Mögen alle „feststehen“!
„Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, stehet in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte!“ — Phil. 4:1, NW.
1. Zitiere oder lies von neuem 2. Thessalonicher 2:13-15 und zeige, wie dieser Text von uns richtigerweise angesehen werden kann.
WENN wir jüngeren der anderen Schafe des Herrn einen Text wie 2. Thessalonicher 2:13-15 lesen, so ist es, als ob unser großer „ältester Bruder“, Christus Jesus, durch die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ Jehovas zu uns spreche und uns sage, daß wir, weil uns die gute Botschaft gepredigt worden ist, die Gelegenheit zur Rettung haben; und wir sind dankbar für die Ermahnung, „festzustehen“, die Jehova uns durch diesen Kanal gibt.
2. Worin findet sich ein Beweis, daß man in der Heiligung verharren kann?
2 Daß es auf Erden während vierzig Jahren seit der Geburt des himmlischen Königreiches standhafte, gesunde, treue Glieder der „kleinen Herde“ Geheiligter und auch Glieder der anderen Schafe des Herrn gibt, die lange im Dienste gestanden haben, ist ein Beweis dafür, daß die Heiligung für Christen nicht nur Jehovas Wille ist, sondern daß sie darin auch tatsächlich Jahr für Jahr verharren können. Sie hat sich nicht nur als etwas Wirkliches, sondern auch als etwas Mögliches erwiesen. Jene der Knechte Jehovas, die sich als zu den Leibesgliedern Christi oder als zur geheiligten Versammlung gehörend erkennen, danken ihm in Demut vor Gott für die Vorrechte, die sie gehabt haben und jetzt haben, und sie wissen, daß auch sie weiterhin feststehen und in ihrer Heiligung verharren müssen, indem sie mit zäher Entschlossenheit (sozusagen wie eine Bulldogge) daran festhalten. Sie trachten nicht danach, sich vom Dienste zurückzuziehen, denken nicht an ein Zurückweichen, was mit ihrer Salbung unvereinbar wäre. Ihre Schritte dem himmlischen Preise entgegen haben sie auf dem ihnen bestimmten Wege zu weit geführt, um auch nur den Gedanken aufkommen zu lassen, sich in dieser vorgerückten Zeit abzuwenden. Für sie ist der Königreichswohlstand, der schon vorhanden ist und noch bevorsteht, kein gegebenes Zeichen, daß irgend jemand die Hand erschlaffen lassen dürfte, um es gemütlicher zu nehmen oder sich in Ruhe niederzulassen und nach persönlichem Vergnügen zu trachten, sondern statt dessen drängen sie weiterhin voran, wie auch Paulus selbst es sagte: „Brüder, ich halte mich selbst noch nicht dafür, es ergriffen zu haben; eines aber ist zu sagen: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorne ist, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung droben, die Gott in Christus Jesus gewährt. Was uns betrifft: unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch sehnlich einen Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, der unseren erniedrigten Leib neu formen wird, damit er seinem Leibe der Herrlichkeit gleichförmig sei, gemäß der Wirksamkeit der Macht, die er hat, sich sogar alle Dinge zu unterwerfen. Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, stehet in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte!“ (Phil. 3:13, 14, 20, 21; 4:1, NW) Die betagte Versammlung, wozu die „Übriggebliebenen“ oder der „verständige Sklave“ und seine Glieder gehören, hat sich nach der Mehrung, die sie jetzt sieht, gesehnt, und sie nun sehend, empfindet sie große Freude.
3. Erkläre das Verhältnis zwischen dem Apostel Paulus und der Versammlung von Philippi und zeige entsprechende Tatsachen der Gegenwart.
