Theokratische Güter nutzen
„Ehre Jehova von deinem Vermögen.“ — Spr. 3:9.
1. Warum ist die Wahrheit viel wertvoller als irdischer Reichtum?
DIE Wahrheit gehört zu den kostbarsten Gütern, die es gibt. Sie ist in der Tat ein unbezahlbarer Schatz. Da sie von Jehova Gott stammt, ist sie ein theokratisches Gut. Sie führt weise Menschen heute auf dem Pfad, der zu ewigem Leben führt. Die Erkenntnis der Wahrheit macht glücklich, selbst in einer unglücklichen Welt. Wenn von Gütern die Rede ist, denkt man im allgemeinen zuerst an Geld, Reichtum und materiellen Besitz, aber Glück, Herzensfrieden und ewiges Leben lassen sich nicht mit Geld erkaufen. Menschen, die die Wahrheit erkannt haben, sind deshalb Jehova, dem großen Spender der Wahrheit, dankbar und nutzen dieses wertvolle theokratische Gut. — Ps. 105:1, 2.
2. Was benötigt man, um seine Güter am besten nutzen zu können?
2 Sobald ein Mensch erkennt, in welchem Verhältnis er zu seinem Schöpfer steht, lernt er auch all das Gute schätzen, womit Gott ihn ausgestattet hat. Er ist vielleicht nicht besonders gesegnet mit irdischen Gütern, aber er weiß, daß das Leben in dem Maße, in dem er es besitzt, ein kostbares Gut von Gott ist. Wenn er es so lebt, daß er von Gott gesegnet wird, dann ist er wirklich reich. „Der Segen Jehovas, er macht reich, und keinen Kummer fügt er neben ihm hinzu.“ (Spr. 10:22, Fußnote) Unseres Geldes oder Grundbesitzes können wir durch Menschen oder durch den Staat schnell beraubt werden, den Segen Jehovas kann uns aber niemand rauben. Mit seinem Segen können wir unsere persönlichen Güter oder Mittel erfolgreich anwenden.
3. Was tun jene, die ihr Verhältnis zu Jehova richtig erkannt haben?
3 Jehova erwartet von uns, daß wir mit ihm in Harmonie leben. Wenn wir unser Verhältnis zu ihm richtig erkannt haben, bemühen wir uns, ihm zu gefallen. „Keiner von uns lebt sich selbst ... wir leben dem Herrn [Jehova, NW] ... wir sind des Herrn [Jehovas, NW].“ (Röm. 14:7-9) Jehova Gott zwingt jedoch niemand. Er gibt den Menschen Gelegenheit, die Wahrheit und das Vorrecht, sich ihm und seinem Dienst hinzugeben, zu erkennen. Dann können sie ihr Leben zum Segen anderer verwenden, indem sie Jesus nachahmen, der alles, was er hatte, in den Dienst Jehovas stellte. Wer sich in der heutigen Zeit Gott hingibt und ihm gehorsam dient, darf erwarten, daß sein Leben verlängert, ja daß es ewig währen wird. „Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, und kein Tod auf dem Wege ihres Steiges.“ — Spr. 12:28.
4, 5. (a) Wieso ist die Kenntnis der Gebote Jehovas besonders in der heutigen Zeit ein Schutz für unser Leben? (b) Wie zeigt uns das Beispiel Jesu, daß wir vernünftig sein müssen, um das Leben, das uns Gott gegeben hat, richtig zu nutzen?
4 Die gerechten Grundsätze für das Leben, die Gott in seinem Wort niedergelegt hat, sind ein Schutz für unsere Lebenskraft, seine Gebote ein Schild, der uns davor schützt, unsere Kräfte bei dem törichten Treiben dieser Welt, bei Trinkgelagen, Schwelgereien, Gewalttaten oder Ausschweifungen zu verschleudern. Die Weisheit, die ein Mensch durch die göttliche Wahrheit erlangt, veranlaßt ihn, die Gefahren, denen sich heutzutage viele nur des Nervenkitzels wegen aussetzen, zu meiden. Wie viele haben schon aus Ehrgeiz oder zur Befriedigung des eigenen Ichs den höchsten Berg besteigen oder einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen wollen, haben bei wilden Sportwettkämpfen, bei Duellen oder anderen Kämpfen das Leben aufs Spiel gesetzt! Gott hat uns das Leben aber nicht gegeben, damit wir es auf diese Weise verschleudern. Durch die Verkündigung der göttlichen Wahrheit lernen alle Arten von Menschen verstehen, wie sie ihr Leben nutzen sollten. Der Apostel Petrus beschreibt den Wechsel, der im Leben derer eintritt, die die Wahrheit annehmen, wie folgt: „Denn die vergangene Zeit ist [uns] genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem wir wandelten in Ausschweifungen, Lüsten, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien ... Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet.“ — 1. Petr. 4:3-7.
