„Werdet versöhnt mit Gott!“
„Doch alle Dinge sind von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnte und uns das Dienstamt der Versöhnung gab.“ — 2. Kor. 5:18, NW.
1. Warum haben Menschen von Glauben trotz den heutigen Zuständen Vertrauen zu Jehova?
JEHOVA Gott erklärt: „Ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ Die Erkenntnis dieser Tatsache verleiht den Menschen guten Willens in der ganzen Welt heute großen Trost, wenn sie die wunderbaren Vorsätze Gottes betrachten, die weit zurück in der Menschheitsgeschichte, nämlich schon im Garten Eden, vorgeschattet wurden. Dort hatte Adam eine Stellung der Gunst vor seinem Schöpfer inne und besaß die Aussicht auf ein glückliches Leben auf Erden. Bestimmt ist die Menschenwelt heute weit von jener ursprünglichen Stellung der Gunst bei Gott entfernt, und die meisten Menschen denken, es sei nur ein eitler Traum, daß sie je wieder die Aussicht haben sollten auf ein friedliches, frohes Leben, gleichwie es Adam in Aussicht stand. Auch ist die Mehrheit der menschlichen Familie im Laufe der Jahrhunderte Gott nicht wieder nähergekommen. Die Zustände in der Welt zeigen, daß die Nationen ihn nur mit ihren Lippen und nicht von Herzen anbeten. Die Menschen widerspiegeln im allgemeinen weder die Liebe zu Gott noch zu ihrem Nächsten. Statt dessen nehmen Pflichtvergessenheit und Verbrechen fortwährend zu, und beständig drohen Kriege.
2. Welch dringende Notwendigkeit besteht heute, und welche Haltung ist unerläßlich?
2 Daher tönen die Worte des Apostels Paulus an die Korinther jetzt noch klarer und eindringlicher als zur Zeit, da sie geschrieben wurden: „Werdet versöhnt mit Gott!“ Doch ist es eine überraschende Tatsache, daß viele Menschen die Notwendigkeit einer Versöhnung mit Gott nicht erkennen. Sie denken, schon gerettet zu sein und nichts tun zu können, was vor ihm unrecht ist. Doch übersehen sie die Warnung, die Jesus an jene ergehen ließ, welche diese Haltung scheinheilig annahmen und zugleich die Welt wissen ließen, wie „gut“ sie seien. Er sprach von dem Pharisäer, der sich in den Tempel begab, um zu beten, und sagte: „O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Erpresser, Ungerechte. Ehebrecher, oder auch wie dieser Steuereinnehmer.“ Jesu Worte der Gunst galten nicht diesem Pharisäer, sondern dem bescheidenen Steuereinnehmer. Dieser getraute sich nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern flehte ernstlich zu Gott: „O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig.“ Der Steuereinnehmer bekundete seine Demut vor Gott; er zeigte, daß er sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt war, und betete, daß er mit Gott versöhnt werden möchte. Er forderte nicht etwas von Gott, sondern bat um Barmherzigkeit und Hilfe. Auch trat er nicht mit der selbstzufriedenen, selbstgefälligen Haltung des Pharisäers, wie diese von vielen heute an den Tag gelegt wird, in den Tempel. Solche sagen: „Ich habe meine Kirche und führe einen guten Lebenswandel.“ Sie sind sicher, daß Gott sich ihrer annehmen und ihnen den Weg zur Rettung bahnen wird, was gerade dem Standpunkt des Pharisäers entspricht. Er erklärte, daß er nicht sei wie die meisten Menschen: er führe einen guten Lebenswandel und zahle der Kirche regelmäßig seine Zehnten. Dennoch fehlten ihm Sanftmut und Demut, und dies sind wesentliche Eigenschaften, die alle Menschen, denen die Verheißungen der Schrift teuer sind, haben müssen, um eines Tages mit Gott versöhnt und von ihm gesegnet zu werden. — Luk. 18:9-14, NW.
3. Welch falschen Gesichtspunkt nehmen einige Gott gegenüber ein? Was fehlt ihnen?
3 Einige erkennen die Notwendigkeit nicht, mit ihm versöhnt zu werden, und nehmen die anmaßende Haltung an: „Wenn es doch einen Gott gibt, so tue er etwas, um die Weltverhältnisse zu bessern.“ Wenn sie nicht eine Schaustellung der Macht Gottes sehen, wodurch für sie selbst und ihre Familien bessere Zustände entstehen, wollen sie für Gott nichts tun. Sie ermangeln des Glaubens und machen keine Anstrengungen, den Pfad zu finden, der zum Leben führt. Obwohl sie Jahre damit verbringen, um zu lernen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen können, erachten sie es doch nicht als besonders wichtig, die Wegleitung zu studieren, die Gott uns für das Leben gegeben hat. So sagen sie in ihrer Gleichgültigkeit: „Laßt uns essen und trinken und fröhlich sein, denn morgen sind wir vielleicht tot.“ Sie meinen, Gott müßte ihnen beweisen, daß er etwas für sie tun werde, und bis zu dieser Zeit brauchten sie ihn nicht.
4. Was für Rückwirkungen hatte Adams Ungehorsam?
4 Angesichts des weitverbreiteten Mangels an Glauben und gar der Gleichgültigkeit gegen Gott mag man wohl fragen: Wird die Menschheit je mit Gott versöhnt werden? Wird der Segen der Einheit zwischen dem Schöpfer und dem Erschaffenen je Wirklichkeit? Durch welches Mittel? Werden alle Menschen mit Gott versöhnt werden? Die Heilige Schrift zeigt auf bestimmte Weise, daß Jehova Gott einen Weg bereitet hat, auf dem die Menschheit in Gottes Gunst zurückgelangen kann. Allerdings stehen die Menschen von der Zeit an, da Adam in Eden ungehorsam wurde und rebellierte, unter Gottes Verdammnis und Todesurteil. Paulus erklärte dies den Römern mit den Worten: ‚Durch e i n e n Menschen kam Sünde in die Welt und Tod durch Sünde, und so breitete sich der Tod über alle Menschen aus, weil sie alle gesündigt hatten.‘ (Röm. 5:12, NW) Der Ungehorsam Adams führte zu einem Bruch im harmonischen Verhältnis des Menschen zu Gott. Adam durfte nicht mehr in seiner schönen Paradiesesheimat bleiben. Nicht länger hatte er die Aussicht auf ewiges Leben, noch konnte er sie seinen Kindern vermitteln. Statt dessen war er nun dazu verurteilt, sich Woche um Woche mit harter Arbeit abzumühen, um für sich und seine zunehmende Familie das Nötige zu beschaffen.
