Würde Gott dich erwählen?
„Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme“ (1. KORINTHER 1:27).
1. Warum haben es sich viele erwählt, in den Augen der Welt zu Toren zu werden?
WÜRDEST du die Erfüllung einer Aufgabe, von der du weißt, daß sie wichtig ist, als unbedeutend abtun, nur weil andere sie für etwas Törichtes oder für ein Zeichen von Schwäche halten? Natürlich möchte niemand als ein Tor oder ein Schwächling gelten — nicht einmal ein Kind. Angenommen aber, diese wichtige Aufgabe würde dir von einer hochintelligenten würdigen Persönlichkeit zugeteilt. Wärst du dann nicht bereit, deinen Stolz zu überwinden und sie anzunehmen? Millionen von Menschen haben das im Laufe der Geschichte getan. Welche Aufgabe haben sie übernommen, und von wem ist sie ihnen übertragen worden? Die Antwort finden wir im ersten Brief des Paulus an die Christen im alten Korinth.
2. Welche Tätigkeit wird von der Welt als Torheit betrachtet?
2 Paulus warnte die dortigen Christen davor, ihre Anbetung einfach auf etwas zu stützen, was populär war, indem er schrieb: „Denn das Wort über den Marterpfahl ist denen Torheit, die zugrunde gehen, uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: ,Ich will die Weisheit der Weisen zugrunde richten, und die Intelligenz der Intellektuellen will ich beseitigen.‘ Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn da in der Weisheit Gottes die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht zu erkennen vermochte, hielt Gott es für gut, durch die Torheit dessen, was gepredigt wird, die Glaubenden zu retten“ (1. Korinther 1:18-21).
3. Welche Botschaft, die von der Welt als Torheit betrachtet wird, will Gott auf der ganzen Erde predigen lassen?
3 Für die sogenannten Weisen und Intellektuellen der Welt ist das Wort über Christus, dessen Blut an einem Marterpfahl vergossen wurde, Torheit. Sie spotten über den Gedanken, daß man durch Glauben an das Opfer Christi ewiges Leben in einem gerechten neuen System erlangen könne. Daß Christus von den Toten auferweckt worden ist und jetzt als der mächtige König des himmlischen Königreiches Gottes herrscht, ist für sie reine Phantasie. Gott, der Allmächtige, hat jedoch vor, diese beglückende Botschaft auf der ganzen Erde bekanntmachen zu lassen. Einem jeden, der sein Diener wird, überträgt er daher die Aufgabe, diese gute Botschaft von seinem Königreich zu predigen. Wen benutzt er dazu, da doch diese Botschaft für die Weisen und Intellektuellen der Welt Torheit ist? Hören wir die inspirierte Antwort aus Gottes Wort:
4. (a) Durch wen läßt Gott seine Botschaft verkündigen? (b) Wie wirkt sich die Erwählung solcher Personen auf die Weisen der Welt aus?
4 „Denn ihr seht eure Berufung, Brüder, daß nicht viele, die dem Fleische nach Weise sind, berufen wurden, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Geburt; sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme; und Gott hat das Schwache der Welt auserwählt, damit er das Starke beschäme; und Gott hat das Unedle der Welt auserwählt und das, worauf man herabblickt, die Dinge, die nicht sind, um die Dinge, die sind, zunichte zu machen, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme“ (1. Korinther 1:26-29).
5. Was entscheidet, ob Jehova dich für dieses Werk erwählt?
5 Gehörst du zu den Personen, die Gott erwählen würde, um das Werk zu verrichten, das er heute auf der Erde getan haben möchte? Wenn ja, dann bedeutet es, daß du darauf gefaßt sein mußt, von der Welt als ein Tor angesehen zu werden. „Die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott“, sagt die Bibel (1. Korinther 3:19). Damit du also ein erfolgreicher Diener Jehovas sein kannst, mußt du bereit sein, so zu handeln, daß du vom Standpunkt der Welt aus töricht zu sein scheinst. Gibt es Beispiele aus der Geschichte, die beweisen, daß nicht nur Gottes Diener von den Menschen der Welt als töricht angesehen wurden, sondern daß auch die Weisheit der Welt bei Gott Torheit war?
