Fähigkeiten für nutzlose Dinge zu verwenden. Es ist dringend notwendig, daß Gottes ergebene Diener sich nun ganzherzig dem Predigen des Königreiches und dem Jüngermachen widmen. Dies ist heute dringender denn je, da nun bald alle, die Jehovas Herrschaft nicht loyal unterstützen, für immer vernichtet werden.
VORAN MIT DEM PREDIGEN DES KÖNIGREICHES UND DEM JÜNGERMACHEN!
Bevor Jehova Gott alle vernichtet, die sich seiner Herrschaft widersetzen, will er, daß die Menschen überall Gelegenheit erhalten, die „gute Botschaft vom Königreich“ zu hören. Seine Zeugen führen daher das größte Predigt- und Lehrwerk aller Zeiten durch. Demzufolge haben sich ihnen unzählige aufrichtiggesinnte Menschen angeschlossen und beteiligen sich jetzt ebenfalls an diesem Werk, was beweist, daß sie sich der göttlichen Herrschaft unterstellt haben.
Bestimmt einen großen Auftrieb erhielt das Werk der Zeugen Jehovas, das darin besteht, Gottes Königreich zu predigen und Jünger zu machen, durch das neue 192seitige Buch Organisation zum Predigen des Königreiches und zum Jüngermachen, das am ersten Kongreßtag freigegeben wurde. An den folgenden Kongreßtagen wurden weitere Publikationen freigegeben, die ebenso begeistert aufgenommen wurden, so zum Beispiel eine neue englische Bibelübersetzung (The Bible in Living English von Steven T. Byington), in der das hebräische Tetragrammaton durchweg mit „Jehova“ wiedergegeben wird. Ebenfalls in Englisch wurde das 416seitige Buch Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt! freigegeben, von dem auf dessen Titelblatt gesagt wird: „Ein Blick auf die Erfüllung der Wiederherstellungsprophezeiungen Haggais und Sacharjas, wie er aus der Sicht des zwanzigsten Jahrhunderts möglich ist“.
Nach der Freigabe des Organisations-Buches wurden in einem Gespräch auf der Bühne einige sehr tiefschürfende Fragen über die Beweggründe gestellt, aus denen jemand an diesem von Gott angeordneten Werk teilnehmen könnte. „Erkennen wir, wie dieses Werk mit der höchsten Streitfrage über die Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas zusammenhängt? Erkennen wir, wie Gottes Name davon betroffen ist, und die Rolle, die unser williger Gehorsam bei der Rechtfertigung und Heiligung seines Namens spielt?“ Wie würdest du diese Fragen beantworten? Die Anwesenden erkannten, daß sie, wenn sie sie mit Ja beantworten würden, dies aus dem richtigen Beweggrund tun müßten.
Wenn du dich mit Jehovas Zeugen am Predigen des Königreiches und am Jüngermachen beteiligst, dann hilfst du anderen, zur Anbetung in Gottes Tempel zu kommen. Doch welcher Tempel ist damit gemeint, da die Bibel von mehreren Tempeln spricht? In dem Vortrag „Das Versammeln aller Nationen zur Anbetung in dem einen Tempel“ wurde diese Frage eingehend behandelt.
Zunächst wurde gezeigt, daß dieser Tempel das geistige Heiligtum Jehovas Gottes ist. Im „Allerheiligsten“ dieses Tempels, das heißt in dem Teil des Himmels, in dem Gott seinen heiligen Wohnsitz hat, sah der Apostel Johannes die „Lade des Bundes“. (Offb. 11:19) Diese „Lade“ stellte Gottes Gegenwart dar und hatte mit Gottes „neuem Bund“ zu tun, der im Jahre 33 u. Z. geschlossen wurde. Wie die Stiftshütte, die die Israeliten in der Wildnis errichteten, und wie die buchstäblichen Tempel, die später auf dem Berg Morija standen, so hat auch Gottes großer Tempel ein als „Heiliges“ bezeichnetes Abteil und Vorhöfe.
Gemäß Hebräer 10:20 stellte der Vorhang der in den buchstäblichen Tempeln das Heilige vom Allerheiligsten trennte, das Fleisch Jesu dar. Dieser fleischliche Organismus war eine „Schranke“, die ihn daran hinderte, in den Himmel, Gottes Gegenwart, einzugehen. Nur durch seinen Tod als Mensch und seine Auferstehung als Geist wurde diese Schranke beseitigt, so daß er sich in das Allerheiligste begeben konnte. Das bedeutet, daß die Dinge außerhalb dieses Vorhangs — das Heilige, der Vorhof (oder die Vorhöfe) und der kupferne Altar — etwas darstellen müssen, was sich hier auf Erden befindet.
