Mit feuerbeständigem Material auf den rechten Grund bauen
„Das Werk eines jeden [wird] kundwerden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist.“ — 1. Kor. 3:13.
1. Wieso lohnen sich die Mehrkosten, die bei einem Bau durch die Verwendung von feuerbeständigem Material verursacht werden?
WERTVOLLE Gebäude werden möglichst feuersicher gebaut, das heißt, man verwendet vorwiegend feuerbeständiges Material. In einem feuersicheren Gebäude kann ein Brand nicht so schnell um sich greifen und schließlich das ganze Gebäude zerstören. Bricht in der Nähe eines solchen Gebäudes Feuer aus, so würde es dem Feuer standhalten; es wäre hinterher höchstens etwas rauchgeschwärzt und würde etwas versengt riechen. Die zusätzliche Arbeit und die Mehrkosten, die durch die Verwendung von feuerbeständigem Material verursacht wurden, hätten sich also bezahlt gemacht.
2. Wie geht aus den Bestimmungen der amerikanischen Bauordnung hervor, daß es sehr auf das Material ankommt, mit dem man baut?
2 Es würde sich somit lohnen, ein Haus feuersicher zu bauen. Nach der amerikanischen Bauordnung ist ein Gebäude dann feuersicher, „wenn die einzelnen Bauteile aus feuerbeständigem Material hergestellt sind“. „Die Außenmauern, Pfeiler, Stützsäulen und Träger müssen dem Feuer vier Stunden standhalten, die Böden und Wände drei Stunden. Alle lastentragenden Außen- und Innenwände müssen aus Mauerwerk und Stahlbeton sein.“ (The Encyclopedia Americana, Ausgabe 1956, Band 2, Seite 246, unter „Feuerschutz“) Es kommt demnach sehr auf das Material an, mit dem man auf ein Fundament baut.
3, 4. Wodurch wurde der herodianische Tempel in Jerusalem zerstört, und wie ging diese Zerstörung vor sich?
3 Eines der prächtigsten, wertvollsten Gebäude der Menschheitsgeschichte wurde durch Feuer zerstört. Es war der Tempel, den König Herodes der Große an der Stelle erbaut hatte, an der König Salomo von Jerusalem seinen prachtvollen Tempel erbaut hatte, der seinerzeit ebenfalls ein Raub der Flammen geworden war. Über die Zerstörung des herodianischen Tempels vor 1900 Jahren heißt es in einem englischen Nachschlagewerka:
4 „Schauplatz des letzten erbitterten Kampfes der Juden gegen die Römer im Jahr 70 n. Chr. war der Tempel. Die Römer drangen von der Burg Antonia her in den heiligen Bezirk, die Hallen, die die Juden selbst in Brand gesetzt hatten, ein. Gegen den Willen des Titus [des römischen Feldherrn] schleuderte ein römischer Soldat einen Feuerbrand von Norden her in die den Tempel umgebenden Gebäude, wodurch ein Brand entstand, dem der ganze Bau zum Opfer fiel, obwohl Titus selbst bemüht war, das Feuer zu löschen ... [Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius] Josephus schreibt: ‚Merkwürdig ist die Genauigkeit, mit der dasselbe [das Geschick] die Zeitläufte einhielt. Es bestimmte nämlich, wie schon gesagt, zur Zerstörung sogar denselben Monat und denselben Tag [den Zehnten des fünften Monats, Ab genannt], an welchem der Tempel einstmals von den Babyloniern in Asche gelegt worden war. Von seiner ersten Erbauung durch den König Salomo bis zu der in unseren Tagen erfolgten Zerstörung, die in das zweite Regierungsjahr des [Kaisers] Vespasianus fiel, rechnet man tausendeinhundertunddreißig Jahre, sieben Monate und fünfzehn Tage, und von der zweiten Erbauung, für die im zweiten Jahre der Regierung des [Perserkönigs] Cyrus der Prophet Aggaeus [Haggai] seine Stimme erhob, bis zur Zerstörung unter Vespasianus sechshundertneununddreißig Jahre und fünfundvierzig Tage.‘“
5. Wie und durch wen wurde der Tempel des Königs Salomo zerstört?
5 Über die Zerstörung des Tempels Salomos in Jerusalem durch den siegreichen König von Babylon im Jahre 607 v. u. Z. berichtet der biblische Geschichtsschreiber: „Man [er, NW] vernichtete das Haus [des wahren, NW] Gottes mit Feuer, riß die Mauern von Jerusalem nieder und verbrannte alle Paläste der Stadt mit ihren kostbaren Geräten.“ — 2. Chron. 36:19, Br; Jer. 52:12-14.
