Aus den Grüften zu einer „Auferstehung des Lebens“
1. Zu was für einem Leben sind jene, die Mitrichter mit Christus werden, schon auf Erden übergegangen, und wie?
IN DEN vergangenen neunzehnhundert Jahren haben die Menschen, die Gott auserwählt hat, Mitrichter mit seinem Sohne im himmlischen Königreich zu werden, die Stimme des Sohnes Gottes gehört und sind, weil sie darauf geachtet und getan haben, wie er ihnen geboten hat, schon auf Erden zu einem geistigen Leben übergegangen. Sie sind von dem Urteil, das auf der Menschenwelt lastet, die tot ist in ihren Übertretungen und Sünden und in ihrem Geist des Hasses, freigesprochen worden. Gott hob das Todesurteil gegen sie aufgrund des Opfertodes auf, den sein Sohn für alle Gläubigen starb. — Röm. 5:1; 8:1-4.
2. Worauf bezog sich Jesus mit dem in Johannes 5:26 erscheinenden Ausdruck „Leben in sich selbst“?
2 Jesus bezog sich auf seinen Anteil an dem Werk Gottes, die Gläubigen aus dem Tod zum Leben hinüberzubringen, als er sagte: „Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben.“ Aus Jesu Erörterungen geht hervor, daß er nicht von dem sprach, was manche Personen als das dem himmlischen Vater oder Jesus „innewohnende Leben“ oder als „Selbstexistenz“ bezeichnen, wie sich zum Beispiel die englischsprachige Bibel An American Translation ausdrückt. (Joh. 5:26) Jesu Darlegungen zeigen, daß er von der Macht, Leben zu verleihen, sprach. Die englischsprachige Bibel New English Bible (1961) gibt Jesu Worte daher folgendermaßen wieder: „Der Vater hat lebengebende Kraft in sich selbst, und diese hat er als Gabe auch dem Sohne gegeben.“ Auch die katholische Übersetzung von Monsignore Ronald A. Knox vermittelt diesen Gedanken. Sie sagt: „Wie der Vater die Gabe des Lebens in sich hat, so hat er dem Sohne gewährt, ebenfalls die Gabe des Lebens in sich zu haben.“ Die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (englische Ausgabe vom Jahre 1950) bringt den gleichen Gedanken zum Ausdruck: „Wie der Vater die Gabe des Lebens in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne verliehen, die Gabe des Lebens in sich selbst zu haben.“
3. Warum konnte Gott dem Sohn gewähren, Leben in sich selbst zu haben, und warum tat er es?
3 Wie, wann und warum gewährte der himmlische Vater seinem Sohn Jesus Christus, lebengebende Kraft in sich selbst zu haben? Da Jehova Gott „der Quell des Lebens“ ist, konnte er seinem Sohn gewähren, lebengebende Kraft in sich selbst zu haben. (Ps. 36:9) Er tat das, weil die Menschen als Folge der Sünde, die Adam, der erste menschliche Vater, begangen hatte, starben. — Röm. 5:12.
4, 5. (a) Wie sorgte Gott durch seinen Sohn dafür, daß er der Menschheit Leben verleihen konnte? (b) Auf wen wendet daher der inspirierte Schreiber von Hebräer 10:5-10 die Worte aus Psalm 40:6-8 an, und wie?
4 Der verurteilten, sterbenden Menschheit konnte nur ewiges Leben verliehen werden, wenn ein vollkommener Mensch sich für sie opferte. Um diese Möglichkeit zu schaffen, sandte Jehova Gott, der himmlische Vater, seinen Sohn, indem er dessen Leben vom Himmel auf die Erde verpflanzte. Durch ein Wunder ließ er seinen Sohn als den Menschen Jesus in Bethlehem in Judäa auf die Welt kommen. Jesus wuchs auf und entsprach im Alter von dreißig Jahren dem vollkommenen Menschen Adam, als dieser in Eden gelebt hatte. Er verfügte nun über ein vollkommenes menschliches Leben. Er stand nicht unter dem Todesurteil, aber er mußte dieses menschliche Leben der Menschheit zukommen lassen, indem er es im Dienste seines himmlischen Vaters opferte. Im Alter von dreißig Jahren stellte sich Jesus für diesen Opferdienst zur Verfügung, um als ein Priester Gottes zu amten. In Hebräer 10:5-10 wendet der inspirierte Schreiber die Worte des Psalmisten, die wir in Psalm 40:6-8 finden, auf Jesus an:
5 „Daher sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: ‚„Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. Du hast kein Wohlgefallen an Ganzbrandopfern und Sündopfern gehabt.“ Da sprach ich: „Siehe, ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.“‘ Nachdem er zuerst sagte: ‚Schlachtopfer und Opfergaben und Ganzbrandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt noch Wohlgefallen daran gehabt‘ — Schlachtopfer, die gemäß dem Gesetz dargebracht werden —, sagt er darauf wirklich: ‚Siehe, ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.‘ Er beseitigt das, was zuerst gewesen ist, auf daß er das zweite aufstelle. Durch den besagten ‚Willen‘ sind wir durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden.“
6. Was ließ Jesus deshalb an sich vollziehen, und was verlieh ihm Gott damals in begrenztem Maße?
6 Um diese Bereitstellung seiner selbst für Gottes besonderen Dienst, selbst bis zum Tod, zu symbolisieren, ließ Jesus sich von Johannes dem Täufer taufen. (Matth. 3:13-17) Nachdem Jesus im Wasser getauft war, taufte Jehova Gott seinen ihm jetzt hingegebenen Sohn mit heiligem Geist aus dem Himmel und erklärte ihn zu seinem geistigen Sohn. Bei dieser Taufe verlieh der Vater dem Sohn in begrenztem Maße lebengebende Kraft. Deshalb konnte der Sohn den Mann, der achtunddreißig Jahre lang krank gewesen war, heilen und auch Juden aus dem Tode auferwecken: Lazarus, seinen lieben Freund, machte er sogar wieder lebendig, nachdem er vier Tage im Grab gelegen hatte. Aber Jesus hatte damals noch nicht die Macht, den Angehörigen der zum Tode verurteilten Menschheitsfamilie ewiges Leben zu verleihen. Warum nicht? Weil er seinen vollkommenen menschlichen Leib noch nicht als Opfer dargebracht hatte.
