Der Tag zur Rettung
„Denn er sagt: ‚Zur annehmbaren Zeit erhörte ich dich, und am Tage der Rettung kam ich dir zu Hilfe.‘ Siehe! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Siehe! Jetzt ist der Tag zur Rettung.“ — 2. Kor. 6:2, NW.
1. Was ist der Tag zur Rettung? wann ist er?
DER große Tag Jehovas ist der Tag zur Rettung. Seine Vollendung ist die Zeit, wonach christliche Herzen ausblickten und worauf sie während der Jahrhunderte hofften. Dieser Tag hatte seinen Anfang der vollständigen Erfüllung im Herbst des Jahres 1914, als Christus inmitten seiner Feinde zu herrschen begann, und er geht weiter, bis die Vernichtung Satans und seiner ruchlosen Organisation vollendet ist. Der Anfang dieser Herrschaft kennzeichnet den Beginn der Wehen für Satans Organisation und ist für die Bewohner der Erde zudem eine Zeit der Drangsal. In Offenbarung 12 wird gezeigt, wie sie mit einem Krieg in den Himmeln begann, der zur Folge hatte, daß Satan und seine bösen Geisterstreitmächte aus dem Himmel hinausgeworfen wurden und so der gerechten Herrschaft Christi in den Himmeln vollständige Gewalt eingeräumt war. — Ps. 110:1, 2.
2. Warum hat Satan am Leben bleiben dürfen, jetzt, da Christus regiert?
2 In der Erkenntnis, daß Gottes Königreich im Jahre 1914 aufgerichtet worden ist, haben sich einige gefragt, warum denn Jehova Gott während der vielen Jahre seither weiterhin Bosheit zuließ. Warum ist gestattet worden, daß die Bösen die Erde beherrschten, wenn doch Christus regiert? Jehova zeigt uns seine Verfahrungsweise mit dem bösen Satan durch seine Verfahrungsweise mit dem bösen Pharao von Ägypten: „Denn die Schrift sagt zum Pharao: ‚Gerade zu dem Zweck habe ich dich bestehen lassen, damit ich in Beziehung mit dir meine Macht kundtue und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.‘“ (Röm. 9:17, NW) Ja, vor allem an diesem von Jehova bestimmten Tage oder in dieser Zeit nach dem Jahre 1914 ist dieser Handlungsregel gefolgt worden.
3. Was geschieht nach Jesu Worten an diesem „Tage“?
3 Die von Jesus in Matthäus 24 vorausgesagten Dinge müssen sich am Tage Jehovas ereignen. Auf der ganzen bewohnten Erde muß die gute Botschaft vom Königreich zu einem Zeugnis gepredigt werden. Laut der Schrift werden solche, die Jesus im Evangeliumsdienste nachfolgen, von allen Nationen gehaßt und verfolgt werden; auch werde es vor der Kundgebung der großen Macht Jehovas viel rohe Gewalt auf Erden unter Satans Kriegsscharen geben. In der Tat prophezeite Jesus, daß der Krieg gegen Satan und seine Welt eine Zeitlang aufgehalten werde: „Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet.“ (Matth. 24:22, NW) Mit dem hier erwähnten „Fleisch“ sind die Anbeter Jehovas gemeint, und es handelt sich um eine Zeit, die dazu bestimmt worden ist, daß viele die Hilfe Jehovas empfangen und auf den Weg zur Rettung gelangen können. Jehovas Vorhaben bestand darin, ein Volk für seinen Namen zu bewahren, das in der ganzen Welt Zeugnis ablegen und an die Menschen aller Nationen eine Warnung ergehen lassen sollte, vor der kommenden Vernichtung aus dem neuzeitlichen „Babylon“ zu fliehen. Jehova bekundet seine Freundlichkeit und Geduld im Ertragen der Schmähungen, indem er diesen Tag zur Rettung einräumt. Und während dieses Tages mit all seinen Schwierigkeiten, die er Satans System der Dinge gebracht hat, ist eine große Menge Lobpreiser zu ihrer Rettung bereits hervorgetreten, wie es in Offenbarung 7:14 (NW) vorausgesagt worden ist: „Diese sind die, welche aus der großen Drangsal kommen.“
