Wohltaten für die ganze Menschheit durch Gottes neuen Bund
1. Welcher Unterschied besteht zwischen der Mittlerschaft des Moses und der Mittlerschaft Jesu Christi?
DAS gesamte geistige „Israel Gottes“ ist mit der Erklärung des Apostels Paulus in 1. Timotheus 2:5, 6 einverstanden: „Denn es ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat.“ Der Prophet Moses, der seit über dreitausendvierhundert Jahren tot ist, kann nicht mehr als Mittler zwischen Gott und den Juden dienen. Und wie verhält es sich mit dem Sohn des Menschen, Christus Jesus? Er wurde, nachdem er als ein „entsprechendes Lösegeld“ gestorben war, von den Toten auferweckt und mit unsterblichem Leben bei Jehova Gott im Himmel belohnt. Er dient daher immer noch als der eine „Mittler zwischen Gott und den Menschen“.
2. Der Mittler welches Bundes ist Jesus Christus gemäß Hebräer 8:6-12, und mit wem wird dieser Bund geschlossen?
2 Er ist der Mittler des neuen Bundes zwischen Gott und dem geistigen „Israel Gottes“. Das bestätigen folgende Worte aus dem inspirierten Brief an die christianisierten Hebräer (8:6-12): „Nun hat ... Jesus einen weit vorzüglicheren öffentlichen Dienst erlangt, so daß er auch der Mittler eines entsprechend besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist. Denn wenn jener erste Bund ohne Mangel gewesen wäre, so hätte man nicht für einen zweiten Raum gesucht; denn er findet am Volke etwas zu bemängeln, wenn er sagt: ‚„Siehe, es werden Tage kommen“, spricht Jehova, „da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht gemäß dem Bunde, den ich mit ihren Vorvätern an dem Tage einging, da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, denn sie verblieben nicht in meinem Bunde, so daß ich aufhörte, für sie zu sorgen“, spricht Jehova. „Denn das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde“, spricht Jehova.‘“ Dann zitiert der Schreiber des Hebräerbriefes die weiteren Worte der Erklärung Gottes über den neuen Bund aus Jeremia 31:31-34.
3. Welcher Unterschied besteht zwischen dem neuen und dem alten Bund, und warum?
3 Anschließend zeigt der Schreiber, daß der neue Bund etwas Besseres ist als der alte, mit dem Israel nach dem Fleische geschlossene Gesetzesbund, wenn er sagt: „Wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können? Darum ist er also ein Mittler eines neuen Bundes.“ — Hebr. 9:14, 15.
4. Wohin waren jene christianisierten Hebräer nach Hebräer 12:18-24 und 13:20, 21 somit gekommen, und an welchem Blut waren sie interessiert?
4 Später macht der Schreiber diese Christen in seinem Brief darauf aufmerksam, daß sie sich, obwohl sie Hebräer sind, nicht dem Berge Sinai in Arabien genaht hätten, wo Moses als Mittler gedient hatte. Nein, sie haben sich als geistige Israeliten „Zion, einem Berge, genaht und einer Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und Myriaden von Engeln, in der allgemeinen Versammlung, und der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind, und Gott, dem Richter aller, und dem geistigen Leben von vollkommen gemachten Gerechten, und Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung“. „Der Gott des Friedens nun, der den großen Hirten der Schafe mit dem Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgebracht hat, rüste euch mit allem Guten aus, um seinen Willen zu tun.“ — Hebr. 12:18-24; 13:20, 21.
5. Wie viele aus der Menschheit werden gemäß der Darstellung der Offenbarung in Gottes neuen, durch Christus geschlossenen Bund aufgenommen?
5 In Offenbarung 7:4-8 führt der Apostel Johannes die „zwölf Stämme“ des geistigen Israel auf und nennt die Gesamtzahl dieser geistigen Israeliten, nämlich 144 000 oder 12 000 für jeden der „zwölf Stämme“. Gemäß der Darstellung in Offenbarung 14:1-5 steht das ganze „Israel Gottes“ mit seinem Mittler, Jesus Christus, dem „Lamm“ Gottes, auf dem himmlischen Berg Zion. Über diese 144 000 wird nicht gesagt, sie seien aus Ägypten erlöst oder befreit, sondern es heißt, sie seien „als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft“ worden. Heute gibt es 12 867 000 natürliche, beschnittene Juden; alle übrigen Menschen — über drei Milliarden — sind Nichtjuden. Das zeigt, daß Gott verhältnismäßig wenige Menschen in seinen neuen Bund aufnimmt, dessen Mittler Jesus Christus ist.
