Baue für die Zukunft
„Im Hause des Gerechten gibt es Vorrat in Fülle, aber der Erwerb des Bösen bringt Unannehmlichkeiten.“ — Spr. 15:6, NW.
1. (a) Was für Leistungen hat der Mensch auf dem Gebiete des Bauens vollbracht? (b) Bedeutet dies, daß der Mensch das, was er geleistet hat, wirklich auch schätzt?
BAUEN macht Freude! Im Verlaufe der Jahrhunderte hat der Mensch im Bauen große Fortschritte gemacht, und was er heute an Neuem erstellt, ist tatsächlich erstaunlich. Der Mensch hat behagliche Wohnstätten gebaut. Riesenfabriken, automatische Maschinen, gewaltige Brücken, einzigartige Wolkenkratzer, Düsenflugzeuge — und doch befriedigt ihn das alles nicht. Es gibt Menschen, die im Weltraum leben möchten! Schätzt der Mensch aber alle diese baulichen Leistungen oder zieht er es vor, zerstörend zu wirken? Wie oft hast du nicht schon, wenn du die Tageszeitung zur Hand nahmst, in einem Titel das Wort KRIEG gelesen! Wie viele Bilder hast du schon gesehen, wie viele Geschichten gelesen, wie viele Geschichtsbücher studiert, die alle von Krieg geredet haben! Ja, du hast gesehen, daß der Mensch seine eigenen Werke zerstört hat. Die Menschen geben Summen aus, die in die Milliarden gehen, und leisten ungezählte Arbeitsstunden, um Bauwerke zu schaffen, an denen sie selbst Freude haben möchten. Dann führen andere oder vielleicht gar die Erbauer selbst die Zerstörung dessen herbei, was sie erstellt haben. Wird auf diese Weise für die Zukunft gebaut?
2. Zeige, weshalb man jetzt in bezug auf die Weltlage sehr besorgt ist.
2 Erst in jüngster Vergangenheit sind große Städte dem Erdboden gleichgemacht worden. Heute weiß man nicht, ob die Stadt, in der man lebt, morgen dem Erdboden gleichgemacht wird. Was ist denn an dem Menschen, dem Bauenden, verkehrt? Besitzt er keine Vernunft, keinen gesunden Menschenverstand? Ist die ganze Welt wahnsinnig geworden? Wo ist Sicherheit zu finden? Wie beunruhigend ist es doch, hohe Staatsmänner der Welt in der Organisation der Vereinten Nationen zu Zank und Streit versammelt zu sehen! Heute hascht dieser, morgen jener nach Macht und Weltherrschaft. Selbst die großen Religionssysteme der Christenheit können einander nicht näherkommen. Die mächtigen politischen Organisationen in den verschiedenen Nationen sind sich nicht einig. Das Großgeschäft sucht überall selbstsüchtig zur Macht zu gelangen. Zwar bauen alle; bauen sie aber nur, um danach zu zerstören? Verfolgen sie die Taktik, zu herrschen oder zu vernichten? Wie töricht! Salomo schrieb in seiner Weisheit: „Die wahrhaft weise Frau hat ihr Haus gebaut, aber die törichte reißt es mit eigenen Händen nieder.“ — Spr. 14:1. NW.
3. (a) Auf welche Lösung, den Frieden betreffend, wies Jesus hin? (b) Wendet sich die Christenheit dieser Lösung zu?
3 Jesus Christus, der Führer des Christentums, wies auf die einzig richtige Lösung im Interesse des Friedens und der Wohlfahrt hin und hieß seine Nachfolger zuerst nach dem Königreiche Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten. Trachtet die Christenheit heute nach diesem Königreich? Gewiß nicht! Sie hat ihre große Hoffnung auf die Vereinten Nationen gesetzt. Jesus dagegen lehrte die ersten Christen beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe.“ Aber die Geistlichkeit der Christenheit betet für die Vereinten Nationen als des Menschen einzige Hoffnung. Die Führer der Regierungen und der Religion sind blinde Leiter, wie Jesus es sagte: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Laßt sie nur. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ (Matth. 15:13, 14, NW) In dieser Grube werden alle Törichten in der Schlacht von Harmagedon gefangen.
4. Was benötigt diese Welt in bezug auf eine sichere Zukunft, und wie versichert uns Gottes Wort einer solchen Vorkehrung?
