Aus den Diensten des ‘einen Mittlers zwischen Gott und Menschen’ Nutzen ziehen
1. (a) Warum sind die Juden heute nicht an einem neuen Bund interessiert? (b) Wer allein konnte den neuen Bund schließen und einen Mittler dafür aussuchen?
KEIN einziger der 152 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen ist heute daran interessiert, mit Jehova, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, einen Bund zu schließen. Nicht einmal den 15 000 000 Juden, die über die ganze Erde verstreut sind, ist daran gelegen. Trotz der Prophezeiung aus Jeremia 31:31-34 klammern sie sich an die Vorstellung, immer noch unter dem durch Moses vermittelten Gesetzesbund zu stehen. „Weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern [durch das Bestreben, den Gesetzesbund zu halten] ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes“, der Gerechtigkeit, die ihnen durch den neuen Bund hätte zuteil werden können (Röm. 10:1-3). Jehova, der Gott wahrer Gerechtigkeit, beabsichtigte die Einführung des neuen Bundes. Er allein konnte ihn schließen und den passenden Mittler dafür aussuchen.
2. Mit wem würde Jehova den neuen Bund schließen, und was würde er durch diesen Bund hinsichtlich ihrer Vergehung und Sünde sowie ihrer Erkenntnis über ihn tun?
2 „‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen ...‘ ,Denn das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen, und in ihr Herz werde ich es schreiben. Und ich will ihr Gott werden, und sie selbst werden mein Volk werden.‘ ,Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Gefährten und ein jeder seinen Bruder lehren, indem sie sprechen: „Erkennet Jehova!“, denn sie alle werden mich erkennen, von ihrem Geringsten bis selbst zu ihrem Größten‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Denn ich werde ihre Vergehung vergeben, und ihrer Sünde werde ich nicht mehr gedenken‘“ (Jer. 31:31-34).
3. Von wessen Auftreten hing die Zeit der Schließung des neuen Bundes ab, und spielte Moses dabei eine Rolle?
3 Wann schloß Jehova diesen neuen Bund „mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda“? Die Zeit dafür hing von dem Mittler ab, den Jehova für den Bund aussuchte. Es war nicht nötig, daß Moses von den Toten auferweckt wurde, um den neuen Bund zu vermitteln. Er konnte für diejenigen, die unter diesem Bund stehen würden, keine größere Hilfe sein, als er es für die Israeliten war.
4. Wer ist gemäß einem Schüler des pharisäischen Lehrers Gamaliel der von Gott bestimmte Mittler des neuen Bundes?
4 Wir werden nicht im unklaren darüber gelassen, wer der erforderliche Mittler war. Dazu wenden wir uns einem inspirierten Brief zu, der an Hebräer geschrieben wurde, und zwar von einem Hebräer, einem Juden, der als Schüler zu Füßen Gamaliels gesessen hatte, jenes berühmten pharisäischen Lehrers aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Über den Unterschied zwischen Moses und dem neuen Mittler schrieb er: „... wie Moses, als er daran war, das Zelt zu vollenden, den göttlichen Befehl erhielt: Denn, so sagt er: ,Sieh zu, daß du alle Dinge nach ihrem Muster machst, das dir auf dem Berge [Sinai] gezeigt wurde.‘ Nun hat aber Jesus einen vorzüglicheren öffentlichen Dienst erlangt, so daß er auch der Mittler eines entsprechend besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist“ (Hebr. 8:5, 6). „... und Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut“ (Hebr. 12:24).
5. Wie zeigte Jesus vor seinem Tod, daß er erkannt hatte, daß die Zeit gekommen war, den Gesetzesbund durch den neuen Bund zu ersetzen?
5 Jesus wußte, daß für Jehova die Zeit gekommen war, den alten Bund, den Gesetzesbund, durch den neuen Bund zu ersetzen. Daher führte er in der Passahnacht, am Freitag, dem 14. Nisan 33 u. Z., vor seinem Tod eine Feier zum Gedenken an seinen Opfertod ein. Als er den Gedächtnismahlbecher mit dem Wein nahm, sagte er zu seinen elf treuen Aposteln: „Trinkt daraus, ihr alle; denn dies bedeutet mein ,Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird“ (Matth. 26:27, 28). Der Apostel Paulus gibt diese Worte so wieder: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes. Tut dies immer wieder, sooft ihr ihn trinkt, zur Erinnerung an mich“ (1. Kor. 11:25). Fast drei Tage lag Jesus tot in einer Gedächtnisgruft und konnte nicht als Mittler dieses neuen Bundes tätig werden.
