„E i n Leib“ von Teilnehmern
1. Wie sollten jene, die vom Abendmahl des Herrn essen, in ihrer Anbetung und ihrem Dienste für Jehova sein, und auf welchen „e i n e n Leib“ bezieht sich Paulus in seiner Erörterung darüber?
JENE christlichen geistlichen Israeliten, die sich im neuen Bunde befinden, sollten in ihrer Anbetung und ihrem Dienste für Jehova sowohl als einzelne wie auch als Versammlung ungeteilt sein. Deshalb sagt der Apostel zu solchen, nachdem er vom Becher und vom Brot des Abendmahles des Herrn gesprochen hat: ‚Weil e i n Brot ist, sind wir, obwohl viele, e i n Leib, denn wir alle genießen von dem e i n e n Brote [essen davon].‘ (1. Kor. 10:17, NW) Auf welchen Leib bezieht sich Paulus hier mit den Worten „e i n Leib“? Nicht auf den persönlichen Fleischesleib Jesu, der durch den Laib ungesäuerten Brotes versinnbildlicht wird, nein, sondern auf die ganze Versammlung geistlicher Israeliten, deren geistiges Haupt Jesus Christus ist. Diese Versammlung unter ihm wird später im selben Briefe des Paulus als Christi Leib bezeichnet: „Ihr nun seid Christi Leib und im einzelnen Glieder. Und Gott hat die Betreffenden in der Versammlung eingesetzt.“ — 1. Kor. 12:27, 28, NW.
2. Um auf welche Tatsache hinzuweisen, gebrauchte Jesus nur e i n e n Brotlaib beim Abendmahl, und warum hat Jehova nicht teil an dem von Paulus erwähnten „e i n e n Leib“?
2 In den ersten drei Kapiteln dieses Briefes zeigt Paulus, daß die Versammlung, der Leib Christi, im Denken und Handeln ungeteilt sein soll. Er muß also ungeteilt sein in seiner Stellungnahme gegenüber dem Abendmahl des Herrn und gegenüber allem, was zu sein und zu tun es ein Glied der Versammlung verpflichtet. Wenn alle Glieder vom Abendmahl des Herrn genießen, dann sollten sie zusammenhalten und ein Leib sein. Als Jesus das Abendmahl des Herrn einführte, gebrauchte er nur den einen Brotlaib, um anzuzeigen, daß jene, die am Brote, das heißt an Jesu Fleischesleib, teilhatten, unter ihm als ihrem Haupte nur „e i n Leib“ seien. Diese geistlichen Israeliten im neuen Bunde, die an dem einen ungesäuerten Brote teilhaben, genießen zusammen ein gemeinsames Mahl. Dadurch veranschaulichen sie, daß sie „e i n Leib“ sind und an den gleichen Segnungen und Vorrechten teilhaben, indem sie am selben geistigen Tisch essen. Ungeachtet, wie viele sie sind, sind sie doch nur „e i n Leib“, denn sie ‚alle genießen von diesem Brote [essen davon]‘. Jehova Gott hat an diesem „e i n e n Leib“ nicht teil mit ihnen, denn er ist kein Glied davon. Jesus Christus ist das Haupt dieses „e i n e n Leibes“, steht aber unter Jehova. „Das Haupt des Christus ist Gott.“ (1. Kor. 11:3, NW) Als großes Haupt nahm Jehova das Opfer Jesu an.
3. (a) Welcher Akt zeigt also an, daß sie alle „e i n Leib“ sind? (b) Was haben sie von Gott durch ihre Teilnahme am Fleisch und Blut Christi empfangen, und als Stufe zu welchen weiteren Vorrechten hat dies sie geführt?
