Die Organisation rein erhalten
„Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder was für Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis?“ — 2. Kor. 6:14, NW.
1. Warum ist Jehova daran interessiert, seine Organisation rein zu erhalten, und was sollen nach seinem Willen deren Glieder sein?
JEHOVA ist sehr daran interessiert, seine Organisation rein und von der üblen, bösen Welt, in der wir nun leben, getrennt zu erhalten. Er hat einen Grund dafür. Seine Diener gehören ihm; sie treten ein für seinen Namen, sein Wort und die reine Anbetung. Jehova Gott will, dass sie seine Nachahmer seien. Darum inspirierte er seinen Diener Paulus, in Epheser 5:1, 2 (NW) zu schreiben: „Daher, werdet Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt weiter in Liebe, so wie auch der Christus euch liebte und sich selbst hingab für euch als Opfergabe und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“
2. (a) Wen ahmte Jesus nach, und wie gab er so selbst ein Beispiel zur Nachahmung? (b) In welcher Weise sind seine Nachfolger zufolge dieser Nachahmung von der Welt verschieden?
2 Als Christus Jesus auf Erden war, ahmte er seinen himmlischen Vater nach. Zu allen Zeiten war er daran interessiert, den Willen seines Vaters zu tun. So war er ihm ein Opfer duftenden Wohlgeruchs. Seine Fussstapfen-Nachfolger müssen Leute von derselben Art sein. Sie sollten Gott Opfer eines süssen Dufts darbringen, und das können sie tun, indem sie Gott und Christus Jesus nachahmen. (Phil. 4:18; 1. Pet. 2:5) Jesus bekundete Liebe zu seinem Volke. Er legte sein Leben nieder, damit er es erkaufe, und seine Liebe zu seinem Volke bekundend, wünschte er, dass seine Nachfolger verschieden seien von dieser alten Welt. Er wollte, dass sie aus diesem verfallenden System der Dinge herauskommen und Leben erlangen. Die alte Welt ist böse. Sie ahmt Jehova Gott nicht nach. Die Glieder des Volkes Gottes müssen anders sein, verschieden von dieser alten Welt. Die Verschiedenheit zeigt sich in ihrer Lebensweise und diese hängt von unserer gegenseitigen Liebe ab. Gemäss Johannes 13:34 (NW) sagte Jesus: „Ich gebe euch ein neues Gebot, dass ihr einander liebet; so wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander liebet.“ Dass wir einander so lieben, ist ganz verschieden von der Art und Weise, wie die Welt handelt. Die Welt handelt gemäss Selbstsucht und Hass. Jesus führte etwas ganz Neues ein, etwas für diese Welt Neues: den Grundsatz der Liebe, wonach Leute in einer Versammlung zusammenkommen, einander lieben und sich miteinander vertragen. Diese Liebe ist möglich, wenn wir Gott nachahmen. Wenn wir ihn nicht nachahmen, werden wir diese Liebe nicht haben, denn Gott ist Liebe.
3. Worauf ist die Versammlung aufgebaut, und was wäre somit der allgemeine Grund, jemandem die Gemeinschaft zu entziehen?