3 Wie es sein Vorrecht war bei den Thessalonichern, so scheint es auch, daß Paulus der erste war, der den Philippern die gute Botschaft predigte, bevor er die obigen Worte schrieb. Das Band der Liebe zwischen Paulus und der Versammlung in Philippi war stark. Paulus besuchte sie zweimal, nachdem sie gegründet war, und stärkte sie im Glauben. Er schrieb ihnen seinen Brief, der in den Christlichen Griechischen Schriften als der Brief des Paulus „an die Philipper“ erscheint, und die Philipper leisteten dem Paulus sowohl geistigen wie materiellen Beistand. Bestimmt erfüllten sie sein Sehnen. Sie waren seine Freude. Von dem Standpunkte sowohl der alten Organisation als der älteren Diener in Gottes Werk in diesen Tagen aus gesehen, sagen wir: Ihr, die ihr erst jüngst zur Wahrheit und in den Dienst Jehovas gelangt seid, ihr, die ihr des Herrn andere Schafe seid und die Anzahl der Glieder und die Tätigkeit dieser Neuen-Welt-Gesellschaft mehrt — ‚ihr seid unsere Freude‘! Wir haben uns nach euch gesehnt. Ihr seid das lebendige Zeugnis und der offenkundige Beweis, daß sich die Hingabe an Jehovas gerechte Sache nicht auf eine kleine Handvoll beschränkt, sondern viele umfaßt, auch euch, und zu euch sagen wir: „Stehet in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte!“
4. Besprich die Herrlichkeit und den Schmuck der Neuen-Welt-Gesellschaft.
4 Die angebliche Herrlichkeit des alten Systems der Dinge ist unecht und schäbig, denn sie ist der Widerschein all des Bösen ihres falschen Gottes, Satans, des Teufels. Die wunderbare Herrlichkeit des Königreiches Jehovas kann mit unseren unzulänglichen Worten gar nicht beschrieben werden, denn sie ist ein Widerschein der Herrlichkeit des wahren Gottes, Jehovas. So weit es uns auf Erden als die Glieder betrifft, die als Grundstock die Neue-Welt-Gesellschaft vertreten, haben wir als gemeinsames Ziel die Anbetung dieses herrlichen Gottes. Jehovas Herrlichkeit und Schönheit, die auf der irdischen Organisation der Knechte Gottes ruht, findet sich in ihren treuen Gliedern, die sich selbst den Grundsätzen der Gerechtigkeit anpassen; und so wird in einem gewissen, wiewohl zwar beschränkten Maße die Herrlichkeit Gottes widergestrahlt. Wenn du von den Vorkehrungen Jehovas, wie sie in seinem Worte umrissen sind, etwas erfährst, wenn du Stellung auf seiner Seite beziehst, dich ihm hingibst und seine Sache unterstützt, so bist du dieser christlichen Gruppe ein Schmuck. Jehova kennt die Seinen, und wenn du zu ihnen gehörst, kennt er dich und liebt dich. Deine Mitdiener auf der Erde halten dich in hoher Achtung. Und ihr, die ihr in der Anbetung und im Dienste Gottes die jüngeren seid, seid tatsächlich gleichsam die Freude der irdischen Organisation Gottes von heute. Ihr tragt die große Verantwortung, rein und gerade zu bleiben und nicht auf dem Wege der Nationen zu gehen, die Gott nicht kennen, denn „wer Mißachtung bekundet, mißachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist in euch gibt“. — 1. Thess. 4:8, NW.
5. Was sagt 1. Thessalonicher 2:19, 20 zu euch, die ihr zu den anderen Schafen des Herrn gehört, und welche Schuld schuldet ihr?
5 Während ihr weiterhin Jehova treu bleibt, ist es, als ob eure älteren Brüder und der ältere „verständige Sklave“ zu euch sagte: „Denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskrone — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserem Herrn Jesus bei seiner Gegenwart? Sicherlich seid ihr unsere Herrlichkeit und Freude.“ (1. Thess. 2:19, 20, NW) Daraus folgt, daß ihr eine große Schuld, eine geistige Schuld, habt, und zwar Gott und seiner treuen Gesellschaft gegenüber, die euch die Wahrheit brachte, welcher ihr Folge geleistet habt, und die euch anleitete, eure Füße auf den Weg der Heiligkeit und Rettung zu setzen. So zahlet eure Schuld in Loyalität und liebender Ergebenheit!
