-
Erbauende Gemeinschaft ebnet den WegDer Wachtturm 1972 | 15. April
-
-
Meine jetzige Zuteilung ist Belém (Pará) an der Mündung des Amazonas, eine Stadt mit etwa 600 000 Einwohnern. Wir haben in der Stadt fünf Versammlungen mit über 400 Zeugen Jehovas.
Als ich an einem Sonnabendmorgen im Geschäftsviertel dieser Stadt die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! anbot, traf ich einen Mann, der mich bat, ihm eine „protestantische“ Bibel zu bringen, da er sagte, er habe die „katholische“ Übersetzung gelesen und wolle einen Vergleich anstellen. Er konnte lernen, daß Gottes Wahrheit gleichbleibt, ungeachtet, welche Übersetzung man benutzt. Mit der Zeit wurde er der leitende Prediger meiner Versammlung.
Ein anderes Erlebnis hängt mit einer Frau zusammen, mit der ich die Bibel studiert hatte und die zufolge der weltlichen Arbeit ihres Mannes ins Innere des Landes zog. „Wie wird es ihr wohl ergehen?“ fragte ich mich, denn sie war neu getauft, und es gab in jener kleinen Stadt keine Zeugen Jehovas. Als sie fünf Jahre später wieder nach Belém zog, ließ sie eine blühende Versammlung mit einem eigenen Königreichssaal zurück.
Vor kurzem zogen wir in ein neues, geräumiges und luftiges Missionarheim, das über dem ersten Königreichssaal Beléms erbaut worden ist, der Eigentum einer Versammlung ist. Hier erfreuen wir uns der erbauenden Gemeinschaft mit unseren christlichen Brüdern und Schwestern ebenso, wie ich sie mit denen erlebt habe, mit denen ich während der vergangenen achtundzwanzig Jahre zusammen gewohnt und gearbeitet habe. Wie dankbar bin ich doch dafür, daß eine solche Gemeinschaft den Weg zu so vielen Segnungen geebnet hat, zum Beispiel dazu, daß ich mehr als die Hälfte meines Lebens hier in einer Missionarzuteilung verbracht habe und daß ich anderen geholfen habe, Freude am Königreichsdienst zu finden.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1972 | 15. April
-
-
Fragen von Lesern
Die Versammlungen der Zeugen Jehovas sind gegenwärtig dabei zu erwägen, welche Männer sich eignen könnten, als Älteste oder Dienstamtgehilfen zu dienen. Im Zusammenhang damit sind folgende Fragen gestellt worden:
● Müssen minderjährige Kinder eines Mannes, der empfohlen wird, gläubig sein?
Ja. In Titus 1:6 heißt es, daß der Betreffende „gläubige Kinder“ haben sollte. Das bedeutet nicht, daß diese Kinder getauft sein müssen, aber man sollte sehen können, daß sie sich in religiöser Hinsicht der Leitung ihres Vaters unterziehen. Es gibt allerdings Länder, in denen das Gesetz nicht zuläßt, daß Minderjährige ihre Religion wechseln, solange ihre Mutter dieser Religion angehört. Aber selbst in einem solchen Fall sollte ein Vater sein möglichstes tun, um die Kinder in der Bibel zu unterweisen, und andere sollten sehen können, daß seine Kinder dieser Belehrung entsprechend handeln, soweit es ihnen die ihnen durch das Gesetz gezogenen Grenzen gestatten.
● Was bedeutet es, wenn es heißt, daß ein Mann Kinder haben sollte, die mit allem Ernst unterwürfig sind? — 1. Tim. 3:4.
Es bedeutet, daß die Kinder in ihrer Unterwürfigkeit einen ihrem Alter und den Verhältnissen entsprechenden Ernst bekunden. Ihre Unterwürfigkeit sollte sich auch auf das religiöse Gebiet, das wichtigste Lebensgebiet eines Christen, erstrecken. Man sollte also an der Reaktion der Kinder auf die biblische Belehrung ihres Vaters erkennen können, ob dieser Mann anderen in der Versammlung helfen kann, nach Gottes gerechten Grundsätzen zu leben.
● Wie sind die Worte in Titus 1:6 zu verstehen: „Kinder ..., die nicht der Ausschweifung oder der Widerspenstigkeit beschuldigt werden.“?
Dieser Satz ist unterschiedlich aus dem Griechischen übersetzt worden, unter anderem mit „nicht eines ausschweifenden Lebens beschuldigt oder zügellos“ (Elberfelder
-