Freundschaft pflegen mit Gott
„Dort werden die sein, die die Herrlichkeit Jehovas, die Pracht unseres Gottes, sehen werden. ... Er selbst wird kommen und euch retten.“ — Jes. 35:2, 4.
1. Warum sollten wir mit Gott Freundschaft pflegen?
FREUNDSCHAFT mit Gott oder Freundschaft mit der Welt — wofür entscheidest du dich? Wenn du das Leben liebst, wirst du dich für die Freundschaft mit Gott entscheiden, denn er ist der Quell des Lebens, das böse System dieser Welt dagegen ist mit Gott verfeindet und wird bald vergehen. (Jak. 4:4; 1. Joh. 2:15-17) Die Freundschaft mit Gott sollte uns ebensosehr am Herzen liegen, wie dies bei Abraham der Fall war. „Sein Glaube [wirkte] mit seinen Werken zusammen ..., und durch seine Werke wurde sein Glaube vollkommen gemacht, und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: ,Abraham setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet‘, und er wurde ,Freund Jehovas‘ genannt.“ (Jak. 2:22, 23) Auch du kannst ein Freund Jehovas werden.
2. (a) Was wird die Freundschaft mit Gott für den Menschen auf der Erde bedeuten? (b) Was wird das Schönste an dem wiederhergestellten Paradies sein?
2 Was wird die Freundschaft mit Gott für die bedeuten, die sie sich erwählen? Für den Menschen auf der Erde wird es Leben in dem wiederhergestellten und über die ganze Erde ausgebreiteten Paradies bedeuten. Selbst „die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran“. (Jes. 35:1; Offb. 21:3, 4) Der Mensch wird sich dann der ihm von Gott anvertrauten Reichtümer dieser paradiesischen Erde erfreuen, ohne unter den Klassenunterschieden, dem Haß, den Kriegen und der Gewinnsucht der Geschäftswelt leiden zu müssen, unter denen die seufzende Menschheit heute leidet. (Ps. 115:16; Micha 4:1) Heißt das, daß die Menschheit in einer rein materialistischen Gesellschaftsordnung leben wird? Keineswegs! Denn das Schönste an diesem Paradies werden dessen geistige Aspekte sein. Die hervorragenden Wiederherstellungsprophezeiungen der Bibel, zu denen auch die in Jesaja, Kapitel 2, 9, 35, 65 und 66 gehören, erfüllen sich vor allem in geistigem Sinne. Ja gerade dadurch, daß der Überrest der „kleinen Herde“ der wahren Christen in unserer Zeit in sein geistiges „Land“, in das Freundschaftsverhältnis zu Gott, zurückgebracht worden ist, erhalten die „anderen Schafe“ die Möglichkeit, ebenfalls in dieses geistige Paradies und später schließlich in das erdenweite Paradies zu gelangen. — Jes. 66:8-14; Joh. 10:16.
3. In welcher Beziehung steht der Mensch über dem Tier?
3 Im Gegensatz zu den Tieren, die zum Teil schon im ursprünglichen irdischen Paradies ihr Leben beendeten, sollte der Mensch auch in einem geistigen Paradies leben; er sollte in einem vertrauten Verhältnis zu Jehova Gott, dem großen Geist, stehen. Deshalb schuf Gott den Menschen mit einem Sinn für moralische Werte. In 1. Mose 1:27 heißt es: „Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie.“ Dieses Bild konnte nichts Fleischliches, Materielles, sein, denn Gott ist Geist. Doch Gott pflanzte dem ersten Menschenpaar dieselben lobenswerten Eigenschaften ein, die er selbst in einem wunderbar ausgeglichenen Maße aufweist. (1. Joh. 4:11, 12; Phil. 4:8) Da der vollkommene Mensch ein geistiggesinntes Geschöpf mit einem Sittlichkeitsempfinden war, verfügte er über die Fähigkeiten, die erforderlich waren, um sich die ganze Erde zu unterwerfen und sie zu einem Paradies zu machen, das in jeder Hinsicht die Herrlichkeit des geistigen Reiches Jehovas widergespiegelt hätte. — Jes. 11:6-9.
4, 5. (a) Wie wirkte sich die Auflehnung des Menschen aus? (b) Wofür sorgte Jehova dann in seiner Liebe, und welches Opfer erforderte dies?