7. (a) Welche Kraft wandte Gott am dritten Tag nach dem Tode Jesu an, und wie? (b) Womit fuhr Jesus in den Himmel auf, und warum damit?
7 Ein toter Jesus Christus konnte der sterbenden Menschheit aber kein Leben verleihen. Daher auferweckte Jehova Gott, der Vater, der lebengebende Kraft in sich selbst hat, seinen Sohn am dritten Tag von den Toten und gab ihm unsterbliches Leben im Himmel, im geistigen Reich. Als Jesus vierzig Tage nach seiner Auferstehung von den Toten in den Himmel auffuhr, nahm er nicht seinen geopferten menschlichen Leib mit — etwas Unmögliches! —, sondern den Wert seines geopferten Menschenlebens, um diesen dem himmlischen Vater zugunsten der Menschheit zu geben. Gott, der Vater, nahm den Wert seines Opfers an und machte Jesus Christus zu seinem Hohenpriester zugunsten der Menschen. — Hebr. 9:24-26.
8. Was wurde Jesus bei seiner Auferstehung?
8 Daher sagte der Apostel Paulus, als er über die Auferstehung der toten Christen und über den Leib, in dem sie auferstehen werden, schrieb: „Es wird gesät ein physischer Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib. Wenn es einen physischen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen. So steht auch geschrieben: ‚Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist.“ (1. Kor. 15:44, 45) Der Apostel Paulus nennt Jesus Christus „den letzten Adam“ und sagt, er sei bei seiner Auferstehung ein „lebengebender Geist“ geworden.
9. (a) Als was konnte der Sohn Gottes nun amten? (b) Warum mußte er der „Sohn des Menschen“ werden und warum ist der Tod der Mehrheit des Menschengeschlechts für ihn kein Hindernis?
9 Auf diese Weise gewährte Jehova Gott, der Vater, seinem Sohn Jesus Christus, lebengebende Kraft in sich selbst zu haben. Das ermöglichte dem Sohn, als Richter zu amten, nicht nur als Richter der Lebendigen, sondern auch als Richter der Toten, die er, wenn er in seinem himmlischen Königreich herrschen würde, zum Leben auferwecken könnte. Aus diesem Grund fährt Jesus Christus in seiner Erörterung mit den Worten fort: „Und er hat ihm Gewalt gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.“ (Joh. 5:27) Wäre der himmlische Sohn Gottes nicht der „Sohn des Menschen“ geworden, der sich geopfert hat, hätte er nicht das Vorrecht bekommen, lebengebende Kraft zu empfangen und als Richter der Menschheit eingesetzt zu werden, als Richter der Toten und der Lebendigen. Natürlich würde die Mehrheit des Menschengeschlechts tot sein, wenn sein Königreich aufgerichtet würde. Diese Tatsache würde ihn jedoch nicht daran hindern, sie zu richten, denn jetzt hat er lebengebende Kraft und kann sie vor seinen Richterstuhl laden, indem er sie aus den Gräbern auferweckt.
EIN NOCH GRÖSSERES WUNDER
10. Über welches noch größere Wunder sprach Jesus gemäß Johannes 5:28-30 zu den mordgierigen Juden?
10 Als Jesus sagte, daß ihm lebengebende Kraft gewährt und daß er beauftragt würde, die Menschen zu richten, mußten die Juden, die ihn zu töten suchten, gestaunt haben. Staunten sie aber schon darüber, dann würden sie noch mehr staunen über das, was noch geschehen würde. Sie hatten den Höhepunkt der Sache noch nicht gehört. Jesus fuhr daher fort: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüftena sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts. Ich kann von mir selbst aus gar nichts tun; wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ — Joh. 5:28-30.
11, 12. (a) Wie viele werden „herauskommen“, und werden sie alle zur selben Zeit auferweckt? (b) Warum brauchen nicht alle zur selben Zeit „herauszukommen“, obwohl Jesus den Ausdruck „Stunde“ gebrauchte?
11 Man beachte, daß Jesus sagte „alle, die in den Gedächtnisgrüften“ seien, würden seine Stimme hören, ihm, dem Richter, der lebengebende Kraft besitzt, gehorchen und „herauskommen“. Das erfordert, daß alle auferstehen würden, das heißt alle jene Toten, die Gott in seinem Gedächtnis aufbewahrt hat. Das bedeutet jedoch nicht, daß alle gleichzeitig, am gleichen Tag, auferweckt werden sollen oder auferweckt werden müssen. Allerdings sagte Jesus, die „Stunde“ komme, in der alles das geschehen werde. Doch mit dem Wort „Stunde“ meinte er bestimmt nicht sechzig Minuten oder genau 3600 Sekunden.