3 Da diese Versammlung, die von Gott gebildet oder ins Dasein gebracht wird, auf Liebe gegründet ist, mag man sich wundern, warum irgend jemand je den Wunsch haben sollte, über einen Entzug der Gemeinschaft oder das Hinaustun jemandes aus dieser Versammlung zu sprechen. Es muss bestimmt einen Grund geben. Nun, der Grund zum Gemeinschaftsentzug liegt darin, dass gewisse Personen in diese Versammlung Gottes gelangen, die Christus nicht lieben. „Aber jeder liebt doch Christus“, sagt jemand. Indes ist folgendes wirklich Tatsache: es gibt Personen, die nicht mehr Nachahmer Christi oder Nachahmer des Vaters, Jehovas Gottes, sind. Sie wandeln nicht mehr in den Fussstapfen Christi. Der ganze Zweck, seine Diener, sein Volk in eine Organisation hineinzubringen, ist, sie von der Organisation des Teufels rein zu erhalten. Solange wir auf dem Weg der Menge des Teufels wandeln, können wir nicht rein bleiben. So hat Gott denn seine eigene Organisation errichtet. Es gibt heute zwei Organisationen in der Welt. Die eine ist diejenige Gottes, und die andere gehört dem Teufel, der der „Gott dieses Systems der Dinge“ ist. Somit ist die Organisation, die Jehova Gott nun zur Rechtfertigung seines Namens und Wortes errichtet, auf Liebe aufgebaut. Diese ganze Organisation wirkt in Einheit zusammen. So lesen wir in Epheser 4:16 (NW): „Von ihm aus bewirkt der ganze Leib, indem er harmonisch zusammengefügt ist und zum Zusammenarbeiten veranlasst wird durch jedes Gelenk, welches das Nötige darreicht, nach dem Masse der Funktion jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zum Aufbau desselben in Liebe.“ Das ist eure Grundlage: Liebe. Wenn also jemand von diesem Grundsatz der Liebe und der Hingabe des einen an den andern in dieser Versammlung abweicht, ist es an der Zeit, ihn aus der Versammlung hinauszutun.
VERKEHRTES BENEHMEN
4, 5. In diesem Zusammenhang gesehen, steckt das Unrecht also bei wem, und warum muss jemand vom christlichen Leibe abgeschnitten werden?
4 Der Grund, jemandem die Gemeinschaft zu entziehen, ist sein Unrechttun. Die Versammlung ist nicht im Unrecht, denn es ist Gottes Versammlung. Aber da ist nun jemand in der Versammlung, der Gott nicht nachahmt oder seinen Grundsätzen der Wahrheit und Gerechtigkeit nicht folgt. Er wird nicht auferbaut in Liebe. Er ahmt nicht mehr Jehova oder den Sohn oder die Apostel nach. Daher wird uns in 2. Thessalonicher 3:6, 7, 11 (NW) der Rat gegeben: „Nun fordern wir euch auf, Brüder, im Namen des Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückziehet von jedem Bruder, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die ihr von uns empfinget. Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns nachahmen solltet, weil wir uns unter euch nicht unordentlich benommen haben. Denn wir hören, dass etliche unter euch unordentlich wandeln, indem sie überhaupt nicht arbeiten, sondern sich in das einmischen, was sie nichts angeht.“
5 Hier weist Paulus darauf hin, dass er, der Apostel, als er unter ihnen wandelte, nicht unordentlich war, somit wurde von ihnen nicht jemand auf die falsche Bahn gebracht, weil er sich verkehrt benommen hätte. Jehova Gott benimmt sich nicht verkehrt. Auch Christus Jesus benimmt sich nicht verkehrt. Wir haben vollkommene Beispiele, denen wir folgen sollen. Wir haben gute Worte des Rates von ihnen, die wir beachten können. Wenn also dieser Leib oder irgendein Teil des Leibes unordentlich wird, so bedeutete dies, dass der Leib krank würde. Er würde nicht mehr in Liebe auferbaut. Eine Korrektur muss erfolgen. Es mag bedeuten, dass etwas zu beseitigen ist. Im Falle des Leibes, von dem wir reden, der Versammlung Gottes, mag es das Entfernen jemandes bedeuten, weil er unordentlich und nicht in Liebe auferbaut ist.
6. Weshalb dürfen wir nicht vorschnell sein, jemanden hinauszutun, und was zu tun, rät uns Paulus hinsichtlich Unordentlicher?
