Was Jehova gefällt, wird gelingen
„In seiner Hand wird das gelingen, woran Jehova Gefallen hat.“ — Jes. 53:10.
1. Was kann Anlaß zu Betrübnis und Enttäuschung geben, und zu welcher Schlußfolgerung kann das fuhren?
HAST du nicht auch schon gesagt: „Ach, das würde mir gefallen! Wenn ich nur sicher wäre, daß es wahr wird.“? Bestimmt hast du das schon oft gesagt. Vielleicht ging es dabei um etwas, wovon du als Kind geträumt hast; vielleicht auch um etwas weit Wichtigeres und Erstrebenswerteres: um dein Lebensziel, deinen Herzenswunsch. Schließlich mußtest du aber den Gedanken daran aufgeben, weil es zu kostspielig gewesen wäre, und das betrübte dich sehr und ließ ein unstillbares Verlangen in dir zurück. Du magst zwar an einen Schöpfer glauben, bist aber vielleicht zu dem Schluß gekommen, daß er zu weit entfernt sei, um sich um dich als einzelnen zu kümmern. Ist diese Folgerung richtig? Gibt es vernünftige Gründe, die dich veranlassen könnten, deine Meinung zu ändern, einen neuen Standpunkt einzunehmen und wieder Hoffnung zu schöpfen?
2. Welche Bemühungen sind schon unternommen worden, um die Probleme des Lebens zu lösen? Mit welchem Ergebnis?
2 Es sind schon die verschiedensten Bemühungen unternommen worden, um die Probleme des Lebens zu lösen. Einzelpersonen und auch alle möglichen Organisationen haben schon unzählige vielversprechende Mittel zur Lösung vorgeschlagen. Was ist aber im großen und ganzen erreicht worden? Einige behaupten, sie hätten den Schlüssel zum Erfolg gefunden; worauf beruht aber ihr Erfolg? Oft bestimmt darauf, daß die Betreffenden sich buchstäblich oder geistig gegen alles Unangenehme im Leben verschließen und dann nur noch an sich selbst denken. Glaubst du, daß dies wirklich befriedigt? Andere sehen darin eine Lösung, daß sie es ablehnen, mit solchen Dingen belästigt zu werden. Sie werden ärgerlich, wenn sie darauf hingewiesen werden, und empfinden es als einen Versuch, sie in ihrer Lebensweise zu stören. Findest du diese Einstellung vernünftig und gut?
3. Was steht im Gegensatz zu den Problemen des Menschen, und was wissen zu wollen, veranlaßt uns dies?
3 Im Gegensatz dazu staunen wir — ob wir zum Himmel emporblicken oder uns auf der Erde umschauen — über den reibungslosen Ablauf der Dinge in der belebten und unbelebten Schöpfung. Alles, was wir sehen — ob mit dem Teleskop, dem Mikroskop oder mit dem unbewaffneten Auge —, setzt uns wegen seiner Zweckmäßigkeit und Schönheit in Erstaunen. Es ist nicht nur ein Grund zur Freude sondern auch ein Beweis hervorragenden Könnens. Wir werden daher unwillkürlich gezwungen zuzugeben, daß es einen großen Bildner und Schöpfer geben muß. Das Buch der sichtbaren Schöpfung lehrt uns vieles, aber nicht genug. Es veranlaßt uns, wissen zu wollen und zu fragen, ob es noch ein anderes Buch gibt, das nicht nur verspricht, eine befriedigende Erklärung für die Situation der Menschheit zu geben, sondern das auch auf eine Lösung hinweist, aus der jeder von uns Nutzen ziehen kann und die einen erfreulichen und endgültigen Ausweg bietet. Ist das zuviel verlangt?
