Ein Wandel, der praktische Nächstenliebe beweist
1. Warum ist es so wichtig, daß ein Christ einen rechten Wandel unter den Nationen führt?
EIN der „guten Botschaft“ würdiger Wandel sollte sich nicht nur in unserem Benehmen im Familienkreis widerspiegeln, sondern auch in unserem ganzen übrigen Leben, in allem, was wir tun, zu jeder Zeit und im Umgang mit allen Menschen. In 1. Petrus 2:12 (NW) lesen wir: „Führt einen rechten Wandel unter den Nationen, damit sie in der Sache, in der sie gegen euch als Übeltäter reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen am Tage der Besichtigung.“ Das zeigt, warum unser Wandel so wichtig ist: weil Menschen aus den Nationen, die unsere vortrefflichen Werke sehen, veranlaßt werden mögen, Gott zu verherrlichen. Diese Menschen sehen den Unterschied zwischen dem Wandel gottergebener Christen und dem Wandel der Welt. Sie fragen sich nach der Ursache für diesen Unterschied, und wenn sie der Sache auf den Grund gehen, stellen sie fest, daß sich diese Christen Jehova hingegeben haben und seine Zeugen geworden sind und nun die feste Hoffnung auf ein Leben in einer neuen Welt haben. Sie sehen, daß der Wandel dieser Diener Jehovas nicht dem heuchlerischen Verlangen entspringt, Menschen zu gefallen und von ihnen geehrt zu werden, sondern daß ihnen daran liegt, alles „mit ganzer Seele als für Jehova“ zu tun. (Kol. 3:23, 24, NW) Ihre vortrefflichen Werke sind wirklich ein Ausdruck der Liebe zu Jehova und zum Nächsten.
2. Welche zwei Möglichkeiten hat der Christ im wesentlichen, seine Nächstenliebe zu beweisen?
2 Jesus sagte, wir sollten unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Wir sind an unserem eigenen Wohl interessiert, wir sorgen dafür, daß wir Obdach und genügend Nahrung haben, und haben uns auch die wunderbare Hoffnung auf ewiges Leben in der neuen Welt zu eigen gemacht; genauso sollten wir auch am Wohl unserer Nächsten interessiert sein. Wer steht einem Christen am nächsten? Seine Mitzeugen in der Neuen-Welt-Gesellschaft und selbstverständlich seine Angehörigen, aber auch seinen übrigen Mitmenschen muß er, soweit er Gelegenheit hat, Gutes tun. Die Verkündigung der guten Botschaft ist bestimmt ein Ausdruck der Nächstenliebe. Der Christ beweist aber seine Nächstenliebe auch dadurch, daß er seine Predigt durch sein eigenes Beispiel, das heißt durch seinen guten Wandel unterstützt. Würde er nur predigen, aber selbst nicht nach seiner Predigt handeln, so wäre er ein Heuchler, er könnte dadurch anderen zum Stein des Anstoßes werden und sie veranlassen, sich von der Königreichsbotschaft abzuwenden. Das wäre bestimmt kein Ausdruck der Liebe! Aus diesem Grunde müssen wir also der „guten Botschaft“ würdig wandeln. „Seht zu, daß niemand einem anderen Unrecht mit Unrecht vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach, sowohl untereinander wie auch gegenüber allen anderen. Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was recht ist. Von jeder Art des Bösen haltet euch fern.“ — 1. Thess. 5:15, 21, 22, NW.
3. Unter welchen Umständen und warum muß sich der Diener Jehovas „von jeder Art des Bösen“ fernhalten?
3 Der ergebene Diener Jehovas muß im Umgang mit seinen Nächsten stets bestrebt sein, nach der Bibel zu handeln und sich „von jeder Art des Bösen“ fernzuhalten: zu Hause, in der Christenversammlung, am Arbeitsplatz, ja überall und unter allen Umständen. Nur dann wird ihn Jehova unablässig segnen und ihn wie die anderen Glieder des Volkes Gottes des Lebens in der neuen Welt für würdig erachten.