6 Indes sollen wir in der Sache nicht vorschnell sein und bloss weil wir hören, dass jemand Unrecht getan habe, sogleich Massnahmen ergreifen und ihn aus der Versammlung hinaustun. Es besteht die Möglichkeit, dass Personen, die Unrecht tun, es bereuen und ihre Handlungsweise ändern. So heisst es in 2. Thessalonicher 3:13-15 (NW): „Ihr aber, Brüder, lasst nicht nach im Rechttun. Wenn aber jemand unserm Wort durch diesen Brief nicht gehorcht, so haltet diesen bezeichnet, höret auf, Umgang mit ihm zu haben, damit er beschämt werde. Und doch betrachtet ihn nicht als einen Feind, sondern verwarnet ihn weiterhin als einen Bruder.“ So haben denn alle von uns in der Versammlung des Herrn eine Verantwortlichkeit gegen jene, die unordentlich sein mögen. Alle von uns in der Versammlung müssen weiterhin im Rechttun beharren, was den andern zum Segen gereicht. Es mag sein, dass wir einigen von denen, die etwas unordentlich sind, zum Nutzen sein können. Wir bleiben dabei, das Rechte zu tun, ungeachtet ihrer Handlungsweise; doch wenn sie auf dem falschen Wege beharren, müssen sie bezeichnet werden. Wir müssen aufhören, Umgang mit ihnen zu haben, weil sie nicht rein sind. Sie arbeiten nicht zur Verteidigung des Namens Jehovas und seines Wortes. Sie arbeiten nicht im Interesse des Aufbaus dieses Leibes in Liebe. Sie arbeiten gegen die Organisation.
7. Sollen wir irgend jemand zu einem rechten Handeln zwingen, und wie sollen wir unsere Freiheit als Gottes Volk gebrauchen?
7 Indes mag es sein, dass wir einen Bruder retten können, und er mag wieder den rechten Kurs einschlagen, sofern er die Verwarnung, die ihm erteilte Zurechtweisung beachtet. Wir sind freie Menschen. Wir können unsere Sinne so verwenden, wie wir wollen. Wir werden zu der Handlungsweise, der wir folgen, nicht genötigt oder gezwungen oder durch Einschüchterung dazu getrieben, sondern wir sind frei gemacht worden, weil Christus Jesus uns erkauft hat. Aus diesem Grunde sagte Petrus in seinem ersten Brief, Kapitel 2, Verse 16, 17 (NW): Benehmet euch „als Freie“. Denket selbst, doch müsst ihr dessenungeachtet Nachahmer Gottes sein, denn ihr seid nur frei, den Richtlinien entsprechend zu denken, welche die Wahrheit zur Grundlage haben. Die böse Welt will euch ins Grab bringen, die Wahrheit wird euch zum Leben führen. So benehmet euch, wie Petrus sagt, „als Freie, und doch die ihre Freiheit nicht als Deckmantel für moralische Schlechtigkeit haben, sondern als Sklaven Gottes. Ehret Menschen von allen Arten; liebet die ganze Gemeinschaft der Brüder, fürchtet Gott, ehret den König.“ Wir sehen also, dass wir an die Versammlung unserer Brüder denken und sie rein erhalten müssen. Wir dürfen nicht in diese Organisation kommen und dabei in unsern Köpfen irgendeinen Vorbehalt zugunsten moralischer Schlechtigkeit machen. Wir besitzen nicht die Freiheit, die Dinge zu tun, die wir zur Befriedigung des Fleisches und unserer eigenen Vergnügungen tun möchten. Wir sind in dieser Versammlung für einen Zweck: um den Namen Jehovas und sein Wort zu ehren.
GRÜNDE
8. (a) Was für Dinge können eine Versammlung unrein machen? (b) Welche Massnahme ergriff Paulus hinsichtlich der Unreinen, und warum?