3 Das eine ungesäuerte Brot an sich symbolisiert nicht diesen „e i n e n Leib“ unter Jesus. Der Brotlaib stellt den menschlichen Leib dar, den Jesus opferte. Der Akt des Essens dieses Brotes in gemeinsamer Teilhaberschaft zeigt an, daß alle Essenden „e i n Leib“, „Christi Leib“ sind. Durch die Teilnahme am Fleisch und Blut Jesu Christi ist diesen allen Rechtfertigung von Gott zugekommen, sie sind gerechtgesprochen worden. Diese ihre Rechtfertigung im Fleische ist nicht Endzweck gewesen, das heißt, die Sache endete nicht damit, sondern diese Rechtfertigung oder ihre Gerechtsprechung wurde ihnen zu einem besonderen Zweck zuteil. Zu welchem Zweck? Um als Stufe zu dienen zu ihrem Geopfertwerden mit Christus und damit sie von Jehova Gott die Zeugung empfangen, um seine geistlichen Kinder zu werden, eine „heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum“, das mit ihm in einem neuen Bunde steht. (Röm. 5:1, 2, 9; 8:15-17; Jak. 1:18; 1. Pet. 2:9) Dann salbte Jehova Gott sie als seine geistlichen Kinder, die eine Hoffnung auf himmlisches Leben haben, mit seinem Geist, um sie zu Gliedern des Leibes Christi zu machen. Dadurch brachte er sie in den Bund für das himmlische Königreich, den Bund, den Jesus gleich nach dem Abendmahl des Herrn erwähnte, als er zu seinen treuen Aposteln sagte: „Ihr seid es, die in meinen Prüfungen bei mir verharrten; und ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat, damit ihr in meinem Königreiche an meinem Tische eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.“ — Luk. 22:28-30, NW.
4. Durch welche zwei Dinge sind sie geheiligt worden, und als was kennzeichnet sie also ihre Teilnahme am Abendmahl des Herrn?
4 So können wir erkennen, wie notwendig es ist, daß sie jetzt durch Glauben gerechtfertigt oder gerechtgesprochen werden. Sie werden „geheiligt durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi, ein für allemal“. Jeder von ihnen schätzt „das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde“. (Heb. 10:10, 29, NW) Dies sind die Tatsachen, die sie symbolisieren, wenn sie vom Brote essen und vom Wein im Becher trinken. Ihre gemeinsame Teilnahme am Abendmahl des Herrn kennzeichnet sie als ausschließlichen, e i n e n, geheiligten Leib unter Jesus Christus, dem Haupte. Sie müssen ihre Heiligung bewahren. — 1. Thess. 4:3, 7.
5. Weshalb müssen sie sich im Hinblick auf ihre Verantwortlichkeiten an Jesus erinnern, als er im Fleische da war?
5 Folglich erkennen sie als ein vereinigter, geheiligter Leib an, daß sie sich nicht nur gewisser gemeinsamer Vorrechte erfreuen, sondern daß ihnen auch gewisse Verantwortlichkeiten obliegen. Und in dieser Hinsicht müssen sie sich an Jesus erinnern, als er im Fleische war. Er kam nicht vom Himmel auf die Erde herab, nur um sich des Zustandes oder Lebens im Fleische zu erfreuen gleichwie die ungehorsamen „Söhne Gottes“ in den Tagen Noahs. (1. Mose 6:1, 4; 1. Pet. 3:19, 20) Er wurde von einem Weibe geboren und wurde Fleisch, damit er dieses Fleisch auf besondere Weise im Dienste Jehovas verwende. Er litt in diesem Leibe, nahm den Marterpfahl der Schmähung auf sich und hinterließ uns, die wir im Fleische sind, auf diese Weise ein Beispiel. In diesem Leibe tat er Jehovas irdisches Werk; diesen Leib ließ er auch im Wasser taufen, und er predigte danach die gute Botschaft des Königreiches Gottes. Er gab den Leib im Opfer dahin, und so wurde denn sein Leib nicht in die Gehenna geworfen, sondern in einer neuen, unbenutzten Gedächtnisgruft bestattet. (Luk. 23:53; Jes. 53:9) Jene, denen die daraus entspringenden Wohltaten zukommen, müssen seinen Fußstapfen folgen.
6, 7. Was muß daher in bezug auf ihre sterblichen Leiber zutreffen, und wie müssen sie alle als ein Leib würdig bleiben, um das Abendmahl des Herrn zu essen?
6 Die am Abendmahl des Herrn Teilnehmenden müssen gleichwie der Herr Jesus Jehova Gott dienen. Ihre sterblichen Leiber müssen belebt oder lebendig gemacht werden durch seinen Geist, der in ihnen wohnt. (Röm. 8:10, NW) Sie müssen folgenden Worten gehorchen: „Ich ermahne euch, Brüder, … eure Leiber als ein Schlachtopfer darzubringen, das lebendig, heilig, und vor Gott annehmbar ist — ein heiliger Dienst mit eurer Kraft der Vernunft.“ (Röm. 12:1, NW) Sie müssen ihr Leben als Opfer in Jehovas Dienst niederlegen und so ihr irdisches Leben verbrauchen, müssen aber auch wie Christus leben. Paulus sagt: „Allezeit erdulden wir überall an unserem Leibe die Jesus zuteil gewordene, todbringende Behandlung, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe geoffenbart werde … damit sich auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbare.“ (2. Kor. 4:10, 11, NW) Die sterblichen Leiber derer, die das Abendmahl des Herrn essen, müssen vor Unsittlichkeit bewahrt, also rein erhalten werden. Zu ihnen sagt Paulus: „Der Leib ist nicht für Hurerei da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder des Christus wegnehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Das möge niemals geschehen! … ihr gehört nicht euch selbst, denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. Auf jeden Fall verherrlicht Gott in eurem Leibe.“ — 1. Kor. 6:13, 15, 19, 20. NW.