EHRLICHKEIT UND WAHRHEITSLIEBE
4. Was sind willentliche Lügner in Wirklichkeit, und wozu sind sie verurteilt?
4 Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe im Umgang mit anderen sind unbedingt erforderlich. In der gegenwärtigen alten Welt sind Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe leider nur noch selten zu finden. Darum haben die Menschen auch kein Vertrauen mehr zueinander. In der Geschäftswelt glaubt jeder, sich vor dem anderen in acht nehmen zu müssen, um nicht beschwindelt zu werden. Viele Menschen können, ohne rot zu werden, ebensogut lügen wie die Wahrheit sagen. Diese Welt oder dieses „System der Dinge“ steht unter dem Einfluß des „Gottes dieses Systems der Dinge“, Satans, des Teufels, dessen Geist „jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams“. Satan ist „ein Lügner und der Vater derselben [der Lüge]“. Folglich sind Lügen und andere Arten von Unehrlichkeit auf die Wirksamkeit Satans zurückzuführen, und Lügner sind in Wirklichkeit „Söhne des Ungehorsams“. Es ist daher verständlich, daß Gottes Wort Lügner, die nicht bereuen, zu den „Mördern und Hurern und Zauberern“ zählt, die auf ewig vernichtet werden. — 2. Kor. 4:4, NW; Eph. 2:2; Joh. 8:44; Offb. 21:8.
5. Warum wird meistens gelogen? Was rät uns Epheser 4:25 jedoch?
5 Wer lügt oder unehrlich ist, schädigt andere. Eine Lüge ist das Gegenteil von dem, was wahr ist. Lügner sind Menschen, die aus irgendeinem Grund die Wahrheit verheimlichen möchten, meistens, um zu verhindern, daß eine schlechte Tat offenbar wird, für die sie bestraft oder getadelt werden könnten. Andere lügen, um zu betrügen und aus ihrem Betrug Nutzen zu ziehen. Was immer der Grund sein mag, die Tatsachen kommen schließlich ans Licht. Das führt zur Enttäuschung des Betrogenen und erregt sein Mißtrauen gegen den, der ihn betrogen hat. Der vernünftige Rat der Bibel lautet: „Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten.“ — Eph. 4:25.
6. Was für Menschen werden in der neuen Welt leben, und was müssen jene, die in dieser neuen Welt leben möchten, darum jetzt schon tun?
6 Die Ehrlichkeit zeigt sich nicht nur in unseren Worten, sondern auch in unseren Taten. Wenn wir uns bereit erklärt haben, für fremdes Eigentum oder Geld die Verantwortung zu übernehmen, und es dann zu unserem eigenen Nutzen gebrauchen statt so, wie es der Eigentümer erlaubt hat, sind wir unehrlich. Man könnte es sogar Diebstahl nennen, das heißt die Entwendung fremden Eigentums ohne Zustimmung des Eigentümers. Da in der heutigen Welt Unehrlichkeit und Diebstahl an der Tagesordnung sind, müssen die Häuser zugesperrt und wertvolle Dinge wie Geld, ja selbst Nahrungsmittel eingeschlossen werden. In der bevorstehenden neuen Welt wird das jedoch nicht mehr nötig sein, da in dieser Welt nur ehrliche, vertrauenswürdige und zuverlässige Menschen leben werden. Wer in dieser neuen Welt leben möchte, muß diese Eigenschaften heute schon bekunden, er muß sich vom Stehlen oder anderen unehrlichen Methoden, die zur Alten-Welt-Persönlichkeit gehören, die seinem „früheren Wandel entspricht“, fernhalten. (Eph. 4:22, NW) Die Bibel gebietet: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr hart und wirke mit seinen Händen Gutes, damit er dem Bedürftigen etwas auszuteilen habe.“ — Eph. 4:28, NW.
7. (a) Wie könnte man jemandem Zeit stehlen? (b) Was für Arbeit sollte ein Christ leisten?