8 Wenn wir also die Organisation rein erhalten wollen, was sind denn einige der Dinge, die sie verunreinigen könnten? Was für Dinge mögen wir in der Versammlung vor sich gehen sehen, die wir aus der Versammlung wegfegen sollten? Da es geistige Gründe und moralische Gründe zum Entzug der Gemeinschaft gibt, sind einige dieser Dinge Ehebruch, Hurerei, Diebstahl und Trunkenheit. Lasst uns einen Augenblick den Punkt der Hurerei berühren. Paulus befasste sich in seinem Briefe damit, als er an die Korinther schrieb. Da war ein junger Mann, der in Hurerei seines Vaters Frau genommen hatte. Paulus sagte in seinem Briefe: „Tatsächlich wird Hurerei aus eurer Mitte gemeldet, und eine solche Hurerei, wie sie selbst nicht unter den Nationen vorkommt: dass ein gewisser Mann seines Vaters Frau habe.“ Befremdenderweise zollte die Versammlung aber diesem Zustand keine ernste Beachtung. Sie betrachtete ihn als eine Ursache zu berüchtigtem Bekanntwerden. Paulus sagte: ‚Ihr seid aufgeblasen in der Sache; ihr seid stolz, weil dies in eurer Mitte geschehen ist. Ihr solltet trauern, ihr solltet betrübt sein wegen der in der Versammlung des Herrn bestehenden Sachlage, wegen der Verderbtheit, die in sie hineingetragen wurde.‘ Indes besass Paulus, ein Apostel des Herrn, die Autorität, Massnahmen zu ergreifen, und er ergriff Massnahmen. Er entzog dem Betreffenden die Gemeinschaft. Er bat die Versammlung nicht: „Nun, gebt mir Vollmacht oder stimmt über das ab, was ich tue.“ Paulus, ein Diener Gottes, sorgte dafür, dass der Betreffende hinausgetan wurde. Er besass die Vollmacht dazu. Deshalb sagte er, er habe den Mann schon gerichtet, und befahl ihnen, „einen solchen dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches“. (1. Kor. 5:1-12, NW) Ein solcher hat keinen Platz in der reinen Organisation oder Versammlung Gottes. Er sollte zu der bösen Gruppe zurückgehen, aus der er einst herauskam, und sollte mit jener bösen Gruppe, mit Satans Organisation, umkommen.
9. Was muss durch Gemeinschaftsentzug in der Versammlung gerettet werden?
9 Lasst den Bösen seinen bösen Weg gehen, denn er kann nicht in der Versammlung Gottes bleiben, weil diese Versammlung rein bleiben muss. Weshalb muss sie rein bleiben? „Damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn.“ Gottes heiliger Geist wirkt auf sein Volk ein. Er ist seine wirksame Kraft, es ist das, womit er seine Versammlung leitet. Wir, die Versammlung, müssen denselben Geist Gottes haben. Wir müssen einander Zeugnis geben. Dieser Geist, den wir aus dem Verständnis des Wortes Gottes erlangen, muss wirksam bleiben, muss bewahrt werden, muss gerettet werden. Und wenn jene frühe Versammlung in Korinth den Mann, welcher Hurerei getrieben hatte, in ihrer Mitte hätte weilen lassen, oder wenn Paulus nicht Massnahmen ergriffen hätte, so hätte jenes kleine Klümpchen Sauerteig die ganze Masse durchsäuert, das heisst die ganze Versammlung verdorben. „Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse“, sagte Paulus. Deshalb musste er Massnahmen ergreifen und ihn ausfegen, damit der Geist Gottes, dieser reine, heilige Geist, d. h. die wirksame Kraft Gottes, und der Geist der Versammlung, der sich auf Gottes Wort stützt, bleibe und gerettet werde, alles zur Ehre des Namens Jehovas.
10. Welche moralische Verderbtheit schliesst jemand, wie Paulus es sagt, aus dem Königreiche aus, und was muss ein Christ mit Bezug auf solche Dinge tun?
