Wenn alle Menschen wieder e i n e n Gott anbeten
1. Was bemerkten am 6. Dezember 1956 zwei Beamte einer New Yorker Herausgeber- und Verlagsgesellschaft am Fuße des Marshügels in Athen?
AN EINEM Tage im Jahre 1956 — es war der 6. Dezember — erstiegen der Präsident und der Vizepräsident einer international bekannten Herausgeber- und Verlagsgesellschafta den Marshügel in Athen, Griechenland. Vor langer Zeit nannten die heidnischen Griechen diesen Hügel den Areopag, zu dem Steinstufen hinaufführen. Am Fuße des Hügels, wo sie beginnen, hielten die beiden Männer an. Sieh da, eine in den Felsen zur Rechten der Stufen eingelegte Bronzeplatte! Sie ist mit Worten aus der griechischen Gemeinsprache beschrieben, die vor neunzehnhundert Jahren gesprochen wurde. In der Tat: die Worte sind ein Zitat aus der Heiligen Schrift! Ja, sie sind dem Teil der Bibel entnommen, der zuerst in Griechisch an die Christen geschrieben wurde und allgemein „Das Neue Testament“ genannt wird. Die angeführten Worte sind in Apostelgeschichte, Kapitel 17, Verse 22-31, zu finden. In neuzeitliches Deutsch übertragen, lauten sie wie folgt:
2. Was besagt die Inschrift auf der Bronzeplatte?
2 „Männer von Athen, ich sehe, daß ihr in allen Dingen der Furcht vor Gottheiten mehr hingegeben zu sein scheint als andere. Zum Beispiel: als ich umherging und eure Gegenstände der Verehrung aufmerksam betrachtete, fand ich auch einen Altar, an dem die Inschrift zu lesen war: ‚Einem Unbekannten Gott.‘ Den, welchem ihr also unwissentlich fromme Verehrung darbringt, diesen verkündige ich euch. Der Gott, der die Welt geschaffen hat und alle Dinge in ihr, dieser Eine, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas benötigte, weil er selbst allen Leben und Odem und alle Dinge gibt. Und er brachte durch e i n e n Menschen jede Nation der Menschen ins Dasein, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohne, und er verordnete die bestimmten Zeitabschnitte und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden möchten, und doch ist er tatsächlich keinem von uns fern. Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren, wie auch gewisse von euren Dichtern gesagt haben: ‚Denn wir sind auch sein Geschlecht.‘ Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht annehmen, das Göttliche Wesen gleiche dem Golde oder Silber oder Stein, gleiche einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen. Gott hat zwar die Zeiten solcher Unwissenheit übersehen, fordert aber jetzt die Menschen auf, daß sie alle überall bereuen sollen. Denn er hat einen Tag gesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen Menschen dafür eine Gewähr gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.“
3, 4. Für welche Tatsache legt die Platte am Felsen Zeugnis ab, und was gab Anlaß, sie dort anzubringen?
3 Warum wurde denn die Tafel mit dieser bemerkenswerten Inschrift in den Felsen eingelegt? Um zu bezeugen, daß Paulus aus der Stadt Tarsus, Kleinasien, diese Worte vor neunzehnhundert Jahren dort auf dem Marshügel gesprochen hatte. Paulus war ein Apostel oder Gesandter Jesu Christi. Jesus war achtzehn Jahre zuvor in Jerusalem ungerechterweise getötet worden, doch hatte ihn Gott, der Allmächtige, am dritten Tage aus den Toten zum Leben auferweckt. Paulus selbst war diesem Jesus Christus einige Jahre nach dessen Auferstehung aus den Toten begegnet. Diese wunderbare Begegnung hatte dazu beigetragen, aus Paulus, einem Verfolger der Jünger Christi, einen seiner treuen Nachfolger zu machen. Paulus war also ein Zeuge der Tatsache, daß Gott, der Allmächtige, Jesus Christus aus dem Tode auferweckt und in eine herrliche Geistperson verwandelt hatte, die in den unsichtbaren Himmeln leben sollte.
4 So sehen wir nun den christlichen Apostel Paulus auf dem Marshügel oder dem Areopag stehen. Der höchste Gerichtshof des alten Athen hatte ihn dort hinaufführen lassen, da man ihn hören wollte; denn dort, auf dem Marshügel, tagte dieses Gericht. Glieder dieses Richterkollegiums waren Philosophen, die als Stoiker und Epikureer bekannt waren. So wie Paulus ihnen sagte, glaubten sie an viele Gottheiten, denen sie aus Furcht Tempel und Altäre gebaut hatten. Ja sie befürchteten, sie hätten einen Gott ausgelassen. Um der Strafe dieses Gottes zu entgehen, hatten sie einen Altar für den errichtet, der gerade dieser Gott hätte sein können. Indem sie auf den Altar die Worte „Einem Unbekannten Gott“ schrieben, bekannten sie, diesen Gott nicht zu kennen. Wer war er? Paulus wußte es, jene Männer von Athen aber wußten es nicht.
5. Was bewies Paulus dem Gerichtshof in bezug auf die Ausdrücke „Jesus“ und „Auferstehung“?
5 Wie lautet der Name dieses „Unbekannten Gottes“? Jene Männer von Athen hatten Paulus von Jesus und von Auferstehung sprechen hören. So dachten sie, Jesus und Auferstehung seien die Namen von Göttern, die sie nicht kannten. Sie luden Paulus vor Gericht, das heißt, sie brachten ihn auf den Marshügel, damit er sich gegen die Anklage, er sei ein religiöser Lästerer, verteidige; denn auf Grund dieser Anklage hätte man ihn töten können. Paulus bewies ihnen, daß Jesus und Auferstehung nicht die Namen des „Unbekannten Gottes“ sind. Hatte Jesus sich selbst aus den Toten auferweckt? Nein. Die Geschichte berichtet uns, daß Jesus andere Personen auf der Erde aus den Toten auferweckt hatte. Sich selbst aber konnte er nicht aus dem Tode auferwecken. Da er tot war, war ihm dies unmöglich.
6. Wer also führte die Auferstehung Jesu herbei, und in welchem Verhältnis stehen die Betreffenden zueinander?
6 Wer führte denn Jesu Auferstehung aus dem Tode herbei? Gott. Er weckte Jesus Christus von den Toten auf und brachte ihn nicht nur ins Leben zurück, sondern verwandelte ihn in eine unsterbliche Geistperson, die droben in den Himmeln leben konnte. Denkst du nicht auch, daß so etwas nur Gott tun konnte? Sicherlich. Irgendein Wesen, das eine solche Wundertat verrichten kann, muß der allein wahre und lebendige Gott sein. Er muß allmächtig sein, um etwas Derartiges zu tun. Keiner der Götter, die die Männer von Athen oder sonst ein Volk anbeteten, hatten je so etwas getan oder konnten es tun. Indem der allmächtige Gott diesen Jesus Christus aus den Toten auferweckte, damit er sich mit ihm in den höchsten Himmeln eines geistigen Lebens erfreue, das hoch über dem menschlichen Leben steht, bewies er ferner, daß er der himmlische Vater dieses Jesus war und daß der auferstandene Jesus der Sohn Gottes ist. Indem er Leib und Leben von Gott, dem Allmächtigen, empfing, wurde er Gottes Sohn, nämlich ein himmlischer, geistiger Sohn Gottes.