5. Beschreibe den Lauf, dem Menschen während der Jahrhunderte gefolgt sind.
5 Da Adam an alle seine Söhne Unvollkommenheit und die Verurteilung zum Tode übertrug, schien die Aussicht immer mehr zu verblassen, daß die Menschen je wieder in Gottes Gunst zurückgelangen könnten. Hunderte von Jahren nach jener Rebellion schrieb der Psalmist David: „Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.“ (Ps. 14:3) Gewiß war der Mensch nicht in der Lage, sich selbst die Gunst bei Gott sowie das Leben zurückzugeben und sich sozusagen ‚an den eigenen Schuhriemen emporzuschwingen‘. Statt dessen hat der Mensch im Laufe der Jahrhunderte seiner Geschichte das getan, was recht schien in seinen eigenen Augen, und damit einen Lauf gewählt, der ihn zu Kummer und Tod führte und durch den die Erde ausgeplündert und ruiniert wurde. Statt unter dem Segen Gottes zu leben und sich des Dienstes zu erfreuen, die Grenzen der ursprünglichen Paradiesesheimat auszuweiten, sind die Menschen dem Wege des Unglücks und Elends gefolgt. Darum fragen wir: Wie können die Segnungen eines Lebens in Gottes Gunst, wie kann der Paradieseszustand auf Erden wiederhergestellt werden? Wie könnte eine solche Versöhnung mit Gott zustande kommen?
DIE VERSÖHNUNGSVORKEHRUNG ZUVORBEKANNT
6. Wieso können wir sicher sein, daß Jehova seine Diener noch segnen wird?
6 Gott hat von Anfang an die Versöhnungsvorkehrung gekannt und hat darüber in den Blättern der Bibel zum Trost und zur Stärkung der Hoffnung gläubiger Menschen schreiben lassen. In Jesaja 45:21, 22 gibt uns Jehova die Zusicherung, daß seine Vorsätze nie unerfüllt bleiben: „Wer hat dieses von alters her hören lassen, vorlängst es verkündet? Nicht ich, Jehova? und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir! Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! denn ich bin Gott, und keiner sonst.“ Von Anfang der Menschheitsgeschichte an hat Jehova die Zusicherung gegeben, daß die ihm Dienst Darbringenden dies nicht umsonst tun werden. Seine Vorsätze werden sich verwirklichen, und die Erde wird wiederhergestellt werden zur glücklichen Heimat seiner Diener. — Jes. 45:18.
7. Womit werden in Jesaja 45:9-13 die Menschen verglichen? und welche Bewandtnis hat dieser Text mit der Versöhnung?
7 Durch seinen Propheten Jesaja zeigte Jehova die Nichtigkeit aller Anstrengungen der Menschen, das Werk zu tun, das Gott sich selbst vorbehalten hat. Die Menschheit wird mit dem Ton in den Händen eines geschickten Künstlers, eines Töpfers, verglichen, und Jehova zeigt, daß der Ton nicht mit dem rechten kann, der ihn formt, noch irgendwie das Muster oder die Anordnungen seines Bildners ändern kann. „Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, er, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht auch der Ton zum Töpfer: ‚Was schaffst du da‘? und das Werk zum Werkmeister: ‚Du hast keine Hände‘? … So spricht der Herr [Jehova], der Heilige Israels und sein Schöpfer: Ihr wollt mich zur Rede stellen wegen meiner Söhne und wegen des Werks meiner Hände mir Vorschriften machen? Ich habe die Erde gemacht und Menschen auf ihr geschaffen, meine Hände haben den Himmel ausgespannt, ich habe all sein Heer bestellt. Ich habe ihn [Einen, AÜ] erweckt in Treuen und ebne alle seine Wege. Er wird meine Stadt aufbauen und meine Gefangenen freilassen, ohne Kaufpreis und ohne Geschenk, spricht der Herr der Heerscharen.“ (Jes. 45:9-13, ZB) Jehova wies hier auf den Einen hin, den er in Gerechtigkeit dazu einsetzen werde, um jene mit Gott zu versöhnen, die Gott in ihren Herzen lieben. Nochmals wird der Punkt deutlich betont, daß die Menschheit sich nur durch die Vorkehrung Gottes der Versöhnung mit Gott und der Segnung göttlicher Gunst, die Leben mit sich bringt, erfreuen kann.
8. Von welcher Zeit an hat Jehova die Hoffnung auf Erlösung dargeboten?
8 Gleich von Anfang an wies Jehova auf Jesu Opfer seines menschlichen Lebens hin und zeigte, daß dies der Wendepunkt sei, wodurch zwischen Gott und Menschen wieder ein günstiges Verhältnis geschaffen werde. „Er wurde zuvorerkannt vor Grundlegung der Welt, doch wurde er kundgemacht am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubet, der ihn aus den Toten auferweckte und ihm Herrlichkeit gab, damit euer Glaube und eure Hoffnung in Gott beruhen.“ (1. Pet. 1:20, 21, NW) Jehova bekleidete Adam und Eva nach ihrem Ungehorsam im Garten Eden mit Tierfellen. Danach sagt uns der Bibelbericht, daß Abels Tieropfer von Gott angenommen worden sei, denn dieses Opfer schattete richtigerweise die Vorkehrung Jehovas vor, wonach es ohne Blutvergießen keinen Sündenerlaß geben kann. — Heb. 9:22.
9. Wovon war das Passahopfer ein Schattenbild?
9 Das Passahlamm, das von jedem israelitischen Haushalt kurz vor der Flucht aus Ägypten geopfert wurde, war ebenfalls ein Vor- oder Schattenbild des Opfers, das Jesus darbringen sollte. Im alten Ägypten wurde gemäß der Passahvorkehrung das Blut des Lammes auf die Oberschwelle und die Türpfosten jeder Wohnung gesprengt, und jene, die in dieser Hinsicht Glauben an die Anweisungen Jehovas bekundeten, erhielten seinen Segen und Leben für ihre Erstgeborenen. So warf das Opfer des Passahlammes Licht auf die Vorkehrung Gottes, welche Hunderte von Jahren später Früchte zeitigen und den Weg zur Versöhnung und zu ewigem Leben bereiten sollte. (2. Mose 12:21) Aus diesem Grunde schrieb Paulus: „Denn tatsächlich ist Christus, unser Passah, geopfert worden.“ (1. Kor. 5:7; 1. Pet. 1:19, NW) Johannes der Täufer bezeugte dies auch, als Jesus vor ihm in der Wüste erschien. Als Jesus sich näherte, sagte Johannes: „Siehe das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt!“ — Joh. 1:29, NW.
10. Welcher Preis wurde für die Sündensühnung verlangt? Wie wurde dieser beschafft?
10 Der Gesetzesbund, den Jehova mit der Nation Israel schloß, gab ebenfalls eine Vorschau von der Versöhnung, die durch das Opfer Christi Tatsache werden sollte. Das Gesetz, so wie es in 5. Mose 19:21 aufgezeichnet ist, ist es gewesen, das ein Leben um ein Leben forderte. Dies war eine deutliche Erklärung der gerechten Anforderung Jehovas. So wie Adam durch Ungehorsam jegliches Recht auf ewiges, vollkommenes Menschenleben verwirkt hatte, so konnte nur Christus Jesus, der vor Gott sein menschlicher Gegenwert war, die Waage der Gerechtigkeit vor Gottes Augen ins Gleichgewicht bringen. Die Unfähigkeit des sündigen Menschen, Gottes Anforderungen zu genügen, geht aus Psalm 49:8-10 klar hervor: „Doch kann kein Mensch sich selber erlösen, noch Lösegeld für sich zahlen an Gott, — zu hoch ist der Preis für sein Leben; er reicht auf ewig nicht aus! —, auf daß er lebe für immerdar, das Grab nie brauche zu schauen.“ (Henne) Da das Leben, welches Jesus als ein menschlicher Sohn Jehovas empfing, vollkommen war, konnte er sich als Adams Gleichwert an dessen Seite stellen und wird treffend als der zweite Adam oder „der letzte Adam“ bezeichnet. Nur durch die Aufopferung seines vollkommenen Menschenlebens konnte er den Verlust für immer sühnen, den Adam der Menschheit verursacht hatte.