Beispiele aus der Vergangenheit
6. Wie kam es, daß Noahs Tätigkeit der Welt zwar töricht erschien, aber Gottes Weisheit offenbarte?
6 Noah befaßte sich mit einer Aufgabe, die in den Augen der Menschen töricht war, nicht aber in Gottes Augen. Man stelle sich vor, wie auf trockenem Land ein riesiger kastenartiger Bau mit einem Rauminhalt von 36 800 Kubikmetern errichtet wurde, der auf dem Wasser schwimmen sollte. Ein anscheinend sinnloses Unterfangen, das unweigerlich Spott hervorrufen mußte! Daß Jehova Gott der Welt ein Ende bereiten würde, erschien den Menschen absurd. Für sie war Noah, der eine solche Botschaft predigte, ein Tor (2. Petrus 2:5). Fest steht aber, daß ihre Lebensweise, ihre Handlungsweise bei Gott Torheit war. Sie verdarben die Erde und erregten seinen Zorn (1. Mose 6:5). Noah war jedoch bereit, als Tor zu gelten, während Gott seine Weisheit und seine Kraft offenbarte.
7. Warum schien Moses’ Handlungsweise töricht zu sein, doch was zeigte der Ausgang?
7 Würdest du Reichtum und Ehre aufgeben und dafür lieber eine schlechte Behandlung hinnehmen, um Gott wohlgefällig zu sein? Moses tat das. Obwohl er „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ worden war, gab er bereitwillig diese Lebensweise auf und erduldete lieber die Schmach, die auf einem Gesalbten Gottes ruht (Apostelgeschichte 7:22; Hebräer 11:24-26). Gewiß erschien der ägyptischen Welt Moses’ Handlungsweise töricht, doch die Weisheit der Welt erwies sich als Torheit, als die weisen Männer Ägyptens durch die 10 Plagen gedemütigt wurden und die Militärmacht der Nation von Gott im Roten Meer vernichtet wurde. Solche Beispiele beweisen, daß die Weisheit der Menschen bei Gott tatsächlich Torheit ist. Mit der Weisheit und der Kraft des Allmächtigen kann sich niemand messen.
8. (a) Aus welcher Gesellschaftsschicht kam die Mehrheit der ersten Christen? (b) Wie wirkte sich aber ihr Predigen auf die Weltweisen aus?
8 Wie verhielt es sich mit den ersten Christen? Ein Professor der Geschichte schrieb: „Die meisten der frühen Christen waren einfacher Herkunft und stammten aus den unteren Schichten der Handwerker und Kaufleute der größeren Städte“ (The Ancient World von Joseph W. Swain). Die Nachfolger Christi des ersten Jahrhunderts waren tatsächlich gewöhnliche Menschen, worauf auch ihre Feinde hinwiesen (Apostelgeschichte 4:13; Johannes 7:48). Doch die Weltweisen wurden durch die Weisheit, die Christi Nachfolger redeten, beschämt. Sie konnten das heilige Geheimnis Gottes in bezug auf Christus und das Königreich nicht begreifen; für sie war eine solche Rede Torheit. Die Bibel sagt: „Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt, denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht an den Pfahl gebracht“ (1. Korinther 2:7, 8).
Gottes Werk des Evangelisierens
9. (a) Von wem stammten in Wirklichkeit die Belehrungen, die Jesus erteilte? (b) Was mußten Jesu Jünger tun, um die Königreichsbotschaft würdigen Menschen predigen zu können?
9 Jesus Christus offenbarte Gottes Weisheit nicht nur durch das Beispiel, das er gab, sondern auch durch die Anweisungen, die er darüber erteilte, wie das Evangelisierungswerk durchzuführen sei. Er sagte: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 8:28). Jesus trat mit der Königreichsbotschaft unmittelbar an die Menschen heran. Er belehrte sie in der Öffentlichkeit und in ihrer Wohnung. Betrachten wir kurz die Anweisungen, die er seinen Jüngern gab, den Zwölfen und den Siebzig, die er in das Evangelisierungswerk aussandte. Du kannst diese Anweisungen in Matthäus 10:1-14 und Lukas 10:1-12 nachlesen. Jesus gebot seinen Jüngern, nach Menschen zu suchen. Er sagte: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient.“ Ja, sie sollten diejenigen ausfindig machen, die hören wollten. Und was sollten die Jünger ihnen sagen? Jesu Anweisung lautete: „Predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘“ (Matthäus 10:7).
10. (a) Wie sollte man nach Jesu Worten einen Wohnungsinhaber ansprechen? (b) Was sollten Jesu Jünger tun, wenn sie kein Interesse vorfanden? (c) Was ist über die Weisheit der Anweisungen Christi zu sagen?