6. Erwähne kurz einige weitere Schritte der Heiligung entgegen.
6 Wir können sagen, daß uns Heiligung nicht nur von Gott und durch die Wahrheit und dadurch, daß uns diese gepredigt wird, zukommt, sondern auch durch den Schritt der Hingabe an Jehova. Folglich kommt die Heiligung der Glieder des Leibes Christi durch die Einheit mit ihm, durch Gottes Geist, der auf ihnen ruht, durch ihren Glauben an Jehova und sein Wort und durch Glauben an Christus Jesus und seine Vorkehrung zum Leben. So steht geschrieben: „… nach der Vorkenntnis Gottes, des Vaters, mit der Heiligung durch den Geist, damit sie gehorsam seien und mit dem Blute Jesu Christi besprengt werden.“ — 1. Pet. 1:2, NW.
7. In Abschnitt 7 werden verschiedene Gedanken über kirchliche Scheinheiligkeit erwähnt. Bitte wiederhole sie mit eigenen Worten.
7 Ja, wo werden in all diesen Punkten mit Bezug auf Heiligung und wie sie uns zuteil wird prunkvolle kirchliche Zeremonien erwähnt? Nirgends. Sie haben mit der in der Bibel gelehrten Heiligung nichts zu tun. Sie sind Erfindungen von Menschen, gehen direkt zurück auf das Heidentum und werden ausgeschmückt durch die Einbildungskraft neuzeitlicher heidnischer Anbeter, die auf das Volk Eindruck machen und es irreführen. Einer der hervorragenden Beweise außer der Bibel, daß die angebliche Heiligung durch die kindischen Zeremonien der orthodoxen Christenheit falsch ist und nur zu Heuchelei und Scheinheiligkeit führt, findet sich in der Tatsache, daß die Christenheit in jedem Teil moralisch schlecht, faul und verderbt ist, daß sie Jehova Gott schmäht, ihn bekämpft, nicht für ihn und seine Sache ist und jene bis zum äußersten verfolgt, die das Volk die reinen Grundsätze des heiligen Wortes Gottes zu lehren suchen. Somit ist sie verurteilt, durch die Hand Christi Jesu, des Rechtfertigers Jehovas, in der nahen Schlacht von Harmagedon Vernichtung zu erleiden. Für ihre heidnischen, falschen Lehren von der sogenannten „Heiligung“ und auch für andere Lehren und Bräuche gibt es in der Schrift keine einzige Stütze. Sie wirken sich zu einem großen Unrecht an der Menschheit im allgemeinen aus, weil sie die Wahrheit über wahre Heiligkeit aus Gottes Wort, der Bibel, vor den Augen der Menschen verbergen. Die Führer und das Volk tragen gemeinsam Schuld am Schmähen des Namens Gottes.
8. Was müssen jene tun, die der Gerechtigkeit ergeben sind?
8 In unserer Betrachtung der Heiligung brauchen wir nicht verwirrt oder entmutigt zu sein durch das, was die allgemein anerkannte Religion mit diesem treffenden Ausdruck getan hat, der in Gottes Wort zu finden und voller Bedeutung ist. Heiligung ist für Christen ein Erfordernis. Ihr, die ihr der Gerechtigkeit ergeben seid, könnt es euch keine Minute leisten, mit der alten Welt, diesem alten System der Dinge und seinen Maßstäben, seinen Lehren oder Bräuchen zusammenzugehen. Stehet rein da! Verharret in eurer Heiligung und bewahret eure Hoffnung auf Heiligung zum Leben.
WIE DARIN VERHARREN?