5 Jesus Christus schätzte das Leben. Er betrachtete es als ein wertvolles theokratisches Gut. Der Teufel wollte ihn veranlassen, das Leben auf törichte Weise aufs Spiel zu setzen. „Dann nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest‘. Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen‘.“ (Matth. 4:5-7) Warum das Leben ohne Rücksicht auf Gottes Willen verbrauchen? Jesus war vernünftig und nutzte sein Leben, um als ergebener Diener Jehovas den Willen seines himmlischen Vaters zu tun. Seinem Beispiel sollten wir folgen. Da das Leben eine Gabe Gottes ist, etwas, was wir von Gott empfangen haben, können wir es nur in seinem Dienste richtig nutzen. Diesen Grundsatz legte Jesus selbst fest, als er sagte: „Zahlt daher Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ — Matth. 22:21, NW.
DIE ZEIT NUTZEN
6. (a) Warum ist die Zeit heute sehr kostbar? (b) Wieso kann die Trägheit zu einem Räuber werden?
6 Wenn wir das törichte Treiben der Welt unterstützen, vergeuden wir aber nicht nur unser Leben und unsere Kraft, sondern auch unsere Zeit — ein weiteres kostbares Gut. Nachdem Paulus den schändlichen Wandel der Nationen beschrieben hat, sagt er, warum wir auf unsere Zeit achten und auch dieses Gut richtig nutzen sollten. „So seht denn genau zu, wie ihr wandelt: nicht wie Unweise, sondern wie Weise! Kauft die Zeit aus; denn die Tage sind böse. Deshalb seid nicht unverständig, sondern lernt verstehen, was der Wille des Herrn [Jehovas, NW] ist.“ (Eph. 5:15-17, Sr) Statt sich zu bemühen, den Willen Jehovas verstehen zu lernen, vergeuden die Nationen heute ihre Zeit für ihre endlosen Vergnügungen. Sie müssen deshalb damit rechnen, daß sie das Leben verlieren. Andere vergeuden Zeit aus lauter Trägheit. Sie wollen keine Verantwortung übernehmen. Sie werden dadurch eines kostbaren Gutes beraubt, ob sie sich dessen bewußt sind oder nicht. Der weise Salomo schrieb: „An dem Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber, und an dem Weinberge eines unverständigen Menschen. Und siehe, er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Fläche war mit Brennesseln bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Und ich schaute es, ich richtete mein Herz darauf; ich sah es, empfing Unterweisung: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen — und deine Armut kommt herangeschritten, und deine Not wie ein gewappneter Mann.“ — Spr. 24:30-34.
7. Wie können wir unsere kostbare Zeit richtig nutzen?
7 Gottes Wort legt besonders Nachdruck darauf, daß man die Zeit richtig nutzen sollte. „Laßt euch vom Geist erfüllen. Redet zueinander in Psalmen und Hymnen und geistlichen Liedern, und singt und jubelt in euerm Herzen dem Herrn. Saget allezeit Dank für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“ (Eph. 5:18-20, Sr) Ein Gott hingegebener Christ sollte seine Zeit Gottes Dingen widmen, er sollte Erkenntnis über Gottes Wort in sich aufnehmen, mit anderen darüber sprechen, regelmäßig mit denen zusammenkommen, die ebenfalls Gott hingegeben sind, in die organisierte öffentliche Lobpreisung und Verherrlichung Gottes einstimmen usw. Der Arbeiter ist selbstverständlich verpflichtet, die Arbeitszeit einzuhalten, aber der Tag hat ja noch mehr Stunden. Auch die Jugend hat nicht den ganzen Tag Schule. Gott hingegebene Diener kaufen die Zeit aus und reden überall: auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule, in der Mittagspause oder in Mußestunden. Darüber hinaus besuchen sie zu bestimmten Zeiten ihre Mitmenschen, um mit ihnen über Gott zu sprechen. Das gibt ihnen Gelegenheit, ein weiteres theokratisches Gut zu nutzen: die Sprache — eine wunderbare Gabe Gottes, die wir zum Ruhme Jehovas gebrauchen sollten. — Ps. 71:24.