12 Der Apostel Johannes, der seinen Brief etwa um das Jahr 98 n. Chr. schrieb, meinte nicht den vierundzwanzigsten Teil eines Tages, als er erklärte: „Kleine Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun auch viele zu Antichristen geworden; und aus dieser Tatsache erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist.“ (1. Joh. 2:18) Der Ausdruck „Stunde“, den Jesus gebrauchte, bedeutet eine Zeitperiode unter Gottes aufgerichtetem Königreich, eine kritische Zeitperiode oder eine kritische „Stunde“.
13. Was für eine Auferstehung hatte Jesus im Sinn, als er davon sprach, daß alle aus den Gedächtnisgrüften herauskommen werden, und warum bedeutet das nicht, daß sie alle zur gleichen Zeit herauskommen müssen?
13 Die Worte Jesu, alle Toten in den Gedächtnisgrüften würden seine, des Richters, Stimme hören und herauskommen, bedeuten, daß eine große, allgemeine, allumfassende Auferstehung sein wird. Doch weist er darauf hin, daß der Ausgang nicht für alle Menschen, die an dieser umfassenden Auferstehung teilhaben, gleich sein werde. Die Tatsache jedoch, daß dies eine allumfassende Auferstehung sein wird, bedeutet nicht, daß alle gleichzeitig, am gleichen Tag, im gleichen Jahr, hervorkommen werden. Das geht aus einem anderen Bibeltext hervor.
14. Wie zeigt der Apostel Paulus gemäß 1. Korinther 15:22, 23, daß die Auferstehung in einer bestimmten Ordnung vor sich gehen wird?
14 Der Apostel Paulus sagte, als er über die Zuverlässigkeit der Auferstehungshoffnung schrieb: „Denn so wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Rangordnung: Christus, der Erstling, danach jene, die dem Christus angehören während seiner Gegenwart.“ (1. Kor. 15:22, 23) Nicht alle Christen, die Mitrichter mit Jesus Christus in seinem Königreich sein werden, werden zur Zeit seiner Ankunft tot sein. Einige werden ihr irdisches Leben später im Tode opfern müssen, wenn sie das ihnen von Gott aufgetragene Werk beendet haben werden.
15. Wie weist Paulus nach 1. Thessalonicher 4:16, 17 auf verschiedene Auferstehungszeiten hin?
15 Zur Zeit der Ankunft Jesu werden demnach nicht alle gleichzeitig auferstehen, sondern es wird sein, wie der Apostel Paulus in 1. Thessalonicher 4:16, 17 sagt: „Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“ Die Worte „zuerst“ und „danach“ deuten auf verschiedene Zeiten der Auferstehung hin.
16, 17. Was sagt der Apostel Johannes nach Offenbarung 20:4-6 über jene, die mit Jesus Christus im Himmel als Mitrichter amten werden?
16 Über jene, die auf himmlischen Thronen sitzen und als Mitrichter mit dem höheren Richter, Jesus Christus, amten werden, sagt der Apostel Johannes in Offenbarung 20:4-6:
17 „Und ich sah Throne, und da waren solche, die sich auf sie setzten, und es wurde ihnen Macht zu richten gegeben. Ja, ich sah die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt und weil sie über Gott gesprochen hatten, und jene, die weder das wilde Tier noch sein Bild angebetet und das Kennzeichen nicht auf ihre Stirn und auf ihre Hand empfangen hatten. Und sie kamen zum Leben und herrschten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre. (Die übrigen der Toten kamen nicht zum Leben bis die tausend Jahre zu Ende waren.) Das ist die erste Auferstehung. Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm herrschen.“
18. An welcher Auferstehung haben sie teil, und warum wird sie so bezeichnet?
18 Jene, die auf den himmlischen Thronen sitzen und denen die „Macht zu richten“ gegeben ist, nehmen teil an dem, was der Apostel Johannes „die erste Auferstehung“ nennt. Das Wort „erste“ läßt erkennen, daß sich ihre Auferstehung von der der übrigen Menschheit unterscheidet. Sie ist die erste Auferstehung, nicht nur was die Wichtigkeit, sondern auch was die Zeit anbelangt.
19. (a) Wie weist Paulus gemäß Philipper 3:11 auf die Zeit der Auferstehung hin? (b) Wer alles wird an der ersten Auferstehung teilhaben?
19 Der Apostel Paulus dachte an die Zeit der Auferstehung, als er von sich schrieb, er tue alles, damit er „wenn möglich, auf irgendeine Weise zu der Früh-Auferstehung von den Toten“ gelange. (Phil. 3:11; siehe auch Menge) Zu denen, die in der „ersten Auferstehung“ hervorkommen und auf Richterstühlen sitzen werden, werden, wie Jesus selbst verhieß, seine zwölf treuen Apostel gehören. (Matth. 19:27, 28) Der Apostel Paulus sagte, daß auch seine treuen, geheiligten christlichen Brüder zu diesen zählen würden. (1. Kor. 1:1, 2; 6:2) Insgesamt werden es 144 000 sein. Der Apostel Johannes sah in seiner Vision, daß diese an ihren Stirnen das Siegel des lebendigen Gottes trugen und mit dem geopferten Lamm Gottes, Jesus Christus, auf dem himmlischen Berg Zion standen. — Offb. 7:4-8; 14:1-3.
„DIE ÜBRIGEN DER TOTEN“
20, 21. (a) An welcher Auferstehung werden die „übrigen der Toten“ teilhaben? (b) Wie beschreibt der Apostel Johannes ihre Auferstehung und ihr Gericht?
