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Die größte Chance der JugendDer Wachtturm 1985 | 15. August
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jeglicher Belastung fertig zu werden und vernünftige Entscheidungen zu treffen (2. Timotheus 4:17).
20, 21. (a) Führe einige Vorteile der Gottergebenheit an. (b) Was wird im nächsten Artikel betrachtet werden?
20 Gottergebenheit bringt dir also eine Menge Vorteile. Dein „Lebenswandel“ erfährt einen Sinn, der die Ziele derjenigen weit übertrifft, die nur auf materielle Vorteile aus sind (2. Timotheus 3:10). Ein christlicher Jugendlicher, der auf ein Stipendium verzichtete und Vollzeitprediger wurde, erklärte: „Ich habe die beste Karriere, die man sich wünschen kann, denn ich bin ein Lehrer der guten Botschaft und helfe anderen, etwas über unseren liebevollen Vater zu lernen. Und der ‚Nebeneffekt‘ — die Verbesserung meiner eigenen Persönlichkeit — übertrifft bei weitem das, was man mir sonst bieten könnte. Dann kommt noch der Lohn: ewig ohne Sorgen in einem Paradies zu leben. Gibt es überhaupt einen Lebensweg, der noch wünschenswerter wäre?“
21 Du magst fragen: „Wie kann ich Gottergebenheit entwickeln?“ Lies als Antwort den folgenden Artikel.
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Übe dich mit Gottergebenheit als deinem ZielDer Wachtturm 1985 | 15. August
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Übe dich mit Gottergebenheit als deinem Ziel
„Übe dich ... mit Gottergebenheit als deinem Ziel“ (1. TIMOTHEUS 4:7).
1. Warum entging einer guten Läuferin der Sieg?
SIE war in ihrer Disziplin die beste Läuferin des Teams. Aufgrund vorhergehender Siege hatte sie inzwischen nationalen Rang. Daher erwartete man, daß sie dieses besondere Rennen gewinnen würde. Doch zur Enttäuschung ihres Trainers, ihrer Teamkolleginnen und natürlich auch zu ihrer eigenen lief sie das schlechteste Rennen ihres Lebens. Warum? „Ich habe mich hängenlassen und aufgehört, hart zu trainieren“, bekannte die äußerst bestürzte junge Frau. „Mein Trainer drängte mich, härter zu trainieren, und warnte mich, aber ich hörte nicht auf ihn.“ Dadurch, daß sie es versäumte, richtig zu trainieren, entging ihr der Sieg, auf den sie gehofft hatte.
2. Auf welche Weise müssen Christen üben, und warum sollten sich alle dafür interessieren?
2 Für dich als Christ — vor allem wenn du noch jung bist — ist es ebenso unerläßlich zu üben. „Übe dich ... mit Gottergebenheit als deinem Ziel“ (1. Timotheus 4:7). Das griechische Wort für „übe“ (gymnázō) bezog sich auf die anstrengenden und oft schmerzhaften Übungen, die die Sportler in der Sportschule machten. Deshalb fügte der Apostel Paulus im Hinblick auf Gottergebenheit und deren Lohn folgendes hinzu: „Dafür arbeiten wir hart und strengen uns an“ (1. Timotheus 4:10). Diese unerläßliche Eigenschaft ist nicht etwas, was sich ganz natürlich entwickelt oder von gottergebenen Eltern auf die Kinder einfach abfärbt. Welche Schritte mußt du also unternehmen? Dafür sollten sich Christen jeden Alters interessieren.
Gute Kommunikation mit Gott
3. (a) Warum ist das persönliche Studium wichtig? (b) Welche Eigenschaften Gottes wirken besonders anziehend auf dich?
3 Da zur Gottergebenheit eine von Herzen kommende Wertschätzung für Jehovas Eigenschaften gehört, mußt du wissen, wie er wirklich ist. Jehova teilt uns das in der Bibel mit. Aber du mußt gewissenhaft sein Wort und bibelerklärende Publikationen studieren, damit du ‘genährt wirst mit den Worten des Glaubens und der vortrefflichen Lehre’ (1. Timotheus 4:6). Ein solches Studium hilft dir, die „Lieblichkeit Jehovas“ zu sehen (Psalm 27:4).