4 Diese Welt braucht jemanden, der bauen kann und auch für die Zukunft baut. Alle irdischen Herrscher der vergangenen sechstausend Jahre haben nichts Bleibendes gebaut. Wo sind ihre Königreiche heute? Seht, welche Änderungen es seit 1914 gegeben hat! Die Tatsachen beweisen, daß der Mensch einen gerechten Führer braucht, der mit Weisheit vorgeht und Gottes Willen, nicht des Menschen Willen, tun möchte. Angesichts des Umstandes, daß die Mehrzahl der Menschen hungern muß, ärmlich untergebracht ist und keine gute Ausbildung empfängt, muß es einen besseren Führer als alle geben, die wir bereits gehabt haben, einen Führer, der das Volk wirklich zu führen vermag. Das Wort Gottes sagt in folgenden einladenden Worten, daß es einen solchen gibt: „Neigt euer Ohr und kommt zu mir. Hört, und eure Seele wird am Leben bleiben, und ich werde mit euch bereitwillig einen für unabsehbare Zeit dauernden Bund schließen hinsichtlich der dem David zugesagten Liebe und Güte, die zuverlässig sind. Siehe! Als einen Zeugen habe ich ihn den nationalen Gruppen gegeben, als einen Führer und Gebieter den nationalen Gruppen.“ (Jes. 55:3, 4, NW) Dieser Führer ist Christus Jesus, der Verheißene, der alle Familien der Erde segnen kann und auch segnen wird.
DIE CHRISTENVERSAMMLUNG GEBAUT
5. Welches Werk des Bauens begann Jesus vor 1900 Jahren?
5 Der weiseste aller Menschen, die je auf dieser Erde wandelten, sagte: „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug hat, ihn zu vollenden? Andernfalls könnte er zwar den Grund dazu legen, aber nicht die Mittel haben, ihn zu vollenden; und alle, die zuschauen, mögen anfangen, ihn zu verspotten, indem sie sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, hatte aber nicht die Mittel, [den Bau] zu vollenden.‘“ (Luk. 14:28-30, NW) Jesus begann vor 1900 Jahren damit, Gottes Königreichsklasse, die Christenversammlung, aufzubauen. (Matth. 16:18) Heute setzt er sie im Himmel ein, damit sie mit ihm über die neue Welt herrsche. Um die neue Welt der Gerechtigkeit vollends zu bauen, muß er den Teufel, den Gott dieser bösen Welt, sowie sein böses System der Dinge auf Erden bald vernichten. Dann wird die neue Erde, das Paradies, Wirklichkeit werden. Doch was für eine Bauarbeit ist unter der Leitung Christi im Gange gewesen, die diese Worte bewiese?
6. (a) Wie sagte Mose das Kommen Jesu voraus? (b) Was tat Johannes der Täufer, um Jesus in dessen Werk des Bauens behilflich zu sein?
6 Mose, der Prophet Israels, war ein großer Führer und Organisator einer Nation, deren Gott Jehova war. Es gab jedoch jemand, der noch größer war als Mose. „Mose hat in der Tat gesagt: ‚Jehova Gott wird euch aus euren Brüdern einen Propheten erwecken gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören gemäß allem, was er zu euch redet. In der Tat: Irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgerottet werden.‘“ (Apg. 3:22, 23, NW) Dieser Eine war Christus Jesus. Mose hatte eine Organisation, bestehend aus Millionen von Menschen, aus dem Lande Ägypten hinausgeführt. Gott hatte dieses Volk zubereitet und es zu einer Nation gemacht und Mose zu ihrem Führer und Mittler eingesetzt. Als aber Jesus auf die Erde kam, mußte er eine neue Organisation zu bauen beginnen. Er wurde zu den verlorenen Schafen Israels gesandt. Er predigte ihnen, daß das Königreich der Himmel herbeigekommen sei. Vor ihm hatte sein Vorläufer, Johannes der Täufer, „Jehova ein zugerüstetes Volk“ bereitet. (Luk. 1:17, NW) Jesus Christus sollte dessen Glieder dazu anleiten, eine neue Organisation zu bauen. Als er seinen christlichen Predigtdienst antrat, begab er sich zu Johannes dem Täufer. Johannes wies seine Nachfolger auf Jesus hin. Jesus mußte etwas Neues bauen, weil das Alte nur ein Bild oder Schatten des Neuen war. Jesus sollte mit jenen, die an den wahren Gott glaubten, ein geistiges Haus bauen. Er hatte eine große Aufgabe vor sich. Würde er dabei Erfolg haben? Für gläubige Männer und Frauen bedeutete sein Erfolg Leben.
