Behüte, was dir als Christ anvertraut ist
„Behüte dieses schöne anvertraute Gut durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.“ — 2. Tim. 1:14, NW.
1. Was ist ein anvertrautes Gut?
SO LAUTEN die inspirierten Worte des Apostels Paulus, die er an seinen Mitdiener Timotheus richtete. Timotheus war ein schönes Gut zur Obhut anvertraut worden. Was besagt das Wort „anvertraut“? Von welchem anvertrauten Gut schreibt hier Paulus? Etwas Anvertrautes ist das, was einem zur Betreuung übergeben wird, damit man es nutzbringend verwende oder sicher aufbewahre, und für das man Rechenschaft abzulegen hat. Etwas, das einem in dem Vertrauen gegeben wird, es zum Nutzen eines anderen zu gebrauchen, ist ein anvertrautes Gut. Es ist eine heilige Pflicht, die einem obliegt, etwas, das man unversehrt und in Ehren zu bewahren hat. Man darf also etwas, das einem anvertraut ist, nicht leichtnehmen.
2. Inwiefern liefert Matthäus 25:14-30 ein Beispiel für ein anvertrautes Gut?
2 Ein ausgezeichnetes biblisches Beispiel hinsichtlich eines anvertrauten Gutes finden wir in Matthäus 25:14-30. Jesus zeigte in dem dort aufgezeichneten Gleichnis, wie ein Mann drei seiner Sklaven mit gewissen Dingen betraute. Was er ihnen gab, gehörte nicht ihnen, sondern mußte so verwendet werden, wie der Meister es wünschte. Zwei der Sklaven vermehrten das Geld, das ihnen anvertraut worden war, der dritte dagegen vergrub es in der Erde. Als die Zeit kam, da dem Eigentümer Rechenschaft abgelegt werden mußte, erwies sich der dritte Sklave als unnütz und dem ihm anvertrauten Gut gegenüber als untreu, und er verlor seine Stellung. Ein Treuhänder oder Verwalter muß den Bedingungen seiner Verwalterschaft entsprechen und sich als zuverlässig erweisen oder sonst die Folgen tragen.
3. Welcher heilige Schatz wurde Timotheus anvertraut?
3 Das, was Timotheus anvertraut wurde, war dem ähnlich, womit Paulus betraut worden war. Im vorangegangenen Verse hatte Paulus gesagt: „Halte dich weiterhin an das Musterbild gesunder Worte, die du von mir hörtest, mit dem Glauben und der Liebe, die mit Christus Jesus in Verbindung stehen.“ Das Musterbild stammte von Paulus, der vorher über die „herrliche gute Botschaft des glücklichen Gottes“ geschrieben hatte, die ihm „anvertraut“ worden war. „Ich bin Christus Jesus, unserem Herrn, dankbar, der mir Macht übertrug, weil er mich als vertrauenswürdig ansah und mir ein Dienstamt zuteilte.“ Paulus und Timotheus dienten zusammen gemäß der Aufgabe, mit der sie betraut worden waren, und über ihren Aufenthalt in Thessalonich schrieb Paulus: „Wir brachten mit Hilfe unseres Gottes Freimütigkeit auf, euch die gute Botschaft Gottes unter viel Kampf zu verkündigen … wie wir von Gott als geeignet erfunden worden sind, mit der guten Botschaft betraut zu werden.“ So steht denn fest: Der Dienst für die herrliche gute Botschaft ist ein heiliges Gut, das Jehova einer Person anvertraut und das jeder wahre Christ als Treuhänder innehat. — 2. Tim. 1:13; 1. Tim. 1:11, 12; 1. Thess. 2:2, 4; Titus 1:3, NW.
4. Wie sollte der Christ seinen Evangeliumsdienst betrachten?
4 Von Gott, dem Höchsten, mit etwas betraut zu werden ist ein unaussprechliches Vorrecht. In der Tat könnte einem Menschen keine größere Ehre zuteil werden als diesen schönen anvertrauten Schatz des Dienstes zu besitzen und zu hüten, doch vor unserem Gott sind wir gering. „Wir sind … Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns dringend bitte.“ Kein Christ sollte je vergessen, was seine Stellung ist. Sie muß in seinen Gedanken stets vor allem anderen kommen. Die Ehre ist groß, und sie ist mit großer Verantwortung verknüpft. Das war so beim Apostel Paulus und bei Timotheus, und es ist heute für alle Christen ebenso, auch für uns. Wenn jemandem viel gegeben worden ist, wird von ihm um so mehr verlangt. Der Dienst darf nicht leichtgenommen werden. Man muß ihn ernst nehmen und ihn als einen kostbaren Schatz betrachten, der gleich einem wunderbar geschliffenen Diamanten funkelt, der viele Schleifflächen oder Facetten hat. Viele Dinge zusammen machen den Dienst aus, und jeder Teil des Dienstes soll als ein wertvolles Stück des großen Schatzes, den der Predigtdienst in Wirklichkeit ist, behütet werden. — 2. Kor. 5:20; 4:1, 7; Luk. 12:48, NW.