7 Diese Worte des Apostels Paulus lenken unsere Aufmerksamkeit noch auf eine andere Art von Stehlen und Unehrlichkeit: das Stehlen von Zeit! Ja, man kann Zeit stehlen. Wie denn? Angenommen, jemand steht in einem Arbeitsverhältnis und hat sich verpflichtet, unter bestimmten Lohnbedingungen soundso viele Stunden am Tag zu arbeiten. Würde er nun die Zeit, die seinem Arbeitgeber gehört, für persönliche Angelegenheiten statt für seine Arbeit verwenden, so würde er seinem Arbeitgeber Zeit stehlen. Der Apostel sagt, der Christ sollte „Gutes“ wirken, ja sogar „hart“ arbeiten. Mit anderen Worten, er sollte ehrlich arbeiten und ein gewissenhafter, zuverlässiger Arbeiter sein, so, als ob er Jehova diente. Der Apostel Paulus schrieb an die Kolosser: „Seid euren leiblichen Herren in allen Stücken gehorsam, nicht mit Augendienerei als solche, die Menschen zu gefallen suchen, sondern in Aufrichtigkeit des Herzens als solche, die den Herrn [Jehova] fürchten.“ (Kol. 3:22, Me) Aber auch der Arbeitgeber sollte im Verkehr mit seinen Arbeitnehmern ehrlich und anständig sein. „Ihr Herren, gewährt euren Knechten das, was recht und billig ist; ihr wißt ja, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt.“ — Kol. 4:1, Me.
8. Wieso beweist man durch Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit am Arbeitsplatz Nächstenliebe?
8 Durch solches Handeln beweist man praktische Nächstenliebe. Wieso? Würde ein Arbeiter, der sich als christlicher Zeuge ausgibt, aber unzuverlässig und unehrlich ist, es seinem Arbeitgeber nicht erschweren, auf die „gute Botschaft“, die ihm durch andere Zeugen Jehovas gepredigt wird, zu hören? Ganz bestimmt. Wer daher seinen Nächsten wirklich liebt, hält sich „von jeder Art des Bösen“ fern und tut nichts, was seinem Nächsten zu einem Stein des Anstoßes werden und ihn daran hindern könnte, die Wahrheit anzunehmen. „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses“, schrieb der Apostel Paulus. — Röm. 13:9, 10.
9. Welcher Rat wird uns über das Borgen gegeben?
9 Wer Geld borgt und sich nicht aufrichtig bemüht, es gemäß den Abmachungen zurückzuzahlen, ist ebenfalls unehrlich; auch er stiehlt in einem gewissen Sinne. Nur der Böse nutzt die Gutmütigkeit und das Wohlwollen anderer aus und borgt etwas, ohne die Absicht zu haben, es wiederzuerstatten. „Der Böse borgt und zahlt nicht zurück.“ (Ps. 37:21, NW) Das Borgen und Nichtzurückzahlen hat schon viele Unannehmlichkeiten verursacht. Es ist daher besser, nicht zu borgen. Sollte man aber durch die Umstände dazu gezwungen werden, bei einem christlichen Bruder oder einem anderen seiner Nächsten ein Darlehen aufzunehmen, dann sollte man sich wirklich bemühen, es in einer angemessenen Zeit zurückzuzahlen.
WORTE, DIE AUFERBAUEN
10, 11. (a) Welcher Maßstab für Sprache und Selbstbeherrschung gilt in der alten Welt, und welcher gilt für die neue Welt? (b) Wieso gab uns Jesus in dieser Hinsicht ein vortreffliches Beispiel?
10 Praktische Nächstenliebe kommt auch in unseren Worten zum Ausdruck. Die heutige Welt steht im Zeichen der Härte und Bitterkeit. Durch beleidigende Reden und Lästerworte will man anderen beweisen, daß man mehr kann als sie und stärker ist als sie. Man braust auf, gerät in Wut und schreit sich gegenseitig an. Das ist bestimmt kein Beweis der Nächstenliebe. Lesen wir von Christus Jesus in der Bibel nicht: „Ihr aber habt den Christus nicht also gelernt“? (Eph. 4:20) Er war sehr mutig und kämpfte unerbittlich für Gottes Königreich. Manchmal tadelte er auch die Feinde der Wahrheit mit scharfen Worten, aber er brauste nie auf und verlor nie die Selbstbeherrschung. Er blieb stets ruhig und war im Umgang mit seinen Nachfolgern gütig, rücksichtsvoll und geduldig, selbst wenn er sie zurechtweisen mußte. Darum wird den Nachfolgern Jesu auch der Rat gegeben: „Kein böses Wort komme aus eurem Mund, sondern nur ein gutes, das erbaut, wo es nottut, damit es denen, die zuhören, Segen bringe. Alle Bitterkeit, aller Grimm und Zorn, alles Schreien und Lästern sei fern von euch samt aller Bosheit!“ — Eph. 4:29, 31, 32, AB.