20 Da die 144 000, die auf Thronen sitzen und die „Macht zu richten“ haben werden, in der ersten Auferstehung hervorkommen werden, müssen die „übrigen der Toten“ zu einer anderen Zeit hervorkommen. Da diese nicht in der ersten Auferstehung hervorkommen, müssen sie in einer zweiten oder Nachauferstehung hervorkommen. In der gleichen Vision sah der Apostel Johannes die Auferstehung der „übrigen Toten“ und beschrieb sie folgendermaßen:
21 „Und ich sah einen großen weißen Thron und den darauf Sitzenden. Vor ihm entflohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach jenen Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten. Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten. Und Tod und Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee. Und wer irgend im Buche des Lebens nicht eingeschrieben gefunden wurde, wurde in den Feuersee geschleudert.“ „‚Was aber die Feiglinge und die Ungläubigen und jene betrifft, die zufolge ihres Schmutzes abscheulich sind, und die Mörder und Hurer und solche, die Spiritismus ausüben, und Götzendiener und alle Lügner, ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das bedeutet den zweiten Tod.‘“ — Offb. 20:11-15; 21:8.
22. Warum sind mit der Erde und dem Himmel, die entfliehen, nicht die buchstäbliche Erde und der buchstäbliche Himmel gemeint?
22 Mit dem Himmel und der Erde, die vor dem, der auf dem großen weißen Richterstuhl sitzt, entfliehen, sind natürlich nicht die buchstäbliche Erde und der buchstäbliche Himmel gemeint, sondern die symbolischen. Wo könnten sonst die auferstandenen Menschen vor dem Richterstuhl stehen? Oder wie könnten sie aus den Gedächtnisgrüften kommen, die auf der buchstäblichen Erde sind, oder aus dem Hades, dem allgemeinen Grab der Menschheit in der buchstäblichen Erde, oder aus dem Meer, in dem viele ertrunken sind? Somit sind mit dem Ausdruck Erde und Himmel, die entfliehen, die symbolische Erde und der symbolische Himmel gemeint.
23. Wann oder wie werden die symbolische Erde und dann der symbolische Himmel entfliehen?
23 Die symbolische Erde entflieht, wenn Babylon die Große zerstört und gleich darauf das symbolische wilde Tier und der „falsche Prophet“ und die Könige der Erde und ihre Heere im Krieg von Harmagedon vernichtet werden. Der Krieg von Harmagedon wird in Offenbarung 16:13-16; 17:15-18; 19:19-21 beschrieben. Der symbolische Himmel entflieht, wenn, wie wir in Offenbarung 20:1-3 lesen, Satan, der Teufel, und seine Dämonen gebunden und in den Abgrund geworfen werden, wo sie während der tausend Jahre, in denen Christus über die Erde herrschen wird, bleiben werden. Diese verderbten irdischen und himmlischen Mächte werden somit nicht da sein, um das Gericht der zu irdischem Leben zurückgekehrten Toten während der Tausendjahrherrschaft Christi zu stören.
24. (a) Warum wäre es unvernünftig, anzunehmen, dieser Gerichtstag werde nur 24 Stunden dauern? (b) Wie können wir feststellen, wie lange dieser Gerichtstag dauern wird?
24 Man vergesse nicht, daß der Apostel Paulus andeutet, die Auferstehung der Toten werde nach einer bestimmten Rangordnung vor sich gehen. Wir dürfen daher nicht schlußfolgern, daß jene, die auf Erden hervorkommen werden, und zwar aus dem Hades und aus dem Meer, alle zur gleichen Zeit oder im Laufe von vierundzwanzig Stunden hervorkommen werden. Es ist nicht nötig, daß das Gericht so schnell vor sich gehe. Wie könnten die vielen Milliarden Menschen, die bereits gestorben sind, in vierundzwanzig Stunden richtig gerichtet werden, auch wenn der höhere Richter, Jesus Christus, 144 000 Mitrichter hat? Da die 144 000 Mitrichter mit Christus tausend Jahre leben und herrschen, wird der Gerichtstag der aus dem Tode auferstandenen Menschen tausend Jahre dauern. So wird genügend Zeit vorhanden sein, daß jeder Auferstandene geprüft werden kann, worauf entschieden wird, ob sein Name in das Buch des Lebens eingetragen werden sollte oder nicht. Heißt es nicht in 2. Petrus 3:8: „Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag“? Ja. Wir wollen daher schriftgemäß schlußfolgern.
25, 26. (a) Wieso läßt Hebräer 11:35 den Schluß zu, daß die Auferstehung zu menschlichem Leben auf der Erde in einer bestimmten Rangordnung vor sich geht? (b) Wem war diese Auferstehung in Aussicht gestellt worden, und als was wurden sie im englischen Sprachgebiet lange bezeichnet?
25 Man beachte, daß die Bibel den Schluß zuläßt, daß die Auferstehung zu menschlichem Leben auf Erden in einer bestimmten Rangordnung vor sich geht. In Hebräer 11:1 bis 12:1 gibt der Verfasser einen kurzen Bericht über eine große „Wolke von Zeugen“, über Zeugen, die lebten, bevor Jesus Christus starb und auferstand, und die vor jener Zeit Zeugen Jehovas waren. (Jes. 43:10-12; 44:8) Mit seinen Worten, die im fünfunddreißigsten Vers des elften Kapitels zu finden sind, meint der Verfasser offenbar, alle diese seien einer besseren Auferstehung würdig. Der Text lautet: „Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung; andere Männer aber wurden gefoltert, weil sie keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen.“
26 Diese „bessere Auferstehung“ war offenbar das, was dieser „so großen Wolke von Zeugen“ in Aussicht gestellt worden war, und um diese zu erlangen, ließen sich diese Zeugen sogar zu Tode foltern. Dann berichtet der Verfasser über das Ungemach und die Leiden, die diese Zeugen der alten Zeit auf sich genommen hatten, und fährt darauf in Hebräer 11:38 fort: „Die Welt war ihrer nicht würdig.“ Daher bezeichneten christliche Bibelforscher des englischen Sprachgebietes diese Zeugen lange als Personen von Verdienst und Würde der alten Zeitb.