7. Was ist Er, der Jesus Christus auferweckte, sonst noch?
7 Dieser allmächtige, unsterbliche Gott tat mehr als nur seinem Sohn Jesus Christus Leben zu geben. Paulus sagte zu den Männern von Athen, um sie mit dem „Unbekannten Gott“ bekannt zu machen, daß dieser Gott es ist, der „die Welt und alle Dinge in ihr geschaffen hat“. Er ist daher der große Schöpfer, der große Bildner und Gestalter aller bestehenden Dinge, ob wir sie sehen können oder nicht. Ja, dieser Eine ist, so wie Paulus sagt, der „Herr des Himmels und der Erde“, nämlich der Herr und Eigentümer des ganzen Himmels und der Erde. Zu Recht nennen wir ihn also Gott, den Herrn.
SEIN NAME UND DIE ANBETUNG
8. Mit welchem persönlichen Namen können wir ihn anrufen, und wo und wie oft kommt dieser Name dort vor?
8 Können wir diesen Gott und Herrn mit seinem persönlichen Namen anrufen, um ihn von allen anderen, die „Götter“ genannt werden, auszuzeichnen? Jawohl, das können wir. Mit welchem persönlichen Namen denn? Nun, hast du je das Wort „Halleluja[h]“ singen oder rufen hören? Das ist ein hebräisches Wort und bedeutet „Lobet Jah!“ Wer ist denn dieser Jah, den zu loben wir so geheißen werden? Hebräische Gelehrte sagen uns, daß dieser Name Jah eine Abkürzung des vollen Namens Jehova ist. Gewisse Gelehrte ziehen es vor, den Namen Jah’ve oder Jah’we auszusprechen. Doch ist heute Jehova die populärste Art, in der der Name ausgesprochen wird. Diesen Namen hat ihm nicht ein Mensch gegeben. Er hat sich selbst so genannt. Mittels seiner unsichtbaren Kraft, durch die er die Welt erschuf, ließ er auf Erden von Männern, die ihm dienten und ihn anbeteten, auch ein Buch schreiben. Weil diese Männer durch seine unsichtbare wirksame Kraft getrieben wurden, dieses Buch zu schreiben, bezeichnete man es als ein „heiliges“ Buch. Viele nennen es die Heilige Schrift, weil es aus heiligen Schriften besteht. Andere nennen es die Bibel, weil es aus vielen kleinen Büchern, d. h. aus sechsundsechzig Büchern, besteht, die in den meisten Übersetzungen der Heiligen Schrift enthalten sind. Die ersten neununddreißig Bücher wurden in Hebräisch geschrieben, und in jenen Büchern sagt uns Gott, der Allmächtige, daß sein persönlicher Name Jehova ist, und dieser Name erscheint dort mindestens 6823mal.
9. Was erklärt er in Jesaja 42:8, um sich selbst zu identifizieren?
9 Im Buche Jesaja, Kapitel 42, im 8. Vers, sagt der allmächtige Gott: „Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.“ Somit ist uns dieser allein wahre und lebendige Gott in bezug auf seinen persönlichen Namen nicht mehr unbekannt. Dieser Gott heißt Jehova.
10. Warum gibt es heute keinen von Menschenhänden gemachten Tempel für Jehova, und was sagte König Salomo in dieser Hinsicht?
10 In den meisten Ländern der Erde gibt es Tausende von Tempeln, die von Menschenhand errichtet worden sind. Kennst du irgendeinen von ihnen, der Jehova Gott geweiht wäre? Nein, du kennst keinen. Vor neunzehnhundert Jahren befand sich ein Tempel für Jehova in dem Stadtteil Jerusalems, der im heutigen Jordanien liegt. Aber Jehova Gott selbst ließ zu, daß dieser im Jahre 70 der christlichen Zeitrechnung in Brand gesteckt und niedergerissen wurde. Warum? Weil jener Tempel mißbraucht wurde und weil — wie Paulus es den Männern von Athen auf dem Marshügel sagte — der eine lebendige und wahre Gott ‚nicht in Tempeln wohnt, die mit Händen gemacht sind, noch von Menschenhänden bedient wird, als ob er etwas benötigte‘. (Apg. 17:24, 25, NW) Wie könnte der Gott, der die unermeßlichen Himmel und die weite Erde schuf, in so winzigen, von Menschenhand erbauten Tempeln wohnen? Wir dürfen Gott keine Unehre bereiten, indem wir ihn herabsetzen. Vor fast dreitausend Jahren baute König Salomo für Jehova in Jerusalem einen herrlichen Tempel. Als aber dieser weiseste König der alten Zeit diesen Tempel einweihte, betete und sprach er: „Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jehova, mein Gott, daß du hörest auf das Rufen und auf das Gebet, welches dein Knecht heute vor dir betet: daß deine Augen Nacht und Tag offen seien über dieses Haus, über den Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name soll daselbst sein!“ — 1. Kön. 8:27-29.
11, 12. In welchem Abhängigkeitsverhältnis stehen wir zu Gott?
11 Der Schöpfer aller Dinge im Himmel und auf Erden ist zu groß, um in Tempeln zu wohnen, die unsere Hände gemacht hätten. Er braucht nichts Derartiges wie einen Tempel aus Holz, Ziegeln oder Stein. Statt daß er es nötig hätte, von jemandem etwas zu seinem Wohl und Glück zu erhalten, ‚gibt er selbst allen Leben und Odem und alle Dinge‘ — so sagte es Paulus.
12 Unser Leben kommt von Gott. Unsere Fähigkeit, zu atmen, und die Luft, die wir einatmen, sind uns von Gott gegeben. Die Erde und alle Dinge, deren wir uns erfreuen, kommen von Gott, sind für uns bestimmte Gaben. Wieso sollten wir also denken, Gott sei von uns abhängig und wir müßten Tempel für ihn bauen? Da er unser Lebengeber und der Eine ist, von dem wir in bezug auf alle guten Dinge abhängig sind, sollten wir ihn, als unseren Gott verehren, ihn anbeten und ihm zu gefallen suchen. Das sollten wir tun, ungeachtet zu welcher Nation wir heute gehören mögen.
13. In welchem Sinne gehören wir, ungeachtet unserer Nationalität, zu Gottes Geschlecht?
13 Höre weiter, was Paulus auf dem Marshügel sagte, als er seine Erklärung über diesen Gott abgab: „Er brachte durch e i n e n Menschen jede Nation der Menschen ins Dasein, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohne, und er verordnete die bestimmten Zeitabschnitte und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden möchten, und doch ist er tatsächlich keinem von uns fern. Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren, wie auch gewisse von euren Dichtern gesagt haben: ‚Denn wir sind auch sein Geschlecht [gehören zu seinem Geschlecht].‘ Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht annehmen, das Göttliche Wesen gleiche dem Golde oder Silber oder Stein, gleiche einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen.“ Somit kommen wir alle von dem einen ersten Menschen her, den Gott erschaffen hatte, ungeachtet zu welcher Nation wir nun gehören mögen, ungeachtet wo wir auf Erden wohnen mögen. Da jener erste Mensch von Gott gemacht oder erschaffen wurde und somit ein „Sohn Gottes“ war, sind wir gleichsam „Gottes Geschlecht“, weil wir von diesem Menschen herstammen. Gewiß sollten wir also den Schöpfer, dessen Geschlecht wir sind, als unseren Gott anbeten. — Luk. 3:38.