7. (a) Welche Schritte unternahm Jesus, um Menschen um sich zu scharen? (b) Wie erfüllte sich dadurch Micha 2:12?
7 Das Leben ist interessant, und man sollte sich des Lebens freuen. Darum will der Mensch auch am Leben festhalten. Ohne Leben kann er nichts tun. Der Weg zu ewigem Leben sollte nun der Menschheit durch Christus Jesus erschlossen werden, weil Gott seinen Sohn gab, „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“. (Joh. 3:16, NW) Dieser Sohn Gottes sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“ (Joh. 14:6, NW) Jesus eröffnete tatsächlich allen seinen treuen Nachfolgern den Weg zum Leben. Er berief zwölf Jünger, lehrte sie und sandte sie aus, so zu predigen, wie er predigte. Er scharte Menschen um sich, die Wahrheit und Gerechtigkeit liebten, und begann mit ihnen eine neue Organisation zu bauen. Eine kleine Zahl — ein Überrest aus den Juden —, die Gerechtigkeit liebte, anerkannte Gottes Weg, auf dem man ewiges Leben erlangt. Lange vor dieser Zeit hatte Micha als Wortführer Gottes geschrieben: „Ich werde die Übriggebliebenen Israels zusammenbringen. Zur Einheit werde ich sie bringen, wie eine Herde Schafe in die Hürde, wie eine Herde mitten auf ihrer Weide; sie werden lärmen vor Menschenmenge.“ (Micha 2:12, NW) Jesus Christus, ein guter Hirte, sammelte gläubige, weise Menschen und brachte sie zusammen, „wie eine Herde Schafe in die Hürde“. Hier sollten sie unter der Leitung des Meisters und besonders unter dem Schutz ihres Gottes, Jehovas, in Sicherheit sein. Da er sie zusammengebracht hatte, konnte er sie hier lehren und mit geistiger Speise nähren, sie auferbauen, damit auch sie in die Welt hinausziehen, ihrerseits Dienst tun und dennoch in Einheit wie eine Herde auf der Weide oder wie Schafe in der Hürde zusammenbleiben könnten. Sie sollten immer eine einzige Herde sein, ungeachtet dessen, wo sich jeder einzelne befinden würde.
EINE BLEIBENDE, EINHEITLICHE ORGANISATION
8, 9. (a) Welche Fragen über Jesu Werk des Bauens könnten zufolge der Tatsache entstehen, daß er starb? (b) Was geschah mit dem Bau, den er begonnen hatte?
8 Jesus vollbrachte sein Werk auf Erden. Auf Veranlassung der Gegner des Reiches Gottes, sowohl der religiösen wie der politischen Herrscher, starb er am Marterpfahl. Am dritten Tag nach seinem Tode wurde er durch Jehovas Macht zu einem unsterblichen, himmlischen Geschöpf von den Toten auferweckt. Was würde nun mit dieser neuen Organisation geschehen, die er um sich aufgebaut hatte? Seine Jünger waren zu einem neuen Bund eingeladen worden. Sie sollten die ersten einer kleinen Herde sein, von der Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn euer Vater hat es für gut befunden, euch das Königreich zu geben.“ (Luk. 12:32, NW) Würden sie nun zusammenbleiben, sozusagen in einer Hürde, und das Gefühl der gleichen Sicherheit haben wie zu der Zeit, in der Christus Jesus bei ihnen war? Würden sie fortfahren, an dem zu bauen, was Jesus begonnen hatte?
9 Die Tatsachen zeigen, daß zu Pfingsten dieselben treuen Nachfolger Christi Jesu immer noch beisammen waren. Gottes heiliger Geist wurde auf sie ausgegossen, und sie „begannen, in verschiedenen Sprachen zu reden“; und von da an kam die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich neu in Schwung. Bei dieser Gelegenheit sprach Petrus zu einer großen Menschenmenge, und der Geschichtsschreiber berichtet: „Jene, die sein Wort von Herzen annahmen, wurden getauft, und an jenem Tage wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan.“ (Apg. 2:41, NW) Was taten nun diese neubekehrten Juden, als sie sich diesem christlichen Weg der Anbetung Gottes zuwandten? „Sie widmeten sich fortgesetzt der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft.“ (Apg. 2:42, NW) Hier sehen wir die Versammlung Gottes, das neue geistige Israel, das im Interesse größerer Arbeit aufgebaut und geschult wurde.
