Der Triumph der reinen, unbefleckten Anbetung
„Und dies ist der Sieg, der die Welt besiegt hat, unser Glaube.“ — 1. Joh. 5:4, NW.
1. Welche Schlacht ist nahe und wessen Sieg gewiss?
JEHOVA fordert alle Götter dieser Welt heraus. Wenn wir daran danken, dass es allein in Indien oder Hindostan etwa 330 Millionen Götter und Göttinnen gibt, und wenn wir dann die Götter der Religionen anderer Länder in Betracht ziehen, sehen wir, dass Millionen von Göttern, sichtbare und unsichtbare, dem e i n e n Gott Jehova gegenüberstehen. Die Schlacht der Götter ist nahe. Die Frage erhebt sich: Wer wird triumphieren? Gestützt durch den Ausgang früherer Kämpfe ist die Antwort gewiss: Die Schlacht wird sich nur auf die eine Weise entscheiden: Jehova wird triumphieren als Gott, als der einzig lebendige und wahre Gott des Universums!
2, 3. Was werden Materialisten verneinen? doch was müssen sie zugeben?
2 Kommunisten und Atheisten im allgemeinen, Skeptiker, Ungläubige und nüchtern berechnende Materialisten der Welt unseres zwanzigsten Jahrhunderts werden über den Gedanken eines Krieges der Götter spotten. Sie werden sagen, dass, was es an Göttern auch immer gebe, diese doch nur im Sinn der Menschen vorhanden seien, und somit sei die Erwähnung eines Krieges zwischen solch erdichteten Göttern lächerlich. Doch alle so materialistisch eingestellten Leute werden zugeben müssen, dass die Anbetung solcher Götter eine Wirklichkeit ist, selbst in unserer modernen Welt, und dass der Glaube an solche Götter und ihre Anbetung im Lauf und Geschick aller Nationen, ohne eine einzige Ausnahme, eine mächtige Rolle gespielt hat.
3 Wenn auch diese Materialisten das Dasein der unsichtbaren, geistigen Götter verneinen, so müssen sich doch zugeben, dass viele heute lebende Männer und Frauen zur Stellung von Göttern unter den Menschen erhoben werden; sie werden vergöttert und verehrt und als Retter und Wohltäter der Welt begrüsst. Dies bezieht sich nicht nur auf politische Figuren wie zum Beispiel auf Premierminister Stalin von der Sowjetunion, sondern auch auf religiöse Figuren wie den Papst der Vatikanstadt, dem Verehrung gezollt und der Titel eines Vizegottes gegeben wird, und ebenfalls den Dalai oder Grossen Lama von Tibet. Alle Unterrichteten wissen, dass erst noch am 31. Dezember 1945 der Kaiser Hirohito in einem kaiserlichen Erlass zum neuen Jahre proklamierte, dass der japanische Tenno oder Kaiser nicht ein Gott sei. Dieser Erlass wurde in jeder japanischen Zeitung abgedruckt, und es wurde darin dem Volke geboten, die „falsche Auffassung, dass der Kaiser göttlich und das japanische Volk andern Rassen überlegen und vom Schicksal zur Beherrschung der Welt bestimmt sei“, zu vergessen. Eine Schlagzeile in der New York Times lautete: „Ein ‚Gott‘ entsagt der Göttlichkeit“, aber dennoch klammern sich heute viele Japaner zäh an den Shinto-Glauben, wonach ihr Kaiser ein Gott, ein „Sohn des Himmels“ sei, der von der „Sonnengöttin“ abstamme. (New York Times, 6. Januar 1946) Doch während e i n Gott, dessen Anbetung einst den Lauf der japanischen Nation mächtig beeinflusste, durch nackte Tatsachen seiner Göttlichkeit entkleidet wird, beginnen sich zahllose Leute vor der modernen Methode zu fürchten, wodurch der politische Staat vergöttert und seine hervorragenden Figuren und Sinnbilder zu Göttern und Götzen gemacht und angebetet werden. In diesen Kult verfangen sich selbst materialistisch eingestellte Leute. Während sie die Götter anderer als falsch und erdichtet brandmarken, werden sie selbst als schuldig befunden, sich Götter gemäss ihren eigenen geistigen Ideen und Begierden zu machen.
4. Was lehrt die Bibel über unsichtbare Geschöpfe, welche diese Welt als Götter anbetet? und wie sind falsche Götter gegeneinander ausgespielt worden?