6. Was war erforderlich, damit unter dem neuen Bund, wie Gott gesagt hatte, die Vergehung vergeben und der Sünde nicht mehr gedacht werde?
6 Um den neuen Bund rechtswirksam zu machen, bedurfte es eines Opfers, wenngleich in Jeremia 31:31-34 davon nicht die Rede ist. Ein Opfer war erforderlich, da Gott bei der Ankündigung des neuen Bundes gesagt hatte: „Ich werde ihre Vergehung vergeben, und ihrer Sünde werde ich nicht mehr gedenken“ (Jer. 31:34). Das Blut von Tieropfern wurde sowohl beim Schließen des Gesetzesbundes als auch bei der Reinigung bestimmter Geräte verwendet. Demgemäß besprengte der Mittler Moses „das Zelt und alle Gefäße des öffentlichen Dienstes gleicherweise mit dem Blut. Ja, fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem ,Gesetz‘, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung“ (Hebr. 9:21, 22). Als Jesus am Sonntag, den 16. Nisan 33 u. Z. auferweckt wurde, besaß er immer noch den Wert seines Blutes. Das wird in Hebräer 13:20 mit den Worten angedeutet: „Der Gott des Friedens [hat] ... den großen Hirten der Schafe mit dem Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgebracht.“ (Siehe auch Johannes 10:11.)
7. Was bewirkt Christi Blut, das um des neuen Bundes willen vergossen wurde, hinsichtlich des Gewissens und im Interesse der von Gott „Berufenen“?
7 Da der neue Bund durch ein besseres Opfer rechtswirksam gemacht wurde, wurde den christianisierten Hebräern die Frage vorgelegt: „Wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?“ Weil Christi Blut die Kraft hat, uns von der Sünde zu reinigen, die uns verurteilt, heißt es weiter: „Darum ist er also Mittler eines neuen Bundes, damit die [von Gott] Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen könnten, weil zu ihrer Erlösung durch Loskauf von den Übertretungen unter dem früheren Bund ein Tod eingetreten ist“ (Hebr. 9:14, 15). Aber wann begann Christi Blut das Gewissen jener christianisierten Hebräer zu reinigen, die unter „dem früheren Bund“, dem Gesetzesbund, gestanden hatten, der am Berg Sinai durch Moses vermittelt worden war?
8. Wann begann Christi Blut das Gewissen der christianisierten Hebräer zu reinigen, die unter dem Gesetzesbund gestanden hatten?
8 Das geschah nicht bei Christi Auferstehung, sondern am fünfzigsten Tag danach, das heißt am Pfingsttag, nachdem er in den Himmel aufgefahren und in Gottes Gegenwart gelangt war, „in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebr. 9:24).
9. Was wurde in bezug auf die beiden Bündnisse bewiesen, als Petrus am Pfingsttag zu den in ihrem Gewissen beunruhigten Juden sagte, ihre Sünden würden vergeben, wenn sie sich im Namen Jesu Christi taufen ließen?
9 An jenem Pfingsttag hielt der Apostel Petrus vor Juden und beschnittenen jüdischen Proselyten eine Rede, die ihr Gewissen beunruhigte. „Was sollen wir tun?“, so fragten sie. Petrus antwortete: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen“ (Apg. 2:37, 38). Die Tatsache, daß ihnen die Vergebung der Sünden, die sie bereuten, in Aussicht gestellt wurde, bewies, daß Gottes neuer Bund mit der Vorkehrung zur Vergebung von Sünden an jenem Tage wirksam geworden war. Außerdem war ja der alte Bund, der Gesetzesbund, bereits an Jesu Marterpfahl genagelt worden (Eph. 2:15, 16; Kol. 2:14; Hebr. 8:8-13; Jer. 31:34).
10. Wie hob Petrus diese Tatsache wenige Tage danach hervor, als er zu den im Tempel versammelten Juden sprach, die am Tod Jesu mitschuldig waren?