11. Warum wurde das Recht auf Leben nicht durch das Mosaische Gesetz zurückgegeben?
11 Obwohl das durch Mose gegebene Gesetz als eine von Jehova getroffene Vorkehrung an sich gut war, konnte es doch der Menschheit niemals das Recht auf ewiges Leben zurückgeben, denn solange die Menschen sündhaft und unvollkommen blieben, waren sie unfähig, das Gesetz in Gerechtigkeit zu halten. Deshalb war die willige Opferung Jesu erforderlich, wie uns dies in Apostelgeschichte 13:38, 39 (NW) gesagt wird: „So sei euch daher kund, Brüder, daß euch durch diesen Einen Vergebung der Sünden verkündigt wird; und daß von all den Dingen, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht schuldlos gesprochen werden konntet, jeder, der da glaubt, durch diesen Einen schuldlos gesprochen wird.“
12. Welchen Zweck hatte das Gesetz?
12 Gemäß den Bestimmungen des Gesetzes, das Gott dem Volke Israel gab, wurden regelmäßig Stiere und Böcke geopfert, aber das beständige Vergießen des Blutes dieser Tiere konnte niemals Sünde wegnehmen. (Heb. 10:4) In Galater 3:19-25 (NW) stellte Paulus die Frage: „Warum denn das Gesetz?“ Die Antwort wird gegeben: „Es wurde hinzugefügt, um Übertretungen kundzumachen, bis der Same käme, dem die Verheißung gemacht worden war … Ist denn das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Mitnichten! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, welches Leben zu geben vermochte, so käme die Gerechtigkeit tatsächlich mittels Gesetz. Aber die Schrift hat alles zusammen unter die Sünde gestellt, damit die Verheißung, die aus Glauben an Jesus Christus kommt, denen gegeben werde, die Glauben üben … Folglich ist das Gesetz unser Erzieher geworden, der uns zu Christus hinführte, damit wir gerechtgesprochen werden möchten zufolge von Glauben. Jetzt aber, da dieser Glaube gekommen ist, sind wir nicht länger unter einem Erzieher.“ Vielleicht noch treffender erklärt es uns Jehova in Römer 10:4 (NW): „Denn Christus ist das vollendete Ende des Gesetzes, so daß jeder, der Glauben übt, Gerechtigkeit haben kann.“ All die verschiedenen Gebote des Gesetzes lenkten die Aufmerksamkeit der Israeliten immer wieder auf ihre Unfähigkeit, Gottes Anforderungen vollkommen nachzukommen und so Leben zu erlangen. Jene aber, die in Herz und Sinn aufrichtig und demütig waren, lehrte das Gesetz die eine Lektion: die Notwendigkeit eines Erlösers, um sie mit Gott zu versöhnen.
13. Wie wurde der Tod Jesu vorgeschattet?
13 Ein letztes prophetisches Bild mag erwähnt werden, um zu zeigen, daß Jehova von alters her die Vorkehrung kannte, die er zur Versöhnung zum Leben für die Menschheit zu treffen gedachte. Dies wurde schön gezeigt in 1. Mose, Kapitel 22, als Gott Abraham anwies, seinen inniggeliebten Sohn Isaak als Opfer darzubringen. Abrahams großer Glaube an Jehova und sein Vorhaben gestattete ihm, diese Anordnung bis zu dem Punkte der Opferung des Lebens Isaaks durchzuführen. Isaak seinerseits stand seinem betagten Vater bei den Vorbereitungen bei und bekundete seine Bereitschaft und Unterwürfigkeit gegenüber der Weisung seines Gottes Jehovas und seines Vaters Abraham. Als Ergebnis gab Jehova seinen Segen dem Abraham mit der Verheißung, daß durch Isaaks Linie alle Nationen der Erde gesegnet werden sollen. Wegen seines großen Glaubens an Gott erfreute sich Abraham einer begünstigten Stellung und wird als Jehovas „Freund für alle Zeit“ beschrieben. (2. Chron. 20:7, Riessler) In diesem Bilde stellte Abraham treffend Jehova dar, der seinen einziggezeugten Sohn Jesus als Opfer darbrachte, und Isaak stellte in seiner Willfährigkeit, den Willen seines Vaters zu tun, Jesus dar.
14. (a) Erkläre Johannes 3:16. (b) Wie gehorchte Jesus dem Willen seines Vaters?
14 Die Versöhnungsvorkehrung ist Jehovas liebende Gabe an die Menschheit. So sagt es die Schrift: „Denn so sehr liebte Gott die Welt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16, NW) Wir wissen, daß Jehova diese alte Welt der Ungerechtigkeit und des Bösen nicht liebt, aber seine Liebe zur neuen Welt der Gerechtigkeit, die er unter Christus, dem König, aufrichten wird, überfließt. Für diese Welt und für Menschen guten Willens von allen Generationen hat Jehova dieses Opfer seines inniggeliebten Sohnes beschafft. Da Jesus wußte, daß er nach Gottes Willen sterben müsse, um den Loskaufspreis zu beschaffen, betete er kurz vor der Zeit, da er verraten wurde, zu seinem himmlischen Vater: „Vater, wenn du willst, so laß diesen Becher an mir vorübergehen. Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ (Luk. 22:42, NW) Paulus erinnert uns an die unverdiente Güte Jehovas in dieser Hinsicht, indem er sagt: „Denn tatsächlich ist Christus, während wir noch schwach waren, zur bestimmten Zeit für ungöttliche Menschen gestorben. Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; in der Tat, für den Guten vielleicht bringt jemand es noch über sich zu sterben. Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren.“ (Röm. 5:6-8, NW) Nach seinem Tode und der nachfolgenden Auferstehung zu Leben im Himmel selbst brachte Jesus den Wert seines Opfers vor seinem Vater dar, und damit tat er die Sünde durch das Opfer seiner selbst hinweg. — Heb. 9:23-28.
15. Was ist der einzige Weg, auf dem wir mit Gott versöhnt werden können?
15 Um jetzt in Gottes Gunst zu gelangen und die Aussicht auf fortwährende Segnungen von Jehova zu bewahren, ist es unerläßlich, im Glauben die für die Versöhnung des Menschen getroffene Vorkehrung anzunehmen. Dies sollten wir mit großer Freude tun und mit dem Verlangen, Jehova im vollsten Ausmaß unserer Fähigkeiten zu dienen. Paulus hat dies wie folgt ausgedrückt: „Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, werden wir vielmehr nun, da wir versöhnt worden sind, durch sein Leben gerettet werden. Und nicht nur dies, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.“ (Röm. 5:10, 11, NW) Durch Christus können Menschen von Glauben wieder die Gunststellung einnehmen, deren sich Adam einst im Garten Eden erfreute. In der Tat, kein anderer Name ist unter dem Himmel gegeben worden, wodurch Menschen gerettet werden können. Jesus selbst bezeugte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ — Joh. 14:6, NW.