5. Warum sollten wir besonders an dem interessiert sein, was Timotheus tat?
5 Der Name Timotheus bedeutet „Gott ehrend“. In der Tat ehrte Timotheus Gott, denn er kam seinen vielen Pflichten nach, die er vor Jehova in bezug auf das ihm heilig anvertraute Gut hatte. Was von ihm zu tun verlangt wurde, interessiert heute die Christen, denn auch sie nehmen am Dienste teil und wünschen sich als treu zu erweisen, damit Gott sie liebe. Alle Christen nehmen an gewissen Dienstpflichten teil. Jedem ist sein Platz von Jehova durch die theokratische Organisation zugewiesen worden. So wie Timotheus dem von Paulus festgelegten Musterbilde folgte, so müssen es Christen auch heute tun. „Werdet meine Nachahmer, wie auch ich Christi“, sagte Paulus. — 1. Kor. 11:1; Phil. 3:17; 2. Thess. 3:7, 9, NW.
PERSÖNLICHE VORBEREITUNG
6. Durch welcherlei Schulung rüstet sich der Prediger selbst aus, und von welchem Nutzen ist ihm dies?
6 Ein Christ ist ein Diener Gottes. Er muß sich daher schulen und ausrüsten, und zwar muß er dies, um Erfolg zu haben, in der rechten Richtung tun. Er muß seinen Geist klar bewahren und sein Auge scharf auf sein Ziel, auf die Gottergebenheit, gerichtet halten. „Übe dich selbst zum Zwecke der Gottergebenheit.“ Der Christ läßt sich, während er sich vorbereitet und seinem Leben den Kurs eines Gott hingegebenen Dienstes gibt, durch die Furcht Jehovas leiten. Im Dienste Gottes voranschreitend, lernt er viel in bezug auf Gottergebenheit. Je mehr er sich also dieser Schulung widmet, um so segensreichere Ergebnisse erzielt er. Je gewissenhafter ein Wettkämpfer seinen Körper trainiert, um so mehr wird ihm dies nützen, ja es nützt ihm tatsächlich eine kleine Weile. Dies wird mit den Segnungen der Gottergebenheit verglichen. „Gottergebenheit ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges wie künftiges Leben in sich birgt.“ Um für den Wettkampf tauglich zu sein, konzentriert sich ein Wettkämpfer auf sein Training und läßt nicht zu, daß etwas anderes für ihn wichtiger werde und ihm den Weg zum Erfolg versperre. Gottergebenheit kann somit auch gefördert werden, wenn man vermeidet, sich in seiner Aufmerksamkeit für das, was man gerade tut, ablenken zu lassen. Nur gelegentlich Interesse an Gottergebenheit und am Dienst für Gott zu haben hätte Timotheus nicht zum Erfolg geführt. Das Königreich fordert in erster Linie unsere Aufmerksamkeit, die wir ihm ohne Wanken darbringen müssen. Im Dienste müssen wir so handeln, wie wir lesen: „Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Halte an diesen Dingen fest.“ Unablässiges Achtgeben ist eines der ersten Erfordernisse. — Matth. 6:33; 1. Tim. 4:7, 8, 16, NW.
7, 8. (a) In welcher Beziehung steht die beständige Schulung zu der Bewahrung des einem Christen anvertrauten Gutes? (b) Was wird sich bei unserer Schulung aus dem richtigen Gebrauch der Bibel ergeben?
7 Damit bei jemandem offenbar werde, daß er sich auf seine Aufgabe gut vorbereitet hat, muß man auch sehen können, daß ihm Jehova, der Eigentümer dessen, womit er betraut worden ist, seine Gunst erweist und ihm seinen Segen gibt. Der Eigentümer des anvertrauten Gutes verheißt künftiges Leben und hat in seinen Dienern eine starke Hoffnung auf die Zukunft erweckt. Jehova erwartet, daß seine Diener Ergebnisse erzielen, und da sie eine Hoffnung haben, die sie anspornt, arbeiten sie hart und strengen sich im Dienste an. Der wahre christliche Prediger braucht nicht einen theologischen Ausbildungskurs zu absolvieren, noch ruht er sich als ein anerkannter Prediger Jehovas in einer Kirche oder sonst einem Gebäude gemütlich aus. Um einen erfolgreichen Dienst leisten zu können, muß er sich fortgesetzt anhand der Schrift weiter ausbilden und muß an Reife fortwährend zunehmen. Er ist ein fleißiger Erforscher der Schrift und arbeitet im Felddienste mit. Daher gibt Paulus den Rat: „Widme dich weiterhin dem öffentlichen Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren.“ Von Zeit zu Zeit mag man jemanden sehen, der nicht fortfährt, sich dem Dienste zu widmen, und man wird finden, daß er in der Hoffnung und im Glauben schwach und ebensowenig für den Dienst tauglich ist wie jener Wettkämpfer, der sein Training aus reiner Trägheit oder Gleichgültigkeit oder um irgendwelcher anderer Interessen willen vernachlässigt hat, so daß er für den Wettkampf nicht mehr tauglich ist. Ein solcher Verkündiger setzt sich nicht mehr die Gottergebenheit zum Ziel, und in seiner Schwäche steht er in Gefahr, sein Dienstamt, ja sogar sein Leben zu verlieren. Man könnte schwerlich sagen, daß er ein völlig wacher und starker Hüter des ihm als Christ anvertrauten Gutes sei. Da er unproduktiv wird, gelangt er in die gleiche Lage wie jener Sklave, der das Geld vergrub, das ihm anvertraut worden war, und mit dem, was ihm der Meister gegeben hatte, überhaupt nicht arbeitete. Der Herr, der das heilige Gut jemandem anvertraut, kann es dem unproduktiven Diener zu jeder Zeit, da er dies tun will, wegnehmen. Wer also unproduktiv ist, behütet das ihm anvertraute Gut nicht. — 1. Tim. 4:10, 13, 14, NW.
