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Was ist angewandtes Christentum?Der Wachtturm 1955 | 15. Mai
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dem Nächsten. Jesus sagte von sich selbst: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ — Apg. 20:35, NW.
Alle weltlichen Religionen, alle Philosophien und die Psychologie befassen sich in erster Linie mit Dingen der Jetztzeit, mit dem, was für das Fleisch, die Gesundheit, die Wohlfahrt, den Erfolg, die Popularität usw. wünschenswert ist. Aber wahres Christentum richtet seinen Sinn auf höhere Dinge. Es trachtet in erster Linie nach Gottes Anerkennung und sucht daher sein Königreich und seine Gerechtigkeit im Vertrauen, daß alle anderen notwendigen Dinge hinzugefügt werden. Jesus stellte nicht den reichen jungen Herrscher als Symbol des Erfolges hin, sondern sagte: „Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen!“ Anstatt uns zu zeigen, wie wir an Gütern dieser Welt reich werden können, zeigte Jesus, wie wir bei Gott reich werden können. — Luk. 18:24; 12:21.
Statt auf Erden Reichtümer zu sammeln, sollten Christen im Himmel Schätze sammeln. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüßte?“ — Matth. 16:24-26.
Diese Worte Jesu müssen für viele befremdend klingen, die vorgeben, Christen zu sein, wenn sie auf ihre religiösen Führer sehen, die sie genau das Gegenteil lehren, nämlich, daß wir durch Anwendung der Grundsätze des Christentums in persönlichen Problemen erwarten können, materielle Dinge dieses Lebens zu erhalten.
Im Hinblick auf die Tatsache, daß wir gemäß Jesu großer Prophezeiung in Matthäus 24 in den letzten Tagen leben, die mit den Tagen Noahs vergleichbar sind, erfordert angewandtes Christentum schließlich, seine Anweisungen bezüglich einer plötzlichen Flucht aus diesem alten System der Dinge in die Berge, Gottes neugeborenes „Land“, zu beachten. Es erfordert, daß wir in der neuzeitlichen „Arche“, im neuen System der Dinge, Zuflucht nehmen und uns mit den Insassen, der Neuen-Welt-Gesellschaft, verbinden. Welche Torheit ist es also für Christen, um Volkstümlichkeit und Erfolg in einer von Gott zur Vernichtung verurteilten Welt besorgt zu sein!
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„Eine Form gottgefälliger Ergebenheit habend“Der Wachtturm 1955 | 15. Mai
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„Eine Form gottgefälliger Ergebenheit habend“
WELCHER Beweggrund steht hinter unserer Religion, unserer Form der Anbetung? Ist es Liebe zu Gott, für das, was er ist, und Liebe für das, was er an uns getan hat? Üben wir sie aus, weil wir ihn preisen und ehren möchten? Oder gründet sie sich auf die Hoffnung, daß wir dadurch profitieren, weil wir materiellen Nutzen erhalten, und daß andere gut von uns denken? Beten wir Gott mit Geist und Wahrheit an, oder haben wir nur eine „Form gottgefälliger Ergebenheit“, hinsichtlich deren Kraft wir uns „als falsch erweisen“? — 2. Tim. 3:5, NW.
Es ist sehr leicht, uns in dieser Hinsicht
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