7 Unsere Leiber sind Sklaven Jesu und tragen seine Brandmale. (Gal. 6:17, NW) Sie dienen nicht dem Dämonismus, denn Satan, der Teufel, ist das Haupt der Dämonenreligion. Jesus Christus aber ist das Haupt seines Leibes, der Versammlung. Dieser Leib wird nicht zur Entzweiung berufen, nicht zu Rassenhaß, nicht zu Nationalismus, sondern zu Frieden und Einheit. (Kol. 3:15; Eph. 2:14-18) Er muß sich rein erhalten von dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit und vereint bleiben als „e i n Leib“, würdig, beim Abendmahl des Herrn symbolisch und im Glauben jeden Tag von dem „e i n e n Brote“ zu essen.
8. Warum müssen sie beim Trinken des Bechers mit Wein an Christi Blut denken und auch an die besonderen Verantwortlichkeiten, die ihnen zuteil geworden sind?
8 Wenn die Leibesglieder den Becher des Weines trinken, müssen sie sich an Christi Blut erinnern, denn durch dieses Blut haben sie die Vergebung der Sünden empfangen, was zu ihrer Rechtfertigung führte, und sind in den neuen Bund aufgenommen worden. Folglich sind ihnen Sonderpflichten zuteil geworden, und indem sie den Wein aus dem Becher trinken, der den „Becher Jehovas“ darstellt, geben sie zu verstehen, daß sie diese Verantwortlichkeiten anerkennen. Das heißt also, daß sie „Diener eines neuen Bundes“ sein müssen und den Zwecken dieses Bundes dienen sollen. (2. Kor. 3:6, NW) Sie sind eine „königliche Priesterschaft“ geworden, da sie geistliche Priester Gottes und Unterpriester Jesu Christi, des Hohenpriesters, sind. Dies bedeutet, daß sie Gott die „geistlichen Schlachtopfer“ der Lobpreisung und guter Werke darbringen. Es schließt auch den Tod ein und bedeutet, eines Opfertodes zu sterben, so wie Jesus starb, indem sie an seinen Leiden teilhaben und sich zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas einem Tode gleich dem seinigen unterziehen. Es bedeutet, als Priester nichts zu tun zu haben mit dem „Tische der Dämonen“ und dem „Becher der Dämonen“, sondern Jehova ausschließliche Ergebenheit darzubringen und seiner Anbetung im Leben den vordersten Platz zu geben, seine Erkenntnis auf ihren Lippen zu bewahren und als Botschaftsträger für Jehova zu dienen, um viele von Ungerechtigkeit abzubringen und zu seiner Anbetung hinzuführen. (1. Pet. 2:5, 9; Phil. 3:9-11; Mal. 2:6, 7) Es steht geschrieben, daß sie Satan, den Teufel, „wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses“ besiegen werden. — Off. 12:11, NW.
WANN UND WIE ES GEFEIERT WERDEN SOLL
9. Wieso kommt das Abendmahl, was die Feier betrifft, nicht der Taufe gleich?
9 Die Feier des Abendmahles des Herrn ist nicht wie eine Taufe. Die Taufe im Wasser wird einmal vollzogen, zu Beginn der Laufbahn eines Christen, um dadurch öffentlich zu symbolisieren, daß sich der Betreffende Gott durch Christus hingegeben hat. Was aber die Feier des Abendmahles des Herrn betrifft, sagte Jesus zur Zeit, da er sie einsetzte: „Tut dies immer wieder zu meinem Gedächtnis.“ — Luk. 22:19, NW.