6. (a) Warum wurde bei der Zerstörung jener Tempel in Jerusalem keine Statue von Jehova vernichtet? (b) Was für ein Bau wird nun zur Anbetung Jehovas errichtet, und welcher Bauordnung entspricht er?
6 Keine Statue und kein Bild des Gottes, der in diesen Tempeln in Jerusalem angebetet worden war, wurde damals ein Raub der Flammen, weil der Gott, der dort angebetet worden war, seinen Anbetern verboten hatte, irgendein Götzenbild zu machen. (2. Mose 20:1-6) Auch die Anbetung des Gottes, der in diesen Tempeln verehrt worden war, überdauerte die Zerstörung dieser buchstäblichen Tempel, und sie besteht heute noch, ja sie breitet sich immer mehr aus. Dieser Gott hat es nicht nötig, von einem buchstäblichen, irdischen Tempel aus angebetet zu werden. Er ist jedoch im Begriff, zu seiner Anbetung den herrlichsten Tempel aller Zeiten zu errichten. (Jes. 66:1; 1. Kö. 8:27-30; Apg. 17:24-28) Dieser Tempel wird ewig bestehen, denn er ist aus feuerbeständigem Material. Er wird aus dem Feuer des über die Welt kommenden Tages der Drangsal unversehrt hervorgehen und danach in noch größerer Pracht und Herrlichkeit erstrahlen. Der Bauplan und das Baumaterial dieses Tempels entsprechen nicht der Bauordnung oder den Feuerschutzvorschriften irgendeines Landes. Sie entsprechen der Bauordnung des höchsten Baumeisters, des Schöpfers des Himmels und der Erde. Er bestimmt das Material, das bei diesem Bau verwendet wird, und sorgt auch dafür, daß es vorhanden ist.
7. Wie lange wird schon an Jehovas ewigem Tempel gebaut im Vergleich mit der Bauzeit, die für den herodianischen Tempel und für die Peterskirche verwandt wurde?
7 Gott, der Schöpfer, baut an diesem Tempel schon länger, als je an einem anderen Gebäude gebaut wurde. Über den herodianischen Tempel sagten die Juden vor 1900 Jahren zu Jesus Christus: „Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren gebaut worden.“ (Joh. 2:20) An dem wichtigsten Gebäude der katholischen Welt, der Peterskirche in der Vatikanstadt, mit deren Bau Konstantin der Große im vierten Jahrhundert begonnen hatte, wurde noch in den Tagen des Reformators Martin Luther, im sechzehnten Jahrhundert, gebaut. Gott hat mit dem Bau seines ewigen Tempels jedoch schon in den Tagen der Apostel Jesu Christi, im ersten Jahrhundert, begonnen, und erst jetzt, über 1900 Jahre später, geht dieser Bau seiner Vollendung entgegen.
IRDISCHE MITARBEITER
8. (a) Wen zieht Gott zum Bau seines Tempels als Mitarbeiter heran? (b) Was sagt Paulus in diesem Zusammenhang, und wie warnt er vor der Bildung von Sekten innerhalb der Versammlung?