9. Welchen Punkt hebt Paulus betreffend Selbstbeherrschung hervor?
9 Einer der Hauptpunkte, die Paulus betonte, als er den Thessalonichern über Selbstbeherrschung schrieb, ist folgender: „Daß jeder von euch wisse, wie er Besitz ergreife von seinem Gefäß in Heiligkeit und Ehre, nicht in begierigen sexuellen Gelüsten, wie sie auch jene Nationen haben, die Gott nicht kennen; daß niemand so weit gehe, daß er seinem Bruder schade und in dieser Sache in die Rechte seines Bruders übergreife, denn Jehova ist es, der Strafe fordert für alle diese Dinge, wie wir es euch zuvor gesagt und euch auch gründlich bezeugt haben.“ (1. Thess. 4:4-6, NW) (Ein ähnlicher Gebrauch des Wortes „Gefäß“ findet sich in Apostelgeschichte 9:15, wo Saulus ein „auserwähltes Gefäß“ genannt wird.)
10. Wie wird das Wort „Gefäß“ hier gebraucht, und in welcher Hinsicht ist Selbstbeherrschung unerläßlich?
10 Hier wird der Leib eines jeden einzelnen Christen als ein „Gefäß“ bezeichnet. Es wird von dem Leibe oder dem Ich des Knechtes Gottes als von einem Werkzeug gesprochen, das von Christen in der richtigen Weise gebraucht werden soll. Dies erheischt Selbstbeherrschung. Sie führt zur Zuverlässigkeit, und diese Zuverlässigkeit kommt aus unserer richtigen Einschätzung unseres Verhältnisses zu Jehova Gott, unseres herrlichen Schatzes des Dienstes und der theokratischen Neuen-Welt-Gesellschaft sowie unseres Anteils daran. Jemand, der in seiner Heiligung verharrt, ist ein zuverlässiger Mann oder eine zuverlässige Frau. Daß solches nicht automatisch geschieht, sondern daß ihm beständig nachgestrebt werden muß, zeigt die ernstliche Ermahnung des Paulus: „Nur benehmet euch auf eine Weise, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist, damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend sei, ich über die Dinge euch betreffend höre, ihr feststeht in e i n e m Geiste, mit e i n e r Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben der guten Botschaft und euch in keiner Hinsicht erschrecken laßt von euren Gegnern. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen ist von Gott, denn euch wurde das Vorrecht Christi halber gegeben, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinethalben zu leiden.“ — Phil. 1:27-29, NW.
11, 12. Was ist nötig, um in der Heiligung zu verharren?
11 Wir haben kurz die Mittel erwähnt, wodurch die Heiligung erlangt wird. Damit man in der Heiligung verharre, ist es nötig, diese Mittel, wodurch man sie erreicht, intakt zu halten. Die Heiligung kommt von Jehova Gott. Um darin zu verharren, halte man das Herz auf Jehova gerichtet. Die Heiligung kommt durch die Wahrheit des Wortes Jehovas, der Bibel. Um in diesem Zustande heiliger Ergebenheit zu bleiben, ist es nötig, das Wort der Wahrheit beständig zu studieren und ihm anzuhangen. Die Wasser der Wahrheit werden als ein großer Strom dargestellt, der aus dem Tempel Jehovas fließt. (Off. 22:1, 2) Aus diesem vollen Strome müssen Christen Herz und Sinn beständig füllen, und während sie so diese Wasser des Lebens in sich aufnehmen, sprudeln in ihnen selbst Quellen des Wassers zur Vermittlung ewigen Lebens auf. — Joh. 4:14.
