Rechte Gesellschaft suchen
1. Wird man durch die Gesellschaft, in der man sich befindet, beeinflußt? Wie drückte sich Salomo darüber aus?
ES GIBT ein Sprichwort, das heißt: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist.“ Wenn man auf diese Weise jemanden auch nicht genau zu beurteilen vermag, ist es doch entschieden wahr, daß der Umgang, den jemand pflegt, einen mächtigen Einfluß auf ihn ausüben kann, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Der weise König Salomo sagte: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise; aber wer mit stumpfsinnigen Menschen Umgang pflegt, dem wird es schlecht ergehen.“ (Spr. 13:20, NW) Und heute — wie niemals zuvor — sucht ein zunehmend schlechter werdender Einfluß die Menschen von den erhabenen, reinen Gedanken ihres liebenden Schöpfers, Jehovas, wegzulocken und ihnen die selbstischen, fleischlichen, materialistischen Gedanken dieser Welt, die unter Satan, dem Teufel, steht, einzuflößen. Dadurch wird es unbedingt notwendig, daß sich alle Menschen, die Gerechtigkeit lieben, von dieser Welt trennen und Gott anbeten, indem sie sich mit ihm verbinden und seine Handlungsweise nachahmen. — 2. Kor. 4:4; Joh. 15:17-19.
2. Wie wurden die Folgen rechter und schlechter Gesellschaft zur Zeit Noahs kund?
2 Rechte Gesellschaft zu suchen oder nicht bedeutet Leben oder Tod. Dies zeigte sich zur Zeit der Flut der Tage Noahs, als sich Dämonen materialisiert hatten, um zur Erniedrigung und Verderbtheit des Menschengeschlechts beizutragen. Wir lesen: „Somit sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen groß geworden war auf der Erde, und jede Neigung der Gedanken seines Herzens war allezeit nur böse.“ Noah ging aber nicht mit der Masse; er verband sich nicht mit den vielen, noch teilte er ihre verderbten Ansichten. „Noah war ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen. Noah wandelte mit dem Gott.“ Er und seine Angehörigen suchten sich rechte Gesellschaft, und sie überlebten jene Weltkatastrophe. — 1. Mose 6:1-12; Heb. 11:7; 2. Pet. 2:5, NW.
3. (a) Welche Entwicklung, die der Apostel Paulus in 2. Timotheus 3:1-5 voraussagte, zeigt, wie lebenswichtig es ist, heute schlechte Gesellschaft zu meiden? (b) Durch welche Erfüllung der Prophezeiung, die in unserer Zeit eintritt, hat Gott weltweit Vorsorge getroffen, damit sich die Menschen rechter Gesellschaft erfreuen können?
3 Wenn in den Tagen Noahs Leben oder Tod von der rechten Gesellschaft abhing, so wäre es ebenso für die heute Lebenden, denn Jesus sagte von dieser Zeit, daß sie wie die Tage Noahs sein werde. Nachdem der Apostel Paulus die Schlechtigkeit der menschlichen Gesellschaft der letzten Tage beschrieben hatte, gab er den Rat: „Von diesen wende dich weg“, um schlechte Gesellschaft zu meiden. (Matth. 24:37-39; 2. Tim. 3:1-5, NW) Die Suche nach rechter Gesellschaft steht heute auch in engem Zusammenhang mit der Erfüllung der biblischen Prophezeiung über die Einsammlung des treuen Überrests der geistigen Brüder Christi in diesen letzten Tagen und ihrer Rückkehr zum Hause Gottes, das unter dem größeren Noah, unter Christus Jesus, steht. Zu dieser wiederhergestellten Versammlung der gesalbten Zeugen, die den Überrest des geistigen Tempels bilden, kommt eine große Menge Männer und Frauen aus allen Nationen und sucht sich rechte Gesellschaft, um Gottes Wege kennenzulernen und auf seinen Pfaden zu wandeln. — Jes. 2:2-4; Off. 7:9, 14.