4. Welche Erfahrungen zeigen den Wert des persönlichen Studiums, und welche Fragen solltest du ernstlich erwägen?
4 „Je mehr man über Jehova lernt, um so näher fühlt man sich ihm“, sagte eine 22jährige Vollzeitdienerin (Pionierin). „Es flößt mir Ehrfurcht vor ihm ein, wenn ich Prophezeiungen lese und sehe, wie sie sich erfüllen. Das persönliche Studium ist genau das, was mir hilft.“ Ein 16jähriger, der unter schweren Depressionen litt, schrieb über einen der Artikel aus der regelmäßig erscheinenden Erwachet!-Serie „Junge Leute fragen sich“: „Gerade als ich jede Hoffnung aufgegeben hatte, kam dieser Artikel. Er fesselte mich so sehr, daß ich die Zeitschrift nicht aus der Hand legen konnte. Danach fühlte ich mich Jehova viel näher, und ich erkannte, daß er verständnisvoll und sehr fürsorglich ist. Ich glaube, daß ich jetzt damit fertig werden kann.“a Bist du darauf bedacht, jede Ausgabe unserer Zeitschriften zu lesen? Nimmst du dir Zeit, deinen Sinn und dein Herz durch ein persönliches Bibelstudium zu nähren, obwohl das Anstrengungen erfordert? Dadurch, daß du eigene Nachforschungen anstellst, kannst du dich vergewissern, daß du wirklich die Wahrheit hast. Wenn eine solche Erkenntnis dein Herz erreicht, wird dieses dich mit Sicherheit zur Tat antreiben, denn es ist die „Lehre, die der Gottergebenheit entspricht“ (1. Timotheus 6:3; Römer 12:2).
5, 6. Welche Art Gebete bringen dich Gott näher? Veranschauliche es.
5 Zu einer guten Kommunikation mit Gott gehören von Herzen kommende Gebete, in denen Probleme unumwunden zur Sprache gebracht werden. Sie helfen uns, eine persönliche Freundschaft mit Jehova zu entwickeln. Wenn du Fehler gemacht hast, dann sei bereit, so zu flehen wie David: „Der Sünden meiner Jugend und meiner Auflehnungen o gedenke nicht“ (Psalm 25:7, 11). Und vergiß nicht, daß er dir vergeben wird, wenn du bereust. Du mußt lernen, im Gebet zu verweilen und ihm dein Herz auszuschütten. Ein Mädchen, das in einer gottergebenen Familie groß geworden war, hatte sich durch einen Sprachfehler in der Ausübung der wahren Religion behindern lassen. „Eines Nachts aber“, offenbarte die 22jährige, „flehte ich zu Jehova: ‚Hilf mir, daß ich den Wunsch habe, dir zu dienen, und das nicht nur tue, weil die Ältesten oder meine Eltern es von mir wollen.‘“ Wie sich daraufhin ihr Leben änderte! Trotz ihres Problems mit dem Stottern hat sie nun einen vollen Anteil am Dienst. Freudig erklärte sie: „Ich vertraue jetzt noch mehr auf Jehova, weil ich weiß, daß er immer den Durchbruch schafft“ (Psalm 62:8).
6 Eine junge Christin betete insbesondere im Hinblick auf ihre Pläne, den Pionierdienst aufzunehmen. Als ihre Gebete erhört wurden, rief sie aus: „Ich wußte, daß Jehova eine Realität ist und daß er sich um uns kümmert. Vorher dachte ich, ich hätte ein Verhältnis zu ihm, aber jetzt ist er eher ein Freund — mein bester Freund.“ Jehova wird nicht immer auf spektakuläre Weise reagieren, aber wenn du inbrünstig bittest und im Einklang mit deinen Gebeten handelst, wirst du seine liebevolle Fürsorge kennenlernen (Psalm 145:18).
