Ihr Jugendlichen, weist die Sittenlehre der Bibel den besten Weg?
„Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt, der Eine, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest“ (Jes. 48:17).
1. Warum ist die Jugend ein schöner Lebensabschnitt, doch welche Einstellung verraten einige Jugendliche?
„DIE Tage unserer Jugend sind die Tage unserer Blüte“, schrieb ein Dichter. Damit stimmen viele junge Menschen überein, denn die Jugend ist eine aufregende Zeit, in der man noch nicht mit den Verpflichtungen eines Erwachsenen belastet ist. Doch viele junge Leute möchten gern sowohl die Freuden eines Jugendlichen als auch die eines Erwachsenen genießen. Ihre Einstellung zeigt sich in Worten wie: „Warten kommt nicht in Frage! Wir wollen heute schon alles mitnehmen.“
2. (a) Was zeigen neuere Statistiken über das sittliche Verhalten von Jugendlichen? (b) Glaubst du, daß sich dieser Trend auch bei Jugendlichen in der Christenversammlung bemerkbar macht?
2 Der Drang, in der „Blüte des Lebens“ jedes Vergnügen zu genießen, hat dazu geführt, daß heute mehr Jugendliche vorehelichen Geschlechtsverkehr pflegen (Hurerei genannt) als irgendwann zuvor in der neueren Geschichte.a Diese gewaltige Zunahme der Promiskuität hat selbst auf einige Jugendliche in der Christenversammlung übergegriffen. Als Christ magst du dich fragen, warum es einem jungen Menschen besonders in den heutigen „letzten Tagen“ so schwer fällt, seine Keuschheit zu bewahren (Pred. 11:10; 2. Tim. 3:1-5).
STARKEM DRUCK AUSGESETZT
3, 4. (a) Warum ist es für einen jungen Menschen nicht einfach, seine Keuschheit zu bewahren? (b) Wie können durch starken Druck von Altersgenossen und durch das Bedürfnis, verständnisvoll behandelt zu werden, Probleme entstehen?
3 In der frühen Jugend beginnt sich der Geschlechtstrieb zu regen. Damit bricht die Zeit an, die in der Bibel als „die Blüte der Jugend“ bezeichnet wird und in der das andere Geschlecht gewöhnlich eine starke Anziehung ausübt. Es ist also nichts Ungewöhnliches, wenn einem Jugendlichen sinnliche Begierden zu schaffen machen. Doch durch die heutige Werbung und die Unterhaltungsmedien werden diese Begierden noch aufgepeitscht (1. Kor. 7:36).
4 Ein Jugendlicher kann auch durch seine Altersgenossen starkem Druck ausgesetzt sein, was aus der Äußerung einer christlichen Schülerin hervorgeht, die sagte: „Es ist heute wirklich nicht einfach, anders zu sein. Einige Mitschülerinnen fragten mich, ob ich schon Geschlechtsverkehr hatte. Als ich dies verneinte, lachten sie alle. Ich war nahe daran, in Tränen auszubrechen, und am liebsten hätte ich ihre Frage bejaht.“ Junge Menschen haben auch das Bedürfnis, mit Liebe und verständnisvoll behandelt zu werden, ein Bedürfnis, das vielleicht zu Hause nicht befriedigt wird. Sie schätzen einen Freund, der sie „besonders“ behandelt und Verständnis für sie zeigt. Diese Gefühlsnähe kann jedoch zu sexuellen Intimitäten führen. Einige Jugendliche werden durch die Woge dieser für sie neuen Gefühle verwirrt und fragen sich vielleicht: „Kann denn so etwas Angenehmes verkehrt sein? Weist die Sittenlehre der Bibel wirklich den besten Weg?“
DER BESTE WEG
5. (a) Was wird in Jesaja 48:17 über Gott gesagt? (b) Worin besteht gemäß 1. Thessalonicher 4:3-8 in sittlicher Hinsicht Gottes Wille uns betreffend?