10. Warum muß es regelmäßig gefeiert werden, und wie beschrieb Paulus zur Bestätigung das Abendmahl des Herrn?
10 Das Gedächtnismahl muß regelmäßig gefeiert werden, damit der Betreffende im Sinn behalte, was es für die Feiernden bedeutet. Paulus betont das Erfordernis des regelmäßigen Feierns. Als er der Versammlung Gottes in Korinth sagte, sie feiere es nicht in richtiger Weise, erklärte er: „Wenn ihr an e i n e m Ort zusammenkommt, ist es nicht möglich, des Herrn Abendmahl zu essen … Hierin lobe ich euch nicht. Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich auch euch überlieferte: daß der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, einen Laib Brot nahm und, nachdem er Dank gesagt hatte, ihn brach und sprach: ‚Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten ist. Dies tut immer wieder zu meinem Gedächtnis.‘ Ebenso tat er nach dem Abendessen mit dem Becher und sprach: ‚Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes. Dies tut, so oft ihr ihn trinkt, immer wieder zu meinem Gedächtnis.‘ Denn so oft ihr diesen Laib Brot eßt und diesen Becher trinkt, verkündigt ihr damit immer wieder den Tod des Herrn, bis er kommt.“ — 1. Kor. 11:20-26, NW.
11. Bis zu welchem Ereignis war es für sie notwendig, sich so seiner zu erinnern, und wie zeigt dies, für wen diese Feier bestimmt war?
11 Besonders als der Herr Jesus im Fleische von ihnen abwesend war, war es nötig, daß sie die Feier zur Erinnerung an seinen persönlichen Tod feierten, bis er wiederkam, um sie zu sich in den Himmel zu nehmen. Und da er mit der Sammlung seiner „anderen Schafe“ erst nach seiner Wiederkunft beginnt, können wir verstehen, warum das Abendmahl des Herrn für Jesu „kleine Herde“ bestimmt war, das heißt die Versammlung, „seinen Leib“ von 144 000 Gliedern. — Joh. 10:16; Matth. 25:31, 32.
12. Wie oft muß es im Jahr gegessen werden, und wie oft ist es bis jetzt gegessen worden?
12 Wie oft muß es gefeiert werden? Jesus zeigte an, wie oft, indem er das Abendmahl des Herrn nach dem biblischen Kalender in der Passahnacht des 14. Nisan das erste Mal feierte, und dann seine Jünger dies weiterhin tun hieß. Das heißt also an demselben Passahtage, der nur einmal im Jahr wiederkehrt. Es ist am passendsten, es jährlich um diese Zeit zu feiern, weil an diesem Tage Jesus seinen buchstäblichen Leib als ein Opfer am Marterpfahl darbrachte und sein Lebensblut, das den neuen Bund besiegelte, für die Vergebung von Sünden vergoß. Das war der Tag des „Todes des Herrn“, und das ist auch der Tag, da sein Tod durch das Abendmahl des Herrn gefeiert und da so sein persönlicher Tod verkündigt werden sollte. Obwohl es nur einmal jährlich, und zwar am Abend des 14. Nisan, gegessen wird, ist es doch in all den neunzehnhundert Jahren des Daseins der Christenversammlung bis in unsere Tage hinab „oft“ gegessen worden. Und dieses Jahr wird es daher vom Überrest der Glieder des „Leibes Christi“ am Montag abend, dem 26. März 1956, zwischen Sonnenuntergang und Mitternacht gegessen werden. So ist denn das Abendmahl des Herrn vom 14. Nisan des Jahres 33 an bis heute 1923mal gegessen worden, und es werden Vorbereitungen getroffen, es dieses Jahr zu essen.
13, 14. Wieso sind die Glieder des Überrests seiner Nachfolger von ihm abwesend gewesen, selbst seit den Jahren 1914 und auch 1918?
13 Warum aber wurde mit dem Essen dieses Mahles nach dem Oktober 1914, als der Herr zur Rechten Jehovas in den Himmeln sein Königreich antrat, nicht aufgehört? Warum wurde seine Feier auch dann nicht eingestellt, nachdem Jehova Gott in Begleitung Jesu Christi als seines „Boten des Bundes“ im Frühjahr 1918 zu seinem geistlichen Tempel kam? — Matth. 25:31; Mal. 3:1.
