Die rechte Kriegführung
„Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig zum Stürzen starker Verschanzungen.“ — 2. Kor. 10:4, NW.
1, 2. Was für Ursachen zum Kampfe gibt es heute?
IM WORTE Jehovas steht geschrieben „Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen [jede Sache, Fußn.] unter dem Himmel hat seine Zeit … Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.“ Jahrhundertelang haben die Nationen unter sich Krieg geführt, worauf Christus hinwies, als er für die Zeit vor dem vollständigen Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge Kriege und Kriegsgerüchte voraussagte. Nun sind wir auf dem Höhepunkt der Jahrhunderte des Wartens angelangt. Jetzt ist die Zeit, da der Friede von der Erde genommen worden ist. — Pred. 3:1, 8.
2 Bist du gelehrt worden, zu glauben, daß alles Elend und Herzweh, alle Grausamkeiten und Roheiten des Krieges von Gott verursacht worden seien? Ist es vernünftig, zu denken, daß ein Gott der Liebe, Weisheit und Barmherzigkeit der Urheber all der Verwüstung und Zertrümmerung und des Verlustes kostbaren Lebens wäre, was alles ein Krieg mit sich bringt? Bestimmt nicht. Statt dessen wird uns in Jakobus 3:14-16 und 4:1-4 gezeigt, daß Habgier, Streitigkeiten, Kriege und Unruhen samt und sonders dämonischen Ursprungs sind und von Satan, „dem Gott dieser Welt“, stammen; denn er verdirbt die Erde in seiner lüsternen Gier nach Macht, in seiner Rebellion gegen Jehova. Die Gewalt, die er über die Nationen ausübt, spiegelt sich deutlich in ihrer Denkweise wider. „Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit.“ So degeneriert sind sie, daß man erleben kann, wie Geistliche für die Kriege der Nationen, die mit fleischlichen Waffen ausgefochten werden, um Gottes Segen bitten, weil sie nationale oder ihre religiösen Interessen über Gottes Wort stellen und den Ruf erheben: „Friede, Friede! so doch kein Friede ist.“ — Jer. 6:13, Elb; 6:14, SB.
3. Warum sollten wir uns von der Heiligen Schrift leiten lassen?
3 Welchem Laufe folgen ehrlichgesinnte Menschen inmitten dieser verwirrten Welt am besten? Sollten wir uns mit der Menge treiben lassen, oder ist ein sichererer und besserer Weg für uns vorgezeichnet? Die Schrift unterrichtet uns darüber, daß Jehovas Wege und Gedanken unsere eigenen so hoch überragen wie die Himmel die Erde. Wir tun gut, seine Handlungsweise zu betrachten und sie nicht leichthin zu verwerfen. Man erwäge ernstlich, was die Bibel über die rechte Art der Kriegführung sagt, und sehe, ob es nicht weit praktischer ist, ihr, statt dem Wege der Nationen, zu folgen. Das Ende jener, die eigene Wege gehen, ist treffend für uns aufgezeichnet worden. Trotz ihrer an der Menschheit verübten Verbrechen sind sie so verhärtet und schamlos, daß sie nicht einmal mehr erröten können. Aber sie werden „fallen unter den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuchen werde, werden sie straucheln, spricht Jehova“. Warum? Weil sie den Regenbogenbund gebrochen, das Gesetz Jehovas in bezug auf die Heiligkeit des Blutes übertreten und bewirkt haben, daß sein Zorn und Grimm über die Nationen und deren Heere kommt. (Jer. 6:15; Jes. 34:1-4) Das Ergebnis all der bisherigen Kriege ist kein dauerhafter Friede, sondern nur ein besorgniserregender, in Waffen starrender Ersatzfriede.