5 Unser himmlischer Vater sagte zu seinem auserwählten Volk: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt, der Eine, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest“ (Jes. 48:17). Worin besteht der „Weg“, auf dem wir in sittlicher Hinsicht ‘wandeln sollten’? „Das ist, was Gott will [oder fordert] ..., daß ihr euch der Hurerei enthaltet; daß jeder von euch wisse, wie er von seinem eigenen Gefäß [Körper] in Heiligung und Ehre Besitz ergreife, nicht in gierigen sexuellen Gelüsten ... Denn Gott hat uns nicht mit der Erlaubnis zur Unreinheit berufen“ (1. Thes. 4:3-8).
6. (a) Was gebot der Apostel Paulus gesalbten Christen in bezug auf Hurerei, und warum? (b) Warum sollte dies Jugendliche veranlassen, auf ihr Verhalten zu achten?
6 Was euch Jugendliche betrifft, so lautet Gottes Wille in bezug auf Sittlichkeit eindeutig: Beherrscht euren Körper; enthaltet euch der Hurerei und der Unreinheit. Ihr, die ihr euch Gott hingegeben habt, seid eine innige Gemeinschaft mit ihm eingegangen und gehört zu einer reinen Organisation. Gott freut sich darüber. Doch wenn ihr vorehelichen Geschlechtsverkehr haben würdet, wäre das ebenso, wie wenn sich eines der gesalbten „Glieder des Christus“, die sich ‘dem Herrn angeschlossen haben’, in geschlechtlicher Hinsicht ‘einer Hure anschließen’ würde. „Das geschehe nie!“ schrieb der Apostel Paulus. Es wäre die größte Beeinträchtigung eines so kostbaren Verhältnisses. Keine andere Sünde käme dieser gleich, denn „wer ... Hurerei treibt, sündigt gegen seinen eigenen Leib“. Diese Sünde könnte das geistige Verhältnis, das ihr zu Gott habt, zerstören. Es ist daher kein Wunder, daß Paulus die Aufforderung ergehen läßt: „Flieht vor der Hurerei.“ Ja, ihr Jugendlichen, „flieht“! Laßt auch auf keine Argumentation oder Debatte darüber ein. Entfernt euch davon, so weit ihr könnt, und zwar schnell! Was geschieht aber mit jemandem, der sozusagen nicht vor einer solchen Handlungsweise „flieht“? (1. Kor. 6:15-18).
‘SIE FÜGTEN SICH SELBST UNRECHT ZU’
7—9. (a) Was wird in 2. Petrus 2:9-13 über Personen gesagt, die unsittlich handeln? (b) Wie haben sich einige, die unreine Handlungen begangen haben, ‘selbst Unrecht zugefügt’?
7 Der Apostel Petrus sagte, daß Glieder der Versammlung, die von „Herrlichen“ lästerlich redeten und unsittlich handelten, ‘sich schließlich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügten’ (2. Pet. 2:9-13). Dieser „Lohn“ für eine Sünde auf geschlechtlichem Gebiet besteht nicht nur in einer Geschlechtskrankheit oder einer außerehelichen Schwangerschaft, sondern hat noch tiefer gehende Auswirkungen, indem sich der Betreffende der Liebe, der Selbstachtung und des Herzensfriedens beraubt. Das zeigen beispielsweise die Äußerungen einiger Jugendlicher, die „zu weit gingen“ und Hurerei begingen:
„Es war eine große Enttäuschung. Ich hatte weder ein gutes Gefühl dabei, noch empfand ich die vermeintliche große Liebe. Die Schlechtigkeit der Handlung wurde mir mit einem Schlag voll bewußt.“
„Ich weinte die ganze Nacht.“
„Ich fühlte mich hundeelend. Es überkam mich ein Gefühl der Leere und des Ekels. Ich verlor die Achtung vor mir selbst und vor dem Mädchen. Ja, schließlich gab ich ihr die Schuld, daß sie es zuließ.“
8 Unser himmlischer Vater sagt uns, daß wir nicht nur keine Hurerei begehen, sondern auch „Unreinheit“ vermeiden sollten (1. Thes. 4:7). Dieser umfassende Ausdruck bezeichnet ein sittlich abstoßendes Verhalten. Eine solche unreine Gewohnheit ist beispielsweise die Masturbation (geschlechtliche Selbstbefleckung), eine Gewohnheit, die viele Jugendliche pflegen und die mit Sicherheit die „sexuellen Gelüste“ anregt und zu einem außerordentlichen Schuldbewußtsein führen kann. Für einige, die sich nicht ernsthaft bemühten, diese unreine Gewohnheit abzulegen, entstanden nach der Heirat Probleme. So stellte ein junger Mann mit Entsetzen fest, daß er aufgrund der lange Zeit gepflegten geschlechtlichen Selbstbefriedigung nicht in der Lage war, die eheliche „Pflicht“ zu leisten. Es folgten Monate der Verzweiflung (1. Kor. 7:3).