27. (a) Wie zeigen die Verse 39 und 40 von Hebräer 11, daß es verschiedene Auferstehungen gibt, und worin besteht der Unterschied? (b) Wieso ist die Auferstehung der Zeugen der alten Zeit eine „bessere“ Auferstehung?
27 Daß ein Unterschied zwischen der Auferstehung jener „Wolke von Zeugen“ der alten Zeit und der Auferstehung der 144 000 Christen, der Mitrichter mit Christus im Himmel, sein wird, geht aus Hebräer 11:39 und 40 hervor, wo es über diese Zeugen der alten Zeit heißt: „Und doch empfingen alle diese, obwohl ihnen durch ihren Glauben Zeugnis gegeben wurde, die Erfüllung der Verheißung nicht, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden.“ Ja, Gott hat für die treuen Nachfolger Christi etwas Besseres vorgesehen, etwas Besseres, als die Zeugen der alten Zeit in der Auferstehung empfangen werden. Diese treuen Zeugen der alten Zeit haben keinen Anteil an der ersten Auferstehung, an der himmlischen oder geistigen Auferstehung. Sie haben eine irdische Auferstehung. Ihre Auferstehung ist jedoch besser als die Auferstehung der Toten, die von den Propheten der alten Zeit auferweckt wurden, als die Auferstehung, die in dem Text gemeint ist: „Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung.“ Sie werden unter Gottes Königreich, in dem Christus König sein wird, auferstehen. Daher müssen sie dann, sofern sie treu bleiben, nicht mehr sterben.
28. Auf wessen „Väter“ bezieht sich Psalm 45:16, und was geschieht mit ihnen?
28 In Psalm 45 werden einige dieser vorchristlichen Zeugen der alten Zeit, die Aussicht auf diese „bessere Auferstehung“ haben, erwähnt. Psalm 45 spricht prophetisch vom messianischen König Jesus Christus und seiner Hochzeit mit der Brautklasse, den 144 000 Miterben des himmlischen Königreiches. In Psalm 45:16 (Fußnote), in dem der König Jesus Christus angesprochen wird, heißt es prophetisch: „An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde.“ Zu den irdischen Vorfahren Jesu Christi zählen Abraham, Isaak, Jakob und König David, die treue Männer, treue Zeugen Jehovas waren.
29, 30. (a) Beschränkt sich die Ernennung von Fürsten auf der ganzen Erde nur auf die Vorfahren Christi? (b) Was läßt die Tatsache, daß diese zu Fürsten eingesetzt werden in bezug auf die Auferstehung der Menschen erkennen?
29 Damit diese treuen Vorfahren Jesu zu „Fürsten ... auf der ganzen Erde“ eingesetzt werden können, wird Jesus Christus sie aus den Gedächtnisgrüften auferwecken müssen. Sollen die übrigen Menschen auf Erden den Segen der fürstlichen Herrschaft der treuen Vorfahren Christi während dessen Tausendjahrherrschaft empfangen, so müssen diese am Anfang seiner Herrschaft auferstehen, und das wird geschehen, obschon sie vor Tausenden von Jahren gestorben sind. Würde der herrschende König Jesus Christus die Ernennung der Fürsten auf der ganzen Erde auf seine gottesfürchtigen Vorfahren beschränken, so gäbe es nicht viele solche Fürsten auf Erden. Zu der „so großen Wolke von Zeugen“ gehören noch andere Männer der alten Zeit, die ebenso treu waren. Es ist daher nur vernünftig, daß diese treuen Zeugen ebenfalls würdig geachtet werden, in den verschiedenen Teilen der Erde zu Fürsten eingesetzt zu werden.
30 Die Tatsache, daß diese zu Fürsten eingesetzt werden, spricht dafür, daß sie früher auferstehen werden als die übrigen irdischen Untertanen des Königreiches Gottes. Das legt den Gedanken nahe, daß die irdische Auferstehung nach einer Rangordnung vor sich gehen wird. Da dem so ist, werden die zu irdischem Leben auferstehenden Toten nicht alle gleichzeitig aus dem Hades und dem Meer zurückkehren; das wird nicht geschehen, ehe für die Toten, die auferstehen werden, Vorsorge getroffen sein wird.c
„AUFERSTEHUNG DES LEBENS“
31. (a) Was haben sich gewisse Bibelkommentatoren im Hinblick auf Johannes 5:28, 29 gefragt? (b) Nach welchem Gesichtspunkt scheidet Jesus Christus die Menschen, die auferstehen werden?
31 Jesus spricht von dem Hervorkommen der Toten aus den Gedächtnisgrüften als von e i n e m Gesamtvorgang. Er weist jedoch darauf hin, daß diese Auferstehung nicht für alle dasselbe Ergebnis haben wird. In Johannes 5:28, 29 sagt er: „Alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, [werden] seine Stimme hören und herauskommen ..., jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ Gewisse Bibelkommentatoren haben sich daher gefragt, ob Jesus damit zwei Auferstehungen gemeint habe, die Auferstehung dieser beiden hier erwähnten Klassen.d Jesus spricht hier aber nicht über die Auferstehung, wobei er sie in die „erste Auferstehung“ und in die Auferstehung der „übrigen der Toten“ aufspaltet. Er scheidet die Menschheit nur nach dem Ergebnis, das die Auferstehung für sie haben wird.