4. Was ist geistige Kriegführung?
4 Die Kriege der Nationen werden gegen Blut und Fleisch ausgefochten. Die biblischen Anweisungen für Christen sagen, daß sie einen geistigen Kampf ausfechten sollen. „Die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig“, um sein Vorhaben durchzuführen. Um diesen geistigen Krieg auszufechten, müssen wir den Grund für den Kampf kennen und wissen, gegen was wir kämpfen. Dies ist kein Nahkampf, noch ringen wir, um die Übermacht durch höhere wissenschaftliche Zerstörungsmethoden zu erlangen. In Kapitel sechs des Epheserbriefes sagt uns Paulus, daß es ein Kampf sei, „nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“. Dies bedeutet keinesfalls, daß wir gegen die menschlichen Regierungen von heute kämpfen oder ihnen widerstehen müssen. In der Tat wird uns gesagt, daß wir für Könige und Herrscher beten sollen, um weiterhin ein friedliches und stilles Leben führen zu können und so das Werk, das Gott uns aufgetragen hat, zu vollenden. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen.“ (Joh. 18:36, Lu) Der Kampf, auf den sich der Apostel Paulus — wie oben erwähnt — in seinem Briefe an die Epheser bezieht, richtet sich gegen die geistige Organisation Satans, die die Erde jahrhundertelang beherrscht und unter ihrer Gewalt gehabt hat. — 2. Kor. 10:4; Eph. 6:12; 1. Tim. 2:1-3, NW.
5. Wie sind viele für die Wahrheit verblendet worden, und was können wir tun, um ihnen zu helfen?
5 Diese mächtige dämonische Herrschaft hat zur Folge gehabt, daß der Sinn der Ungläubigen gegenüber dem Licht der Wahrheit verblendet worden ist. Ein Schleier ist über die gute Botschaft geworfen worden, so daß die, welche zugrunde gehen, sie weder wahrnehmen noch begreifen können. Die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern haben mit Bezug auf Gottes Willen Verwirrung gestiftet und Finsternis verursacht und werden zufolge ihrer Rebellion selbst in tiefer Finsternis gehalten. Wie gut es ihnen gelungen ist, geht aus dem weitverbreiteten Mangel an Bibelkenntnis hervor, der selbst in der Christenheit herrscht. Treue Kirchgänger legen eine abgrundtiefe Unkenntnis des göttlichen Vorhabens an den Tag, wenn sie auch einige Standardtexte der Bibel auswendig gelernt haben. Dies überrascht nicht, da viele angewiesen werden, die biblischen Schriften nicht zu lesen, es sei denn, sie seien von der Kirche approbiert. Sie vergessen die Einladung, die Gott selbst ergehen läßt: „Kommt denn und laßt uns miteinander rechten.“ Als Ergebnis „bedeckt Finsternis die Erde und Dunkel die Völkerschaften“. (Jes. 1:18; 60:1-3, 19, 20) Die Folgen dieses geistigen Abfalls zu bekämpfen, ist eins der vornehmsten Werke eines Christen. Gleichwie Gideons Männer die Krüge, die sie hielten, zerbrachen und zur Bestürzung des Feindes ihre Fackeln aufleuchten ließen, so lassen Jehovas Knechte auf Erden das Licht der Wahrheit in den dunkelsten Winkeln der Christenheit und bis zum dunkelsten Winkel des Heidentums leuchten.
6. Erkläre den Kampf eines Christen und die daraus erwachsenden Segnungen.
6 Eine wichtige Aufgabe des geistigen Kampfes, die die größte Freude bringt, besteht darin, jene zu befreien, die geistig gefangen sind, den Gefangenen Freiheit anzukündigen und den Gebundenen Öffnung ihres Kerkers. Dies geschieht, indem man die Menschen guten Willens geduldig die Wahrheit lehrt und nach und nach den Schleier des Aberglaubens und der religiösen Finsternis wegzieht, an den sie von ihren Kindertagen an gewöhnt sind. Wenn sie schließlich durch eine Erkenntnis der Wahrheit befreit werden, ist ihre Freude so groß, wie die eines befreiten Gefangenen, wie jene eines Blinden, dessen Augenlicht wiederhergestellt worden ist. Um dies zu bewirken, müssen wir so handeln, wie Paulus es sagt: „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit … Bewahre in allen Dingen dein Gleichgewicht, erleide Ungemach, tue Missionararbeit, verrichte deinen Dienst gründlich.“ Der Apostel Paulus sagt weiter: „Ich habe den rechten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ (2. Tim. 4:2-7, NW) Dies ist die Art der Kriegführung, vor der sich keine irdische Nation zu fürchten braucht, denn sie geschieht völlig im Interesse der Menschen. Sie fördert die Gotteserkenntnis und die Liebe zu ihm und den Mitmenschen. Dieser Kampf ist ein auferbauender Kampf. Er baut die Menschen guten Willens moralisch und geistig auf. Seine Segnungen behalten ihren Wert und führen zum Leben, zu einem Leben, auf dem Gottes Gunst ruht. Dieser Kampf hat nicht die üblichen Folgen, die zu bitterer Feindschaft und Sklaverei führen, noch wird dadurch die Erdoberfläche verwüstet. Statt dessen vereinigt der gottgemäße christliche Kampf Menschen von allen Arten und allen Nationen durch die Bande dauernden Friedens und gegenseitigen Verständnisses mittels des Wortes Gottes.