9 Einige Paare haben sich auf leidenschaftliche, geschlechtlich anregende Berührungen intimer Körperteile eingelassen. Auch das ist „Unreinheit“ und könnte leicht zu unerlaubtem Geschlechtsverkehr führen — und führt auch oft dazu. Diese Handlung kann so starke „sexuelle Gelüste“ wachrufen, daß der Betreffende geradezu in Ekstase gerät. Ein Jugendlicher sagte: „Man kommt sich vor wie ein Tier mit niedrigen Trieben, was sich seelisch verheerend auswirkt.“ Solche Handlungen haben zur Auflösung von Verlobungenb geführt oder — wenn die Betreffenden danach heirateten — zu Eheproblemen. „Wir trieben vor unserer Heirat fast alles außer Hurerei, und beinahe wäre es auch dazu gekommen“, bekannte ein junges Paar. „Trotz der Hilfe der Ältesten war danach einfach alles anders. Es war nicht leicht, die Achtung, die wir einmal voreinander hatten, wieder zurückzugewinnen.“
10. Warum schaden sich unverheiratete Paare durch diese unreinen Handlungen?
10 Wer als Unverheirateter damit beginnt, sich an sexuellen Handlungen zu „berauschen“, die nur im Ehebett gestattet sind, läßt sich eventuell dazu verleiten, jemand zu heiraten, der nicht die für einen guten Ehegefährten erforderlichen Eigenschaften aufweist. Durch den Sex werden allzuleicht schwerwiegende Unterschiede zugedeckt, die nach der Heirat wiederauftauchen und Probleme schaffen. Es ist daher nicht verwunderlich, daß gemäß einer Studie nur 15 von 265 Paaren, bei denen die Frau bei der Hochzeit schwanger war, nach fünf Jahren noch zusammenlebten. Wie andere Untersuchungen zeigten, ist die Wahrscheinlichkeit eines Ehebruchs bei jemandem, der vorehelichen Geschlechtsverkehr pflegte, zweimal so groß wie bei anderen. Ihr jungen Brüder und Schwestern, laßt euch also nicht durch die „leeren Worte“ derer betrügen, die sagen, Geschlechtsverkehr vor der Heirat führe zu einer glücklicheren Ehe (Eph. 5:6). Einige behaupten sogar, man werde krank, wenn man nach Erreichen der Pubertät keinen Geschlechtsverkehr habe. Das stimmt nicht. Keine Krankheit ist von Ärzten je auf Keuschheit zurückgeführt worden. Traurigerweise muß aber gesagt werden, daß einige, die nicht Liebe suchten, sondern sich mit der Lust begnügten, dies danach ihr ganzes Leben lang bereut haben.
11, 12. (a) Wie vollzieht Jehova die Strafe für Unsittlichkeit?(b) Was sagte Hiob über Personen, die Gott Trotz bieten? (c) Mit welcher Frage werden wir uns nun befassen?