8 Das Wort Gottes ist als ein Mittel zu unserer Belehrung und auch als ein Mittel, um anderen Hilfe zu bieten, bereitet worden. Wir machen Gebrauch davon, wenn wir öffentlich daraus vorlesen, wenn wir jemanden zur Gottergebenheit anspornen und wenn wir die Menschen guten Willens belehren. Um diesen Erfordernissen des Predigtdienstes nachzukommen, müssen wir wissen, wie wir die Bibel gebrauchen können, und müssen in ihrer geschickten Handhabung Fortschritte machen. Das bedeutet, daß wir uns beständig anstrengen müssen, denn es erfordert Studium und die Teilnahme an Aussprachen über die Wahrheit in den Versammlungen und mit Mitchristen. Während wir Fortschritte machen, werden wir in unserem Kampf gegen Irrtümer imstande sein, geistliche Dinge zu handhaben, und werden lernen, wie wir mit dem Worte Gottes zur Ehre des Namens Jehovas kraftvoll wirken können, um uns nicht schämen zu müssen, weil wir unsere Hoffnung nicht kennen oder nicht die Mittel finden würden, die Wahrheit darzulegen. Nicht daß wir etwa den Wunsch hegten, daß die Menschen uns loben und anerkennen, doch wird zu dem Diener, dem etwas anvertraut worden ist, gesagt: „Tue dein Äußerstes, dich Gott als anerkannt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich keiner Sache zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit richtig handhabt.“ Wir benötigen die Anerkennung Jehovas. — 2. Tim. 2:15, NW.
9. Warum bedürfen wir der geistigen Kraft, und wie kann sie erlangt werden?
9 Die geistige Speise ist für das Wohl des Christen, dem ein kostbares Gut anvertraut worden ist, unerläßlich. Jeder Zeuge Jehovas wird es als nötig finden, einen großen Teil seines Lebens damit zu verbringen, sich die Nahrung anzueignen, die für den geistigen Menschen vorgesehen ist. Er muß „weiterhin Kraft erwerben in der unverdienten Güte, die in Verbindung mit Christus Jesus ist“. Damit ist geistige Kraft gemeint, die unerläßlich ist, wenn jemand das, was ihm als Christ anvertraut worden ist, mit Erfolg bewahren will. Jetzt, wie nie zuvor bedürfen wir dieser geistigen Kraft. Wir befinden uns inmitten eines großen geistigen Kriegszuges, und unsere eigentlichen Feinde sind die unsichtbaren Dämonenheere. Sie wissen, daß ihnen nur noch eine kurze Frist bleibt, und sie möchten Jehovas Diener vernichten. Gleichwie Timotheus es tat, müssen auch wir ‚den rechten Kampf fortsetzen, indem wir Glauben und ein gutes Gewissen bewahren‘. — 2. Tim. 2:1; 2. Kor. 10:4; 1. Tim. 1:18, 19, NW.
10. Wie hütet sich ein Christ vor den Machenschaften des Teufels?
10 Die geistige Kraft erwirbt man sich dadurch, daß man aus all den Vorkehrungen, die Jehova für seine Diener getroffen hat, Nutzen zieht. Um den Machenschaften Satans standhalten zu können, brauchen wir die Wahrheit, Liebe zur Gerechtigkeit, die gute Botschaft, Glauben, die Erkenntnis der Errettung und das Wort Gottes. Paulus erwähnte diese Erfordernisse, indem er sie als die ganze Waffenrüstung Gottes bezeichnet. Gleichwie ein Krieger eine Waffenrüstung anlegt, so muß der Christ dies in geistiger Hinsicht tun. Man legt die geistige Waffenrüstung dadurch an, daß man regelmäßig persönlich studiert und über die Wahrheit nachsinnt, daß man an den guten geistlichen Dingen in den Studienzusammenkünften der Versammlung teilnimmt, mit den christlichen Gefährten fortwährend über Jehovas Vorhaben spricht und in der Öffentlichkeit das „Schwert des Geistes“ schwingt. So behalten wir die Rüstung an und bleiben auf der Hut. — Eph. 6:10-18, NW.
11. Was ist ein Diener von rechter Art?
11 Unter dem großen Geber der Wahrheit werden wir geschult. Unser Sinn wird von ihm geformt und umgestaltet, damit wir erkennen können, was gut ist und was uns selbst wie auch anderen zur Auferbauung dient. Die Wahrheit besteht aus heilsamen Worten. Wenn wir an der Wahrheit festhalten, bleiben wir geistig gesund und vermeiden das, was irreführend, schädlich und unwahr ist. Es ist unmöglich, ein Diener von rechter Art zu sein, wenn wir uns nicht genau an die rechte Lehre halten. Sei „ein Diener Christi Jesu von rechter Art, der sich mit den Worten des Glaubens und der rechten Lehre nährt, der du genau gefolgt bist“. Wir müssen den Dienst ernst nehmen, müssen Anteil nehmen an der rechten Lehre und ihr genau folgen. Tust du dies? Nimmst du den Dienst ernst? Ist er in deinem Leben das Wichtigste? Nährst du dich mit den Worten des Glaubens? Oder übergehst du oberflächlich das Bibelstudium, und die Wachtturm-Studien und wappnest dich nicht, um auch anderen gute Ratschläge zu geben? — 1. Tim. 4:6, NW.
