Die „anderen Schafe“ und das Abendmahl des Herrn
„[Jesus] ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. JOHANNES 2:2).
1. Welches positive Ergebnis ist durch das ‘Predigen der guten Botschaft vom Königreich’ erzielt worden?
JESUS sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Von der Generation von 1914 sind immer noch einige am Leben, die bezeugen können, daß Jehovas Zeugen diesen Auftrag gewissenhaft ausführen. Was ist das Ergebnis? Hunderttausende aufrichtige Menschen, die durch die Fehlschläge dieser Welt ernüchtert worden sind, haben auf die gute Botschaft positiv reagiert. Sie haben sich Jehova Gott hingegeben, sich seinem Königreich zur Untertanentreue verpflichtet und diese Hingabe durch die Wassertaufe bekanntgemacht. Im Jahre 1984 folgten 179 421 Personen diesem Lauf der Weisheit. Sie sagten zu Gottes Namensvolk gewissermaßen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist“ (Sacharja 8:23).
2. Welcher Faktor hat die Zeit für Jesu Einsammeln seiner „anderen Schafe“ bestimmt?
2 Die ständig wachsende „große Volksmenge“ von Anbetern ist ein Teil derjenigen, die Jesus als seine „anderen Schafe“ beschrieb (Offenbarung 7:9, 15; Johannes 10:16). Sie haben die großartige Hoffnung, ewig in einem irdischen Paradies zu leben (Psalm 37:29). Jesus sagte voraus, daß er diese treuen Nachfolger erst zusammenbringen werde, nachdem er seine ungeteilte Aufmerksamkeit als Hirte dem Einsammeln einer „kleinen Herde“ schafähnlicher Menschen zugewandt habe, für die er den neuen Bund vermittle (Lukas 12:32; Hebräer 9:15). Wenn wir daran denken, daß diese zwei Klassen schafähnlicher Menschen zu „e i n e r Herde“ zusammengebracht werden, können wir verstehen, warum der Apostel Johannes sagte, Jesus Christus sei „ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. Johannes 2:1, 2).
Änderungen des Standpunkts
3, 4. (a) Welche Änderungen des Standpunkts in bezug auf die Feier des Abendmahls des Herrn haben viele vollzogen? (b) Was meinte Paulus, als er sagte: ‘Sooft ihr eßt und trinkt ...’?
3 Viele von denen, die vor kurzem eingesammelt worden sind und zu den „anderen Schafen“ gehören, gingen früher zur Messe oder Kommunion. Häufigkeit und Art der Feier richteten sich nach den Glaubenslehren der Religionsorganisation, der sie angehörten. Jetzt ist ihnen dagegen bewußt geworden, daß das Abendmahl des Herrn nur einmal im Jahr gefeiert werden sollte. Warum? Nun, das jüdische Passah wurde nur einmal im Jahr gefeiert, und Jesus setzte das Gedächtnismahl in der Passahnacht, am 14. Nisan, ein. Er sagte damals zu seinen Jüngern: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ Paulus fügte hinzu: „Denn sooft ihr dieses Brot eßt und diesen Becher trinkt, verkündigt ihr immer wieder den Tod des Herrn, bis er gekommen ist“ (1. Korinther 11:24-26). Jesus wollte unmißverständlich sagen, daß seine Jünger die Feier zum Gedächtnis an seinen Tod am Passahtag, der jedes Jahr einmal wiederkehrt, abhalten sollten. Daher ist seit Bestehen der Christenversammlung das Gedächtnismahl schon „oft“ gefeiert worden. Bisher ist es bereits 1 952mal gefeiert worden.
4 Es gibt noch einen anderen wichtigen Unterschied, den die Klasse der „anderen Schafe“ kennengelernt hat. Statt vom Brot und vom Wein zu nehmen, wie das viele von ihnen früher in einer Kirche taten, haben sie ihren Standpunkt „zurechtgebracht“, indem sie die Rolle von Beobachtern übernommen haben. Warum ist dem so, und haben wir eine biblische Grundlage dafür, daß sowohl Teilnehmer als auch Beobachter anwesend sind? (2. Korinther 13:11; 2. Timotheus 3:16, 17).