4 Möchten die Leute, die das Unterscheidungsvermögen haben, zu sehen, dass solches keine Götter sind oder nicht verdienen, wie Götter behandelt zu werden, alle solchen als „falsche Götter“ bezeichnen. Das geschriebene Wort Jehovas, die Heilige Schrift, warnt uns aber, dass es einen Gott dieser bösen Welt gebe, der einen blindmachenden Einfluss auf alle Menschen dieser Welt ausübe, „bei denen“, wie wir lesen, „der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit der Lichtglanz der glorreichen guten Botschaft über den Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“. (2. Kor. 4:4, NW) Ferner lesen wir in der Bibel: ‚Die Dinge, welche die Nationen opfern, opfern sie Dämonen und nicht Gott, und ich will nicht, dass ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet.‘ (1. Kor. 10:20, NW) So lehrt die Bibel, das Wort Jehovas, dass es übermenschliche, unsichtbare Geistpersonen gibt, welche alle Nationen dieser Welt als Götter verehren, und dass dies die boshaften Dämonen sind, die unter dem Fürsten oder Herrscher, unter Satan, dem Teufel, stehen, welcher der grosse Verblender des Menschensinns ist. Die Anbetung solcher und die Anbetung von Götzen, die sie vertreten, ist falsche Anbetung. In allen Zeitaltern hat es selbst zwischen diesen falschen Göttern einen Kampf gegeben, da eine Nation gegen eine andere Nation in den Krieg gezogen ist und jede sich an ihren Gott oder ihre Götter gewandt hat, ihr wider den Gott oder die Götter der andern Nation zu helfen, wodurch Götter gegen Götter ausgespielt wurden. Der Sieg wurde den Göttern der siegenden Nation zugeschrieben.
5. Wie löste das Römische Reich das Problem vieler Götter, und warum so? doch welcher Gott konnte unmöglich so behandelt werden?
5 Das Römische Reich indes anerkannte die Götter aller Nationen, die es besiegte und in das Kaiserreich aufnahm. Das tat es wohlweislich, um die unterworfenen Völker in besserer Geistesverfassung zu erhalten. Es suchte eine Mischreligion zu schaffen, worin all die anerkannten Götter des Reiches eingeschlossen waren. Während es in toleranter Weise jedermann im Reiche seine eigenen lokalen Götter zur Anbetung wählen liess, erhob es den Kaiser zu einem Gott. Es verlangte vom Volke, dass es ihn als einen Gott anbete, den sie alle gemeinsam hätten. Auf diese Weise band es das sich weithin ausbreitende Reich fester zusammen. E i n e n Gott aber gab es, den das Reich nicht so in sein Pantheon oder seinen Tempel der Götter aufnahm. Dieser war Jehova, der Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs, Moses und all seiner treuen Propheten und Diener und dazu Jesu Christi und seiner treuen Nachfolger. Der Kaiser Konstantin vom vierten Jahrhundert nach Christus suchte Jesus Christus dem Pantheon des Römischen Reiches einzuverleiben durch die Vermengung heidnischer Religion mit dem verderbten Christentum seiner Tage. Aber die treuen Christen, die sich an die Heilige Schrift hielten, lehnten es glattweg ab, eine solche Vermengung anzuerkennen. Sie blieben getrennt davon.
6. Welche Stellung nehmen wahre Christen im Konflikt der Götter ein, wie dies aus 1. Korinther 8:4-7 hervorgeht?
6 Wahre Christen, und damit meinen wir nicht die Christenheit, zollen ihre Anerkennung und ihren Dienst Gott als dem einzigen, den Jesus Christus anerkannte und dem er als seinem Gott diente, nämlich seinem himmlischen Vater Jehova. Über diese unnachgiebige Stellungnahme wahrer Christen schrieb ihnen der Apostel Paulus: „Wir wissen, dass ein Götze nichts ist in der Welt, und dass es keinen Gott gibt ausser e i n e m. Denn wenn es auch solche gibt, die ‚Götter‘ genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden, wie es ja viele ‚Götter‘ und viele ‚Herren‘ gibt, so ist tatsächlich für uns e i n Gott, der Vater, aus dem alle Dinge sind, und wir für ihn, und da ist e i n Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. Doch diese Erkenntnis ist nicht in allen.“ (1. Kor. 8:4-7, NW) Demgemäss hat es stets einen Konflikt zwischen der Anbetung Jehovas, des Gottes und Vaters Jesu Christi, und der Anbetung aller sogenannten „Götter“ dieser Welt, der Christenheit eingeschlossen, gegeben. Die Anbetung des einzig wirklichen Gottes Jehovas ist die wahre Anbetung.
7. Welcher Frage stehen Jehovas Anbeter gegenüber? und wie wird sie beantwortet?
7 An Zahl vieltausendmal von den Anbetern solcher Götter dieser Welt übertroffen, sehen sich jene, die Jehova als den einzigen Gott anbeten, jetzt derselben Frage gegenüber wie in all den vergangenen sechstausend Jahren der Menschheitsgeschichte: Wird ihre Anbetung bestehen bleiben? Wird sie triumphieren? Über die Antwort auf diese Frage kann keine Ungewissheit bestehen. Der eine lebendige und wahre Gott Jehova wird über die falschen Götter triumphieren, trotzdem sie an Zahl in die Millionen gehen. Folglich wird die wahre Anbetung Gottes Jehovas über alle falsche Anbetung triumphieren und wird allein bestehen bleiben. Der Tag für diesen Triumph ist sehr nahe.
DIE RELIGION IM GERICHT
8, 9. Warum erleidet die falsche Religion jetzt Schmach?