7. Gib Beispiele des Kampfes an, der zur Unterstützung der reinen Anbetung zu führen ist.
7 In allen Teilen der Welt nehmen Jehovas Zeugen an diesem Kampf zur Förderung biblischer Erkenntnis teil. Sie haben den Kampf gegen die Finsternis in die Wohnungen der Menschen vorgetragen, gleichwie dies Jesus und die Jünger vor ihnen taten. Paulus wußte aus eigener Erfahrung, welchen Kampf der Predigtdienst bedeutete, als er uns von der leidenschaftlichen Wut des religiösen Pöbels in Ephesus erzählte, der zwei Stunden lang schrie: „Groß ist die Artemis der Epheser!“, um die ersten Christen einzuschüchtern. (Apg. 19:28, NW) Er erwähnte auch die gegen ihn geschmiedeten Komplotte, ferner die Verhaftungen, die empfangenen Schläge, die Gefahren auf dem Meer und auf dem Lande, die Beschwerden und Entbehrungen, die er in seinem Kampf erduldete, um die Erkenntnis Christi auszubreiten. (2. Kor. 11:23-27) Der Kampf hat bis heute nicht nachgelassen, aber Jehovas Zeugen haben ihren friedevollen Predigtdienst trotz Anfeindung durch Pöbelrotten, trotz Verbote und Gefangennahme fortgesetzt. So wurden zum Beispiel in Trinidad vor kurzem vier Watch-Tower-Missionare ohne Angabe des Grundes als „unerwünschte Besucher“ bezeichnet. Dies geschah, als sie ihr Motorschiff in den Hafen brachten, um neuen Brennstoff zu laden und Vorräte zu holen, damit sie ihren Predigtdienst unter der auf den Karibischen Inseln verstreut wohnenden Bevölkerung fortsetzen könnten. An anderen Orten sind die Glieder des Volkes Jehovas von Pöbelrotten angegriffen, verspottet, deportiert und von ihren Lieben getrennt worden, und man hat sie gefangengenommen und selbst zu Tode gebracht, aber trotz allem sind sie als wahre Kämpfer treu geblieben. Sie haben ihre Botschaft in Frieden gebracht, doch sie ist unter Anwendung roher Gewalt zurückgewiesen worden. Dies ist eine Zeit nicht nur des Krieges unter den Nationen, sondern auch eines intensiven geistigen Kriegszuges für die Verkündigung der Wahrheit.