10. Wie zeigte Paulus, daß er Jesus in der Durchführung des Werkes des Bauens folgte, und wem gab er die Ehre dafür, daß der Versammlung, dem ‚Bau Gottes‘, weitere Glieder hinzugefügt wurden?
10 Paulus, ein draufgängerischer Apostel Jesu Christi, leistete ebenfalls große Aufbauarbeit und war ein wahrer, treuer Nachfolger seines Meisters. Er brachte Personen zusammen, die ihr Leben dem Dienste Jehovas widmeten, und organisierte sie zu Versammlungen. Er war es, der sagte: „Nach der unverdienten Güte Gottes, die mir zuteil wurde, legte ich als weiser Werkleiter einen Grund, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache darüber, wie er darauf baut. Denn niemand kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, das ist Jesus Christus.“ (1. Kor. 3:10, 11, NW) Paulus baute für die Zukunft, doch baute er stets auf den wahren Felsen, Jesus Christus. Er wußte, daß er in das Gefüge der Christenorganisation, der theokratischen Organisation Jehovas, neue Christen ‚einbaute‘. Er suchte nicht eine Sekte zu gründen, deren Grundlage er selbst gewesen wäre. Dies hätte zu Spaltungen geführt und wäre ein schlechtes Beispiel gewesen. Deshalb erklärte er den Korinthern so bestimmt: „Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid, so wie der Herr es einem jeden gewährt hat. Ich pflanzte, Apollos bewässerte, Gott aber fuhr fort, das Wachstum zu geben, so daß weder der etwas ist, der pflanzt, noch der, welcher bewässert, sondern Gott, der es wachsen läßt. Wer nun pflanzt und wer bewässert: sie sind eins; aber jeder wird den ihm gehörenden Lohn empfangen gemäß seiner eigenen Mühe. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.“ — 1. Kor. 3:5-9, NW.
11. Welche Verantwortung erwuchs jedem Glied, das zu der Versammlung hinzukam?
11 Paulus hatte die richtige Ansicht darüber, was es bedeutete, ein Christ in der Versammlung Gottes zu sein. Die ganze Versammlung der geistlichen Israeliten war Gottes Versammlung. Das große Einsammlungswerk, das vor sich ging, nachdem Jesus am Marterpfahl gestorben war, sollte Gott zum Ruhme sein. Die geistlichen Israeliten wurden in den neuen Bund aufgenommen und beauftragt, Gottes Königreich überall zu predigen. Daher machten sie Jünger aus den Menschen aller Nationen, und diese Menschen aus allen nationalen Gruppen wurden im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes getauft. Einst war Jesus Jehovas Sondergesandter hier auf Erden gewesen, doch nun mußten alle diese Christen, die sich Gott hingegeben hatten, Gesandte sein. Deshalb sagte Paulus den Korinthern ausdrücklich: „Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns dringend bitte. An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ (2. Kor. 5:20, NW) Das Werk der Versöhnung mußte weitergehen. Statt daß Christus predigte, mußten alle seine treuen Nachfolger Predigtdienst tun, da jeder von ihnen ein Gesandter war. Jeder einzelne diente an Christi Statt. Nicht nur die eingesetzten Aufseher der vielen Versammlungen, sondern alle anderen, die mit den Aposteln und mit den Dienern, die ein Dienstamt bekleideten, verbunden waren, dienten an seiner Statt.