MEIDE SCHLECHTE GESELLSCHAFT
4. (a) Welcher kraftvolle Rat ist in 2. Korinther 6:14-18 zu finden, der zeigt, daß man schlechte Gesellschaft meiden soll? (b) Welche rechte Gesellschaft ist denn gemeint?
4 In Verbindung mit der Ermahnung, die Schlechtigkeit der Welt zu meiden und sich dagegen mit Gottes Volk zu verbinden, schrieb der Apostel Paulus: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch zusammen mit Ungläubigen spannen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? … Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? … Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott und sie werden mein Volk sein.‘ „‚Darum geht aus ihrer Mitte hinweg und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘“, „‚und ich werde euch aufnehmen.‘“ „‚Und ich werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein‘, spricht Jehova, der Allmächtige.“ Beachtet die wiederholte Ermahnung, schlechte Gesellschaft zu meiden, ‚sich von diesen abzusondern‘, ‚aus ihrer Mitte hinwegzugehen‘, worauf er sie ‚aufnehmen werde‘. Es gibt keine Teilhaberschaft, keine Gemeinschaft, keinen Anteil mit Ungläubigen, in anderen Worten: keine Verbindung mit ihnen, wenn man mit Gott Gemeinschaft haben will. — 2. Kor. 6:14-18; Hes. 37:27; Jes. 52:11; Hes. 20:41.
5, 6. (a) Was wird in dem Rat, schlechte Gesellschaft zu meiden, erwähnt und was nicht, und wie kann diese Gesellschaft jemandes Gottesanbetung beeinträchtigen? (b) Welcher Rat, der den ersten Christen erteilt wurde, hebt dies hervor?
5 Das bedeutet natürlich nicht, daß der Gott hingegebene Christ sich von jeder Berührung mit dem gegenwärtigen System der Dinge fernhalten müßte. Durch seine Arbeit, sein Alltagsleben, seine Predigttätigkeit kommt er mit seinem Arbeitgeber, seinen Mitarbeitern, Geschäftsteilhabern, Angehörigen, Nachbarn und anderen Leuten in Berührung. Wenn er jeden Kontakt meiden wollte, müßte er sozusagen von der Erde verschwinden. (1. Kor. 5:10) Sich aber ‚von solchen abzuwenden‘, um mit ihnen nicht Gemeinschaft zu pflegen, bedeutet, den Umgang mit jenen zu meiden, deren Gedanken nicht mit Gottes Gedanken übereinstimmen, also ihre Ansichten weder zu teilen noch sich wie sie zu verhalten. Die Denkweise materialistisch gesinnter Personen ist nicht in Übereinstimmung mit Gottes Denkweise. Selbst wenn solche Bekannte nicht unehrlich oder unsittlich leben, ist doch ihr erstes Interesse nicht die Anbetung und der Dienst für Jehova. Wer regelmäßig mit ihnen Umgang pflegt, wird bald so denken, wie sie denken. Wer seinen Sinn ihren Ansichten öffnet, dessen Glaube an die neue Welt wird geschwächt, sein Eifer gedämpft, und seine Lauterkeit wird erschüttert werden und das Gewissen derart abgestumpft, daß er Jehovas Anforderungen, nämlich Studium und Dienst, nicht mehr ernst nimmt. Nützliche Gewohnheiten des Studiums und Dienstes, die er entwickelt hat, werden verdorben. Vor dieser Gefahr warnte der Apostel Paulus die Christen und ermahnte sie, nicht mit Personen Umgang zu pflegen, die keine Hoffnung auf eine Auferstehung hegten und daher keinen rechten Ansporn zu einem rechten Wandel hatten. „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten. Erwacht in rechterweise zur Nüchternheit und sündigt nicht; denn einige haben keine Erkenntnis Gottes.“ (1. Kor. 15:33, 34, NW) Warum die Gedanken derer teilen, die keine Erkenntnis Gottes und kein Interesse daran haben? — Phil. 3:18, 19.