14. Warum brauchen wir nicht mehr nach Gott zu „tasten“, ohne die Hoffnung zu haben, ihn finden zu können?
14 Schon lange haben auf Erden Zeiten der Unwissenheit über diesen Gott geherrscht, lange bevor Paulus den Altar, der „Einem Unbekannten Gott“ geweiht war, vor neunzehnhundert Jahren in Athen entdeckte. Deswegen haben viele von uns, die sich danach sehnten, den lebendigen und wahren Gott zu kennen, nach ihm „getastet“. Bedenke nun folgendes: Er ist nicht fern von einem jeden von uns; wir sollten ihn also finden können! Bedenke ferner: Er hat die bestimmten Zeitabschnitte verordnet, in denen wir ihn suchen können, damit wir ihn auch wirklich finden. Und bedenke außerdem: Die Gegenwart ist der bestimmte Zeitabschnitt, in dem wir ihn suchen können, da wir gute Hoffnung hegen dürfen, ihn wirklich zu finden und zu erkennen.
URSPRÜNGLICHE ANBETUNG DES EINEN GOTTES
15. Wohin kann es uns führen, wenn wir Gott finden, und in welchem Zustand befand sich Adam, als er Gott noch richtig kannte?
15 Ihn zu finden, nachdem wir ihn gesucht haben, um ihn zu erkennen und zu verstehen und ihn zum Freunde zu haben, bedeutet, den himmlischen Lebengeber und Erhalter zu finden. Solch ein erfolgreiches Finden kann dazu führen, daß wir ewiges Leben in vollkommenem Glück und Frieden erhalten. Der erste Mensch kannte ihn, verlor aber die Verbindung mit ihm. Dieser große Verlust brachte den Tod über den ersten Menschen und über all die Nationen, die von ihm abstammen. Als der erste Mensch, dessen Name Adam war, Gott als seinen himmlischen Vater erkannt hatte und als sein irdischer Sohn mit ihm in einem Familienverhältnis stand, war er mit dem göttlichen Quell seines Lebens verbunden. Um fortdauernd Leben auf Erden zu haben, war es nötig, daß Adam mit diesem einzigen Lebensquell in Verbindung blieb. Jehova Gott will, daß seine Söhne im Himmel und auf Erden vollkommen seien. Er erschafft sie vollkommen. „Vollkommen ist sein Tun.“ (5. Mose 32:4, NW) Er hat den ersten Menschen Adam vollkommen erschaffen. Wir zitieren aus seinem heiligen Wort, der Bibel: „Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2:7) Der erste Mensch wurde also nicht eine unvollkommene, dahinsterbende Seele, sondern eine vollkommene lebendige Seele.
16. Welche Möglichkeit stand Adam in Eden offen, und wovon hing dies ab?
16 Verstehen wir auch, was das bedeutet? Als eine vollkommene Menschenseele hätte Adam immerdar auf Erden leben können, und es wäre für ihn wie auch für uns, seine Nachkommen, eine Freude gewesen, ewiglich hier zu leben. Wieso denn? Weil Gott ihn in ein irdisches Paradies setzte und wollte, daß er darin blieb; denn er liebte diesen irdischen Sohn, und nach seinem Willen sollte er in Gottes Familie bleiben. Wir lesen darüber in der Bibel: „Jehova Gott pflanzte einen Garten [ein Paradies] in Eden [Wonne, Fußn.] gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. Und Jehova Gott ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und [auch, Me] den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“ (1. Mose 2:8, 9) Wovon hing es denn ab, daß Adam in diesem Paradies der Wonne und in Einheit mit dem Lebensquell bleiben konnte? Davon, daß er Gott auf die einzig richtige Art anbetete.
17, 18. (a) Warum wird Adam nicht geneigt gewesen sein, Ahnen anzubeten? (b) oder Bäume? (c) oder Vögel, Insekten und andere Tiere?
17 Wen aber wird Adam angebetet haben? Wen wünschte Adam anzubeten, als er als Mensch noch vollkommen war? Etwa irdische Ahnen? Adam hatte keine menschlichen Ahnen. Oder wünschte er vielleicht die Bäume jenes Gartens oder den Fluß anzubeten, der in Eden entsprang und diesen Garten bewässerte? Nein, er wurde in den Garten gesetzt, um dessen Bäume zu pflegen: „Jehova Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.“ (1. Mose 2:15) Adam, der Mensch, hatte sein Leben nicht von den Bäumen erhalten, auch nicht von dem „Baume des Lebens“, den Gott in der Mitte des Gartens gepflanzt hatte. Wenn er Erlaubnis vom Himmel erhalten hätte, hätte Adam diese Bäume umhauen und ausrotten können.
18 War Adam vielleicht geneigt, im Garten eines der Tiere anzubeten, Vieh, Vögel, Insekten oder Fische, die im Flusse und seinen Nebenbächen schwammen? Nein; denn er war über diese Tiere gesetzt worden und gab ihnen Namen. Jehova Gott „führte sie zu dem Menschen, zu sehen, wie er sie nenne, und so wie der Mensch alle lebendigen Seelen [Tiere, Lu] nennen würde, sollte ihr Name sein.“ (1. Mose 2:19, 20, PB, Rdbm.) Aber Adam bezeichnete kein einziges von ihnen als „Gott“. Er führte die Herrschaft über sie und nicht sie über ihn. Sie standen scheu vor ihm da, nicht e r vor ihnen. Er stammte nicht von ihnen ab, denn er war als besondere Schöpfung erschaffen worden. Er sah sie sterben. Warum also ein Tier anbeten?
19. Wen anzubeten wird Adam die Neigung gehabt haben, und warum, selbst wenn dieser unsichtbar war?
19 Wen zu verehren wird denn Adam geneigt gewesen sein? Sich selbst? Nein, obwohl er die Herrschaft über die Tierwelt innehatte. Seinen Lebengeber? Sicherlich, denn dieser hatte alle lebendigen Geschöpfe, auch den vollkommenen Adam, erschaffen, dem er dazu das schöne Paradies Eden als Wohnstätte gab. Jehova war für Adam kein unbekannter Gott. Er hatte Adam aus physischen Elementen und mit physischen Kräften erschaffen, so daß Adam Gott nicht sehen und am Leben bleiben konnte. (2. Mose 33:20) Gott redete jedoch mit ihm aus dem unsichtbaren Reich und sagte ihm, weshalb er auf diese Erde gesetzt worden sei. Er erklärte ihm, wie er in seinem Paradiese immerdar auf Erden leben könnte. „Und Jehova Gott auferlegte dem Menschen nun dieses Gebot: ‚Von jedem Baume des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Aber was den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen betrifft: davon sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du gewißlich sterben.‘“ (1. Mose 2:16, 17, NW) Adam erkannte diese Mitteilung als von seinem Schöpfer kommend an. Er bebaute und pflegte den Garten, das Paradies, aß aber nicht von jenem Baume. Er wünschte zu leben und imstande zu sein, weiterhin mit seinem liebenden Schöpfer in dieser vollkommenen irdischen Heimat zu sprechen und Gemeinschaft mit ihm zu haben.