5. (a) Beschreibe die grundlegenden Schritte, die jemand tun muß, um aus Jesu Opfer Nutzen ziehen zu können. (b) Warum hat Gott gegenüber 144 000 Nachfolgern Christi Jesu auf eine besondere Weise gehandelt?
5 Damit jemand aus dem „Sühnopfer“ Christi Jesu Nutzen ziehen kann, muß er bestimmte Schritte tun, ganz gleich, ob er die Hoffnung auf ein Leben im Himmel oder die Hoffnung auf ein Leben im irdischen Paradies hegt. Diese grundlegenden Schritte sind folgende: 1. eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes in sich aufnehmen (Römer 10:13-15); 2. Glauben ausüben (Hebräer 11:6); 3. Reue (Matthäus 4:17); 4. Bekehrung (Apostelgeschichte 3:19); 5. Hingabe (Lukas 9:23) und 6. Taufe (Matthäus 28:19). Erst nachdem diese Schritte vollzogen worden sind, handelt Gott auf eine besondere Weise gegenüber einer Person, die er zu einem Glied der 144 000 oder der „kleinen Herde“ erwählt. Zu welchem Zweck? Damit der Betreffende Gottes geistiger Sohn werden und die Aussicht haben kann, ein Priester und ein König mit Christus Jesus zu sein (Offenbarung 20:4, 6). Heute ist nur noch ein Überrest solcher geistigen Söhne am Leben, und die Glieder dieses Überrestes sind es, die rechtmäßigerweise von den Symbolen nehmen. Deshalb sind weitaus die meisten Zeugen Jehovas Beobachter, nicht Teilnehmer.
Das Passah und das Gedächtnismahl
6. Warum haben einige behauptet, die „anderen Schafe“ sollten von den Symbolen nehmen, und welche Frage erhebt sich daher?
6 Einige haben den Gedanken geäußert, die immer zahlreicher werdenden „anderen Schafe“ sollten von den Symbolen nehmen. Ihre Begründung lautet: Da „das ‚Gesetz‘ einen Schatten der künftigen guten Dinge“ hat und da es eines der Erfordernisse des Gesetzes war, daß sowohl die Israeliten als auch die beschnittenen ansässigen Fremdlinge am Passah teilnahmen, müßten eigentlich beide Klassen schafähnlicher Personen in der „e i n e n Herde“ unter dem „e i n e n Hirten“ von den Gedächtnismahlsymbolen nehmen (Hebräer 10:1; Johannes 10:16; 4. Mose 9:14). Daher erhebt sich die wichtige Frage: War das Passah ein Vorbild vom Gedächtnismahl?
7. Inwiefern war das Passah in mancher Hinsicht ein „Schatten der künftigen guten Dinge“?
7 Es stimmt, daß sich gewisse Merkmale der Passahfeier in Ägypten zweifellos an Jesus erfüllten. Paulus verglich Jesus mit dem Passahlamm, indem er sagte: „Christus, unser Passah, ist tatsächlich geopfert worden“ (1. Korinther 5:7). Das Besprengen der Türpfosten und -sturze mit dem Blut des Passahlammes gewährleistete die Befreiung der Erstgeburt in jedem israelitischen Heim. Ebenso erfährt die „Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind“, durch Christi „Blut der Besprengung“ ihre Befreiung oder „Erlösung durch Loskauf“ (Hebräer 12:23, 24; Epheser 1:3, 7). Außerdem sollte kein Knochen des Passahlammes zerbrochen werden, und auch das erfüllte sich an Christus Jesus (2. Mose 12:46; Psalm 34:20; Johannes 19:36). Es ist also zutreffend, daß das Passah in mancher Hinsicht eines der vielen Merkmale des Gesetzes war, die einen „Schatten der künftigen guten Dinge“ bildeten. Alle diese Merkmale wiesen auf Christus Jesus, das „Lamm Gottes“, hin (Johannes 1:29).
8—10. (a) In welchem wichtigen Punkt hinsichtlich des Blutes unterschied sich das Passah vom Gedächtnismahl? (b) Inwiefern wird durch die Bündnisse, die mit dem Gedächtnismahl zu tun haben, ein weiterer Unterschied hervorgehoben? (c) Zu welcher Schlußfolgerung gelangen wir daher?