6 Dennoch gibt es Personen, die denken, sie könnten es sich erlauben, zu ihrer Unterhaltung die Gesellschaft weltlicher Freunde oder Verwandter aufzusuchen. Wie aber kann ein Christ ‚die alte Persönlichkeit ablegen, die seinem früheren Wandel entsprach‘, und ‚die neue Persönlichkeit anziehen, die gemäß Gottes Willen in wahrhafter Gerechtigkeit geschaffen wurde‘, wenn er fortfährt, sich mit denen zu verbinden, die immer noch verführerische Begierden haben? (Eph. 4:22-24, NW) Statt dessen heißt es: „Werdet nicht Teilhaber mit ihnen; denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit dem Herrn. Wandelt beständig als Kinder des Lichts … Vergewissert euch fortwährend über das, was bei dem Herrn annehmbar ist; und steht davon ab, euch mit ihnen an den unfruchtbaren Werken zu beteiligen, die zur Finsternis gehören.“ (Eph. 5:7-11, NW) Auch Petrus gab uns den Rat, den Rest unserer Zeit im Fleische nicht mehr für menschliche Begierden, sondern nach dem Willen Gottes zu leben‘, „daß ihr nicht weiterhin mit ihnen auf dieser Bahn lauft [euch mit ihnen verbindet] … befremdet sie, und fortgesetzt reden sie in Schimpfworten über euch“. Gegenüber dem Wandel der heutigen Generation sollten wir uns wie Fremdlinge und vorübergehend Ansässige verhalten. — 1. Pet. 4:2-4; 2:11, 12, NW.
7. Welchen Rat enthielt Gottes durch Mose gegebenes Gesetz bezüglich enger Beziehungen zu falschen Anbetern?
7 Die Gefahr des schlechten Umgangs wurde von Jehova in seinen Gesetzen hervorgehoben, die er den Israeliten gab, als sie sich bereitmachten, in das Verheißene Land einzuziehen, und dadurch in nähere Berührung mit den heidnischen Kanaanitern kamen. „Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen, noch ihnen irgendwelche Gunst erweisen. Und du sollst keinen Ehebund mit ihnen schließen. Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohne geben … Denn er wird deinen Sohn [deine Kinder] davon abwendig machen, mir zu folgen, und sie werden bestimmt anderen Göttern dienen.“ Israels Geschichte seit jener Zeit ist ein tragischer Beweis der Dinge, die geschehen, wenn jemand diesen Grundsatz verletzt. — 5. Mose 7:2-4, NW.
8, 9. (a) Wie wurde Lot durch das Verhalten der gottlosen Menschen seiner Tage berührt? (b) Was ist denn falsch, wenn sich ein Christ der Gesellschaft derer erfreut, die zu dieser Welt gehören, und wenn diese ihn zu ihrem Tun willkommen heißen? (c) Welche Möglichkeiten bestehen, Ungläubige auf diese Weise in die Wahrheit zu bringen?
8 Wer ein gutes Gewissen bewahren will, das heißt ein Gewissen, das Jehovas Grundsätzen gegenüber empfindlich bleibt, darf sich nicht der Gesellschaft dieser Welt erfreuen. Erinnerst du dich, wie Lot zumute war, als er in Sodom lebte? Wir lesen, daß er „schwer bedrängt war, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem losen Wandel hingaben — denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten“. (2. Pet. 2:7, 8, NW) Obwohl Lot dort wohnte und ihnen predigte, teilte er doch weder ihre Gedanken, noch schloß er sich ihnen in ihrem Verhalten an. Seine Seele war bedrängt, und ihr Benehmen quälte ihn. Wenn ein Christ sich heute der Gesellschaft dieser Welt und ihrer Denkweise erfreut, dann ist mit seinem Gewissen etwas nicht in Ordnung. Wenn sein Gewissen richtig geschult ist, sollte er sich bei solcher Gemeinschaft bedrängt fühlen. Wenn ferner jemandes Verhalten und Gespräche derart sind, daß Weltmenschen seine Gesellschaft gern haben, so stimmt mit seinem Benehmen etwas nicht; denn wenn sein Benehmen und seine Gespräche von rechter Art wären, würden sie ihr Gewissen beunruhigen, weil sie sich dadurch zurechtgewiesen oder verurteilt fühlen würden. — 1. Pet. 3:16; Eph. 5:11.