32. Wer gehört zu denen, die zu einer „Auferstehung des Lebens“ gelangen werden?
32 Johannes 5:29 ist die einzige Stelle in der Bibel, in der der Ausdruck „Auferstehung des Lebens“ vorkommt. Jesus sagte, jene, „die Gutes getan haben“, würden zu einer Auferstehung des Lebens gelangen. Wer gehört zu denen, die Gutes getan haben? Die Bibel antwortet: ALLE, die zu ewigem Leben in Gottes kommender gerechter neuer Ordnung der Dinge unter seinem Messias auferstehen werden, ganz gleich, ob sie unsterbliches Leben im Himmel als Miterben und Mitrichter Jesu Christi haben werden oder vollkommenes Leben auf Erden unter Gottes Königreich, in dem sein Messias herrschen wird.e Dieses Leben wird durch Jesus Christus erlangt.
33, 34. (a) Bedeutet der Ausdruck „Auferstehung des Lebens“ an sich, daß die Toten unmittelbar bei ihrer Auferstehung vollkommen sein werden? (b) Was ist aber über die Auferstehung Christi und seiner 144 000 Miterben sowie über die übriggebliebenen dieser Klasse zu sagen?
33 Der Ausdruck „Auferstehung des Lebens“ bedeutet an sich noch nicht, daß die Toten unmittelbar bei ihrer Auferstehung zu einem Leben als Geistgeschöpf im Himmel oder als Mensch auf der Erde vollkommen sein werden. Die 144 000 jedoch, die sich als würdig erweisen, Mitrichter, Mitkönige und Mitpriester im Himmel mit Jesus Christus zu sein, werden bei der Auferstehung sofort vollkommene, unsterbliche, unverwesliche Geistsöhne Gottes. Als ihr Anführer, Jesus Christus, auferweckt wurde, wurde er sofort der vollkommene und größte Sohn Gottes. So wird auch die Auferstehung seiner 144 000 Miterben sein. (Röm. 6:5) In seiner Abhandlung über die Auferstehung spricht der Apostel Paulus von treuen Christen, die auf Erden übrigbleiben bis ihr Herr kommt und die nicht im Tode schlafen müssen, wenn sie ihre irdische Laufbahn vollendet haben, bis er wiederkommt. In 1. Kor. 15:49-54 schreibt Paulus:
34 „Und wie wir das Bild des von Staub Gemachten [dem ersten Menschen Adam] getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen [Jesus Christus] tragen. Indes sage ich dies, Brüder, daß Fleisch und Blut Gottes Königreich nicht ererben können, noch ererbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit. Seht, ich sage euch ein heiliges Geheimnis: Wir werden nicht alle im Tode entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn das, was verweslich ist, muß Unverweslichkeit anziehen, und das, was sterblich ist, muß Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird das Wort geschehen, das geschrieben steht: ‚Der Tod ist für immer verschlungen.‘“
35. Werden die 144 000, die bei ihrer Auferstehung sofort vollkommen sein werden, schon vor diesem Zeitpunkt gerichtet, und was zeigt 2. Korinther 5:10?
35 Müssen die 144 000, da sie bei ihrer Auferstehung sofort vollkommenes, himmlisches, geistiges Leben empfangen, nicht gerichtet werden? Doch! In 2. Korinther 5:10 schreibt der Apostel Paulus an die Versammlung der treuen Nachfolger Christi: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus kundgemacht werden, damit ein jeder das ihm Zuerkannte für die Dinge empfange, die er durch den Leib getan hat, gemäß dem, was er zu tun pflegte, es sei Gutes oder Schlechtes.“ Somit stehen die Miterben Christi jetzt im Gericht.
36. Wovor werden die 144 000 daher gemäß 1. Petrus 4:17, 18 gewarnt?
36 Davor warnt sie der Apostel Petrus in 1. Petrus 4:17, 18 mit den Worten: „Denn es ist die bestimmte Zeit, daß das Gericht beim Hause Gottes anfange. Wenn es nun zuerst bei uns anfängt, was wird das Ende derer sein, die der guten Botschaft Gottes nicht gehorchen? ‚Und wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und der Sünder zeigen?‘“
37. Wann und wo müssen sich die 144 000 als Täter des Guten erweisen?
37 Bevor sie sterben und zu der „Auferstehung des Lebens“ gelangen, muß der Richter daher den Nachweis erbringen, daß sie zu denen gehören, „die Gutes getan haben“. Da diese 144 000 Miterben in der Auferstehung sofort Leben als Geistgeschöpfe im Himmel erhalten, müssen sie sich jetzt, solange sie im Fleische sind, als Täter des Guten erweisen. Das muß geschehen, bevor sie sofort mit Unsterblichkeit und Unverweslichkeit im Himmel bekleidet werden.
DIE ANDEREN TÄTER DES GUTEN
38. Was entscheidet, ob die Namen derer, die durch eine Auferstehung Gelegenheit erhalten, ewig auf der Erde zu leben, in die „Buchrolle des Lebens“ eingeschrieben werden oder ob ihr Name darin stehen bleibt oder nicht?
