Wem gehörst du?
1. (a) Als Symbol wofür wird das „Neue Jerusalem“ in der Bibel erwähnt? (b) Wie wird dies durch andere Bibeltexte bestätigt?
OBWOHL Jesus bei der Klärung der Streitfrage um das Eigentumsrecht die wichtigste Rolle spielt, werden, wie Gottes Wort zeigt, mit ihm als der Zentralfigur weitere Personen eng verbunden sein. Johannes sagt in seiner Beschreibung der prophetischen Vision über einen „neuen Himmel und eine neue Erde“: „Ich sah auch die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, ... bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ Diese himmlische Stadt besteht aus den Gliedern der Christenversammlung. Als Gesamtheit bilden diese „die Braut, das Weib des Lammes“, das heißt die Braut Christi Jesu (Offb. 21:1, 2, 9). Sie gehören ihm. Paulus, der sich ebenfalls hierüber äußerte, verglich die Stellung des Mannes als Haupt seiner Frau mit der Stellung, die Christus als das „Haupt der Versammlung“ einnimmt. Ferner schrieb er: „Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat.“ Diese Bibeltexte zeigen deutlich, was mit dem Neuen Jerusalem gemeint ist, und sprechen von einer liebevollen Ausübung des Eigentumsrechts (Eph. 5:22-25; siehe ferner 2. Korinther 11:2).
2. (a) Was erwiderte Jesus auf die Erklärung des Petrus zu der Frage, wer Jesus sei? (b) Wie zeigte Petrus, wer mit dem „Felsen“ gemeint ist?
2 Als Jesus, der den Vorsatz seines himmlischen Vaters kannte, auf der Erde war, sprach er von dieser Versammlung und bezeichnete sich als deren Gründer. Nachdem er einmal seine Jünger gefragt hatte, für wen ihn andere Menschen halten würden, fragte er weiter: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?“ Petrus gab zur Antwort: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Darauf sagte Jesus, das habe Gott Petrus geoffenbart, und fügte dann hinzu: „Auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen“ (Matth. 16:13-18). Petrus bestätigte in seinem ersten Brief, daß Christus Jesus die Felsengrundlage ist, auf der Christen als „lebendige Steine“ aufgebaut werden, indem er, gestützt auf die Worte Jesajas, von Jesus Christus sagte, er sei ‘ein Stein, auserwählt, ein Grundeckstein, kostbar’ (1. Petr. 2:5, 6).
3. Wer wurde gemäß den Worten des Petrus schließlich Gottes „besonderer Besitz“?
3 Aus den weiteren Ausführungen des Petrus geht hervor, daß das fleischliche Haus Israel, Gottes besonderes Eigentum, unter dem Einfluß seiner Führer oder Bauleute Jesus Christus als seinen Messias verleugnete. Das war durch die Worte vorhergesagt worden: „Derselbe Stein, den die Bauleute verworfen haben, [ist] das Haupt der Ecke geworden.“ Deswegen verwarf Gott jenes fleischliche Haus. Statt dessen machte er die Christenversammlung als geistiges Haus Israel zu seinem auserwählten Eigentum, zu einem „Volk zum besonderen Besitz“. Es interessiert uns daher zu erfahren, wie die Glieder dieses geistigen Hauses oder dieser Versammlung ausgewählt werden. Unter welchen Bedingungen wird man ein Jünger Jesu, und müssen heute alle, die Jesus aufrichtig nachfolgen möchten, diese Bedingungen erfüllen? (1. Petr. 2:7-10; Gal. 6:16).
BEDINGUNGEN FÜR DIE JÜNGERSCHAFT
4. Welche Punkte schloß Jesus in den Bedingungen für die Jüngerschaft ein?
4 Im Hinblick auf die voraussichtlichen Glieder dieser Versammlung erwähnte Jesus die Bedingungen oder Voraussetzungen für die Jüngerschaft. Sie schließen nach den Worten Jesu folgende drei Punkte ein: „Wenn jemand mir nachkommen will, so [1.] verleugne er sich selbst [der muß sich selbst aufgeben, NT 68] und [2.] nehme seinen Marterpfahl auf und [3.] folge mir beständig.“ Zum weiteren Verständnis fügte er dann noch die Worte hinzu: „Denn wer irgend seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer aber irgend seine Seele um meinetwillen verliert, wird sie finden“ (Matth. 16:24, 25).