10 Die gleiche Tatsache hob Petrus wenige Tage danach hervor, als er zu den im Tempel versammelten Juden, die sich am Tod Jesu mitschuldig gemacht hatten, sagte: „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, so daß Zeiten der Erquickung von der Person Jehovas kommen mögen und er den für euch bestimmten Christus sende, Jesus, den allerdings der Himmel bei sich behalten muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat.“ Abschließend sagte Petrus: „Gott hat seinen Knecht, nachdem er ihn erweckt hatte, zuerst gesandt, um euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von euren bösen Taten abwendet“ (Apg. 3:19-21, 26).
„MITTLER“ FÜR WIE VIELE?
11. Welche Tatsachen zeigen, daß Gott den neuen Bund weder mit dem Haus Israel noch mit dem Haus Juda schloß?
11 Schloß jedoch Gott den neuen Bund mit dem natürlichen, fleischlichen „Haus Israel“ und mit dem natürlichen, fleischlichen „Haus Juda“? Wie wäre das möglich gewesen, wenn doch die fleischlichen Juden dieser beiden „Häuser“ den voraussichtlichen Mittler des neuen Bundes auf gewaltsame Weise verworfen hatten und als Nation an dem betreffenden Tag im Tempel in Jerusalem das Pfingstfest feierten? Gott konnte den neuen Bund nicht mit ihnen schließen. Er hatte vor, ihn mit dem neugeborenen christlichen Israel, dem geistigen Israel, zu schließen, dessen Geburt an jenem Pfingsttag erfolgte, als der heilige Geist auf ungefähr 120 getaufte Jünger Jesu Christi fiel (Apg. 11:15). Sie hatten nicht im Tempel gewartet, sondern in einem Obersaal in Jerusalem. Dort wurden diese Jünger, die bereits getauft waren, von Gottes Geist gezeugt, wodurch sie geistige Kinder Gottes wurden — „das Israel Gottes“. Als solche geistigen Kinder wurden sie durch den himmlischen Mittler, Jesus Christus, den größeren Moses, in den neuen Bund aufgenommen (Apg. 2:1-36; Joel 2:28, 29; Joh. 3:3, 5; Gal. 6:16).
12. Auf wen dehnte sich Jesu Zuständigkeit als Mittler gemäß der von Gott vorgesehenen Reihenfolge im darauffolgenden Jahr aus?
12 Jesus Christus ist also im Himmel und dient dort als Mittler zwischen Gott und den geistigen Israeliten, während diese als Männer und Frauen immer noch im Fleische sind. Die Zahl der Glieder dieser kleinen „heiligen Nation“ ist zwar begrenzt, dennoch dehnte sich Jesu Zuständigkeit als Mittler auf immer mehr Personen aus, da Gott die verschiedenen Gruppen nach einer bestimmten Reihenfolge in den neuen Bund aufnahm. Ab Pfingsten des Jahres 33 u. Z. war Jesus etwa ein Jahr lang nur der Mittler jener geistigen Israeliten, die aus den fleischlichen Juden und den beschnittenen jüdischen Proselyten gekommen waren. Ungefähr 3 000 von diesen wurden am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. dem geistigen Israel hinzugefügt (Apg. 2:10, 37-41). Wahrscheinlich im darauffolgenden Jahr (34 u. Z.) wurde die „gute Botschaft“ über den Christus zufolge der von Saulus von Tarsus angestifteten Verfolgung in Samaria gepredigt, und der heilige Geist ‘fiel auf’ die dortigen getauften Gläubigen (Apg. 8:15-17). Damals dehnte sich Jesu Zuständigkeit als Mittler auf geistige Israeliten aus, die Samariter waren, Männer und Frauen aus Samaria.
13. Wie wurde Jesus weitere zwei Jahre später der Mittler einer dritten Gruppe geistiger Israeliten, und mit welchen Worten wurde dies von den Judenchristen in Jerusalem bestätigt?
13 Dann vergingen zwei Jahre. Im Herbst 36 u. Z., dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung, wurde er der Mittler einer dritten Gruppe geistiger Israeliten, und zwar derer, die — beginnend mit Kornelius, dem italischen Zenturio — aus den unbeschnittenen Nationen genommen wurden. Als der Apostel Petrus den Judenchristen in Jerusalem von diesem überraschenden Wandel der Ereignisse berichtete, sagten diese: „Nun, dann hat Gott auch den Menschen von den [unbeschnittenen] Nationen die Gelegenheit zur Reue gewährt, die zum Leben gereicht“ (Apg. 8:1 bis 11:18).