Bewahre ein gutes Gewissen
7. Was ist das Gewissen, und warum mußt du ein gutes Gewissen bewahren?
7 Als Paulus Timotheus ermahnte, ‘ein gutes Gewissen zu bewahren’, wußte er, daß das entschiedene Anstrengungen erfordern würde (1. Timotheus 1:19). Warum? Das Gewissen ist unsere von Gott verliehene Fähigkeit, uns selbst zu prüfen und über das, was wir getan haben oder zu tun erwägen, ein Urteil zu fällen. Es kann uns entweder ‘anklagen’, indem es unsere Handlungen auf schmerzliche Weise verurteilt, oder uns ‘entschuldigen’, indem es das, was wir tun, gutheißt (Römer 2:15). Wird es aber verdorben, dann können Falschmeldungen davon ausgehen. Manche, die ein defektes Gewissen haben, können wie skrupellose Tiere handeln, ohne daß die innere Stimme sie ‘anklagt’. Vielleicht ‘erklären sie sogar öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke’. Was kannst du tun, damit dein Gewissen keinen solchen Schaden erleidet? (Titus 1:10-16).
8. Inwiefern warfen im ersten Jahrhundert einige ihr gutes Gewissen von sich?
8 Paulus hatte Timotheus geschrieben, daß einige Christen ihr gutes Gewissen „von sich geworfen“ hatten, indem sie „unwahren Geschichten“ und ‘leeren Reden, die verletzen, was heilig ist’, Aufmerksamkeit geschenkt hatten (1. Timotheus 1:4, 19, 20; 6:20; 2. Timotheus 2:16-18). Da sie diesen Dingen Gehör schenkten, wurde ihr Glaube untergraben, und das führte zu geistigem Schiffbruch. Paulus zeigte jedoch, daß außer den Lehren Abtrünniger noch andere Dinge ‘der gesunden Lehre entgegengesetzt sind’. In 1. Timotheus 1:9, 10 führte er Dinge wie Mord, Hurerei und Homosexualität an.
9, 10. (a) Was kann man aus dem Beispiel eines christlichen Paares lernen, dem es nicht gelang, ein empfindsames Gewissen zu bewahren? (b) Wie können wir verhindern, daß unser Gewissen gebrandmarkt wird?
9 Heute sind Kinofilme und Fernsehsendungen sowie Publikationen von Gewalttätigkeit und Unsittlichkeit durchdrungen. Wenn wir unseren Sinn damit ernähren, kann unser Gewissen allmählich gebrandmarkt werden. Das widerfuhr einem jungen christlichen Paar, das kurz vor der Hochzeit Hurerei beging. „Ich glaube, daß es mit dem zu tun hatte, was wir im Fernsehen gesehen hatten“, gestand die junge Frau. „Man sieht die Schauspieler immer beim Knutschen und Petting, so daß es einem gar nicht mehr tragisch erscheint. Man gewöhnt sich daran. So fingen wir auch damit an. Wenn ich nur mehr darüber nachgedacht hätte, wie schwerwiegend es war!“ Bevor sie es merkte, hatte sie ihr empfindsames Gewissen verloren. Der junge Mann fügte hinzu: „Ich hatte auch ein Problem mit Masturbation, und das brandmarkt das Gewissen, so daß es kein großer Schritt mehr ist zum Knutschen und Petting und schließlich zur Hurerei.“ Obwohl sie in den Augen anderer gute Vorbilder waren, hatte das, was sie sich ansahen, sowie eine geheime unreine Gewohnheit dazu geführt, daß ihr Gewissen abgetötet wurde, genauso wie Fleisch durch wiederholte Berührungen mit einem rotglühenden Brandeisen abgetötet wird (1. Timotheus 4:2).
10 Könnte auch dein Gewissen durch das, was du dir zur Unterhaltung ansiehst oder was du liest, abgetötet werden? Arbeitest du wirklich hart daran, jegliche schlechte Gewohnheit zu überwinden, die dein Gewissen beflecken könnte? Du könntest zu deinem Schutz positive Schritte unternehmen, indem du immer wieder biblische Literatur liest, die sich insbesondere mit deinem Problem befaßt, oder indem du das Problem mit einem Ältesten besprichst. Ein empfindsames, reines Gewissen ist eine kostbare Gabe von Gott, die dir helfen wird, Gottergebenheit zu entwickeln. Möge dich nichts dazu verleiten, es zu verlieren!