12. Wer bildet das geistige Haus Gottes, und wie bleiben diese ein Teil des göttlichen „Baus“?
12 Petrus war in bezug auf die Organisation gleicher Ansicht wie Paulus. Es konnte nur e i n e Organisation geben; sie mußte auf Christus aufgebaut und mußte „Gottes Bau“ sein. Jede gläubige Person, die von Gottes heiligem Geist gezeugt worden ist, kommt als ein lebendiger Stein in Jehovas Organisation hinein. Jede wird ein Teil des „geistigen Hauses“ Gottes. Paulus nannte es „Gottes Bau“. Christus Jesus war natürlich der erste wahre „lebendige Stein“ dieses neuen Baues oder „geistigen Hauses“. Petrus sagte: „Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Steine, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistiges Haus für den Zweck eines heiligen Priestertums, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott annehmbar durch Jesus Christus.“ (1. Pet. 2:4, 5, NW) Petrus, Paulus und alle anderen Apostel sowie die Tausende anderer, die die christliche Kirche des ersten Jahrhunderts bildeten, predigten, um ‚geistliche Schlachtopfer, die Gott annehmbar sind‘, darzubringen, und erwiesen sich in Gottes Bau, der e i n e n Versammlung Gottes, als lebendige Steine. Alle diese Christen zusammen bildeten Gottes Bau, und sie fuhren fort, für die Zukunft zu bauen. Ihr Entschluß war, in diesem „geistigen Hause“ zu bleiben und sich so zu verhalten, daß sie nie verworfen würden. Es gibt nur e i n e n Weg, auf dem jemand in diesem „geistigen Hause“ bleiben kann: Er muß treulich den Willen Gottes, Jehovas, tun. Einer der Wege, auf denen man sich als treu erweisen kann, geht über die Befolgung der Ermahnung Jesu: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen … lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ — Matth. 28:19, 20, NW.
13. Wodurch wurde Gottes Bau stets zusammengehalten?
13 Die Urkirche blieb in Einheit, weil jedes ihrer Glieder Jehovas Geist besaß und auf das geschriebene Wort Gottes vertraute. Gottes Geist und sein Wort verbanden die Christenversammlung zu einer Einheit, zu „Gottes Bau“ oder zu seinem „geistigen Hause“. Als Petrus zu Christen sprach, wies er auf die Wichtigkeit der Heiligen Schrift hin. Er sagte: „Wenn jemand redet, so rede er als [heilige, NW] Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, auf daß in allem Gott verherrlicht werde durch Jesum Christum.“ (1. Pet. 4:11) Von jenem Tage an bis heute ist die biblische Ermahnung dieselbe geblieben: Gebrauche die Heilige Schrift, rede die „heiligen Aussprüche Gottes“! Die endgültige Einsammlung derer, die das „geistige Haus“ Gottes bilden, geht nun in diesen letzten Tagen vor sich. Die Schrift zeigt, daß Überrestglieder dieses „geistigen Hauses“ noch auf Erden weilen und immer noch das große Werk tun, das Christus Jesus begonnen hat. Sie sind eins miteinander. Wie in den Tagen Jesu, so sagt Jehova heute durch seinen Propheten: „Zur Einheit werde ich sie bringen, wie eine Herde Schafe in die Hürde, wie eine Herde mitten auf ihrer Weide; sie werden lärmen vor Menschenmenge.“ (Micha 2:12, NW) Jehovas Zeugen sind auf dem ganzen Erdenrund in allen Nationen dadurch zu hören, daß sie die gute Botschaft von Gottes Königreich wie mit e i n e r Stimme verkündigen.
MIT DER CHRISTENVERSAMMLUNG BAUEN
14. Wer schließt sich heute in großer Zahl dem geistigen ‚Bau Gottes‘ an, und warum?
14 Wir finden heute eine große Menge christlicher Leute, die mit dieser „kleinen Herde“ versammelt sind und in dem gleichen freudevollen Werke stehen. Wie kommt das? Weil Hunderttausende von Menschen heute die Wahrheit suchen, die in Gottes Wort zu finden ist, und ihr Leben dem Dienste Gottes widmen. Sie kommen mit dem Überrest der „kleinen Herde“ in Gottes Organisation hinein, um einen Ort der Sicherheit zu finden und um „wie eine Herde Schafe in der Hürde“ zu sein. Hier finden sie Frieden und Sicherheit vor allem, was sie draußen in der Welt beunruhigt hat. Durch das Studium der Heiligen Schrift erkennen sie, daß sie vor Jehovas Zorn in Sicherheit sein werden, wenn sie Jehova suchen und unter die Königreichsherrschaft zu stehen kommen. Sie haben auf folgende Worte Jehovas gehört: „Sucht Jehova, alle ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr nach Seiner richterlichen Entscheidung gehandelt habt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden.“ (Zeph. 2:3, NW) Die große Volksmenge glaubt dies und bewegt sich nun mit dem Gefühl der Sicherheit in der schützenden Christenorganisation, und das befriedigt sie. Sie freut sich, mit der Versammlung der Zeugen Jehovas Gemeinschaft zu pflegen, da sie in Gottes Versammlung gekommen ist.