20. Wie trug Gott zu Adams Glück bei, als dieser noch allein war, und welche Anbetung wurde danach fortgesetzt?
20 Um Adams Glück noch zu erhöhen, erschuf Gott für ihn ein vollkommenes Weib. Damit sie wirklich ein Teil Adams sei, ließ Gott ihn in tiefen Schlaf fallen und entfernte dann aus seiner Seite schmerzlos eine Rippe, aus der er eine Frau bildete. Darauf übergab Gott sie Adam zur Ehe. Er erklärte dem Paar sein Vorhaben mit ihnen: „Gott segnete sie [er verfluchte sie nicht], und Gott sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.‘“ (1. Mose 2:18-25; 1:26-28, NW) Adam und sein Weib Eva hörten, wie Gott zu ihnen redete. Sie wußten, wer ihr Schöpfer war, nämlich der Eine und Einzige, den sie als Gott anbeteten.
21. Wie beteten Adam und Eva Gott an, und was traf auf alle damals lebenden Menschen zu?
21 Wie beteten sie ihn an? Indem sie Tempel bauten? Nein, Gott brauchte kein Haus, um nur dort mit ihnen zu reden. Indem sie sich ein Bild von irgendwelcher Form machten? Nein; kein Bild könnte ein Abbild Gottes sein. Jedes von Menschen gemachte Bild stellt ihn falsch dar und bedeutet eine Lüge ihn betreffend. Indem sie Opfer darbrachten? Nein; Gott gebot ihnen nicht, Tiere zu töten und sie auf Altären zu verbrennen. Adam und Eva waren vollkommene Menschenseelen und hatten keine Sünden begangen, wofür sie hätten Blut vergießen und Opfer darbringen müssen. Wie beteten sie denn ihren Schöpfer als Gott an? Indem sie ihm als ihrem himmlischen Vater und Gesetzgeber Lob und Dank und Gehorsam darbrachten. Das taten sie eine Zeitlang als reine glückliche Geschöpfe, die weder Schmerz noch Kummer, noch Furcht kannten. Adam und Eva und das sich in ihren Lenden befindende, damals noch ungeborene Menschengeschlecht vereinten sich in der Anbetung Jehovas, ihres Schöpfers und Lebengebers. So war es also zu der Zeit, da alle Menschen einen einzigen Gott anbeteten. So übte die Menschheit im Uranfang ihren Gottesdienst aus, und es war der eine und einzig richtige Gottesdienst. Er stellt für uns von Anfang an das Muster dar.
VERSUCH, WEITERE GÖTTER ZU SCHAFFEN
22. Wieso gab es denn im Laufe der Zeit so viele verschiedene Götter, die man anbetete?
22 Heute gibt es so viele, die Götter genannt und als solche angebetet werden. Das alles steht in großem Gegensatz zu dem reinen Anfang des Menschengeschlechtes im Paradiese Eden. Die falsche Anbetung begann, als ein selbstsüchtiges Geschöpf Gott sein wollte, so daß es im Universum zwei Götter gegeben hätte. Unsichtbar stellte sich dieses Geschöpf im Paradiese ein. Es begann mit Eva, dem Weibe, zu sprechen, nicht direkt, so wie Gott das tat, sondern indirekt, durch eine Schlange im Garten. Was es über den einen, einzigen Gott sagte, war eine Lüge, weil es zu Eva sagte, daß das, was Gott über den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gesagt hätte, eine Lüge gewesen wäre. Dieses lügnerische Geschöpf wünschte, daß Eva es als Gott anbete, indem sie ihm Gehorsam darbrächte, statt durch ihren Gehorsam ihren Schöpfer als Gott anzubeten. Dieses Geschöpf, das nach Eigenruhm strebte, tat kund, daß es wie ein Gott angebetet werden wollte, indem es zu Eva sagte: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben, denn Gott weiß, daß an demselben Tage, an dem ihr davon [vom verbotenen Baume] eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr bestimmt wie Gott werdet, erkennend Gutes und Böses.“ Dieses Geschöpf wurde ein Gott, als Eva und darauf Adam, ihr Mann, ihm gehorchten, indem sie von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen aßen. — 1. Mose 3:1-7, NW.
23. Was ist Sünde, und zu welcher Anbetung führte die Sünde Adams und Evas?
23 Ungehorsam gegen Gott ist Sünde, und Sünde bedeutet, das Ziel der Vollkommenheit zu verfehlen. Gott bestraft die Sünde mit dem Tode. Er verurteilte den ersten Mann und sein Weib zum Tode, weil sie gesündigt und einen falschen Gott angebetet hatten, und trieb sie aus dem Paradies Eden hinaus. Bevor er dies aber tat, mußten sie zuhören, wie er dem falschen Gott anzeigte, daß nicht für immer zugelassen werde, daß er Jehova Gott der Anbetung, die ihm gebührt, beraubt.
24. Was bedeutete Gottes Warnung für die Schlange, und warum sind wir alle unvollkommen und sterben dahin?
24 Statt diesen falschen Gott mit sich selbst zu vergleichen, verglich Jehova Gott ihn mit der Schlange, verfluchte ihn und sprach: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf (dich am Kopf) zermalmen, und du wirst ihm die Ferse (ihn an der Ferse) zermalmen.“ (1. Mose 3:14, 15, NW) Einer Schlange den Kopf zu zermalmen bedeutet, sie zu töten. Das wird dem ersten falschen Gott widerfahren, wenn der verheißene Same des Weibes Gottes ihn zertreten wird. Das wird auch allen anderen falschen Göttern widerfahren, weil sie den „Samen“ des ersten falschen Gottes bilden. Anbetung und Gehorsam gegenüber irgendeinem falschen Gott ist Sünde, die mit dem Tode bestraft wird. Daher steht über Adam, der sündigte, geschrieben: „Er wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. So beliefen sich alle Tage Adams, da er lebte, auf neunhundertunddreißig Jahre, und er starb.“ (1. Mose 5:4, 5, NW) Er hätte immerdar in seinem Paradiese leben können, hätte er nicht dadurch gesündigt, daß er die verbotene Frucht aß, oder auf sonst eine Weise. Alle seine Kinder, die bis heute zur Welt gekommen sind, haben von ihm Sünde und Tod ererbt. (Röm. 5:12) Weißt du, warum wir alle unvollkommen sind und sterben? Hier ist der Grund!
25. Wie nannte Jehova den ersten falschen Gott, und wie breitete sich die Anbetung falscher Götter von der dritten Generation an augenscheinlich aus?