EINFLUSS UND STÄRKE
8. Wie können wir unsere Arbeitskameraden und unsere Angehörigen zum Guten beeinflussen, und wie können wir in der Versammlung einen guten Einfluß ausüben?
8 Ein weiteres Gut, das wir alle, reich und arm, besitzen, ist unser Einfluß auf andere. Man könnte wahrscheinlich kaum mit einem Menschen wie dem Apostel Paulus Umgang pflegen, ohne aus seinem Einfluß Nutzen zu ziehen. Wie Paulus selbst dachte, ersehen wir aus folgenden Worten, die er an die Römer schrieb: „Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen, um euch etwas von der Gabe des Heiligen Geistes mitzuteilen zu eurer Stärkung — will sagen: zugleich bei euch Ermutigung zu schöpfen durch den gegenseitigen Austausch eures und meines Glaubens.“ (Röm. 1:11, 12, Kr) Gott erwartet von uns heute, daß wir überall einen guten Einfluß auf andere ausüben. Ein Christ mag am Arbeitsplatz mit Menschen zusammenkommen, die gemeine Redensarten führen und eine schlechte Gesinnung haben. Wenn er aber ihre schlechten Gewohnheiten nicht annimmt, sondern seine christliche Gesinnung wahrt und von guten Dingen redet, muß das auf andere einen guten Einfluß haben. Christliche Kinder sollten in der Schule und beim Spiel auf andere einen guten Einfluß ausüben. Ein weiser Vater beeinflußt seine Familie zum Guten, indem er ihr mit gutem Beispiel vorangeht und sich stets an die göttliche Wahrheit hält. Eine christliche Mutter unterstützt den Vater, indem sie ihren Einfluß bei den Kindern geltend macht. (Spr. 22:6; 2. Tim. 1:5) In der Versammlung kann ein Christ andere zum Guten beeinflussen, wenn er eifrig und bereit ist, Ratschläge und Anweisungen zu befolgen, denn dadurch werden andere angespornt, die Versammlung in allem, was sie unternimmt, zu unterstützen. Er beweist, daß er die Aufseher, die der Versammlung wohl vorstehen, respektiert, und arbeitet einträchtig mit ihnen zusammen. — 1. Tim. 5:17.
9, 10. (a) Wie gebraucht Jehova seine Macht und Stärke? (b) Welche beiden Extreme sollten wir nach Prediger 7:16-18 meiden?
9 Stärke und Macht oder Gewalt sind theokratische Güter, sofern sie zum Nutzen anderer angewandt werden. Die sogenannten „starken“ Männer der Welt sind gewöhnlich Diktatoren, die ihre Macht und Gewalt dazu gebrauchen, andere zu unterdrücken. Das widerspricht jedoch dem Willen Gottes des Allmächtigen. Jehova ist trotz seiner Allmacht geduldig und gütig. Die Menschen täten deshalb gut, sich an ihm ein Beispiel zu nehmen, ihre Gewalt und Stärke seinem Willen gemäß zu gebrauchen und ihm als ihrem Schöpfer zu dienen. Unvollkommene Menschen haben ihre starken und ihre schwachen Seiten. Gottes Wort gibt uns den Rat, über unsere starken Seiten zu wachen und unsere Schwächen zu bekämpfen: „Sei nicht allzu gerecht, und erzeige dich nicht übermäßig weise: warum willst du dich verderben? Sei nicht allzu gesetzlos, und sei nicht töricht; warum willst du sterben, ehe deine Zeit da ist? Es ist gut, daß du an diesem festhältst und auch von jenem deine Hand nicht abziehst; denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen.“ — Pred. 7:16-18.
