Kapitel 29
Das Familienleben glücklich gestalten
1. (a) Wie nahm die Familie ihren Anfang? (b) Welchen Vorsatz hatte Gott hinsichtlich der Familie?
ALS Jehova Gott den ersten Mann und die erste Frau erschuf, brachte er sie zusammen, damit sie eine Familie gründeten (1. Mose 2:21-24; Matthäus 19:4-6). Gott wollte, daß dieses Ehepaar Kinder hervorbrachte. Wenn dann die Kinder herangewachsen wären, sollten sie heiraten und eigene Familien gründen. Gemäß Gottes Vorsatz sollten mit der Zeit überall auf der Erde glückliche Familien leben. Sie sollten die ganze Erde zu einem schönen Paradies gestalten (1. Mose 1:28).
2, 3. (a) Weshalb können wir nicht Gott für den Zerfall der Familie verantwortlich machen? (b) Was ist erforderlich, damit man sein Familienleben glücklich gestalten kann?
2 Doch heute brechen zahlreiche Familien auseinander, und viele, die noch zusammen sind, sind nicht glücklich. Jemand mag daher fragen: „Sollten wir nicht bessere Ergebnisse erwarten, wenn die Familie wirklich eine Einrichtung Gottes ist?“ Man kann jedoch nicht Gott für den Zerfall der Familie verantwortlich machen. Wenn ein Fabrikant ein Gerät herstellt und eine gute Gebrauchsanweisung mitliefert, ist es bestimmt nicht seine Schuld, daß das Produkt nicht funktioniert, wenn der Käufer die Gebrauchsanweisung nicht beachtet. Selbst wenn das Gerät völlig einwandfrei wäre, würde es nicht funktionieren, weil es nicht richtig gehandhabt wird. Ähnlich verhält es sich mit der Familie.
3 Jehova Gott hat in der Bibel Richtlinien über das Familienleben dargelegt. Aber was geschieht, wenn diese Richtlinien ignoriert werden? Obwohl die Familie eine vollkommene Einrichtung ist, kann sie auseinanderbrechen. Dann sind die Familienmitglieder nicht glücklich. Werden dagegen die in der Bibel enthaltenen Richtlinien beachtet, so wird dies zu einem glücklichen Familienleben beitragen. Es ist daher unerläßlich, daß wir verstehen, wie Gott die verschiedenen Glieder der Familie geschaffen hat und welche Rolle sie nach seinem Vorsatz erfüllen sollen.
WIE GOTT MANN UND FRAU ERSCHUF
4. (a) Welche Unterschiede gibt es zwischen Mann und Frau? (b) Weshalb schuf Gott diese Unterschiede?
4 Jeder kann sehen, daß Jehova Mann und Frau nicht gleichgemacht hat. Sie sind zwar in vieler Hinsicht ähnlich. Aber in ihrem Aussehen und in ihrer sexuellen Beschaffenheit sind sie offensichtlich verschieden. Sie sind auch gefühlsmäßig unterschiedlich veranlagt. Warum diese Unterschiede? Gott erschuf sie so, um jedem zu helfen, seine eigene Rolle zu erfüllen. Nachdem Gott den Mann erschaffen hatte, sagte er: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück“ (1. Mose 2:18).
5. (a) Inwiefern machte Gott die Frau zu einem „Gegenstück“ des Mannes? (b) Wo wurde die erste Ehe geschlossen? (c) Weshalb kann die Ehe eine wirklich glückliche Einrichtung sein?
5 Ein Gegenstück ist etwas, das zu etwas anderem paßt und es vervollständigt. Gott erschuf die Frau als ein passendes Gegenstück zum Mann, damit sie ihm helfen konnte, dem von Gott erteilten Auftrag, die Erde zu bevölkern und zu bebauen, nachzukommen. Nachdem Gott also die Frau aus einem Bestandteil des Mannes erschaffen hatte, schloß er die erste Ehe, indem er die Frau ‘zu dem Mann brachte’ (1. Mose 2:22; 1. Korinther 11:8, 9). Die Ehe kann eine glückliche Einrichtung sein, da sowohl der Mann als auch die Frau mit bestimmten Bedürfnissen erschaffen wurden, die jeweils der andere befriedigen kann. Ihre Unterschiede gleichen sich auf schöne Weise aus. Wenn Mann und Frau einander verstehen und schätzen und gemäß ihrer zugewiesenen Rolle zusammenarbeiten, trägt ein jeder dazu bei, das Familienleben glücklich zu gestalten.