25 Weil der erste falsche Gott der Feind und Verleumder Jehovas war und sich einer Schlange bedient hatte, um Eva und Adam zur Sünde zu verleiten, nannte ihn Jehova Gott den „Drachen, die Urschlange, welcher der Teufel und Satan ist“. (Off. 20:2; 12:9, NW) Viele Enkel Adams müssen falsche Götter angebetet haben. Viele Dinge sind mit dem Anbetungskult verbunden, und Altertumsforscher haben solche Dinge der alten Zeit aus der Erde ausgegraben, und sie dienen dazu, zu zeigen, daß Adams Nachkommen wirklich falsche Götter anbeteten.b In den Tagen des Enkels Adams, nämlich des Enos, waren die Menschen sogar soweit gekommen, andere Dinge mit dem Namen Jehovas zu benennen. „Zu jener Zeit fing man an, mit dem Namen Jehova zu rufen.“ (1. Mose 4:25, 26, NW, PB, Rdbm.) Die falsche Anbetung muß sich eilends ausgebreitet haben, als Engel-Söhne Gottes aus Ungehorsam vom Himmel herabkamen, um in Gestalt schöner Männer zu erscheinen, die gut aussehenden Frauen zu heiraten und Kinder, Nephilim genannt, aufzuziehen. „In jenen Tagen erwies es sich, daß die Nephilim auf der Erde waren, und auch nachher, als die Söhne Gottes fortfuhren, Beziehungen mit den Töchtern von Menschen zu haben und sie ihnen Söhne gebaren, waren sie die Mächtigen, die von jener Welt waren, die Männer von Ruhm. Somit sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen groß geworden war auf der Erde, und jede Neigung der Gedanken seines Herzens war allezeit nur böse.“ Wenig verwunderlich also, daß die Erde als Ergebnis ihres Handelns voll Gewalttat war! Falsche Anbetung führt stets zu Leid und Weh. — 1. Mose 6:1-5, 13, NW.
26. Wer war der erste Mensch, der der falschen Anbetung nicht Raum gab, und als was erwies er sich?
26 Nicht alle damals lebenden Menschen gaben der falschen Anbetung Raum. Adams zweiter Sohn namens Abel wandte sich der Anbetung Gottes, Jehovas, zu, an den er wahrhaft glaubte. Er ist der erste, von dem in der Heiligen Schrift berichtet wird, daß er Gott ein Tieropfer dargebracht und daß Gott es angenommen habe. Dieses diente als ein prophetisches Bild eines größeren Opfers, das tatsächlich Sünde hinwegnehmen und die Todesverdammnis von Männern und Frauen wegheben kann, die an dieses Opfer glauben und dessen Segnungen annehmen. Weil Abel dem einen Gott die rechte Anbetung darbrachte, wurde er von seinem älteren Bruder Kain aus Eifersucht ermordet. (1. Mose 4:1-8) Es besteht immer die Gefahr, daß falsche Anbeter die wahren Anbeter hassen und verfolgen. Die Heilige Schrift erwähnt Abel als den ersten treuen Zeugen Jehovas auf Erden. Wir lesen dort: „Durch Glauben brachte Abel Gott ein Opfer von größerem Werte dar als Kain, durch den er Zeugnis erhielt, daß er gerecht war, indem Gott hinsichtlich seiner Gaben Zeugnis gab; und durch ihn redet er noch, wiewohl er gestorben ist.“ Er war der erste aus den vielen der alten Zeit, die eine „so große Wolke von Zeugen“ bilden. — Heb. 11:4; 12:1, NW.
27. Wer wird nach ihm als nächster Zeuge Jehovas erwähnt, und wovon prophezeite er?
27 Als siebenter Mensch in der Abstammungslinie von Adam her wurde Henoch genannt. Gleichwie Abel war auch er ein treuer Zeuge Gottes, Jehovas; denn die Heilige Schrift sagt uns: „Henoch wandelte fortgesetzt mit dem Gott.“ (1. Mose 5:18-24, NW) Was sein Zeugnis betrifft, das er für Jehova ablegte, lesen wir ferner: „Ja, der siebente in der Linie von Adam her, Henoch, prophezeite auch von ihnen, als er sagte: ‚Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um Gericht über alle zu halten und um alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise verübten, und all der anstößigen Dinge, welche gottlose Sünder gegen ihn redeten.‘“ (Judas 14, 15, NW) Das gibt uns Einblick in die religiösen Zustände der Zeit Henochs. Auch deutet es auf den Tag des Gerichts hin, den Jehova festgesetzt hat, „an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen Menschen dafür eine Gewähr gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“. (Apg. 17:31, NW) Nur drei Generationen nach den Tagen Henochs zeigte Jehova Gott durch eine weltweite Kundgebung, wie er an der gesamten Erdbevölkerung das Gericht vollziehen kann. Man beachte, wie dies geschah. — Heb. 11:5; 12:1, NW.
28, 29. Wie erwies sich Noah als ein Zeuge Jehovas, und wie verschwand die falsche Anbetung in seinen Tagen von der Erde?
28 In der dritten Generation nach Henoch lebte ein Mann voller Glauben. Sein Name war Noah. In seinen Tagen waren die Nephilim, d. h. die Nachkommen der ungehorsamen „Söhne Gottes“, die ihnen von den Töchtern der Menschen geboren wurden, die „Mächtigen, die von jener Welt waren, die Männer von Ruhm“. Sie erwiesen sich als Geschöpfe, die sich selbst einen großen Namen machten, aber Noah gab Zeugnis für den Namen Jehovas als des einen lebendigen und wahren Gottes. — 1. Mose 6:4, NW.
29 Noah war über fünfhundert Jahre alt, als ihn Jehova vor einer erdenweiten Flut warnte, die innerhalb der nächsten hundert Jahre eintreten sollte. In dieser zerstörenden Wasserflut wollte Jehova all die Anbeter falscher Götter umkommen lassen und damit sein Gericht gegen die sündhafte, falsche Anbetung zum Ausdruck bringen. Früh genug vor der Flut hieß Jehova Noah eine Arche, d. h. ein großes Schiff, bauen, in welchem er vor den katastrophalen Wassern der Flut beschützt werden sollte. Während Noah die Arche baute, war er zugleich ein „Prediger der Gerechtigkeit“ und ein Zeuge für Jehova. (Heb. 11:7; 12:1, NW) Gerade an dem Tage, da die Flut von den weitentfernten Himmeln her hereinbrach, begaben sich Noah und seine sieben Hausgenossen in die Arche, in die bereits eine Auslese aller Vögel und anderen Tiere gebracht worden war. Nachdem Gott die Tür hinter Noah geschlossen hatte, brach die Sintflut herein und überflutete alle falschen Anbeter, die sich außerhalb der Arche befanden. Alle Nephilim kamen mit ihnen um. Die ungehorsamen „Söhne Gottes“ hingegen entledigten sich ihrer menschlichen Leiber, in denen sie mit ihren Frauen und den Nephilim-Söhnen gelebt hatten, und kehrten in das unsichtbare geistige Reich zurück, wo sie Dämonenengel unter dem Obersten der Dämonen, Satan, dem Teufel, wurden. (1. Mose 7:11-13; 1. Pet. 3:19, 20) Jene alte Welt der Tage vor der Sintflut kam unbekehrt um. ‚Er stand nicht davon ab, eine alte Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen hereinbrechen ließ.‘ „Dadurch wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde.“ (2. Pet. 2:5; 3:6, NW) Mit einem Schlage fegte der allmächtige Gott die falsche Anbetung von der Erde hinweg, indem er alle falschen Anbeter zu ein und derselben Zeit vernichtete. Wird er eine solche Tat wiederholen müssen?