10 Jesus zeigte sogar, wie man einen Wohnungsinhaber ansprechen sollte. Er sagte: „Wo immer ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ,Friede sei diesem Hause!‘ Und wenn dort ein Freund des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, wird er zu euch zurückkehren“ (Lukas 10:5, 6). Bei den Menschen, die auf die Königreichsbotschaft, die die Jünger predigten, günstig reagierten, sollten sie bleiben. Wenn aber der Wohnungsinhaber nicht interessiert war, sollten sie weitergehen. In der Tat, einfache, unkomplizierte Anweisungen, doch treffend genug, um Evangeliumsverkündigern bis auf den heutigen Tag zu zeigen, was und wie sie predigen sollten! Würde man von Gottes Weisheit etwas anderes erwarten?
11. (a) Was sollte, wie Jesus zeigte, das Thema der Botschaft seiner Jünger sein? (b) Was müssen wir tun, damit wir beim Predigen des Königreiches Erfolg haben? (c) Wie kann man anhand von Schriftstellen zeigen, daß das Königreich die in diesem Absatz angeführten Probleme lösen wird?
11 Im Mittelpunkt der Botschaft derer, die das Werk des Evangelisierens verrichten, steht, wie bereits erwähnt, das Königreich. Jesu Anweisung lautete: „Sagt ferner zu ihnen: ,Das Königreich Gottes hat sich euch genaht‘“ (Lukas 10:9). Dieses Thema solltest du im Sinn behalten, denn deine Aufgabe als ein Evangeliumsverkündiger besteht darin, deinen Zuhörern verstehen zu helfen, wieso die Botschaft vom Königreich für sie wirklich eine gute Botschaft sein kann. Daher solltest du dich bemühen, die Königreichsbotschaft auf sie abzustimmen oder ihnen anzupassen, damit sie ihren Bedürfnissen entspricht. Je nach den Bedürfnissen oder Interessen deines Zuhörers könntest du auf diejenigen Segnungen des Königreiches Nachdruck legen, die ihn am meisten ansprechen werden. Zeige zum Beispiel anhand von Schriftstellen wie Jesaja 45:18 und Psalm 37:29, wie das Königreich den Vorsatz Gottes verwirklichen wird, die Erde zu einem Paradies zu machen, in dem Menschen ewig leben werden. Zeige dann mit Hilfe der nachfolgenden Schriftstellen, wie das Königreich die angeführten Probleme lösen wird.
Krankheit: Jesaja 35:5, 6; Offenbarung 21:3, 4
Tod: Jesaja 25:8; 26:19; Johannes 5:28, 29; 1. Korinther 15:26
Lebensmittelknappheit: Jesaja 25:6; Psalm 67:6; 72:16
Wohnungsnot: Jesaja 65:21-23
Krieg: Psalm 46:8, 9; 72:7, 8
Verbrechen und Gewalttätigkeit: Psalm 37:9, 10; Sprüche 2:22
Umweltverschmutzung: Offenbarung 11:18
12. (a) Wie kann ein Evangeliumsverkündiger feststellen, welche Bedürfnisse eine Person hat? (b) Was ist Voraussetzung für einen wirkungsvollen Evangeliumsverkündiger?
12 Wie kannst du feststellen, welche Bedürfnisse deine Zuhörer haben? Höre vor allem selbst gut zu; höre dir bereitwillig an, was sie zu sagen haben. Stelle ihnen Fragen, und sei aufmerksam, wenn sie antworten. Sollte sich nicht der erwartete Widerhall zeigen, so verhalte dich nicht abwehrend. Ein Zeuge, der über 25 Jahre im Werk des Evangelisierens tätig ist, sagte: „Ich versuche, den Wohnungsinhaber sogleich ins Gespräch zu ziehen. So erfahre ich, welche Interessen er hat, statt daß ich ihm einfach das erzähle, was ich mir vorgenommen habe.“ Ein anderer erfahrener Evangeliumsverkündiger erklärte: „Mit einer auswendig hergesagten Predigt erreicht man vielleicht das Ohr, oder man redet in den Wind.“ Voraussetzung für einen wirkungsvollen Evangeliumsverkündiger ist ein aufrichtiges Interesse an den Menschen, wie Jesus es hatte (Matthäus 9:36-38). Laß die Leute erkennen, daß du an ihnen persönlich interessiert bist und daß du wirklich an die gute Botschaft glaubst, die du ihnen überbringst. Ein Zeuge sagte: „Wenn du mechanisch etwas hersagst, werden sie nur zu einer Schlußfolgerung kommen: nicht überzeugend.“
Eine wichtige Methode des Evangelisierens
13. Inwiefern zeigt die Bibel, daß die ersten Christen Christi Anweisungen bezüglich des Predigens befolgten?
13 Wie wir gesehen haben, ermunterte Jesus Christus seine Nachfolger, die Königreichsbotschaft direkt in die Wohnung der Menschen zu tragen. Dieser Anweisung folgend, bewiesen auch die Apostel göttliche Weisheit, indem sie diese wichtige Methode des Evangelisierens anwandten. Der Bibelbericht sagt: „Jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, zu verkünden“ (Apostelgeschichte 5:42). Später hielt der Apostel Paulus in Gemeinschaft von Mitchristen Rückschau auf sein Evangelisieren und sagte: „... wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apostelgeschichte 20:20, 21).