10 Erkenntnis und Weisheit zu erwerben ist gut, aber wir müssen uns davor hüten, das Gleichgewicht zu verlieren und stolz oder eingebildet zu werden, denn dadurch könnten wir uns selbst schaden. Jemand mag bei einem anderen eine Schwäche entdecken und nun überkritisch werden. Das kann ihn ins Verderben führen, weil dadurch seine Liebe zu seinem Nächsten zu erkalten und seine Achtung vor ihm zu schwinden beginnt. Er vergißt, daß er selbst auch Fehler macht, möglicherweise nur andere als sein Nächster. Jesus sagte warnend: „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.“ (Matth. 7:1-5) Gottes Wort der Wahrheit zeigt uns, wie Macht oder Gewalt und Stärke richtig gebraucht werden sollten.
11. Wie betrachtet der reife Christ eine gute Gesundheit?
11 Eine gute Gesundheit ist ein Segen, und jeder, der gesund ist, sollte Gott dafür danken und dieses kostbare Gut zur Ehre seines Schöpfers nutzen. (Pred. 12:1) Der Diener Gottes erwartet keine vollkommene Gesundheit, aber er sucht auf vernünftige Weise einigermaßen gesund zu bleiben, um alles, was er besitzt, zum Ruhme Gottes zu verwenden. Wegen Adams Ungehorsam sind wir alle von Geburt Sünder, wir werden mit den Jahren schwächer, und Leiden und Beschwerden nehmen zu. Nun kommt es darauf an, ob jemand vernünftig ist. Vielleicht kann er nicht mehr alles tun, was er gern tun möchte. Er sollte aber deswegen nicht betrübt, sondern vielmehr zuversichtlich sein und sich freuen, daß er wenigstens noch etwas tun kann. Denken wir nur an Hiob! Jeder muß selbst entscheiden, was für seine Gesundheit gut ist. Niemand sollte einen anderen wegen Speise und Trank richten. (Röm. 14:3, 4) Das Wichtigste, worüber sich der Diener Jehovas Gedanken machen sollte, ist das Königreich. „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geiste.“ (Röm. 14:17) Wer meint, er müsse jede Neuheit auf dem Gebiet der Ernährung mitmachen, oder wer so sehr auf frische Luft bedacht ist, daß er, wenn er einer christlichen Versammlung beiwohnt, nicht einmal mehr richtig zuhören kann, ja wer sich solcher Dinge wegen vielleicht nicht mehr am Predigen der guten Botschaft beteiligt, läuft Gefahr, seine Lauterkeit aufzugeben. Statt von Heilbehandlungen, gesunder Ernährung und Vitaminen sollten Christen eher von der großen Streitfrage um Gottes Königreich reden. Sie sollten in ihren Worten und in ihren Gedanken den Rat des Apostels Paulus befolgen, den wir in Römer 4:19 lesen: „Also laßt uns nun dem nachstreben, was des Friedens ist, und dem, was zur gegenseitigen Erbauung dient.“ Das trägt zur geistigen Gesundheit der ganzen Versammlung bei, und das ist weit wichtiger als die buchstäbliche Gesundheit.
PREDIGEN
12. Wieso ist der Königreichsdienst für unsere Gesundheit förderlich?
12 Christen sollten dafür dankbar sein, daß Gott ihnen die Pflicht auferlegt hat, von Haus zu Haus zu predigen, denn dadurch haben sie stets die nötige Bewegung und frische Luft, etwas, was der heutigen Generation, die immer mehr eine sitzende Lebensweise führt, gerade fehlt. Da der Christ die gesundheitsschädigenden Gewohnheiten dieser Welt wohlweislich meidet, erhält er seine Gesundheit und Kraft. Die Gesundheit ist — selbst wenn sie vielleicht zu wünschen übrig läßt — ein kostbares Gut, das wir zum Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich nutzen sollten. — Matth. 10:7, 12; 1. Kor. 6:9, 10.