11 Vergessen wir nie: „Jehova ist es, der für alle diese Dinge [Hurerei und Unreinheit] die Strafe vollzieht“ (1. Thes. 4:6). Diese Strafe mag in einem schlechten Gewissen, einer Zuchtmaßnahme der Versammlungsältesten oder darin bestehen, daß man das erntet, was man gesät hat. Einem Reumütigen vergibt Jehova natürlich großzügig, und er deckt seine Sünden völlig zu. Anders verhält es sich aber bei einem Trotzigen, der sich nicht an Gottes Gesetze halten will. Hiob warf die Frage auf: „Wer kann ihm [Gott] Trotz bieten und unversehrt davonkommen?“ (Hiob 9:4). Niemand. Es schmerzt Jehova, solchen „Trotz“ zu sehen. Auch besorgte Älteste schmerzt es, wenn sie sehen, wie viele unserer jungen Leute unter den erwähnten seelischen Erschütterungen zu leiden haben. Diese Aufseher erkennen, daß niemand Gottes Gesetze und Grundsätze übertreten und „unversehrt davonkommen“ kann. Eine jugendliche Christin, die ein unsittliches Verhalten bereute, erklärte einigen Ältesten ihrer Versammlung: „Ich wollte, ich könnte jedem Jugendlichen in der Wahrheit sagen: ,Tue es nicht!‘ Jehova mag deine Fehler vergeben, aber du dir selbst vielleicht nie. Die schlechten Erinnerungen werden dich verzehren. Es lohnt sich nicht.“ Und die Ältesten stimmen Jehova zu, wenn er sagt: „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest!“ (Jes. 48:18).
12 Aber wie kann ein jugendlicher Christ die Gebote Jehovas befolgen und den vielen Schlingen und heimtückischen Gefahren der Unmoral entgehen?
GIB DEIN HERZ DEN ELTERN
13. Wie können Jugendliche, die Gott hingegebene Eltern haben, nach Sprüche 23:26 handeln, und mit welchen Ergebnissen?
13 „Mein Sohn, gib mir doch dein Herz, und mögen diese deine Augen an meinen eigenen Wegen Gefallen finden“ (Spr. 23:26). Das ist kein Aufruf zu rein mechanischem Gehorsam. Als Jugendlicher solltest du deinen christlichen Eltern vertrauen und dich bei ihnen aussprechen. Vielleicht denkst du, sie hätten gar kein Verständnis für deine Empfindungen. Eine jugendliche Christin dachte so. Sie hatte das Problem der Selbstbefriedigung und benötigte Hilfe. Doch sie hatte Angst, mit ihrer Mutter darüber zu sprechen, und fragte sich, wie sie reagieren würde. Würde sie Verständnis haben? Diese Jugendliche berichtet: „Als ich mit ihr darüber sprach, hörte sie mich an und machte mir keine Vorwürfe. Sie legte ihren Arm um mich und sagte mir, daß sie mich liebe und mir helfen werde, das Problem zu überwinden. Wir sprachen ganz offen darüber, und danach nahm sie mich in die Arme, und wir beteten zusammen. Seither kann ich alles mit ihr besprechen.“
14. Wie sollten christliche Jugendliche das „Gesetz“ ihrer Gott hingegebenen Eltern betrachten?
14 Ja, Jugendliche, die sich ihren christlichen Eltern anvertrauen, erhalten bereitwillig Hilfe. Sie ‘finden Gefallen’ an den Wegen ihrer gottesfürchtigen Eltern und betrachten ihre Anordnungen und ihre Zucht gleichsam als eine kostbare „Halskette“, nicht als „Fesseln“, die ihnen die Freude am Leben rauben (Spr. 1:8, 9). Bist du deinen Eltern gegenüber wirklich ehrlich? Oder gleichst du dem Jugendlichen, der von sich sagte: „Wenn ich mit meinen Eltern zusammen bin, verhalte ich mich so, wie sie es möchten. Bin ich aber allein, dann mache ich das, was ich will.“? Wenn du dich eng an deine gottesfürchtigen Eltern hältst, kann dir geholfen werden, viel unnötigen Schmerz zu vermeiden. Wer keine christlichen Eltern hat, kann sich an reife Christen — Männer und Frauen — und auch an Älteste in der Versammlung wenden. Bitte sie um Hilfe. Sie werden sie dir bereitwillig gewähren (Tit. 2:3, 4; Jak. 5:14, 15).
