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Würde ein Gott der Liebe Seelen quälen?Der Wachtturm 1973 | 15. Juli
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Man könnte aber fragen: Ist das der einzige Beweis gegen die Lehre von einer ewigen Qual? Gibt es nichts, was zeigen würde, daß etwas weiterlebt, wenn der Körper tot ist? Gibt es denn kein bewußtes Weiterbestehen nach dem Tode? Gibt es also eine Qual für etwas, was den Tod des Körpers überlebt? Um die Antwort auf diese Fragen zu erhalten, laden wir dich ein, den folgenden Artikel zu lesen.
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Was ist deine Seele?Der Wachtturm 1973 | 15. Juli
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Was ist deine Seele?
VIELE Leute glauben, daß der Mensch eine Seele habe, die etwas vom Körper Unterschiedliches und Getrenntes sei. Man nimmt an, diese Seele verlasse beim Tode den Körper. Je nachdem, ob jemand ein gutes Leben geführt hat oder nicht, kommt seine Seele angeblich entweder in die Hölle und wird dort gequält oder in den Himmel und erfreut sich bei Gott ewigen Glücks.
Daraus geht hervor, daß sich der Glaube an eine Feuerhölle auf die Lehre stützt, der Mensch habe eine Seele, die den Tod des Körpers überlebe. Stimmt diese Lehre aber mit der Bibel überein?
Im ersten Buch der Heiligen Schrift, im ersten Buch Mose, wird gezeigt, was die Menschenseele ist. In 1. Mose 2:7 heißt es über die Erschaffung des ersten Menschen: „Jehova Gott ging daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele [hebräisch: nephesch].“ Beachte, daß die Bibel nicht sagt, der Mensch habe eine Seele erhalten, sondern sagt: „Der Mensch wurde eine lebende Seele.“
In seinem inspirierten Brief an die Korinther zeigte der Apostel Paulus, daß sich die christliche Lehre über die Seele nicht von dem unterschied, was im ersten Buch Mose dargelegt wird. Er zitierte 1. Mose 2:7 und sagte: „So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘“ (1. Kor. 15:45) Paulus gebrauchte das Wort psyche, das griechische Wort für Seele; das beweist, daß mit psyche ebenso wie mit dem hebräischen Wort nephesch der Mensch selbst bezeichnet werden kann.
Es ist bemerkenswert, daß zahlreiche Bibelgelehrte des zwanzigsten Jahrhunderts, katholische, protestantische und jüdische, offen zugegeben haben, daß der Mensch selbst eine Seele ist. Wir lesen:
„Der berühmte Vers in 1. Mose [2:7] besagt nicht, wie oft angenommen wird, daß der Mensch aus Körper und Seele bestehe; er besagt, daß Yahweh den Menschen bildete, Staub vom Erdboden, und dann daranging, die reglose Gestalt mit lebendem Odem, der in seine Nase geblasen wurde, zu beleben, so daß der Mensch ein lebendes Wesen wurde, was die einzige Bedeutung von nephesch [Seele] hier ist“ (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Jahrgang 41).
„Man darf nicht denken, der Mensch habe eine Seele; er ist eine Seele“ (The New Bible Commentary).
„Die Seele ist gemäß dem A[lten] T[estament] nicht ein Teil des Menschen, sondern der ganze Mensch — der Mensch als lebendiges Wesen. Im N[euen] T[estament] hat der Begriff eine ähnliche Bedeutung, und zwar bedeutet er hier das menschliche Leben: das Leben eines einzelnen, vernunftbegabten Wesens“ (New Catholic Encyclopedia).
„Im Neuen Testament bedeutet ,seine Seele retten‘ (Mk 8:35) nicht, einen ‚geistigen‘ Teil des Menschen zu retten, im Gegensatz zu seinem ,Körper‘ (im platonischen Sinn), sondern die ganze Person, wobei Nachdruck auf die Tatsache gelegt wird, daß die Person am Leben ist, ein Verlangen hat, Liebe zeigt und willens ist, etwas zu tun, usw., und auch darauf, daß sie etwas Greifbares, Körperliches ist“ (The New American Bible, „Glossary of Biblical Theology Terms“).
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