8 Es hat Gott gefallen, zum Bau seines feuerbeständigen Tempels irdische Mitarbeiter heranzuziehen. Bist du ein Mitarbeiter Gottes an diesem Tempelbau? Der christliche Apostel Paulus war ein solcher Mitarbeiter; ebenso der beredte christliche Jünger Apollos, ein bekehrter Jude aus Alexandrien (Ägypten), mit dem Paulus bekannt war. Über ihre Zusammenarbeit mit Gott schrieb der Apostel Paulus der Christenversammlung im alten Korinth (Griechenland). Er warnte sie davor, sektiererische Nachfolger eines religiösen Menschen zu werden, mit den Worten: „Wenn einer sagt: ‚Ich gehöre zu Paulus‘, ein anderer aber sagt: ‚Ich zu Apollos‘, seid ihr da nicht einfach Menschen? Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid, so wie der Herr es einem jeden gewährt hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat es fortwährend wachsen lassen, so daß weder der Pflanzende etwas ist noch der Begießende, sondern Gott, der es wachsen läßt. Der Pflanzende nun und der Begießende sind eins, doch wird jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.“ — 1. Kor. 3:4-9.
9. Wie wirkte Paulus zum Beispiel gegenüber der Korinther Versammlung als Pflanzender?
9 Das Pflanzen kommt vor dem Begießen. Der Apostel Paulus — verglichen mit dem Pflanzenden — begann oder eröffnete das Werk. Er wirkte als Pionier des Christentums. Das war auch bei der Christenversammlung in Korinth der Fall. Paulus traf dort als Missionar ein und begann in der Synagoge Jesus als den jüdischen Messias zu predigen. Später mußte er sich mit den gläubigen Juden allerdings in einem Haus neben der Synagoge versammeln. Paulus taufte Krispus, den Synagogenvorsteher, und dessen Familie, ferner einen Gläubigen namens Gajus sowie die Hausgenossen des Stephanas.
10. Wie kam es, daß Apollos den Samen, den Paulus in Korinth gesät hatte, begoß?
10 Nachdem Paulus dort eineinhalb Jahre das Christentum gelehrt hatte, fand er es unter den bestehenden Verhältnissen ratsam, nach Jerusalem zu gehen. Auf seiner Reise dorthin hielt er sich kurz in Ephesus (Kleinasien) auf und ließ dort seine Reisegefährten, Aquila und Priscilla, zurück. (Apg. 18:1-22; 1. Kor. 1:13-16) Später kam Apollos, der zu der Zeit erst teilweise über das Christentum belehrt war, nach Ephesus und predigte in der Synagoge. Aquila und Priscilla lernten ihn kennen und erklärten ihm das Christentum noch genauer. Als Apollos dann nach Achaja (Griechenland) gehen wollte, gaben ihm die christlichen Brüder in Ephesus Empfehlungsbriefe mit. Darauf kam Apollos mit der Versammlung in Korinth in Berührung und leistete ihr große Hilfe. Bildlich gesprochen, begoß er den Samen, den der Apostel Paulus dort gesät hatte. (Apg. 18:24 bis 19:1) Wer aber gab das Wachstum? Gott gab es.
11. (a) Was pflanzte Paulus in Korinth durch seine Tätigkeit in Wirklichkeit? (b) Wer bewirkte das Wachstum, und wem gehörte das Feld, auf dem die Saat heranwuchs?
11 Was pflanzte Paulus in Korinth? Er pflanzte Christen, Jünger Jesu Christi. Es war so, wie es Jesus in seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut gesagt hatte: „Das Feld ist die [Menschen-]Welt; was den vortrefflichen Samen betrifft: dies sind die Söhne des Königreiches.“ (Matth. 13:38) Paulus predigte und streute nicht nur die christliche Wahrheit aus, sondern pflanzte auch Christen, Jünger des Herrn Jesus Christus. Er „machte Jünger“, wie Jesus es seinen Nachfolgern geboten hatte. (Matth. 28:19, 20) Da Paulus Gottes Mitarbeiter war, konnte er zu der Versammlung der gläubigen, getauften Korinther mit Recht sagen: „Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung.“ (1. Kor. 3:9) Es war in Wirklichkeit Gott, der die Glieder jener Versammlung als Christen wachsen ließ. Er brachte sie in Wirklichkeit als Jünger Jesu Christi, seines Sohnes, zum Leben hervor. Paulus war lediglich sein Mitarbeiter, durch den Gott den Korinthern die lebengebende gute Botschaft über den Christus, die Paulus von ihm empfangen hatte, zukommen ließ. Folglich gehörte dieses Feld heranwachsender Christen in Wirklichkeit nicht Paulus, sondern Gott, dem wahren, rechtmäßigen Eigentümer. Hätte Gott nicht seinen Segen und seinen Geist gegeben, so wäre die ganze Arbeit des Paulus oder des Apollos vergeblich gewesen.