8 Es ist keine Übertreibung, zu sagen, dass heute die gesamte Religion, die wahre und die falsche, der Schmähung ausgesetzt ist. Die falsche Religion erleidet Schmach wegen ihrer Heuchelei, wegen ihrer Unwissenheit und Verwirrung, wegen der Verderbtheit und des Mangels an elementarer Bildung, worin sie das Volk gelassen hat, und weil ihre Ziele und Methoden versagten und sie keine bestimmte Botschaft des Lichtes hat, um dem Volk den Weg zu einer reinen, gedeihlichen, glücklichen, friedevollen und sicheren Welt zu zeigen. Die falsche Religion ist eine Verbündete und ein untrennbarer Teil dieser verkommenen Welt und kämpft mit ihr wider den einzig lebendigen und wahren Gott. Selbst die Christenheit tut dies. Sie beansprucht diesen Namen, weil sie vorgibt, das Reich zu sein, wo das Christentum ausgeübt wird, doch ist sie voll von Leuten, die ‚Vergnügungen mehr lieben als Gott, wobei sie eine Form gottgefälliger Hingabe haben, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisen‘. Die Bibel, die sie besitzt, steht als ein Zeugnis wider sie da und verurteilt sie, weil sie eine abtrünnige Form des Christentums hat. Sie leidet, doch ist dem so, weil sie die Warnung des Apostels Petrus nicht beherzigt hat: „Keiner von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in Sachen anderer Leute einmischt. Denn welches Verdienst liegt darin, wenn ihr sündigt und mit Schlägen geschlagen werdet und es erduldet?“ — 2. Tim. 3:1-5 und 1. Pet. 4:15; 2:20, NW.
9 Die Schmach, die jetzt sowohl auf die Religion der Christenheit als auch auf die des Heidentums fällt, ist daher nicht ohne Ursache; sie ist verdient. Im Gedanken an diese Religion wurde im Jahre 1938 zuerst in London, England, das Schlagwort erhoben: „Religion ist ein Fallstrick und ein Gimpelfang. Dienet Gott und Christus, dem König.“
10. Welchen Unterschied verfehlen viele zu machen? doch wie wird durch die Betrachtung der Ausdrücke „Christ“ und „Christentum“ gezeigt, dass es richtig ist, diesen Unterschied zu machen?
10 Weil die Menschen im allgemeinen verfehlen, einen Unterschied zwischen der falschen und wahren Religion zu machen, und weil sich die weltliche Religion einen anrüchigen Namen gemacht hat, bestand in jüngsten Jahren die Neigung, den Ausdruck „Religion“ in Verbindung mit der Wahrheit und der Organisation Gottes Jehovas zu meiden. Aber die abgefallene Christenheit hat auch grosse Schmach auf den Namen „Christentum“ gebracht, worauf sie das ausschliessliche Recht beansprucht. Wenn wir also einen Namen meiden müssten, nur wegen der Schande und des Schimpfes, welche die Christenheit unrechterweise darüber gebracht hat, könnten wir ebensogut den Namen „Christentum“ meiden und es ablehnen, „Christen“ genannt zu werden. Einige denken, der Name „Christ“ sei den Nachfolgern Jesu Christi ursprünglich als Schimpfname gegeben worden. (Apg. 11:26) Doch können wir diesen Namen ebensogut annehmen, als wir den Namen „Judäer“ oder „Jude“ in geistigem Sinne annehmen können. Warum? Weil wir uns an Jehovas Verheissung an Juda halten, dass „nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füssen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen“. (1. Mose 49:10) Wir können es auch auf uns nehmen, als Christen zu leiden, weil Petrus uns über den treuen Nachfolger Christi sagt: „Wenn er als Christ leidet, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott weiterhin in diesem Namen.“ (1. Pet. 4:16, NW) So kann man entweder den Namen „Christ“ umsonst tragen und Schmach darauf bringen, gleichwie die Christenheit dies tut, oder man kann als Christ ungerecht leiden. Wenn du trotz den Leiden, die das einträgt, dem Namen „Christ“ gemäss lebst, kannst du Gott in diesem Namen verherrlichen. In gleicher Weise muss ein Unterschied gemacht werden zwischen der falschen und der wahren Religion.
11. Welche Schrifttexte zeigen, dass dieser Unterschied hinsichtlich Religion richtig ist?
11 Der Apostel Paulus wendet den Ausdruck „Religion“ auf die falsche an, wenn er folgendes eingesteht: „Ihr habt ja von meinem früheren Wandel im Judaismus gehört, dass ich die Versammlung Gottes fortgesetzt im Übermass verfolgte und sie verwüstete und im Judaismus grösseren Fortschritt machte als viele meiner Altersgenossen in meinem Geschlecht, da ich weit mehr eiferte für die Überlieferung meiner Väter.“ ‚Nach der strengsten Sekte unserer Religion lebte ich als Pharisäer.‘ (Gal. 1:13, 14, NW; Apg. 26:5) Paulus sagt uns ebenfalls, dass einige in seinen Tagen vorgaben, jene Anbetungsform zu betreiben, welche Engel angeblich betrieben, eine „Religion der Engel“ oder einen „Kult der Engel“. (Kol. 2:18, Dy und Mo) Doch ist es der Jünger Jakobus, der einen Unterschied macht zwischen solch falscher Religion und wahrer Religion, dem lauteren Christentum, wenn er sagt: „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineinschaut und darin bleibt, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, dieser wird glückselig sein in seinem Tun. Wenn es jemandem scheint, er sei religiös, und er zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Religion ist eitel. Eine reine und unbefleckte Religion vor Gott . . . dem Vater ist diese: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.“ — Jak. 1:22-27, Fussnoten, und Mo.