8 Dennoch war das Passah strenggenommen kein Vorbild vom Abendmahl des Herrn. Warum nicht? Bei der Einsetzung des Passahs in Ägypten wurde zwar das Fleisch des gebratenen Lammes gegessen, aber nicht sein Blut. Im Gegensatz dazu gab Jesus bei der Einsetzung des Mahles zum Gedächtnis an seinen Tod den damals Anwesenden eigens die Anweisung, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, dargestellt durch das Brot und durch den Wein (2. Mose 12:7, 8; Matthäus 26:27, 28). In diesem sehr wichtigen Punkt hinsichtlich des Blutes war das Passah kein Vorbild vom Abendmahl des Herrn.
9 Es gibt noch etwas, was nicht übersehen werden darf. Jesus erörterte mit seinen Jüngern zwei miteinander verwandte Bündnisse, „den neuen Bund“ und ‘einen Bund für ein Königreich’ (Lukas 22:20, 28-30). Beide Bündnisse hatten mit der Aussicht der Teilnehmer zu tun, einmal mit Christus Jesus Priester und Könige zu sein. Doch in Israel konnte kein beschnittener ansässiger Fremdling jemals Priester oder König werden. Auch in dieser Hinsicht besteht ein Unterschied zwischen dem Passahfest in Israel und dem Abendmahl des Herrn.
10 Zu welcher Schlußfolgerung gelangen wir daher? Die Tatsache, daß der beschnittene ansässige Fremdling von dem ungesäuerten Brot, den bitteren Kräutern und dem Passahlamm aß, bedeutet nicht, daß heute diejenigen Anwesenden beim Abendmahl, die zu den „anderen Schafen“ des Herrn gehören, von dem Brot und dem Wein nehmen sollten.
Wie wichtig es ist, dem Gedächtnismahl beizuwohnen
11. Aus welchen wichtigen Gründen sollten die „anderen Schafe“ dem Gedächtnismahl beiwohnen?
11 Kann man daraus etwa schließen, daß Personen aus der Klasse der „anderen Schafe“ bei der Feier des Gedächtnismahls nicht unbedingt anwesend sein müssen? Gewiß nicht! Es ist für alle schafähnlichen Nachfolger Jesu eine Gelegenheit, des Herrn Jesus in einer ganz besonderen Hinsicht zu gedenken. Die „anderen Schafe“ werden bei diesem Anlaß daran erinnert, daß sie aus ihrem Glauben an Christi vergossenes Blut insoweit bereits Nutzen gezogen haben, als sie von Jehova als solche betrachtet werden, die „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ haben. Deshalb sind sie in der Lage, ‘Tag und Nacht in Gottes Tempel heiligen Dienst darzubringen’ (Offenbarung 7:14, 15). Sie können auch daran denken, daß sie fortfahren müssen, ‘Jehova sowie Gerechtigkeit und Sanftmut zu suchen’ in der Hoffnung, am „Tag des Zornes Jehovas“ verschont zu werden und danach die Freude zu erleben, menschliche Vollkommenheit zu erlangen. Schließlich können sie, nachdem Jesus das Königreich seinem Vater übergeben haben wird, von Jehova wirklich gerechtgesprochen werden (Zephanja 2:2, 3; 1. Korinther 15:24; Offenbarung 20:5).