12 Wir haben die Gelegenheit zur Heiligung erhalten, weil uns jemand diente, der die gute Botschaft aus Gottes Wort predigte. Von diesem Standpunkte aus gesehen, hing unsere Heiligung von diesem Dienste ab. Damit wir in unserer Heiligung verharren, ist es unerläßlich, daß wir im Dienste tätig sind, uns darin beschäftigen, die Wahrheit predigen und sie anderen bringen. Diese Tätigkeit ist ein Beweis unseres Dienstes und verherrlicht unseren Gott in Übereinstimmung mit dem, was der geheiligte Herr Christus Jesus erklärte: „Mein Vater wird darin verherrlicht, daß ihr fortwährend viel Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.“ (Joh. 15:8, NW) Die Hingabe an Jehova, die wir durch unser Untertauchen im Wasser als Sinnbild unserer Übergabe an ihn bezeugen, muß andauern, und so wird unsere Einheit mit unseren Mitknechten kundgemacht. Bleibet stark in dem Glauben, der uns in das Verhältnis mit Jehova hineingeführt hat, so daß sein Geist, der zur Heiligung führt, immerdar auf uns ruhe! Gleich den Thessalonichern kennen wir heute die Weisungen, die aus Gottes Wort an die Christen ergehen. „Denn ihr wisset, welche Weisungen wir euch gaben durch den Herrn Jesus.“ — 1. Thess. 4:2, NW.
SIND DIE ANDEREN SCHAFE GEHEILIGT?
13. Paulus kennzeichnet Geheiligte. Wer sind sie?
13 Wir bemerkten vorhin, daß Paulus, als er sich an die Thessalonicher wandte, an voraussichtliche Glieder des Leibes Christi schrieb, die von Jehova Gott geheiligt werden, weil sie abgesondert sind, um das Werk jener zu tun, die seine geistigen Söhne sind. „Übrigens, Brüder, wollen wir nicht, daß ihr unwissend seid über jene, die im Tode schlafen, damit ihr euch nicht betrübet gleichwie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus starb und wieder auferstand, so wird Gott auch die in Todesschlaf Gefallenen durch Jesus mit ihm bringen. Denn dies sagen wir euch durch Jehovas Wort, daß wir, die Lebenden, die am Leben bleiben bis zur Gegenwart des Herrn, jenen keineswegs zuvorkommen werden, die in Todesschlaf gefallen sind, denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf vom Himmel herniederkommen mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Einheit mit Christus Gestorbenen werden zuerst auferstehen. Danach werden wir. die Lebenden, die am Leben bleiben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt, dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. Deswegen fahret fort, einander mit diesen Worten zu trösten.“ (1. Thess. 4:13-18, NW) Darauf schrieb Paulus ferner in Verbindung mit dem Verharren in der Heiligung und dem Sichfernhalten von Hurerei an die Korinther: „Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder des Christus wegnehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Niemals!“ — 1. Kor. 6:15, NW.
14. Auf wen bezieht sich Offenbarung 7:9?
14 Die erwähnten Texte, die wir aus den Christlichen Griechischen Schriften betrachtet haben, welche sowohl eine Anwendung gehabt haben, als sie geschrieben wurden, als auch in unseren Tagen, beziehen sich unmittelbar auf die geheiligten, geweihten, geistigen Söhne Gottes. Was kann denn von den anderen Schafen des Herrn Jesus gesagt werden? Was ist über die große Menge der Diener Gottes zu sagen, die zum Beispiel in Offenbarung 7:9 (NW) erwähnt werden: „Siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Throne und vor dem Lamme, gekleidet in weiße Gewänder, und Palmzweige waren in ihren Händen“? Ihr Dienst der Lobpreisung Gottes wird in Vers 10 gezeigt: „Und sie rufen beständig mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘“