4. Wie ist man heute im allgemeinen zur Bibel eingestellt, und wer ist an dieser Einstellung schuld?
4 Gewisse religiöse Bücher gelten als inspiriert und enthalten angeblich Richtlinien für eine Lebensweise, die alle Wünsche befriedigt. Es gibt aber nur ein Buch oder, besser gesagt, eine Sammlung von Büchern, die mit Recht den Anspruch erhebt, unsere Fragen endgültig und befriedigend zu beantworten. Dieses Buch ist die Bibel. Sage nun bitte nicht, du würdest die Bibel gut kennen oder mindestens gewisse Teile davon; sie sei aber höchstens eine vorübergehende Hilfe, indem sie einen gewissen Herzensfrieden vermittle und schön sei zum Lesen. Verurteile die Bibel auch nicht aufgrund des Gebrauchs, den die Kirchen der Christenheit davon machen und den man im großen und ganzen als eine bloße Formsache bezeichnen kann. Besonders seit dem Zweiten Weltkrieg beachtet, respektiert und ehrt man die Bibel immer weniger. Das kann sogar von denen gesagt werden, die ihre besten Freunde sein sollten: von den Mitgliedern der Kirchen der Christenheit. Dasselbe kann auch von vielen Büchern gesagt werden, die als gute Freunde der Bibel gelten, zum Beispiel von Bibellexika und Bibelkommentaren. Die heutige Tendenz geht dahin, sich immer mehr auf die Bibelkritik zu verlassen und menschliche Überlegungen und Ansichten eher als letzte Autorität anzuerkennen als die Bibel.
5. Wer steht im Gegensatz zu der heutigen Tendenz, wie zeigt sich dies, und wozu führt es?
5 Es gibt jedoch eine Gruppe von Christen, die in auffallendem Gegensatz zu dieser allgemeinen Tendenz steht. Jehovas Zeugen beweisen durch ihre Einstellung, ihre Handlungsweise und ihre Schriften, daß sie überzeugte Verteidiger der Bibel, des Wortes Gottes, sind. Sie sagen mit der gleichen Überzeugung wie ihr Anführer, Jesus Christus: „Dein Wort ist Wahrheit.“ Sie sagen und glauben auch wie der Apostel Paulus, daß „die ganze Schrift ... von Gott inspiriert und nützlich [ist] zum Lehren, ... für jedes gute Werk“, ja daß sie jedem Bedürfnis entspricht. Jehovas Zeugen sind keine hoffnungslosen, enttäuschten Menschen, und wir laden dich herzlich ein, gemeinsam mit ihnen die guten Gründe zu betrachten, auf denen ihre Hoffnung beruht, die auch dich glücklich machen und befriedigen würde. — Joh. 17:17; 2. Tim. 3:16, 17; siehe ferner 2. Petrus 1:21.
6. (a) Auf welcher Grundlage können untrügliche Hoffnungen aufgebaut werden? (b) Bedeutet das, daß das Leben leicht wird, und was ist der Schlüssel zum Erfolg?
6 Zunächst werden wir unsere Aufmerksamkeit dem Vorhaben des Schöpfers zuwenden, das in seinem Wort beschrieben wird. Wir werden sehen, wie es verwirklicht wird, warum es mit Sicherheit gelingen wird und warum mit Recht gesagt werden kann, er habe Gefallen daran. Das wird bewirken, daß sich in deinem Herzen und in deinem Sinn die edelsten Wünsche entwickeln und daß du die besten Ziele anstrebst und dabei so gelenkt und geleitet wirst, daß du sie erreichst. Im Gegensatz zu deiner bisherigen Erfahrung werden deine jetzigen Hoffnungen nicht zu Kummer und Verdruß führen. Das bedeutet nicht, daß du von nun an ein leichtes, bequemes Leben haben wirst. Nein, aber du wirst dem Manne gleichen, der, bevor er mit einem großen Bau beginnt, sich zuerst hinsetzt und sorgfältig ‘die Kosten berechnet’ und dann entscheidet, ob er den Preis bezahlen möchte. Du wirst dem Manne gleichen, der, nachdem er jahrelang als Christ gelitten hat, sagte: „Darum lassen wir nicht nach ... Denn obwohl die Drangsal von kurzer Dauer und leicht ist, bewirkt sie für uns eine Herrlichkeit, die an Gewicht immer mehr alles Maß übertrifft und ewig dauert.“ Die völlige Übereinstimmung deines Lebensziels mit dem wunderbaren Vorhaben des Schöpfers — das ist der Schlüssel zu deinem persönlichen Erfolg. — Luk. 14:28; 2. Kor. 4:16-18.