DIE ROLLE DES MANNES
6. (a) Wer wurde als Haupt der Familie eingesetzt? (b) Weshalb ist dies richtig und praktisch?
6 Eine Ehe oder eine Familie braucht Führung. Der Mann wurde in größerem Maße mit den Eigenschaften und Kräften ausgestattet, die erforderlich sind, um die Führung zu übernehmen. Aus diesem Grund sagt die Bibel: „Ein Ehemann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist“ (Epheser 5:23). Das ist praktisch, denn wo es keine Führung gibt, herrscht Unordnung und Verwirrung. Eine Familie ohne Führung ist, als wollte man versuchen, ein Auto ohne Lenkrad zu fahren. Und wenn die Frau ihrem Mann seine Stellung als Haupt streitig machen wollte, wäre das so, als säßen in einem Auto zwei Fahrer, von denen jeder mit seinem eigenen Lenkrad ein separates Vorderrad lenken würde.
7. (a) Weshalb mißfällt einigen Frauen der Gedanke, daß der Mann das Haupt sein soll? (b) Wer alles hat ein Haupt über sich, und weshalb ist dies eine weise Einrichtung Gottes?
7 Vielen Frauen behagt aber der Gedanke nicht, daß der Mann das Haupt der Familie sein sollte. Einer der Hauptgründe dafür ist, daß viele Ehemänner die Richtlinien Gottes über die richtige Ausübung ihrer Autorität als Haupt nicht beachtet haben. Trotzdem ist es eine anerkannte Tatsache, daß eine Organisation nur dann gut funktionieren kann, wenn jemand da ist, der die Führung übernimmt und endgültige Entscheidungen trifft. Die Bibel sagt daher, daß „das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott“ (1. Korinther 11:3). In Gottes Ordnung ist Gott der einzige, der kein Haupt über sich hat. Jeder andere, auch Jesus Christus sowie Ehemänner und Ehefrauen, muß sich den Entscheidungen anderer unterordnen.
8. (a) Wessen Beispiel sollten Ehemänner nachahmen, während sie ihre Autorität als Haupt ausüben? (b) Was sollten Ehemänner aus diesem Beispiel lernen?
8 Das bedeutet, daß Männer, wenn sie ihre Rolle als Ehemänner erfüllen wollen, Christus als Haupt anerkennen müssen. Auch müssen sie sein Beispiel nachahmen, indem sie ihre Autorität als Haupt gegenüber ihrer Frau genauso ausüben, wie Christus seine Autorität gegenüber der Versammlung seiner Nachfolger ausübt. Wie behandelte Christus seine irdischen Nachfolger? Er war immer freundlich und rücksichtsvoll. Nie war er grob oder aufbrausend, selbst wenn sie nur langsam lernten, seinen Rat anzunehmen (Markus 9:33-37; 10:35-45; Lukas 22:24-27; Johannes 13:4-15). Ja, er gab sogar bereitwillig sein Leben für sie dahin (1. Johannes 3:16). Ein christlicher Ehemann sollte sorgfältig das Beispiel Christi studieren und es dann im Umgang mit seiner Familie nach besten Kräften nachahmen. Er wird dann kein dominierendes, selbstsüchtiges oder rücksichtsloses Familienoberhaupt sein.
9. (a) Worüber klagen viele Frauen? (b) Was sollten Ehemänner berücksichtigen, während sie ihre Autorität als Haupt ausüben?
9 Auf der anderen Seite sollten Ehemänner folgendes bedenken: Beklagt sich deine Frau darüber, daß du deiner Verantwortung als Familienoberhaupt nicht richtig nachkommst? Sagt sie, du würdest zu Hause nicht die Führung übernehmen, keine Familienaktivitäten planen und deiner Verantwortung nicht nachkommen, endgültige Entscheidungen zu treffen? Doch das verlangt Gott von dir als Ehemann. Natürlich wäre es weise, für die Vorschläge und Wünsche anderer Familienmitglieder empfänglich zu sein und darauf Rücksicht zu nehmen. Als Ehemann hast du zweifellos die schwierigere Rolle in der Familie. Aber wenn du dich aufrichtig bemühst, sie zu erfüllen, wird dir deine Frau höchstwahrscheinlich gern helfen und dich unterstützen (Sprüche 13:10; 15:22).