12. Welchen Nutzen kann man aus der Gedächtnismahlansprache ziehen?
12 Ein anderer wichtiger Grund, anwesend zu sein, ist die Tatsache, daß die in der Gedächtnismahlansprache besprochenen Wahrheiten zu den „tiefen Dingen Gottes“ zählen, zur ‘festen Speise, die reifen Menschen gehört’, nicht lediglich zu der mit Milch vergleichbaren „Grundlehre“ (1. Korinther 2:10; Hebräer 5:13 bis 6:1). Durch diese biblische Ansprache wird die Wertschätzung für die Liebe Jehovas vertieft, die er dadurch zum Ausdruck brachte, daß er eine solch wunderbare Königreichsvorkehrung zum Segen der Menschheitsfamilie geschaffen hat. Es ist auch eine Gelegenheit, ‘unseren Blick noch mehr auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet zu halten’. Wir sollten niemals die Liebe, die Jesus uns erwiesen hat, noch die Leiden, die er durchmachte, für selbstverständlich halten (Hebräer 12:2, 3). Außerdem stimmen wir alle darin überein, daß viele der wertvollen Gedanken, die Jesus bei der Einsetzung des Gedächtnismahls mit seinen Aposteln erörterte — Gedanken in bezug auf Einheit, Liebe und die Verherrlichung des Namens Jehovas —, für die „anderen Schafe“ genauso wichtig sind wie für die „kleine Herde“.
Auf alle Rücksicht nehmen
13. Warum ist es wichtig, daß die Symbole allen Anwesenden gereicht werden?
13 Es ist wichtig, daß jeder, der beim Abendmahl des Herrn anwesend ist, an die von Jesus eingesetzte Feier denkt. Das eigentliche Herumreichen des Brotes und des Weines von einem zum anderen dient dazu, unsere Wertschätzung für die heiligen Dinge zu vertiefen, die kurz zuvor an dem betreffenden Abend besprochen worden sind. Das ermöglicht auch jedem einzelnen, zu zeigen, welche Hoffnung er hat — die himmlische oder die irdische.a Wenn die Versammlung den richtigen Ablauf wahrt, handelt sie im Einklang mit dem, was an jenem Abend in der ganzen Welt geschieht (1. Korinther 14:40).
14. Wie können die Ältesten gegenüber einem Gesalbten, der am Abend des Gedächtnismahls krank ist, liebevolle Rücksichtnahme zeigen?
14 Angenommen, einer der Gesalbten in der Versammlung ist krank und kann dem Gedächtnismahl nicht beiwohnen. Was dann? Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, damit ein Ältester mit den Symbolen zu diesem kranken Christen gehen und, falls möglich, einige passende Gedanken äußern kann. Dann kann er die Symbole reichen und mit einem entsprechenden Gebet abschließen. Wie ermunternd das doch für den Kranken sein wird! Solche Taten liebevoller Rücksichtnahme fördern den Geist der Liebe in der Versammlung (Psalm 133:1). (Siehe auch Seite 31.)
15. Beschreibe, wie man sonst noch vor dem Abendmahl des Herrn Respekt bekunden kann.
15 Über den Ablauf der Feier und über die Art der Symbole, die beim Gedächtnismahl verwendet werden, sind noch andere interessante Fragen gestellt worden. Die Antworten auf diese Fragen findet man auf Seite 19 unter der Überschrift „Vor dem Abendmahl des Herrn Respekt bekunden“. Die verantwortlichen Ältesten tun gut daran, die dort dargelegten Hinweise gewissenhaft zu beachten.
16, 17. (a) Welche Frage in bezug auf das Gedächtnismahl haben einige gestellt, und wer allein kann die Antwort geben? (b) Wie vermittelt Gott denjenigen, die durch seinen Geist gezeugt worden sind, einen überzeugenden Beweis?
16 Einige werden von dem Gedanken geplagt, ob sie nicht berechtigt seien, von den Symbolen zu nehmen. Diese Frage taucht manchmal in den Wochen vor der Feier des Abendmahls des Herrn auf. Häufig kommen derartige Anfragen von solchen, die erst seit kurzer Zeit mit Jehovas Zeugen verbunden sind. Sind dir schon Gedanken dieser Art durch den Sinn gegangen? Wie kannst du feststellen, welche Entscheidung du treffen solltest?