14. Was sagte Paulus über das Zeugnis, das er in bezug auf Reue gegenüber Gott abgelegt hatte, zu den Ältesten von Ephesus, und im Interesse welches Bundes diente er nun?
14 Über 20 Jahre danach war Paulus immer noch als ein Apostel für die Nationen tätig. Am Ende seiner dritten Missionsreise machte er auf dem Rückweg nach Jerusalem in Milet halt und sprach zu den Ältesten der Versammlung Ephesus (Kleinasien). Er erzählte ihnen von seiner Tätigkeit und sagte: „Ich [legte] gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus. Und nun seht! im Geiste gebunden, ziehe ich nach Jerusalem“ (Apg. 20:21, 22). Paulus diente nicht mehr als ein Pharisäer im Interesse des alten Bundes, des Gesetzesbundes. In 2. Korinther 3:5, 6 schrieb er vielmehr: „Unsere hinreichende Befähigung kommt von Gott, der uns in der Tat hinreichend befähigt hat, Diener eines neuen Bundes zu sein, nicht eines geschriebenen Rechts, sondern des Geistes; denn das geschriebene Recht verurteilt zum Tod, der Geist aber macht lebendig.“
15. Wen meinte Paulus mit dem Fürwort „uns“, als er von ‘Dienern eines neuen Bundes’ sprach, und bildeten diese einen „Mittlerausschuß“, der zwischen Gott und Menschen tätig war?
15 Wen meinte der Apostel hier mit dem Fürwort „uns“? Er zeigte es in der Einleitung seines Briefes mit den Worten: „Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Timotheus, unser Bruder, an die Versammlung Gottes, die in Korinth ist“ (2. Kor. 1:1). Sowohl Paulus als auch Timotheus waren somit „Diener eines neuen Bundes ... des Geistes“. Paulus wollte mit diesen Worten nicht sagen, er und Timotheus bildeten einen „Mittlerausschuß“, der die Mittlerrolle mit Jesus teile. Nein, sie waren lediglich geistige Israeliten, für die Jesus als Gottes Mittler diente. Nur Jesus ist der „Mittler eines neuen Bundes“ (Hebr. 12:24).
16, 17. Im Zusammenhang mit welchen Gedanken kam Paulus in 1. Timotheus 1:20 bis 2:7 auf Jesu Mittlerstellung zu sprechen?
16 In seinem ersten Brief an Timotheus kam Paulus ebenfalls auf Jesu Mittlerstellung zu sprechen. Er schrieb: „Zu diesen gehören Hymenäus und Alexander, und ich habe sie dem Satan übergeben, damit sie durch Züchtigung gelehrt werden, nicht zu lästern. Ich ermahne daher vor allem, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen in bezug auf Menschen von allen Arten [die Lästerer Hymenäus und Alexander jedoch nicht eingeschlossen] dargebracht werden, in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit.
17 Das ist vortrefflich und annehmbar in den Augen Gottes, unseres Retters, dessen Wille es ist, daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle [oder: für alle Arten von Menschen, New World Translation, 1971, Fußnote] hingegeben hat — dies soll zu seinen eigenen besonderen Zeiten bezeugt werden. Für dieses Zeugnis wurde ich zum Prediger und Apostel eingesetzt — ich rede die Wahrheit, ich lüge nicht —, zum Lehrer der [unbeschnittenen] Nationen in bezug auf Glauben und Wahrheit“ (1. Tim. 1:20 bis 2:7).
18. (a) Forderte Paulus Timotheus dazu auf, als Mittler zwischen Gott und jenen Persönlichkeiten tätig zu werden? (b) Wer sollte aus solchen an Gott gerichteten Bitten Nutzen ziehen?
18 Paulus ermahnte somit, „Flehen, Gebete, Fürbitten“ „in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind“, darzubringen. Aber er forderte Timotheus nicht dazu auf, als Mittler zwischen Gott und jenen Persönlichkeiten tätig zu werden. ‘Das Flehen, die Gebete und die Fürbitten’ sollten nicht zu dem Zweck dargebracht werden, jene Personen zum Christentum zu bekehren. Wer würde in Wirklichkeit Nutzen aus solchen an Gott gerichteten Bitten ziehen? Was sollte durch diese Gebete erreicht werden? Daß „wir [Christen wie Paulus und Timotheus] weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit“ (1. Tim. 2:2).