15. Was tun sowohl ‚Gottes Bau‘ der „kleinen Herde“ als auch die „große Volksmenge“, um sich dicht an Jehova zu halten und um weiterhin auf der rechten Grundlage zu bauen?
15 In den mehr als 20 000 Versammlungen des Volkes Gottes, die es in der ganzen Welt gibt, glauben der Überrest der „kleinen Herde“ und diese große Volksmenge völlig an die Worte, die Paulus über die Zusammenkünfte der Versammlung sprach: „Laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Heb. 10:24, 25, NW) Diese Christen wissen, daß sie durch die Zusammenkünfte der Versammlung auferbaut werden. Dort empfängt der Christ Kraft. Er sieht die Organisation und erkennt, wie sie funktioniert. Er sieht, daß sie durch Liebe zusammengehalten wird, durch Liebe zu Jehova Gott und Liebe zu den Brüdern. Ferner hat jede Person in der Versammlung Gottes die Gelegenheit, sich zu äußern, um auch andere zu Liebe und zu rechten Werken anzuspornen. Außerdem kann sich jeder in der Versammlung damit beschäftigen, die gute Botschaft vom Königreiche Gottes zu predigen. Dieser Geist, der sie drängt, die gute Botschaft zu erzählen, durchdringt die ganze Organisation. Gemeinsam bauen diese vielen Zeugen Jehovas alle für die Zukunft. In ihrem täglichen Leben zeigen sie, daß sie Demut und Gerechtigkeit lieben, und wenn sie in der Christenorganisation zusammenbleiben, werden sie am Tage des Zornes Jehovas, in der Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, geborgen.
16. Zeige, was Jesaja 2:2-4 in unseren Tagen bedeutet.
16 Die „große Volksmenge“ erkennt sich in folgender Prophezeiung Jesajas selbst: „Es muß geschehen am Ende (Endteil) der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas hoch über den Bergen fest gegründet werden wird, und er wird gewißlich die Hügel überragen, und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ‚Kommt, ihr Leute, und laßt uns zum Berge Jehovas hinaufziehen, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege belehren, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird (das) Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird bestimmt Recht sprechen zwischen den Nationen und die Angelegenheiten bezüglich vieler Völker regeln. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ — Jes. 2:2-4, NW.
17, 18. Wie bewahrt jeder, der mit ‚Gottes Bau‘ verbunden ist, seine Sicherheit?
17 Jene, die „zum Berge Jehovas hinaufziehen“, müssen sich von der alten Welt und ihrer Ungerechtigkeit abwenden und zu Jehovas Haus kommen und in Einheit beisammen wohnen, „wie eine Herde Schafe in der Hürde“. Sie werden sich nun freuen, denn sie haben „Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtiges Reden“ von ihren Lippen verbannt. (Kol. 3:8, 9, NW) Da sie für die Zukunft bauen, werden sie über seine Wege unterwiesen, wandeln auf seinen Pfaden und erfreuen sich so der Sicherheit.
18 Wie kann jemand in dieser Sicherheit bleiben? Etwa einfach dadurch, daß er mit der Organisation der Zeugen Jehovas verbunden ist? Nein, jeder einzelne muß auf ganz bestimmte Weise bauen. Die Stärke der Organisation erwächst aus der Stärke jedes Gott hingegebenen Christen. Je nach den Personen, die diese Organisation oder diesen Bau bilden, bleibt die Versammlung stark und widmet sich ihrem Werke. Gottes Christenversammlung würde zerfallen, wenn nicht alle ihre Glieder die Einheit oder Einigkeit im Denken und Handeln bewahrten. Jedes Glied der Versammlung Jehovas muß genau auf sich achten und muß richtig bauen. Es muß die Worte des Apostels Paulus beachten, der sagte: „Die Frucht des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte [oder Gutsein], Glaube, Milde, Selbstbeherrschung.“ (Gal. 5:22, 23, NW) Bist du als Christ daran interessiert, diese Eigenschaften zu besitzen? Wenn ja, dann mußt du nicht nur selbst in Gemeinschaft mit der Versammlung Gottes, Jehovas, bleiben, sondern mußt im eigenen Herzen und Sinn richtig bauen. Du mußt also nicht nur ein Glied der Versammlung Gottes sein, sondern mußt unbedingt diese Eigenschaften oder Früchte hervorbringen. Beweise, daß du ein Christ bist, indem du die Früchte des Geistes zeitigste