4. Wie hilft Jehova den Menschen an diesem Tage Rettung erlangen, und warum müssen die Menschen jetzt handeln?
4 Daß dies Tatsache ist, zeigt die Geschichte. Im Jahre 1918 gab es 3868 Personen, die Jehovas Botschaft in einigen Ländern von Tür zu Tür predigten und die reine Anbetung pflegten. In der kurzen Zeit, die seit dem Jahre 1918 verflossen ist, ist die Zahl der Verkündiger angestiegen auf die Höchstzahl von 510 228, welche die Zeit gemeldet haben, die sie im Jahre 1953 im Predigtwerke verbrachten; und Hunderte weiterer werden jeden Monat zur Versinnbildlichung ihrer Hingabe an den Dienst der Lobpreisung Jehovas getauft. Dies ist zufolge des vermehrten Lichts, das auf Gottes Wort geworfen worden ist, also zufolge der Hilfe Jehovas, geschehen. Dies ist die „Zeit des Endes“, die Zeit, für welche die Schrift besonders geschrieben worden ist. (1. Kor. 10:11) Indem Jehova besonders jetzt sein Vorhaben bekanntmacht, öffnet er den Weg zur Rettung. Er sorgt dafür, daß Gerechtigkeitsliebende, die ihm dienen wollen, Hilfe erhalten. Er zeigt ihnen den rechten Weg, dem sie folgen sollen. Um errettet zu werden, müssen sie ebenfalls Jehovas Namen anrufen. (Röm. 10:10-15) Jetzt ist die Zeit dafür, ehe der große Sturm des Tages Jehovas in Harmagedon hereinbricht. Wenn Harmagedon in all seiner Gewalt losbricht, wird die annehmbare Zeit, die Anbetung Jehovas aufzunehmen, vorüber sein. Die Entscheidung muß getroffen werden, bevor die besonders annehmbare Zeit endet. Jetzt ist die Zeit, Jehovas Dienst aufzunehmen. Jetzt ist die Zeit, darin zu verharren! „Denn er sagt: ‚Zur annehmbaren Zeit erhörte ich dich, und am Tage der Rettung kam ich dir zur Hilfe.‘ Siehe! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Siehe! Jetzt ist der Tag zur Rettung.“ — 2. Kor. 6:2, NW.
5, 6. (a) Welche Beziehung besteht zwischen Jehovas Wort und Rettung? (b) Wie können wir uns selbst wappnen und anderen Christen eine Hilfe sein?
5 Rettung liegt in Jehovas Macht. Er ist der Gott der Rettung. Das hier gebrauchte Wort bedeutet mehr, als nur Leben zu erlangen. Es bedeutet Befreiung zum Leben und zur Sicherheit. Es schließt das Verleihen von Gesundheit ein. Es zeigt daher, daß Jehovas Rettung seinen Dienern an diesem Tage Jehovas in mehr als nur einer Weise zuteil wird. Jehova unterhält seine Diener. Er beschafft die geistige Speise, um sie stark zu erhalten. Er errettet seine Dienerschar auf Erden aus vielen Prüfungen. Wiewohl Christus Jesus seine unsichtbare Herrschaft angetreten hat, sind Jehovas Diener nichtsdestoweniger seit dem Jahre 1914 durch viele prüfungsreiche Erfahrungen gegangen. Dies überrascht unterrichtete echte Christen nicht, denn Jesus sagte es im biblischen Bericht deutlich voraus. Doch ist es bisweilen schwierig gewesen. Jehova hat diese Erfahrungen in den Prophezeiungen der Bibel vorausgesagt und den Bericht zu unserem Nutzen an diesem Tage der Rettung aufbewahren lassen. Es ist gut für uns, zu prüfen, was Gottes Wort sagt, und dadurch gestärkt zu werden, um zu erkennen, was wir in Bälde zu erwarten haben, während wir uns dem Höhepunkt dieses Tages Jehovas nähern.
6 Die genaue Erkenntnis dessen, was Jehova gesagt hat, gibt uns Kraft und stärkt uns in unserem Ausharren und in unserem Glauben. Wenn wir weise sind, studieren wir Jehovas Wort und werden geistig stark. Dann werden wir besonders in Zeiten der Schwierigkeiten oder der Verfolgung imstande sein, in unserem Glauben durchzuhalten, und werden anderen dienen können. „Wir aber, die stark sind, sollten die Schwachheiten derer tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst gefallen. Ein jeder von uns gefalle seinem Nächsten im Guten, zu seiner Erbauung. Denn auch Christus gefiel nicht sich selbst, sondern so wie geschrieben steht: ‚Die Schmähungen derer, die dich schmähten, sind auf mich gefallen.‘ Denn alle Dinge, die vormals geschrieben wurden, wurden zu unserer Unterweisung geschrieben, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben möchten.“ (Röm. 15:1-4, NW) Wir müssen beständig Erkenntnis in uns aufnehmen und sie zur eigenen Auferbauung und zur Auferbauung unserer Mitchristen verwenden. Diesen Lauf werden wir an diesem Tage Jehovas einschlagen müssen, wenn wir Rettung durch ihn erlangen möchten.
PROPHEZEIUNGEN ENTFALTEN EINE FÜLLE VON ERKENNTNIS
7, 8. (a) Welche Prophezeiung werden wir nun besonders betrachten? (b) Wer waren einige der hervorragenden Personen in der Prophezeiung, und was schattete dies vor?
7 Zu den Prophezeiungen, die vor alters zu unserer Unterweisung aufgezeichnet worden sind, gehört auch jene über das ungewöhnliche Geschehnis im Leben Daniels, wie es im 6. Kapitel erzählt wird, das man lesen möchte. Es ist an diesem Tage der Rettung voller Bedeutung, denn es zeigt, was der Klasse des „Sklaven“ Jehovas auf Erden widerfährt. Im prophetischen Drama hat Jehova den Daniel dazu gebraucht, seinen „Sklaven“, seine organisierte Zeugenschar auf Erden, darzustellen. Darius stellt königliche Macht oder Autorität und Gesetz dar. Die Löwen stellen wahre Gerechtigkeit dar, die von Gott kommt. Ja, hier haben wir den Bericht über Daniel in der Löwengrube.