Eine Selbstprüfung nötig
17 Paulus empfahl hinsichtlich des Abendmahls des Herrn: „Zuerst möge sich ein Mensch nach genauer Prüfung als bewährt befinden, und so esse er von dem Brot und trinke aus dem Becher“ (1. Korinther 11:28, 29). Hast du beachtet, daß Paulus sagte, du seist derjenige, der sich „nach genauer Prüfung als bewährt befinden“ möge? Es ist natürlich nicht verkehrt, eine solch ernste Angelegenheit mit einem reifen Christen zu besprechen, doch du allein mußt dein persönliches Verhältnis zu Jehova und seinem Sohn überprüfen. Gott läßt keinen der 144 000 im ungewissen. Uns wird versichert: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.“ Die Überzeugung im Herzen eines Gliedes des Leibes Christi, zu den geistigen Söhnen Gottes zu gehören, wird durch Gottes Geist geweckt. Der Auserwählte weiß das und braucht keinen anderen in der Versammlung um Bestätigung zu bitten (Römer 8:15, 16).
18. Welche historischen Tatsachen in bezug auf die „anderen Schafe“ sind für uns von Interesse?
18 Die neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas zeigt, daß durch die Königreichsbotschaft seit 1931 die Aufmerksamkeit mehr auf die „anderen Schafe“ gelenkt wird. In dem Vortrag „Die große Volksmenge“b (31. Mai 1935) wurde die „große Volksmenge“, die der Apostel Johannes in einer Vision sah, eindeutig mit den „anderen Schafen“ identifiziert. Was ließ diese erneute Betonung erkennen? Daß sich die Einsammlung der „kleinen Herde“ dem Ende näherte und für Jesus die Zeit gekommen war, seine Aufmerksamkeit durch die Verwaltung des „treuen und verständigen Sklaven“ der Einsammlung der „anderen Schafe“ zuzuwenden (Matthäus 24:45-47).
19. Welche persönliche Prüfung ist für die Neuen empfehlenswert, die behaupten, zu den Gesalbten zu gehören?
19 Mit dem Vorangegangenen im Sinn sagen wir allen, die sich vor kurzem Jehovas Volk angeschlossen haben und in irgendeiner Weise geltend gemacht haben, zur Klasse der Gesalbten zu gehören: Prüft gewissenhaft euer Verhältnis zu Jehova. Stellt euch folgende Fragen: „Ist die himmlische Hoffnung, zu der ich mich bekenne, irgendwie ein Überbleibsel der Kirchenlehre, daß alle Kirchgänger in den Himmel kommen? Ist meine Hoffnung in irgendeiner Weise mit selbstsüchtigen Wünschen oder Gefühlsregungen verbunden?“ Paulus sagte, daß „es unmöglich ist, daß Gott lügt“ (Hebräer 6:18). Ebensowenig kann der heilige Geist, der die Sohnschaft bezeugt, lügen. Deswegen wird jemand, der durch Gottes Geist gezeugt worden ist, nicht ständig von Zweifeln geplagt, sondern er kann mit gutem Gewissen vor allen bezeugen, daß er zu den Söhnen Gottes gehört.
Die Feier im Jahre 1985
20. Von welcher Wichtigkeit ist das Gedächtnismahl für Jehovas Zeugen?
20 Das Abendmahl des Herrn ist zweifellos für alle wahren Christen die bedeutendste Feier des Jahres. Es gibt keinen anderen Anlaß, der ihr gleichkäme, was Wichtigkeit, Zweck und Ablauf betrifft. Daher wird, während sich die Erde um ihre Achse dreht und die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, jede Versammlung der Zeugen Jehovas, ob klein oder groß, und jede abgeschiedene Gruppe aus Gehorsam gegenüber dem Gebot des Herrn zusammenkommen.
21. Welche Einstellung und welche Erwartungen sollte das Gedächtnismahl des Jahres 1985 im Herzen der Diener Gottes wecken?
21 Deshalb freuen sich alle schafähnlichen Jünger auf die Aussicht, wieder gemeinsam einer Gedächtnismahlfeier beizuwohnen. Möge sich der diesjährige Anlaß als eine Ermunterung für alle Diener Jehovas erweisen. Möge er in ihnen den gleichen Geist des Vertrauens entfachen, den ihr Vorbild, Jesus Christus, zum Ausdruck brachte: „Faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt“ (Johannes 16:33).
