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Was ist Geldliebe?Der Wachtturm 1962 | 15. Mai
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Jesus verurteilte nicht das Sparen. Er wollte mit diesen Worten seinen Nachfolgern jedoch zeigen, daß sie nicht aus Geiz materiellen Reichtum aufhäufen und ihr Vertrauen dann auf diesen setzen sollten. Nicht irdische, sondern himmlische Schätze, wie Gottes Anerkennung, können uns ewige Segnungen eintragen. Durch den Tod werden jene, die das Geld lieben, ihrem Gelde entrissen, und sie müssen es anderen zurücklassen. Es kann sie nicht retten. „So geht es dem, der Schätze sammelt für sich, aber nicht reich ist vor Gott.“ — Luk. 12:21, AB.
DIE RECHTE EINSTELLUNG ZUM GELD
Solange das gegenwärtige System der Dinge noch besteht, können Christen das Geld als ein nützliches Mittel gebrauchen, um ihren Lebensunterhalt zu beschaffen, gewisse Annehmlichkeiten, die das heutige Leben bietet, zu genießen und das Predigtwerk zu fördern. Da sie mit dem Geld jedoch so vieles haben können, müssen sie Selbstbeherrschung üben und stets richtig zu ihm eingestellt sein: Es sollte für sie stets nur ein Mittel zum Zweck, nicht ein Gegenstand der Liebe sein.
Der Apostel Paulus betont in seinem Brief an Timotheus die richtige Einstellung zum Reichtum. Nachdem er vor der Geldliebe gewarnt hat, bestätigt er, daß einige Christen reich an irdischen Gütern seien. Er verurteilt sie deswegen aber nicht und gebietet ihnen auch nicht, ihrem Reichtum zu entsagen und ein Leben in Armut zu führen, sondern spornt sie an, die richtige Einstellung zum Reichtum zu haben. „Gebiete denen, die im gegenwärtigen System der Dinge reich sind, nicht arrogant zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gewährt zu unserem Genuß, Gutes zu wirken, reich zu sein an rechten Werken, freigebig, zum Teilen bereit, indem sie für sich selbst eine rechte Grundlage als sicheren Schatz für die Zukunft schaffen, um das wirkliche Leben fest zu ergreifen.“ (1. Tim. 6:17-19, NW) Christen, die diese Einstellung bewahren, werden — selbst wenn sie materiell reich sind — das Geld nicht lieben. Sie vertrauen auf Gott, nicht auf ihren Reichtum. Wenn sie zwischen den beiden wählen müßten, wären sie sofort bereit, ihren Besitz aufzugeben, und würden sich für den Dienst Gottes entscheiden.
Keine Geldsumme wiegt den Schatz auf, den wir erwerben, wenn wir wie der Apostel Paulus Jehova mit ganzer Seele dienen. Paulus hatte keine finanziellen Verpflichtungen, die ihn gezwungen hätten, ständig als Zeltmacher zu arbeiten, und so setzte er seine ganze Zeit für den Predigtdienst ein. Auch heute gibt es viele Christen, die als Pioniere oder Sonder-Aufseher in der Neuen-Welt-Gesellschaft ihre ganze Zeit dem Predigtdienst widmen. Da sie die richtige Einstellung zum Geld haben, sind ihnen die geistigen Segnungen, die ihnen dadurch zuteil werden, viel wertvoller als die materiellen Güter, die sie besitzen könnten, wenn sie den größten Teil ihrer Zeit einer weltlichen Beschäftigung nachgingen.
Ob jemand wohlhabend ist oder nur ein bescheidenes oder fast gar kein Einkommen hat, sollte er sich doch stets an die Regel halten, die Jesus Christus aufgestellt hat: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten.“ (Matth. 6:33, NW) Solange der Christ die richtige Einstellung zum Geld hat, verwendet er es als Mittel zum Zweck und fällt der verderblichen Geldliebe, die zum geistigen Ruin führt, nicht zum Opfer.
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Zeitalter der FurchtDer Wachtturm 1962 | 15. Mai
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Zeitalter der Furcht
„Wir leben in einer anderen Welt. Die Menschen fürchten sich heute beim Gedanken an die Konzentrationslager, an einen möglichen Atomkrieg, an den Zerfall alter Reiche und das Verschwinden alter Sitten und Glaubensansichten. Sie teilen alle die Hoffnungen und Schrecken miteinander, die unserem Zeitalter eigen sind, das nicht ein Zeitalter der Vernunft oder Aufklärung ist, sondern ein Zeitalter der Furcht und des Zitterns.“ — The Atlantic, Juli 1961.
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