MACHE DEINEN LEIB ZUM SKLAVEN
15. Was sagte der Apostel Paulus in 1. Korinther 9:27 über sein Verhalten, und wie kann ein Jugendlicher ähnlich handeln?
15 Der Apostel Paulus sagte: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven [nicht „er macht mich zum Sklaven“], damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise“ (1. Kor. 9:27). Paulus war hart gegen sich selbst. Auch du solltest dich nicht von deinen körperlichen Begierden beherrschen lassen, sondern solltest Situationen, die sexuelle Gefühle erregen können, voraussehen und sie bewußt meiden. Du weißt zum Beispiel, was mit deinen körperlichen Begierden geschieht, wenn du Bücher liest und Fernsehsendungen oder Filme ansiehst, in denen der Sex verherrlicht wird. Meide sie deshalb wie die Pest! Auch mit einer Person vom anderen Geschlecht auszugehen (wo dies gesellschaftlich akzeptiert wird), ohne für die Ehe bereit zu sein, gewisse Tänze, der Besuch von Parties, bei denen nicht auf Keuschheit geachtet wird und Paare sich absondern können — durch all das werden die „sexuellen Gelüste“ geweckt. Geh also alldem aus dem Wege, und ‘ertöte daher die Glieder deines Leibes in bezug auf Hurerei, Unreinheit und sexuelle Gelüste’ (Kol. 3:5).
16. Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten zwei junge Menschen treffen, die „miteinander gehen“ und sich auf die Ehe vorbereiten?
16 Zwei junge Menschen, die „miteinander gehen“ und sich auf die Ehe vorbereiten, sollten besonders darauf achten, unter welchen Umständen sie zusammen sind. Wenn sich ein Paar allein in einem Auto oder einer Wohnung (vielleicht hat einer von ihnen eine eigene Wohnung außerhalb des Elternhauses) oder an einem abgeschiedenen Ort im Freien aufhält, könnte es sein, daß die beiden zu intim werden. Ein Siebzehnjähriger sagte offen: „Jeder kann sagen: ,Wir wissen, wann wir damit aufzuhören haben.‘ Man mag zwar wissen, wann, doch wie viele können es dann noch? Man sollte lieber eine solche Situation vermeiden, indem man mit anderen zusammen ist.“ Ja, eine Begleitperson kann sich für beide als eine zusätzliche Kraft erweisen, die „sexuellen Gelüste“ ihres Körpers zu zügeln. Sie sollten sich in bezug auf den Austausch von Zärtlichkeiten Grenzen auferlegen und sich dann auch daran halten.
17. Ist es wichtig, daß wir über unseren Umgang wachen? Warum?
17 Steigt in dir das Verlangen auf, mit Personen zusammenzusein, die für ihre lockeren Sitten bekannt sind, so zwinge dich, einen solchen Umgang zu meiden. „Halte deinen Weg fern von ihrer Seite [der Seite einer unmoralischen Frau], und nahe nicht dem Eingang ihres Hauses“, empfiehlt die Bibel (Spr. 5:8). Als Jugendlicher bist du natürlich in der Schule von vielen unsittlichen Personen umgeben. Pflegst du aber geselligen Umgang mit ihnen? Eine Achtzehnjährige drückte aus, was viele empfinden, als sie sagte: „Der Umgang übt einen großen Einfluß auf das sittliche Verhalten aus. Hört man ihnen zu, wie sie über Sex reden, wird man neugierig. Man fragt sich, was es mit dem Sex wirklich auf sich hat. Ist es so toll, wie sie sagen? Das ist die Situation, und ich weiß es, denn aus diesem Grund habe ich nun ein Kind allein großzuziehen“ (Spr. 13:20).