[Fußnoten]
a In einer großen Versammlung war es Sitte, daß diejenigen, die die Symbole reichten, bei jeder Sitzreihe stehenblieben und durch Gesten herauszufinden suchten, ob in der Reihe jemand von den Symbolen zu nehmen wünschte. Wer davon nehmen wollte, mußte das dem Servierenden deutlich machen. Das ist jedoch, wie oben bereits angedeutet, nicht angebracht.
b Dieser Vortrag wurde in Washington (D. C.) von J. F. Rutherford, dem damaligen Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, gehalten.
Kannst du dich erinnern?
◻ Warum war das Passah kein Vorbild vom Gedächtnismahl?
◻ Welche sechs Schritte muß jemand tun, bevor er aus Jesu Opfer Nutzen ziehen kann?
◻ Warum ist deine Anwesenheit beim Gedächtnismahl so wichtig?
◻ Warum ist es nützlich, vor dem Gedächtnismahl eine Selbstprüfung vorzunehmen?
[Kasten auf Seite 19]
Vor dem Abendmahl des Herrn Respekt bekunden
Die Symbole
Ungesäuertes Brot: Es sollte Brot verwendet werden, das nur aus Weizenmehl und Wasser hergestellt ist, wie zum Beispiel jüdischer Matzen. Verwendet keinen Matzen, der Zutaten wie Salz, Zucker, Malz, Eier oder Zwiebeln enthält. Ihr könnt ungesäuertes Brot auch selbst backen, und zwar nach folgendem Rezept: Eineinhalb Tassen Weizenmehl (falls nicht vorhanden, dann Reis-, Mais- oder anderes Getreidemehl) werden mit einer Tasse Wasser vermischt und zu einem feuchten Teig verarbeitet. Der Teig wird so dünn wie möglich ausgerollt. Man gibt ihn auf ein Backblech und sticht mit einer Gabel mehrere kleine Löcher hinein. Dann wird er bei starker Hitze gebacken, bis er trocken und knusprig ist.
Wein: Verwendet unverfälschten Rotwein, wie zum Beispiel Chianti, Burgunder oder Bordeaux. Nehmt nicht die mit Weinbrand verstärkten oder verschnittenen Dessertweine wie Sherry, Portwein und Muskatellerwein. Verwendet keine Weine mit Gewürz- oder Kräuterzusätzen, zum Beispiel Aperitifs wie Dubonnet. Ihr könnt auch selbstgemachten Rotwein verwenden, falls er nicht gesüßt, gewürzt oder verstärkt worden ist.
Vorbereitungen im Königreichssaal
Tisch für die Symbole: Legt ein sauberes Tischtuch auf, und stellt genügend Teller und Weingläser zum Herumreichen bereit. Schon vor der Zusammenkunft kann das Brot gebrochen und der Wein eingeschenkt werden. Jesus legte in dieser Angelegenheit keinerlei rituelles Muster fest. Falls es die Umstände erfordern, können die Symbole zum Schutz vor Insekten mit einem sauberen Tuch bedeckt werden.
Servierende: Ihnen sollte im voraus gesagt werden, wie sie vorzugehen haben, damit Verzögerungen oder Unklarheiten beim Herumreichen der Symbole unter allen Anwesenden, einschließlich des Redners und der Servierenden, vermieden werden.
Ordner: Schon lange vor Beginn der Zusammenkunft sollten genügend Ordner anwesend sein, damit alle Besucher bei ihrer Ankunft begrüßt werden und einen Platz erhalten können.
Blumendekoration: Dagegen ist nichts einzuwenden, aber sie sollte einfach und geschmackvoll sein.
Ablauf der Zusammenkunft
Zeitpunkt der Feier: Die Ansprache kann zwar früher beginnen, doch die Symbole sollten erst nach Sonnenuntergang gereicht werden. Ihr solltet feststellen, zu welcher Uhrzeit am 4. April an eurem Ort die Sonne untergeht.
Gedächtnismahlansprache: Der Redner sollte gut vorbereitet sein, damit er seinen Stoff innerhalb der vorgesehenen Zeit darbieten kann. Die Ausführungen sollten klar sein und allen Anwesenden zur Ermunterung dienen.
[Bild auf Seite 17]
Durch das Gedächtnismahl wird unsere Liebe zu Jehova und zu seinem Sohn vertieft