38 Wie steht es mit Personen, die eine irdische Auferstehung und die Hoffnung auf vollkommenes Leben auf einer paradiesischen Erde unter Gottes Königreich haben? Diese werden, nachdem sie aus den Gedächtnisgrüften herauskommen, nicht sofort menschliche Vollkommenheit erlangen, was auch nicht nötig ist. Die Werke werden ausschlaggebend sein dafür, ob sie in das Buch des Lebens eingeschrieben werden oder ob ihr Name darin stehen bleibt oder nicht; aber bei diesen Werken handelt es sich nicht nur um die, die sie getan haben. Was für Werke werden sie während der Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden tun? Außerdem steht ihnen allen die Schlußprüfung bevor, die über sie kommen wird, wenn Satan und seine Dämonen nach den tausend Jahren aus dem Abgrund befreit werden. (Offb. 20:7-10) Bleiben sie in dieser künftigen Prüfung treu, wird der endgültige Nachweis erbracht sein, daß sie Menschen sind, „die Gutes getan haben“.
39, 40. (a) Was werden alle, die zu der „großen Wolke von Zeugen“ gehören — auch Johannes der Täufer —, lernen müssen? (b) Als was müssen sich alle, die zu der „Wolke von Zeugen“ gehören, erweisen, und welche Vorkehrung für Sünden können sie sich zunutze machen?
39 Man denke zum Beispiel an die treuen Zeugen der alten Zeit, zu denen Abraham, Isaak, Jakob, Moses, König David und Johannes der Täufer gehören. Diese erwarten, auf der ganzen Erde zu Fürsten eingesetzt zu werden. Sie werden vieles über Jesus, den Messias, und über die Rolle, die er in Gottes Vorhaben und Vorkehrung spielt, lernen müssen. Sie werden ein Verständnis darüber erlangen und in bezug auf das, was sie nach ihrer Auferstehung hinzulernen, geprüft werden müssen. Johannes der Täufer wurde etwa zwei Jahre bevor Jesus starb, auferstand und in den Himmel zurückkehrte, enthauptet. Johannes wird somit nach seiner Auferstehung zum Leben auf Erden vieles lernen müssen, worin er dann geprüft werden muß. Sogar aus dem Gefängnis sandte Johannes der Täufer Boten, die fragen mußten, ob Jesus alles, was über den Messias gesagt sei, erfülle oder ob noch ein anderer komme, der das Werk vollende.
40 Daher werden sich alle, die zu der „großen Wolke von Zeugen“ gehören und eine „bessere Auferstehung“ haben werden, bis zum Schluß der Tausendjahrherrschaft Christi als Personen erweisen müssen, die das Gute tun. Früher hatten diese nur den Nutzen von Tieropfern, die die Sünden der Menschen nicht wirklich tilgen konnten; aber nach ihrer Auferstehung auf Erden werden sie sich auch das Loskaufsopfer Jesu und den Dienst, den er als Gottes Hoherpriester für die sündigen Menschen verrichtet, zunutze machen können. Davon wird ihr ewiges Leben abhängig sein.
41. (a) Zu welcher Klasse gehört die in Offenbarung 7:9-17 beschriebene „große Volksmenge“? (b) Was hoffen sie zu überleben, und werden sie gleich danach zu vollkommenen Menschen umgewandelt?
41 In Offenbarung 7:9-17 wird eine „große Volksmenge“ beschrieben. Die Menschen, die zu dieser gehören, werden auf Erden leben. Die Glieder der großen Volksmenge sind nicht von Gottes Geist gezeugt. Sie haben daher keine himmlische Bestimmung. Sie gehören zu den „anderen Schafen“, die der vortreffliche Hirte, Jesus Christus, in seine Hürde der geretteten Menschen bringt, wie er in Johannes 10:16 sagt. Alle „anderen Schafe“ werden auf der „neuen Erde“ unter Gottes himmlischem Königreich leben. Aber viele Glieder der „großen Volksmenge“, die heute leben, hoffen, den Krieg von Harmagedon, mit dem dieses System der Dinge endet, zu überleben, so, wie die Söhne und Schwiegertöchter Noahs zusammen mit Noah und dessen Frau in der Arche die Flut überlebten. Sie hoffen somit, nicht sterben zu müssen, sondern in Harmagedon geborgen zu werden und in dem neuen System der Dinge weiterzuleben. Sie werden nicht gleich nach dem Krieg von Harmagedon vollkommene Menschen werden. Als Klasse werden sie erst am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi mit Hilfe seines Königreiches menschliche Vollkommenheit erlangt haben.
42. Wann werden die Glieder der „großen Volksmenge“, die vor dem Krieg von Harmagedon sterben, vollkommene Menschen werden, und wann wird es sich zeigen, daß sie zu denen gehören, die „Gutes getan haben“?
42 Viele Glieder dieser „großen Volksmenge“, die Gott treu gedient haben, sind bereits gestorben. Andere von ihnen werden noch vor dem Krieg von Harmagedon sterben. Sie werden daher auch die Stimme des verherrlichten Sohnes des Menschen hören und aus den Gedächtnisgrüften hervorkommen müssen. Aber sie werden so wenig als vollkommene Menschen hervorkommen wie die Menschen, die den Krieg von Harmagedon überleben, sofort nach Harmagedon vollkommen werden. Wie die Menschen, die Harmagedon überleben, so werden auch die, die aus den Gedächtnisgrüften hervorkommen, erst am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi menschliche Vollkommenheit erlangt haben, worauf Satan und seine Dämonen losgelassen werden, um sie zu prüfen, ob sie weiterhin das Gute tun. Nur jene, die auch in der kurzen Zeit, in der Satan losgelassen sein wird, Gutes tun, werden ewiges Leben auf Erden erlangen.