9 Man sollte sich nie zu dem Gedanken verführen lassen, daß man durch solche Gesellschaft anderen wirklich helfe, die Wahrheit zu erkennen. Dadurch, daß man die falschen Gedanken und Taten weltlicher Genossen teilt, wird man sie niemals in die Wahrheit bringen, wahrscheinlich aber werden dadurch Gläubige von der Wahrheit abgebracht. (1. Kor. 5:6) Nur wer in Wort und Wandel Gottes Gedanken zum Ausdruck bringt, nur wer Gottes Gedanken anderen mitteilt, wer das Licht mit ihnen teilt, nur der kann sie aus der Finsternis ins Licht bringen! — 1. Pet. 2:9; Phil. 2:15, 16.
10, 11. (a) Weshalb war es nicht verkehrt, daß Jesus mit Sündern Umgang hatte, und wie folgen Jehovas Zeugen heute seinem Beispiel? (b) Inwiefern gleicht diese Einstellung derjenigen eines Arztes, der in enge Verbindung mit kranken Patienten kommt?
10 Jemand mag aber fragen, ob denn Jesus nicht auch mit verachteten Sündern und Steuereinnehmern Umgang hatte? Ja, doch tat er es nicht, um ihre Ansichten zu teilen und sich an ihren Gesprächen zu beteiligen und so wie sie zu wandeln. Er befand sich als Jehovas Hauptzeuge unter ihnen, um ihnen Jehovas Gedanken mitzuteilen. Jehovas Zeugen folgen heute demselben Beispiel. Sie sondern sich nicht in Selbstgerechtigkeit ab und sagen, sie seien heiliger als andere, wie jene, die Jesaja erwähnt. Sie suchen Menschen von allen Arten in ihren Wohnungen auf, sprechen auch auf den Straßen mit ihnen und hören auf das, was diese als ihre Gedanken zum Ausdruck bringen, damit sie ihnen Hilfe bieten können. Aber sie teilen ihre Ansichten nicht, noch beteiligen sie sich an ihrer Handlungsweise. Sie haben Gemeinschaft mit dem Licht und wollen dieses Licht auch anderen zugänglich machen. — Luk. 7:34; Jes. 65:5; Matth. 5:16.
11 Die Stellung des christlichen Dieners Gottes könnte gut mit derjenigen eines Arztes verglichen werden, der einem abergläubischen, von Krankheiten geplagten Volke in den Dschungeln dient. Ein solcher Arzt wird nicht zögern, diesen Leuten Hilfe zu bieten, aber keinen Augenblick wird er daran denken, die Ansichten, die dem abergläubischen Sinn seiner Patienten entspringen, zu teilen, noch wird er ihnen bei ihren krankheitsfördernden Gewohnheiten und in ihren gesundheitswidrigen Verhältnissen Gesellschaft leisten. Er will nicht von ihrer Krankheit angesteckt werden, sondern will ihnen seine Kenntnisse der Heilkunst und der sanitären Lebensgewohnheiten vermitteln. Er will sie gesund machen und dabei nicht selbst krank werden, will sie darüber unterweisen, wie sie ihre Verhältnisse bessern könnten, aber nicht seine eigenen, reinen Lebensgewohnheiten verderben. Ebenso wird der christliche Zeuge Jehovas heute den Menschen von allen Arten predigen, um ihnen behilflich zu sein, zu geistiger Gesundheit zu gelangen, doch wird er niemals seine Maßstäbe herabsetzen und die gleichen Gedanken zu haben beginnen wie diese Welt. — Luk. 5:30-32; Off. 22:1, 2.
