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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 15. April
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Wenn ein gesalbter Christ krank ist und deswegen nicht zugegen sein kann, könnte ein reifer männlicher Christ etwas von dem Brot und dem Wein nehmen und damit in derselben Nacht, vor Sonnenaufgang, zu dem Betreffenden hingehen. Je nach den Umständen könnte er einige passende Worte sprechen und dem Kranken dann nach den Gebeten die Symbole reichen. Ist es einem Gesalbten aus einem bestimmten Grund nicht möglich, dem Gedächtnismahl am 14. Nisan beizuwohnen, so kann er es in Anlehnung an das Gesetz über das Passah dreißig Tage später feiern. — 4. Mose 9:9-14.
Da die Symbole selbst nicht heilig sind, können Brot und Wein nach Beendigung der Zusammenkunft zur Feier des Abendmahls im Königreichssaal mit nach Hause genommen und irgendwann gegessen werden, wie man etwas anderes ißt.
Da diese Feier so besonders wichtig ist, kommen gewöhnlich viele zum erstenmal in den Königreichssaal. Das gibt Gelegenheit zu angenehmen, auferbauenden Gesprächen vor und nach der Zusammenkunft. An Orten, wo mehrere Versammlungen denselben Saal benutzen, sollten die Verantwortlichen dafür sorgen, daß diese Gelegenheit geboten ist. Manche dieser Versammlungen mieten jeweils für eine der Versammlungen einen besonderen Saal und teilen sich dann in die Kosten. Auf diese Weise können alle zu einer günstigen Zeit zusammenkommen, so daß die Symbole nach Sonnenuntergang ausgeteilt werden können und sie sich doch nicht zu sehr beeilen müssen.
Oft sprechen die Familien der Zeugen Jehovas nach dieser Zusammenkunft noch zu Hause über die Bedeutung des Gedächtnismahls. Eine solch zwanglose Unterhaltung über die Feier und über das, was die Bibel über ihre Einsetzung berichtet, kann einen nachhaltigen Abschluß dieses bedeutungsvollen und freudig stimmenden Abends bilden.
● Wird Satan während der tausend Jahre im Abgrund tot sein? — R. G., USA.
Der knappe Aufschluß der Bibel, der dieser Frage zugrunde liegt, ist in Offenbarung 20:1-3 zu finden. Es heißt dort: „Ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen mit dem Schlüssel des Abgrundes und einer großen Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die Urschlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn für tausend Jahre. Und er schleuderte ihn in den Abgrund und verschloß diesen und versiegelte ihn über ihm, damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Nach diesen Dingen muß er für eine kleine Weile losgelassen werden.“
In welchem Zustand wird Satan in diesem Abgrund sein? Wir können aus eigener Erfahrung darüber nichts sagen, denn wir sind keine Geister und waren es nie. Die Bibel sagt auch nichts davon, daß in der Vergangenheit schon ein Geistgeschöpf in diesen Abgrund gekommen sei. Sie beschreibt auch nicht eingehend, in welchem Zustand Satan dort sein wird.
Den einzigen Hinweis über seinen Zustand erhalten wir durch folgendes: Als der Mensch Jesus starb, wurde er in ein Grab gelegt. Solange er tot war, war er im Hades oder im allgemeinen Grab der verstorbenen Menschen. Der Apostel Petrus wies nach Apostelgeschichte 2:31 auf diese Tatsache hin. Gemäß Römer 10:7 schrieb jedoch der Apostel Paulus unter Inspiration: „‚Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?‘, nämlich, um Christus von den Toten heraufzuholen.“ Man beachte, daß hier das Wort „Abgrund“ steht, nicht der Ausdruck „Hades“, der für das allgemeine Grab der Menschheit gebraucht wird, wo sich Jesus befand.
Satan wird, wenn er sich in dem in Offenbarung, Kapitel 20 erwähnten Abgrund befindet, sicherlich nicht im Hades sein, denn er ist kein Mensch, und er wird nicht in das allgemeine Grab der verstorbenen Menschen kommen. Da sich aber Jesus im Todeszustand im Abgrund befand, können wir annehmen, daß sich Satan während der „tausend Jahre“ in einem Zustand todähnlicher Untätigkeit befinden wird; er wird nicht irgendwo bei Bewußtsein existieren und wird deshalb ‘die Nationen nicht mehr irreführen’ können.