NICHT ALLE MENSCHEN VERSÖHNT
16. Wem wird Rettung zuteil werden?
16 Jehova hat in seiner unverdienten Güte die Gelegenheit geboten, daß alle Menschen überall mit ihm versöhnt werden können. Bedeutet der Umstand, daß diese Vorkehrung für Menschen von jeder Rasse, Sprache oder Stellung im Leben getroffen ist, daß jeder die Segnungen der Versöhnung erlangen wird? Damit jemand Gottes Gunst gewinne, wird von ihm persönlich, wie die Schrift es zeigt, etwas erwartet. (Matth. 21:28-30) Gott macht die Errettung oder Versöhnung weder zu einem Zwang noch zu etwas automatisch Wirkendem. Petrus sagt darüber die Worte: „Und wenn der Gerechte mit Mühe errettet wird, wo will der Ungöttliche und Sünder sich zeigen?“ (1. Pet. 4:18, NW) Offensichtlich auf Grund seiner Erfahrung in seinem Dienste und seiner Kenntnis des Wortes Gottes erwartete Petrus nicht, daß jeder Christ treu bleibe und Rettung erlange.
17. Wie reagierte die jüdische Nation auf den Dienst Jesu?
17 Ein bezüglicher Fall ist die jüdische Nation. Jesus hatte die wenigen Jahre seines Dienstes auf Erden damit verbracht, den Juden im Einklang mit der Verheißung Jehovas zu predigen, die an sie ergangen war und wonach sie, wenn sie seiner Anweisung treu und gehorsam folgten, eine heilige Nation, ein Volk für seinen Namen wären. Die Tatsachen zeigen indes, daß sie die wunderbare Gelegenheit, die sie als Nation hatten, nicht benutzten. Sie verfehlten, im gehorsamen Dienst gegenüber Jehovas Geboten zu verharren und weigerten sich, den Messias bei seinem Erscheinen anzunehmen. Kein Wunder, daß Jesus sie wegen ihres Unglaubens und auch wegen ihres Widerstandes gegen den Dienst Gottes verurteilte. „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind, — wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel! Aber ihr wolltet nicht. Siehe! euer Haus wird euch überlassen.“ — Matth. 23:37, 38, NW.
18. Welche Gelegenheit erschloß sich für die Menschen aus den Nationen, weil die Juden des Glaubens ermangelten?
18 Später, als der Apostel Paulus an die Römer schrieb, zeigte er, daß die jüdische Nation ihrer günstigen Gelegenheiten verlustig gegangen war. Dahin war ihre Aussicht, daß allein aus ihren Reihen das Königreich von Priestern, die Erwählten Jehovas, ausgelesen werde, damit diese mit Christus im Königreich der Himmel herrschen! Statt dessen begann die Botschaft vom Königreiche im Jahre 36 n. Chr. den Menschen aller Nationen gepredigt zu werden. Paulus erklärte, daß die Verwerfung der israelitischen Nation von ihrer Stellung der Gunst den Weg zur Versöhnung für die Welt öffnete. Damit die römischen Christen nicht in die gleiche Schlinge fallen möchten wie die Juden vor ihnen, schrieb er ihnen dann: „Wegen ihres Unglaubens wurden sie ausgebrochen, du aber stehst durch Glauben. Hege nicht mehr hochtönende Ideen, sondern fürchte dich; denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschonte, wird er auch dich nicht verschonen. Darum sieh Gottes Güte und Strenge. Gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Gottes Güte, vorausgesetzt, daß du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden. Auch jene werden, wenn sie nicht in ihrem Unglauben verharren, eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wiederum einzupfropfen.“ (Röm. 11:20-23, NW) So kam es, daß gerade jene, die Jesus einst mit den Worten zurückwiesen „Wir sind Abrahams Same“, sich verworfen sahen, weil sie nicht den Glauben Abrahams an den Tag legten.
19. Werden schließlich alle Menschen mit Gott versöhnt werden? Erkläre es.
19 In Lukas, Kapitel 16, betonte Jesus wiederum die Tatsache, daß nicht alle Menschen mit Gott versöhnt werden, nicht einmal alle jene, die seine ergebenen Diener zu sein beanspruchen. Die geldliebenden Pharisäer, die ihn so verlachten, warnte er: „Ihr seid es, die sich selbst gerechtsprechen vor Menschen, doch Gott kennt eure Herzen; denn was hochtönend ist unter Menschen, ist ein Abscheu in Gottes Augen.“ Er fuhr fort, indem er die Veranschaulichung vom reichen Mann und Lazarus erzählte. Im Laufe der Zeit starb der Reiche und wurde begraben, und während er in Ängsten war, sah er Abraham von ferne und Lazarus, wie er sich in der Stellung der Gunst bei Abraham zurücklehnte. Die einzige Entgegnung aber, die der Reiche von Abraham als Antwort auf sein Flehen um Barmherzigkeit erhielt, war: „Zwischen uns und euch ist eine große Kluft festgelegt, so daß die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch können Leute von dort zu uns herüberkommen.“ Bestimmt können wir nicht sagen, daß alle Reichen in Gottes Augen verurteilt seien, denn das will das Gleichnis nicht sagen. Aber Jesus wies darauf hin, daß die geldliebenden Pharisäer, die sich vor den Menschen als gerecht ausgaben, Gott nicht täuschen konnten. Obwohl reich in bezug auf den Besitz seines Wortes und auf Gelegenheiten, ihn zu ehren, lieferten sie jenen, die gleichwie Lazarus um einige Brosamen flehten, nicht einmal die geistige Speise, die Speise zur rechten Zeit. Aus diesem Grunde erhob Jesus wider die treulose Geistlichkeit seiner Tage eine Anklage, die auf Tatsachen beruhte, und sie ist in Matthäus, Kapitel 23, aufgezeichnet.
20. Welche Warnung ließ Gott durch Hesekiel und Jeremia an die Klasse des Reichen ergehen?
20 In ähnlicher Weise inspirierte Jehova Hesekiel, zu schreiben: „Menschensohn, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, Jehova: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?“ (Hes. 34:2) Das endgültige unglückliche Ende jener, die — obwohl sie Gottes Wort und Vorkehrung kennen — nur sich selbst mästen, indem sie glauben, die Heilige Schrift sei ein profitables Mittel zu persönlichem Gewinn, ist in Jeremia 25:34-36 beschrieben: „Heulet, ihr Hirten, und schreiet! und wälzet euch in der Asche, ihr Herrlichen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, um geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch, daß ihr hinfallen werdet wie ein kostbares Gefäß. Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das Entrinnen den Herrlichen [Häuptern] der Herde. Horch! Geschrei der Hirten, und Heulen der Herrlichen der Herde; denn Jehova verwüstet ihre Weide.“
21. Warum wird die von Jesus erwähnte Kluft nicht überbrückt?
21 Gleichwie Abraham im prophetischen Bilde, als er im Begriffe stand, Isaak zu opfern, Jehova Gott darstellte, so stellte Abraham in dem Bilde, das Jesus vom Reichen und Lazarus gab, ebenfalls Jehova dar. Eine große Kluft bestand, wie gezeigt wird, zwischen denen, die Gott heuchlerisch um persönlicher Interessen willen dienen, und jenen, die gleichwie Lazarus wegen ihrer Aufrichtigkeit im Suchen nach Wahrheit und ihres ernsten Gebets um Barmherzigkeit Gottes Gunst fanden. Wie Jesus deutlich zeigte, werden solche, die willentlich fortfahren, das Bild der Klasse des Reichen zu erfüllen, und es dabei vernachlässigen, etwas zum Trost und zur geistigen Ernährung der niedriggesinnten Menschen der Welt beizutragen, niemals mit Gott versöhnt werden.