14. Was zeigt, daß das Evangelisieren von Haus zu Haus eine erfolgreiche Predigtmethode ist?
14 Gottes Diener werden zwar im allgemeinen verspottet und als Toren angesehen, weil sie sich beim Predigen des Königreiches dieser apostolischen Methode bedienen, aber der damit erzielte Erfolg ist gewaltig und zeigt, daß sie Gott wohlgefällig ist. Der englische Soziologe Bryan Wilson untersuchte zum Beispiel das Wachstum der Zeugen Jehovas in Japan und berichtete darüber: „Die meisten [58,3 Prozent] derer, die Zeugen geworden sind, sagten, ihr Interesse sei ursprünglich durch den Haus-zu-Haus-Besuch eines Verkündigers geweckt worden.“ Und vor Jahren sagte der katholische Priester John A. O’Brien zu etwa 200 Priestern im St.-Josephs-Seminar in New York: „Das Geheimnis des erstaunlichen Erfolges des heiligen Paulus war seine unermüdliche Tätigkeit von Haus zu Haus, durch die er neue Anhänger gewann. Es ist eine Ironie, daß gerade diese Methode der Apostel heute von nichtkatholischen Sekten angewandt wird, besonders von Jehovas Zeugen.“
Warum eine bestimmte Zeit dafür einplanen
15. Warum ist es wichtig, für unseren Predigtdienst von Haus zu Haus eine bestimmte Zeit einzuplanen?
15 Benötigt man nicht unbedingt einen Zeitplan, wenn man wichtige Dinge zu erledigen hat? Wahrscheinlich ißt und schläfst du zu einer bestimmten Zeit und gehst du auch zu einer bestimmten Zeit zur Schule oder zur Arbeit. Wenn du etwas leisten willst, ist ein Zeitplan unerläßlich. Das trifft auch auf unseren Predigtdienst von Haus zu Haus zu. Da Satan, der Teufel, dagegen kämpft, daß Menschen mit der guten Botschaft von Gottes Königreich erreicht werden, benötigen wir einen Zeitplan, wenn wir einen regelmäßigen Anteil am Predigen des Königreiches haben möchten. Sonst könnte es ohne weiteres sein, daß wir für dieses Werk einfach keine Zeit finden (1. Korinther 9:16). Es ist Satans Bestreben, das zu erreichen.
16. Welche Beispiele zeigen, wie wertvoll es ist, für unsere Predigttätigkeit einen Zeitplan zu haben?
16 Ein Arzt, der seit 25 Jahren ein Zeuge Jehovas ist, sagte zum Beispiel, er finde einen Zeitplan für das Evangelisieren unerläßlich. Der Besitzer einer großen Rinderfarm in den Vereinigten Staaten erklärte: „Um das Jahr 1944 erkannte ich, daß es nur eine Möglichkeit gab, in den Dienst zu kommen, nämlich einen bestimmten Tag dafür fest einzuplanen.“ Er fügte hinzu: „Bis heute nehme ich mir jede Woche einen Tag für den Dienst frei.“ Ein christlicher Ältester, der Rechtsanwalt ist, stellte fest, daß er durch einen festen Zeitplan für den Predigtdienst monatlich 15 Stunden für diese Tätigkeit einsetzen kann. Wenn er an einem Samstag etwas Geschäftliches zu erledigen hat, verlegt er es auf den Nachmittag, damit ihm der Vormittag für den Predigtdienst verbleibt. (Vergleiche Kolosser 4:5.)