12, 13. (a) Wie berühren diese Tatsachen die Bildung religiöser Sekten? (b) Sind wir auf einen einzelnen Diener Gottes angewiesen, und wem folgen wir als Jünger?
12 Die Ehre für das Wachstum der Christen oder für ihr Vorhandensein gebührte daher weder Paulus noch Apollos. Auch sollten die Glieder der Christenversammlung in Korinth nicht Paulus oder Apollos nachfolgen, die lediglich „Diener“ waren, durch die die Korinther gläubig geworden waren. Sie sollten Gott folgen, sollten seine Jünger werden, Jünger ihres Eigentümers, Jünger dessen, der die Macht hat, Christen hervorzubringen und sie zur Reife heranwachsen zu lassen. Wie engstirnig es also war, religiöse Sekten zu bilden und menschlichen Führern zu folgen! Gott ist doch weit größer als ein Mensch, ja als alle Menschen zusammen. Selbst die Menschen, die Gott als seine Diener gebraucht, gehören ihm, und so gehört letzten Endes alles ihm.
13 Wir gehören nicht einem einzelnen Diener Gottes, und wir sind auch nicht nur auf einen Diener Gottes angewiesen, sondern sollten den Dienst aller Diener Gottes beanspruchen. „Folglich“, sagt Paulus, „rühme sich niemand der Menschen; denn alles gehört euch, sei es Paulus oder Apollos oder Kephas [Petrus] oder die [Menschen-]Welt oder Leben oder Tod oder Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles gehört euch; ihr aber gehört Christus; Christus aber gehört Gott.“ (1. Kor. 3:21-23) Folgen wir daher Gott, und erkennen wir ihn als unseren Eigentümer und als den Eigentümer all derer an, die ihm, besonders zu unserem Nutzen, dienen!
„GOTTES BAU“
14. (a) Mit welcher Tätigkeit, außer mit Pflanzen, wird das, was Gott in Verbindung mit Christen tut, auch noch verglichen? (b) Was müssen Gottes Mitarbeiter ebenfalls tun, und was können wir heute, abgesehen davon, daß wir Nachkommen Adams sind, noch sein?
14 Was Gott in Verbindung mit Christen tut, kann außer mit Pflanzen auch mit Bauen verglichen werden. Gott ist ein Baumeister, er errichtet einen Bau; und wenn wir „Gottes Mitarbeiter“ sind, müssen auch wir bauen. An diese unbestreitbare Tatsache erinnert uns der Apostel Paulus mit den Worten: „Wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid ... Gottes Bau.“ (1. Kor. 3:9) Erfassen wir diesen Gedanken richtig? „Menschen“ sind also Gottes Bau. Der Gedanke, daß ein Mensch nicht nur von Adam, dem ersten menschlichen Geschöpf Gottes, abstammt, sondern auch von Gott gebaut worden ist daß er zu Gottes besonderem Bau gehört, ist überwältigend. Alle Menschen sind Nachkommen der ersten menschlichen Schöpfung Gottes. Wie viele sind aber heute „Gottes Bau“?
15, 16. (a) Wen gebraucht Gott bei seiner Bautätigkeit auf der Erde? (b) Haben bei dieser Bautätigkeit alle dieselben Aufgaben zu erfüllen, und wie beleuchtete Paulus diese Tatsache gemäß 1. Korinther 3:10, 11?