JEHOVAS GUNST ERLANGEN
22. Warum wird durch keine bloße Beichte Gunst bei Gott erlangt? Was wird gefordert?
22 Wie aufrichtig ein gewöhnlicher Mensch auch sein mag, kann er doch nicht durch eine wöchentliche Beichte die Stellung des Gerechtseins vor Gott erlangen. Statt bloßen Lippendienstes ist die entschiedene Änderung seiner Handlungsweise erforderlich, und dies muß sich auf Erkenntnis stützen. (1. Pet. 1:14, 15) Es ist unmöglich, Gottes Gunst zu erlangen, wenn man in seinem Wandel einem Zickzackwege folgt, indem man sich die Woche hindurch wie ein bissiger Hund benimmt und dann an einem Tage der Woche plötzlich eine Miene der Frömmigkeit und Andacht aufsteckt. Jehova schaut auf das Herz und kennt den Sinn des Menschen, und so ist ein bloßes Bekenntnis zur Gerechtigkeit nicht genügend, um von Gott einen Segen zu empfangen. Wer dauernde Liebe zur Gerechtigkeit hat, wird entsprechend handeln. Er wird um Leitung zu Gott und seinem Worte aufblicken und niemals denken, daß eine einfache Beichte vor einem anderen unvollkommenen und sündigen Menschen wiederholtes, willentliches Unrechttun berichtigen könne. Durch die Annahme, man könne dadurch, daß man seine Sünden und Mängel einer anderen Person erzählt, das Schuldkonto bei Gott auf wunderbare Weise tilgen, bekundet man eine ungebührende und abergläubische Verehrung für eine solche Person. Dies ist bestimmt weder im Einklang mit der Schrift noch mit der Vorkehrung Gottes, wonach Jesus als unser Mittler amtet. Der Apostel Paulus erhob lebhaft Einspruch gegen Menschen seiner Tage, die ihn als Gott verehren wollten. Als die Bevölkerung von Lystra Paulus und Barnabas Verehrungsakte darzubringen suchte, da schrieen sie: „Männer, warum tut ihr diese Dinge? Auch wir sind Menschen mit denselben Gebrechen wie ihr und verkündigen euch die gute Botschaft, damit ihr von diesen nichtigen Dingen umkehret zu dem lebendigen Gott.“ — Apg. 14:15, NW.
23. (a) Wie betrachtete Paulus seinen Dienst für Jehova? (b) Wird Gott das willentliche Pflegen der Sünde übersehen?
23 Obwohl Paulus fortwährend in Jehovas Dienst tätig war, gelangte er doch nie zu der Meinung, er habe genug getan und könne nun nachlassen und seinen Lauf verlangsamen oder sich zurückziehen. Er trat nicht für eine bloße Beichte ein als Weg, auf dem man mit Gott versöhnt werde. Statt dessen stellte er sich als jemand dar, der sich ausstreckte nach dem Ziel, das Gott in Christus Jesus gesteckt hat. (Phil. 3:13, 14) Er erkannte seine Unvollkommenheiten und Mängel und wußte, daß er nur durch Jehovas Barmherzigkeit das wunderbare Vorrecht hatte, die Wahrheit zu erkennen und Zeugnis für Gottes Vorhaben abzulegen. Er sagte: „Ich bin mir keiner Sache gegen mich bewußt. Dadurch aber stehe ich nicht gerechtfertigt da, doch der mich prüft, ist Jehova.“ (1. Kor. 4:4, NW) Wenn wir unsere Brüder bisweilen auch dadurch ermutigen und stärken können, daß wir ihnen zuhören, wenn sie uns von ihren Problemen erzählen, und daß wir ihnen schriftgemäßen Rat erteilen, so sollten wir doch nie denken, daß eine Beichte ihre Stellung vor Gott ändere. Die Handlungsweise einer Person ist das, was zählt, und nicht bloß Worte. Der Betreffende darf sich nicht mehr von den Maßstäben der alten Welt leiten lassen, sondern muß seinen Sinn umgestalten gemäß dem göttlichen Wort der Wahrheit. Dies wird in Hebräer 10:26-29 (NW) klar gezeigt: „Denn wenn wir willentlich Sünde pflegen, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern da ist ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und ein Feuereifer, der die Gegner verzehren wird. Irgend jemand, der das Gesetz Moses mißachtet hat, stirbt ohne Mitleid auf das Zeugnis von zwei oder drei Personen hin. Wieviel schwererer Strafe, denkt ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, als von gewöhnlichem Wert geachtet und den Geist der unverdienten Güte verhöhnt hat?“
24. Welche Wahl kann jede Person treffen?
24 In der Verzweiflung mag jemand denken, er sei im Morast menschlicher Schwierigkeiten so tief gesunken, daß für ihn keine Hoffnung bestehe. Dem ist nicht notwendigerweise so. Statt dessen kann jeder seine Wahl treffen. An ihm liegt es, ob er den Ruf, sich nicht mehr nach dem System der alten Welt formen zu lassen, beherzigen und ob er sich mit Gott versöhnen lassen will oder nicht. Für solche ließ Jehova die Worte aufzeichnen: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden. Wenn ihr willig seid und höret, so sollt ihr das Gute des Landes essen. Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwerte verzehrt werden. Denn der Mund Jehovas hat geredet.“ — Jes. 1:18-20.
25, 26. Was für Beispiele zeigen, daß jeder Gelegenheit hat, sich der Gunst Gottes zu erfreuen?
25 Jesus selbst erklärte, daß die Zöllner und Huren vor den rebellischen, selbstgerechten Oberpriestern und Ältesten des Volkes ins Königreich eingehen wurden. Dies besagt nicht etwa, daß diese Zöllner und Huren in ihrem bösen Handeln beharren dürften, sondern, wie Jesus es erklärte, ließen sie sich überzeugen und bekundeten Glauben. Wegen dieses Glaubens sollte ihr vergangenes Handeln durch das Blut des Lammes reingewaschen werden. Jesus zeigte ferner, daß keiner zu unbedeutend oder zu tiefstehend ist, um der liebenden Loskaufs- und Versöhnungsvorkehrung Gottes teilhaftig zu werden. Er gebrauchte das Bild eines Hirten und fragte: „Was denkt ihr? Wenn ein gewisser Mensch schließlich hundert Schafe hat, und eines von ihnen sich verirrte, wird er nicht die neunundneunzig auf den Bergen lassen und sich auf die Suche begeben nach dem einen Verirrten? Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. Ebenso ist es nicht erwünscht vor meinem Vater, der im Himmel ist, daß eines dieser Kleinen zugrunde gehe.“ — Matth. 18:12-14, NW.