PREDIGE DAS WORT
12, 13. (a) Wie gab uns Timotheus ein gutes Beispiel, indem er seinen dienstamtlichen Pflichten freudig nachkam? (b) Kann ein Christ es sich leisten, in seiner Wachsamkeit nachzulassen, wenn er zur Zeit nicht verfolgt wird? Warum?
12 Dem Timotheus wurde eine weitere Facette dieses Edelsteines des Dienstes gezeigt. „Predige das Wort, achte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit.“ Die heilsamen Worte, die Timotheus von Paulus gelernt hatte, mußten an andere weitergegeben werden. Dadurch zog sich Timotheus persönliche Leiden zu, denn aus Gründen des Taktes unterzog er sich der schmerzvollen Beschneidung, um unter den Juden predigen zu können. Er wandte ebenso Takt an wie Paulus, der sagte: „So wurde ich gegenüber den Juden wie ein Jude, um Juden zu gewinnen … alles tue ich um der guten Botschaft willen, um mit anderen ein Teilhaber an ihr zu werden.“ Von Haus zu Haus und öffentlich hatte Paulus das Beispiel in dem so dringend notwendigen Predigtdienst gegeben. Auch für Timotheus war dieser Dienst dringend notwendig. Er mußte unter günstigen oder ungünstigen Umständen getan werden. Selbst in Zeiten relativen Friedens ist die Verkündigung der Botschaft dringend nötig, weil die Gegenwart für alle lebenden Menschen der Tag der Rettung ist, ob sie es erkennen oder nicht. Timotheus lebte nicht in der Zeit, da Harmagedon ausgefochten werden sollte, und dennoch war es für ihn dringend nötig, das Wort zu predigen. Wieviel dringender ist dies also heute, da unserer Generation die prophezeite große Schlacht des Tages Gottes, des Allmächtigen, droht. Der Umstand, daß in einer Gemeinde oder einem Lande nicht gerade eine besondere Verfolgung herrscht, ist kein Grund für reife Diener, zu folgern, dies sei eine Zeit, in der sie im Predigen der guten Botschaft, mit der sie betraut worden sind, nachlässig werden dürften. Die herangereifte Person wird Jehova für die Verhältnisse vielmehr dankbar sein und wird um so angestrengter im Predigtdienste arbeiten, während Jehova den Weg dazu noch offenläßt. — 2. Tim. 4:2; Apg. 16:3; 20:20; 1. Kor. 9:20-23, NW.
13 Zwischen dem regierenden König Jehovas und den Streitmächten Satans herrscht nun Kriegszustand. Eine Schlachtpause ist noch lange kein Anzeichen dafür, daß sich ein Soldat nicht mehr im Kriege befindet. Gerade unter solchen Umständen muß der Soldat stets vor einem im Hinterhalt liegenden Scharfschützen und einem plötzlichen Überraschungsangriff auf der Hut sein oder, was noch besser ist, muß sich zu einem Angriff rüsten und den Angriff unternehmen, während der Feind im Fliehen ist. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die beste Verteidigung im Krieg ein guter Angriff ist. Im Predigtdienst tätig zu sein gereicht zu unserem Schutz. Untätige werden geistig schwach und können weder sich noch ihren Evangeliumsdienst verteidigen. Tätige Verkündiger behalten den Schild des Glaubens stets an seinem Platz und bewahren das ihnen als Christen anvertraute Gut. Die Zeit, in der in gewissen Ländern anscheinend kein organisierter Widerstand herrscht, ist nicht etwa ein Zeichen, das uns veranlassen dürfte, die Kampftruppen Jehovas zu verlassen oder im Predigen schlaff zu werden und aus selbstsüchtigen Gründen eine Arbeit in der Welt aufzunehmen. Kämpfe als Soldat Christi Jesu von rechter Art, wobei du dein Auge auf den Endsieg gerichtet hältst und dich nicht durch irgendwelche Verwicklungen mit dieser Welt ablenken läßt. „Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, damit er die Anerkennung desjenigen erlange, der ihn als Soldat angeworben hat.“ — 2. Tim. 2:4, NW.
14. Durch welche feine Schlinge kann ein christlicher Kämpfer gefangen werden, so daß er nicht mehr wachsam ist?
14 Wenn es auch Satan nicht gelingen mag, uns durch einen heftigen Frontangriff der Verfolgung zu überwinden, müssen wir doch sehr auf der Hut sein, daß keine seiner Infiltrierungsmächte, die von raffinierterer Art sind, unsere geistige Waffenrüstung durchbrechen. Der geistliche Kämpfer folgt nicht einem Leben der Gemütlichkeit in dieser alten Welt, sondern er kämpft unter dem Gebieter der Völkerschaften, unter Christus Jesus, und läßt sich in dieser Zeit des geistigen Kampfes nicht durch Liebe zu einem Unternehmen, in welchem er viel Geld verdienen könnte, noch durch die Vorliebe zu sonst etwas gefangennehmen. Allerdings können durch geschäftliche Unternehmen viele Personen verlockt und überwunden werden, und zwar nach und nach, indem in ihnen der Wunsch nach materiellen Dingen und nach dem Wohlstand geweckt wird, durch den man sich die kostspieligeren Dinge des Lebens beschaffen kann. Ein rechter Soldat erwartet keinen Luxus, und der christliche Kämpfer trachtet jetzt nicht nach der sogenannten Sicherheit, die der Reichtum dieser Welt zu bieten vermag, denn er weiß, daß alles, was er heute braucht, nur das ist, was er zum Lebensunterhalt benötigt, und außerdem Genügsamkeit, während er vorandrängt und das Wort in günstiger wie in unruhvoller Zeit predigt. Welche materiellen Dinge er auch besitzen mag — er wird sie als eine Vorkehrung Jehovas betrachten, die ihm die Fortsetzung des Kampfes ermöglicht.