Achte auf deinen Umgang
11, 12. (a) Welchen Hinweis finden wir in 2. Timotheus 2:20, 21? (b) Wie können wir diesen Hinweis beachten?
11 Der Apostel Paulus schrieb: „Nun gibt es in einem großen Hause [in der Versammlung] nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und einige zu einem ehrenhaften Zweck, andere aber zu einem unehrenhaften Zweck. Wenn sich daher jemand von den letzteren rein erhält, wird er ein Gefäß für einen ehrenhaften Zweck sein, geheiligt, brauchbar für seinen Eigentümer, bereitet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 2:20, 21). Wir werden in unseren Emotionen wie auch in unserem Verhalten großenteils von denen beeinflußt, die wir uns als Freunde erwählen. Offensichtlich sind Ungläubige nicht der beste Umgang. Aber Paulus zeigte hier, daß es sogar innerhalb der Christenversammlung Personen geben könnte, die unerwünschter Umgang sind. Nun, vielleicht macht es dir „Spaß“, mit ihnen zusammenzusein, doch ihr Einfluß wird dir niemals helfen, ‘die Begierden zu fliehen, die der Jugend eigen sind’, oder Gottergebenheit zu entwickeln. Bemühe dich um erbaulichen Umgang innerhalb der Versammlung. Paulus fuhr in Vers 22 fort: „Jage ... nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ (Vergleiche Philipper 4:8, 9.)
12 Betrachte den Fall eines Mädchens, das trotz seiner christlichen Schulung immer in Schwierigkeiten geriet. „Das lag hauptsächlich an dem Umgang, den ich hatte“, sagte sie. Als sie sah, daß sie in ihrem Leben scheitern würde, suchte sie sich andere Freunde. Sie schlußfolgert: „Wenn man Freunde um sich hat, die Jehova lieben, ist es leichter, ein empfindsames Gewissen zu bewahren und nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Wenn sie Entsetzen über Fehltritte zum Ausdruck bringen, dann empfindet man bald genauso.“ Dadurch, daß sie sich dann von fragwürdigem Umgang ‘rein erhielt’, ist sie zu einem „Gefäß für einen ehrenhaften Zweck“ geworden — „brauchbar für seinen Eigentümer, bereitet für jedes gute Werk“. Nachdem sie nun zehn Jahre als Pionier gedient hat, sagt sie: „Ich stelle fest, daß Jehova mich seither dazu gebraucht hat, anderen zu helfen“ (2. Timotheus 2:21; Sprüche 15:31).
13. Wie kannst du feststellen, wer guter Umgang ist, und wie kann er sich auf dich auswirken?
13 Du mußt daher deine Freunde ganz realistisch betrachten. Jagen sie nach Gerechtigkeit, Glauben, grundsatztreuer Liebe und Frieden? Sind sie von christlichem Eifer erfüllt? Dadurch, daß du dir solche Menschen zu engen Gefährten erwählst, kannst du selbst so wie Timotheus, der enge Gefährte des Paulus, ein Vorbild im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Keuschheit werden. Das bedeutet nicht, daß du gegenüber den weniger Vorbildlichen kühl oder unfreundlich werden solltest. Dein freudiges Beispiel mag auch sie anspornen, gerade Bahn für ihre Füße zu machen (1. Timotheus 4:12; Hebräer 12:12-15).
Bringe Opfer für Gott
14, 15. (a) Was wurde von den Sportlern des Altertums während der Trainingszeit verlangt? (b) Welches Werk erfordert Opfer, und wer dient uns als gutes Beispiel?
14 In den Tagen des Timotheus übten die Sportler während der Trainingszeit „in allen Dingen Selbstbeherrschung“, indem sie sich Freuden versagten, die ihnen sonst zustanden (1. Korinther 9:25). Sie hielten eine strenge Diät ein. Gemäß Horaz, einem Dichter des 1. Jahrhunderts v. u. Z., „hielten sie sich fern von Frauen und Wein“, um „das lang ersehnte Ziel zu erreichen“. Ebenso sind Opfer erforderlich, wenn du dich mit Gottergebenheit als deinem Ziel übst. Paulus schrieb über Timotheus: „Ich habe sonst niemand, der die gleiche Einstellung hat wie er ... Denn alle anderen suchen ihre eigenen Interessen, nicht diejenigen Christi Jesu. Doch ... er [hat] ... mit mir zur Förderung der guten Botschaft wie ein Sklave gedient“ (Philipper 2:19-22).