WIE DIE FRAU IHRE ROLLE ERFÜLLT
10. (a) Was gebietet die Bibel Frauen? (b) Was geschieht, wenn Ehefrauen den Rat der Bibel nicht beachten?
10 Gemäß der Bibel wurde die Frau als Gehilfin ihres Mannes erschaffen (1. Mose 2:18). In Übereinstimmung damit gebietet die Bibel: „Die Ehefrauen seien ihren Männern untertan“ (Epheser 5:22). Heute ist es üblich geworden, daß Frauen aggressiv sind und mit Männern konkurrieren. Doch wenn sich Ehefrauen vordrängen und versuchen, die Führung zu übernehmen, entstehen unweigerlich Schwierigkeiten. Viele Ehemänner sagen gewissermaßen: „Wenn sie den Laden schmeißen will, dann soll sie es doch tun.“
11. (a) Wie kann eine Frau ihrem Mann helfen, die Führung zu übernehmen? (b) Wie wirkt es sich wahrscheinlich auf den Ehemann aus, wenn seine Frau die ihr von Gott zugewiesene Rolle erfüllt?
11 Aber vielleicht hast du als Ehefrau das Gefühl, du müßtest die Führung übernehmen, da dein Mann es nicht tut. Aber könntest du vielleicht mehr tun, um ihm zu helfen, seiner Verantwortung als Familienoberhaupt nachzukommen? Läßt du ihn wissen, daß du von ihm erwartest, daß er die Führung übernimmt? Bittest du ihn um Anregungen und Anleitung? Vermeidest du es, das, was er tut, herabzuwürdigen? Wenn du dich wirklich bemühst, die dir von Gott zugewiesene Rolle in der Familie zu erfüllen, wird dein Mann wahrscheinlich anfangen, seiner Verantwortung nachzukommen (Kolosser 3:18, 19).
12. Was zeigt, daß Ehefrauen ruhig ihre Meinung äußern können, selbst wenn sie nicht mit der ihres Mannes übereinstimmt?
12 Das soll nicht heißen, daß eine Frau nicht sagen darf, was sie denkt, wenn sie anderer Meinung ist als ihr Mann. Vielleicht hat sie sogar die richtige Ansicht, und es wäre zum Nutzen der Familie, wenn ihr Mann auf sie hören würde. Abrahams Frau Sara wird christlichen Ehefrauen als ein Vorbild hingestellt, weil sie sich ihrem Mann unterordnete (1. Petrus 3:1, 5, 6). Einmal schlug sie jedoch vor, ein Familienproblem auf eine bestimmte Weise zu lösen, und als Abraham damit nicht einverstanden war, sagte ihm Gott: „Höre auf ihre Stimme“ (1. Mose 21:9-12). Wenn natürlich der Ehemann eine endgültige Entscheidung trifft, sollte sich die Frau daran halten, sofern sie dadurch nicht Gottes Gesetz übertreten würde (Apostelgeschichte 5:29).
13. Was wird eine gute Ehefrau tun, und wie wird sich das auf ihre Familie auswirken?
13 Eine Ehefrau kann viel tun, um für ihre Familie zu sorgen und so ihre Rolle richtig zu erfüllen. Sie kann zum Beispiel nahrhafte Mahlzeiten zubereiten und darauf achten, daß die Wohnung sauber und ordentlich ist. Die Bibel fordert Ehefrauen auf, sie sollten ‘ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, gesunden Sinnes sein, keusch, im Hause arbeiten, gut sein, sich den eigenen Männern unterwerfen, damit vom Worte Gottes nicht lästerlich geredet werde’ (Titus 2:4, 5). Die Frau und Mutter, die diese Pflichten erfüllt, wird von ihrer Familie immer geliebt und geachtet werden (Sprüche 31:10, 11, 26-28).
DER PLATZ DER KINDER IN DER FAMILIE
14. (a) Welche Stellung nehmen Kinder richtigerweise in der Familie ein? (b) Was können Kinder aus dem Beispiel Jesu lernen?