6. Höchstens wie viele Personen können heute noch zu den Teilhabern des neuen Bundes gehören, und wie geben sie sich jedes Jahr als solche zu erkennen?
6 Heute kann es nur noch wenige Personen geben, die als geistige Israeliten in diesem neuen Bund stehen. Sie werden dadurch als solche erkannt, daß sie jährlich des Herrn Abendmahl an dessen Jahrestag, nämlich am Abend des 14. Nisan (gemäß dem biblischen Kalender), feiern und von den Symbolen, dem Brot und dem Wein, genießen. Nach Berichten aus der ganzen Welt nahmen im Jahr 1965 etwa 11 500 Personen an den Symbolen teil und taten dadurch kund, daß sie als geistige Israeliten mit Jehova im neuen Bund stehen.
7. (a) Wie viele Personen sind daher unmittelbare Empfänger der Wohltaten des neuen Bundes? (b) Wie viele empfangen trotzdem heute schon die Wohltaten des neuen Bundes, und wie viele werden sie noch empfangen?
7 Da nur sehr wenige Menschen zu Teilhabern des in Jeremia 31:31-34 vorhergesagten neuen Bundes gemacht werden und auf den himmlischen Berg Zion gelangen, werden also nur sehr wenige unmittelbare Empfänger der Wohltaten des neuen Bundes. Trotzdem soll durch diesen neuen Bund die gesamte Menschenwelt Wohltaten empfangen. Ja, die Segnungen dieses neuen Bundes bleiben heute nicht auf die rund 11 500 geistigen Israeliten beschränkt, die beim Abendmahl des Herrn von den Symbolen genießen. Nein, sondern es zeigt sich schon heute, daß sich seine Wohltaten weltweit ausbreiten. Besonders die über eine Million Anbeter Jehovas, die mit diesem kleinen Überrest des geistigen „Israel Gottes“ verbunden sind, genießen diese Wohltaten. Warum das gesagt werden kann und wie die gesamte Menschheit — die Lebenden und die Toten — noch die Wohltaten des neuen Bundes empfangen wird, kann durch eine Betrachtung des Vorhabens Gottes, das mit seinem neuen Bund verknüpft ist, erkannt werden.
GOTTES VORHABEN
8, 9. (a) Woran kann der Zweck des neuen Bundes erkannt werden? (b) Was hätte nach den Worten, die Gott am Berge Sinai sprach, der Gesetzesbund hervorbringen sollen?
8 Der neue Bund trat an die Stelle des alten, mit dem natürlichen Israel geschlossenen Gesetzesbundes. Daher kann der Zweck des neuen Bundes am Zweck des alten Bundes erkannt werden. Als Gott gedachte, mit dem Volk Israel am Berge Sinai in Arabien durch den Mittler Moses einen Bund zu schließen, sagte er: „Ihr selbst habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, daß ich euch auf Adlersflügeln trage und euch zu mir bringe. Und nun, wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum aus allen anderen Völkern werden, denn die ganze Erde gehört mir. Und ihr, ihr werdet mir ein Königtum von Priestern und eine heilige Nation werden.“ — 2. Mose 19:4-6, NW.
9 Man beachte die Bezeichnungen „mein besonderes Eigentum“ und „ein Königtum von Priestern und eine heilige Nation“. Indem das natürliche Volk Israel seinem Teil dieses Bundes mit Gott genau nachkäme, sollte es zu etwas Besonderem werden. Zu was denn? Zu Gottes bleibendem „besonderen Eigentum aus allen anderen Völkern“. Es sollte auch zu einer „heiligen Nation“ werden, aber nicht zu einer, in der nur einige als Priester und einige andere als Könige dienen würden, sondern es sollte eine „heilige Nation“ sein, die als Ganzes ein „Königtum von Priestern“ sein würde, das heißt, jedes Glied dieser „heiligen Nation“ sollte ein königlicher Priester sein. Die gesamte „heilige Nation“ sollte eine königliche Priesterschaft sein, die Gott dienen würde.
