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Bemühst du dich, immer ehrlich zu sein?Der Wachtturm 1973 | 15. August
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Zum anderen wird in Gottes Wort Diebstahl und Betrug auch ganz offen verurteilt. In Epheser 4:25 lesen wir: „Deshalb, da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede ein jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit.“ Zur Unwahrheit gehört natürlich auch bewußtes Lügen. Wie steht es aber damit, daß man es vorsätzlich unterläßt, dem Cäsar bestimmte Angaben zu machen? Handelt es sich dabei weniger um Unwahrheit?
Die Bibel gebietet deutlich: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr.“ Ein Christ wünscht selbst dann nicht in den Besitz einer Sache zu gelangen, auf die er kein Anrecht hat, wenn dies infolge eines Fehlers oder eines Versehens eines anderen leicht möglich wäre. Statt dessen sollte ein Nachfolger Christi ‘hart arbeiten, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leistet’. — Eph. 4:28.
Ehrlichkeit lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Auf die bedeutsamste Tatsache in Verbindung damit wird in Sprüche 3:32 hingewiesen: „Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber Sein trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen [oder: Ehrlichen].“
Diejenigen, die ein solch vortreffliches Verhältnis zum Schöpfer pflegen, wissen, daß sie es nicht nötig haben, zu Betrug und Täuschung Zuflucht zu nehmen, um das zum Leben Notwendige zu erhalten. Wenn sie fortfahren, „zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“ — Gerechtigkeit, zu der auch Ehrlichkeit zählt —, wird ihnen zugesichert, daß ihnen „alle diese anderen Dinge [hinzugefügt werden]“. — Matth. 6:33.
Durch das Studium der Bibel gelangt man auch zu der Überzeugung, daß ‘Geben beglückender ist als Empfangen’. Was ist die Folge davon? Man wird frei von den Sorgen des Materialismus und erlebt ein Wohlgefühl, das sich nicht mit Geld aufwiegen läßt. — Apg. 20:35.
Ja, Ehrlichkeit erfordert Anstrengung. Aber ein vortreffliches Verhältnis zu Jehova Gott und die damit verbundenen Wohltaten sind der Mühe wert. Dennoch bleibt die Frage bestehen: Bemühst du dich, immer ehrlich zu sein?
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Entschluß eines JugendlichenDer Wachtturm 1973 | 15. August
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Entschluß eines Jugendlichen
Wie alt muß jemand sein, bevor er in Verbindung mit dem, was recht ist, einen Entschluß fassen kann? Wärst du der Meinung, ein Elfjähriger sei zu jung dazu?
Auf einem großen Kongreß der Zeugen Jehovas in Stuttgart erzählte ein Prediger der Zeugen Jehovas eine Erfahrung, die er Anfang Dezember 1966 gemacht hatte. Eines Tages klopfte ein elfjähriger Junge aus der Nachbarschaft an seine Tür, er hatte das Bibelstudienhilfsmittel Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies unter dem Arm. Als der Prediger den Jungen fragte, was er wünsche, bat dieser um ein Bibelstudium anhand dieses Buches. Seine ältere Schwester hatte es bereits früher studiert, und nun war er in den Besitz des Buches gelangt und hatte sich entschlossen, die biblische Wahrheit kennenzulernen.
Und das tat er auch. Während der folgenden drei Jahre studierte er regelmäßig mit dem Prediger der Zeugen Jehovas. Dann, bevor er vierzehn Jahre alt wurde, faßte er einen weiteren Entschluß. In Deutschland ist es einem Kind im Alter von vierzehn Jahren gesetzlich möglich, sogar ohne Einwilligung seiner Eltern aus der Kirche auszutreten. Der Junge kam zu dem Entschluß, daß er das eigentlich tun sollte, da er erkennen konnte, daß sich die Religion seiner Angehörigen nicht auf die biblische Wahrheit stützte.
Der Vater und die Großmutter des Jungen waren von dessen Entschluß überrascht und ärgerten sich. Sie besaßen ein Blumengeschäft und fertigten zum Teil auch Blumendekorationen an, die an kirchlichen Feiertagen gebräuchlich sind. Trotz ihrer Warnungen und Drohungen blieb der Junge bei seinem Entschluß und machte von seinem gesetzlichen Recht, die Kirche zu verlassen, Gebrauch.
Der Prediger, der die Erfahrung anläßlich des Kongresses erzählte, hob hervor, daß der Junge als ein eifriger Anbeter Gottes Fortschritte machte: „Trotz seiner Jugend hat er einen guten ,Kampf für den Glauben‘ gekämpft, und er ist entschlossen, diesen Kampf mit der Hilfe seines Schöpfers zu dessen Ehre auch weiterzuführen.“ Solange der Junge unter der elterlichen Aufsicht bleibt, muß er in allem, was nicht unmittelbar dem Worte Gottes widerspricht, ein gehorsamer Sohn sein. Ein weiser Sohn erkennt aber, daß seine Verpflichtungen Gott gegenüber den Vorrang haben, wenn menschliche Gebote den Geboten Gottes widersprechen. — Eph. 6:1; Apg. 5:29; Pred. 12:1.
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