4 Doch dann kam es leider zur Auflehnung. Der Mensch büßte die Freundschaft mit Gott ein. Vorbei war es mit seinem geistigen Paradies, und Jehova vertrieb ihn zu Recht aus dem Edenparadies. Doch dann zeigte sich die Herrlichkeit der Weisheit Jehovas auf eine wunderbare Weise. Obwohl seine gerechten Augen nicht mit Wohlgefallen auf die Mängel und die Verkehrtheit der ungehorsamen Menschen blicken konnten, sorgte er dafür, daß diejenigen, die an ihn glaubten, wieder in das vertraute Freundschaftsverhältnis zu ihm gelangen konnten. Wie? Indem er in seiner Liebe seinen Sohn dahingab. — 1. Mose 3:17-19, 23; Hab. 1:12, 13; 5. Mose 32:3, 4.
5 Der Vater brachte ein großzügiges Opfer, als er seinen geliebten Sohn auf die Erde sandte, wo dieser schließlich beschimpft, angespien, gefoltert und unter der Anklage getötet wurde, den Gott gelästert zu haben, dem er doch so loyal ergeben war. Für den Sohn selbst war es ein schweres Opfer, diese schimpfliche Behandlung zu ertragen: ausgerechnet von denen verworfen und ausgestoßen zu werden, die zu retten er bereit war, indem er für sie sogar seine Seele im Tod dahingab. Bestimmt ‘hat niemand größere Liebe’ als die, die er bewies. (Joh. 15:13) Ja, die loyale Liebe des Vaters und des Sohnes ist für uns ein vortreffliches Beispiel. Je mehr wir diese hervorragende Liebe kennenlernen, desto größer sollte unser Wunsch sein, die Gemeinschaft der wahren Christenversammlung zu genießen, in der diese Liebe vorherrscht und „ein vollkommenes Band der Einheit“ bildet. — Kol. 3:14.
6. Was schrieb der Apostel Johannes über die Liebe?
6 Als ein reifer Christ, der im geistigen Paradies der Versammlung des ersten Jahrhunderts lebte, schätzte der Apostel Johannes diese Eigenschaft, die Liebe, sehr. Darum sind sein Evangelium und seine drei Briefe von einer glühenden und dankbaren Liebe durchdrungen. Als vertrautester Gefährte Jesu und als Freund Gottes berichtet er unter Inspiration gewissenhaft, was Jesus über die Liebe sagte, wozu auch das herzergreifende Gebet gehörte, das Jesus in der letzten Nacht, in der er mit seinen Jüngern zusammen war, sprach: „Gerechter Vater, die Welt hat dich in der Tat nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen.“ — Joh. 17:25, 26.
7. Warum und wie muß die Liebe gepflegt werden?
7 Welch wunderbare Gemeinschaft! Diese Liebe und diese Freundschaft mit Gott und mit Jesus ist etwas, was gepflegt, ja was wie ein Garten gehegt werden muß, denn solange wir unvollkommene Menschen sind, wird immer wieder Unkraut in uns Wurzel schlagen. Dieses Unkraut muß ausgerissen werden, damit es nicht verhindert, daß dem guten Herzensboden die zeitgemäße Nahrung aus Gottes Wort zugeführt wird. Wie könnten wir dies besser tun als dadurch, daß wir die Gemeinschaft mit Gottes Volk als etwas vom Wichtigsten im Leben betrachten! Dann haben wir Gott zum Freund, und wir können sagen: „Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat.“ — 1. Joh. 4:19; 1. Petr. 4:1-3; Ps. 84:10; 149:1.
EINE KÖNIGREICHSHERRSCHAFT DER LIEBE
8. Welches Königreich hat stets über wahre Christen geherrscht?
8 Von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an hat Jesus als König über seine Gott hingegebenen, geistgezeugten Nachfolger auf der Erde geherrscht. In Kolosser 1:13, 14 heißt es: „Er [Jehova] hat uns von der Gewalt der Finsternis befreit und uns in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt, durch den wir unsere Erlösung durch Loskauf haben, die Vergebung unserer Sünden.“ Dieses Königreich ist eine tatsächliche Regierung, die über wahre Christen herrscht. Darum schreibt Paulus unmittelbar vor den obenerwähnten Worten, er bete darum, daß sie ‘mit der genauen Erkenntnis des Willens Gottes erfüllt würden, damit sie Jehovas würdig wandelten, um ihm völlig zu gefallen, während sie fortfahren würden, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen’ (V. 9, 10). Bei dieser Königreichsherrschaft spielen nicht materielle Dinge, sondern geistige Werte die wichtigste Rolle. „Denn das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude mit heiligem Geist.“ — Röm. 14:17.