18. Welche Fragen sollte sich ein junger Christ stellen, der wegen der Bewahrung seiner Keuschheit verspottet wird?
18 Die Bibel zeigt, daß sich unsittliche Personen in die Christenversammlung einschleichen würden. Sei daher auf der Hut. Wenn du glaubst, daß jemand eine solche Person sein könnte, so unterrichte die Ältesten, damit sie dem Betreffenden in geistiger Hinsicht helfen können. Auf diese Weise zeigst du wahre Liebe zu ihm und schützt vielleicht auch andere Glieder der Versammlung. Einige unmoralische Personen aus der Welt mögen freilich darüber spotten, daß du für Keuschheit eintrittst, doch überlege einmal! Solltest du dich durch Personen, die „Sklaven des Verderbens“ sind — ja Sklaven ihrer Leidenschaften —, in Verlegenheit bringen lassen? (2. Pet. 2:19). Wer hat die größere Kraft — eine Frau (oder ein Mann) mit lockeren Sitten, die ‘ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagt’, oder eine keusche Jungfrau, die aufgrund ihrer moralischen Kraft sagen kann: „Ich bin eine Mauer.“ (Hoh. 8:10; vergleiche Hosea 2:7)? Bei welcher von beiden besteht die größere Wahrscheinlichkeit, ihre Selbstachtung zu verlieren und ‘ihre Würde anderen zu geben’? (Spr. 5:9; Jud. 4, 8-13).
19. (a) Wer ‘machte seinen Leib zum Sklaven’ — das im Hohenlied beschriebene Paar oder Amnon? (b) Was waren die Folgen?
19 Wenn du deinen Körper in der Gewalt hast oder ihn beherrschst, wirst du ohne Bedauern Rückschau halten können. Stelle dir die Freude der jungen Sulamith und ihres geliebten Hirten vor, als sie verheiratet waren. Mit der Hilfe anderer und durch ihre eigenen Anstrengungen besiegten sie ihr körperliches Verlangen und bewahrten ihre Keuschheit. Sie tauschten zwar vor ihrer Heirat zärtliche Worte aus, begingen aber keine unsittliche Handlung, wodurch die Freude geschmälert worden wäre, die sie nach ihrer Anpassung in der Ehe genießen konnten. Welch ein Gegensatz zu dem leidenschaftlichen Amnon, der nicht warten konnte und sich ‘von seinem Leib zum Sklaven machen ließ’, indem er eine unsittliche Handlung beging! (Hoh. 2:16; 4:16; 5:1; 2. Sam. 13:1, 2, 10-16).
ENTWICKLE EIN PERSÖNLICHES VERHÄLTNIS ZU GOTT
20. (a) Was kann geschehen, wenn man kein persönliches Verhältnis zu Gott hat? (b) Woran mangelte es den unsittlichen Personen, die Paulus in Römer, Kapitel 1 beschreibt?
20 „Ich hatte kein persönliches Verhältnis zu Jehova entwickelt“, gestand eine Zweiundzwanzigjährige, die in einer christlichen Familie aufgewachsen war. „Gott war für mich keine wirkliche Person. Wahrscheinlich machte es mir deshalb nichts aus, eine unsittliche Handlung zu begehen.“ Sie befand sich in einer ähnlichen Lage wie die unsittlichen Personen, die Paulus beschrieb. ‘Sie kannten zwar Gott’ und ‘erkannten seine gerechte Verordnung sehr wohl’, doch es mangelte ihnen an „genauer Erkenntnis“ (Röm. 1:21, 28, 32).c Diese „tiefere und innerlichere Kenntnis und Bekanntschaft“d, eine persönliche Erkenntnis, die sie hätten entwickeln sollen, fehlte ihnen. Hast du als Jugendlicher diese persönliche „genaue Erkenntnis“? Du solltest Gottes Wort regelmäßig persönlich studieren, um Gottes Eigenschaften kennenzulernen und sie schätzen zu können. Bedenke, wie diese „genaue Erkenntnis“ die ersten Christen stärkte. (Siehe Seite 5.) Aber mit dem Studieren allein ist es nicht getan.
21, 22. Wie entsteht ein enges, persönliches Verhältnis zu Gott?