14 Jehova gebot dem ersten Menschenpaar, fruchtbar zu sein und viele zu werden (1. Mose 1:28). Ja, Gott forderte sie auf, Kinder zu haben. Kinder sollten für die Familie ein Segen sein (Psalm 127:3-5). Da sie unter dem Gesetz und Gebot ihrer Eltern stehen, vergleicht die Bibel die Stellung eines Kindes mit der eines Sklaven (Sprüche 1:8; 6:20-23; Galater 4:1). Sogar Jesus war als Kind seinen Eltern untertan (Lukas 2:51). Das bedeutet, daß er ihnen gehorchte, daß er ihre Anweisungen befolgte. Wenn das alle Kinder täten, würde dies bestimmt zum Glück in ihrer Familie beitragen.
15. Weshalb bereiten Kinder ihren Eltern oft Herzeleid?
15 Doch statt für die Familie ein Segen zu sein, bereiten Kinder ihren Eltern heute oft Herzeleid. Warum? Weil es die Kinder ebenso wie die Eltern versäumen, die Richtlinien der Bibel für das Familienleben anzuwenden. Welches sind einige dieser Gesetze und Grundsätze Gottes? Untersuche sie einmal auf den folgenden Seiten. Du wirst sicher zustimmen, daß du durch ihre Beachtung zu einem glücklichen Familienleben beitragen kannst.
Liebe und ehre deine Frau
16. Was wird Ehemännern geboten, und wie sollten sie dieses Gebot befolgen?
16 Mit göttlicher Weisheit sagt die Bibel: „Ehemänner [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber“ (Epheser 5:28-30). Immer wieder hat die Erfahrung bewiesen, daß eine Frau, um glücklich zu sein, das Gefühl haben muß, geliebt zu werden. Das bedeutet, daß ein Ehemann seiner Frau besondere Aufmerksamkeit zuwenden muß. Er muß zärtlich und verständnisvoll sein und ihr versichern, daß er sie liebt. Er muß ihr, wie die Bibel sagt, ‘Ehre zuerkennen’. Dies tut er, indem er sie in allem berücksichtigt, was er tut. So wird er ihren Respekt gewinnen (1. Petrus 3:7).
Respektiere deinen Ehemann
17. Was wird Frauen geboten, und wie tun sie das?
17 Und wie steht es mit Frauen? „Die Frau [sollte] tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“, erklärt die Bibel (Epheser 5:33). Weil dieser Rat oft nicht beachtet wird, sind einige Ehemänner mit ihrer Frau unzufrieden. Eine Frau zeigt ihren Respekt dadurch, daß sie die Entscheidungen ihres Mannes unterstützt und daß sie ganzherzig mit ihm zusammenarbeitet, um die Ziele, die sie sich als Familie gesteckt haben, zu erreichen. Dadurch, daß sie die ihr in der Bibel zugewiesene Rolle als Gehilfin und Gegenstück ihres Mannes erfüllt, macht sie es ihm leicht, sie zu lieben (1. Mose 2:18).
Einander treu sein
18. Weshalb sollten Ehepartner einander treu sein?
18 Die Bibel sagt: „Mann und Frau sollen sich gegenseitig treu sein“ (Hebräer 13:4, Die Gute Nachricht). Dem Ehemann sagt sie: „Freue du dich der Frau, die du von Jugend an hattest! ... Warum wolltest du dich einer anderen hingeben und den Busen einer Fremden umarmen?“ (Sprüche 5:18-20, Bruns). Ja, Ehebruch ist gegen Gottes Gesetz; er führt zu Problemen in der Ehe. „Viele Leute denken, ein außereheliches Verhältnis könne einer Ehe Würze geben“, erklärte eine Eheexpertin, aber sie fügte hinzu, ein solches Verhältnis führe immer zu „echten Problemen“ (Sprüche 6:27-29, 32).
Auf das Glück des Partners bedacht sein
19. Wie können Ehepartner beim Geschlechtsverkehr die größte Befriedigung finden?
19 Glücklich wird man nicht, wenn man hauptsächlich auf die eigene sexuelle Befriedigung aus ist, sondern wenn man auch darauf bedacht ist, seinen Partner glücklich zu machen. Die Bibel sagt: „Der Mann leiste seiner Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau ihrem Mann“ (1. Korinther 7:3). Die Betonung liegt hier auf dem Geben, und durch das Geben findet auch der Gebende echte Befriedigung. Es ist so, wie Jesus Christus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35).