10, 11. (a) Erfüllte der Gesetzesbund diesen Zweck, und welchen Hinweis gab Jeremia in diesem Zusammenhang? (b) Wird der neue Bund seinen Zweck verfehlen, und welche günstigen Faktoren wirken mit?
10 Das war es, was Gott im Sinn hatte. Würde er eine solche Nation jedoch ausschließlich aus den natürlichen, beschnittenen Israeliten erhalten? Welche Wohltaten würden doch die natürlichen Israeliten der ganzen übrigen Menschheit, aus der Gott sie als sein „besonderes Eigentum“, als seine „heilige Nation“, herausgenommen hatte, erweisen, wenn sie diese Gelegenheit auskaufen und ein solches „Königtum von Priestern“ werden würden!
11 Über acht Jahrhunderte nach Moses inspirierte Jehova Gott seinen Propheten Jeremia dazu, einen neuen Bund vorherzusagen. Auf diese Weise tat er kund, daß das Volk Israel seinem Vorhaben nicht entsprach. Es konnte daher als Nation nicht Gottes „besonderes Eigentum“, seine „heilige Nation“, sein „Königtum von Priestern“, werden. Mehr als sechshundert Jahre später kam Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Mittler des verheißenen neuen Bundes, aus dem Himmel. Da er als vollkommener Mensch ohne Sünde war, konnte er das benötigte Opfer darbringen, dessen Blut den neuen Bund zwischen Gott und dem geistigen Israel rechtskräftig machen sollte. Welchem Zweck diente dieser neue Bund? Keinem geringeren als dem, der dem alten, mosaischen Gesetzesbund zugrunde lag. Der alte Bund hatte seinen Zweck, ein „Königtum von Priestern“ hervorzubringen, verfehlt. Wird der neue Bund diesen Zweck auch verfehlen? Nein! Denn das „Blut des Bundes“ ist besser als das Tierblut, mit dem Moses das Buch des Gesetzes und die Israeliten besprengte. Auch der Mittler ist besser, da er nicht stirbt, wohingegen Moses starb. Wir lesen daher:
12, 13. Was kann Gottes Hoherpriester denen gegenüber tun, die in den neuen Bund aufgenommen werden, da er für immer am Leben bleibt?
12 „Weil er für immer am Leben bleibt, hat [er] sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. Demzufolge kann er auch jene vollständig erretten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten. Denn ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern, und höher als die Himmel geworden.“ — Hebr. 7:24-27.
13 Aufgrund dieser äußerst wichtigen Eigenschaft kann Gottes Hoherpriester Jesus Christus seine 144 000 treuen Nachfolger, die „zwölf Stämme“ des geistigen „Israel Gottes“, vollständig erretten, damit sie Gottes „heilige Nation“, sein „besonderes Eigentum aus allen anderen Völkern“, sein „Königtum von Priestern“, werden können. Der Apostel Petrus wendet diese Bezeichnungen tatsächlich auf Christen an, die er als „die zeitweilig Ansässigen, die zerstreut sind“, anspricht, als „die Auserwählten nach dem Vorherwissen Gottes, des Vaters, mit der Heiligung durch den Geist zum Zwecke ihres Gehorsams und ihrer Besprengung mit dem Blut Jesu Christi“. — 1. Petr. 1:1, 2.
14. Was werden gemäß den Worten des Apostels Petrus die in den neuen Bund aufgenommenen Christen im Gegensatz zu den Juden, die Christus verwarfen?
14 Der judenchristliche Apostel Petrus bespricht den Unterschied zwischen ihnen und den natürlichen, beschnittenen Juden, die den Herrn Jesus Christus verwarfen, und sagt: „Gerade dazu sind sie auch bestimmt worden. Ihr aber seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vorzüglichkeiten dessen weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat. Denn einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; ihr wart die, welchen nicht Barmherzigkeit erwiesen worden war, seid jetzt aber die, welchen Barmherzigkeit erwiesen worden ist.“ — 1. Petr. 2:8-10.
15. Wie zeigt Johannes in der Offenbarung, daß der Zweck des neuen Bundes durch die in diesen Bund aufgenommenen geistigen Israeliten erfüllt wird?