5. Welche besondere Bedeutung hat der Ausdruck „sich selbst verleugnen“?
5 Sich selbst zu verleugnen oder sich aufzugeben bedeutet in diesem Falle nicht nur, auf gewisse Dinge zu verzichten. Es bedeutet vielmehr anzuerkennen, daß man nicht mehr sich selbst gehört, das heißt, daß man das Eigentumsrecht auf sich selbst nicht mehr beansprucht, sondern ihm entsagt und es Jehova Gott überläßt.
6. Was bedeutet es, seinen Marterpfahl aufzunehmen?
6 Den eigenen Marterpfahl aufzunehmen hat ebenfalls eine besondere Bedeutung. Obwohl die Jünger, die Jesus damals nachfolgten, diese Worte nicht buchstäblich auffaßten, zeigten sie ihnen doch, daß es darum ging, bereit zu sein, einen Weg einzuschlagen, der Leiden, Schmach, Schande und den Tod mit sich bringen könnte. Wir werden dies noch besser verstehen, wenn wir es in Verbindung mit den anderen Bedingungen für die Jüngerschaft betrachten.
7, 8. Was bedeutet es, Jesus beständig zu folgen? Welches Beispiel gab er uns, und welche Fragen erheben sich deshalb?
7 Als letzte Bedingung erwähnte Jesus, daß man ihm beständig nachfolgen müsse. Ein Jünger ist ein Lernender, ein Schüler. Die Worte Jesu lassen jedoch deutlich erkennen, daß er von seinen Nachfolgern verlangte, daß sie sowohl an seine Lehren glaubten als auch ihr ganzes Leben hindurch in jeder Hinsicht nach seinem Beispiel handelten. Als er ihnen seinen letzten Auftrag gab, sagte er: „Geht daher hin und macht Jünger ..., und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matth. 28:19, 20). Jesus legte den größten Nachdruck auf das Predigen und Lehren der guten Botschaft vom Königreich. Der Bericht zeigt, daß seine ersten Jünger, ja alle Glieder der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts seinem Beispiel genau folgten. Deshalb und auch weil sie kein Teil der Welt waren, zogen sie sich den Haß und die Feindschaft der Welt zu, was zur Folge hatte, daß sie den Marterpfahl tragen mußten (Joh. 15:19, 20; 17:14-18; Apg. 8:4).
8 Wir werden die erwähnten Bedingungen für die Jüngerschaft noch besser verstehen, wenn wir in Betracht ziehen, wie und warum Jesus diese Bedingungen selbst auf beispielhafte Weise erfüllte. Verleugnete er sich selbst? Nahm er seinen Marterpfahl auf, und trug er ihn beständig? Verlor er auf irgendeine Weise seine Seele?
9. Wie verleugnete sich Jesus gemäß Philipper 2:5-8 vollständig?
9 Es scheint, als ob der Apostel Paulus diese Fragen im Sinn gehabt hätte, als er an die Christen in Philippi schrieb: „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl“ (Phil. 2:5-8). Niemand hätte in der Selbstverleugnung so weit gehen können wie er. Wer Christus Jesus gehört und ihm nachfolgt, muß die gleiche Gesinnung bewahren und an den Tag legen.