Sei für deine Kinder da
20. Weshalb ist es so wichtig, sich mit den Kindern zu beschäftigen?
20 Ein achtjähriges Kind sagte einmal: „Mein Vater arbeitet die ganze Zeit und ist nie zu Hause. Er gibt mir Geld und viel Spielzeug, aber ich sehe ihn kaum. Ich liebe ihn und möchte, daß er nicht soviel arbeitet, damit ich ihn mehr sehen kann.“ Wieviel besser ist doch das Familienleben, wenn Eltern das Gebot der Bibel befolgen, ihre Kinder zu lehren, ‘wenn sie in ihrem Hause sitzen, wenn sie unterwegs sind, wenn sie sich niederlegen und wenn sie aufstehen’! Sei für deine Kinder da, widme ihnen Zeit; das wird gewiß zum Glück der Familie beitragen (5. Mose 11:19; Sprüche 22:6).
Die nötige Zucht erteilen
21. Was sagt die Bibel über Zucht?
21 Unser himmlischer Vater gibt Eltern ein gutes Beispiel, indem er sein Volk in Zucht nimmt, das heißt es durch Zurechtweisung belehrt. Kinder brauchen Zucht (Hebräer 12:6; Sprüche 29:15). Daher fordert die Bibel Väter auf: „Zieht ... [eure Kinder] weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.“ Wenn Eltern ihre Kinder in Zucht nehmen, auch wenn das körperliche Züchtigung oder den Entzug von Vorrechten einschließen mag, ist das ein Beweis dafür, daß sie ihre Kinder lieben. Die Bibel sagt: „Wer ... [seinen Sohn] liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Epheser 6:4; Sprüche 13:24; 23:13, 14).
Ihr Jugendlichen — widersteht weltlichen Gewohnheiten!
22. Wozu sind Jugendliche verpflichtet, und was gehört alles dazu?
22 Die Welt will Jugendliche dazu bringen, Gottes Gesetz zu übertreten. Außerdem ist „Torheit ... an das Herz eines Knaben geknüpft“, wie die Bibel sagt (Sprüche 22:15). Es ist daher ein Kampf, das Rechte zu tun. Die Bibel sagt aber: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern! So will es Gott.“ Das wird reichen Lohn mit sich bringen. Seid daher weise, ihr Jugendlichen! Befolgt den Rat: „Denk an deinen Schöpfer, solange du noch jung bist.“ Widersteht der Versuchung, Drogen zu nehmen, euch zu betrinken, Hurerei zu begehen oder sonstwie gegen Gottes Gesetze zu verstoßen (Epheser 6:1-4; Prediger 12:1; Sprüche 1:10-19, Die Gute Nachricht).
Gemeinsam die Bibel studieren
23. Welchen Nutzen hat die Familie von einem gemeinsamen Bibelstudium?
23 Wenn ein Glied der Familie die biblischen Lehren studiert und anwendet, wird dies zum Familienglück beitragen. Doch wie gesegnet wird die Familie erst sein, wenn alle das tun — Mann, Frau und Kinder! Es wird ein herzliches, enges Verhältnis dasein, man wird offen miteinander reden, und jeder wird sich bemühen, den anderen zu helfen, Jehova Gott zu dienen. Macht es euch daher zur Gewohnheit, als Familie gemeinsam die Bibel zu studieren! (5. Mose 6:4-9; Johannes 17:3).
WIE MAN FAMILIENPROBLEME ERFOLGREICH BEHANDELT
24. Weshalb sollten Ehepartner einander zugestehen, Fehler zu machen?
24 Selbst in Familien, die normalerweise glücklich sind, entstehen von Zeit zu Zeit Probleme, denn wir alle sind unvollkommen und machen Fehler. „Wir alle straucheln oft“, sagt die Bibel (Jakobus 3:2). Ehepartner sollten daher voneinander nicht Vollkommenheit erwarten. Jeder sollte dem anderen zugestehen, daß er Fehler macht. Daher sollte kein Ehepartner eine vollkommen glückliche Ehe erwarten, da dies unter unvollkommenen Menschen nicht möglich ist.