Offenbar wird Satan nach den tausend Jahren für eine gewisse Zeit wiederbelebt oder wiedererweckt, denn die Bibel spricht davon, daß er „für eine kleine Weile losgelassen werden“ wird. Er wird nicht auferweckt, weil damit zu rechnen wäre, daß er gerecht handeln und ewig leben könnte. Im Gegenteil, die Bibel zeigt, daß er, nachdem ihm gestattet werden wird, die Menschheit kurze Zeit zu prüfen, für immer vernichtet wird, indem er in den Feuersee geworfen wird, der „den zweiten Tod“ bedeutet. — Offb. 20:10, 14.
„Heißt das denn“, mögen einige fragen, „daß Satan in der Zeit, in der er im Abgrund ist, genauso ‚tot‘ sein wird, wie ein Mensch im Grabe tot ist?“ Diese Frage können wir einfach nicht beantworten. Die obigen Darlegungen beruhen auf einer Gegenüberstellung des Zustandes, in dem sich Jesus befand, als er während drei Tagesteilen tot in einem Abgrund war, und der Tatsache, daß Satan tausend Jahre in einem „Abgrund“ sein wird. Wir dürfen nicht vergessen, daß Jesus ein Mensch war mit einem Fleischesleib, während Satan ein Geist ist, der keinen Fleischesleib hat. Da wir also im Augenblick weder aufgrund von Erfahrungen noch aufgrund der Bibel über eine weitere Erklärung verfügen, können wir nur sagen, daß Satan, während er in diesem Abgrund ist, sich wie Jesus in einem Zustand todähnlicher Untätigkeit befinden und ohne Bewußtsein sein wird.
● Was meinte der Apostel Paulus, wenn er, wie wir in 1. Timotheus 2:15 lesen, schrieb, Frauen würden „durch Kindergebären in Sicherheit bleiben“? — B. G., Chile.
Paulus behandelte in diesem Zusammenhang unter Inspiration, wie Frauen eingestellt und womit sie beschäftigt sein sollten. Die Betreuung der Kinder ist für eine christliche Mutter eine lohnende Beschäftigung, die sie auch vor Schlechtem bewahrt. Paulus schrieb: „Sie [wird] durch Kindergebären in Sicherheit bleiben, vorausgesetzt, daß sie in Glauben und Liebe und Heiligung mit gesundem Sinn verharren.“ — 1. Tim. 2:15.
So, wie Martin Luther diesen Vers wiedergibt, könnte man denken, eine Frau würde durch Kindergebären ewige Rettung erlangen, doch das kann nicht gemeint sein. Viele andere Texte lassen erkennen, daß sowohl Männer als Frauen an den Herrn Jesus glauben, eine genaue Erkenntnis erlangen und Glauben ausüben müssen, um die ewige Rettung zu erlangen. — Apg. 16:30, 31; Joh. 17:3; Röm. 10:10.
Andere Übersetzungen erwecken den Eindruck, als ob es sich bei diesem Text um eine Verheißung handle, nach der Gott alle Frauen, die ihm dienen, bei der Geburt eines Kindes am Leben erhalten würde. (Moffatt, New American Standard Bible) Das war aber bis dahin nicht immer der Fall und ist auch seither nicht immer der Fall gewesen. (1. Mose 35:16-18) Es gab gläubige und ungläubige Frauen, die die Geburt ihrer Kinder überlebten, und es gab gläubige und ungläubige Frauen, die an einer Geburt starben. Folglich bedeuten diese Worte nicht, daß die Frauen während der Geburt eines Kindes am Leben bewahrt werden, sondern daß sie durch Kindergebären und durch die Erfüllung der damit verbundenen Pflichten am Leben bewahrt oder „in Sicherheit bleiben“ werden, vorausgesetzt, daß sie auch Glauben, Liebe und einen gesunden Sinn an den Tag legen.