26 Dasselbe wird gezeigt in dem frohen Willkomm, das dem verlorenen Sohne im Gleichnis von Lukas 15 entboten wurde. Der Sohn war in ein fernes Land gereist, wo er seine Zeit in Ausschweifung verbracht hatte, bis ihn der Hunger dazu trieb, Schweine zu hüten. Schließlich kam er zu Verstand und kehrte heim in das Haus seines Vaters, wo er mit Freuden aufgenommen wurde. Der Vater gab bekannt: „Dieser mein Sohn war tot, ist aber wieder zum Leben gekommen, er war verloren, ist aber gefunden worden.“ Ebenso mag jemand, dem, auch wenn er einen Weg einschlug, der ihn vom Hause seines himmlischen Vaters, Jehovas Gottes, weit hinwegführte, wo er seine Zeit und sein Leben mit Torheiten verbrachte, sofern er wieder zu Verstand kommt und seine Mängel erkennt, Jehovas Barmherzigkeit und Vergebung zuteil werden. Es wird uns gesagt: „Er ist geduldig mit euch, weil er nicht wünscht, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern wünscht, daß alle zur Reue gelangen.“ (2. Pet. 3:9, NW) Obwohl Jehovas große Vorkehrung zur Versöhnung und Segnung für die Menschen von allen Arten, allen Ständen und Stellungen im Leben bestimmt ist, wird sie doch nur von solchen angenommen, die sich Gott von ganzem Herzen und Sinn, von ganzer Seele und Kraft hingeben. — 1. Tim. 2:3, 4.
27. Warum müssen wir studieren, um Gott wohlzugefallen?
27 Um Gottes Gunst zu erlangen und mit ihm versöhnt zu werden, ist ein Studium unerläßlich. (Joh. 17:3) Jedermann hat es nötig, an Erkenntnis des Wortes Gottes weiterhin zu wachsen. Niemand kann sagen, er wisse schon alles, denn das Licht des Verständnisses scheint heller und heller bis zum vollkommenen Tage. Bist du behindert durch Mangel an Bildung, wodurch es für dich schwierig ist, die tiefen Dinge der Schrift zu verstehen? Sei nicht entmutigt, sondern gedenke des Rates des Jakobus: „Wem irgend von euch es an Weisheit mangelt, der bitte Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe, und es wird ihm gegeben werden.“ (Jak. 1:5, NW) Gleichwie Jehova es ist, der alle Vorkehrungen zur Versöhnung mit sich durch Christus getroffen hat, ebenso ist es Jehova, der uns in seinem Worte die Wegleitung gegeben hat, der wir folgen sollen und der uns hilft, ihr zu folgen. Um Gott in dem Dienste, den wir darbringen, wohlzugefallen, ist es nötig, daß wir imstande seien, gründlich die Tiefe der Schrift geistig zu erfassen und verwurzelt und auferbaut zu werden auf einer soliden Grundlage der Wahrheit. Was eine andere Person über die Bibel wissen mag, ist dir nicht von Wert, sondern dein persönliches Verständnis der Wahrheit dient dir allezeit als Grundlage des Glaubens.
28. Ist der Glaube an Gott für Christen genügend?
28 Wenn dein Herzenszustand Gott gegenüber recht ist, wird eine genaue Erkenntnis der Bibel, frei von abergläubischen Überlieferungen und Glaubensbekenntnissen, zu starkem Glauben führen. Erkenntnis an sich aber genügt nicht, um Gott wohlzugefallen; Glauben an sich genügt nicht; eifrige Werke genügen nicht, sondern Erkenntnis, Glauben und Dienst in Verbindung miteinander ist das, was Jehovas Gutheißung findet. Die genaue Erkenntnis der Wahrheit, die wir erlangen, gibt eine feste Grundlage für unseren Glauben, und die unerschütterliche Überzeugung, deren wir uns durch Glauben erfreuen, treibt uns zur Tat, um unseren Glauben durch unsere Werke zu beweisen.
29. Wie zeigte Jesus, daß bei Gott mehr als nur ein gutes Leben verlangt wird?
29 In all diesem ist Jesus der Führer, dem wir der Versöhnung entgegen folgen sollen. Er hat sich mit ganzer Seele dem Dienste seines Vaters hingegeben, „euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolget“. Er begnügte sich nicht damit, einfach ein gutes Leben als Zimmermann zu führen, sondern betätigte sich im Dienste als ein guter Hirte, indem er alle Gerechtgesinnten von der Nation Israel in eine Hürde einsammelte. Er widmete sein Leben in erster Linie dem Zwecke, nach den verlorenen Schafen jener Nation zu suchen und organisierte dann seine Jünger, um das Werk nach seinem Tode weiterzuführen. Er erteilte Weisung, diese gute Botschaft vom Königreich direkt bis ans Ende dieses Systems der Dinge zu verkündigen, denn er wußte, daß es Gottes Vorhaben war, zur bestimmten Zeit treue Männer und Frauen aus allen Nationen herauszusammeln, und er bereitete hierzu den Weg. — Eph. 2:15-18.
ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG VOR ALLEN MENSCHEN
30. Welches Ereignis im Dienste Jesu zeigte, daß für Menschen aus allen Nationen der Weg geöffnet werden sollte, die Wahrheit hören zu können?
30 Da Jesus vorauswußte, daß Gott den Menschen anderer Nationen den Weg zur Versöhnung öffnen werde, sprach er bei einer Gelegenheit freimütig zu einer Samariterin am Brunnen in der Nähe der Stadt Sichar. Dort sagte er zu ihr: „Die Stunde kommt, und sie ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn tatsächlich, der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten.“ (Joh. 4:23, 24, NW) Die Anbetung Gottes sollte nicht länger auf ein einziges Volk oder auf einen Platz beschränkt werden, sei es nun auf Jerusalem oder irgendeine andere „heilige Stadt“. Statt dessen wurde der Weg für Menschen von allen Arten, wo immer sie sein mochten, geöffnet, damit sie der Leitung des Geistes Gottes folgen und durch die Wasser der Wahrheit erfrischt werden konnten. Jesus widmete sich während der letzten dreieinhalb Jahre seines menschlichen Lebens dem Dienstamte der Versöhnung, indem er als Wortführer und Gesandter Jehovas, seines Vaters, diente. Die Botschaft, die Jesus dem Volke brachte, enthielt die Hoffnung auf ewiges Leben, denn Jesus kannte die Vorsätze Gottes von der Erschaffung des Menschen in Eden an bis zur Gegenwart gut. Er unterrichtete die Samariterin: „Wer irgend von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird überhaupt nie Durst leiden, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle von Wasser werden, das übersprudelt zur Vermittlung ewigen Lebens.“ — Joh. 4:14, NW.