11 Wie gewaltig unterscheidet sich doch der Maßstab für Sprache und Wandel der alten Welt von dem Maßstab, den Gott in dieser Beziehung für die Bürger seiner neuen Welt festgelegt hat! Wie vortrefflich kann man durch einen solch guten Wandel praktische Nächstenliebe beweisen! Wie wohltuend ist es, wenn jemand freundlich mit uns spricht, wie tröstlich, wenn uns jemand, dem wir ein Unrecht getan haben, liebevoll vergibt! Die Anwendung von Güte und Barmherzigkeit fördert den Frieden; deshalb herrschen auch in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas Einheit und Harmonie.
12. Was sagte der Bibelschreiber Jakobus über den falschen Gebrauch der Zunge?
12 Folglich müssen wir uns gewaltig ändern, und das setzt aufrichtige Anstrengungen voraus. Besonders die Beherrschung der Zunge ist keine leichte Sache. Bestimmt wären wir Jehova Gott nicht wohlgefällig, wenn wir die Zunge dazu gebrauchten, heute ihn zu lobpreisen und morgen unseren Bruder oder Nächsten zu verlästern. In diesem Falle träfen die Worte auf uns zu: „Aus demselben Munde geht Segen und Fluch hervor.“ Darf das so sein? „Dies, meine Brüder, sollte nicht also sein“, sagt der inspirierte Schreiber Jakobus. „Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere? Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen.“ — Jak. 3:10-12.
13. Wie können wir beweisen, daß wir wirklich weise und verständig sind?
13 Gottes Wort, die Bibel, belehrt uns über den richtigen Gebrauch der Zunge genauso wie über den richtigen Wandel. Wer Gottes Wort studiert und es auch versteht, wird wirklich weise. Unser Wandel, das heißt das, was wir tun und was wir sagen, beweist, ob wir diese Weisheit und dieses Verständnis erlangt haben. Der Bibelschreiber Jakobus (übrigens der Halbbruder Jesu) fährt fort mit den Worten: „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit. Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in eurem Herzen habt, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, dämonische ... Die Weisheit aber von oben ist aufs erste rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam [bereit zu gehorchen, NW], voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften.“ — Jak. 3:13-18, Fußnote.
DAS WORT DER WAHRHEIT VERSTEHEN UND IHM GEHORCHEN
14. Was heißt studieren, und was setzt ein solches Studium voraus?
14 Diese Worte zeigen, daß man Gottes Wort fortgesetzt studieren und seinen Geist damit nähren sollte, da es die Weisheit von oben enthält. Studieren heißt nicht einfach lesen und dann das Gelesene wieder vergessen. Studieren heißt auch nicht so lernen, wie Kinder oft in der Schule lernen: Sie können das Gelernte behalten und Wort für Wort wiederholen, auch wenn sie es nicht verstehen. Studieren heißt zielbewußt lesen, mit dem Wunsch, zu lernen und das Gelernte auch zu verstehen. Es bedeutet, den Sinn des geschriebenen Wortes zu erfassen, zu verstehen, warum dieser oder jener Rat gegeben wird, und festzustellen, in welcher Beziehung diese oder jene Lehre zum übrigen Inhalt der Bibel steht und wie sie damit harmoniert. Das setzt geistige Anstrengung voraus, und diese Art von Anstrengung finden manche zu mühselig. Aber auch dazu verpflichtet die gute Botschaft.
15. (a) Was benötigen wir unbedingt, wenn wir das, was Jehova gebietet, verstehen und tun wollen? (b) Wie veranschaulichte Jesus das anhand eines Gleichnisses, das wir in Matthäus 7:24-27 lesen?