15. Zeige, wie der Gebrauch materieller Dinge Erfolg oder Mißerfolg im Dienste bringen kann.
15 Es hat keinen Zweck, eine Menge materieller Dinge anzuhäufen, die wir doch nicht in die neue Welt mitnehmen können. Laßt uns vielmehr mit dem zufrieden sein, was für das Leben notwendig ist, und verwenden wir die materiellen Dinge auf eine Weise, die uns befähigt, im Predigtdienste zu bleiben. „Denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht und können auch nichts hinausnehmen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir damit zufrieden sein. Die aber entschlossen sind, reich zu werden, geraten in Versuchung und in eine Schlinge und in viele sinnlose und schädliche Begierden, die die Menschen ins Verderben stürzen und zugrunde richten. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von jeder Art schädigender Dinge, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben weg in die Irre geführt worden und haben sich selbst überall mit vielen Schmerzen durchstochen.“ Denke nicht, du seiest immun und werdest diesen Schlingen bestimmt entgehen. Bewahre den reifen, christlichen Gesichtspunkt und wache darüber, während du für die Notwendigkeiten des Lebens aufkommst, daß eine gesteigerte kommerzielle Tätigkeit dir nicht etwa zum Schaden gereicht. Wenn noch mehr Diener, die Jehova hingegeben sind, diesen Standpunkt fest vertreten, ist aller Grund vorhanden zu erwarten, daß weitere Personen den Vollzeitdienst aufnehmen, und gerade jetzt werden Pioniere dringend gebraucht. — 1. Tim. 6:7-10, NW.
16. (a) Wie erleiden jetzt gewisse Christen viele Schmerzen oder gehen ins Verderben, weil sie materielle Dinge lieben? (b) Welche Rolle spielt der heilige Geist in der Bewahrung dessen, was uns anvertraut ist?
16 Während sich in diesen gefahrvollen Tagen überall in der Welt eine Tendenz zur Inflation geltend macht, hat sich eine Anzahl Christen geistig schwächen lassen, und sie sind in Schwierigkeiten geraten, weil sie wertvolle Zeit opferten, um zwei weltliche Stellungen zu bekleiden, so daß sie sozusagen keine Zeit mehr haben, das Wort zu predigen, die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen oder ihr so lebenswichtiges persönliches Studium zu betreiben. Es gibt Ehepaare, die nicht nur ihr eigenes persönliches Wohl vernachlässigen, sondern auch das Wohl ihrer Kinder. Vater und Mutter gehen außerhalb weltlichen Beschäftigungen nach, damit sie teure Kleider und kostspielige Haushaltsartikel anschaffen und auch an schalen Vergnügungen teilnehmen können, die diese Welt durch ihre Propagandamittel anbietet. Ihr vermehrtes Einkommen wird nicht zur größeren Unterstützung des Predigtdienstes gebraucht. Die Liebe zu den materiellen Dingen wächst in ihnen, und bald finden sie keine Zeit mehr, ihre Kinder in der rechten Lebensweise zu schulen, und sie lassen es geschehen, daß die alte Welt so viel Einfluß auf ihre Kinder ausübt, daß diese die Wertschätzung, die sie für die Wahrheit besaßen, verlieren und schließlich auf Abwege gelangen, sehr zum Schmerz und zur Bekümmernis der Gott hingegebenen Eltern. Bisweilen kommt es vor, daß auch Eltern vom Glauben weggeführt werden und schließlich ins Verderben gehen. Wem ist die Schuld dafür zu geben, wenn sich jemand so vom Glauben abschneidet und seinen Anteil am Siege verliert? Es wird uns der Rat gegeben, das, was uns als Christen anvertraut ist, zu behüten, nämlich vor dem direkten Frontangriff oder auch vor irgendeiner anderen Gefahr, besonders vor dem Geiste der Weltlichkeit. Durch den heiligen Geist, den wir von Jehova erhalten, nicht durch den Geist der alten Welt, bewahren wir das uns als Christen Anvertraute. Füllen wir Herz und Sinn mit Wertschätzung für die Dinge, die wir in Jehovas Wort und Werk finden, denn so werden wir auf den heiligen Geist, den wir von ihm erhalten, abgestimmt bleiben. — 2. Tim. 1:14, NW.
17. Warum trägt es uns schließlich den Sieg ein, wenn wir uns an die Regeln des geistigen Kampfes halten? Was müssen wir zu erringen suchen?