10. Welchen weiteren Aufschluß erhalten wir in diesem Zusammenhang aus Jesaja, Kapitel 53?
10 Andere Bibeltexte bestätigen dies und zeigen, warum der Messias leiden und sterben mußte, um die Menschheit zu erlösen. Der Prophet Jesaja schrieb zum Beispiel über ihn: „Er war verachtet, und wir hielten ihn für nichts. Wahrlich, unsere Krankheiten hat er selbst getragen; und was unsere Schmerzen betrifft, er hat sie auf sich geladen. ... Jehova selbst hat unser aller Vergehung i h n treffen lassen. Er wurde hart bedrängt, und er ließ sich niederdrücken ... Denn er wurde abgetrennt vom Lande der Lebenden. ... Wenn du [der einzelne] seine Seele als ein Schuldopfer stellen wirst, wird er [der Messias] seine Nachkommen sehen [oder wird auf diese Weise Nachkommen haben], er wird seine Tage verlängern, und in seiner Hand wird das gelingen, woran Jehova Gefallen hat“ (Jes. 53:3-12).
11. Welche wunderbare Belohnung empfing Christus Jesus schließlich von Jehova?
11 Unser Überblick über den Weg, den Christus unter Aufbringung solch großer Kosten ging, wäre nicht vollständig, wenn wir nicht erwähnen würden, was er dadurch erlangte. Schon bevor Jesaja die obigen Worte niederschrieb, war er dazu inspiriert worden, über den kommenden Messias folgende Worte Gottes aufzuzeichnen: „Siehe! Mein Knecht wird mit Einsicht handeln. Er wird hochgestellt sein und wird gewißlich erhoben und sehr erhöht sein“ (Jes. 52:13). An die Christen in Philippi schrieb Paulus später über diesen Messias: „Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge ... und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil. 2:9-11). Nachdem Jesus die Bedingungen für die Jüngerschaft dargelegt hatte, sprach er ebenfalls von dieser künftigen Verherrlichung, indem er sagte: „Es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er einem jeden gemäß seiner Handlungsweise vergelten“ (Matth. 16:27). Paulus sprach von Jehovas „Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen“. Diese Verwaltung oder Verfahrensweise beobachten wir bei Jehovas christlichen Zeugen heute noch, nach neunzehnhundert Jahren (Eph. 1:9, 10).
DIE NÖTIGEN SCHRITTE
12. (a) Wie sind viele, die Jesus als Erlöser angenommen haben, eingestellt? (b) Wovon sollten wir uns in dieser Hinsicht ausschließlich leiten lassen?
12 Gehörst du Jesus und Jehova, seinem Vater? Als ein Glied der Menschheitsfamilie, die durch das Loskaufsopfer Christi erkauft worden ist, bist du ihr Eigentum (1. Tim. 2:5, 6). Du magst dies jedoch nicht zugeben. Es sind verhältnismäßig wenige, die dies zugeben. Viele, die einer Kirche der Christenheit angehören, sagen zwar, sie würden den Herrn Jesus als ihren Erlöser anerkennen. Sie tun aber weiter nichts, als daß sie hin und wieder in die Kirche gehen und die Kirche finanziell unterstützen. Sie halten sich vielleicht an gewisse Anstandsregeln, gehorchen der Obrigkeit und haben ein gutes Verhältnis zu ihren Mitmenschen. Sie sind aber Jehova und Christus Jesus nicht ergeben und sind nicht in ein bestimmtes Verhältnis zu ihnen getreten. Hast du dies getan? Gottes Wort zeigt, wie man dies Schritt für Schritt tun kann und tun sollte.
13. (a) Was sollte man als erstes erkennen, und wie sollte man dies zum Ausdruck bringen? (b) Welchen weiteren Schritt muß man tun, und wie gibt man dies zu erkennen?