15. Ist die „große Volksmenge“ geheiligt?
15 Gerade dieses Kapitel der Offenbarung zeigt deutlich, daß dies nicht die versiegelten 144 000 vom geistigen Volke Israel sind. Statt dessen werden sie kund, nachdem der Versammlung oder dem Leibe Christi Beachtung gezollt worden ist. Die Glieder der „großen Volksmenge“ sind bestimmt nicht in dem Sinne geheiligt, daß sie Glieder der Versammlung des geistigen Volkes Israel sind. Gelten aber die Anforderungen der Heiligkeit nicht auch ihnen, angesichts all der Zeugnisse, die wir vorhin über die reine, lautere Anbetung des wahren Gottes, der selbst heilig und gerecht ist, betrachtet haben? Doch, sagen wir, und zwar weil Jehova Gott Ungerechtigkeit nicht gutheißt, und die zur großen Menge seiner anderen Schafe gehören, erhalten bestimmt seine Anerkennung, wenn und während sie ihm ihre treue Ergebenheit beweisen. Ihre Übergabe an Gott ist ohne Frage echt. Ihr Dienst der Lobpreisung für ihn schwillt nun zu einem gewaltigen Chor zu seiner Ehre und seinem Ruhme an. Sie verschönen die Organisation des Volkes Jehovas auf Erden in diesen Tagen. Sie lieben Jehova, und er liebt sie. Ihre Aussichten auf ewiges Leben in der neuen Welt sind beglückend. So wie Jehova der Klasse seiner irdischen Knechte, die keine himmlischen Hoffnungen hatte, Heiligkeit zur Pflicht machte, wie dies für sie in 3. Mose ausgedrückt wurde, als er auf seine eigene Heiligkeit aufmerksam machte, und so wie Petrus dasselbe Prinzip als Wegleitung für Christen seiner Tage niederlegte, so gilt es jetzt allen Christen in unseren Tagen, auch den „anderen Schafen“ des Herrn.
16. Wo wird, wie dies gezeigt wird, die „große Volksmenge“ dienen, und zu welcher Schlußfolgerung führt uns dies?
16 Ein weiterer Grund stützt diese Schlußfolgerung, nämlich die Tatsache, daß Offenbarung 7:15 die Glieder der großen Volksmenge als „vor dem Throne Gottes“ darstellt, „und sie bringen ihm Tag und Nacht heiligen Dienst dar in seinem Tempel, und der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten“. (NW) Wir können nicht folgern, daß irgend jemand, der Jehova in seinem Tempel oder in Verbindung mit seinem Tempel dient, verderbt, ungöttlich, unheilig sei. „In seinem Tempel spricht alles: Herrlichkeit [spricht jeder von seiner Herrlichkeit, KJ]!“ — Ps. 29:9.
17. Zeige den Unterschied zwischen Weihung und Heiligung.
17 Ist Heiligung dasselbe wie Weihung? Nein, denn Weihung bezieht sich auf den Akt Jehovas, wodurch er den Hohenpriester Christus Jesus sowie jene der gesalbten, mit Christus Jesus verbundenen Priester auserwählt und bevollmächtigt. (Siehe den Wachtturm vom 15. Juli 1952.) Heiligung steht mit anderen Dingen in Zusammenhang. Sie unterscheidet jemand, der zu Recht als „geheiligt“ bezeichnet wird, von einer ungeheiligten Person oder einem ungeheiligten Zustand. Es ist daher vollständig angebracht, daß Jehova Gott durch Christus Jesus, seinen großen eingesetzten Richter, entscheidet, wer ihm treu dient und wer somit wegen seiner Gottergebenheit seiner Anerkennung würdig ist.
18, 19. Wie wendet der Apostel Paulus den Begriff des Geheiligtseins auf gläubige und ungläubige Ehepartner an?
18 Man beachte die Anwendung dieses Prinzips durch den Apostel Paulus in 1. Korinther, Kapitel 7, wo er die bedingte Heiligung einer ungläubigen verheirateten Person bespricht, die einen Ehepartner hat, der Christ ist. Seine Worte lauten: „Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt dennoch ein, bei ihm zu wohnen, so verlasse er sie nicht; und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, der dennoch einwilligt, bei ihr zu wohnen, verlasse ihren Mann nicht. [Warum?] Denn der ungläubige Mann ist geheiligt in Verbindung mit seiner Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt in Verbindung mit dem Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.“ — 1. Kor. 7:12-14, NW.