15 Der neue Bund verfehlt seinen Zweck nicht, denn die in ihn aufgenommenen geistigen Israeliten werden wirklich ein „Königtum von Priestern“. Das bestätigen folgende Worte des Apostels Johannes, die erkennen lassen, daß es dem Mittler Jesus Christus zu verdanken ist, daß dies geschieht: „Ihm, der uns liebt, und der uns durch sein eigenes Blut von unseren Sünden losgemacht hat — und er hat uns zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht — ja, ihm sei die Herrlichkeit und die Macht immerdar! Amen.“ (Offb. 1:5, 6) Johannes sieht in dieser Offenbarung, die ihm gegeben wurde, auch, daß die vierundzwanzig symbolischen älteren Personen dem Lamme Jesus Christus gebührende Anerkennung zuteil werden lassen. Sie sagen: „Du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde herrschen.“ — Offb. 5:8-10.
16, 17. Wie sieht Johannes in der Offenbarung (Kapitel 20), daß der neue Bund seinen Zweck, etwas hervorzubringen, nicht verfehlt?
16 Später sieht Johannes in der Offenbarung, die ihm gegeben wurde, daß der neue Bund nicht verfehlt, dieses „Königtum von Priestern“ hervorzubringen. Nachdem er gesehen hat, wie Satan, der Teufel, gebunden und für die tausend Jahre der Königsherrschaft Christi im Abgrund gefangengesetzt wird, sagt er:
17 „Und ich sah Throne, und da waren solche, die sich auf sie setzten, und es wurde ihnen Macht zu richten gegeben. Ja, ich sah die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt und weil sie über Gott gesprochen hatten, und jene, die weder das wilde Tier noch sein Bild angebetet und das Kennzeichen nicht auf ihre Stirn und auf ihre Hand empfangen hatten. Und sie kamen zum Leben und herrschten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre ... Das ist die erste Auferstehung. Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm herrschen.“ — Offb. 20:4-6.
18. Welcher Unterschied besteht zwischen dem geistigen Israel und der Priesterschaft des alten Israel?
18 Somit wird die gesamte Nation des geistigen Israel zusammen mit Gottes Hohempriester Jesus Christus zu einem „Königtum von Priestern“. Im alten Israel waren nur die Angehörigen der Familie Aarons als Priesterschaft eingesetzt, die unter Aaron, dem ersten Hohenpriester, diente. Sie waren keine königlichen Priester, kein „Königtum von Priestern“, das über das übrige Israel herrschte.
19. Wer wurde schließlich zum König über ganz Israel eingesetzt, und welcher Bund wurde mit ihm in Verbindung mit diesem Vorrecht geschlossen?
19 Jahrhunderte später gab Jehova Gott der Nation Israel einen menschlichen König. David von Bethlehem machte er zum zweiten König über ganz Israel, gab ihm aber nicht das Recht, als Priester zu amten. Da David der Gottesanbetung von Herzen ergeben war, schloß Jehova mit ihm einen Bund bezüglich eines ewigen Königreiches, das innerhalb Davids Familie bleiben sollte.
DER KÖNIGREICHSBUND MIT DAVID
20. Unter welchem anderen Bund wurde dieser Königreichsbund geschlossen, und warum ist das Königreich des bleibenden Erben trotzdem nicht diesem anderen Bund unterworfen?
20 Dieser Königreichsbund wurde mit einem unter dem alten Bund, das heißt dem Gesetzesbund, stehenden Mann und daher auch unter dem Gesetzesbund geschlossen. (2. Sam. 7:8-17; 5. Mose 17:14-20) Der Mann, der sich als bleibender Erbe des Königreichsbundes erwies, Jesus, der Nachkomme Davids, wurde unter dem Gesetzesbund geboren. (Gal. 4:4) Jesus erfüllte jedoch das Gesetz des alten Bundes, ja, er starb sogar als menschliches Opfer, das Gott dargebracht wurde. Er stand deshalb von da an nicht mehr unter dem Gesetzesbund. Somit ist sein Königreich nicht dem Gesetzesbund unterworfen. — Röm. 7:1-6; Matth. 5:17-19; Eph. 2:13-15; Kol. 2:13, 14.
21. (a) Wer war Melchisedek, und war David sein Nachfolger? (b) Was verhieß Jehova gemäß Psalm 110:1-6 jedoch durch einen Schwur, der mit Melchisedek in Verbindung stand?