13 Als erstes sollte man erkennen, daß man als ein Glied der Menschheitsfamilie von Natur unvollkommen und mit Sünde behaftet ist. Du hast Sünde und Tod ererbt. Du kannst dich selbst nicht aus diesem Zustand befreien, und auch kein anderer Mensch kann dies tun. Wie bereits erwähnt, erfahren wir jedoch aus Gottes Wort, daß er, der einzige Quell des Lebens, durch seinen Sohn dafür gesorgt hat, daß wir mit ihm versöhnt werden können. Wenn du seiner Einladung folgst, kannst du gerettet werden und ewiges Leben erlangen. Nachdem du dies erkannt hast, solltest du, veranlaßt durch dein Gewissen, die ersten beiden Schritte unternehmen. Du solltest über das, was du getan hast, als du noch den Weg der Welt gingst, echte Reue empfinden, du solltest es aufrichtig bedauern. Du magst zwar nichts getan haben, was als Verbrechen bezeichnet werden könnte, hast dich aber damit zufriedengegeben, nach deinem Gutdünken zu leben, ohne dich weiter um Gottes Forderungen und Maßstäbe zu kümmern. Sofern du religiös beeinflußt warst, hast du nun vielleicht gemerkt, daß du in Wirklichkeit durch die falsche Religion irregeführt wurdest. Du erkennst also, daß außer dem Schritt der Reue auch der Schritt der Bekehrung erforderlich ist. Mit anderen Worten, du mußt dich vollständig ändern und dem Weg der Welt den Rücken kehren. Petrus sagte zu den damaligen Juden: „Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten.“ „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden“ (Apg. 2:40; 3:19).
14. Wie sollte es uns berühren, wenn wir erfahren, wie Gott die gegenwärtige Weltlage beurteilt?
14 Wenn wir bedenken, wie Gott das gegenwärtige System der Dinge beurteilt, das „aufgespart [ist] für das Feuer und ... aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“, ist es bestimmt notwendig und vernünftig, diese beiden Schritte zu tun (2. Petr. 3:7). Es sollte aber noch ein dritter Schritt unternommen werden, der ebenso vernünftig ist und sich eigentlich zwangsläufig aus den anderen beiden ergibt. Dabei spielt auch das Gewissen eine wichtige Rolle. Als du dich noch auf dem Weg des Todes befandest und noch ein Sklave der Sünde warst, dem der Tod in Aussicht stand, hattest du kein gutes Gewissen gegenüber Gott. Nachdem du nun aber erfahren und erkannt hast, welch hohen Preis Gott und sein geliebter Sohn bezahlt haben, um es dir zu ermöglichen, mit ihnen versöhnt zu werden, siehst du dich in einem ganz anderen Licht (Röm. 6:16; 5:6-8; 1. Joh. 4:9).
15. (a) Welchen wichtigen Entschluß sollte man dann fassen, und wozu sollte dieser Entschluß einen veranlassen? (b) Wessen Jünger wird man dadurch, und von wem angenommen zu werden, kann man die Gewißheit haben?
15 Du hast nun vor allem den Wunsch, nicht nur von Gott gesegnet zu werden, sondern auch mit einem reinen Gewissen in ein vertrautes Verhältnis zu ihm zu gelangen und dieses Verhältnis aufrechtzuerhalten. Du faßt den Entschluß, ihm aufrichtig und mit ganzer Seele ergeben zu sein. Bei diesem Entschluß wirken der Verstand und das Herz mit. Das ist der Schritt der Hingabe. Du teilst Gott in einem inbrünstigen Gebet, das du durch Jesus Christus an ihn richtest, deinen Entschluß mit und bittest ihn, dich unter seinen Bedingungen anzunehmen. Da du im Vertrauen auf das Verdienst des Opfers Christi zu ihm kommst, kannst du die Gewißheit haben, daß er dich annimmt. Das bedeutet auch, daß du ein Jünger, ein Fußstapfennachfolger, Jesu Christi wirst. Da Jesus Christus wie sein Vater ist, kannst du überzeugt sein, daß auch er dich freudig annimmt. Wenn du über all das nachdenkst, wirst du dir bewußt werden, daß zu deinem Herzensentschluß noch etwas hinzukommen sollte (Jes. 55:7; Matth. 11:28-30).
16. (a) Durch welches Symbol gab Jesus zu erkennen, daß er sich Gott darstellte, um dessen Willen, ihn als Menschen betreffend, zu tun? (b) Inwiefern ist dies ein Beispiel für uns? Worin besteht jedoch ein Unterschied?