9. Seit wann und wie wird die Königreichsherrschaft ausgedehnt?
9 Gottes Königreichsherrschaft soll sich aber nicht nur auf die Christenversammlung beschränken. Im Jahre 1914 erfüllten sich mitten in dem Krieg, den die weltlichen Nationen damals führten, überraschend die prophetischen Worte der Bibel, indem „das Königreich der Welt“ zu Recht das Königreich Christi wurde. Die Zeit rückt nun immer näher, in der Christus ‘die verderben wird, die die Erde verderben’. (Offb. 11:15-18) Zunächst aber ging Jesus, der regierende König, daran, seine wahren Nachfolger, die gesalbten Christen, zu versammeln und unter ihnen das geistige Paradies, das unter den Christen des ersten Jahrhunderts bestanden hatte, wiederherzustellen. Alles deutet darauf hin, daß dieses Versammeln seit dem Jahre 1919 im Gange ist. Doch besonders seit dem Jahre 1935 erstreckt sich die Freundschaft Jehovas und seines Sohnes auch auf ‘eine große Volksmenge aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, die kein Mensch zu zählen vermag’ und die ihre Rettung ebenfalls Gott und dem Lamme, Christus Jesus, zuschreibt. Auch diese Menschen freuen sich über die Vorrechte, die sie in dem geistigen Paradies genießen, und über die Aussicht, die kurz bevorstehende „große Drangsal“ zu überleben und sich an der Wiederherstellung des weltweiten Paradieses zu beteiligen. — Offb. 7:9, 10, 13-17; Jes. 26:20, 21; 65:17-25.
10. Wie haben in den letzten Jahren viele ihre Lebensweise geändert?
10 Das bevorstehende irdische Paradies wird stets die Herrlichkeit des geistigen Paradieses widerspiegeln. Viele haben, nachdem sie diese geistigen Dinge richtig erkannten, eingesehen, daß sie ihre Lebensweise ändern mußten. Das bedeutete, daß sie ihre frühere, fruchtlose Lebensweise bereuten, daß sie umkehrten, sich Gott durch Christus hingaben und taufen ließen. (Apg. 17:29-31) Dadurch, daß sie jetzt ihr Leben neugestalten, bereiten sie sich für das Leben auf der paradiesischen Erde vor. Allein in den letzten drei Jahren haben sich in der ganzen Welt 477 124 Personen Jehovas Zeugen angeschlossen und sich im Wasser taufen lassen. Und es kommen immer noch mehr! Ja viele unterstellen sich mit Freuden der Königreichsherrschaft Christi und sagen: „Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“ — Jes. 2:3; Sach. 8:23.
IM GLAUBEN WACHSEN
11, 12. Wie können Neugetaufte bewirken, daß ihr Glaube ständig wächst?
11 Welche Freude ist es doch, zu sehen, wie der Glaube dieser Hunderttausende neugetaufter Christen und unzähliger anderer ständig wächst! Wie Paulus über die neugegründete Versammlung in Thessalonich, so sagen auch wir heute über diese vielen neuen Gläubigen: „Wir sind verpflichtet, Gott für euch allezeit Dank zu sagen, Brüder, da es sich ziemt, denn euer Glaube wächst überaus, und die Liebe eines jeden und euer aller zueinander nimmt zu.“ (2. Thess. 1:3) Selbst als diese Versammlung noch in den Kinderschuhen steckte, vermochte sie schon vielen schweren Prüfungen standzuhalten. Warum? Weil ihre Glieder eine innige Liebe zueinander hatten und ‘ihr Glaube überaus wuchs’, da sie eifrig studierten und regelmäßig zusammenkamen. Deshalb wurden sie „des Königreiches Gottes würdig erachtet“ (V. 4, 5).
12 Möchtest du heute eines Platzes im Herrschaftsgebiet des Königreiches Gottes „würdig erachtet“ werden? Dann sei darauf bedacht, daß dein Glaube wie der Glaube der Thessalonicher ‘überaus wächst’. Nach der Taufe solltest du noch mehr den Wunsch haben, den biblischen Lehren zu folgen. Durch das ständige Studium des Wortes Gottes sollte dieses immer mehr zu deinem geistigen Eigentum werden und dich veranlassen, entsprechend zu handeln. Jesus sagte: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ (Joh. 15:14) Das bedeutet, daß wir dann auch Freunde Jehovas sind. Es bedeutet, gottfeindliche, weltliche Methoden und Gewohnheiten aufzugeben und wie Jesus Gerechtigkeit zu lieben und das Böse zu hassen sowie ständig bemüht zu sein, die neue, christliche Persönlichkeit anzuziehen. — Ps. 45:7; Eph. 4:23, 24.