21 Natürlich hatte Jehova Gott schon früher einen König auf der Erde, nämlich Melchisedek, den König von Salem. Dieser Melchisedek war auch „Priester Gottes, des Höchsten“, und erhielt als solcher von dem Patriarchen Abraham den Zehnten, während er als Priester Abraham segnete. (1. Mose 14:18-20) Melchisedek regierte eine Zeitlang in dem Land, das später dem Volk Israel gegeben wurde; er stand jedoch nicht unter dem Gesetzesbund. König David von Israel war kein Nachfolger König Melchisedeks und konnte auch nicht mit Melchisedek verglichen werden. Er berichtet jedoch gemäß Psalm 110:1-6, Jehova Gott habe durch einen Schwur verheißen, daß ein Priester kommen werde, der Melchisedek gleichen, aber in Ewigkeit amten und auf einem Königsthron zu seiner Rechten im Himmel sitzen werde. König David erkannte diesen kommenden himmlischen König-Priester als seinen „Herrn“ an.
22. (a) Gehörte Gottes Eidschwur, in dem er Melchisedek erwähnte, zum Gesetzesbund, und leistete er ihn den im neuen Bund stehender 144 000 geistigen Israeliten? (b) Wann leistete Gott diesen Schwur, durch den Psalm 110:4 erfüllt wurde?
22 Jehova Gott bekräftigte diese Verheißung über einen „Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks“ mit einem Schwur. Dieser Eidschwur hatte nichts mit dem alten, mit der Nation Israel geschlossenen Gesetzesbund zu tun. Er war kein Teil jenes Bundes und wurde — wie auch König Melchisedek nicht unter dem mit Israel geschlossenen Gesetzesbund stand — nicht unter diesem Bund abgelegt. Jesus Christus erhielt von Jehova Gott die durch einen Schwur bestätigte Verheißung, er werde für immer Priester sein wie König Melchisedek. (Hebr. 5:5-10) Gott schwor dies nicht den 144 000 geistigen Israeliten, die Jesus nachfolgen und Teilhaber des neuen Bundes sind. Gottes Eid bezüglich des königlichen Priestertums, das mit dem Priestertum des Melchisedek verglichen wird, ist also ein persönlicher Bund. Gott schloß ihn ausschließlich mit Jesus Christus. Wann leistete ihm Gott diesen Schwur? Als er Jesus nach dessen Wassertaufe mit heiligem Geist salbte. Gottes Eid und die von ihm vorgenommene Salbung machte Jesus zum Priester und zum Mittler des neuen Bundes. — Hebr. 5:4-10.
23, 24. (a) Ist der neue Bund ein persönlicher Bund? (b) Wofür macht Jesus Christus mit den Teilhabern des neuen Bundes einen Bund, und welchen Bund schließt Gott zuerst mit Jesus Christus?
23 Der neue Bund jedoch ist kein persönlicher Bund. Er ist ein Bund, den Gott durch einen Mittler mit einem Volk, mit einer ganzen Nation, schließt, damit es ein Königtum von Priestern werde. Doch mit wem wird diese Nation, die am neuen Bund teilhat, ein „Königtum von Priestern“, eine „königliche Priesterschaft“, bilden? Das zeigte der Mittler des neuen Bundes an dem Abend, an dem er das Abendmahl des Herrn einsetzte und vom neuen Bund sprach. Als anschließend unter seinen treuen Aposteln ein Wortstreit darüber entstand, „wer von ihnen der Größte zu sein scheine“, sagte Jesus: „Ihr ... seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr in meinem Königreich an meinem Tisch eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.“ — Luk. 22:24-30.
24 Es gilt zu beachten, daß Jesus Christus hier von „meinem Königreich“ spricht. Er schließt mit seinen Jüngern den Bund für ein Königreich, damit sie mit ihm in seinem Königreich seien. Doch vorher schließt Jehova Gott mit Jesus Christus persönlich seinen Königreichsbund. Darauf bringt Jesus Christus seine 144 000 Nachfolger mit sich in sein Königreich. Zu diesem Zweck amtiert er als Mittler des neuen Bundes zwischen Gott und seinen 144 000 Nachfolgern. Dieser neue Bund schließt das Priestertum ein, ein Amt, das Jesus nicht erwähnte, als er davon sprach, daß er mit seinen Jüngern einen Bund für ein Königreich schließe. Als ein Priester, der Melchisedek gleicht, regiert Jesus im Himmel.a
EIN „KÖNIGTUM VON PRIESTERN“
25. Auf wen ist der neue Bund beschränkt? Wer wird die sich daraus ergebenden Wohltaten jedoch empfangen, und wann wird dies besonders geschehen?