12. Welcher Sinn haftet dem Wort „Religion“ an, der dessen Gebrauch in Verbindung mit wahrer Anbetung zulässt?
12 Nach der Art und Weise zu urteilen, wie das Wort „Religion“ in den Bibelübersetzungen in einer Anzahl Sprachen gebraucht wird, beginnend mit den altlateinischen Übersetzungen, die aus dem zweiten Jahrhundert stammen, hat es den Sinn von „System oder Form der Anbetung“, ungeachtet, ob es wahre oder falsche, lautere und reine oder abtrünnige sei. Die Neue-Welt-Übersetzung ist daher nicht radikal in der Sache, sondern nimmt einen verständigen Standpunkt in bezug auf den Sinn des Wortes Religion ein. Deshalb gibt sie die Worte des Jakobus wie folgt wieder: „Wenn jemand sich als formeller Anbeter dünkt, zügelt aber nicht seine Zunge, sondern fährt fort, sein eigenes Herz zu betrügen, dessen Form der Anbetung ist nichtig. Die Form der Anbetung, die rein und unbefleckt ist vom Standpunkte unseres Gottes und Vaters aus, ist diese: für Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sorgen und sich selbst ohne Flecken von der Welt zu bewahren.“ (Jak. 1:26, 27, NW) Indem wir also das Wort einfach im Sinne von „Form der Anbetung“ oder „System der Anbetung“ auffassen, sind wir berechtigt, das Wort „Religion“ auf das Christentum anzuwenden, wenn es die lautere, reine, unbefleckte Religion bedeutet.
13. Was wird in dieser Zeit des Gerichts der Ausgang für die wahre und falsche Religion sein?
13 Das wahre Christentum, die wahre Religion oder Form der Anbetung, wird die Schmähungen, die darauf gehäuft werden, durch ihr Verhalten Lügen strafen. Die falsche Religion oder Anbetung wird weder die Schmähungen, die darauf gehäuft werden, noch die Gerichte, die Gott über sie bringt, überdauern. Gott ist der Richter in der Frage, was lautere Anbetung ist, denn er ist ihr Urheber. Die gesamte Religion steht daher heute vor ihm im Gericht. Die wahre wird offenbar gemacht und von ihm gesegnet, die falsche von ihm verurteilt und von der Erde ausgerottet werden.
DER ANSTECKUNG, DER BEFLECKUNG WIDERSTEHEN
14. Wie sucht die falsche Religion Schmähungen auf die lautere Religion zu häufen?
14 Die falsche Religion, die unreine Anbetung ist es, die Schmähungen über die reine Religion und lautere Anbetung bringt. Sie tut dies aus Neid und Ungerechtigkeit. Nicht nur das, sondern sie fahndet auch nach stichhaltigen Gründen, um über die wahre Anbetung zu höhnen und lästerlich davon zu reden, indem sie sie verderbt zu machen sucht. Dies tut sie in dem Bestreben, zu veranlassen, dass die lauteren Anbeter in ihrem Eifer nachlassen, dass sie unstet werden in ihren Grundsätzen, dass sie der Weltlichkeit nachgeben und gleich werden wie die Leute von der Welt, obwohl sie den Namen Gottes und seines Christus tragen. Sie sucht die lauteren Anbeter in einen Handel hineinzuziehen, sucht sie zu bewegen, sich um irgendwelcher selbstischer Vorteile willen, zum Beispiel im Interesse materieller Wohlfahrt, der Beliebtheit in dieser Welt und des ungehemmten Genusses dessen, was dieses System der Dinge zu bieten hat, auf einen Kompromiss mit der falschen Religion einzulassen.
15. Was ist im Kampf der Götter über die Streitfrage der Anbetung stets Satans Bemühen gewesen?
15 Ausserhalb des Gartens Eden wurde durch Adams Sohn, den Märtyrer Abel, die lautere Anbetung auf Erden neu belebt. Von jener Zeit an hat die lautere Anbetung gegen die Befleckung durch die Welt zu kämpfen gehabt. Diesen Kampf hat sie stets geführt, doch nur durch eine kleine Minderheit. Satan, der Teufel, „der Gott dieses Systems der Dinge“, forderte Gott heraus und sagte, dass es nicht getan werden könne und dass er dafür sorgen werde, dass die lautere Anbetung der Befleckung nicht widerstehe. Jehova Gott sagt, es könne geschehen und werde geschehen. Wer wird sich als der Lügner erweisen? Jehova Gott stützt seine lautere Anbetung. Sein grosser Widersacher im Verein mit all den Dämonen unter ihm bemüht sich fortwährend, sie mit Unreinheiten zu vermengen, sie zu fälschen und heuchlerisch zu gestalten, so dass auch Jehova Gott sie verwerfen und der Vernichtung preisgeben würde. Somit besteht in der Streitfrage der Religion oder Anbetung ein Kampf der Götter oder Mächtigen.
