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Unsere grösste und bleibende EigenschaftDer Wachtturm 1950 | 1. März
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und bringt reichlich dessen Früchte hervor. Dieser Geist ist das Wichtigste.
3. Warum waren Erkenntnis und Prophezeiung Stückwerk und sollen zur bestimmten Zeit aufhören?
3 Niemand hat alles erkannt, was von Gott und seinem Vorhaben zu erkennen ist. Niemand hat alles prophezeit, was es zu prophezeien gibt, doch hat Gott etwa fünfunddreissig Männer gebraucht, um all die Erkenntnis aufzuzeichnen, die in der Bibel zu finden ist, sowie all die Prophezeiungen, die sie enthält. Die Erkenntnis steht nie still, besonders weil die Prophezeiungen sich weiterhin erfüllen und weil durch die erleuchtende Kraft des Geistes Gottes all die heiligen Geheimnisse und die Tiefen der Weisheit und der Erkenntnis, die in der Bibel zu finden sind, erforscht werden. Notwendigerweise mussten also die Wundergaben des Geistes aufhören, weil sie unvollständig, Stückwerk waren. „Denn“, sagt der Apostel, „wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist (das Teilweise, Schlatter), weggetan werden.“ (1. Kor. 13:9, 10) Die gegebenen Prophezeiungen gingen nicht auf alle Einzelheiten ein, noch wurden die Prophezeiungen alle durch einen Propheten gegeben. So trug jeder Prophet seinen Teil im Enthüllen der Zukunft bei und wusste nicht einmal vollkommen, wovon er prophezeite. Die Gegenwart aber ist nicht die Zeit für Gaben der Prophezeiung, sondern die Zeit ihrer Erfüllung. Das volle Verständnis der Prophezeiung wird mehr und mehr ergänzt durch ihre tatsächliche Erfüllung in all ihren Einzelheiten. Auf Grund erfüllter Prophezeiungen wissen wir, dass wir in der „Zeit des Endes“ leben, der Zeit, da, wie Gott verheissen hat, ‚die Erkenntnis sich mehren wird‘. (Dan. 12:4) Daher kommen wir zur vollkommenen Erkenntnis.
4. Wer tut Kindisches weg, und wie und warum?
4 Angesichts unserer heutigen Vorrechte der Beobachtung und des Verständnisses wünschen wir jene Tage der Wundergaben der Prophezeiung, des Zungenredens und der Erkenntnis nicht zurück. Jene Dinge eigneten sich für die neu entstandene Christengemeinde in ihrer Frühzeit; doch in Anbetracht des Heranwachsens der Organisation zur Reife, urteilte Gott, dass sie solche Dinge nicht mehr benötige, und reife Christen der Kirche von heute erachten in ihrem Alter diese Dinge nicht als notwendig und würden nicht zu ihnen zurückkehren. Wir können Gott lieben und ihm ohne diese Gaben dienen, und das tun wir mit den Gaben, die wir heute haben. Der Apostel beschreibt das Wachstum und den Fortschritt der Christengemeinde als Ganzes, wenn er sagt: „Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war.“ (1. Kor. 13:11) Ein Kind arbeitet oder spielt mit dem, was es an Erkenntnis, Erfahrung und geistiger sowie körperlicher Entwicklung besitzt, ist aber in diesen Dingen begrenzt. Folglich kann es hin- und hergezogen werden wie ein Kindlein, das man in der Wiege schaukelt. Ein Mann aber ist geistig und körperlich entwickelter. Er besitzt erfahrenere und geübtere Geisteskräfte, ist beständiger und kann nicht leicht auf diese oder jene Seite gezogen werden. Er lässt die Einstellung, die Gedankengänge, die Befürchtungen und Methoden seiner Kindheit hinter sich. Er wendet sich mutig den ernsteren Dingen zu und den Aufgaben von grösserer Verantwortung und grösserer Nützlichkeit. Er hat ein besseres Verständnis und einen besseren Begriff der wahren Werte. Er will das Beste.
5. Wie sollen wir sehen und erkennen, und warum dies?
5 Vor neunzehnhundert Jahren, in der Frühzeit der Kirche, hat der Apostel gesagt: „Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich [damals wurden die Spiegel aus ganz fein poliertem Silber oder Kupfer hergestellt], dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin.“ (1. Kor. 13:12) Wir kommen heute so weit, dass wir über die Spiegelansicht hinausblicken und die Dinge genau sehen, so deutlich, wie wenn wir jemandem ins Angesicht blicken, wenn die Erfüllung dem Vorbild, dem Schatten und der Prophezeiung direkt ins Angesicht starrt. Da es Gottes Zeit der Offenbarung ist, sind wir dem Punkte nahe, da die teilweise Erkenntnis weggetan wird, denn sehr bald werden wir jetzt so völlig erkennen, wie Gott uns völlig erkennt. Dies wird seine Kirche wie nie zuvor reif, geeint und standhaft machen.
6. Wieso ist unter den noch verbleibenden Eigenschaften Liebe die grösste?
6 Ob wir heute Wundergaben oder keine solchen Gaben des Geistes besitzen, so bleibt doch nach neunzehnhundert Jahren des Fortschrittes dem Reiche Gottes entgegen eines bestehen: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei: die grösste aber von diesen ist die Liebe.“ (1. Kor. 13:13) Trotz des Fehlens der Wundergaben einer teilweisen Erkenntnis hat die Kirche heute mit ihrer volleren und fortgeschritteneren Erkenntnis Grund, jetzt reicher zu sein an Glauben, Hoffnung und Liebe denn je zuvor. Bis ans Ende ihres irdischen Laufes muss sie Glauben bekunden, doch gewisse Einzelheiten ihres Glaubens werden aufhören, da sich die im Worte Gottes verheissenen und vorausgesagten Dinge erfüllen. Glaube ist die Grundlage des Erhofften, und gewisse Einzelheiten unserer Hoffnung werden aufhören, weil wir solch Erhofftes sehen und erfahren werden. Liebe jedoch wird stets in ihrer Fülle bestehen bleiben. Statt abzunehmen, kann sie nicht anders, sie muss sich durch alle Ewigkeit hindurch vertiefen und mehren. Da wir also den richtigen Begriff vom Wert der Dinge haben, lasst uns, während wir unsere Herzen auf bestimmte geistige Vorrechte und Fähigkeiten richten, besonders auf Liebe bedacht sein, denn dies ist unsere grösste und bleibende Eigenschaft.
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Bezirksversammlungen 1949 in den Vereinigten StaatenDer Wachtturm 1950 | 1. März
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Bezirksversammlungen 1949 in den Vereinigten Staaten
JEHOVA ist ein Gott der Liebe, und seine Zeugen predigen und üben wahre Nächstenliebe. Die Liebe des Schöpfers für gehorsame Menschen zeigt sich nicht nur darin, dass er Vorsorge getroffen hat für eine irdische Heimat, die den leiblichen Bedürfnissen des Menschen entspricht, sondern auch darin, dass er in seiner Güte
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