14 Nun, zur Zeit dieser beiden Ereignisse hob Jesus Christus seine Nachfolger nicht aus ihrem Zustand im Fleische in seine persönliche Gegenwart empor. Er ließ sie im Fleische bleiben, und somit waren sie immer noch „abwesend“ oder „fern vom Herrn“. Hierüber sagt Paulus zu ihnen: „Wir wissen, daß wir nach Auflösung unseres irdischen Hauses, dieses Zeltes, einen Bau von Gott erhalten werden, ein nicht mit Händen gemachtes Haus, ein ewigdauerndes in den Himmeln. Denn in diesem Wohnhaus seufzen wir tatsächlich, weil wir uns ernstlich danach sehnen, mit dem für uns bestimmten, das vom Himmel ist, bekleidet zu werden, so daß, nachdem wir es wirklich angelegt haben, wir nicht als nackt erfunden werden … wir wissen, daß wir fern [abwesend] vom Herrn weilen, solange wir im Leibe unsere Heimat haben; denn wir wandeln im Glauben, nicht durch Schauen. Doch sind wir guten Mutes und möchten lieber vom Leibe fern [abwesend] sein und beim Herrn unsere Heimat haben. Deshalb setzen wir es uns auch zum Ziel — mögen wir nun bei ihm daheim oder von ihm fern [abwesend] sein, uns ihm annehmbar zu machen.“ — 2. Kor. 5:1-3, 6-9, NW.
15. Was werden sie daher weiterhin feiern, um ihm „annehmbar“ zu sein, und bis wann?
15 So suchen denn die Überrestglieder, während sie zufolge ihres Fleisches immer noch von ihm fern, also abwesend sind, „ihm annehmbar“ zu sein, indem sie seinem Gebot gehorchen und das Abendmahl des Herrn zur Erinnerung an ihn, von dem sie fern (abwesend) sind, einnehmen. Wenn sie in diesem Sinne immer noch von ihm fern sind, so ist er für sie — von diesem Standpunkte aus gesehen — noch nicht gekommen, um die bloße Erinnerung in das tatsächliche Schauen und die Gegenwart bei ihm im Himmel zu verwandeln. Daher müssen die Überrestglieder „seines Leibes“ weiterhin das Abendmahl des Herrn auf Erden essen, bis sie verherrlicht sind, selbst nachdem sie Harmagedon überlebt haben werden.
16. In welcher inneren Verfassung sollte jemand zur Feier des Abendmahles des Herrn kommen, und was sagte Paulus den Korinthern darüber?
16 Wenn sie sich an diesem 14. Nisan oder 26. März 1956 nach Sonnenuntergang zur Feier des Abendmahles des Herrn begeben, sollten sie mit der rechten geistigen Einstellung und der von Herzen kommenden richtigen Wertschätzung erscheinen, um es auf eine Weise zu feiern, die des Anlasses würdig ist, mit dem vollen Verständnis der Bedeutung des Abendmahles des Herrn. Paulus riet dies den sorglosen, gedankenlosen, auf sich selbst eingestellten Korinthern, indem er sprach: „Wer also in unwürdiger Weise das Brot ißt und den Becher des Herrn trinkt, wird hinsichtlich des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein. Zuerst möge sich jemand nach eingehender Prüfung selbst anerkannt wissen, und dann esse er vom Laib Brot und trinke aus dem Becher. Denn wer ißt und trinkt, ißt und trinkt gegen sich selbst Gericht, wenn er den Leib nicht unterscheidet. Deswegen sind viele unter euch schwach und kränklich, und eine ganze Anzahl liegt im [geistigen] Todesschlaf. Beurteilten wir jedoch, was wir selbst sind, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so nimmt uns Jehova in Zucht, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Darum, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um es zu essen, so wartet aufeinander. Wenn jemand Hunger hat, so esse er [zuerst] daheim, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt [an ein und denselben Ort mit der Welt].“ — 1. Kor. 11:27-34, NW.
17. Warum muß des Herrn Abendmahl von gewöhnlichen Mahlzeiten getrennt gehalten werden, auch wenn Jesus das Abendmahl direkt nach dem Passah auf demselben Tische einsetzte?
17 Wohl stimmt es, daß Jesus das Abendmahl des Herrn einsetzte, nachdem sie das Passah gegessen hatten, und dies am selben Tische. Aber das geschah zufolge der damaligen Verhältnisse und der Beziehung, die die beiden Feiern zueinander hatten. Wir dürfen jedoch am Ort der Versammlungszusammenkunft nicht ein gewöhnliches Mahl gemeinsam einnehmen, um uns mit Speise und Trank zu füllen und darauf das Abendmahl des Herrn als eine Art Höhepunkt des Essens und Trinkens feiern. Das Abendmahl des Herrn muß getrennt gehalten werden von den üblichen Abendessen. Denn durch sein Abendmahl gebrauchen wir das Brot und den Becher, um unsere Teilnahme an geistigen Wohltaten zu symbolisieren, die für den Überrest ewiges himmlisches Leben bedeuten. Wir müssen den Anlaß und die Symbole, den Brotlaib und den Becher, in würdiger Weise handhaben. Daran in unwürdiger Weise teilzunehmen ist schlimmer, als sie gar nicht zu genießen, denn indem jemand auf unwürdige, respektlose Weise teilnimmt, zieht er sich Gottes Verurteilung zu und wird mit der Welt sterben.