15 Wenn du die „gute Botschaft vom Königreich“ und die Hoffnung auf ewiges Leben in einer neuen Welt wirklich schätzt, dann beweist du das, indem du „allen Fleiß“ anwendest, um die genaue „Erkenntnis Gottes“, die die Bibel vermittelt, zu vermehren. (2. Petr. 1:2, 5) Dann weißt du auch, daß du unbedingt eine genaue Erkenntnis der „heiligen Schriften ..., die vermögend sind, dich weise zu machen zur Errettung“, benötigst. (2. Tim. 3:15, Fußnote) Um eine gute Grundlage für das künftige Leben zu schaffen, müssen wir nicht nur hören, sondern auch verstehen und tun, was uns Jehova Gott durch Christus Jesus gebietet. Als Jesus auf der Erde war, führte er ein Gleichnis an, in dem er diesen Gedanken nachdrücklich betonte. „Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten wider jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.“ — Matth. 7:24-27.
16, 17. Warum ist es heute nicht nur vernünftig, sondern auch unbedingt notwendig, sich Jehova, dem höchsten Herrscher, zu unterwerfen?
16 Mit diesem Gleichnis wollte Jesus seinen Zuhörern zeigen, daß sie nur dann wirklich vernünftig und praktisch handelten, wenn sie dem Willen Jehovas, über den er sie belehrte, entsprächen. Durch eine genaue Erkenntnis der Bibel erfahren wir, wie wir praktische Nächstenliebe üben und so reden können, daß unsere Worte denen, „die zuhören, Segen“ bringen und sie dadurch erbaut werden. Was aber noch wichtiger ist: Diese Weisheit zeigt uns, was es heißt, Jehova selbst zu lieben. Sie zeigt uns, daß wir, wie Jakobus schrieb, bereit sein müssen, dem höchsten Herrscher des Universums zu gehorchen. Uns „Gott, dem Herrscher“, jetzt zu unterwerfen und ihm zu gehorchen, ist für die Erfüllung unserer Hoffnung auf ein künftiges Leben von größter Wichtigkeit. — Kol. 4:5, 6; Jak. 3:17; 4:7; Apg. 5:29, NW.
17 Wer so handelt, verrät wahre Weisheit. Ist Jehova Gott nicht allmächtig? Kann er nicht das Leben nehmen und Leben geben? Ist sein Königreich unter Christus Jesus nicht das Königreich aller Königreiche, ein Reich, das alle anderen Königreiche dieser Welt vernichten, selbst aber ewig bestehen wird? (Dan. 2:44) Wäre es somit nicht unvernünftig, Gottes Gesetz außer acht zu lassen und die Gelegenheit zu versäumen, seinen Willen anhand der Bibel kennenzulernen? Wie weise doch der Rat des Apostels ist: „Achtet streng darauf, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, für euch selbst die gelegene Zeit auskaufend, weil die Tage böse sind. Deshalb steht ab, unvernünftig zu werden; fahrt aber fort, den Willen Jehovas zu erkennen.“ — Eph. 5:15-17, NW.
18. (a) Wie sollten wir die „gute Botschaft“ aufnehmen und „den Sinn davon“ erfassen? (b) Was sollten wir dann tun?
18 Worin besteht nun der Wille Jehovas für dich? Vor allem darin, daß du der „guten Botschaft“, die seine Diener in diesen letzten Tagen auf der Erde predigen, größte Aufmerksamkeit schenkst. Du solltest das Wort der Wahrheit demütig in dein Herz und deinen Sinn aufnehmen und es darin Wurzel schlagen lassen, wie die Weizenkörner nach der Aussaat in der Erde Wurzel schlagen. Lerne das Wort Gottes durch ein Studium der Bibel immer besser verstehen, bemühe dich, „den Sinn davon“ zu erfassen und genau festzustellen, was Jehova von dir verlangt. Während du Gottes Willen immer besser kennenlernst und „den Sinn davon“ erfaßt, solltest du dich befleißigen, auch danach zu leben. Handle nicht mehr so wie die alte Welt, sondern führe einen Wandel, der mit den für Gottes neue Welt gültigen Grundsätzen übereinstimmt. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß dir diese Ausführungen helfen möchten, den guten Rat des Apostels zu befolgen: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ — Matth. 13:23; Röm. 12:2, NW.