19 In dieser geteilten Familie besteht ein Gegensatz zwischen der günstigen Stellung, in der sich der ungläubige Ehepartner in Verbindung mit dem gläubigen befindet, und der ungünstigen Stellung, wenn beide Ehepartner ungläubig wären. Es wird gezeigt, daß junge Kinder heilig sind, die sonst unrein wären, wenn weder Vater noch Mutter gläubig wären, oder wenn der eine Elternteil nicht durch seine Verbindung mit dem gläubigen geheiligt wäre. Dies bedeutet nicht etwa, daß der ungläubige Ehegenosse nicht persönlich für seinen Lauf des Unglaubens verantwortlich sei und daß der gläubige Ehegenosse den ungläubigen trotz seinem Unglauben in das ewige Leben mitnehmen könnte. Was uns interessiert, ist die Tatsache, daß der Apostel Paulus wirklich sagt, der Ungläubige sei bedingt heilig, obwohl er selbst nicht ein Geheiligter oder „Heiliger“ wird. Wir erwähnen dies hier, um zu zeigen, daß es für jene von den anderen Schafen des Herrn, wenn sie in Gottes Wort die Anforderungen in bezug auf die Heiligung gegenüber Jehova Gott lesen, angebracht ist, diese Grundsätze der Gerechtigkeit auf sich anzuwenden, weil ihnen gefolgt und nachgelebt werden muß. Es ist zudem richtig für sie, zu erkennen, daß sie ihren Zustand der Ergebenheit an Gottes gerechte Sache bewahren müssen, um ein Lobpreis für seinen Namen zu sein und ewiges Leben in seiner gerechten neuen Welt zu ererben. (2. Pet. 3:13) So steht es für die geheiligte Versammlung geschrieben: „Gott berief uns, nicht mit der Erlaubnis zur Unreinigkeit, sondern in Verbindung mit der Heiligung.“ (1. Thess. 4:7, NW) Obwohl die anderen Schafe nicht Glieder der „heiligen Nation“ sind, die aus denen besteht, welche „Heilige“ oder „Geheiligte“ genannt werden, sind sie jetzt eng verbunden mit dieser Nation und bilden einen Teil der „e i n e n Herde“ unter dem „e i n e n Hirten“. Folglich dürfen sie nicht als ein befleckender Einfluß unter ihnen wirken, so wie die „gemischte Volksmenge“ es einst inmitten der Söhne Israels in der Wüste tat. (4. Mose 11:4, NW) Nein, sondern es wird von ihnen verlangt, den Bedingungen der Heiligkeit nachzukommen, so weit sich diese auf die anderen Schafe des Herrn beziehen, und so vertrauenswürdige Gefährten des Überrests der „kleinen Herde“ Geheiligter zu sein.
20. Mit welch aufmunternden Worten, festzustehen, schließt Paulus seinen 1. Brief an die Thessalonicher ab?
20 Paulus schließt seinen ersten Brief an die thessalonische Versammlung Geheiligter mit einer glücklichen, ermutigenden Note ab, wenn er sagt: „Der Gott des Friedens selbst heilige euch völlig; und an jedem Teile gesund, möge der Geist und die Seele und der Leib von euch Brüdern untadelig bewahrt werden bei der Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus. Er, der euch ruft, ist treu, er wird es auch tun. Die unverdiente Güte unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch.“ (1. Thess. 5:23, 24, 28, NW) In Übereinstimmung mit der Tatsache, daß Gott den Überrest der „kleinen Herde“, der noch auf Erden weilt, vollständig heiligt, wird er mit der „großen Menge“ der treuen anderen Schafe wegen ihrer loyalen Beziehungen zum geheiligten Überrest in günstigem Sinne handeln. — Matth. 25:34-40, 46.
Denn „jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird errettet werden“. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne jemand, der predigt? — Römer 10:13, 14, NW.