31. Wie verfehlen viele, Jehova wirklichen Dienst darzubringen?
31 Bist du, nachdem du diese lebengebenden Wasser der Wahrheit selbst empfangen hast, auch gern bereit, andere einzuladen, mit dir daran teilzuhaben? Es gibt heute Millionen Menschen, die sich Christen nennen, die aber Christus nicht tatsächlich nachfolgen, indem sie ihr Leben dem Evangeliumsdienste widmen. Millionen haben eine grundlegende Erkenntnis der Bibel und erklären, Glauben an Jesus zu haben und vom Wasser des Lebens zu trinken. Sie danken Gott, daß sie nicht sind wie andere Menschen, weisen mit Verachtung auf die Nationen, die sie Heiden nennen, aber im Gegensatz zu wahren Schafen folgen sie nicht der Führung des Hirten. Jene, die in Wahrheit Jehovas Zeugen für die Versöhnung sind, sind glücklich, Gott und ihren Mitmenschen zu dienen. Sie sagen so, wie es in Hebräer 13:15 (NW) aufgezeichnet steht: „Durch ihn laßt uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen öffentlich bekennen.“
32. Welch großer Dienst ist uns anvertraut worden?
32 Der Apostel Paulus wurde als Werkzeug gebraucht, um die gute Botschaft zum erstenmal den Völkern der Nationen zu bringen, und er sprach mit Macht von dem großen Werke, das Gott jenen zu tun gegeben hat, die seine Vorsätze heute verstehen. Er sagte: „Doch alle Dinge sind von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnte und uns das Dienstamt der Versöhnung gab, nämlich daß Gott mittels Christus eine Welt mit sich versöhnte, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht anrechnete, und er übergab uns die Botschaft der Versöhnung.“ (2. Kor. 5:18, 19, NW) Oft wird großer Nachdruck darauf gelegt, daß für Christus Seelen gerettet werden sollen. Indes müssen wir nicht mit Christus versöhnt werden, sondern mit Jehova, unserem himmlischen Vater, und dies durch seinen Sohn, Jesus Christus. Christus selbst dient als der Mittler und der hervorragendste Diener der Versöhnung, und während wir in diesem Werke, das er eingeführt hat, fortfahren, sind wir in der Tat Genossen Christi im Versöhnen der Menschen mit Gott.
33. Wie erwies sich Paulus als ein treuer Diener im Predigtdienst?
33 Was hast du persönlich mit dieser Botschaft der Versöhnung getan? Nimmst du an diesem Dienste teil? Nichts sollte deinen Glauben schwächen oder dich davon abhalten, im Dienste Gottes voranzudrängen. Du wirst dich daran erinnern, daß Paulus dies als so wichtig erachtete, daß er, auch als er gefangengesetzt, von Pöbelrotten angegriffen und geschlagen oder wegen der Wahrheiten, die er predigte, durch die eigenen Landsleute in Gefahr war, dennoch folgendes verkündete: „Dessenungeachtet erachte ich meine Seele keineswegs als teuer für mich selbst, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, gründlich Zeugnis abzulegen von der guten Botschaft der unverdienten Güte Gottes. Ich habe euch in allen Dingen gezeigt, daß ich, so arbeitend, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten muß, da er selbst sagte: ‚Beglückender ist Geben als Empfangen.‘“ (Apg. 20:24, 35, NW) Obwohl Paulus in Ketten lag, ließ er sich dadurch nicht aufhalten, seinen Dienst der Versöhnung zu tun, sondern betete, daß er die Fähigkeit haben möchte, mit allem Freimut der Rede die gute Botschaft kundzutun, für die er als Gesandter diente. — Eph. 6:19, 20.
SICH FÜR DEN DIENST DER VERSÖHNUNG ALS BEFÄHIGT ERWEISEN
34. Wer ist für dieses Dienstamt geeignet? Auf welche Weise?
34 Einige erheben den Einwand, sie könnten an diesem Predigtwerk nicht teilhaben, weil sie dazu nicht befähigt seien. Indes hat Jehova nie solche erwählt, die sich selbst weise dünken, noch die Intellektuellen der Welt, sondern er gebraucht dazu eher jene, die demütig und sanftmütig seinen Dienst ausführen. Damit Timotheus, der junge Evangeliumsdiener, sich für die vor ihm liegende Arbeit als befähigt erweise, ermunterte ihn Paulus: „Widme dich weiterhin dem öffentlichen Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren … Sinne über diese Dinge nach, geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde. Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Beharre bei diesen Dingen, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst erretten als auch jene, die auf dich hören.“ (1. Tim. 4:13-16, NW) Wir können heute dasselbe tun.
35. Wie befähigt Jehova seine Zeugen für den Dienst der Versöhnung?
35 Wenn wir uns dem Erlangen eines Verständnisses des Wortes Gottes widmen und dann unerschrocken und freimütig zu anderen darüber reden, werden wir fähig sein, auf die Frage „Und wer ist zu diesen Dingen hinreichend befähigt?“ gleichwie Paulus zu antworten: „Wir sind es, denn wir hausieren nicht mit dem Worte Gottes wie viele Menschen, sondern als aus Aufrichtigkeit, ja, als von Gott gesandt, unter Gottes Augen, reden wir in Gemeinschaft mit Christus.“ (2. Kor. 2:16, 17, NW) Dies können wir sagen, weil Jehova selbst durch sein Wort unser Lehrer ist. Zu unserer Wegleitung und Stärkung sendet er seinen Geist, und durch seine Organisation unterrichtet er heute seine Diener für ihren Dienst und bereitet sie darauf vor. Jene, die am Dienste der Versöhnung teilnehmen, erklären, daß ihre Befähigung von Gott sei: „Nicht daß wir aus uns selbst hinreichend befähigt seien, um etwas als von uns selbst kommend zu betrachten, sondern unsere hinreichende Befähigung kommt von Gott, der uns in der Tat hinreichend befähigt hat, Diener eines neuen Bundes zu sein.“ — 2. Kor. 3:5, 6, NW.
36. Welcher Beweggrund treibt uns, Gott zu dienen? Wie können wir dies tun?
36 Offenbaren wir durch reifen Dienst, daß wir hinreichend befähigt sind für das Werk, das wir zu tun haben? Können wir sagen, daß die Erkenntnis Christi durch uns, d. h. zufolge unserer Betätigung im Evangeliumsdienst, wahrnehmbar wird? Lassen wir unser Licht der Wahrheit leuchten, indem wir die Herrlichkeit Jehovas sozusagen widerspiegeln und großen Freimut der Rede gebrauchen? Wenn wir aufrichtig sind in der Behauptung, daß wir die große Liebe schätzen, die Jehova bekundet hat, indem er den Weg zur Versöhnung bereitete, dann sollten wir willens sein, unsere Liebe zu beweisen, indem wir an dem Dienst, den er leitet, teilnehmen. Wir verdanken unsere Hoffnung auf Leben seiner durch Christus getroffenen Vorkehrung. Dies erkennend, sollten wir ängstlich bemüht sein, das lebendige Wasser der Wahrheit auch anderen darzureichen, gleichwie Jesus dies der Samariterin gegenüber tat. Wir können zu den Leuten sprechen, wenn wir von Tür zu Tür gehen; wir können mit unseren Nachbarn einige Minuten von der Wahrheit reden; wir können eine Stunde erübrigen, um ein Bibelstudium mit einer Person guten Willens durchzuführen. Dies ist alles in Übereinstimmung mit Jesu Anweisung, daß diese gute Botschaft vom jetzt aufgerichteten Königreich auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werde. Auf diese Weise können Menschen von allen Arten, von irgendwelcher Nationalität oder Farbe, den Weg zu einer günstigen Stellung vor Gott finden und ihm folgen.