13. Was ist erforderlich, um Wertschätzung für geistige Dinge zu entwickeln?
13 Wie Jesus, so müssen auch wir in Wort und Tat loyal für Jehovas Souveränität eintreten und unser unvergleichliches Vorrecht, christliche Zeugen Jehovas zu sein, sehr schätzen. (Joh. 17:4, 6, 11, 12, 26) In unserem Predigtdienst spornen wir andere an, den Wachtturm zu lesen. Wir sagen ihnen, sie würden ihn benötigen, und so ist es auch! Wir benötigen ihn aber ebenso! Er hilft uns sehr, eine auf Gottes Wort gegründete Wertschätzung für geistige Dinge zu entwickeln und dadurch unsere Freundschaft mit Gott und Christus zu bewahren. (Joh. 8:31, 32) Paulus ermahnte Timotheus mit den Worten: „Sinne über diese Dinge nach; gehe darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kund werde.“ (1. Tim. 4:15) Wir müssen dies ebenfalls tun. Das setzt voraus, daß wir eifrig darauf bedacht sind, mit der Versammlung zusammenzukommen. Die Christenversammlung ist heute durch ihre „älteren Männer“ sehr an unserem Fortschritt interessiert, und sie fördert ‘unsere Glaubensfreudigkeit, damit unser Frohlocken in Christus Jesus überströme’. Darin besteht der Lohn für regelmäßiges Zusammenkommen und eifriges Studium. — Phil. 1:25, 26; Ps. 1:1-3; Hebr. 2:1; Joh. 15:7-11.
14. Wie sollte sich das Studium des Wachtturms auf uns auswirken?
14 Ja, wir sollten sehr dankbar sein für die vortreffliche geistige Speise, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ durch den Wachtturm nun schon vierundneunzig Jahre austeilt. (Matth. 24:45-47) Wenn wir diese Speise in Gemeinschaft mit anderen bei den christlichen Zusammenkünften in uns aufnehmen, wächst unsere Dankbarkeit für unsere Freundschaft mit Gott. Wir werden „glühend im Geiste“, und das zeigt sich auf wunderbare Weise in unserem Gottesdienst. Unsere Begeisterung für die herrlichen Wahrheiten, die uns Jehova durch seinen Kanal zukommen läßt, beeindruckt aufrichtiggesinnte Menschen. Sie beginnen, sich zu fragen, was wir haben, das sie nicht haben. Es ist Gottes Geist, den wir durch ein Verständnis der biblischen Wahrheit empfangen, und unser Glaube, gepaart mit Liebe. Die „Fettspeisen“ oder „Süßigkeiten“ — die gesunde Speise aus Gottes Wort, die wir in Gemeinschaft mit anderen genießen — erwecken in uns die Freude und die Begeisterung, die eine solch große Überzeugungskraft haben, wenn wir anderen die Wahrheit empfehlen. — Röm. 12:11; Neh. 8:10; Apg. 4:13.
15. (a) Worum sollten wir beten? (b) Wie beweisen wir, daß wir in Übereinstimmung mit diesen Gebeten handeln?
15 Während wir uns aber ‘in dieser herrlichen Hoffnung freuen’, müssen wir auch ‘im Gebet beharren’. (Röm. 12:12; 1. Thess. 5:17) Wie Salomo, so sollten auch wir um „Weisheit und Erkenntnis“ bitten, damit wir Jehovas geistiges Paradies richtig schätzenlernen. (2. Chron. 1:7-12) In Übereinstimmung mit diesen Gebeten sollten wir uns auch regelmäßig für das persönliche Studium und für das Familienstudium Zeit nehmen sowie für die Vorbereitung auf die Zusammenkünfte der Versammlung. Durch entsprechende Planung können wir in unserer Umgebung für das Studium günstige Voraussetzungen schaffen. Wir können wie der Psalmist (Ps. 19:14) beten: „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens angenehm werden vor dir, o Jehova, mein FELS und mein Erlöser.“ Durch unsere eifrige Beteiligung an den Zusammenkünften der Versammlung können wir beweisen, daß wir die Worte des Psalmisten zu unseren Worten gemacht haben: „Glücklich sind ..., die im Gesetz Jehovas wandeln. Wie liebe ich doch dein Gesetz! Den ganzen Tag befasse ich mich damit.“ — Ps. 119:1, 97.