43. Wer gehört zu denen, die in Offenbarung 20:11-13 erwähnt werden?
43 Über die Toten im allgemeinen sagt Offenbarung 20:11-13, daß der Hades und das Meer diese herausgeben werden. Zu diesen Toten werden die treuen Propheten und Zeugen von Abel bis Johannes dem Täufer gehören und auch jene Glieder der „großen Volksmenge“ von heute, die vor Harmagedon sterben, und die übrigen, die dann, wie Jesus sagte, „in den Gedächtnisgrüften sind“.
44. Welche Frage erhebt sich dann mit Bezug auf sie, und wonach werden sie gerichtet?
44 Dann erhebt sich die Frage: Wessen Name wird in die „Buchrolle des Lebens“ eingeschrieben oder wessen Name bleibt darin stehen? Offenbar die Namen jener, die endgültig als solche beurteilt werden, „die Gutes getan haben“. Um endgültig als das bezeichnet zu werden, müssen sie ihr Leben in Einklang mit den symbolischen „Buchrollen“ der göttlichen Unterweisung bringen, die während der Tausendjahrherrschaft Christi geöffnet werden. Sie werden diese geöffneten Buchrollen während der Herrschaft Christi als Wegleitung für ihr Tun gebrauchen, weil die Menschen, die vor dem „großen weißen Thron“ stehen, „gemäß ihren Taten“ gerichtet werden. — Offb. 20:12.
45. (a) Wann werden sie vom Richter als solche bezeichnet werden, die „Gutes getan haben“? (b) Was wird mit denen geschehen, die nicht im Buch des Lebens eingeschrieben sind?
45 Sie werden die entscheidende Prüfung, die über sie kommt, wenn Satan und seine Dämonen nach der Tausendjahrherrschaft Christi eine kleine Weile losgelassen werden, bestehen müssen. Erst nachdem sie diese letzte entscheidende Prüfung bestanden haben, werden sie vom Richter als solche bezeichnet, die beharrlich „Gutes getan haben“. Ihre Namen werden „im Buche des Lebens“ eingeschrieben sein. Ja, ein Teil wird im Buch des Lebens eingeschrieben sein; was mit jenen geschehen wird, die nicht im Buch des Lebens eingeschrieben sind, sagt uns Offenbarung 20:15. Sie werden den „zweiten Tod“ erleiden. Auf diese Weise wird endgültig entschieden werden, wer von denen, die aus den Gedächtnisgrüften hervorkamen, zu einer „Auferstehung des Lebens“ hervorgekommen ist.
[Fußnoten]
a Mit dem Wort „Gedächtnisgrüfte“ wird hier das im Griechischen in der Mehrzahl stehende Wort mneméion, nicht táphos, wiedergegeben. Hierzu lesen wir im 5. Band des Buches Word Pictures in the New Testament (Wortbilder im Neuen Testament) von Dr. A. T. Robertson auf Seite 87 über Johannes 5:28 folgendes:
„In den Grüften (en tois mnemeiois). Taphos (Grab) vermittelt den Gedanken von Begräbnis (thapto, begraben) z. B. in Matthäus 23:27; mnemeion (von mnaomai, mimnesko, erinnern) ist ein Denkmal (Grabmal).“
b Siehe das Buch Regierung (1928), Seiten 272, 274; ferner das Buch Versöhnung (1928), Seiten 287, 288.
c In Meyers Critical and Exegetical Hand-book to the Gospel of John (Kritischem und exegetischem Handbuch zum Johannesevangelium) wird Johannes 5:25, 28-30 erläutert. Auf Seite 186, Abschnitt 1, wird über das in Johannes 5:28 erscheinende Wort „alle“ folgendes gesagt:
„Ebensowenig wie im Vers 25 gesagt wird, daß alle geistig Toten gleichzeitig lebendig gemacht würden, wird hier gesagt, daß alle zur gleichen Zeit auferweckt werden.“
d In dem Buch Word Pictures in the New Testament (Wortbilder im Neuen Testament) von A. T. Robertson (Ausgabe 1932) wird im 5. Band auf Seite 88 folgendes gesagt: „Es gibt zwei Auferstehungen, was den Ausgang betrifft: eine zum Leben und eine zum Gericht.“ Also nur zwei, was den Ausgang betrifft.
Die International Standard Bible Encyclopædia (Internationale Standard-Bibelenzyklopädie), Ausgabe 1955, Band 4, sagt über „Auferstehung“ auf Seite 2564a zu Johannes 6:39, 40, 44, 54; 11:25 und Johannes 5:28, 29 folgendes: „Ob diese Stellen besagen, daß es zwei Auferstehungen gibt, oder ob sie nur auf die äußerst unterschiedlichen Verhältnisse bei der einen [Auferstehung] hinweisen, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.“
e Viele Jahre nahmen christliche Erforscher der Bibel an, daß zu denen, die zu einer „Auferstehung des Lebens“ hervorkommen, 1. die Glieder der Kirche oder Versammlung der 144 000 Miterben Christi gehören würden, 2. eine unzählbare „große Schar“ geistiger Christen, die nicht zu den 144 000 gehören, aber unter diesen im Himmel dienen sollten, und 3. die sogenannten „vorzeitlichen Heiligen“, von denen in Hebräer 11:1 bis 12:1 die Rede ist. Man vergleiche zum Beispiel das Buch Die Neue Schöpfung (1915), Seite 659, Abschnitt 2, und Seite 657, Abschnitt 2 sowie die Fußnote dazu.