25 Der neue Bund ist auf die „heilige Nation“, die aus den 144 000 geistigen Israeliten besteht, beschränkt. Die Wohltaten aber, die sich aus diesem Bund ergeben, werden sich weltweit bemerkbar machen. Wieso? Weil dieser Bund ein „Königtum von Priestern“, eine „königliche Priesterschaft“, hervorbringt, die unter dem königlichen Hohenpriester, Jesus Christus, dient, der wie Melchisedek König und Priester ist. Durch den neuen Bund bringt Gott zum Nutzen der ganzen Welt eine „königliche Priesterschaft“ hervor, die Jesus Christus untersteht. Die Wohltaten, die von diesem durch den neuen Bund hervorgebrachten „Königtum von Priestern“ herrühren, werden sich besonders während der tausend Jahre zeigen, in denen diese Priester „Priester Gottes und des Christus sein und ... als Könige ... mit ihm herrschen“ werden. — Offb. 20:4-6.
26. Zu wessen Gunsten wirkten Paulus und Timotheus als „Diener des neuen Bundes“, und zu wessen Gunsten wirkt der Überrest dieser Diener heute?
26 Die Wohltaten des neuen Bundes sind aber heute schon weltweit zu verspüren. Vor neunzehnhundert Jahren schrieb der Apostel Paulus an geistige Israeliten, die in der griechischen Stadt Korinth lebten, folgendes: „Unsere hinreichende Befähigung kommt von Gott, der uns in der Tat hinreichend befähigt hat, Diener eines neuen Bundes zu sein, nicht eines geschriebenen Rechts, sondern des Geistes; denn das [durch Moses] geschriebene Recht verurteilt zum Tod, der Geist aber macht lebendig.“ (2. Kor. 3:5, 6) Damals wirkten Paulus und sein Begleiter Timotheus als „Diener eines neuen Bundes“ ausschließlich zugunsten der geistigen Israeliten, die durch den von Paulus und Timotheus durchgeführten Dienst in den neuen Bund aufgenommen wurden. Heute aber wirkt der Überrest der „Diener eines neuen Bundes“ auch zum Nutzen der Menschen im allgemeinen.
[Fußnote]
a Jehova Gott braucht mit Jesus persönlich keinen neuen Königreichsbund zu schließen, damit er den Thron Davids einnehmen kann, denn Jesus wurde auf natürliche Weise, durch seine Geburt als Mensch, in den alten Königreichsbund aufgenommen, den Gott mit David geschlossen hatte. Jesus ist daher der bleibende Erbe des Königreiches Davids geworden. Mit Gottes Eid hinsichtlich eines Priesters wie Melchisedek, der für immer im Amt bleiben soll, verhält es sich jedoch anders. Es handelt sich dabei um einen Bund für ein himmlisches Königreich. Es ist ein persönlicher Königreichsbund, der ausschließlich mit Jesus Christus geschlossen wurde. Diese beiden Königreichsbündnisse wurden weder mit der Nation Israel noch mit den Nachfolgern Christi, sondern nur mit Jesus Christus selbst geschlossen. Der neue Bund dagegen wurde durch einen Mittler, Jesus Christus, mit seinen 144 000 Nachfolgern geschlossen. Dieser neue Bund mit der aus geistigen Israeliten bestehenden „heiligen Nation“ bringt das „Königtum von Priestern“ hervor, die unter Jesus Christus, dem König-Priester gleich Melchisedek, dienen. Daher verordnete Jesus nach dem Bericht in Lukas 22:28-30 seinen Jüngern ein Königreich. Wir müssen somit einen Unterschied machen zwischen den Königreichsbündnissen, die ausschließlich mit Jesus Christus persönlich geschlossen wurden, und dem neuen Bund, der mit der Nation der geistigen Israeliten geschlossen wurde. Jesus Christus wurde durch Jehovas Eid, nicht durch den neuen Bund, ein König-Priester im Himmel.
[Bild auf Seite 210]
Gott macht einen Bund, durch den Jesus König und Priester wie Melchisedek werden soll