SUCHE DEN UMGANG, DER DIR ZUR AUFERBAUUNG DIENT
12. Mit wem kann man heute rechten Umgang pflegen, und welches Beispiel gaben die Christen im ersten Jahrhundert?
12 Um geistige Gesundheit zu erlangen und zu behalten, sollte man mit geistig gesunden Personen Umgang pflegen. Um Weisheit zu gewinnen, sollte man sich mit weisen Personen verbinden. Jehova hat seine Diener in diesen letzten Tagen zu einer weltweiten Versammlung zusammengebracht, zur Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, damit sie in guter Gesellschaft seien. Wenn wir Gottes Gedanken und die Gedanken seiner neuen Welt der Gerechtigkeit teilen möchten, müssen wir uns mit denen verbinden, die solche Gedanken pflegen. Das traf zu, als sich die ersten Christen versammelten, und es trifft auch heute zu. „Sie widmeten sich fortgesetzt der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft, den Mahlzeiten und Gebeten.“ (Apg. 2:42, NW) Die gläubigen Christen verbanden sich miteinander, um geistige Kraft zu gewinnen, um ihr Gewissen anzuregen und es feinfühlend zu bewahren, damit sie rechte Werke tun konnten. Wo war dies besser möglich als im Umgang mit Gliedern der Versammlung, in der sich die Apostel und andere reife, eifrige Diener Gottes befanden?
13. Was nützt es einem, wenn man mit reifen Christen Umgang zu pflegen sucht, und welcher biblische Rat behandelt diesen Punkt?
13 Paulus schrieb diesbezüglich: „Gedenkt derer, die euch leiten, die das Wort Gottes zu euch geredet haben; und den Ausgang ihres Wandels betrachtend, ahmt ihren Glauben nach.“ (Heb. 13:7, NW) Jawohl, sucht die Gesellschaft derer, die Beispiele sind im Glauben, beobachtet ihr Benehmen, seht, ob ihr sie als Beispiel der Treue nachahmen könnt, und bessert euch, wenn es notwendig ist. Sucht nicht die Gesellschaft jener auf, die euer Gewissen entschuldigen, sondern jener, die euch ins Gewissen reden. „Ein Ohr, das auf die Zucht zum Leben hört, wird inmitten der Weisen weilen.“ „Werdet miteinander meine Nachahmer, Brüder, und haltet euer Auge auf die gerichtet, die auf eine Weise wandeln, welche mit dem Beispiel übereinstimmt, das ihr an uns habt.“ „Werdet meine Nachahmer, wie ich Christi [Nachahmer bin].“ Das erfordert, daß man rechte Gesellschaft zu haben sucht, die Gesellschaft geistig reifer und eifriger Personen, von Dienern in der Versammlung und anderen. — Spr. 15:31; Phil. 3:17; 1. Kor. 11:1, NW.
14, 15. (a) Wieso wird man durch den Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung gestärkt? (b) Weshalb versäumen einige, die Versammlungen zu besuchen, und was für Folgen kann dies haben?
14 Am besten kann man sich dadurch mit jenen verbinden, „die das Wort zu euch geredet haben“ und die Vorbilder sind, daß man regelmäßig alle Zusammenkünfte der Versammlung besucht. Das verschafft eine angenehme Entspannung und gereicht allen zur Stärkung, die täglich bei ihrer Arbeit und in ihrem Alltagsleben mit Menschen aus der Welt zusammen sein müssen, deren Äußerungen und Wandel ihre Seele bedrängen. „Fahrt fort, euch gegenseitig zu lehren und zu ermahnen mit Psalmen, Lobpreisungen Gottes, mit holdseligen geistlichen Liedern, Jehova in euren Herzen singend.“ „Werdet mit dem Geiste erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern.“ Wenn jemand Versammlungen beiwohnt, in denen Erfahrungen erzählt oder Kommentare gegeben werden, oder wenn er lehrreichen Ansprachen aus Gottes Wort zuhört, so wird ihm das helfen, mit Gott Verbindung zu haben, und Gottes Gedanken werden ihm vermittelt. Solche Gesellschaft sollte man aufsuchen. — Kol. 3:16, NW; Eph. 5:18-20.