19. Was ist unter Hingabe an Jehova zu verstehen, und gestützt auf welche Grundlage kann man diesen Schritt tun?
19 Nachdem du dein Leben mit Gottes Anforderungen in Einklang gebracht hast, bist du als aufrichtiger Mensch, der Gott liebt, nun in der richtigen Verfassung, einen sehr wichtigen Schritt auf dem Weg des Lebens zu tun: dich Gott auf eine annehmbare Weise hinzugeben, um seinen Willen zu tun, und dann deine Hingabe durch die Wassertaufe vor Zeugen zu symbolisieren. Der Schritt der Hingabe ist ein unter Gebet gefaßter, feierlicher Entschluß, Jehovas Willen zu tun. Diesen Entschluß kann niemand anders für dich fassen. Du mußt es ganz allein und unter Gebet tun, mit aufrichtigem Herzen und in der Gewißheit, nun in Jehovas Augen heilig und annehmbar zu sein, um dich seinem Dienst zur Verfügung stellen zu können. Dieser Schritt darf nicht das Ergebnis einer Aufwallung der Gefühle sein, sondern muß einem ernsthaften Studium folgen, bei dem man seine „Verstandeskraft“ angewandt und durch das man das gesegnete Vorrecht, Jehova zu dienen, richtig verstehen und von Herzen schätzen gelernt hat. — Röm. 12:1, NW.
20. Was verlangt Gott von denen, die sich ihm hingeben?
20 Gott verlangt von denen, die sich ihm hingeben, aber auch, daß sie Diener seines Wortes werden, das heißt die „gute Botschaft vom Königreich“ von Haus zu Haus verkünden und der „guten Botschaft“ würdig wandeln. Dadurch beweisen sie echte Liebe zu Gott und zu ihren Nächsten.
21. (a) Welche Frage solltest du nun erwägen? (b) Warum solltest du nicht entmutigt sein, wenn der Weg des Lebens beschwerlich zu sein scheint? (c) Was mußt du tun, damit die Botschaft von Gottes Königreich für dich wirklich eine „gute Botschaft“ ist?
21 Vor diese Entscheidung stellt dich die gute Botschaft. Wirst du die erforderlichen Schritte tun? Wirst du dich denen anschließen, die diesen Weg bereits gehen, Gottes Willen demütig gehorchen und der Verantwortung, die das Hören der guten Botschaft mit sich bringt, nachkommen? Vielleicht hast du das Gefühl, dieser Weg sei für dich zu beschwerlich. Jesus sagte auch: „Eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.“ Laß dich aber deswegen nicht entmutigen. Alle, die den Weg des Lebens finden, werden nicht aus eigener Kraft bis ans Ende auf ihm bleiben können. Wer Jehova aufrichtig dienen und ihn in der neuen Welt ewig lobpreisen möchte, wird von ihm auch entsprechend geführt und gestärkt, damit er auf diesem Weg bleiben und Gottes Willen tun kann. In der selben Predigt, die als Bergpredigt bekannt ist, sagte Jesus: „Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.“ (Matth. 7:14, 7) Vertraue also auf Jehova, den wahren Gott, und auf seinen Sohn, Christus Jesus, der sein Leben dahingab, damit du von Sünde und Tod befreit werden könnest, ja der von Gott zum König eingesetzt wurde und nun im himmlischen Königreich herrscht. Vertraue auf die verheißene neue Welt. Beginne jetzt schon als ein gehorsamer Untertan des himmlischen Königreiches zu leben. Verkündige auch du dieses Königreich als des Menschen einzige Hoffnung für die Zukunft. Beweise in allem, was du tust, daß du Jehova Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele, deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Verstand liebst und deinen Nächsten wie dich selbst. Dann ist die gute Botschaft von Gottes Königreich für dich tatsächlich eine „gute Botschaft“ und gibt dir die Gewißheit, ewiges Leben unter dieser segensreichen Regierung des Friedens und der Gerechtigkeit zu erlangen.