17 Wir müssen uns daran erinnern, daß wir einen Gebieter haben, der uns als Kämpfer angemustert hat und der noch viel gewandter ist, Satans Schlingen zu entgehen, als wir es sind. Es ist der siegreiche König der Könige und Herr der Herren. Seine Anerkennung zu erlangen muß stets unser Wunsch sein. Erfolg wird uns nur dann zuteil, wenn wir seine Anweisungen befolgen. Wir haben die Zusicherung: „… außerdem wird auch jemand, der an den Kampfspielen teilnimmt, nicht gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln gekämpft hat.“ Als wir den Predigtdienst aufnahmen, taten wir es nicht in Unwissenheit, sondern in der vollen Kenntnis der Regeln des geistigen Kampfes. Wir müssen im rechten Kampfe bleiben und uns nach den Regeln richten, um das uns als Christen anvertraute Gut mit Erfolg vor Satans Schlingen zu bewahren. „Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge. Strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottergebenheit, Glauben, Liebe, Ausharren, Mildherzigkeit. Kämpfe um den Sieg im rechten Kampf des Glaubens; fest ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und das rechte Bekenntnis öffentlich abgelegt hast vor vielen Zeugen.“ Der Sieg liegt darin, daß wir unsere Zuneigung auf Dinge setzen, die droben sind. — 2. Tim. 2:5; 1. Tim. 6:11, 12, NW.
18. Weshalb ist das Gebet unerläßlich, wenn wir den Dienst bewahren möchten?
18 Um unseren Dienst zu bewahren, sind wir nicht nur auf uns selbst angewiesen. Wir kämpfen nicht auf einem einsamen Posten, sondern sind ein Teil einer großen Streitmacht, die unter Jehova steht. So müssen wir denn mit dem Einen in Verbindung bleiben, der uns den Dienst anvertraut hat. Das Gebet ist erforderlich und wird im Worte Gottes hervorgehoben. Es ist gut, am Morgen, wenn wir aufwachen, zu beten, ferner bevor wir geistige und materielle Speise zu uns nehmen, bevor wir uns abends zu Bett legen und bevor wir eine besondere Tätigkeit im Dienste ausüben. Wenn wir uns ernstlich bemühen, unserem Hingabegelübde nachzukommen, werden wir Jehova täglich unsere Bitten unterbreiten. Dies ist ein Vorrecht. Wir können unter vielen Umständen beten, und wir sollten die Macht des Gebetes nie unterschätzen. Es ist ein weiteres Zeugnis unseres starken Glaubens. Wenn wir uns auf unser Zimmer begeben und unsere Bitte privat vor Jehova äußern, tun wir das, weil wir an ihn glauben. Ja, wir haben Glauben an Gott. Aus keinem anderen Grunde würden wir es sonst tun. Wir tun es nicht etwa, um von Menschen gesehen zu werden und als religiös zu erscheinen. Jehova wird uns in prüfungsvollen Zeiten zu Hilfe kommen. — 1. Tim. 2:1, 8, NW.
19. Wie werden Einzelpersonen, die das, was ihnen anvertraut ist, bewahren, durch Verfolgungen geprüft?
19 Auch Verfolgung dient zur Prüfung unserer Bereitschaft, das, was uns anvertraut ist, zu bewahren. Das einem Christen Anvertraute muß er auch in Zeiten der Leiden bewahren. Paulus schrieb: „Nimm teil am Erleiden von Ungemach … Denke daran, daß Christus Jesus aus den Toten auferweckt wurde und aus dem Samen Davids war gemäß der guten Botschaft, die ich predige und deretwegen ich Übles erleide bis zu Gefängnisbanden, wie ein Übeltäter. Dennoch ist das Wort Gottes nicht gebunden.“ Es ist eine große Ehre, für den christlichen Predigtdienst zu leiden, und in Zeiten der Prüfungen müssen wir das uns anvertraute Gut weiterhin behüten. Durch Verfolgungen wird das Werk des Predigens der guten Botschaft nicht zum Stillstand gebracht. Freuen wir uns, wenn wir sehen, daß Jehovas Hand mit uns ist, wenn wir ein Zeugnis zu seiner Ehre geben, und rühmen wir uns der Leiden, die über uns kommen, weil wir Christen sind, denn es ist unser Vorrecht, unsere Lauterkeit zu beweisen. Denkt daran, andere Menschen erleiden viel für Dinge, wofür zu leiden es sich gar nicht lohnt und wofür sie in dieser Welt am Ende keinen Lohn empfangen. Für den Evangeliumsdienst zu leiden bewirkt Ausharren, und Ausharren ist das, was wir brauchen, um treue Verwalter zu sein. — 2. Tim. 2:3, 8, 9; 3:11, 12; Heb. 10:39, NW.
BLEIBE BEI DEN DINGEN, DIE DU GELERNT HAST
20, 21. (a) Was muß getan werden, um den Dienst mit Erfolg zu vollbringen? (b) Wieso war Timotheus ein vorzügliches Beispiel des Ausharrens für jung und alt?
20 Timotheus lernte von Paulus, dem älteren Evangeliumsdiener, und gewann Glauben aus der Gemeinschaft mit seiner Großmutter Lois und seiner Mutter Eunike. Den Predigtdienst aufzunehmen ist das eine — ihn mit Erfolg zu vollbringen ist etwas anderes. Timotheus wußte das. Es wurde ihm gesagt: „Bleibe bei den Dingen, die du lerntest und die zu glauben du überzeugt wurdest, da du weißt, von welchen Personen du sie lerntest, und da du von Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise machen können zur Errettung durch den Glauben, der mit Christus Jesus in Verbindung ist. Alle Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Zucht in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig geschickt sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ Timotheus handelte entsprechend, und ebenso sollten wir heute handeln. Auch tun die Jugendlichen in den Reihen der Zeugen Jehovas gut daran, einem ähnlichen Lauf zu folgen, indem sie mit gebührendem Respekt von dem Glauben lernen, den sie bei ihren Gott hingegebenen Eltern wahrnehmen, und einem Laufe des Dienstes folgen, der dem von Timotheus eingeschlagenen Laufe ähnlich ist. — 2. Tim. 1:5; 3:14-17, NW.