15 Es gefällt Gott, bei dieser Bautätigkeit menschliche „Mitarbeiter“ zu gebrauchen. Welchen Teil der Arbeit leistet ein menschlicher Mitarbeiter? Nicht alle Mitarbeiter haben bei dieser Bautätigkeit dieselben Aufgaben zu erfüllen oder dieselbe Arbeit zu verrichten. Einige mögen gemäß der unverdienten Güte, die Gott ihnen verliehen hat, eine bedeutendere oder wichtigere Aufgabe haben als andere. Der Apostel Paulus erkannte und schätzte seinen besonderen Arbeitsauftrag. Er war bemüht, die damit verbundene Verantwortung auf sich zu nehmen, und wich den außergewöhnlichen Forderungen, die dieser Auftrag fortwährend an ihn stellte, nicht aus. Er beschrieb seine besondere Aufgabe, die er vor allem in Verbindung mit der Korinther Versammlung hatte, wie folgt:
16 „Gemäß der unverdienten Güte Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als weiser Arbeitsleiter einen Grund gelegt, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut. Denn kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ — 1. Kor. 3:10, 11.
17. An welchem Teil des Bauwerkes war Paulus als Apostel Jesu Christi besonders interessiert, und wie zeigen die Worte nach Offenbarung 21:9-14, daß dies angebracht war?
17 Paulus, der „durch Gottes Willen zu einem Apostel Jesu Christi“ gemacht worden war, hatte in Gottes Bauprogramm gewissermaßen die Aufgaben eines „Arbeitsleiters“, eines Baumeisters oder Bauaufsehers, zu erfüllen. Als solcher war er an der Grundlage oder am Unterbau des Bauwerks besonders interessiert, denn als weiser Arbeitsleiter wußte er, wie wichtig dieser Teil eines Gebäudes ist. Die christlichen Apostel waren an der Gründung der Versammlung beteiligt, denn in Offenbarung 21:9-14 wird die Versammlung unter Christus mit einer Stadt, mit dem neuen Jerusalem, verglichen und gesagt, die Grundsteine dieser symbolischen himmlischen Stadt seien die Apostel, die „zwölf Apostel des Lammes“. (1. Kor. 1:1, 2) Es war daher sehr angebracht, daß sich Paulus unablässig um die Grundlage des christlichen Bauprogramms bemühte. Er leistete vor allem Pionierarbeit in neuen, noch unberührten Gebieten. Daher konnte er sagen:
18. Was schrieb Paulus über das Gebiet, in dem er die gute Botschaft verkündigte, an die Römer?
18 „Ich will nicht wagen, etwas zu sagen, wenn es nicht etwas von dem ist, was Christus durch mich für die Nationen gewirkt hat, um sie durch mein Wort und meine Tat zum Gehorsam zu führen, mit der Kraft von Zeichen und Wundern, mit der Kraft des heiligen Geistes, so daß ich von Jerusalem aus und in einem Kreise bis nach Illyrikum [das heute zu Jugoslawien gehört] hin die gute Botschaft über den Christus gründlich gepredigt habe. Auf diese Weise habe ich mir in der Tat das Ziel gesetzt, die gute Botschaft nicht dort zu verkünden, wo der Name Christi bereits genannt worden war, damit ich nicht auf der Grundlage eines anderen Menschen baue, sondern, wie geschrieben steht: ‚Jene, an die keine Ankündigung ihn betreffend ergangen ist, werden sehen, und jene, die nicht gehört haben, werden verstehen.‘ Deshalb wurde ich auch oftmals verhindert, zu euch [den Römern] zu kommen. Jetzt aber, da ich in diesen Gegenden kein unberührtes Gebiet mehr habe und seit einigen Jahren Sehnsucht danach gehabt habe, zu euch zu kommen, hoffe ich vor allem, wenn ich je auf meinem Wege nach Spanien bin, euch auf der Durchreise zu sehen und von euch ein Stück Weges dorthin geleitet zu werden, nachdem ich erst durch eure Gesellschaft einigermaßen gesättigt worden bin.“ — Röm. 15:18-24.
19. Wie zeigte Paulus, der wußte, welcher Teil eines Bauwerkes besonders wichtig ist, daß er den Geist Gottes und den Geist Christi hatte?