13. Wie kann jemand seine natürlichen Fähigkeiten und Anlagen am besten nutzen?
13 Natürliche Fähigkeiten und Anlagen sind ein großer Segen. Die einen von uns sind künstlerisch begabt oder musikalisch veranlagt. Andere haben eine gute Auffassungsgabe, haben viel Kraft oder sind sonst auf einem bestimmten Gebiet besonders tüchtig. Natürliche Fähigkeiten sollten nicht selbstverständlich hingenommen werden. Gott hat sie uns anvertraut, damit wir sie zu seiner Ehre nutzen. Sie können unseren Mitchristen zum Segen sein und zur Stärkung der Versammlung oder Organisation beitragen. Oft gibt es im Königreichssaal oder auf Kongressen der Zeugen Jehovas bestimmte Arbeiten zu verrichten. Könnten wir unsere natürlichen Fähigkeiten besser nutzen, als wenn wir sie zur Ehre Jehovas und zum Segen seiner Diener anwenden? Weltmenschen bilden sich auf ihre natürlichen Fähigkeiten etwas ein, nicht aber der demütige Christ, der sich stets mit Christus Jesus, dem vollkommenen Menschen, vergleicht. Ob ein Christ Arzt, Rechtsanwalt, Ingenieur, Landwirt, Künstler oder Mechaniker ist, so wird er stets Mittel und Wege finden, um seine Fähigkeiten zur Förderung des Werkes Gottes zu nutzen. Das muß ein Christ tun, wenn er sein Hingabegelübde erfüllen will. Wir sollten mit unseren Fähigkeiten nie geizen, wenn es darum geht, theokratische Interessen zu fördern. — 2. Mose 35:30-35.
14. Was sollte man tun, nachdem man seine Kenntnisse vermehrt und seinen Verstand geschärft hat?
14 Wissen, Verstand und die Fähigkeit, Gottes Wort und seine Grundsätze schnell zu erfassen — all das kann uns und anderen von Nutzen sein. Wer regelmäßig mit anderen zusammenkommt, um Gottes Vorhaben zu studieren, vermehrt seine Kenntnisse und schärft seinen Verstand. Der Wert des Gelernten kann am besten daran beurteilt werden, wie es angewandt werden kann. Paulus schrieb an Timotheus: „Du daher, mein Kind, erwirb weiterhin Kraft in der unverdienten Güte, die in Verbindung mit Christus Jesus ist, und die Dinge, die du von mir mit der Unterstützung vieler Zeugen gehört hast, diese vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren.“ (2. Tim. 2:1, 2, NW) Die selbstlose Anwendung dessen, was man gelernt hat, bringt große Freude und tiefe Befriedigung.
15, 16. (a) Wie können sich Geld und irdischer Reichtum als eine Belastung erweisen? (b) Wie kann ein Christ, der reich ist an irdischen Gütern, diese am besten nutzen? (c) Wie können Wohnungen, Maschinen usw. als theokratische Güter ihren Besitzern zum Segen werden?
15 Die Güter, von denen wir bisher gesprochen haben, sind wertvoller als Geld und irdischer Reichtum. Für die Reichen der Welt scheint das Geld oft eher eine Belastung als eine Entlastung zu sein. Nicht umsonst sagte Jesus: „Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes.“ (Matth. 19:24, ZB) Wollte er damit sagen, daß Geld und irdische Schätze alle Menschen daran hindern würden, in das Reich Gottes einzugehen? Seine Zuhörer fragten ihn: „Wer kann dann gerettet werden?“ Er antwortete: „Bei den Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.“ (Matth. 19:25, 26, ZB) Ein Jüngling hatte ihn nämlich gefragt, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erlangen. Er hielt alle Gebote Gottes, nur eines fehlte ihm: Er war nicht bereit, alles, was er hatte, aufzugeben, um dem Gebot Jehovas gemäß den Armen zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu verhelfen, das heißt ein Nachfolger Jesu zu werden, der dieses Werk durchführte. Er ging betrübt hinweg, denn er war sehr reich an irdischen Gütern. Unter den Reichen der Welt gibt es viele, die hochmütig, selbstsicher und ruhmsüchtig sind, das heißt aber nicht, daß einige unter ihnen vielleicht nicht doch die Wahrheit erkennen und bereit sind, auf ihren Reichtum zu verzichten, um Gott zu dienen. Offenbar wurden auch in der Vergangenheit einige Reiche Christen, denn Paulus schrieb an Timotheus: „Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein, noch auf die Ungewißheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuß; Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam [zum Teilen bereit, NW], indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, auf daß sie das wirkliche Leben ergreifen.“ — 1. Tim. 6:17-19.