21 Man sollte den Predigtdienst beginnen, wenn man jung ist, oder wenigstens sobald man von der Wahrheit hört. Es ist weise, sich in den Tagen der Jugendzeit des Schöpfers zu erinnern, und während sich eure Erkenntnis, euer Glaube und eure Dienstvorrechte mehren, laßt euch durch nichts zum Straucheln bringen. In 1. Timotheus, Kapitel 5, wird gezeigt, daß Menschen von allen Arten — jung und alt, Männer und Frauen — im Evangeliumsdienste beschäftigt werden. Ein jeder kann sich nützlich machen, selbst die Kinder und die Schwächeren. Es könnte sein, daß sich eine junge oder unreife Person durch Krankheit vom Dienste zurückhalten ließe; nicht so Timotheus. Entschlossen drängte er trotz häufiger Krankheit vorwärts. Als vorzügliche Beispiele dienten ihm andere christliche Prediger, die trotz Krankheit und Schmerzen ihrem Dienste oblagen. So laßt uns in diesen Tagen reifen Sinnes sein und trotz irgendwelcher Krankheit oder Schmerzen, die über uns kommen mögen, den Dienst fortsetzen. Habt mit euch selbst Geduld und erinnert euch, daß ihr nicht vollkommen seid. Blickt zu Jehova auf, tut euer Bestes, und ihr werdet Gelingen haben, um selbst durch irgendwelche stürmischen Zeiten der Krankheit hindurch das zu bewahren, was euch als Christen anvertraut worden ist. — Pred. 12:1; 2. Kor. 12:7; Gal. 4:13; Phil. 2:26; 1. Tim. 5:23, NW.
22. Warum sollte sich der Christ im Dienste nie unzulänglich oder unnütz Vorkommen?
22 Auch sollte keiner, der in der Wahrheit noch jung ist, denken, der große Eigentümer des kostbaren Gutes, das uns anvertraut wird, könne ihn nicht gebrauchen. Wenn du noch jung bist, magst du nicht Zeit gehabt haben, all das zu studieren, was über Jehovas Vorhaben veröffentlicht worden ist; aber du hast einen Platz im Dienste Gottes erhalten. Allen Menschen muß die gute Botschaft verkündigt werden, und was immer wir gelernt haben, sollten wir anderen erzählen. Paulus, der Timotheus ein Beispiel gab, erkannte an, daß er sich auf die Hilfe von oben verlassen mußte. Liegt die Sache bei uns etwa anders? Aus den zwei Briefen, die Paulus, an Timotheus schrieb, geht hervor, daß dieser noch Weiteres lernen mußte, und keiner von uns lernt je aus. Man muß sich dessen bewußt sein, daß man nicht alles weiß, ehe man Weiteres lernen kann. So fühle dich nicht entmutigt, wenn du feststellst, daß du nicht alle Antworten geben kannst, sondern nimm teil am Dienste, und während du das tust, wirst du noch mehr lernen. Strenge dich an, dich für jedes gute Werk auszurüsten, und präge die gerechten Grundsätze Jehovas deinem Sinn fest ein. Dann diene in Übereinstimmung damit. „Laß niemanden (verächtlich) auf deine Jugend herabblicken. Im Gegenteil: Werde den Treuen ein Vorbild im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit.“ Wir sind glücklich zu erkennen, daß es heute viele Jugendliche gibt, die sich mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden haben und ein gutes Beispiel für die Treuen geworden sind. — Phil. 4:13; 1. Tim. 4:12; 2. Tim. 4:17, NW.
23, 24. (a) Welche Rolle spielt das richtige Benehmen für die Bewahrung dessen, was einem Christen anvertraut ist? (b) Welchem Kurs muß man folgen, damit man sich stets richtig benimmt?
23 Zur Bewahrung deines Dienstes gehört auch Wachsamkeit in bezug auf dein Benehmen. Der Dienst kann dir verlorengehen, wenn du dich nicht richtig benimmst. Gottes Wort gibt uns die notwendige Belehrung. Timotheus las im Briefe des Paulus: „Diese Dinge schreibe ich dir … damit du weißt, wie du dich im Hause Gottes verhalten mußt.“ Ein nicht recht belehrter Jugendlicher verursacht in einem Hause oft Schwierigkeiten, weil er geistige Dinge nicht in reifer Weise bewertet und nur das Vergnügen liebt. Man bewahrt seinen christlichen Dienst dadurch unverletzt, daß man die Wünsche meidet, die aus geistiger Unreife entspringen. „So fliehe die der Jugend eigenen Begierden, strebe aber eifrig nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden, gemeinsam mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ — 1. Tim. 3:14, 15; 5:1, 2; 6:14; 2. Tim. 2:22, NW.