15 Diese Verbindung sollte immer mehr gefördert werden, während das vollständige Ende des gegenwärtigen Systems näher kommt. „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung … festhalten … Und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ Wer aufhört, rechten Umgang zu pflegen, dessen Unterscheidungsvermögen wird stumpf, das Gewissen unempfindlich, und er verfällt der Sünde, so wie es der Apostel Paulus erwähnte, gleich nachdem er folgenden Rat über das Zusammenkommen gegeben hatte: „Denn wenn wir willentlich der Sünde frönen, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig.“ (Heb. 10:23-26, NW) Warum also dem Brauche folgen, dem einige gefolgt sind, indem sie die Zusammenkünfte der Versammlung aus Mangel an Wertschätzung nicht mehr besucht haben, dagegen den Familienzusammenkünften derer beiwohnten, die nicht in der Wahrheit sind oder andere persönliche Interessen verfolgten? Sagte Jesus nicht: „Meine Mutter und meine Brüder sind solche, die das Wort Gottes hören und es tun“? (Luk. 8:21, NW) Ist nicht eine Versammlung der Familie Gottes, die im Gehorsam gegenüber seinem Gebot durchgeführt wird, wichtiger, als Mitmenschen gefallen zu wollen, die Gott nicht lieben? Diese wenigen Stunden jeder Woche sind sehr wertvoll. Sie sind mit Äußerungen von Ansichten erfüllt, die man teilen sollte. Hier wird unser Gewissen wachgerüttelt, damit wir uns ‚fortwährend vergewissern über das, was bei dem Herrn annehmbar‘ sei, und damit wir ‚streng darüber wachen, wie wir wandeln‘, nämlich „als Weise, die gelegene Zeit auskaufend“, ferner, damit wir ‚davon abstehen, unvernünftig zu werden, und fortfahren, den Willen Jehovas zu erkennen‘. — Eph. 5:10, 15-17, NW.
GESELLIGES BEISAMMENSEIN
16. (a) Wie und warum sollte man in bezug auf gesellige Unterhaltung wählerisch sein? (b) Welche biblische Regel gilt auch hier?
16 Zusammenkünfte zum Zweck der geselligen Unterhaltung sind ebenfalls Anlässe, bei denen man mit anderen Gedanken austauschen kann. Man sollte ebenso sorgfältig und wählerisch sein bei der Auslese derjenigen Personen, mit denen man sich gesellig trifft, und in den Dingen, die man dabei tut, wie bei der Wahl der religiösen Zusammenkünfte, denen man beiwohnt. Selbst wenn es sich nur um ein geselliges Beisammensein zum Zweck der Entspannung handeln sollte, sollte man den Wunsch hegen, Gedanken auszutauschen, die auferbauend sind, die zu Eifer und Treue im Dienste Jehovas anspornen, die Reinheit, Tugend und Lauterkeit fördern und Wertschätzung sowie Dankbarkeit gegenüber Gott zum Ausdruck bringen. Auch hier sollten wir ‚miteinander in Psalmen und Lobliedern für Gott reden, indem wir unserem Gott und Vater allezeit danken für alle Dinge‘. (Eph. 5:19, 20, NW) Folgende Vorschrift gilt ebenfalls für eine Zeit der Unterhaltung und Entspannung: „So laßt uns denn nach den Dingen streben, die dem Frieden dienen, und nach jenen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen.“ — Röm. 14:19; 1. Tim. 4:12; 2. Tim. 2:22; Titus 2:6-8; 3:8; Kol. 3:16, 17; Röm. 15:2, NW.
17. Auf welche verschiedene Weise kann eine gesellige Zusammenkunft interessant, entspannend und doch auferbauend gestaltet werden?