19. Wozu würde ein Leben der Gottergebenheit gereichen, und in wessen Augen war dies „vortrefflich und annehmbar“?
19 Ein ruhiges Leben in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit zu führen würde für Christen, die diese Bitten in bezug auf politische Herrscher darbrachten, zur Rettung gereichen. Die Rettung dieser friedsamen Christen war „vortrefflich und annehmbar in den Augen Gottes, unseres Retters“. Warum? Weil es Gottes Wille ist, „daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Deshalb wird hier auch nicht Jesus Christus, sondern „Gott“ als „unser Retter“ bezeichnet.
20. Welche Rolle spielt Christus gemäß 1. Timotheus 2:5, 6 in Gottes Rettungsvorkehrung?
20 Welche Rolle spielt denn Christus in dieser Rettungsvorkehrung? Paulus sagte weiter: „Da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen [nicht: allen Menschen], ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat“ (1. Tim. 2:5, 6).
21. (a) Was ist über Absender und Empfänger des ersten Timotheusbriefes zu sagen? (b) Wie lange besteht der neue Bund, und welche Rolle spielt das „entsprechende Lösegeld für alle“ in Verbindung damit?
21 Paulus berücksichtigte in seinem Brief die Tatsachen, wie sie im Christentum des ersten Jahrhunderts gegeben waren, nachdem der neue Bund wirksam geworden war. In diesen Bund waren bereits „Menschen“ aller Nationalitäten — Juden, Samariter und unbeschnittene Nichtjuden — aufgenommen worden, die zu Gliedern des geistigen Israel gemacht worden waren. Christus Jesus war der Mittler dieses neuen Bundes. Bei dem Brief des Paulus an Timotheus handelte es sich also um den Brief eines ‘Dieners des neuen Bundes’ an einen anderen ‘Diener des neuen Bundes’. Dieser Bund zwischen „Gott, unserem Retter“, und dem geistigen Israel besteht so lange, wie geistige Israeliten als „Menschen“ auf der Erde leben. Der Bund ist also heute noch rechtswirksam. Jesu „entsprechendes Lösegeld für alle“ schuf für Männer und Frauen aller Arten die Voraussetzung, geistige Israeliten zu werden und in den neuen Bund aufgenommen zu werden, dessen ‘einer Mittler’ Christus Jesus ist.
22. (a) Woran ist zu erkennen, daß der neue Bund seinen Zweck bald erfüllt haben wird, und wann wird Christus kein Mittler mehr sein? (b) Warum werden die verherrlichten geistigen Israeliten keinen Mittler benötigen, und in welchen Stellungen werden sie dann dienen?
22 Es gibt immer noch mehr als 9 000 Personen, die bekennen, als geistige Israeliten unter dem neuen Bund zu stehen. Sie sind wie Paulus und Timotheus „Diener eines neuen Bundes“ (2. Kor. 3:6; 1:1). Offensichtlich hat der neue Bund seinen Zweck nun bald erfüllt. Durch diesen Bund sollten 144 000 geistige Israeliten hervorgebracht werden, denen Gott gewährt, mit Jesus Christus im himmlischen Königreich, der besten Regierung für die Menschheit, verbunden zu sein. Wenn die letzten dieser geistigen Israeliten ihr Dasein als „Menschen“ beenden, d. h., wenn sie sterben, auferweckt werden und in das himmlische Königreich eingehen, dann ist Jesus Christus auch kein Mittler mehr. Sie werden das ererbte sündhafte Fleisch, das einen Mittler zwischen ihnen und dem Gott der Heiligkeit erforderte, zurücklassen. Deshalb werden sie, wenn sie im Himmel verherrlicht sind, wie die heiligen Engel keinen Mittler benötigen (Offb. 22:3, 4). Sie werden der ganzen Menschenwelt als Könige, Priester und Richter unter Jesus Christus dienen (Offb. 7:4-8; 14:1-3; 20:4, 6; Luk. 22:28-30).