Wie bereits erwähnt, behandelte Paulus in diesem Zusammenhang die richtige Einstellung der Frauen und ihre Pflichten. Sie sollten in der Versammlung unterwürfig sein und erkennen lassen, daß sie nicht versuchen, Gewalt über Männer auszuüben. Um zu veranschaulichen, zu welchen Schwierigkeiten es führen kann, wenn eine Frau ihre Stellung nicht anerkennt, führt der Apostel Eva als Beispiel an. Sie eilte Adam voraus, wurde betrogen und geriet in Übertretung. — 1. Tim. 2:11-14.
Etwas später in diesem Brief ermahnt Paulus christliche Frauen zur Vorsicht in bezug auf ihre Handlungsweise. Von jüngeren Witwen sagt er: „[Sie sind] unbeschäftigt ..., indem sie in den Häusern umherlaufen, ja nicht nur unbeschäftigt, sondern auch Schwätzer und solche, die sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen und Dinge reden, die sich nicht gehören.“ Eine solche Handlungsweise könnte alle möglichen Schwierigkeiten zur Folge haben und Frauen veranlassen, Dinge zu entscheiden, deren Entscheidung eigentlich die Sache von Ehemännern oder von ernannten Dienern in der Versammlung wäre. Wie könnten jüngere Witwen vor diesen Gefahren bewahrt werden? Paulus erwähnt unter anderem, daß sie „heiraten, Kinder gebären, einen Haushalt führen“ sollten. — 1. Tim. 5:11-15.
Wenn er also schrieb, Frauen würden „durch Kindergebären in Sicherheit bleiben“, wollte er damit sagen, daß sie sich mit nützlichen Dingen beschäftigen sollten. Sie würden, wenn sie einen Haushalt führten und sich der Erziehung ihrer Kinder widmeten, Aufgaben erfüllen, für die Gott die Frau mit wunderbaren Fähigkeiten ausgestattet hat, und würden dadurch vielleicht „in Sicherheit bleiben“ und vor den Gefahren bewahrt werden, in die untheokratische Frauen geraten mochten. Die Erfüllung dieser Aufgaben würde auch eine vortreffliche Ergänzung zu ihrer gottesdienstlichen Tätigkeit sein und würde ihnen helfen, „in Glauben und Liebe und Heiligung“ zu verharren.
Unverheiratete oder kinderlose Frauen und christliche Männer können aus dem Grundsatz, der diesem inspirierten Rat zugrunde liegt, folgendes lernen: Wir sollten alle darauf achten, daß wir uns mit nützlichen Dingen beschäftigen. Gottes Wort gibt uns den ernsten Rat: „So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, indem ihr die gelegene Zeit für euch selbst auskauft, weil die Tage böse sind.“ — Eph. 5:15, 16.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1969 | 15. April
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Es gibt Leute, die sagen, die Zeugen Jehovas seien die am schnellsten wachsende Religionsorganisation der Welt. Das stimmt vielleicht nicht, aber wir wissen, daß von ihnen gesagt werden kann, daß sie die einzigen Menschen sind, die wirklich mit ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und ganzer Kraft an die Worte glauben: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Sie haben ihren aufrichtigen Glauben an diese Worte bewiesen, indem sie immer weiter, ja bis in die entferntesten Teile der Erde vorgedrungen sind, um die Menschen zu ermuntern, die gute Botschaft vom Königreich ebenfalls zu predigen. Sie haben auf eine des Königreiches würdige Weise Zeugnis von dieser neuen, von Gott geschaffenen Regierung gegeben. Seit 1947 haben sie über 5 425 000 000 Bücher, Broschüren, Handzettel und Traktate, durch die Gottes Königreich bekanntgemacht worden ist, in 165 Sprachen verbreitet. Darüber hinaus haben sie Millionen und aber Millionen Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! verbreitet, durch die die Menschen diese Botschaft ebenfalls vernommen haben. Im April bieten sie überall, wo sich die Gelegenheit bietet, ein Jahresabonnement auf die Zeitschrift Der Wachtturm zusammen mit drei bibelerklärenden Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM an (Österreich 30 öS; Luxemburg 50 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
11. Mai: Warum Gott, der Allmächtige, über die Nationen lacht. Seite 232. Lieder: Nr. 57, 89.
18. Mai: Einzelne und Nationen zum Gelächter gemacht. Seite 239. Lieder: Nr. 63, 20.
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