25. Wie sollte man Eheprobleme in Liebe lösen?
25 Natürlich werden sich Mann und Frau bemühen, nichts zu tun, was den anderen reizt. Doch ganz gleich, wie sehr sie sich bemühen, wird hin und wieder etwas passieren, was den anderen aufregt. Wie sollten daher Schwierigkeiten behandelt werden? Die Bibel gibt den Rat: „Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petrus 4:8). Das bedeutet, daß Ehepartner, die einander lieben, nicht immer wieder die Fehler des anderen herausstellen. Die Liebe sagt gewissermaßen: „Ja, du hast einen Fehler gemacht. Aber ich mache auch manchmal Fehler. Ich werde daher deine Fehler übersehen, und du, übersieh bitte meine“ (Sprüche 10:12; 19:11).
26. Was wird einem helfen, auftretende Schwierigkeiten beizulegen?
26 Wenn Ehepartner bereit sind, Fehler zuzugeben, und versuchen, sie zu korrigieren, kann viel Streit und Herzeleid vermieden werden. Sie sollten es sich zum Ziel setzen, Probleme zu lösen, und nicht, Streitgespräche zu gewinnen. Selbst wenn dein Ehepartner im Unrecht ist, kannst du es ihm erleichtern, das Problem zu lösen, indem du freundlich bist. Wenn du im Unrecht bist, entschuldige dich demütig. Schiebe es nicht hinaus; behandle das Problem unverzüglich. „Laßt die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen“ (Epheser 4:26).
27. Die Befolgung welches biblischen Rates wird Ehepartnern helfen, ihre Probleme zu lösen?
27 Besonders wenn du verheiratet bist, mußt du die Regel beachten, ‘nicht nur deine eigenen Dinge im persönlichen Interesse im Auge zu behalten, sondern im persönlichen Interesse auch die der anderen’ (Philipper 2:4). Gehorche dem biblischen Gebot: „Kleidet euch ... mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Freundlichkeit, Demut, Milde und Langmut. Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr. Außer allen diesen Dingen aber kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit“ (Kolosser 3:12-14).
28. (a) Ist eine Scheidung das richtige Mittel, Eheprobleme zu lösen? (b) Was ist gemäß der Bibel der einzige Scheidungsgrund, der zur Wiederheirat berechtigt?
28 Heute lassen sich viele Ehepaare nicht von dem Rat des Wortes Gottes helfen, ihre Probleme zu lösen, und sie bemühen sich um eine Scheidung. Billigt Gott eine Scheidung als Mittel, Probleme zu lösen? Nein (Maleachi 2:15, 16). Er wollte, daß die Ehe eine Einrichtung auf Lebenszeit ist (Römer 7:2). Die Bibel gestattet nur einen Grund, sich scheiden zu lassen mit der Berechtigung, wieder zu heiraten, und das ist Hurerei (griechisch: pornéia, schwere geschlechtliche Unsittlichkeit). Im Falle von Hurerei kann sich der unschuldige Ehepartner überlegen, ob er sich scheiden lassen will oder nicht (Matthäus 5:32).
29. (a) Was solltest du tun, wenn sich dein Ehepartner nicht mit dir an der christlichen Anbetung beteiligt? (b) Wie wird sich das möglicherweise auswirken?
29 Was ist, wenn es dein Ehepartner ablehnt, mit dir zusammen Gottes Wort zu studieren, oder wenn er sich sogar deiner christlichen Tätigkeit widersetzt? Die Bibel ermuntert dich trotzdem, bei ihm zu bleiben und nicht eine Trennung als leichten Ausweg aus deinen Problemen anzusehen. Tue, was dir persönlich möglich ist, um deine häusliche Lage zu verbessern, indem du das anwendest, was die Bibel über christliches Benehmen zu sagen hat. Mit der Zeit magst du wegen deines christlichen Wandels deinen Ehepartner gewinnen (1. Korinther 7:10-16; 1. Petrus 3:1, 2). Und welch ein Segen wird es für dich sein, wenn deine liebevolle Geduld so belohnt wird!