17 Weshalb sollten wir in unserer Unterhaltung der Denkweise dieser Welt folgen, oder warum sollte zugelassen werden, daß einige Personen Abstecher machen und törichte Spiele beginnen, wo sowohl ihre Worte als auch ihr Benehmen riskant, ja vulgär und vielleicht sogar unmoralisch werden? Diese Welt nachzuahmen bedeutet, mit ihr Umgang zu pflegen. Wieviel besser wäre es, wenn die Reiferen dafür sorgten, daß die Unterhaltung auferbauend und für alle Anwesenden, alt und jung, interessant gestaltet würde. Vielleicht könnte man verschiedene Arten von biblischen Frage- und Antwortspielen veranstalten, wobei man die Fragen so auswählt, daß sie erzieherisch wirken, während man dabei auch die verschiedenen Grade der Erkenntnis der Anwesenden in Betracht zieht. Man könnte zum Beispiel einen Schrifttext zitieren und sehen, wer oder welches Team sich des Buches, des Kapitels und Verses erinnern kann, oder man weise auf eine Bibelstelle hin und sehe, wer sie im Wortlaut wiedergeben kann. Führt zum Beispiel Einzelheiten über eine bekannte biblische Gestalt an und stellt fest, wer ihren Namen nennen kann. Dasselbe kann mit gewissen Orten oder historischen Ereignissen geschehen. Erzählt Erfahrungen, widerlegt Einwände, diskutiert neue oder interessante Punkte aus dem Wachtturm oder aus anderen Publikationen oder besprecht aktuelle Geschehnisse, die von Weltbedeutung sind und durch die sich die Prophezeiungen erfüllen oder die uns über die Lage im allgemeinen orientieren, und benutzt dies als interessanten Gesprächsstoff. Man kann aus der Diskussion über viele weitere Dinge Nutzen ziehen und kann sich auch über etwas humorvoll Geäußertes freuen. Doch vergeßt nicht: Alles geschehe nach der Richtlinie, ‚damit es dem Frieden diene und ihr einander auferbaut‘.
18. Auf welche anderen Dinge zur Auferbauung aller in der Versammlung sollte man sorgfältig hinwirken?
18 Diese Richtlinie wird eine Hilfe sein, nicht nur um entscheiden zu können, was man im Interesse einer Erholung durch Geselligkeit tun soll, sondern auch, wie oft man es tun darf. Auch wird dadurch verhindert, daß sich aus Gründen der Geselligkeit in einer Versammlung Cliquen bilden, denn solche wirken nicht auferbauend. Der Rat, sich mit theokratisch gesinnten, geistig reifen Personen zu verbinden und mit ihnen Gedankenaustausch zu pflegen, bedeutet nicht, daß man die Neueren oder Schwächeren in der Versammlung übersehen dürfte. Im Gegenteil, alle reifen Personen werden sich bemühen, auch mit Schwächeren oder weniger reifen Personen geselligen Umgang zu pflegen, mit solchen, die etwas zurückhaltend oder schüchtern sind, sowohl bei Versammlungen als auch, indem man jemanden zu einer Mahlzeit, einem Imbiß oder einem geselligen Beisammensein an einem Abend einlädt, um mit ihnen vertrauter zu werden und ihnen behilflich zu sein, mit anderen besser bekannt zu werden, und um zu ihrer Auferbauung beizutragen. Nach dem Grundsatz, daß man nach auferbauenden Dingen streben soll, sollte niemand ausschließlich die Gesellschaft von Brüdern suchen, die in der Welt hervorragend oder finanziell besser daran sind, denn dadurch entstehen „Klassenunterschiede“. Verbindet euch ohne jede Parteilichkeit mit allen, indem ihr darauf hinwirkt, Arme wie Reiche, Schwache wie Starke aufzuerbauen. Brüder, die in dieser Welt prominent sind und über mehr Mittel in materieller Hinsicht verfügen, müssen Sorge tragen, wie sie ihre Gastfreundschaft üben, indem sie nicht ausschließlich die Gesellschaft prominenter Aufseher in der Organisation suchen, um durch die Verbindung mit ihnen sozusagen eine Art geistlicher Prominenz zu bilden. Natürlich ist es biblisch, den älteren Männern, die ‚in rechter Weise als Vorsteher dienen und hart arbeiten in bezug auf Rede und Lehre, doppelte Ehre‘ zu erweisen, und jemand, der solchen Gastfreundschaft erweist, hat eine ausgezeichnete Gelegenheit, durch auferbauende Gespräche über Gottes Wort selbst geistig auferbaut zu werden. Doch sollte man dabei den Beweggrund haben, durch den Umgang, den man zu pflegen sucht, geistige Auferbauung — nicht Prominenz — zu erlangen. — Röm. 14:1; 15:1, 2; 1. Kor. 14:12; 1. Thess. 5:14; Jak. 2:2-5, 9; 1. Tim. 5:17, 18, NW.