30. Was taten Noah und seine Hausgenossen, nachdem sie aus der Arche hinausgetreten waren, und was kann in Wahrheit von allen damals lebenden Menschen gesagt werden?
30 Nach Verlauf eines Sonnenjahres, nachdem Noah und seine Hausgenossen, seine sieben Familienangehörigen, sich in die Sicherheit der Arche begeben hatten, traten sie auf dem Gebirge Ararat unversehrt aus der Arche hinaus und gaben den Vögeln und den anderen Tieren die Freiheit. Was taten Noah und die Seinen zuerst, nachdem sie die gereinigte Erde betreten hatten? Diese acht Zeugen Gottes beteten Jehova als den einen Gott an. „Und Noah begann Jehova einen Altar zu bauen und von allen reinen Tieren und von allen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und Brandopfer auf dem Altar zu opfern.“ Jehova Gott hatte Wohlgefallen an dieser erneuten reinen Anbetung und versprach feierlich, keine erdenweite Flut mehr zuzulassen, durch die wegen falscher Anbetung alles Fleisch ausgerottet würde. Als Sinnbild dieser unumstößlichen Verheißung ließ er den prächtigen Regenbogen am Himmel erscheinen. (1. Mose 8:20—9:17, NW) Eine Zeitlang pflegten diese acht übriggebliebenen Bewohner der Erde treulich die wahre Anbetung Jehovas. Zwei Jahre nach der Flut wurde dem Sohne Noahs, Sem, den Jehova besonders segnete, ein Sohn geboren. So gab es wiederum eine Zeit auf Erden, da alle Menschen den e i n e n Gott anbeteten. Weil nun aber durch Adam Sünde und Tod in die Welt eingedrungen waren, wurden zur Anbetung Jehovas auch Tieropfer erforderlich. Wieder begann die Menschheit mit der einen richtigen Anbetungsform und auch mit Vätern, die in Gottes Augen gerecht waren.
HOHE ZEIT, DASS UNWISSENHEIT ENDET
31. Wie ergab sich Unwissenheit über den wahren Gott, worüber Paulus auf dem Marshügel sprach, und wie breitete sich diese Unkenntnis aus?
31 Mehr als zweitausendvierhundert Jahre später stand der Apostel Paulus auf dem Marshügel und legte vor dem höchsten Gerichtshof der Stadt Athen Zeugnis ab. Er wies auf die Tatsache hin, daß es zu jener Zeit viele Gottheiten — Dämonen — gab, die angebetet wurden, und zwar von weitaus den meisten Menschen, sogar von Philosophen. Der wahre Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Bildner aller menschlichen Nationen, war solchen Menschen unbekannt. Diese weitverbreitete Unwissenheit in bezug auf Jehova ergab sich einige Zeit nach der Sintflut der Tage Noahs. Sie war eine Folge der Bemühungen Satans, des Teufels, und seiner Dämonenengel, die Einheit des Menschengeschlechts zu sprengen, die Einheit in der Anbetung des Gottes, der sie vor der Vernichtung, die die Flut verursachte, bewahrt hatte. Nimrod, der Urenkel Noahs, der durch dessen Sohn Ham ins Dasein gekommen war, ging in der Übertretung der Gebote Jehovas, in der Einführung der Heldenverehrung, der Verherrlichung und Vergötterung der Menschen, voran. „Er begann, ein Mächtiger auf der Erde zu werden. Er offenbarte sich als ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova. Deshalb sagt man: ‚Gerade wie Nimrod, ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.‘ Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel.“ (1. Mose 10:8-10, NW) Nun kamen viele falsche Religionen auf, als im Laufe der Zeit verschiedene Stämme und Nationen gegründet wurden, jede mit ihrer eigenen Religionsform.
32. Wie blieb die wahre Religion von Noah an bis zu Christus bestehen?
32 Blieb denn die wahre Religion, die wahre Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes, nicht bestehen? Doch. Während all jener Jahrhunderte, da die Menschen vom reinen Glauben abfielen, bildete die Schar derer, die am wahren Glauben festhielten und ihre Erkenntnis Gottes, Jehovas, mehrten, gleichsam einen dünnen Faden, der sich durch die Menschheit hindurchzog. Dieser dünne Faden zog sich von Noah über andere ihm gleiche Zeugen Jehovas, so über seinen Sohn Sem, und durch viele weitere Generationen hindurch bis zum treuen Abraham, der „‚Jehovas Freund‘ genannt“ wurde. (Jak. 2:23, NW) Abraham war der Urgroßvater der zwölf Stämme Israel. Mit der ehemaligen Nation Israel schloß Jehova durch Mose, den Propheten, einen nationalen Bund oder ein Übereinkommen, gab ihr seine Gesetze und unterrichtete sie über die Form der Anbetung, die er billigte. Diesem Volke, den Israeliten, sandte er seine Propheten, um sie zu leiten und zurechtzuweisen und ihnen wunderbare Offenbarungen der Wahrheit zu geben. Zu ihnen sandte er schließlich auch seinen eigenen Sohn aus dem Himmel, damit er dreiunddreißigeinhalb Jahre lang als vollkommener Mensch auf Erden lebe. — Joh. 3:16, 17.
33. Wie zeigte Jesus, ob er die Menschen veranlassen wollte, ihn anzubeten, und wieso ist er allein der Mittler zwischen Gott und Menschen?
33 Ahmte Jesus Christus, als er auf Erden weilte, den mächtigen Jäger Nimrod nach und suchte er die Menschen zu bewegen, ihn anzubeten? Nein, das tat er nicht. Als Satan, der Teufel, ihn in die Versuchung führte, Teufelsanbetung zu treiben, entgegnete er ihm: „Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und für ihn allein sollst du heiligen Dienst tun.‘“ (Matth. 4:10, NW) Er trachtete zuerst nach dem Königreiche Gottes und hieß seine Nachfolger, dasselbe zu tun: „Ihr sollt also wie folgt beten: ‚Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt, dein Königreich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.‘ … Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dieser Dinge bedürft. So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ (Matth. 6:9, 10, 32, 33, NW) Einem jüdischen Fragesteller erwiderte Jesus: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.“ (Mark. 10:18, Me) Um darauf zu zeigen, daß es nur e i n e richtige Form der Anbetung und nur e i n e n Weg zu dem e i n e n wahren Gott gibt, sagte Jesus zu seinen Nachfolgern: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.“ (Joh. 14:6) Jesus sagte das, weil er auf die Erde gekommen war, um zwischen Jehova Gott und den Menschen die Mittelsperson oder der Mittler zu werden. Unter göttlicher Inspiration erklärt der Apostel Paulus: „Denn es gibt e i n e n Gott und e i n e n Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle dahingab.“ (1. Tim. 2:5, 6, NW) Da Christus Jesus auf Erden ein vollkommener Mensch war und als ein Märtyrer für Gottes Königreich als sündenloser Mensch starb, brachte er Gott das eine annehmbare Loskaufsopfer für die Sünden der Menschheit dar. Somit kann nur er allein als Mittler amten.