10 In 1. Korinther 6:9-11 (NW) sagt Paulus: „Was nun! Wisset ihr nicht, dass Ungerechte Gottes Königreich nicht ererben werden? Lasset euch nicht irreführen! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Männer, die man für unnatürliche Zwecke hält, noch Männer, die bei Männern liegen, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben. Und doch waren dies einige von euch. Aber ihr seid rein gewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“ Paulus weist darauf hin, dass Personen von diesen Arten von Sündern aus der Welt heraus in Gottes Versammlung gekommen sind, aber alle diese Arten von Sünde dürfen nicht in der Versammlung Gottes bleiben, nachdem jene, die einst solche Sünden begingen, rein gewaschen worden sind. Wenn jemand zur Organisation Gottes kommt und sich Gott weiht, so ist er gereinigt. Von da an sollte er für seine Füsse gerade Bahn machen und dem Worte Gottes folgen. Er sollte diese Dinge nicht pflegen, und der Herr vergibt ihm alle jene Dinge seines vergangenen Lebens. Ihre Flecken sind weggewaschen, und er darf sich nicht wieder damit beflecken. Wenn er zu ihnen zurückkehrt, so begeht er eine Sünde, die den Entzug der Gemeinschaft verdient. Er steht in Gefahr, die Versammlung Gottes zu verderben, und diese Verderbtheit muss beseitigt werden. Es ist eine moralische Verderbtheit.
11, 12. (a) Was für geistige Gründe zum Gemeinschaftsentzug gibt es? (b) Was müssen wir tun, um in der Versammlung eines Sinnes zu sein?
11 Doch gibt es auch geistige Gründe, um Personen aus Gottes Organisation hinauszutun. Verleumdungen, das Vorbringen falscher Lehren, das Hervorrufen von Spaltungen, gleichwie Paulus an die Römer schrieb: „Nun ermahne ich euch, Brüder euer Auge auf die zu richten, welche Spaltungen hervorrufen und Ursachen zum Straucheln geben entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie.“ (Röm. 16:17, NW) Dies ist sehr klar. Paulus lehrte sie das wahre Wort Gottes. Wenn nun jemand in die Versammlung kommt und sucht, das Festhalten an diesem wahren Wort Gottes zu zerrütten, und wenn er andern zum Straucheln Anlass gibt oder eine Spaltung in der Versammlung hervorruft, so ist es nötig, den Betreffenden zu meiden. Am besten kann er gemieden werden, wenn ihm die Gemeinschaft entzogen, wenn er beiseite gesetzt und aus der Versammlung hinausgetan wird, damit die ganze Versammlung rein bleibe.
12 Wider Zwiespalt und Uneinigkeit des Sinns lesen wir in 1. Korinther 1:10 (NW): „Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle übereinstimmend redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang passend vereint seiet.“ Gottes Gedanken müssen eure Gedanken werden. Deshalb müssen wir als Versammlung zusammenkommen, um das Wort Gottes zu studieren, so dass seine Gedanken die unsrigen werden. Wenn wir nicht Gottes Gedanken haben, wenn wir nicht über die Dinge nachsinnen, worauf die inspirierten Jünger die Urkirche aufmerksam machten und die zu unserer heutigen Belehrung aufgezeichnet wurden, wenn wir diese Dinge nicht lernen, werden wir nicht Gottes Gedanken haben; und nur jene, die Gerechtigkeit lieben, werden das Königreich des Himmels ererben. Wie er gesagt hat: „Wisset ihr nicht, dass Ungerechte Gottes Königreich nicht ererben werden?“ Um also dieses Königreich oder die Segnungen der neuen Welt zu ererben, müssen sich unsere Sinne der Belehrung durch Gott zuwenden und dürfen nicht zurückkehren zu jener andern Organisation, zur Organisation des Teufels, die vernichtet werden wird.
BEISPIELE
13. Warum betrachten wir heute alte biblische Beispiele hinsichtlich des Entzuges der Gemeinschaft?
13 Lasst uns nun einige Beispiele aus der Bibel betrachten, wo Jehova Gott Leute aus seiner Versammlung ausstiess, sich ihrer entledigte, weil sie Unrecht taten; denn geradeso wie er es in vergangenen Zeiten tat, wird er es heute tun, weil er will, dass das ihn vertretende Volk ein reines Volk sei, das aus seinen Dienern besteht, die für seinen Namen und für seine wahre Anbetung eintreten. Es gibt manche Beispiele in der Bibel, doch lasst uns nur einige davon betrachten.