19. Auf welche andere Weise wird man schlechte Gesellschaft sorgfältig meiden und sich in gute Gesellschaft begeben und weshalb?
19 Schließlich kommen wir zu dem sehr wichtigen Punkte der Gemeinschaft mit anderen auf Grund dessen, was man liest, betrachtet, hört oder über das man nachsinnt. Auch hier nimmt man die Gedanken anderer in sich auf, und wenn man allein ist und sich auf das, was man liest, konzentriert, ist der Sinn empfänglich. Wenn man nicht mit gottlosen Personen, die über Gottes Wort spotten, oder mit moralisch verdorbenen Personen Gemeinschaft pflegen will, sollte man auch nicht deren Gedanken aufnehmen oder ihre Ansichten teilen und an ihren Handlungen teilhaben, indem man darüber liest. Wenn ‚Hurerei und Unreinigkeit unter uns gar nicht erwähnt werden sollen, wie sich das für Heilige geziemt‘, dann sollte man auf solches auch nicht hören. (Eph. 5:3, 12) Wenn solche Dinge ‚zu schändlich sind, um sie zu berichten‘, sind sie auch zu schändlich, als daß man darüber schreiben oder davon lesen sollte. Berichte von solcher Art in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern zu lesen oder zu solch unmoralischen Taten in Kinos angeregt zu werden bedeutet, Gemeinschaft mit den sittenlosen Personen zu pflegen, deren Taten beschrieben werden, oder mit dem, der die Geschichte verfaßt hat. Wer das tut, kann niemals seinen Sinn und seine Wünsche in Einklang bringen mit dem, der heilig ist. Wenn daher jemand etwas liest, Radio hört oder sich am Fernsehapparat oder in einem Kino etwas ansieht, sollte er darauf achten, daß er guten Umgang pflegt, sollte also nach guter Gesellschaft oder Gemeinschaft trachten. Vielleicht empfängt er Aufschlüsse von erzieherischer und belehrender oder auch humorvoller Art, doch stets sollten sie auferbauend wirken. Der Sinn kann nicht Gottes Gedanken aufnehmen, die in seinem Wort geoffenbart werden, und gleichzeitig die Gedanken von gottlosen, fleischlichgesinnten, unsittlichen Personen. — 1. Pet. 1:13-16; Jak. 3:11; 4:8.
20. Welche Hoffnung haben jene, die sich mit den Rechtschaffenen verbinden?
20 In der Tat, wer weise ist, meidet schlechte Gesellschaft und sucht sich rechte Gesellschaft. „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt … wird Denkvermögen über dich wachen … um dich von dem schlechten Wege zu erretten, von dem Manne, der verkehrte Dinge redet, von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln, von denen, die sich daran freuen, Schlechtes zu verüben, die über verkehrte Dinge der Schlechtigkeit frohlocken, deren Pfade krumm sind und die abbiegen von ihrem allgemeinen Lauf … Der Zweck besteht darin, daß du auf dem Wege der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst. Denn die Rechtschaffenen werden auf der Erde wohnen, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben.“ (Spr. 2:10-22, NW) So zu denken, wie die alte Welt denkt, bedeutet den Tod, aber so zu denken, wie Gott denkt, bedeutet Leben. „Die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ (1. Joh. 2:17, NW) Suche schlechte Gesellschaft auf, und du wirst finden, daß es nur für kurze Zeit sein wird. Rechte, gute Gesellschaft dagegen wird dir ewig bleiben. Daher suche dir rechte Gesellschaft und erfreue dich ihrer immerdar!