24 Rechtes Benehmen wird die Folge eines Studiums des Wortes Gottes sein sowie des Bestrebens, in der guten Gemeinschaft der Versammlung zu sein, der Gemeinschaft mit denen, die sich gewissenhaft dem Dienste Jehovas widmen und dich ermutigen, öffentlich und von Haus zu Haus zu predigen. Wenn ein Glied der Versammlung geistige Unreife an den Tag legt, indem es sich falsch benimmt, so solltest du, statt dich ihm anzuschließen, die gute Gesellschaft mit solchen aufsuchen, „die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“. ‚Beteilige dich auch nicht an den Sünden anderer; bewahre dich selbst rein.‘ Zu deinem eigenen Wohl gehe Unruhestiftern aus dem Wege. Sei nicht überrascht, wenn du hin und wieder einen solchen antriffst. Es gab schon solche in den ersten Christenversammlungen, und es werden sich auch in unseren Zeiten solche zeigen. Paulus schrieb Timotheus über Alexander, den Kupferschmied: „Auch du hüte dich vor ihm.“ Doch wenn jemand einen weltlichen Geist offenbart und dich unrecht behandelt, so ärgere dich nie über Gottes Organisation oder über den Dienst für Gott und gib den Predigtdienst nie auf. Meide persönliche Schwierigkeiten soviel wie möglich, indem du daran denkst, daß irgend jemand, der dem Worte Gottes widersteht oder der andere zur Weltlichkeit oder Unsittlichkeit verleitet, keine gute Gesellschaft ist und dir nicht helfen wird, dich im Hause Gottes auf bessere Weise zu benehmen. Führe einen rechtschaffenen Wandel und laß nicht zu, daß Übeltäter dich aus deinem geistigen Gleichgewicht bringen. Wir sind gewarnt worden, daß einige „ihre Ohren von der Wahrheit abkehren“ werden. „Du aber bewahre in allen Dingen dein Gleichgewicht … verrichte deinen Dienst gründlich.“ — Röm. 16:17, 18; 1. Kor. 15:33; 1. Tim. 5:22; 6:11; 2. Tim. 4:14, 15; 4:1-5, NW.
25, 26. (a) Wie vollbringen wir unseren persönlichen Dienst gründlich, und wie bewahren wir mit Erfolg das, was uns als Christen anvertraut ist? (b) Welche Fragen sollte jeder einzelne von uns nach einer Selbstprüfung beantworten können?
25 Wir dürfen nicht zulassen, daß irgend etwas uns an der persönlichen Vorbereitung zum Dienst und an seiner Durchführung stört. Wir sind verpflichtet, unseren Dienst gründlich zu vollführen. Dies erfordert unsere beständige Aufmerksamkeit. Um gründlich zu sein, müssen wir das uns zugeteilte Werk vollenden. Irgendeine Arbeit, die es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, recht getan zu werden, und unser Predigtdienst ist die vortrefflichste Arbeit in der Welt. Hingabe an diesen Evangeliumsdienst fordert viel persönliches Prüfen und Überlegen. Der ernsteste Schritt, den wir im Leben unternehmen, ist der Schritt unserer Hingabe an den Dienst Jehovas und die Annahme des uns von Jehova anvertrauten Schatzes. Dann müssen wir, besonders jetzt, völlig in unserer Hingabe und im Dienste aufgehen. Wir haben einen kostbaren Schatz in Obhut, und wenn wir nur im geringsten geistig schläfrig, gleichgültig und sorglos werden oder uns auch nur einen Augenblick ablenken lassen, mag uns das, was wir besitzen, weggenommen werden. „Sinne über diese Dinge nach, geh darin auf, damit deine Fortschritte allen Menschen offenbar werden.“ Was wir einmal unternommen haben, müssen wir weiterhin tun, indem wir dabei Fortschritte machen und danach trachten, durch Jehovas heiligen Geist geleitet zu werden, um das uns anvertraute Gut zu bewahren. Wir müssen beständig auf der Hut sein. Nie dürfen wir auch nur für einen Augenblick widerspruchsvolle oder falsche Kenntnisse in uns aufnehmen und hegen; aber indem wir uns genau an das Wort Gottes halten und unter dem Einfluß seines Geistes bleiben, werden wir den uns anvertrauten Schatz gut behüten. — 1. Tim. 4:13, 15; 6:2, 20; 2. Tim. 3:14, NW.
26 Setzt du das Christentum täglich in die Tat um? Hast du dein Leben den Richtlinien des Predigtdienstes angepaßt? Bist du aufmerksam und hütest das dir anvertraute Gut, oder nehmen Dinge von außerhalb dein Interesse gefangen? Bleibst du im Dienste tätig, oder hast du das dir Anvertraute ‚begraben‘? Was für Rechenschaft kannst du Jehova, dem Eigentümer des kostbaren Schatzes, ablegen? Findest du, daß du den persönlichen Erfordernissen des Dienstes entsprichst und gleichwie Paulus, Silvanus und Timotheus ‚von Gott als geeignet erfunden worden bist, mit der guten Botschaft betraut zu werden‘? Dann betrachte den nächsten Artikel und prüfe dich in bezug auf die Pflichten, die du anderen gegenüber hast. — 1. Thess. 2:4, NW.
Rede, was der gesunden Lehre geziemt: daß die alten Männer nüchtern seien, würdig, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren; die alten Frauen desgleichen in ihrem Betragen, wie es dem heiligen Stande geziemt, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; auf daß sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben … Die Jünglinge desgleichen ermahne, besonnen zu sein, indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst; in der Lehre Unverderbtheit, würdigen Ernst, gesunde, nicht zu verurteilende Rede, auf daß der von der Gegenpartei sich schäme, indem er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat. — Titus 2:1-8.