34. Wie heilte Jehova die Wunde des Samens seines Weibes, und was zu tun ist dieser Same nun in der Lage?
34 Indem Satan, der Teufel, die Führer der falschen Religion auf der Erde dazu verleitete, Jesus umzubringen, verletzte er (gleich einer Schlange) den Samen des Weibes Gottes an der Ferse. Indem aber Jehova Gott Jesus am dritten Tage von den Toten auferweckte, heilte er die Wunde, die dem Samen seines Weibes zugefügt worden war. So ging Jesus in das unsterbliche Leben im geistigen Reiche des Himmels ein und brachte Gott den Wert seines menschlichen Opfers als ein „entsprechendes Lösegeld“ dar. So konnte er als der „eine Mittler zwischen Gott und Menschen“ amten, und zwar bis hinab in unsere Zeit, in dieses zwanzigste Jahrhundert hinein. Der auferstandene Jesus ist nun in der Lage, als der Same des Weibes Gottes die große Schlange an ihrer tödlichen Stelle, am Kopfe, zu zermalmen und damit der ganzen falschen Religion ein Ende zu bereiten.
35. Weshalb konnte Paulus auf dem Marshügel mit Recht etwas über ein künftiges Gericht sagen?
35 In einer wunderbaren Vision sah der Apostel Paulus Jesus, den Auferstandenen, in seiner himmlischen Herrlichkeit. Paulus kannte zudem persönlich viele der fünfhundert Nachfolger Jesu Christi, die diesen nach seiner Auferstehung zu gleicher Zeit sahen. Als somit Paulus vor dem höchsten Gericht in Athen auf dem Marshügel stand und an Rechtsprechung und Gericht erinnert wurde, konnte er mit Recht einiges über ein weit größeres Gericht sagen. Was denn? Folgendes: Jehova Gott hat dadurch, daß er seinen Sohn Jesus aus den Toten auferweckt hat, allen Menschen eine Gewähr gegeben — auch uns heute —, daß er einen Gerichtstag festgesetzt hat, um die ganze bewohnte Erde durch Einen, den er dazu bestimmt hat, den auferstandenen Jesus, zu richten.
36. Wann also ist es hohe Zeit, zu bereuen und sich von der falschen Religion abzuwenden?
36 Jehovas Gericht, das er durch seinen dazu eingesetzten Sohn im Himmel vollzieht, hat bei allen heutigen Nationen bereits begonnen. Das ist es gerade, was die welterschütternden Ereignisse seit dem Jahre 1914, der Zeit, da der erste Weltkrieg über die Menschheit hereinbrach, zu bedeuten haben. Jehova Gott übersieht die Zeiten der Unwissenheit über ihn nicht mehr. Jetzt, wie nie zuvor, gebietet er den Menschen durch Hunderttausende von Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde, „daß sie alle überall bereuen sollen“. (Apg. 17:30, NW) Es ist für die Menschen nun hohe Zeit, zu bereuen und sich von der falschen Religion abzuwenden; denn keine falsche Religion wird bei der Vollziehung der Gerichte Gottes, die er durch den von ihm bestimmten Richter, Jesus Christus, vollführt, standzuhalten vermögen. Jehovas Zeit ist gekommen, da alle Menschen wieder den einen Gott anbeten müssen und auch anbeten werden.
37. Werden nun durch Reue und Bekehrung der ganzen Welt alle Menschen zur Anbetung des einen Gottes gelangen, und wie erklärt sich das?
37 Stehen wir denn an dem Punkte, da die ganze alte Welt zur Anbetung Gottes, Jehovas, bekehrt werden wird und alle lebenden Menschen Zeugen Jehovas werden? Werden denn alle Menschen überall bereuen und sich von den vielen verschiedenen Religionen der Christenheit und der nichtchristlichen Welt abwenden, um Jehova als ihren Gott anzubeten? Nein! Reue und Bekehrung der ganzen Welt ist unmöglich! Nun, wie werden denn alle Menschen von neuem den einen Gott zu seiner festgesetzten Zeit anbeten? Zufolge des gewaltigen, erstaunlichen Aktes Gottes, vor dem er die Nationen durch seine Zeugen, sowohl vor wie auch seit dem ersten Weltkrieg, hat warnen lassen. Er wird gegen alle falsche Religion Maßnahmen ergreifen, so wie er dies während der Zeit tat, da Noah auf Erden weilte. Als Jesus Christus auf Erden war, sagte er nicht Weltbekehrung und Weltbewahrung, sondern Weltvernichtung voraus.
38. Wie wird die alte Welt enden, und gleichwie in wessen Tagen wird es geschehen?
38 In seiner Prophezeiung über das Ende dieser Welt mit ihrem Mischmasch von Religionen sagte Jesus voraus, daß der erste Weltkrieg den Anfang der „Zeit des Endes“ der Welt kennzeichnen werde und daß eine Zeit der Drangsal, wie es keine gegeben habe seit Anfang der Welt, ihren Abschluß kennzeichnen werde. Diese Schlußdrangsal wird über alle falschen Anbeter plötzlich hereinbrechen. „Denn“, sagte Jesus, „gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen [das heißt Christi Jesu im himmlischen Königreich] sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut hielten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging; und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ (Matth. 24:7-22, 36-39, NW) Die Flut fegte die Nephilim, die unnatürlichen Kinder der ungehorsamen „Söhne Gottes“, und alle anderen sorglosen Anhänger der falschen Religion durch plötzliche Vernichtung hinweg. Nur die acht Anbeter Gottes, die Zeugen Jehovas, die sich in der Arche Noahs befanden, überlebten die Flut. So wurde sie also von nur e i n e r Religion überdauert.
39. Für welchen Lauf werden die falschen Anbeter bei der Vernichtung der alten Welt büßen müssen?
39 Geradeso wird es zu Jehovas bestimmter Zeit sein, obwohl sich die Sintflut nicht wiederholen wird. Jesus Christus, Jehovas Sohn, befindet sich jetzt als königlicher Richter und Vollstrecker im himmlischen Königreich. Innerhalb unserer Generation wird er als höchster Verfechter der reinen Anbetung des lebendigen und wahren Gottes seine Entscheidung fällen und wird an all den vielen falschen Formen der Anbetung, durch die Jehova Gott außer acht gelassen und bekämpft worden ist, das Gericht vollziehen. Alle falschen Anbeter werden hingerichtet, während die unbußfertige, unbekehrte alte Welt ins Verderben geht. So werden sie dafür zu zahlen haben, daß sie von dem lebenrettenden Zeugnis und der Warnung, die Jehovas Zeugen beharrlich ergehen ließen, keine Kenntnis nahmen. Jesus hatte über diese, dem ersten Weltkrieg folgenden Tage folgendes vorausgesagt: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ — Matth. 24:14, NW.
40. Wer wird durch die Endzeit dieser alten Welt hindurch am Leben bewahrt werden, und welcher Segnungen wird man sich danach erfreuen können?