GOTTES UNFEHLBARES VORHABEN
7. (a) Verfolgte Gott bei der Erschaffung des Menschen ein Vorhaben, und inwiefern ist der Mensch im Bilde Gottes erschaffen worden? (b) Wie können wir uns diesen Umstand zunutze machen, und unter welchen Voraussetzungen?
7 Jehova hat den Himmel und die Erde und alles, was darauf ist, auch den Menschen, erschaffen. Er hat aber diese Dinge nicht einfach hervorgebracht und sie dann sich selbst überlassen, sondern er verfolgte bei ihrer Erschaffung ein Vorhaben, das sich nie ändern sollte. Das wird durch das bestätigt, was Johannes in einer Vision gewisse himmlische Geschöpfe sagen hörte: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen.“ (Offb. 4:11) Wir sind keine Geschöpfe des Zufalls und noch weniger das Ergebnis eines blind wirkenden, unpersönlichen Entwicklungsvorgangs. Nach der Bibel ist der Mensch „im Bilde Gottes“ erschaffen worden. (1. Mose 1:27) Herz und Sinn des Menschen werden nicht automatisch durch einen Instinkt gelenkt, sondern haben die Fähigkeit, unabhängig zu denken und Schlüsse zu ziehen, Pläne zu entwickeln und Entschlüsse zu fassen, frei zu entscheiden, ein heftiges Verlangen zu entwickeln und Beweggründe zu erwecken. Darum kannst du die vortrefflichen Eigenschaften Liebe und Treue, Ergebenheit und Lauterkeit an den Tag legen. Darum kannst du auch verstehen, was Gott in seinem Wort über seinen Willen und sein Vorhaben geoffenbart hat und was du tun mußt, um dein Leben völlig damit in Übereinstimmung zu bringen und schließlich Gelingen zu haben und Zufriedenheit zu finden. Natürlich erlangst du dieses Verständnis nicht, wenn du die Bibel nur oberflächlich liest. Jesus sagte, diese Dinge seien „vor den Weisen und Intellektuellen verborgen“, seien aber „Unmündigen geoffenbart“ worden oder denen, die den aufrichtigen, demütigen und kindlichen Wunsch hätten, „mit ihrem Herzen den Sinn davon [zu] erfassen“. Er ermunterte hierzu mit den Worten: „Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden.“ — Matth. 11:25; 13:11-15; Luk. 11:9-13, siehe ferner 1. Korinther 1:21; 2:11-16.
8. (a) Wie ist Gottes Vorhaben im Gebet des Herrn zusammengefaßt? (b) Was ersehen wir daraus, und wie könnte dies veranschaulicht werden?
8 Kann Gottes Vorhaben mit dem Menschen in wenigen Worten zusammengefaßt werden? Jesus, der Sohn Gottes, tat dies, indem er uns ein Mustergebet mit folgendem Wortlaut gab: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:9, 10) Daraus ersehen wir, daß das Königreich im Mittelpunkt des Vorhabens Gottes steht, daß es Gottes Willen oder sein Vorhaben in Verbindung mit dem Menschen und dessen Heimat verwirklichen wird und daß dadurch sein Name geheiligt wird. Eines wird die natürliche und logische Folge des anderen sein, und schließlich wird das Ganze einen herrlichen Ausgang nehmen. Folgendes Beispiel mag dies veranschaulichen: Ein Mann und eine Frau mögen den sehnlichen Wunsch hegen, ein schönes Heim und eine glückliche Familie zu haben. Das setzt viel Mühe und Planung voraus. Wenn sie Gelingen haben, erwerben sie sich einen guten Namen, erleben unzählige Freuden und genießen Herzensfrieden. Sie nehmen dafür gern jedes Opfer, irgendwelche Kosten, ja sogar Leiden auf sich. Sie sind glücklich, diesen Weg gewählt zu haben. Mit Jehova verhält es sich ähnlich, nur in weit höherem und erhabenerem Maße und mit dem Unterschied, daß er nicht versagen und keinen Fehler machen kann, wie das beim Menschen und bei seinen Plänen und Bemühungen der Fall ist. Gott braucht nicht im voraus zu planen, um festzustellen, ob seine Weisheit und Kraft ausreicht, um seine Wünsche zu erfüllen. Alles, was er beschließt, führt er ungehindert durch.