UNSER GEISTESLEBEN FÖRDERN
16. Die Erfüllung welcher Prophezeiungen und welche theokratische Anordnung sind ein besonderer Grund zur Freude?
16 Unsere Dankbarkeit und Wertschätzung für Jehovas Güte vertieft sich immer mehr, je länger wir mit seiner Organisation verbunden sind. Durch seinen Kanal erhalten wir immer mehr Licht über das Königreich und dessen Verhältnis zur Christenversammlung auf der Erde. Es ist bestimmt begeisternd festzustellen, daß die Erfüllung der biblischen Prophezeiungen durch die Weltereignisse so weit fortgeschritten ist, daß die „zehn Hörner“ des im 17. Kapitel der Offenbarung beschriebenen „wilden Tieres“ (die UNO) bereit sind, jeden Moment die babylonische Religion zu stürzen. Aber noch begeisternder ist die Erfüllung der Prophezeiungen, aus denen hervorgeht, daß Jehova die „heilige Stätte“, vertreten durch die Christenversammlung, „in ihren rechten Zustand“ bringt, um sie darauf vorzubereiten, die „Zeit der Bedrängnis“ zu überleben, die eine Zeit sein wird, „wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit“. (Dan. 8:14; 12:1) Wie sehr freuen wir uns doch über Jehovas Anordnung, nach der „ältere Männer“ die Herde liebevoll hüten sollen! Und wie sehr sollte uns daran gelegen sein, daß auch unser Herz im „rechten Zustand“ ist, damit wir mit der theokratischen Organisation überleben! — Apg. 20:28; Jes. 60:17; 65:13, 14.
17, 18. (a) Welche weisen Belehrungen läßt Jehova seinem Volk zukommen? (b) Warum gibt es in den Familien wahrer Christen keine Generationenkluft?
17 Seiner Verheißung getreu, kommt Jehova als Freund, um ‘uns zu retten’. Seine Macht zu retten zeigt sich heute schon in seinen liebevollen Vorkehrungen, die er zum Schutz aller getroffen hat, die mit der Christenversammlung verbunden sind. Denken wir zum Beispiel an die vielen weisen Ratschläge, die Familien durch den Wachtturm erhalten. In den Jahren 1970 und 1971 erschienen für die Eltern Artikel, die besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt waren. In letzter Zeit erhielten Jugendliche vortreffliche Belehrung über das, was junge Leute wissen möchten und was ihnen helfen kann. Ist es nicht wunderbar, daß unsere Jugendlichen in einem Zeitalter, in dem es unter der weltlichen Jugend gärt und brodelt, solch vernünftige Ratschläge erhalten, deren Befolgung ihnen ewiges Leben einbringt? — 1. Tim. 4:12; Spr. 3:1-4.
18 Auch die ältere Generation — selbst Urgroßeltern — wird durch den Wachtturm und durch ähnliche Publikationen vortrefflich ermuntert und unterstützt. Die Welt beklagt sich über die Kluft zwischen den Generationen; in einer Familie, die in der biblischen Wahrheit fest gegründet ist, gibt es keine solche Kluft. (Spr. 23:22-25) Die Kinder wissen, daß sie sich darauf verlassen können, daß ihre Gott hingegebenen Eltern an ihnen interessiert sind und sich liebevoll um sie kümmern. Die älteren Familienglieder wissen, daß die Liebe und das Interesse ihrer Angehörigen ihnen gegenüber nicht nachlassen wird. Eltern, die ihre Kinder in der Gerechtigkeit erziehen, werden von diesen geachtet; gleichzeitig erfreuen sie sich auch der Gemeinschaft mit ihren eigenen Eltern. Es gibt in dieser theokratischen Einrichtung Jehovas keine Generationenkluft. — Kol. 3:15-24; 5. Mose 31:12.
19. Wo findet man heute echte Freude und wahre Befriedigung?
19 Ja, in der Gemeinschaft mit der Christenversammlung und im Familienkreis können wir alle unser Geistesleben fördern. Wir können deshalb ebenso glücklich sein wie David, der sagte: „Ich freute mich, als sie zu mir sprachen: ,Zum Hause Jehovas laßt uns gehen.‘“ (Ps. 122:1) Ja, in der Gemeinschaft mit Jehovas internationaler Familie findet man Freude und Befriedigung. Diese Gemeinschaft und das gläubige Vertrauen auf Jehova bewirken innere Ruhe und Herzensfrieden in einer unruhigen Welt. (Ps. 84:4; Phil. 4:6, 7) Wenn wir jetzt auf unseren Umgang achten, werden wir nicht nur in dem heutigen geistigen Paradies bleiben, sondern wir haben dann auch die Aussicht, in dem künftigen erdenweiten Paradies für immer Gottes Freunde zu sein.