16, 17. Was zeigt, dass es keinen Kompromiss zwischen dem wahren Christentum und der falschen Religion geben kann?
16 Mögen wir alle diese Sache klar verstehen, so wie der wahre Gott sie uns verstehen lässt. Es kann keinen Kompromiss zwischen dem wahren Christentum und der Religion dieser Welt geben. Ehe Gott die Israeliten in das ihnen verheissene Land Palästina hineinführte, machte er ihnen die Sache vollkommen klar. Zu Beginn ihrer vierzigjährigen Reise dorthin sagte er zu ihnen: „Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr acht haben; und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen, er soll in deinem Munde nicht gehört werden . . . Ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, dass du sie vor dir vertreibest. Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund machen. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, damit sie dich nicht wider mich sündigen machen; denn du würdest ihren Göttern dienen, denn es würde dir zum Fallstrick sein.“ Wer kann in Anbetracht dieser Worte Gottes Einspruch erheben gegen das Schlagwort, dass falsche, weltliche Religion ein Fallstrick ist und als ein Gimpelfang benutzt worden ist?
17 Jehova brachte die Israeliten tatsächlich in das Verheissene Land und räumte viele ihrer heidnischen Feinde daraus weg. Als sein Diener Josua, der Nachfolger Moses, alt war und im Begriffe stand, vom Schauplatz abzutreten, erachtete er es für gut, sie daran zu erinnern, dass Jehova ihnen untersagt hatte, sich mit der Religion seiner Feinde auf Kompromisse einzulassen. Josua gebot ihnen: „Dass ihr nicht unter diese Nationen kommet, diese, die bei euch übriggeblieben sind, und den Namen ihrer Götter nicht erwähnet und nicht jemand bei ihm beschwöret [noch bei ihnen schwöret, SB], und ihnen nicht dienet und euch nicht vor ihnen niederwerfet! sondern Jehova, eurem Gott, sollt ihr anhangen, so wie ihr getan habt bis auf diesen Tag.“ — 2. Mose 23:13, 31-33 und Jos. 23:7, 8.
18, 19. Was für Kompromisse macht heute die Christenheit mit heidnischen Göttern und mit lästerlichen Dingen wider die Wahrheit, und dies trotz welchen Schrifttexten?
18 Jehova Gott billigt es nicht, wenn sein Volk Verträge eingeht mit seinen religiösen Feinden, geschehe dies durch Heirat, durch einen politischen Handel oder durch kommerzielle Abmachungen, wodurch sie gezwungen werden, die Namen der Götter solcher verbündeten Personen in ihren Mund zu nehmen und sie gesetzmässig anzuerkennen. Dieser Grundsatz oder diese Handlungsregel erweist sich auch heute für Gottes wahres Volk als richtig, denn die Dinge, die in Verbindung mit den natürlichen Israeliten der alten Zeit geschahen, dienen als warnendes Beispiel für uns, die wir am Ende des Systems der Dinge der Christenheit leben. Lasst die Christenheit weiterhin solche Kompromisse mit den Göttern des Heidentums schliessen sowie mit gotteslästerlichen Dingen wider die Wahrheit Gottes Jehovas wie zum Beispiel, wenn nichtkatholische Länder Gesandte, Minister oder Geschäftsträger an den Hof der Vatikanstadt entsenden und diese, wiewohl nicht römisch-katholisch, verpflichtet sind, die Kniee zu beugen oder sich vor dem Papst zu verneigen und ihn als „Eure Heiligkeit“ anzureden. Wenn protestantische und jüdische Politiker Wahlstimmen zu erlangen suchen, bedienen sich auch sie, um sich katholische Stimmen zu sichern, der Titel des katholischen Gottes und nennen ihn „Heiligen Vater“. Wenn kommerzielle Radioansager Kommentare machen über die Tätigkeit der römischen Hierarchie, betiteln sie deren Glieder, um den Ohren ihrer katholischen Zuhörer zu schmeicheln, mit „Hochwürden“, „Euer Ehrwürden“, „Pater“ usw. und verherrlichen so die Mächtigen des Sektentums.
19 In Jesaja 57:15 (Al) sagt Jehova Gott: „Also spricht der Hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit wohnet; des Name heilig ist.“ An Jehova Gott allein richtete Jesus die Worte: „Heiliger Vater! erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast.“ Und zu seinen Jüngern sagte er: „Auch sollt ihr keinen auf Erden Vater nennen; denn e i n e r ist euer Vater, der im Himmel ist.“ (Joh. 17:11 und Matth. 23:9, Al) Nur ein einziges Mal finden Protestanten in der englischen King-James- und der Amerikanischen Standard-Bibel das Wort „hochwürdig“ (reverend) vor, und dort wird es auf Jehova Gott angewandt, nämlich in den Worten: „Heilig und hehr [hochwürdig, KJ] ist sein Name. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.“ (Ps. 111:9, 10, Lu) Der wirkliche Christ, der Anbeter des wahren Gottes, wird heute weder Kompromisse schliessen noch den Göttern und Mächtigen dieser Welt die Dinge zuschreiben, die Gott gehören. Er folgt Jesu Worten: ‚Zahlet Gottes Dinge Gott zurück.‘ — Matth. 22:21, NW.