Die Zuhörer waren nun gespannt zu erfahren, was das Heilige, der Vorhof (oder die Vorhöfe) und der kupferne Altar darstellen. Aus Hebräer 10:7-10 geht hervor, daß der Altar Gottes „Willen“ versinnbildlicht, das heißt seine Bereitschaft, das vollkommene menschliche Opfer Jesu anzunehmen. Jesus stellte sich im Jahre 29 u. Z. dar, um zu Gottes bestimmter Zeit auf dem Altar seines „Willens“ geopfert zu werden. Folglich kam Gottes großer geistiger Tempel erst damals ins Dasein. Sein himmlischer Wohnsitz wurde nun das, was dem Allerheiligsten der buchstäblichen Tempel entsprach, denn Jehova war nun bereit, sich durch das vollkommene Opfer seines Hohenpriesters Christus Jesus versöhnen zu lassen. Demnach hielt sich Jesus von seiner Taufe an im gegenbildlichen Priestervorhof auf und überwachte die Darbringung seines menschlichen Schlachtopfers. Als geistgezeugter Sohn Gottes konnte er Gott Gebete, Lobpreis und Dienst darbringen, wie im Vorbild die Priester im Heiligen des buchstäblichen Tempels Räucherwerk darbrachten.
In ähnlicher Weise dienen auch die geistgezeugten Nachfolger des Herrn Jesus Christus im Priestervorhof des göttlichen Tempels; sie nehmen eine besondere Stellung vor Gott ein, da er sie als gerecht und sündenlos betrachtet. Der geistgezeugte Zustand, in dem sie sich befinden, während sie noch im Fleische sind, wurde durch das Heilige des Vorbildtempels dargestellt, wo sich die Unterpriester aufhielten.
In seinen weiteren Ausführungen zeigte der Redner, daß diese geistgezeugten Söhne Gottes, die „geistigen Israeliten“, nicht die einzigen sind, die heute im Tempel Jehovas dienen. Wie in der Bibel vorhergesagt, werden alle Arten von Menschen eingeladen, zu kommen und in diesem Tempel zu dienen. (Jes. 2:2, 3; Offb. 7:9, 15) Alle, die diese Einladung annehmen, haben das Vorrecht, Jehova in dem nichtpriesterlichen Vorhof anzubeten, der mit dem „Vorhof der Heiden“ des Tempels verglichen werden könnte, den König Herodes erbaute.
Du siehst also, warum Jehovas Zeugen noch so viele Menschen wie möglich anspornen, zu Gottes geistigem Tempel zu kommen. Sie wissen, daß nun bald alle, die keine wahren Anbeter Jehovas sind, vernichtet werden. Der eigentliche Kern ihrer Botschaft war in dem weit und breit bekanntgemachten öffentlichen Vortrag „Die göttliche Herrschaft — die einzige Hoffnung der ganzen Menschheit“ enthalten, der den Höhepunkt dieser viertägigen Kongresse bildete. Alle Anwesenden wurden aufgefordert, ein oder zwei gedruckte Exemplare dieses zeitgemäßen Vortrags mitzunehmen.
Alles in allem waren diese Bezirkskongresse einmalig! Es gab sehr viel Neues zu lernen, und sehr viel Altes wurde besser verständlich. Jehova hatte seine Hand wirklich aufgetan und eine Fülle von Segnungen über sein Volk ausgegossen, zu denen nicht zuletzt auch der umfassende Aufschluß über die vermehrten Verpflichtungen gehörte, die jetzt auf der Ältestenschaft der einzelnen Versammlungen ruhen. In der Tat, Jehova organisiert sein versammeltes Volk heute so, daß es Harmagedon überstehen und dann in seiner neuen Ordnung leben kann — unter der göttlichen Herrschaft. Ja, die göttliche Herrschaft! Wir sind dafür, und sicher bist du es auch!
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Über 795 863 Personen, die an der göttlichen Herrschaft interessiert sind, waren bei den Kongressen zugegen, die Jehovas Zeugen in Nordamerika in etwa 80 großen Städten abhielten.
Stadion in Denver
Stadion in Richmond
Stadion in Sam Houston
Rennbahn in Hawthorne
Das Forum
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Das „Organisations“-Buch, das auf den Kongressen freigegeben wurde, lenkt die Aufmerksamkeit auf das umfangreiche Predigtwerk und das Werk des Jüngermachens.
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29 087 Personen ließen sich auf den Kongressen taufen, um ihre Hingabe an Jehova, den göttlichen Herrscher, zu symbolisieren.