15 Timotheus wurde angewiesen: „Verrichte das Werk eines Evangeliumsverkündigers, führe deinen Dienst völlig durch“ (2. Timotheus 4:5). Ganz gleich, wie attraktiv irgendwelche seiner persönlichen Ziele gewesen sein mögen, er opferte sie, um Gottes Werk völlig durchzuführen. Bist du bereit, dasselbe zu tun? Heute streben einige junge Christen, die von größeren biblischen Verpflichtungen frei sind, nach einer Hochschulbildung oder einer gutbezahlten Ganztagsarbeit, statt den christlichen Dienst zu ihrer Karriere zu machen. Ein junger Bruder wartete sehnlichst darauf, eine solche Arbeit aufnehmen zu können. Bevor er jedoch damit begann, nahm er die Einladung an, den ganzen Sommer mit einem Pionierehepaar im Predigtdienst tätig zu sein. Er hatte dabei so viel Freude, daß er schließlich die begehrte Ganztagsarbeit opferte und eine weniger interessante Teilzeitbeschäftigung aufnahm, um Pionier werden zu können. Mit diesem Geist eines Timotheus dient er nun in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas. Die Opferbereitschaft ist ein Beweis echter Liebe, und wie er feststellen konnte, wird die Liebe durch die Opfer vertieft.
16. Welche Opfer müssen junge Leute mitunter bringen?
16 Als „Prediger und Apostel“ betonte Paulus, wie wünschenswert es ist, mit Bescheidenheit gekleidet zu sein. Wärst du bereit, hinsichtlich deiner Aufmachung Opfer zu bringen, damit andere nicht Anstoß nehmen und du nicht in der Wirksamkeit als Prediger behindert wirst? (1. Timotheus 2:7-10). Außerdem schrieb Paulus, daß „alle, die ... in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (2. Timotheus 3:12). Bist du bereit, für die Wahrheit einzustehen, selbst wenn das bedeuten würde, daß du verspottet wirst oder die Gunst deiner Klassenkameraden verlierst? Alle diese aus dem rechten Beweggrund gebrachten Opfer werden dir helfen, Gottergebenheit zu entwickeln und dich gleichzeitig auf Jehova zu verlassen sowie vor allem anderen zu berücksichtigen, wie er über eine Sache denkt.
Mache beständig Fortschritte
17. Inwiefern ist Timotheus ein Vorbild für junge Diener Gottes von heute, wenn es darum geht, Fortschritte zu machen?
17 Die Entwicklung der Gottergebenheit ist ein fortlaufender Prozeß. Paulus schrieb an Timotheus: „Sinne über diese Dinge nach; gehe darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kund werde“ (1. Timotheus 4:15). Einige, die zu jung sind, um als Dienstamtgehilfen oder Älteste zu dienen, mögen denken, sie könnten nicht voranschreiten, da der Fortschritt ihrer Meinung nach nur an der Verantwortung und den Vorrechten in der Versammlung gemessen wird. Zugegeben, Timotheus war nicht nur aufgrund seiner geistigen Entwicklung, sondern auch aufgrund seines Alters befähigt, als Ältester zu dienen. Doch Timotheus wurde geboten, sich weiterhin anzustrengen, und darin war er ein hervorragendes Vorbild, das alle jungen Diener Gottes nachahmen sollten, ganz gleich, welches Tätigkeitsfeld sich ihnen erschließen mag (1. Timotheus 4:12, 13).