20. Welches Gericht wider Jerusalem zeigt die Unmöglichkeit, die Dinge Gottes mit weltlicher Religion zu vermengen und dabei Gottes Anerkennung zu haben?
20 Wir dürfen die Dinge Gottes nicht mit denen der weltlichen Religion vermengen und gleichzeitig erwarten, Gottes Anerkennung zu erlangen. Dass Jerusalem von der geoffenbarten Anbetung Gottes Jehovas abfiel und sich dabei religiös an seinen Namen hielt, aber gleichzeitig bei falschen Göttern schwor, fand nicht Gottes Billigung. Vor dem Tage seines Zornes warnend, sagte er: „Ich werde meine Hand ausstrecken wider Juda und wider alle Bewohner von Jerusalem. Und ich werde . . . ausrotten . . . die auf den Dächern das Heer des Himmels anbeten, und die Anbetenden, welche dem Jehova schwören und bei Milkom schwören; und die von Jehova zurückweichen, und die Jehova nicht suchen noch nach ihm fragen.“ — Zeph. 1:4-6, Fussn.
21. Welche Ereignisse und welches Gericht am Berge Sinai zeigen dasselbe?
21 Am Fusse des Berges Sinai gab Aaron, der Bruder Moses, der Stimme des Volkes nach, das sichtbare Götter haben wollte, und er machte ein goldenes Kalb. Dann, im Geiste der Kälberanbetung, die im Lande Ägypten getrieben wurde, das sie verlassen hatten, sagten die Israeliten: „Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat.“ Aaron baute einen Altar für das Kalb und rief aus: „Ein Fest dem Jehova ist morgen!“ Das Fest artete in eine wilde, ungestüme Verderbung der Sitten aus. Jehovas Zorn entbrannte wegen dieses Versuches, ihn mit Dämonenanbetung in Verbindung zu bringen. Auf Anweisung seines Propheten Mose wurde der Kalbgötze zu Pulver zermalmt, und etwa 3000 Schwelger fielen durch die Hände der Vollstrecker Jehovas. — 2. Mose 32:4-28.
22. Wie geriet Jerobeam in dieselbe Falle? und mit welchem Ergebnis?
22 Hunderte von Jahren später, als sich nach dem Tode des Königs Salomo zehn Stämme von Juda und Jerusalem losrissen, suchte der israelitische König Jerobeam sein Volk davon abzubringen, zur Anbetung in den Tempel Jehovas nach Jerusalem hinaufzuziehen. Nicht genug damit, ein goldenes Kalb zu machen, liess Jerobeam zwei machen und richtete sie in Bethel und Dan auf. Dann schrieb er diesen Kälbern die Befreiung zu, die Jehova für Israel gewirkt hatte, und er griff die Worte der abtrünnigen Israeliten am Sinai auf und sprach: „Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen; siehe da, Israel, deine Götter, die dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt haben.“ (1. Kön. 12:25-29) Mit welchem Ergebnis? Zweihundertundfünfzig Jahre später endete die Nation im Ruin, da Jehova Gott sie ihren Feinden preisgab. Alle diese Dinge, so sagt der Apostel Paulus, waren ein warnendes Beispiel für Christen, dass sie niemals mit falscher Religion, mit Dämonenreligion, Kompromisse schliessen sollten. Der wahre Gott wird uns niemals entschuldigen noch uns vor dem Verderben bewahren, den ein Kompromiss bestimmt über uns bringen wird. Es ist eine Schlinge, die jemand umstrickt und in die Vernichtung zieht. — 1. Kor. 10:6, 11, NW.
23. Welchen Lauf hat die Christenheit eingeschlagen, der zeigt, dass sie die Definition lauterer Religion ausser acht gelassen hat?
23 Die Christenheit hat der Definition der lauteren, unbefleckten Religion keine Beachtung gezollt, gemäss welcher man nicht nur für Witwen und Waisen sorgen, sondern sich auch ohne Flecken von der Welt bewahren soll. Wir können nicht Feuer in unsern Busen nehmen, ohne unsere Kleider zu verbrennen; wir können nicht Kompromisse machen mit dem Feinde und Freundschaften schliessen mit dieser Welt und dabei unbefleckt, unverderbt und frei bleiben in der Freiheit, welche nur die Wahrheit geben kann. Der moralische, soziale und geistige Zustand der Christenheit von heute beweist uns dies. Vom zweiten Jahrhundert an haben ihre Gründer Kompromisse gemacht mit den heidnischen Lehren wie der Lehre von der Dreieinigkeit und der Unsterblichkeit der Menschenseele. Warum? Um Popularität zu erlangen und in den Augen der Welt als weise zu erscheinen, um nicht allzu verschieden zu erscheinen von der Welt und so Schmach und Verfolgung zu erleiden. Und im vierten Jahrhundert, von der Zeit des Kaisers Konstantin an, fügten sich die Bauleute der Christenheit der Oberaufsicht des politischen Staates. Die Christenheit vertauschte ihre Unabhängigkeit und ihre Hoffnungen, die Braut Christi zu werden, indem sie statt dessen die Kirche des politischen Staates, des Römischen Reiches, wurde.