16 Petrus schrieb, daß ‘Christus uns ein Beispiel hinterlassen hat, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen’ (1. Petr. 2:21). Der erste sichtbare Schritt, den Jesus unternahm, als er wußte, daß Gottes Zeit dafür gekommen war, bestand darin, daß er sich von Johannes dem Täufer taufen ließ. Seine Taufe war ein Symbol dafür, daß er sich Gott darstellte, um dessen Willen zu tun, wie dies in Psalm 40:6-8 über ihn vorhergesagt worden war. (Siehe ferner Hebräer 10:5-10.) Jesus hatte keine Sünden, die er hätte bereuen müssen. Er hatte ein gutes Gewissen gegenüber Gott. In deinem Fall ist der Schritt der Taufe jedoch ein sichtbares und öffentliches Symbol deiner Hingabe und deines Entschlusses, Gottes Willen zu tun, und da du ein Sklave der Sünde gewesen bist, ist die Taufe auch „die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen“. Obwohl du immer noch unvollkommen bist, ‘stellst du jetzt deine Glieder als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit dar’ (1. Petr. 3:21 bis 4:3; Röm. 6:19).
17. Wie sollte man im Hinblick auf 2. Korinther 5:14, 15 die erwähnten Schritte betrachten?
17 Wenn du dies alles im richtigen Licht betrachtest, solltest du dich aus Liebe zu Gott und aus Dankbarkeit für seine liebevolle Vorkehrung und seine freundliche Einladung gedrängt fühlen, diese Schritte zu tun. Du wirst nicht dazu gezwungen und auch nicht unter Druck gesetzt. Du solltest dies vielmehr als ein großes Vorrecht betrachten (2. Kor. 5:14, 15).
EIN GROSSES VORRECHT
18. (a) Wie zeigte Jesus, daß sein in Johannes 13:34 erwähntes Gebot ein neues Gebot war? (b) Warum ist es ein wunderbares Vorrecht, den gleichen Weg zu gehen wie Jesus?
18 Das zweite der beiden großen Gebote, die den Israeliten gegeben wurden, lautete, wie Jesus es zusammengefaßt wiedergab: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matth. 22:39). Zu seinen Jüngern sagte er aber: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so, wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt.“ Am gleichen Abend sagte er etwas später: „Niemand hat größere Liebe als die, daß einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe“ (Joh. 13:34; 15:13). Gerade das tat Jesus. Er verleugnete sich selbst oder gab sich selbst auf. Er suchte nicht, sich seine Seele zu erhalten oder sie zu retten. Er forderte seine Nachfolger auf, ebenso zu handeln. Warum? Weil sich Gott vorgenommen hatte, den Menschen während der Zeit, in der er das Böse zuließ, Gelegenheit zu geben, seiner Aufforderung nachzukommen: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Wie der Fall Hiobs zeigt, höhnte Satan Jehova, indem er behauptete, niemand würde an seiner Lauterkeit gegenüber Gott festhalten, wenn es ihm nichts einbringen würde (Hiob 1:9-11; 2:3-5). Mit anderen Worten, niemand wäre bereit, sich aus Liebe zu Gott selbst zu verleugnen. Jesus war sich der Sachlage völlig bewußt und nahm deshalb die Gelegenheit, diesen Weg zu gehen, bereitwillig und freudig wahr, und bis zum heutigen Tag schlagen alle, die bereit sind, seine Jünger zu werden, einen ähnlichen Weg ein. Ist es nicht ein wunderbares Vorrecht, einen Anteil — wenn auch nur einen geringen — an der Rechtfertigung des Namens Jehovas zu haben? Ja, wir haben das Vorrecht, etwas dazu beizutragen, daß Gott seinem Widersacher und Verhöhner eine eindrucksvolle und vollständige Antwort geben kann.