9. Wie stärkt die Bibel unseren Glauben an Gott und sein Vorhaben sowie an seinen „Hauptvermittler“?
9 Noch etwas gilt es zu berücksichtigen. Bei menschlichen Unternehmungen kann ein guter Plan wegen der Fehler oder vielleicht sogar wegen der unehrlichen Machenschaften eines Vermittlers, von dem viel abhängt, mißlingen oder fehlschlagen. Gott dagegen hat einen Vermittler, der sich als äußerst zuverlässig erwiesen hat. Beachten wir, wie dieser und die vorangehenden Punkte in Gottes Wort besonders hervorgehoben werden. „Jehova, der Schöpfer der äußersten Enden der Erde, ist ein Gott auf unabsehbare Zeit. Er wird nicht müde noch matt. Sein Verstand ist unerforschlich.“ „Ich [bin] der Göttliche ...; der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut ...; der Eine, der spricht: ,Mein eigener Beschluß wird bestehen, und alles, was mir gefällt, werde ich tun.‘“ Und über Gottes „Hauptvermittler“ schrieb Paulus: „[Gott hat] uns das heilige Geheimnis seines Willens bekanntgemacht ... Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde. ... nach dem Vorsatz dessen, der alle Dinge gemäß dem Rate seines Willens wirkt.“ — Jes. 40:28; 46:9, 10; Eph. 1:9-11; Hebr. 2:10.
10. Welche guten Auswirkungen wird dies haben?
10 Daraus ersehen wir, daß Gott die Verwaltung seines Königreiches Christus Jesus überträgt. „Die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein.“ Unter seiner Leitung werden alle, die bereit sind, sich anzupassen, zusammengebracht, und die Harmonie zwischen ihnen und Gott und seinem geliebten Sohn wird vollständig wiederhergestellt. Auf diese Weise bringt Jehova eine vereinte, glückliche Familie ins Dasein. Er gibt ihr nicht nur für einige Jahre, sondern „auf unabsehbare Zeit“ ein schönes Heim auf einer paradiesischen Erde, wo ‘der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein wird’. — Jes. 9:6; Pred. 1:4; Offb. 21:4.
11. Was beweist, daß wir an der „Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten“ angelangt sind?
11 Du kannst hiervon überzeugt sein. Warum? Weil die „Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten“ im Jahre 1914 u. Z. erreicht war und Gott damals seinen Sohn auf dem himmlischen Berg Zion als König eingesetzt hat. Zum Beweis dafür kam es in jenem Jahr, wie in Psalm 2:1-6 und Offenbarung 11:15-18 vorhergesagt, zu einem gewaltigen Zornesausbruch unter den Nationen, bei dem es um die Frage der Weltherrschaft ging. Damals erfüllte sich die Botschaft dessen, „der gute Botschaft bringt ..., der zu Zion spricht: ,Dein Gott ist König geworden!‘ ... Jehova [bringt] Zion zurück ...“ Seither ist dieses Zurückbringen oder Zusammenbringen in vollem Gange. Es begann mit denen, die Johannes in einer Vision zusammen mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen sah, mit der Christenversammlung. Die ersten Angehörigen des Überrestes dieser Klasse wurden sogar schon etwa vierzig Jahre vor dem Jahre 1914 zusammengebracht. Doch besonders seit dem Jahre 1935 ist Gottes größere Familie, die „große Volksmenge“, zusammengebracht worden, die eine irdische Hoffnung hat und die Johannes nach dem Versiegeln der 144 000 sah. — Jes. 52:7, 8; Offb. 7:4, 9; 14:1.