24. Welche Bestrafung zieht der Ehebruch der Christenheit nach sich? Wann?
24 Dieser geistige Ehebruch bedeutete Feindschaft mit Gott, und er wird über die Christenheit binnen kurzem die Strafe bringen, wie sie Gottes Gesetz, welches dem ehemaligen Volke Israel gegeben worden war, für Huren und Ehebrecher vorschrieb. Jehova Gott ist nun in seinem Tempel der lauteren Anbetung und sagt zu allen, die Gottes Volk zu sein bekennen: „Ich werde euch nahen zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die falsch Schwörenden; und gegen die, welche den Tagelöhner im Lohn, die Witwe und die Waise bedrücken und das Recht des Fremdlings beugen und mich nicht fürchten, spricht Jehova der Heerscharen.“ (Mal. 3:1, 5) Folglich wird die Christenheit die erste sein, die in Harmagedon durch eine feurige Vernichtung vernichtet wird, wie dies einer unsittlichen, ehebrecherischen Organisation, welche von der lauteren Religion abgefallen ist, gebührt.
25. Was bewirkte die Annahme des Heidentums durch die Christenheit? und wie wird die Christenheit gewarnt?
25 Die Christenheit hat nicht die Kraft gehabt, der Ansteckung und Befleckung zu widerstehen, die aus einem Kompromiss mit falscher Religion hervorgeht, ebensowenig als das natürliche Israel der alten Zeit die Kraft dazu hatte. Statt dass sie heidnische Lehren, Philosophien, Riten und Bräuche durch die Aufnahme in ihr Religionssystem heiligte, hat sich die Christenheit mit dieser Welt befleckt. Sie hat den Namen Christi, den sie trägt, entweiht. Doch gibt sie vor, mit Christus ehelich versprochen zu sein. Nachdem Gottes Wort darauf hinweist, wohin ein Kompromiss mit der Welt und ein Nachahmen der Welt im Falle Israel geführt hat, warnt es die Christenheit: „Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, dass er nicht falle. Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher von Dämonen trinken; ihr könnt nicht teilhaben am ‚Tische Jehovas‘ und am Tische von Dämonen. Oder ‚reizen wir Jehova zur Eifersucht‘? Wir sind doch nicht etwa stärker als er, oder?“ (1. Kor. 10:12, 21, 22, NW) Bestimmt sind wir es nicht. Somit können wir es uns nicht leisten, ihn zur Eifersucht zu reizen, indem wir uns der Anbetung falscher Götter zuwenden, nachdem wir als seine Bundesnation, als das Volk seines Namens, gleichwie Israel vor alters, mit ihm in ein Verhältnis eingetreten sind.
26. Wie wurde gezeigt, dass Israel durch das Schliessen von Kompromissen verderbt wurde? und wieso ist dies typisch von der Verderbtheit der Christenheit?
26 Um die Verderbtheit zu zeigen, welche Israel aus seinem Lauf des Kompromisseschliessens widerfuhr, sagte Jehova zu jener Nation: „Auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume gabst du dich preis als Hure. Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs; und wie hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines fremden Weinstocks! Ja, wenn du dich mit Natron wüschest und viel Laugensalz nähmest: schmutzig bleibt deine Ungerechtigkeit vor mir, spricht der Herr, Jehova. Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich bin den Baalim nicht nachgegangen?“ (Jer. 2:20-23) Die Christenheit beansprucht, von Christus Jesus herzustammen, der sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige.“ Aber ungeachtet, von welch reiner Abstammung die Christenheit zu sein behauptet, die Tatsache bleibt heute bestehen, dass sie nach all den Jahrhunderten ihres Bestehens inmitten dieser Welt, in Gottes Augen zu einem geilen, üppigen, wilden Weinstock geworden ist. Sie bringt nicht die Früchte des Königreiches Gottes hervor.
27. Ist die Christenheit heidnisch? und was ist ihr gegenwärtiger Stand und ihr Geschick?
27 Wenn heute die Frage gestellt wird: Ist die Christenheit christlich oder heidnisch? so antwortet die Heilige Schrift: Sie ist heidnisch! Gerade wie das Heidentum von heute verwirft sie das Königreich Gottes, das nun auf der ganzen Erde als ein Zeugnis unter allen Nationen gepredigt wird. Folglich wird die Christenheit gemäss dem Gleichnis, das Jesus selbst vom wahren Weinstock und dessen Zweigen sprach, wie ein abgestorbener Zweig oder Schössling von ihm weggeschnitten und wird bestimmt ins Feuer des Endes dieser Welt geworfen und zu Asche werden. — Joh. 15:1-6, NW.