19. Welches Vorrecht haben wir alle in der heutigen Zeit, und was werden wir auch später tun müssen?
19 Alle Jünger Christi — ob sie nun die Hoffnung haben, in Verbindung mit Gottes Königreich im Himmel oder auf der Erde zu leben — haben das Vorrecht, während der letzten Tage der Zulassung des Bösen einen „Marterpfahl“ zu tragen. Auch nach der „großen Drangsal“ wird es Menschen geben, die sich Gott aus dem gleichen Beweggrund, nämlich aus Liebe, hingeben, nur werden sie es dann unter anderen Verhältnissen tun. Man wird Jehova immer noch mit ganzer Seele ergeben sein müssen, aber es wird nicht mehr nötig sein, einen Marterpfahl zu tragen (Jes. 25:8).
20. (a) Wie wird die Streitfrage um das Eigentumsrecht tatsächlich geklärt? (b) Welchen Standpunkt nehmen alle wahren Christen in der Frage, ob Jehova des Eigentumsrechts würdig ist, ein?
20 Wir sehen also, wie die bereits gesicherte Klärung der Streitfrage um das Eigentumsrecht vor sich gehen wird. Die tatsächliche Klärung der Streitfrage wird nach der „großen Drangsal“ zu erkennen sein, wenn Satan und seine Dämonen in den Abgrund geworfen sein werden. Sie wird für alle Ewigkeit geklärt, wenn Satan und seine Dämonen samt ihren Unterstützern für immer vernichtet werden. Daß aber Jehova des Eigentumsrechts würdig ist, haben die wahren Jünger Christi und Christus Jesus selbst bereits hinreichend bewiesen, indem sie Jehova freudig als den höchsten Herrscher anerkannt haben und jede Gelegenheit, sich von ihm unabhängig zu machen, entschieden ablehnen würden.
21. Welches begeisternde Werk liegt vor uns, und welche herrliche Aussicht haben wir?
21 Während der Tausendjahrherrschaft des Königreiches wird die Würdigkeit Jehovas weder auf organisierte Weise noch auf längere Zeit in Frage gezogen werden. Es wird eine Freude sein, das gewaltige Werk durchzuführen, durch das die unheilvollen und verderblichen Folgen der sechstausendjährigen Herrschaft der Sünde allmählich aufgehoben werden. Und was geschieht, wenn dieses Werk vollendet ist? Paulus schrieb: „Als nächstes das Ende, wenn er [Christus] seinem Gott und Vater das Königreich übergibt, wenn er Regierungen von aller Art und alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat. ... dann wird sich auch der Sohn selbst dem Einen unterwerfen, der ihm alle Dinge unterworfen hat, so daß Gott allem alles sei“ (1. Kor. 15:24-28). Wenn die ganze Menschheit vereinigt sein wird, wird Christus in Anerkennung der Tatsache, daß die ganze Schöpfung in Wirklichkeit Jehova gehört, das Königreich seinem Vater übergeben. Diese Aussicht spornt uns an, jetzt in das himmlische Lied einzustimmen: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen“ (Offb. 4:11).
22. Wie kann und wie sollte die Frage: „Wem gehörst du?“ beantwortet werden?
22 Wem gehörst du? Bist du der liebevollen Einladung, dich Gott hinzugeben, um seinen Willen zu tun, wie er in seinem Wort dargelegt wird, gefolgt? Wenn nicht, läßt du dich vielleicht durch selbstsüchtige Überlegungen oder Wünsche davon abhalten? Dann möchten wir dich ‘an Christi Statt bitten: Werde versöhnt mit Gott.’ Zeige, daß du ihm gehörst. Bemühe dich, in ein vertrautes Verhältnis zu ihm zu gelangen, und erfreue dich der innigen Freundschaft mit ihm. Genieße das Bewußtsein, ihm zu gehören, indem du ihn zu deinem Gott machst und dich seinem ihm ergebenen Volk anschließt (2. Kor. 5:20; Micha 4:5; Joh. 15:15; Offb. 21:3).