37. Führe einen Grund an, warum die Botschaft heute dringlich ist.
37 Die Verkündigung dieser Botschaft ist dringend geworden, weil Gott dem Dienst der Versöhnung eine Grenze gesetzt hat. „Gott hat zwar die Zeiten solcher Unwissenheit übersehen, heißt aber jetzt die Menschen, daß sie alle überall bereuen sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er die bewohnte Erde richten will in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten.“ — Apg. 17:30, 31, NW.
38. Welchen Dingen blicken Christen entgegen? Wie handeln sie dementsprechend?
38 Unser Evangeliumsdienst weist uns heute nicht auf die nichtigen Träume von Menschen hin, die hoffen, die Welt mit politischem oder religiösem Klebepapier zusammenzuflicken, noch sind solche Pläne in Übereinstimmung mit der von Jesus gelehrten Botschaft. Er sagte den Jüngern, daß sie um die Aufrichtung des Königreiches Gottes beten sollten, unter welchem der Wille seines himmlischen Vaters auf Erden wie im Himmel geschehe. Er erklärte ferner, daß sein Königreich nicht zu dem System dieser alten Welt gehöre, sondern daß ein Wechsel zu einer gerechten theokratischen Herrschaft kommen müsse. (Joh. 18:36) Dies wird in der Schlacht von Harmagedon geschehen, zu der Zeit, da Christus als Scharfrichter für Jehova, seinen Vater, amtet, und zwar gegen jene, die sich von Gott entfernen und sich dem Dienste der Versöhnung widersetzen. Wir wissen, daß die Vernichtung derer, die keinen Glauben an Gott haben, nicht schlummert, denn Jehova ist nicht langsam hinsichtlich seiner Verheißung. Möchten wir daher unsere Augen für die Zeichen der Zeiten, in denen wir leben, nicht verschließen, noch unsere Hände zurückziehen von dem Werke, das er uns zu tun gegeben hat! Verhalte dich nicht wie jene, die sagen: „Wenn es einen Gott gibt, warum tut er denn nichts?“ Sei versichert, daß er etwas getan hat! Er hat seinen Sohn zur Erlösung gläubiger Menschen gegeben und wird binnen kurzem die Durchführung seines Vorhabens mit Bezug auf die Erde vollenden, indem er das alte System der Dinge in Harmagedon wegfegt, um den Weg zu bereiten für die neuen Himmel und die neue Erde, worin Gerechtigkeit wohnt.
39. (a) Wie werden jetzt Versöhnungssegnungen offenbar? (b) Wie werden sie ihre Fülle erreichen?
39 Dann werden die Menschen wiederum so wie in Eden die Aussicht auf ewiges Leben und Glück auf Erden haben. Eine Anzahl wird durch diese Zeit der Drangsal hindurchleben, gleichwie Noah und die Seinen durch die Flut hindurchlebten, und sie werden unter der vollkommenen Herrschaft Christi, des Königs, weiterleben. So wie Gottes Vorkehrungen zur Segnung der Menschen voll in Kraft treten, werden Krankheit und schließlich der Tod nicht mehr Gewalt über die Körper der Menschen haben, sondern werden verschwinden. Um das Ende der Tausendjahrherrschaft Christi werden die Menschen völlig wiederhergestellt sein zu der gerechten, begünstigten Stellung in Gottes Augen, die seit der Zeit der Befleckung Adams in Eden verlorengegangen ist. Schon jetzt haben jene, die von Gott zu Gliedern der himmlischen „kleinen Herde“ erwählt werden, die Zusicherung, daß ihnen Gerechtigkeit zugerechnet worden ist und daß sie mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt seien. (Röm. 5:10, 11; 2. Kor. 5:18-21) Für alle aber, die dem Leben auf der gereinigten Erde entgegenblicken, wird die Versöhnung mit Gott am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi ihre Fülle erreichen. Die Erkenntnis der Versöhnungsvorkehrung und den Herzensfrieden, den sie Gottes Volk jetzt durch den Glauben daran bringt, werden die Menschen dann vollends haben. Während jener gerechten Herrschaft werden sich die Schönheiten des Paradieses, so wie es in Eden war, ausdehnen, um die ganze Erde zu umfassen, während Hunderttausende, die Harmagedon überlebt haben werden, zusammen arbeiten, um ihre irdische Heimat schön zu gestalten; und Gottes Vorhaben wird zur Durchführung kommen, während die Menschen unter seiner Leitung dienen.
40. Welch weisem Laufe soll nun trotz allen Hindernissen gefolgt werden?
40 Im Hinblick auf diese Tatsachen sollten wir, auch wenn wir zur Zeit Schwierigkeiten und Verfolgungen haben mögen, weil wir am Wort der Wahrheit festhalten, nie nachlassen oder müde werden im Gutestun. Es wird uns gesagt, das Weinen währe eine Nacht lang, aber am Morgen sei Jubel da, und dies wird bestimmt wahr sein in bezug auf alle, die das Vorrecht haben, unter der bleibenden Herrschaft Christi in die neue Welt einzugehen. Dies ist die dunkle Zeit der Geschichte der Menschen unter der Gewalt Satans, doch schon jetzt weicht die Finsternis der Dämmerung der neuen Welt der Gerechtigkeit. Wirst du das Vorrecht haben, diesen gewaltigen Wechsel in der Menschheitsgeschichte zu sehen und sich seiner zu erfreuen? Wenn du diese Hoffnung hast, so nimm teil am weltweiten Dienste der Versöhnung, den Jehovas Zeugen heute erfüllen! Es ist, als ob Gott durch uns ermahnte: „An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ — 2. Kor. 5:20, NW.
41. Welche Aussicht haben jetzt Menschen, die Jehova lieben und ihm dienen?
41 So handelnd, wirst du das wahre Glück erhalten, das nur durch Frieden mit Gott kommt. Du wirst die Zeit kommen sehen, da Gott mit allen Untertanen des Königreiches Christi gleich handeln wird, wie er jetzt mit den Christen handelt, die sich im neuen Bunde befinden: er wird sein Gesetz in die Herzen aller Menschen schreiben. Dann wird es nicht mehr nötig sein, daß jeder seinen Nächsten und seinen Bruder lehre und sage: ‚Erkenne Jehova; denn sie alle werden ihn kennen, vom Kleinsten bis zum Größten. Jehova wird ihre Ungerechtigkeit vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.‘ (Jer. 31:33, 34; Hes. 11:19, 20) Stell dir vor, du könntest mit deinen Nächsten unter solch glücklichen Verhältnissen arbeiten und leben! Vor dir werden die tausend Jahre liegen, die der Versöhnung der Menschheit mit Gott gewidmet sein werden, und darüber hinaus wird es eine Ewigkeit im Dienste Jehovas geben. Die liebenden Vorkehrungen Jehovas für die Menschen werden sich auch in seinem Segen widerspiegeln, der auf der ganzen Schöpfung ruhen wird. Um dich dann des Lebens zu erfreuen, nimm jetzt teil am Dienste der Versöhnung!
Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde waret nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen, wenn ihr anders in dem Glauben gegründet und fest bleibet. — Kol. 1:21-23.