EIN ÜBERREST BLEIBT TREU
28. Welcher Sieg scheint Satan in der Streitfrage der Anbetung als den Gewinner zu bestätigen?
28 Die Christenheit ist abtrünnig geworden. Der „Gott dieses Systems der Dinge“ hat den Sieg über sie davongetragen. Während Tausenden von Jahren lag die übrige Welt unter seiner Macht, gefangen in grossen Religionssystemen wie Hinduismus, Taoismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Shintoismus, Islam, Animismus und anderen Systemen der Dämonenreligion, welche fast zwei Milliarden der Erdbewohner umfassen. Jetzt, in dieser vorgerückten Zeit, offenbart alles, dass die Christenheit keine Hoffnung auf Genesung mehr hat und dass ihr Schicksal mit dem Schicksal der heidnischen Welt verknüpft ist. Satans Sieg über die Christenheit scheint ihn in dem jahrhundertealten Kampf um die Frage: Wessen Anbetung wird triumphieren, diejenige Jehovas oder Satans? als den Gewinner zu bestätigen.
29. Welche Fragen werden verneinend beantwortet? und wer antwortet so?
29 Hat aber Satan auf dem Gebiete der Anbetung oder Religion gänzlich triumphiert? Ist es ihm gelungen, Jehovas Anbetung zu besiegen und sie durch all seine verschiedenen Mittel der Verderbtheit und durch zerstörende, rohe Gewalt von der Fläche der Erde wegzufegen? Jehovas Zeugen, die am 4. August 1951 in der Zahl von 22 250 zu einem internationalen Kongress in London, England, zusammenkamen, antworteten mit einem unzweideutigen Nein! Dasselbe tun die Hunderttausende weiterer Zeugen Jehovas auf der ganzen übrigen Erde.
30, 31. Wie wurde das entartete Jerusalem und sein Gebiet zweimal zerstört, aber in jedem Fall von einem treuen Überrest überlebt?
30 Sechshundert Jahre vor Christus war die Stadt Jerusalem und ihr Gebiet zu einem entarteten Weinstock geworden, und so führten Babylon und ihre Götter die überlebenden Juden aus der zerstörten Stadt hinweg in die Verbannung, in ein götzendienerisches, fremdes Land. Ein Überrest der Israeliten indes blieb im Herzen untrennbar mit Jehova Gott verbunden. Diese überlebten den Fall Babylons und kehrten zurück in das Land des Namens Jehovas, um seine lautere Anbetung dort wiederherzustellen. Doch bis zum ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung hatte Satan, der Teufel, die jüdische Nation durch menschliche, religiöse Überlieferungen und weltliche Philosophien wiederum verderbt. In der Zeit der Krise gab es wiederum einen kleinen Überrest von Israeliten, die den Glauben an Jehovas Wort und an seine Verheissung eines Befreier-Messias bewahrten. Sie anerkannten Jesus Christus als den verheissenen Messias. Unter seiner Führung trennten sie sich von dem verurteilten Religionssystem des verderbten Judaismus und bildeten den Kern der Christengemeinde, die auf die unbewegliche Felsmasse, auf Jesus Christus, erbaut ist.
31 Bevor das zentralorganisierte System des Judaismus gesprengt und die Nation zufolge der Zerstörung Jerusalems durch die römischen Legionen im Jahre 70 n. Chr. zerstreut wurde, war die frühe Christengemeinde bereits unter den gläubigen Juden und gläubigen Heiden inner- und ausserhalb des Römischen Reiches gegründet worden. Jehova Gott goss durch seinen nun in den Himmeln verherrlichten Sohn Jesus Christus seinen heiligen Geist auf diese wahren Christen der apostolischen Zeiten aus und gebrauchte sie, um für Gottes kommendes Königreich ein weltweites Zeugnis zu geben.
32. Was lässt die Sache nun so erscheinen, als ob Satan gewonnen habe? doch auf welche Weise ist Jehova der Herausforderung begegnet, und wie hat er den Sieg der lauteren Anbetung sichergestellt?
32 Wie aber steht es heute? Was wir eben sagten, geschah vor neunzehnhundert Jahren. Seit jener Zeit ist die Christenheit durch und durch verderbt geworden, und heute steht sie als ein Religionssystem da, das die Sache des wahren Christentums, der lauteren Religion, stinkend gemacht hat. E i n schreckliches Nebenprodukt ihres heuchlerischen, abtrünnigen Laufes ist der atheistische internationale Kommunismus! Dieses antichristliche soziale und politische System hat sich verschworen, die Christenheit wegzufegen. Des weiteren bietet die Aussicht auf einen dritten Weltkrieg mit Atomwaffen der Massenvernichtung der Christenheit keine sichere Aussicht auf religiöse Existenz oder Tätigkeit nach dem Kriege. Von diesem Standpunkte aus sieht es aus, als ob Satan, der falsche Gott, und seine Weltreligion diesmal bestimmt gewonnen hätten. Doch dem ist nicht so! Wiederum hat Jehova Gott das Nötige getan, um der Herausforderung des grossen Widersachers zu begegnen. Wiederum hat er einen Überrest für seinen Namen hervorgebracht, einen Überrest, der seiner lauteren Anbetung geweiht ist. Mag ein dritter Weltkrieg kommen, ja mag das Ende dieser Welt kommen und damit das Ende der abgefallenen Christenheit, so ist doch Jehovas treuer Überrest hier, um hier zu bleiben, bis der glorreiche Sieg die Treue der reinen, unbefleckten Anbetung krönt.