40 Das Königreich gehört nicht zu dieser alten Welt, sondern zur neuen Welt, die Gott schaffen wird. Die alte Welt wird enden samt ihren Milliarden falscher Anbeter. Satan, der Teufel, der „Gott dieser Welt“, wird gebunden und eingekerkert werden, sozusagen in einem versiegelten Abgrund, und mit ihm alle seine Dämonenengel, durch welche die Nationen dieser Welt irregeführt und von denen sie auf üble Weise beherrscht worden sind. (Off. 20:1-3) Die Königreichsprediger jedoch werden durch die Endzeit dieser alten Welt hindurch am Leben erhalten werden. Der von Jehova Gott eingesetzte Richter und Vollstrecker wird diese treuen Prediger nicht hinrichten, sondern wird sie beschützen und am Leben erhalten, so daß sie in Gottes neue Welt hineinleben können. Auf Erden werden sie sich der Segnungen des aufgerichteten Reiches Gottes erfreuen, das unter Jesus Christus steht.
DIE SCHÖNHEIT VEREINTER ANBETUNG
41. Wie wird somit die Lage auf Erden unmittelbar nach der großen Drangsal sein?
41 Verstehen wir auch, was das bedeuten wird? Es wird bedeuten, daß Gott, der Allmächtige, sein Vorhaben vollendet haben wird, indem alle Menschen wiederum den einen Gott, Jehova, den Schöpfer und unsterblichen Quell alles Lebens, anbeten werden. Nur seine Anbeter werden die große Drangsal überleben, in der die teufelanbetende alte Welt enden wird. Indem sich seine Macht und Gerechtigkeit dann weiterhin offenbaren wird, wird die Prophezeiung in Erfüllung gehen: „Die Erde wird voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Hab. 2:14) Gleichwie Noah und seine Angehörigen, nachdem die ehemalige gottlose Welt durch die Flut vernichtet worden war, Gott vereint Anbetung darbrachten, werden die Zeugen Jehovas, die das Königreich verkündigen, die Anbetung des einen Gottes vereint auf einer Erde fortsetzen, die von aller falschen Religion gereinigt sein wird. Der falsche Gott, Satan, der Teufel samt seinen Dämonen, wird nicht mehr in Freiheit sein, um religiöse Vorurteile und Kriege hervorzurufen. Das Königreich der neuen Welt wird dann nur noch die wahre Religion dulden.
42. Was wird auf Erden bald wieder Tatsache werden, wenn alle dann lebenden Menschen von neuem den e i n e n Gott anbeten?
42 Ursprünglich betete das ganze Menschengeschlecht den einen Gott, Jehova, in einem irdischen Paradiese, dem Garten Eden, an. Wenn alle Königreichsprediger, die überleben werden, nach der nun so nahe herbeigekommenen großen Drangsal die e i n e reine und unbefleckte Religion pflegen, wird bald das Paradies wieder Tatsache werden, und zwar nicht nur an der Stelle des früheren Paradieses in Eden, gegen Osten, sondern um den ganzen Erdball herum. Tausende von Jahren hindurch tobten Kriege zwischen den Menschen verschiedener Religionen und wurden von Stämmen und Nationen gegeneinander ausgefochten, was furchtbare Folgen hatte. Diese Folgen werden verschwinden, da die Menschen, die die Drangsal überleben, sich an die ihnen von Gott gestellte Aufgabe heranmachen und sich die Erde unterwerfen werden. (1. Mose 1:28) Jehova Gott wird sie durch die Königreichsherrschaft Jesu Christi segnen, während sie sich bemühen werden, die ewige irdische Heimat des Menschen zu verschönern, gleichwie er das Land der alten Nation Israel segnete, als die Israeliten ihn anbeteten und ihm gehorchten, so daß es ein Land wurde, das ‚von Milch und Honig floß, die Zierde von allen Ländern‘. — Hes. 20:6, 15; 2. Mose 3:8.
43. Was für andere Geschöpfe werden sich des lieblichen Paradieses erfreuen, und weshalb?
43 Nicht nur die Menschen, die die Drangsal überleben, werden sich dieses lieblichen Paradieses erfreuen, sondern auch die Tiere, die friedlich die Erde durchstreifen, und die Vögel in ihrer Schönheit, die ihre Schwingen ausbreiten und durch die Luft fliegen, von Ast zu Ast hüpfen und ihre Lieder singen. Vögel und andere Tiere kamen nach der Flut aus Noahs Arche heraus, und die Prophezeiungen der Bibel versichern uns, daß durch die Zeit der großen Drangsal hindurch ebenfalls Vögel und andere Tiere am Leben bleiben und den Bewohnern der neuen Welt untertan sein werden. Angesichts des Opfers Jesu Christi wird es dann nicht mehr notwendig sein, irgendwelche Tiere zu opfern, um Jehova Gott Anbetung darzubringen. — 1. Mose 8:15-22.
44. Wie wird Jesu Prophezeiung für den sterbenden Übeltäter in Erfüllung gehen, doch nicht v o r welchen anderen Personen?
44 Zur Zeit, da Jesus am Marterpfahl das Loskaufsopfer beschaffte, indem er starb, sagte er zu einem der Übeltäter, die neben ihm hingen: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ (Luk. 23:43, NW; Reinhardt) Wie wird sich Jesu Verheißung, die er diesem wohlgesinnten Übeltäter machte, der nun schon neunzehnhundert Jahre tot gewesen ist, bewahrheiten? Indem er unter der Herrschaft des Königreiches Gottes von den Toten auferstehen soll, also zu einer Zeit, da das Paradies auf unserer Erde wiederhergestellt sein wird. Mehr als dies, alle treuen Zeugen Jehovas, von Abel an bis hinab zum Propheten Johannes, der Jesus taufte, werden noch vor diesem Übeltäter, der wegen eines Vergehens starb, auferweckt werden. Jesus hat uns dies versichert. (Joh. 5:28, 29; Matth. 22:31, 32) Die Auferstehung Jesu, die als erste erfolgte, bietet uns Gewähr für eine Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten. — 1. Kor. 15:20; Apg. 24:15.
45. Wie wird die eine Anbetung des einen Gottes von allen Menschen fortgesetzt und bewahrt werden?
45 Die Zeugen Jehovas der alten Zeit, die dann auferweckt werden, werden zusammen mit den Menschen, welche die Drangsal überleben, von neuem Jehova anbeten, doch dann mit noch größerer Erkenntnis und vermehrtem Verständnis. Allen, die durch die Auferstehung hervorkommen werden, wird eine Erkenntnis Jehovas und seiner richtigen Anbetung vermittelt werden. Wer irgend sich weigern mag, an der reinen Anbetung Jehovas teilzunehmen und ihm als Gott zu gehorchen, wird als unverbesserliches Geschöpf in die Vernichtung gehen. Den willigen, gehorsamen Anbetern Jehovas jedoch werden die Segnungen des Loskaufsopfers Jesu zuteil, und sie werden von der Verdammnis befreit, werden geheilt und zu menschlicher Vollkommenheit emporgehoben werden, damit sie immerdar in einem gesegneten Paradiese leben können. Immer und ewiglich werden alle Menschen, die dann leben, den einen Gott anbeten, ihn, dessen herrlicher Name Jehova ist.
[Fußnoten]
a Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania, gesetzlich eingetragen in Allegheny, Pennsylvanien, USA, und zwar im Jahre 1884.
b Siehe Qualified to Be Ministers, Lehrstück 69, betitelt „Beweise für die unreine Anbetung vor der Flut“ (engl.), Seite 267—270.
[Bild auf Seite 229]
Marshügel