EINE „GROSSE VOLKSMENGE“ IRDISCHER NUTZNIESSER
23, 24. (a) Wer arbeitet heute mit dem Überrest der geistigen Israeliten zusammen, und welche Einladung ergeht an sie in Verbindung mit dem Abendmahl des Herrn? (b) Was sind sie nicht, wie sie selbst erkennen, doch welchen Nutzen ziehen sie heute aus der Wirksamkeit des neuen Bundes?
23 Gemäß authentischen Berichten gibt es heute eine „große Volksmenge“ Gott hingegebener, getaufter Christen, die mit dem kleinen Überrest der geistigen Israeliten emsig zusammenarbeitet. Seit dem Frühjahr 1938 werden die Glieder dieser Gruppe eingeladen, der jährlichen Feier zum Gedächtnis an den Tod Christi beizuwohnen, nicht um von den Symbolen — dem ungesäuerten Brot und dem Rotwein — zu nehmen, sondern als ehrerbietige Beobachtera. Sie erkennen an, daß Jesus Christus seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 ihr himmlischer König ist. Eifrig predigen sie mit dem Überrest der geistigen Israeliten auf der ganzen bewohnten Erde „diese gute Botschaft vom Königreich“, „allen Nationen zu einem Zeugnis“, bevor das gegenwärtige System der Dinge in der bevorstehenden „großen Drangsal“ zu Ende geht (Matth. 24:14, 21). Sie erkennen, daß sie keine geistigen Israeliten sind, also nicht unter dem durch Jesus Christus vermittelten neuen Bund stehen und auch nicht zu dem ‘auserwählten Geschlecht, der königlichen Priesterschaft, der heiligen Nation’ gehören (1. Petr. 2:9).
24 Dennoch ziehen sie Nutzen aus der Wirksamkeit des neuen Bundes, und zwar genauso, wie im alten Israel der „als Fremdling Ansässige“ Nutzen daraus zog, daß er inmitten der Israeliten wohnte, die unter dem Gesetzesbund standen (2. Mose 20:10; 3. Mose 19:10, 33, 34; Offb. 7:9-15).
25. Um mit Jehova Gott in Verbindung zu bleiben, muß die „große Volksmenge“ mit wem verbunden bleiben, und wieso?
25 Um mit „Gott, unserem Retter“, in Verbindung zu bleiben, muß die „große Volksmenge“ mit dem Überrest der geistigen Israeliten verbunden bleiben. Wieso? Weil diese geistigen Israeliten die „heilige Nation“ sind, von der in Jeremia 31:35, 36 sogleich nach der Verheißung des neuen Bundes zu lesen ist: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der die Sonne gibt zum Licht bei Tag, die Satzungen des Mondes und der Sterne zum Licht bei Nacht, Er, der das Meer aufstört, daß seine Wellen [gegen die Ägypter, die die Israeliten verfolgten] ungestüm werden, Er, dessen Name Jehova der Heerscharen ist: ‚„Wenn diese Bestimmungen vor mir entfernt werden könnten“, ist der Ausspruch Jehovas, „könnten diejenigen, die der Same Israels sind, ebenfalls aufhören, sich vor mir als eine Nation zu erweisen allezeit.“‘“
26. Unvergänglich wie was soll das geistige Israel in Gottes Universalorganisation sein, und von wo aus wird Jesus Christus über die Bewohner des irdischen Paradieses herrschen?
26 Jehova könnte das geistige Israel als Teil seiner Universalorganisation ebensowenig zu bestehen aufhören lassen wie die Himmelskörper, die unserer Erde Licht spenden. Im Himmel wird das geistige Israel das Neue Jerusalem sein, in dem Jesus Christus als König über die „große Volksmenge“, die überlebt haben wird, und über alle Verstorbenen, die auf der paradiesischen Erde auferweckt werden, herrschen wird (Offb. 21:2-24).
[Fußnote]
a Siehe Ankündigung „Gedächtnisfeier“ im Wachtturm vom 1. März 1938, Seite 66 sowie Wachtturm vom 1. April 1938, Seite 108, Absatz 51 und 52. Beachte Ankündigung „Gedächtnisfeier“ im Wachtturm vom 15. Februar 1937, Seite 50.
[Bilder auf Seite 24]
Der Gesetzesbund an den Marterpfahl genagelt
Der neue Bund zu Pfingsten wirksam geworden