18. In welcher Hinsicht können junge Christen Fortschritte machen?
18 Somit kannst du als ein zur Reife vorandrängender Diener Jehovas wie Timotheus „ein Vorbild für die Treuen“ sein, indem du deinen Lebenswandel durch die Wahrheit tiefgreifend beeinflussen läßt und dich in deinem Dienst verbesserst. Schon jetzt kannst du Fortschritte machen, indem du lernst, gewisse Eigenschaften zu pflegen, wie zum Beispiel Mäßigkeit in den Gewohnheiten, Ordentlichkeit, Gastfreundlichkeit und Ernsthaftigkeit. Dadurch, daß du dich den Ältesten zur Verfügung stellst und jede Aufgabe, mit der sie dich betrauen, ernst nimmst, kannst du darauf hinarbeiten, deine „Eignung“ unter Beweis zu stellen (1. Timotheus 3:1, 2, 8-10). Selbst wenn dein Fortschritt von anderen nicht gleich bemerkt wird, kannst du dir dessen sicher sein, daß Jehova ihn sieht. Im Laufe der Zeit werden ihn auch die anderen sehen (1. Timotheus 5:25).
19. Warum solltest du dich trotz der erforderlichen Anstrengungen mit Gottergebenheit als deinem Ziel üben?
19 Vergiß nie, daß das Entwickeln der Gottergebenheit erforderlich ist, um in ein anerkanntes persönliches Verhältnis zu Jehova zu gelangen. Bei einem Mangel an geistiger Übung verlierst du weitaus mehr als die eingangs erwähnte enttäuschte Läuferin. Gottergebenheit zu entwickeln ist harte Arbeit. Aber weltweit hört man unzählige junge Stimmen mit Freuden ausrufen: ALL DIE MÜHE LOHNT SICH! Wer Gottergebenheit erlangt, kann jetzt ein befriedigendes Leben führen, ohne daß er etwas zu bereuen hat, und außerdem hat er die Hoffnung auf ewiges Glück. Übe dich also beständig darin. Gib weiterhin dein Bestes, selbst wenn es schwierig ist. Es sei dir zum Trost gesagt, daß ‘der Gott aller unverdienten Güte deine Schulung selbst beenden wird, er wird dich befestigen, er wird dich stärken. Ihm sei die Macht immerdar. Amen’ (1. Petrus 5:10, 11).
[Fußnote]
a „Warum bin ich so deprimiert?“ in der Ausgabe vom 22. November 1982 der Zeitschrift Erwachet!, einer Begleitzeitschrift des Wachtturms.
Kannst du folgende Fragen beantworten?
◻ Welche Anstrengungen sind erforderlich, um eine gute Kommunikation mit Gott aufrechtzuerhalten?
◻ Was ist nötig, um ein gutes Gewissen bewahren zu können?
◻ Wie könnte man 2. Timotheus 2:20-22 anwenden, um Gottergebenheit zu entwickeln?
◻ Wie können junge Christen Fortschritte machen?
[Kasten auf Seite 17]
Einige Eigenschaften unseres warmherzigen Gottes
◼ Er hat Gefühle; daher können wir ihn durch unsere Handlungsweise entweder ‘kränken’ oder erfreuen (Psalm 78:40; Sprüche 27:11).
◼ Während Menschen oft nur die äußere Erscheinung eines anderen beachten, ‘sieht er, wie das Herz ist’ (1. Samuel 16:7).
◼ Er kümmert sich um uns und lädt uns ein, unsere Sorgen auf ihn zu werfen; er ist „eine Feste am Tage der Bedrängnis“ (Nahum 1:7; 1. Petrus 5:7).
◼ Er wird als der „glückliche Gott“ bezeichnet, und er hat an seinen Dienern Gefallen (1. Timotheus 1:11; Psalm 35:27).
◼ Er wird niemals unrecht oder parteiisch handeln (Hiob 34:10; Apostelgeschichte 10:34, 35).
◼ Er übergeht zwar keine Übertretung, aber ist „zum Vergeben bereit“, wenn wir einen Fehler oder eine Schwäche bereuen, und ‘tut uns nicht nach unseren Sünden’, noch ‘bringt er das auf uns, was wir verdienen’ (Psalm 86:5; 103:8-14).
◼ Er ist keineswegs unnahbar und ermuntert seine loyalen Geschöpfe, von ihren Fähigkeiten Gebrauch zu machen. Trotz seiner grenzenlosen Weisheit verschließt er sich Vorschlägen nicht. „Deine eigene Demut wird mich groß machen“, schrieb König David (Psalm 18:35; 1. Könige 22:19-22).
[Bild auf Seite 20]
Viele Christen finden am Dienst für Gott mehr Freude als an einer gutbezahlten Stellung
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