16 Aus diesem biblischen Rat an die Reichen ersehen wir, wie Gott über irdische Güter denkt. Wir sollten, ob wir viel oder wenig haben, bereit sein, das, was wir haben, zu gebrauchen, um Gutes zu tun. Wir sollten freigebig sein, zum Teilen bereit. Paulus lobte die Christen von Philippi, weil sie ihn in Zeiten der Gefangenschaft und Verfolgung unterstützten. (Phil. 4:14-16) Schon die Christen des ersten Jahrhunderts wandten ihr Geld zur Förderung des Predigtwerkes auf. (2. Kor. 11:8, 9) In der heutigen Zeit sind die Tausende von Königreichssälen, die im Interesse christlicher Zusammenkünfte und christlicher Belehrung schon in der ganzen Welt gebaut wurden, der beste Beweis dafür, wie Christen ihre Geldmittel zur allgemeinen Förderung des Werkes Gottes anwenden können. Christen stellen auch ihre Wohnungen, seien sie klein oder groß, für Bibelstudienversammlungen zur Verfügung. Sie nehmen reisende Vertreter der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas gastfreundlich auf und verpflegen sie. Sie benutzen ihre Kraftfahrzeuge, Boote oder andere Beförderungsmittel, um die gute Botschaft auszubreiten. Sie stellen, wenn nötig, Maschinen und alle möglichen Geräte zur Verfügung. Die Organisation Jehovas sendet Vollzeitprediger und Missionare aus, und Jehova Gott segnet seine Diener, die all das, was sie von ihm empfangen haben, vereint nutzen, um die wahre Gottesanbetung in der ganzen Welt zu fördern. — 1. Chron. 29:1-9, 14-16.
THEOKRATISCHE GÜTER ZU UNSEREM SEGEN NUTZEN
17. Wieso gereicht es uns zum Segen, wenn wir unsere theokratischen Güter richtig nutzen?
17 Wieso gereicht es uns zum Segen, wenn wir alles, was wir haben, in den Dienst Gottes stellen? Wir wachsen dadurch zur christlichen Reife heran, und einem reifen Christen stehen viele Vorrechte in Aussicht. Gottes Organisation dehnt sich in der ganzen Welt gewaltig aus. Es werden viele reife, tüchtige Männer als Aufseher benötigt. Tag für Tag entstehen neue Versammlungen. Im Dienstjahr 1962 gründeten Jehovas Zeugen 609 neue Versammlungen. Gott hingegebene Männer haben die Aufsicht übernommen, und Gott hingegebene Frauen unterstützen sie. Diese Christen wissen, was es heißt, sich Gott hingegeben zu haben, und nutzen daher ihre Fähigkeiten. Daran hat Gott Wohlgefallen. Wer wollte denn zögern, Gutes zu tun? Wäre es nicht töricht, das Beste, was man hat, der alten Welt zu geben und die Neue-Welt-Gesellschaft nur kärglich zu unterstützen? Mit irdischen Gütern kann man viel Gutes wirken. Eine Familie kann zum Beispiel auf einige materielle Dinge verzichten und es dadurch einem oder mehreren ihrer Angehörigen ermöglichen, das große Vorrecht zu genießen, die gute Botschaft täglich zu predigen. Andere können es vielleicht so einrichten, daß sie ihre Wohnung aufgeben und als Missionare in ein Gebiet ziehen, wo Hilfe dringend not tut. Die finanzielle Unterstützung des Werkes ist gut, aber die persönliche Unterstützung, das heißt der Einsatz unserer theokratischen Güter ist heute, da das Schlußzeugnis vom Königreich gegeben werden muß, weit wichtiger. „Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige; bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ (Matth. 9:37, 38) Denken wir an all das, was uns Gott gegeben hat! Ob an irdischen Gütern reich oder arm, sollten wir stets daran denken, daß Zeit, Einfluß, Stärke, Macht oder Gewalt, Gesundheit, natürliche Fähigkeiten, Anlagen, Verstand, Kenntnisse, Sprache und das Leben viel wertvoller sind. Wer heute alles, was er besitzt, einsetzt, um Jehova Gott zu dienen und ihn zu ehren, der legt seine Güter am besten an. Jehova hat verheißen, daß er denen, die das tun, ewiges Leben hinzufügen wird, und Jehova hält sein Wort. — Mark. 10:29, 30.