BILDNER UND RÜCKKÄUFER
12. Welches Thema wird im letzten Teil der Prophezeiung Jesajas besonders beleuchtet?
12 Abgesehen davon, daß du die Möglichkeit hast, ein Glied dieser glücklichen Familie zu werden, kannst du auch die Freude und Begeisterung erleben, die die Beteiligung an diesem Werk des Zusammenbringens mit sich bringt. Dadurch wirst du selbst getröstet und in die Lage versetzt, anderen zu helfen und sie ebenfalls zu trösten. Dieses Werk bildet einen Teil des Hauptthemas des letzten Teils der Prophezeiung Jesajas, in dem wir eine Fülle von Aufschluß über das Königreichswerk finden und auch erfahren, inwiefern Jehova der Bildner und Rückkäufer seines Volkes ist. Beachte, was Gott gemäß Jesaja 40:1 zu seinem Knecht sagt: „Tröstet, tröstet mein Volk ... Redet zum Herzen Jerusalems, und ruft ihr zu, daß ihr Heeresdienst erfüllt ist, daß ihr Vergehen abgezahlt ist. Denn aus der Hand Jehovas hat sie ein volles Maß für alle ihre Sünden empfangen.“ Dann wird in der Prophezeiung eine „Überbringerin guter Botschaft für Zion ... für Jerusalem“, erwähnt. Beachte ihre Botschaft, in der von dem Werk des Zusammenbringens und Tröstens die Rede ist, das Gott durch seinen Herrscher, Christus Jesus, durchführen wird: „Siehe! Der Herr Jehova selbst wird ja als ein Starker kommen, und sein Arm wird für ihn herrschen. ... Wie ein Hirt wird er seine eigene Herde hüten. Mit seinem Arm wird er die Lämmer zusammenbringen; und in seinem Busen wird er sie tragen. Die Säugenden wird er sorglich geleiten.“ — Jes. 40:1, 2, 9-11.
13. (a) Wie kennzeichnet Gott seinen Knecht? (b) Welche parallellaufenden Namen werden Gottes Knecht und der Stadt Gottes gegeben?
13 Dann kennzeichnet Jehova seinen Knecht und ermuntert ihn mit den Worten: „Du aber, o Israel, bist mein Knecht, du, o Jakob, den ich erwählt habe, du Same Abrahams, meines Freundes ... Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. ... Ich will dich stärken. Ich will dir wirklich helfen. Ja, ich will dich festhalten mit meiner Rechten der Gerechtigkeit.“ (Jes. 41:8-10) Übrigens werden Gottes Volk und dessen Hauptstadt oft mit ihren beiden parallellaufenden Namen angesprochen: Jakob und Israel oder Zion und Jerusalem, so zum Beispiel in Jesaja 41:14, 27. Es sei daran erinnert, daß (1.) der Name Jakob auf Israel abgeändert wurde (1. Mose 32:28) und (2.) daß Zion, die Bezeichnung des Ortes, wo der Thron und später auch die Bundeslade stand, schließlich oft auf die ganze Stadt Jerusalem angewandt wurde. — Ps. 2:6; Jes. 8:18.
14. (a) Inwiefern haben manche Prophezeiungen eine erste, zweite und eine endgültige Erfüllung? (b) Wie erfüllen sich manche Prophezeiungen in geistigem Sinne, und warum ist dies wichtig?
14 Wir wollen auch den allgemeinen Rahmen im Sinn behalten, in dem sich manche Prophezeiungen erfüllten. Erstens hatten sie eine buchstäbliche Erfüllung in der Zeit, in der sie geäußert wurden. Zweitens erfüllten sie sich später, als Jesus auf der Erde war, wie wir das beispielsweise bei seiner übernatürlichen Geburt sehen, bei dem Werk Johannes’ des Täufers und bei der Begebenheit, wo Jesus einen bestimmten Text anführte, der auf seinen Predigtauftrag hinwies. (Jes. 7:14; 40:3; 61:1, 2; Matth. 1:18-23; 3:1-3; Luk. 4:17-21) Darüber hinaus zeigten Paulus und andere, daß sich gewisse Prophezeiungen an der Christenversammlung als einem geistigen Israel, dem wahren „Samen Abrahams“, des „Freundes Jehovas“, erfüllten. Paulus sagte: „Nicht die Kinder des Fleisches sind wirklich die Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung [wie Isaak] werden als der Same gerechnet.“ Ferner sagte er: „Wenn ihr [Christen] Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same.“ (Röm. 9:8; Gal. 3:29) Dieser inspirierte Hinweis muß bei einer Betrachtung der endgültigen Erfüllung dieser Prophezeiungen oder ihrer Erfüllung im großen, die jetzt oder in der nahen Zukunft vor sich geht, berücksichtigt werden. Nur dann wirst du die Einladung Jehovas, mit ihm und seinem Sohn zusammenzuarbeiten, annehmen. Dann wirst du ‘standhaft werden können, unbeweglich, und wirst allezeit reichlich beschäftigt sein im Werke des Herrn, indem du weißt, daß deine mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist’. — 1. Kor. 15:58.