30. Weshalb ist es so wichtig, daß Eltern ihren Kindern ein gutes Beispiel geben?
30 Viele Familienprobleme betreffen die Kinder. Was kannst du tun, wenn das in deiner Familie der Fall ist? Zunächst mußt du als Vater oder Mutter ein gutes Beispiel geben. Kinder handeln nämlich eher nach dem, was du tust, als nach dem, was du sagst. Und wenn du anders handelst, als du redest, werden es deine Kinder schnell merken. Wenn du daher möchtest, daß sie ein gutes, christliches Leben führen, mußt du selbst ein Vorbild sein (Römer 2:21, 22).
31. (a) Welchen wichtigeren Grund brauchen Kinder, um dem Rat ihrer Eltern zu gehorchen? (b) Wie könntest du deinem Sohn oder deiner Tochter erklären, weshalb es weise ist, dem Gesetz Gottes über die Hurerei zu gehorchen?
31 Man muß mit den Kindern auch vernünftig reden. Es reicht nicht, Jugendlichen einfach zu sagen: „Ich will nicht, daß ihr Hurerei begeht, weil das verkehrt ist.“ Sie müssen wissen, daß ihr Schöpfer, Jehova Gott, sagt, daß Dinge wie Hurerei falsch sind (Epheser 5:3-5; 1. Thessalonicher 4:3-7). Doch selbst das genügt nicht. Kindern muß auch erklärt werden, weshalb sie Gottes Gesetzen gehorchen sollten und wie ihnen das nützen wird. Du könntest zum Beispiel deinen Sohn oder deine Tochter darauf hinweisen, auf welch wunderbare Weise durch die Vereinigung der Samenzelle eines Mannes mit der Eizelle einer Frau ein Kind entsteht, und fragen: „Denkst du nicht, daß Gott, der das Wunder der Geburt ermöglicht hat, am besten weiß, wie Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit gebrauchen sollten, die er ihnen gegeben hat?“ (Psalm 139:13-17). Oder du könntest fragen: „Denkst du, daß uns unser großer Schöpfer ein Gesetz geben würde, um uns die Freude am Leben zu nehmen? Sollten wir nicht vielmehr glücklicher sein, wenn wir seinen Gesetzen gehorchen?“
32. (a) Wie solltest du dich verhalten, wenn die Ansichten deines Kindes nicht mit Gottes Standpunkt übereinstimmen? (b) Wie kannst du deinem Kind helfen, die Weisheit dessen, was die Bibel sagt, zu erkennen?
32 Solche Fragen können ein Kind dazu bringen, über Gottes Gesetze hinsichtlich des Gebrauchs der Fortpflanzungsorgane nachzudenken. Freue dich, wenn es seine Ansichten äußert. Wenn seine Ansichten nicht so sind, wie du es wünschst, werde nicht ärgerlich. Versuche zu verstehen, daß die Generation deines Kindes weit von den gerechten Lehren der Bibel abgewichen ist, und bemühe dich dann, ihm zu erklären, weshalb die unmoralische Handlungsweise seiner Generation unweise ist. Vielleicht kannst du die Aufmerksamkeit deines Kindes auf ein bestimmtes Beispiel lenken, das zeigt, daß Unsittlichkeit zu unehelichen Geburten, Geschlechtskrankheiten oder anderen Schwierigkeiten führen kann. So kannst du ihm helfen, zu erkennen, daß das, was die Bibel sagt, vernünftig und richtig ist.
33. Weshalb kann uns die biblische Hoffnung auf ewiges Leben in einem Paradies auf Erden helfen, das Familienleben glücklich zu gestalten?
33 Besonders kann uns die biblische Hoffnung auf ewiges Leben in einem Paradies auf Erden helfen, das Familienleben glücklich zu gestalten. Wieso? Wenn wir wirklich in Gottes neuem System leben möchten, werden wir uns sehr bemühen, schon jetzt so zu leben, wie wir dann zu leben hoffen. Das bedeutet, daß wir uns eng an die Richtlinien und die Anleitung Jehovas halten. Als Ergebnis wird Gott unser gegenwärtiges Glück damit krönen, daß wir ewiges Leben erlangen und in der Ewigkeit, die vor uns liegt, überaus glücklich sein werden (Sprüche 3:11-18).