ANDEREN HELFEN, FREUNDE GOTTES ZU WERDEN
20. Welches wichtige Werk muß heute (a) innerhalb der Versammlung und (b) außerhalb der Versammlung durchgeführt werden?
20 Aus Jesajas Prophezeiung (35:3, 4) geht hervor, daß Gottes Diener ein Werk durchführen müssen: „Stärkt die schwachen Hände, und festigt die Knie, die wanken. Sagt zu denen, die ängstlichen Herzens sind: ,Seid stark. Fürchtet euch nicht. Seht, euer eigener Gott wird mit Rache selbst kommen, ja Gott mit Vergeltung. Er selbst wird kommen und euch retten.‘“ Gewissenhafte Aufseher, die ‘hinreichend befähigt sind, andere zu lehren’, besuchen die Familien, die physisch und die geistig Kranken sowie andere innerhalb der Versammlung Gottes persönlich und lehren auch mit Liebe und Geduld in den Zusammenkünften der Versammlung. (2. Tim. 2:2) Darüber hinaus müssen Neuinteressierte, die wegen der Abscheulichkeiten seufzen, die sie in der Christenheit und im ganzen Weltreich der falschen Religion beobachten, gestärkt werden, indem ihnen die Erkenntnis über Gottes bevorstehende Rache an den Bösen und die Hoffnung auf Rettung vermittelt wird. (Hes. 9:4-6; 34:15, 16) Deshalb wird heute in der ganzen Welt ein großes Schulungswerk durchgeführt. Im Rahmen dieses Werkes wurden im Jahre 1972 durchschnittlich jede Woche 1 269 277 Heimbibelstudien durchgeführt.
21. Welche biblische Einladung ergeht heute an alle, die nach Wahrheit dürsten?
21 Ziehst du aus diesem großen biblischen Erziehungsfeldzug Nutzen? Wenn nicht, dann laden wir dich herzlich ein, die Zusammenkünfte im Königreichssaal der Zeugen Jehovas an deinem Wohnort zu besuchen. „Heda, all ihr Durstigen! Kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und eßt! Ja kommt her, kauft Wein und Milch sogar ohne Geld und ohne Kaufpreis. ... Hört mir aufmerksam zu, und eßt, was gut ist, und an Fettigkeit finde eure Seele ihre Wonne. Neigt euer Ohr, und kommt zu mir. Höret, und eure Seele wird am Leben bleiben.“ — Jes. 55:1-3; Offb. 22:17.
22. Woran werden wir als Freunde Gottes und als Freunde Jesu erkannt?
22 Als Jesus auf der Erde war, führte er ein produktives Predigtwerk durch. Er sagte aber, daß jemand, der Glauben an ihn ausübe, noch größere Werke tun werde. (Joh. 14:12) Heute führen diejenigen, die Glauben haben wie Abraham, der Freund Gottes, das größte Zeugniswerk aller Zeiten durch. Auch ihnen gelten die Worte Jesu: „Ich habe euch ... Freunde genannt, weil ich euch alle Dinge, die ich von meinem Vater gehört habe, bekanntgegeben habe. Nicht ihr habt mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt, und ich habe euch dazu bestimmt, daß ihr hingeht und fortgesetzt Frucht tragt und daß eure Frucht bleibe, damit, was irgend ihr den Vater in meinem Namen bittet, er euch gebe. Diese Dinge gebiete ich euch, daß ihr einander liebt.“ (Joh. 15:15-17) An dieser christusähnlichen Liebe zueinander und daran, daß sie viel Frucht tragen, werden sie als Jesu neuzeitliche Jünger erkannt. — Joh. 13:34, 35; 15:1-5.
23. Wie wird die Pracht unseres Gottes ausgestrahlt?
23 Welche Fülle von Früchten des Königreiches Gottes wird doch in dem geistigen Paradies, in dem sich Gottes Volk heute auf der Erde befindet, hervorgebracht! In der Tat, Jehovas Pracht wird durch sein ihm treuergebenes Volk ausgestrahlt, das ihn durch Christus gesucht und ihn als einen liebevollen Freund gefunden hat. — Matth. 7:7, 11; Ps. 103:17, 18.