Gott auf würdige Weise vertreten
17. Warum sollten wir beim Evangelisieren auf unsere Kleidung achten?
17 Die Welt mag uns zwar als Toren betrachten, weil wir die lebengebende Botschaft verkündigen, aber wir müssen darauf achten, daß niemand durch unser Äußeres von dieser wichtigen Botschaft abgelenkt wird. Das könnte sein, wenn wir entweder zu modisch oder unordentlich gekleidet wären. In einem Gebiet, in dem wohlhabendere Leute wohnen, müssen wir vielleicht besonders gewissenhaft auf die äußere Erscheinung und die Etikette achten. Bedeutet das, daß wir eine teure Garderobe brauchen? Nein. Eine erfolgreiche Evangeliumsverkündigerin, die mit ihrem Mann viel reist, beobachtet genau, wie die Leute im Gebiet gekleidet sind. Dementsprechend kleidet auch sie sich. Was wir an Garderobe haben, so bescheiden es auch sei, wird ausreichen, wenn unsere Kleidung sauber, gebügelt und ordentlich ist. Fehlen an dem Jackett, das du anhast, keine Knöpfe? Sind alle Flecken aus der Krawatte, die du trägst, entfernt worden? Sind die Schuhe, die du anhast, geputzt? Bedenke, daß deine saubere und würdige Erscheinung Respekt vor der Botschaft gebietet, die du überbringst (Titus 2:10).
18. (a) Zeige anhand eines Beispiels, von welchem Wert es ist, sich dem Gebiet entsprechend gut zu kleiden. (b) Warum sollte man sich nicht allzu modisch kleiden?
18 Eine Zeugin berichtet, daß sie, weil sie mehr auf ihre Erscheinung geachtet hatte, von einer Dame, die sich zuvor nicht einmal mit ihr unterhalten wollte, in die Wohnung gebeten wurde. Nach einem angeregten biblischen Gespräch sagte die Wohnungsinhaberin: „Von welcher Kirche kommen Sie eigentlich?“ Als sie die Antwort „Von Jehovas Zeugen“ hörte, war sie überrascht. Nie zuvor hatte sie Zeugen Jehovas in ihr Haus gelassen. Auf die Frage der Zeugin, warum die Wohnungsinhaberin sie hereingelassen habe, antwortete sie, weil sie so „nett gekleidet“ sei. Die Frau fühlte sich veranlaßt, auf das zu hören, was die Zeugin zu sagen hatte. Daraus entstand ein regelmäßiges Bibelstudium. Andererseits könnte allzu modische Kleidung in einem ärmeren Viertel den Eindruck erwecken, man komme sich besser vor als andere. Ganz gleich, in welchem Gebiet wir tätig sind oder wem wir predigen, sollten wir so gekleidet sein und uns so benehmen, daß sich Menschen nicht von der Königreichsbotschaft abgestoßen, sondern angezogen fühlen (1. Korinther 9:19-23).
19. (a) Welche Voraussetzung mußt du erfüllen, damit Gott dich erwählt? (b) Welches Beispiel gab Christus in dieser Hinsicht? (c) Welche Vorrechte stehen dir in Aussicht, wenn du bereit bist, in den Augen der Welt als töricht zu gelten?
19 Du solltest dich tatsächlich fragen: Würde Gott mich erwählen? Seine Auswahl erfolgt nicht aufgrund der intellektuellen Fähigkeiten oder der weltlichen Stellung. Voraussetzung ist vielmehr die Bereitwilligkeit, Gottes Werk so zu verrichten, wie er es getan haben möchte, selbst wenn man in den Augen der Welt als töricht oder schwach gilt. Jesus Christus gab das Beispiel. Er war bereit, bei seinen Zeitgenossen als ein Tor zu gelten, damit er für diejenigen, die er zu Jüngern machte, „zur Weisheit von Gott“ wurde (1. Korinther 1:30). Wenn du bereit bist, die Königreichsbotschaft, die für die Welt Torheit ist, zu verkünden, hast du die Aussicht, von Jehova Gott als einer seiner Zeugen gebraucht zu werden und dich der gesegneten Gabe des ewigen Lebens in seinem gerechten neuen System zu erfreuen.
Kannst du die folgenden Fragen beantworten?
□ Was ist für die Welt Torheit?
□ Wie zeigten Noah und Moses, daß das, was die Welt als Torheit betrachten mag, eigentlich Gottes Weisheit widerspiegelt?
□ Welche Anweisungen gab Jesus seinen Nachfolgern hinsichtlich der Fortsetzung des Evangelisierungswerkes?
□ Worin besteht eine äußerst wichtige Methode, das Evangelisierungswerk durchzuführen, und was zeigt, daß sie erfolgreich ist?
□ Warum sollten wir für das Evangelisieren eine bestimmte Zeit einplanen?
□ Wie sollten wir beim Evangelisieren gekleidet sein?
[Bild auf Seite 23]
Bevor Jesus seine Jünger zum Evangelisieren aussandte, belehrte er sie darüber, wie sie dieses Werk verrichten sollten.
[Bilder auf Seite 25]
Von Haus zu Haus zu predigen ist eine schriftgemäße Art des Evangelisierens.