19 Paulus hatte dadurch nicht nur die schwere Arbeit, sondern erlebte auch die Freude, etwas zu beginnen und es dann wachsen zu sehen. Er wußte, daß ein Baumeister bei seiner Arbeit von Anfang an verkehrt vorgehen oder von einer falschen Voraussetzung ausgehen könnte. Er wußte, wie wichtig es ist, für alles eine richtige, gute Grundlage zu haben. In dieser Hinsicht hatte er den Geist Gottes und den Geist Christi. Gott, der große Baumeister des Universums, betonte die Wichtigkeit einer solchen Grundlage, als er zu dem gottesfürchtigen Hiob sagte: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es weißt? oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen? In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt ...?“ (Hiob 38:4-6) Jesus Christus veranschaulichte die Wichtigkeit einer sicheren Grundlage, als er sagte: „Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und das Fundament auf den Felsen legte. Als nun eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus, war aber nicht stark genug, es zu erschüttern, weil es gut gebaut war.“ — Luk. 6:47, 48.
DER BAUGRUND
20. (a) Wessen genaue Anweisungen muß ein Mitarbeiter Gottes beachten? (b) Wieso kann ein Mitarbeiter Gottes keinen anderen Grund legen als den, den Paulus gelegt hat?
20 Wer die genauen Anweisungen außer acht läßt, die Gott, der größte Baumeister und der Eigentümer des Baus, gibt, kann nicht Gottes Mitarbeiter sein. Auch erkennt Gott nur eine Grundlage als Baugrund für diesen Bau an. Der Apostel Paulus kannte diese Grundlage. Als er die Korinther Versammlung gründete, baute er sie auf diese Grundlage, um mit Gott zusammenzuarbeiten und damit sein Werk Gottes Anerkennung finde. Jeder andere Mitarbeiter Gottes mußte diesen von Paulus gelegten Grund ebenfalls anerkennen und darauf bauen. Niemand durfte einen anderen Grund legen und dann den Oberbau auf diesen anderen Grund übertragen. Deshalb sagte Paulus warnend: „Kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Kor. 3:11) Das war der Fels, auf den der Herr Jesus hinwies, als er zum Apostel Petrus sagte: „Auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Tore des Hades werden sie nicht überwältigen.“ — Matth. 16:18.
21. Wie legte Paulus Jesus Christus als Grund in Verbindung mit der Taufe?
21 Paulus, der Pionier, sagte von der Korinther Versammlung: „Ich ... [habe] einen Grund gelegt.“ (1. Kor. 3:10) Wie tat Paulus dies? Wie machte er Jesus Christus zur Grundlage? Nun, als er das erstemal nach Korinth kam, um zu predigen, predigte er weder Simon Petrus oder Kephas noch den beredten Apollos, noch sich selbst; auch taufte er niemand in seinem Namen. Herausfordernd konnte er deshalb sagen: „Keiner [kann] sagen ..., daß ihr in meinem Namen getauft worden seid.“ (1. Kor. 1:15) Kurz nach seiner Abreise von Korinth kam Paulus, wie berichtet wird, nach Ephesus, und dort taufte er im Namen Jesu. (Apg. 19:1-7) Folglich taufte er in Korinth im gleichen Namen.
22, 23. (a) Wie legte Paulus Jesus Christus als Grund, als er mit den Juden in Korinth zusammenarbeitete? (b) Zu was machte Gott Jesus Christus, den Grund, für dessen Nachfolger?
22 Der Apostel Paulus legte Jesus als Grund, indem er lehrte, daß Jesus Christus die Grundlage unserer Rettung von Sünde und Tod ist. Der Bericht über Pauli Pioniertätigkeit in Korinth lautet: „Er pflegte ... jeden Sabbat in der Synagoge eine Ansprache zu halten und überzeugte Juden und Griechen. Als nun Silas und auch Timotheus von Mazedonien herabgekommen waren, begann sich Paulus eingehend mit dem Worte zu beschäftigen, indem er den Juden Zeugnis gab, um zu beweisen, daß Jesus der Christus ist.“ (Apg. 18:1-5) Selbst in diesem Land, in dem die heidnische griechische Philosophie vorherrschte, bemühte sich Paulus nicht, Jesus Christus mit den Ansichten intellektueller Heiden oder mit der Philosophie der Weltweisen zu verknüpfen, sondern predigte Jesus Christus als den, der am Marterpfahl starb, um Gott ein menschliches Schlachtopfer darzubringen. Paulus sagt:
23 „Christus hat mich nicht ausgesandt, zu taufen, sondern um die gute Botschaft zu verkünden, nicht mit Redeweisheit, damit der Marterpfahl des Christus nicht nutzlos gemacht werde. Denn die Juden bitten um Zeichen, und auch die Griechen suchen nach Weisheit, wir aber predigen Christus am Pfahl, den Juden eine Ursache zum Straucheln, den [nichtjüdischen] Nationen aber Torheit, den Berufenen jedoch, sowohl Juden wie Griechen, Christus, die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes. Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Ihm aber ist es zu verdanken, daß ihr Gemeinschaft habt mit Christus Jesus, welcher uns zur Weisheit von Gott geworden ist sowie zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung durch Loskauf; damit es so sei, wie geschrieben steht: ‚Wer sich rühmt, der rühme sich in Jehova.‘“ — 1. Kor. 1:17, 22-25, 30, 31; Jer. 9:24.