21 Ein enges Verhältnis zu Gott entsteht durch von Herzen kommende Gebete. Eine junge Christin, die sich in Unsittlichkeit verstrickt hatte, aber geistig wieder genas, sagte:
„Die einzige Möglichkeit, dieses persönliche Verhältnis aufrechtzuerhalten, ist das Gebet — nicht routinemäßig gesprochene Gebete, sondern solche, die von Herzen kommen. Wenn ich Jehova sage, was ich im Innern empfinde, und ständig diese Kommunikation pflege, verspüre ich, daß er eine wirkliche Person ist und daß er an meinem Leben interessiert ist. Mein Verhältnis zu ihm ist für mich dann das Wichtigste in der Welt.“
22 Betest du so intensiv? Handelst du im Einklang mit deinen Gebeten? Wenn du außerdem „Gottes Mitarbeiter“ wirst, indem du dich am Predigtwerk beteiligst, hast du dieselben Interessen und Ziele wie Gott. Dadurch entsteht auf natürliche Weise ein enges Verhältnis zu ihm. Vergiß aber nicht, daß du dieses persönliche Verhältnis zu Jehova selbst entwickeln mußt (1. Kor. 3:9).
23. (a) Wird der Kampf gegen die Unsittlichkeit ewig dauern? (b) Warum solltest du bereit sein, alles daranzusetzen, Jehova wohlzugefallen?
23 Es stimmt, daß auf Jugendliche heute großer Druck ausgeübt wird. Treu zu bleiben ist ein täglicher Kampf. Bist du aber einmal über die „Blüte der Jugend“ hinaus, so mag dieser Kampf für dich leichter werden. Überdies wird er auch nicht ewig dauern. Satan, der in der Hauptsache für die Welle der Unmoral verantwortlich ist, wird bald vernichtet werden. In Gottes neuer Ordnung, die nahe herbeigekommen ist, werden gerechte Verhältnisse herrschen, die uns das Leben sehr erleichtern werden. Sinne über die Segnungen dieser neuen Ordnung nach. Gewiß stimmst du mit den Empfindungen einer Jugendlichen überein, die sagte: „Ich denke an all das, was Jehova für mich getan und was er verheißen hat. Er hat mich bis jetzt nicht im Stich gelassen, sondern mich in so vielerlei Hinsicht gesegnet. Ich weiß, daß er nur das Beste für mich möchte, und mein Wunsch ist es, ihm wohlzugefallen. Das ewige Leben ist jede Mühe im Interesse Jehovas wert“ (Röm. 16:20; 2. Pet. 3:13).
[Fußnoten]
a Siehe die bestürzenden statistischen Angaben in dem Artikel auf Seite 3.
b Nach einigen Experten ist das gewohnheitsmäßige leidenschaftliche Berühren intimer Körperteile einer der Hauptgründe für die Auflösung von Verlobungen. Umfragen haben ergeben, daß mindestens jede dritte Verlobung nicht zur Eheschließung führt.
c In Vers 21 gebraucht Paulus das griechische Wort gnósis, während er in Vers 28 epígnosis gebraucht, eine verstärkte Form von gnósis. Sie bezeichnet eine tiefere und gründlichere Erkenntnis.
d Gemäß dem Werk Synonyma des Neuen Testaments von Dr. R. C. Trench.
Kannst du die folgenden Wiederholungsfragen beantworten?
□ Worin besteht Gottes Wille für Christen bezüglich der Geschlechtsmoral?
□ Warum schadet geschlechtliche „Unreinheit“ einem unverheirateten Paar?
□ Wie sollten jugendliche Christen reagieren, wenn ihnen ihre gottesfürchtigen Eltern schriftgemäße Hilfe zuteil werden lassen?
□ Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte ein christliches Paar treffen, das sich auf die Ehe vorbereitet?
□ Wie kann man ein inniges persönliches Verhältnis zu Jehova Gott entwickeln?
[Bild auf Seite 10]
Unsittlichkeit verursacht Schaden durch ein schuldbeladenes Gewissen und den Verlust der Achtung.
UNSITTLICHKEIT
VERLUST DER ACHTUNG
[Bild auf Seite 12]
Ein persönliches Verhältnis zu Gott, das man durch das Gebet entwickelt, dient als Schutz.