15. Als was alles offenbart sich Jehova?
15 Beachten wir, als was alles sich Jehova im letzten Teil dieser Prophezeiung Jesajas offenbart. Bei der Fortpflanzung des Menschen geht das neue Leben vom Vater aus. Er ist der Erzeuger, aber die Mutter beschafft und nährt den Körper für dieses neue Leben, das sich in ihr während der Schwangerschaft entwickelt. Auch nach der Geburt ist es hauptsächlich ihre Aufgabe, sich um das Kind zu kümmern und es zu nähren. Jehova ist aber nicht nur der eigentliche Schöpfer seines Knechtes. Er spricht zu seinem Knecht unter sieben verschiedenen Bezeichnungen: als „dein Schöpfer, ... dein Bildner ..., dein Gott ..., dein Retter ..., euer Rückkäufer ..., euer Heiliger ..., euer König“. Seine Rolle als Bildner betont er mit den Worten: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der dich gemacht und dich gebildet, der dir sogar von Mutterleib an ständig geholfen hat.“ — Jes. 43:1, 3, 14, 15; 44:2; siehe ferner Jesaja 44:21, 24.
16. (a) Wie bildete Gott Israel von Anfang an, und wie kaufte er es zurück? (b) Welche Situation ergab sich diesbezüglich in den Tagen Jesajas?
16 Das begann mit Gottes Volk der alten Zeit. Von Jakobs zwölf Söhnen ausgehend, begann Gott ein Volk zu bilden, dessen Angehörige er während ihres langjährigen Aufenthalts in Ägypten am Dasein erhielt. Diese Zeit könnte mit einer Schwangerschaft verglichen werden, die der Geburt als Nation am Berg Sinai vorausging, wo sie ein nationales Gesetz erhielten, das in den Gesetzesbund aufgenommen wurde. Gott war auch ihr Rückkäufer, denn er befreite sie mit Gewalt, als Pharao sie nicht ziehen lassen wollte. Ja Pharao mußte dies sogar mit dem Tod seines Erstgeborenen bezahlen, und Ägypten verlor sein Heer im Roten Meer. (2. Mose 4:23; Jes. 43:3) In den Tagen Jesajas, siebenhundert Jahre später, entstand eine neue Situation, durch die die Bezeichnungen Jehovas noch bedeutungsvoller wurden. Sowohl das Königreich Israel als auch das Königreich Juda hatten sich in großem Umfang des Götzendienstes und der Gesetzlosigkeit schuldig gemacht. Die Bewohner von Juda gerieten in die Gefangenschaft Babylons, das damit rechnete, sie für immer als Sklaven zu behalten. In seiner Liebe verhieß Jehova, die Übertretungen seines Volkes auszulöschen, indem er von sich sagte: „[Ich bin] dein Rückkäufer und dein Bildner von Mutterleib an.“ Er sagte sogar lange im voraus, wie und durch wen dies geschehen werde; er sagte, er sei „der Eine, der von Cyrus spricht: ,Er ist mein Hirt, und alles, woran ich Gefallen habe, wird er vollführen‘; auch indem ich von Jerusalem spreche: ,Es wird wieder erbaut werden‘ und vom Tempel: ,Deine Grundlage wird dir gelegt werden.‘“ (Jes. 44:21-28) Der Überrest, der zur bestimmten Zeit aus Babylon zurückkehrte, hatte an diesem wunderbaren Werk einen Anteil, und trotz des Unglaubens vieler konnten treue Diener Gottes wie Sacharja und andere zu ihrer großen Freude mithelfen, dieses Werk zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. — Sach. 4:9, 10.