24. Wen predigte Paulus in Korinth, das eine Hochburg heidnischer Philosophien war, beharrlich, und warum?
24 Als Paulus nach Korinth kam, um die gute Botschaft zu predigen, ließ er sich von der weltlichen Weisheit der heidnischen Griechen nicht besonders beeindrucken. Er suchte nicht nach weltlicher Art sein Wissen herauszustellen, um sich mit der griechischen Philosophie zu messen und zu zeigen, daß er intelligenter sei als die heidnischen Philosophen, und auf diese Weise Nachfolger zu gewinnen. Er suchte nicht Menschen zu gefallen, die sich gern die Ohren kitzeln ließen und die weltliche Weisheit sowie menschliche Theorien und Philosophien hören wollten. Er kam dorthin, um Jesus als Grund einer Christenversammlung zu legen. „Und so“, sagt er gemäß 1. Korinther 2:1-5, „kam ich denn, Brüder, als ich zu euch kam, nicht mit übertriebener Redekunst oder Weisheit, um euch das heilige Geheimnis Gottes zu verkünden. Denn ich beschloß, unter euch nichts zu wissen als Jesus Christus, und ihn an den Pfahl geschlagen. Und ich kam in Schwachheit und mit Furcht und mit vielem Zittern zu euch; und meine Rede und was ich predigte, bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in einer Entfaltung von Geist und Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.“
25. Wie mag es einem als Pionier wirkenden Christen zumute sein, der sich in einer ähnlichen Lage befindet wie einst Paulus in Korinth? Doch was kann er tun?
25 Einem Christen, der als Pionier in eine Hochburg weltlicher Philosophien kommt, mag es ähnlich ergehen wie dem Apostel Paulus; er mag ebenfalls zittern und sich ziemlich schwach vorkommen. Er kann jedoch durch eine Entfaltung des Geistes und der Kraft Gottes den Glauben anderer an Gott stärken.
26. (a) Wie ermunterte der Herr den Apostel Paulus in Korinth, und was tat dieser daraufhin? (b) Wieso bestand die Korinther Versammlung etliche Jahre später immer noch?
26 Kein Wunder, daß der Herr den Apostel Paulus in Korinth ermuntern mußte. Wir lesen: „Der Herr [sprach] in der Nacht durch eine Vision zu Paulus: ‚Fürchte dich nicht, sondern fahre fort zu reden und schweige nicht, denn ich bin mit dir, und keiner wird dich angreifen, um dir Schaden zuzufügen; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.‘ Da hielt er sich dort ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.“ (Apg. 18:9-11) Gottes Wort wurde durch die heidnische Philosophie der Weltweisen nicht zurückgeschlagen. Die Versammlung, die Paulus in Korinth gegründet hatte, bestand etliche Jahre später, als er seinen ersten und dann seinen zweiten Brief an die Korinther Christen schrieb, immer noch und gedieh weiter. Sie war auf den rechten Grund gebaut. Sie stand fest.
[Fußnote]
a Siehe Cyclopædia of Biblical, Theological and Ecclesiastical Literature, M’Clintock und Strong, Band 10, Seite 252, Absatz 1; ferner: Geschichte des Jüdischen Krieges, Flavius Josephus, 6. Buch, 4. Kapitel.