14. Welche Lehre ziehen wir aus dem Beispiel Korahs und seiner Verbündeten?
14 Betrachten wir Korah. Zur Zeit Moses gab es einige, die stolz wurden, das heisst, drei Personen, welche dachten: ‚Nun, unsere Stellung vor Gott ist ebensogut wie die des Mose, denn wir gehören zu den Stämmen Israels. Warum sollte er alle Ehre erhalten, der Mittler zu sein?‘ Aber sie redeten wider den Vertreter Gottes. Mose trat hervor und äusserte sehr deutliche Worte. Er sprach: ‚Am nächsten Morgen werden wir sehen, wer Gottes Diener ist und wen er dazu gebraucht, jetzt sein Werk zu betreiben. Was morgen geschieht, wird nicht einfach der natürliche Tod dieser Leute sein, sondern Gott wird ein Wunder bewirken und Korah, Dathan, Abiram und alle mit ihnen Verbundenen aus der Versammlung wegfegen.‘ Was geschah am andern Morgen? Der Erdboden tat sich auf, und all ihr Eigentum, ihre Kinder und ihre Frauen sanken lebendig in diese Spalte hinab. Und Korah und die 250 Fürsten, welche Räucherwerk darbrachten, wurden vom Feuer Jehovas verzehrt. In 4. Mose 16:32, 35 lesen wir: „Und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie und ihre Familien und alle Menschen, die Korah angehörten, und die ganze Habe. Und Feuer ging aus von Jehova und frass die zweihundert und fünfzig Männer, die das Räucherwerk dargebracht hatten.“ Gott bekundete sein Missfallen über Leute, die wider ihn lästerten und die von Gott getroffene Anordnung nicht annahmen. Somit wird er solchen, die sich wider ihn auflehnen, die Gemeinschaft entziehen. Er wird sich ihrer entledigen, wird sie aus der Versammlung wegfegen.
15. Wie veranschaulicht Mirjams Erfahrung die Sache?
15 Nun können wir uns einem andern Beispiel aus der Bibel zuwenden. In 4. Mose 12 wird uns über Mirjam und Aaron berichtet. Sie wurden etwas hochmütig. Mirjam war die Schwester Aarons und Moses, doch wurde sie stolz und töricht. Weil sie die Stellung eines Mannes in der Versammlung einnehmen und bei den Anordnungen des Herrn unter den Israeliten Mitspracherecht haben wollte, wurde sie mit dem Aussatz geschlagen. Es musste ihr die Gemeinschaft entzogen werden, das heisst, sie wurde sieben Tage aus der Versammlung hinausgetan; und erst nachdem ihr Bruder Mose vor Jehova um ihr Leben gebeten hatte, damit Gott sie nicht durch den Aussatz töte, wurde sie gereinigt und kam zurück. Sie hatte stolz und töricht gehandelt. Gott der Herr begehrte nicht Leute von solcher Art in seiner Versammlung. Sie liess sich eines besseren belehren, kam zurück, wurde aber vorher bestraft, und diese Erfahrung seiner Schwester liess Aaron seinen eigenen Platz erkennen.