EINE UNBEZWINGLICHE RÜSTUNG
8. Weshalb müssen wir uns mit Wahrheit gürten? Auf welche Weise?
8 Was können wir tun, um an dieser Schlacht für Gott teilzunehmen? Gleich jedem Soldaten müssen wir unsere Rüstung gut kennen. Wir sollen die Gründe für den Kampf verstehen und von ihrer Stichhaltigkeit überzeugt sein. Paulus schöpfte aus den vielen Erfahrungen, die er während der langen Jahre des Missionardienstes gemacht hatte, und zählte im einzelnen die Hauptteile der Kriegsrüstung eines Christen auf. Zuerst sprach er davon, daß die „Lenden mit Wahrheit umgürtet“ sein müssen. Dies zeigt an, daß uns die Wahrheit stets nahe sein muß: wir müssen uns mit ihr als einer unentbehrlichen Stütze gürten. Dies ist eine ganz andere Einstellung, als jene sie offenbaren, die einer Diskussion der Heiligen Schrift ausweichen und sorglos den Einwand erheben: „Ich habe meine Kirche“. Sie legen ein- bis zweimal in der Woche ein Mäntelchen der Gottseligkeit an, das sie aber für die übrige Zeit rasch wieder ablegen. Solche prüfen nicht einmal die Beschaffenheit oder Qualität dessen, was sie als Wahrheit ausgeben, da sie nicht einmal ihr eigenes Glaubensbekenntnis richtig kennen und noch viel weniger über das Wort Gottes zu reden vermögen. Eine genaue Erkenntnis der Wahrheit ist aber für den Christen unerläßlich. Wenn wir den Unterschied zwischen wahrer und falscher Anbetung nicht kennen, werden wir an dem Kampfe, durch den der Irrtum bloßgestellt wird, nicht teilnehmen können. (Jes. 28:17, 18) Wahre Christen sind nicht geteilt. Sie wissen, daß es nur einen wahren Glauben gibt, nämlich den, der in der Bibel aufgezeichnet ist. Sie glauben an Jesu Erklärung: „Dein Wort ist Wahrheit“ und handeln im Einklang damit. Auf Grund dieser Erkenntnis können sie die Fesseln der Rituale und Traditionen abwerfen und ihren Sinn zur Einheit mit Gott bringen. „Für diese Freiheit machte Christus uns frei. Darum steht fest und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.“ — Gal. 5:1; Eph. 6:14; Joh. 17:17, NW.
9. Welchen Schutz verleiht der Brustharnisch der Gerechtigkeit?
9 Als nächstes müssen wir den Brustharnisch der Gerechtigkeit anziehen. Wenn wir die Wahrheit predigen, müssen wir ihr entsprechend in Gerechtigkeit leben, sonst sind wir Heuchler, nicht wahre Diener Jehovas. Unser Dienst muß mit ganzer Seele, darf also niemals halbherzig dargebracht werden. Jene, die den Neigungen des Fleisches nachgeben, indem sie sich unmoralisch benehmen, werden gewarnt, daß sie Gottes Königreich niemals ererben; und selbst eine Fäulnis von geringem Umfang wird schnell weitergären, und all unsere guten Werke werden in Gottes Augen zunichte werden. Solch fleischliche Begierden kämpfen gegen die Interessen unserer Seele, und wir müssen sie mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit abwehren. — Gal. 5:9, 13; 1. Pet. 2:11.
10. Welche gute Botschaft zu verbreiten wird uns geboten?
10 „Steht daher fest … die Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ (Eph. 6:14, 15, NW) Dies ist die Botschaft und dies der Trost, den Jehovas Zeugen den Menschen bringen. Es ist dieselbe Ankündigung, die Jesus voranstellte, als er erklärte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, … und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Heute predigen Jehovas Zeugen in der ganzen Welt den Menschen die gute Botschaft, daß Christus nun im Himmel auf dem Throne sitzt und wir in einer Zeit des Weltwechsels leben, der allen Gläubigen durch Gottes Königreich dauernden Frieden bringen wird. „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Heil [Rettung] verkündigt, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht!“ (Jes. 52:7) Was wäre denn verkehrt an dieser Botschaft des Friedens und der Hoffnung? Selbst die Füße dieser Träger guter Botschaft sind lieblich in den Augen unseres Gottes. Für Satans Organisation aber ist diese Botschaft des Friedens gleich einer offenen Kriegserklärung.
11. (a) Inwiefern ist der Glaube ein Schutz, und wie wird er erlangt? (b) Führe Beispiele eines großen Glaubens aus der Vergangenheit an.
