-
Obszönitäten heute gang und gäbeDer Wachtturm 1983 | 1. Mai
-
-
diese Sprache heute modern. In U.S. News & World Report heißt es diesbezüglich: „Es ist jetzt nicht mehr anstößig, öffentlich zu fluchen, und es wäre schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, daran etwas zu ändern.“ Kein Wunder, daß man sagt, wir würden in „der Ära der Obszönitäten“ leben!
Was ist der Grund?
Die jüngste Entwicklung der Obszönität steht in direktem Zusammenhang mit dem Zerfall traditioneller Einrichtungen und Sittenmaßstäbe. Ein religiöser Sprecher sagte: „Es ist ein Zeichen der Zeit.“ Der Zusammenbruch der Familie, der Mangel an Respekt vor Autorität und die neue tabufreie Moral haben dazu beigetragen, daß hemmungslos Flüche geäußert werden, ja sogar Kraftausdrücke, die mit dem genitalen Bereich zu tun haben. Diese Sprache spiegelt den heutigen unmoralischen Lebensstil wider.
Thomas Cottle, Dozent für Psychiatrie an der Harvarduniversität, sagte: „Die Leute meinen, irgend etwas in ihrem Leben sei ,faul‘ und es sei unbefriedigend. Deshalb sind sie zornig. ... Dieser Zorn verbirgt sich hinter Aggressivität.“ Es wird behauptet, daß man mit Kraftausdrücken seinen aufgestauten Zorn und seine Enttäuschung abreagieren kann. Chaytor Mason, ein Psychiater in einem Krankenhaus, sagte: „Wenn mich jemand auf der Autobahn schneidet, und ich werfe ihm einige Flüche an den Kopf, gibt mir dies das Gefühl, ich sei besser als er, und ich gewinne wieder etwas an Selbstvertrauen.“
Es ist nicht ohne Bedeutung, daß sich die Menschen heute durch Worte gegenseitig verletzen. Die Bibel führt dies als einen Beweis an, daß das Ende eines bösen Systems nahe ist. Sie sagt warnend: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... Lästerer, ... Verleumder, ohne Selbstbeherrschung“ (2. Timotheus 3:1-5).
-
-
Obszönitäten — Sind sie wirklich schädlich?Der Wachtturm 1983 | 1. Mai
-
-
Obszönitäten — Sind sie wirklich schädlich?
IN EINIGEN Großstädten der USA ist schätzungsweise jedes fünfte Wort, das ausgesprochen wird, ein Fluchwort. Gemäß Schätzungen der italienischen Nationalen Vereinigung gegen Gotteslästerung wird Gott oder die Kirche täglich mehr als eine-Milliarde-mal gelästert. Ja, mancherorts ist das Fluchen sogar zum Zeitvertreib geworden.
Das sei nur zu begrüßen, meint Reinhold Aman, der Herausgeber von Maledicta, einer Zeitschrift über das Fluchen. Er ist der Ansicht, das Verletzen mit Worten sei nützlich, denn es sei besser, als körperlich verletzt zu werden. „Ich laß mir lieber Schimpfwörter an den Kopf werfen als eine Kugel oder ein Messer in den Leib jagen“, sagte Aman.
Auch Chaytor Mason sprach sich für das Fluchen aus: „Der Gebrauch von Kraftausdrücken, das Fluchen oder wie Sie es auch nennen wollen, ist eine altbewährte und wirkungsvolle Methode, seinem Herzen Luft zu machen und durch Frustration aufgestaute Gefühle abzureagieren.“
Mehr und mehr Leute werden dem Fluchen gegenüber tolerant und denken, es sei harmlos. Ihrer Meinung nach sind Fluchwörter zur passenden Gelegenheit gerechtfertigt. In Seventeen, einer Zeitschrift für Mädchen im Teenageralter, hieß es: „Es macht Spaß, ab und zu mit
-