17. Was geschah in ähnlicher Weise mit der Versammlung der ersten Christen?
17 Ähnlich verhielt es sich mit der Versammlung der ersten Christen. Von den Jüngern Johannes’ des Täufers ausgehend, bereitete Gott im Laufe der Dienstzeit Jesu eine Gruppe von Menschen zu, die eine „heilige Nation“, ein geistiges Israel, werden sollte. (1. Petr. 2:9; Gal. 6:16) Die Geburt dieser Nation erfolgte zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z., als ihre Glieder in den neuen Bund aufgenommen wurden und den ausgegossenen heiligen Geist empfingen. In seinem Brief an die Römer zeigte Paulus, daß die prophetischen Worte Jesajas über den „Überrest“ an diesen ersten christlichen Gläubigen eine weitere Erfüllung fanden. Er zeigte anhand des Buches Jesaja ferner, daß ihnen auch Nichtjuden hinzugefügt würden, damit „ganz Israel [das geistige] gerettet“ werde. — Röm. 9:27-29; 11:5, 25, 26.
18. Inwiefern war Jehova der Bildner und Rückkäufer seines neuzeitlichen Volkes?
18 Wie bereits angedeutet, dürfen wir heute sehen, wie die endgültige Erfüllung dieser Prophezeiungen in vollem Gange ist, und dürfen uns an der damit verbundenen Tätigkeit beteiligen. Der heutige „Überrest“ besteht aus den übriggebliebenen Gliedern der Christenversammlung. Jehova, ihr Bildner, begann die ersten von ihnen schon viele Jahre vor 1914 zusammenzubringen. Er ist auch ihr Rückkäufer. Sie wurden nicht nur „mit dem Blute seines [Gottes] eigenen Sohnes erkauft“, sondern sie wurden auch zurückgekauft, als während des Ersten Weltkrieges eine weitere Befreiung notwendig wurde. Sie waren in die Gefangenschaft von „Babylon der Großen“ geraten. Obwohl die meisten von ihnen aus den Kirchen der Christenheit hinausgegangen waren, hatten sie gewisse babylonische Merkmale beibehalten, zum Beispiel die Menschenfurcht und die Menschenverehrung. Dadurch erregten sie Gottes Mißfallen und mußten gezüchtigt und geläutert werden. Die von Herzen Aufrichtigen schätzten dies, und als sie von Jesus Christus, dem größeren Cyrus, befreit wurden, freuten sie sich, Gottes Namen zu erheben und die Königreichsbotschaft furchtlos zu verkündigen. Ihre Erfahrung und ihre Empfindungen wurden in folgenden Worten treffend vorhergesagt: „Ich werde dir danken, o Jehova, denn obwohl du über mich in Zorn gerietest, hat sich dein Zorn allmählich abgewandt, und du gingst daran, mich zu trösten. Siehe! Gott ist meine Rettung. ... Saget Jehova Dank! Rufet seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, daß sein Name hoch erhoben werden soll. Spielt Jehova Melodien, denn er hat hervorragend gehandelt Dies werde bekanntgemacht auf der ganzen Erde.“ — Apg. 20:28; Offb. 17:5; Jes. 12:1-5.
19. (a) Zu welcher Ausdehnung hat dies geführt? (b) Über welchen Erfolg können wir uns freuen?
19 Dies wurde auf der ganzen Erde bekanntgemacht. Demzufolge haben viele weitere Menschen, die keine geistigen Israeliten sind, die gute Botschaft angenommen. Alle, der Überrest und die „große Volksmenge“, sind zurückgekauft worden und bilden nun „e i n e Herde ... unter e i n e m Hirten“, Christus Jesus. (Joh. 10:16) Das ist ein beglückendes Erlebnis für Jehovas Zeugen. Wir sehen vor unseren Augen, wie sich das Vorhaben des Schöpfers endgültig erfüllt. Das Gelingen seines Vorhabens bereitet ihm große Freude und erfreut und tröstet alle, die unter Christus Jesus, seinem regierenden König, zu einer Einheit zusammengebracht worden sind. Jehova hat verheißen: „Es [mein Wort] wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewißlich das tun, woran ich Gefallen habe, und es wird bestimmt Erfolg haben, in dem, wozu ich es gesandt habe.“ — Jes. 55:11.
20. Welche Schwierigkeit lädt zu einer Betrachtung ein?
20 Bevor wir nun festzustellen suchen, wie du dein Lebensziel nach dem Vorhaben des Schöpfers ausrichten kannst, um wie er mit Sicherheit Gelingen zu haben, möchten wir einen bestimmten Teil der Prophezeiung Jesajas betrachten, aus dem sich eine Schwierigkeit ergibt. Es geht dabei um Leiden und darum, an Leiden Gefallen zu haben.