11 Daher werden wir ermahnt, „den großen Schild des Glaubens“ zu nehmen, „mit welchem ihr imstande sein werdet, alle brennenden Geschosse des Bösen auszulöschen“. Es ist zu erwarten, daß wir in diesem Kriegszuge angegriffen werden, und wir bedürfen des Glaubens an Jehova, um durchzuhalten. Durch Glauben können wir die Welt besiegen, können irgendwelche Hindernisse überwinden, die uns am treuen Dienste hindern mögen. Ein starker Glaube wird verhindern, daß wir entmutigt werden, wenn auch unser geduldiges Predigen nicht sofort die Wirkung auslöst, die wir gerne sähen. Noah ließ sich weder entmutigen, noch gab er die Sache nach Jahren des Predigens auf. Er wußte, daß Gott wahrhaftig ist. Jesaja sagt: „Jehova, wer hat unserem Bericht geglaubt? … Den ganzen Tag habe ich meine Hände nach einem ungehorsamen, widersprechenden Volke ausgestreckt.“ Dennoch gab er die Sache nicht auf, und Paulus führte dies den Römern als Beispiel vor Augen, weil er wußte, daß Gottes Werk auch durchgeführt würde, wenn viele keinen Glauben hätten. Wir können aber nicht Glauben haben, ohne eine Grundlage der Erkenntnis zu besitzen, auf die er sich gründet. Je größer unsere genaue Erkenntnis Gottes ist, und je mehr wir davon Gebrauch machen, desto mehr Schutz wird uns der Schild des Glaubens bieten. — Eph. 6:16, 17; Röm. 10:16, 20, 21, NW; Jes. 53:1; 65:2.
12. Wie empfangen wir den Helm der Rettung?
12 Paulus gibt den Rat, auch den „Helm der Rettung“ als einen Teil der Rüstung zu nehmen. Er wußte gut, wie Gott durch Christus in seiner Güte, die wir nicht verdienen, der Urheber der ewigen Rettung geworden ist. Diese Vorkehrung ist eine Gabe, die wir annehmen müssen, um ihren Segen zu empfangen; sie wird niemandem aufgezwungen. Paulus war Zeuge der Erfüllung vieler Prophezeiungen, und so schrieb er: „Jetzt ist uns die Rettung näher, als zur Zeit, da wir gläubig wurden.“ (Röm. 13:11, ZB) Dies ist doppelt wahr für Christen von heute, weil wir zu der Generation gehören, die die Rettung gläubiger Menschen sehen wird. (Off. 12:10) Jene, die für die Rettung in Betracht kommen, können leicht erkannt werden, nicht an einem besonderen Kleide, sondern an ihrem Glauben und ihren Werken. Sie lassen ihr Licht leuchten, indem sie als christliche Zeugen für Jehova leben und predigen.
13. Warum freuen wir uns, das Schwert des Geistes aufzunehmen, und wie wird es gebraucht?
13 Ein sehr wichtiger Teil der für den geistigen Kampf bestimmten Rüstung ist das „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“. (Eph. 6:17, NW) Dies ist unerläßlich, sowohl für Defensiv- wie für Offensiv-Handlungen. (2. Kor. 6:2-10) Wozu dient ein Soldat ohne seine Waffe? Oder wie lange wird er im Kampfe durchhalten, wenn er nicht weiß, wie er sie gebrauchen soll? Ebenso, wenn ein Prediger des Evangeliums eine Bibel besitzt, sie aber nicht wirksam gebrauchen und Texte finden kann, so ist er im geistigen Kriegszug hilflos. Viele Geistliche befinden sich aber heute in dieser Lage. Welche Weisheit haben sie denn, wenn sie das Wort Jehovas verwerfen, indem sie dessen Echtheit oder Inspiration leugnen? Nimm das Schwert des Geistes, sagt Paulus. Er empfahl den Beröern eine fleißige Betrachtung der Schrift und die Annahme alles dessen, was erwiesen war. Wir sollten so handeln, wie sie handelten. Durch dieses Wort offenbart uns Gott sein Vorhaben, seinen Willen hinsichtlich der Menschheit und das, was er als zum Leben erforderlich festgelegt hat. Mit diesem Schwert des Geistes sind wir für den Angriff gewappnet und durch Gott mächtig, starke Verschanzungen niederzureißen.