16. Wie zeigt Achans Erfahrung, dass Gott Diebe nicht duldet?
16 Dann gibt es Diebe, die Gott der Herr in seiner Organisation nicht duldet. Wir haben das Beispiel von Achan. Als die Kinder Israels über den Jordan gingen und Jericho unter der Leitung Jehovas einnahmen, indem er ihre Schlachten für sie gewann, wurden den Israeliten Anweisungen gegeben, wonach alle Dinge in der Stadt der Vernichtung geweiht waren, ausgenommen goldene, silberne, eherne und eiserne Dinge, welche für Jehova zurückbehalten werden sollten. Niemand durfte irgend etwas von der Beute für sich nehmen. Achan aber dachte ein wenig anders darüber. Als er nach Jericho kam, fand er einen babylonischen Mantel, 200 Sekel Silber und einen Goldbarren, 50 Sekel an Gewicht, und er sagte: ‚Nun, ich nehme dies heim, vergrabe es und behalte es für mich. Niemand wird dies je herausfinden.‘ Aber er war in Jehovas Versammlung, und nun war Verderbtheit darin. Diese musste ermittelt werden. Man begab sich zur Schlacht nach Ai, und die Israeliterheere unterlagen. Sie konnten nicht gewinnen. Josua erfuhr, dass Verderbtheit inmitten der Versammlung war. Diese musste weggefegt werden, und gemäss der Anordnung Jehovas wies der Augenschein auf Achan als den Verderber hin. Man fand, dass er seine Beute in seinem Zelt verborgen hielt. Was geschah nun? Gott warf ihn nicht einfach aus der Versammlung hinaus und tat ihn sieben Tage lang hinweg, wie er es mit Mirjam getan hatte. Er liess Achan und seine Familie mit ihm zu Tode steinigen, weil er ein Dieb war. — Jos. 6:17 bis 7:26.
17. Wie wird durch das Beispiel der gefallenen „Söhne Gottes“ der Entzug der Gemeinschaft veranschaulicht?
17 Jahrhunderte zuvor, in Noahs Tagen vor der Flut, gab es Engel im Himmel, Geistgeschöpfe, die ungehorsam wurden. Sie sahen, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie verliessen ihre Stellung und kamen auf die Erde herab und nahmen sich Frauen. Hierin handelten sie ungehorsam. Und so sagt uns 2. Petrus 2:4 sie betreffend: „Gott hielt nicht zurück, Engel, die sündigten, zu strafen.“ Nein, er warf sie in den Tartarus, in die „Gruben tiefer Finsternis, um aufbehalten zu werden zum Gericht“. Sie waren ungehorsam, sie verletzten Gottes Gesetz, und er schloss sie von seinen Ratschlägen aus. Zur Prüfung seiner treuen Geschöpfe sind sie zwar noch am Leben, aber Gottes Gerichte sind zu ihrer endgültigen Vernichtung wider sie aufgezeichnet.
18. Wie zeigt Judas, dass das Kämpfen eines harten Kampfes für den Glauben mit dieser Sache eine Bewandtnis hat?
18 Schliesslich können wir noch zum Briefe des Judas gehen. In diesem wird uns gesagt, dass wir einen harten Kampf für den Glauben kämpfen müssen. Dieser Glaube wurde uns durch Christus Jesus überliefert; wir müssen dafür kämpfen. Es ist der Glaube, welcher der Versammlung der Nachfolger Christi Jesu gegeben wurde, und Christus will nicht, dass dieser Glaube verderbt oder irgendwie verändert werde. Irgend jemand, der ihn zu verändern sucht, sei er nun rebellisch, stolz, diebisch, ungehorsam oder moralisch verderbt, wird weggefegt werden. Er wird entfernt werden. Nun sehen wir, dass sich schlechte, ungöttliche Menschen einschleichen, und wir müssen danach trachten, solche zu finden, und müssen sie aus der Versammlung hinauswerfen. Gleichwie Judas im 8. und 16. Verse sagt: „Diese Menschen geben sich auch Träumen hin, beflecken das Fleisch und missachten die Herrschaft und reden lästerlich über Herrliche [Würden]. Diese Menschen sind Murrende, sie beschweren sich über ihr Los im Leben, handeln nach ihren eigenen Begierden, und ihr Mund redet Schwulst, während sie des eigenen Nutzens wegen Persönlichkeiten bewundern.“ Ja, diese Sorte von Leuten, die eben beschrieben worden sind, sind es, welche wir in der Versammlung des Herrn nicht haben wollen, und wenn solche da sind, müssen sie durch die Versammlung entfernt werden. Sonst durchsäuert ein wenig Sauerteig die ganze Masse.