18. Weshalb ißt und trinkt man gegen sich Gericht, wenn man ‚den Leib nicht unterscheidet‘, und was also sollte jemand tun, der Jehovas Disziplinargericht empfängt?
18 Warum dies? Weil er, nachdem er einmal den Herrn erkannt hat, nun verfehlt, „den Leib zu unterscheiden“, den der Herr als Opfer dargebracht hat. Es ist, als ob er sagte: „Der Tisch Jehovas ist verächtlich“ und als ob das Opfer, das darauf liegt, nicht makellos, nicht vollkommen wäre: „Der Tisch Jehovas ist verunreinigt.“ (Mal. 1:7, 12, Fußn.) Es bedeutet die „schuldige“ Handlung der Untreuen, die „den Sohn Gottes für sich von neuem an den Pfahl schlagen und ihn der öffentlichen Schande preisgeben“ und die „den Sohn Gottes mit Füßen getreten und dem Blut des Bundes, durch das er geheiligt würde, keinen besonderen Wert beigelegt“ haben. Somit geht der Betreffende schuldbeladen einer Strafe entgegen, die viel ernster ist als jene einer Person, die den alten Bund, den Gesetzesbund, gebrochen hat. Er geht einem Tode entgegen, von dem zu erlösen es kein Opfer für willentliche Sünde gibt. Er wird sich Jehovas „Feuereifer“ aussetzen, „der die Gegner verzehren wird“. (Heb. 6:4-8; 10:26-31, NW) So möge er denn Nutzen ziehen aus dem zurechtweisenden, disziplinarischen Gericht, das Jehova ihm zuteil werden läßt. Möge er beurteilen, was er selbst ist, und umkehren. Wenn er falsch gehandelt hat, sollte er dennoch dem Gebot gehorchen und das Abendmahl des Herrn essen, doch so, daß er den geopferten Leib des Herrn unterscheidet und um Vergebung für seine Sünde bittet. Dann möge diese Feier ihn stärken, den Fußstapfen Christi im kommenden Jahr genauer zu folgen.
19. Was sollte die „große Volksmenge“ aus allen Nationen erkennen, wenn sie zum Abendmahl des Herrn kommt, und auf welche Weise wird sie den größten Segen aus der Feier empfangen?
19 Nur die Glieder des Überrests der geistlichen Israeliten, die sich als Glieder des Leibes Christi im neuen Bunde befinden, dürfen jetzt vom Abendmahl des Herrn genießen. Die „große Menge“ der Anbeter Jehovas aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Zungen aber können als Beobachter anwesend sein. Sie sind heraufgekommen zum erhabenen „Berg Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs“, und wenn sie nun zum Abendmahl des Herrn kommen, sollten sie verstehen, daß sie in die sinnbildliche Gegenwart des „Tisches Jehovas“ und des „Bechers Jehovas“ kommen. (Off. 7:9; Jes. 2:2, 3) Dadurch sollten sie andere wissen lassen, daß sie den „Tisch der Dämonen“ meiden, Jehova ausschließliche Ergebenheit darbringen und bekennen, daß sie sich nur durch das Opfer seines großen Hohenpriesters, des Herrn Jesus Christus, Jehova nähern. Wenn sie das tun, werden sie sich in Harmonie befinden mit dem Überrest derer, die am Mahle teilnehmen, und werden mit ihnen als „e i n e Herde“ unter Jehovas einem Rechten Hirten vereint sein. (Joh. 10:14-16, NW) Mit diesem zusammen werden sie durch das Feiern des Abendmahles des Herrn den größten Segen empfangen; sie bezeichnen den „Tisch Jehovas“ als ehrenhaft und das darauf liegende Opfer Christi als unbefleckt und als eine Ehre für den Altar — all dies zum Ruhme und zur Verherrlichung des einen lebendigen und wahren Gottes Jehovas.