14. Welche Gebete wird Gott erhören?
14 Paulus setzt seinen inspirierten Rat fort: „Während ihr mit jeglicher Form des Gebets und Flehens bei jedem Anlaß weiterhin im Geiste betet. Und dazu bleibt wach mit aller Beharrlichkeit.“ Mittels des Gebets erhalten wir durch Christus, unseren Anführer und Befehlshaber im geistigen Kriegszuge, Zutritt zu Jehova und kommen in Verbindung mit ihm. Wir müssen Gott um seinen Geist bitten, damit uns zu jeder Zeit der Not seine Kraft und Führung zuteil werden. Wir können gewiß sein, daß er unser Gebet hört, sofern es im Einklang mit seinem Willen dargebracht wird, während er auf jene Gebete nicht hört, die blutbefleckte Kämpfer des Systems der alten Welt gewöhnlich für selbstische Interessen darbringen. (Jes. 1:15; Eph. 6:18, NW) Bestimmt ist es für einen Soldaten nötig, ‚mit aller Beharrlichkeit wach‘ zu bleiben, besonders aber für Christen von heute, weil die Zeit drängt. Wie Christus es vorauswußte, ist sein Kommen von der Welt im allgemeinen nicht beachtet worden, wiewohl es von Jehovas Zeugen öffentlich angekündigt wurde. Die Mehrheit schläft weiter und läßt sich durch die Freude über das Zeichen seiner Gegenwart nicht wecken. — Off. 16:15, NW; Matth. 24:42-44.
15, 16. Wie nehmen wir am geistigen Kampfe teil? Welche Vorkehrungen sind für uns getroffen worden?
15 Und schließlich muß jeder, der für Jehova kämpft, die Wahrheit anderen kundtun können. Paulus hat dies folgendermaßen gesagt: „Damit mir die Fähigkeit zu reden verliehen werde, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzutun … damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich reden soll.“ (Eph. 6:19, 20, NW) Auch wenn er als Gesandter in Ketten schrieb, tat er dies freimütig und unerschrocken, denn er verstand die Sachlage und den Grund für den Kampf völlig. Der christliche Soldat gewinnt diese Erkenntnis mittels des göttlichen Wortes der Wahrheit. Aus dieser Quelle schöpft er auch den Mut, der aus dem Glauben erwächst. Da wir in jeder Hinsicht mit den Waffen des Lichts oder der Gerechtigkeit gut ausgerüstet sind, so laßt uns jetzt nicht scheu zurückweichen! Die Nacht ist weit vorgerückt, der Tag hat sich genaht, und dies ist die Zeit zur Tätigkeit! — Röm. 13:12.
16 „Gepriesen sei Jehova, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Kriege.“ (Ps. 144:1) Ja, die Kriegsrüstung, ferner Kenntnis vom Feinde, dann Kraft und Mut vorzurücken — das alles hat Jehova uns in seiner Weisheit gegeben. Doch müssen wir unseren Teil tun. Gleichwie Drill und Training jeder buchstäblichen Schlacht vorausgehen, so verhält es sich auch beim geistigen Kampf. Jehova weiß, was wir brauchen, und er kennt unsere Bedürfnisse, doch wir müssen von seinen Vorkehrungen Gebrauch machen. Welche sind diese? Studium, Gemeinschaft und Dienst. Diese alle bilden einen wesentlichen Teil unserer Ausrüstung und Vorbereitung zum Kampf. Das Studium schließt intensives und auch fortgesetztes persönliches Studium sowie eine aktive Beteiligung an Versammlungsstudien ein. Dies alles ist ein Teil des Schulungsprogramms, das uns auf ernste Gefechte vorbereiten soll. Aus der Gemeinschaft mit anderen schöpfen wir Ermutigung und Vertrauen und erhalten die Zuversicht, daß unsere Brüder uns von ganzem Herzen unterstützen. Niemand hat Aussicht auf Erfolg in einem Kampfe, wenn er allein dasteht. So ist also die Gemeinschaft mit den Brüdern eine Lebensnotwendigkeit. Im Dienste sodann erhalten wir die Gelegenheit, unsere Ausrüstung zu prüfen, unsere Kenntnisse zu stärken und im Schwingen des Schwertes des Geistes gewandt zu werden. Nutzt diese Vorkehrungen Jehovas gut aus, und nachdem ihr alles, was in eurer Macht steht, getan habt, wird Gott euch das zum Siege Nötige geben. Denn: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die über das Normale hinausgehende Kraft aus Gott sei und nicht aus uns selbst.“ — 2. Kor. 4:7-11, NW.
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