8 Daniel ist der einzige in der Prophezeiung Erwähnte, der ein Anbeter Jehovas, des lebendigen Gottes, war. Keiner der anderen Männer war ein Diener Jehovas. Deshalb ist Daniel als ein Glied des jüdischen Überrests ein so gutes Bild der Klasse des „Sklaven“ Jehovas, die sich heute auf Erden befindet. (Matth. 24:45-47) Niemand sonst klammert sich so an die reine Anbetung. Daniel nahm eine hohe Stellung im Königreich der Meder und Perser ein. Was zeigte dies? Es wies darauf hin, wie Jehovas gesalbte Zeugen an diesem Tag der Rettung eine hervorragende Stellung einnehmen und in der ganzen Welt bekannt sind. Vor Jehova haben sie als seine Gesandten und Vertreter, die seinen Namen tragen, eine hohe Stellung.
9, 10. (a) Wovon waren die Fürsten ein prophetisches Bild? (b) Warum waren die Fürsten gegen Daniel, und was taten sie gegen ihn?
9 Andere sind in der Prophezeiung eingeschlossen, andere Herrscher oder Fürsten. Sie waren nicht Anbeter Gottes Jehovas. Sie respektierten nicht den Gott Daniels und wirkten nicht darauf hin, Gottes gerechte Grundsätze so zu unterstützen, wie Daniel es tat. Sie schlugen einen Lauf ein, der der reinen Anbetung entgegen war. Wie gut veranschaulichen sie die verderbten sichtbaren Vertreter Satans auf Erden! Sie sind es, welche die Völker der Erde um des eigenen Gewinnes willen vollständig beherrschen wollen, was mit Jehovas Willen in Widerspruch steht. Offenbar wollten die bösen Fürsten oder Satrapen und die zwei üblen Vorsteher im Königreich nicht richtig Rechenschaft ablegen über die Abgaben oder die eingezogene Steuer, und Daniel, ein gerechter Mann, der Gottes Gesetz hielt, stand ihnen im Wege. Daniel wollte nicht, daß der König irgendeinen Verlust erlitt.
10 Daniels Wahrheitsliebe, Ehrlichkeit und Lauterkeit war für die Fürsten zuviel. Sie haßten ihn. Er soll aus dem Wege geräumt werden, so folgerten sie. „Da suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel von seiten der Verwaltung zu finden; aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war, und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden. Da sprachen diese Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn, daß wir in [in Verbindung mit, AÜ] dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden.“ (Dan. 6:5, 6) Daniel hatte nichts Unrechtes getan; er gehorchte dem Gesetz auf jede Weise.
11, 12. (a) Welche Verschwörung sagte Jehova hier voraus? (b) Weshalb veranschaulichte Daniels Handeln gut das Handeln der Klasse des heutigen „Sklaven“ Jehovas auf Erden?
11 Eine ruchlose Verschwörung, in Bosheit und Haß ersonnen, wurde wider Daniel angezettelt. Die ungerechten Fürsten waren eifersüchtig auf Daniel und seine begünstigte Stellung bei der königlichen Gewalt. Nichts war den Satrapen wichtiger, als diesen Daniel loszuwerden. So sagte Jehova voraus, wie die Feinde seines Königreiches und der Klasse seines „Sklaven“ auf Erden am Tage Jehovas handeln werden, indem sie sich gegen jene verschwören, die gerecht handeln. In einer anderen Prophezeiung lesen wir: „Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Wider dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich wider deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, daß sie keine Nation mehr seien, daß nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen“ — Ps. 83:2-5.
12 Wie genau sagte Jehova die Verschwörung gegen die Klasse seines „Sklaven“ voraus! Die Geradheit im Leben Daniels war eine Art Zeugnis zugunsten Jehovas, und gleicherweise fordert Jehova von seinen Zeugen der Neuzeit, daß sie als Teil ihres Predigtwerkes ein reines Leben führen. Jehovas Zeugen treten in der ganzen Welt als ein Volk hervor, das Jehova in ihrem Leben an die erste Stelle setzt. Wie Daniel sind sie ihrem Gott treu und verwalten, was immer ihnen anvertraut wird, in Treue. Sie sind nicht willens, bei den verderbten Bräuchen der Welt Satans mitzumachen, sondern sind auf der ganzen Erde Leute von Anstand, Redlichkeit und Geradheit. Die Gefängnisse werden nicht durch Jehovas Zeugen mit Mördern, Dieben und Aufrührern gefüllt. Sie sind die gesetzestreueste Gruppe von Menschen in der ganzen Welt — niemand ausgenommen. Gehorsam gegen Jehovas geschriebenes Wort hat sie zu solchen gemacht.
13. Warum werden Jehovas Zeugen in allen Nationen der Welt gehaßt?
13 Warum aber werden sie in jeder Nation der Welt so gehaßt, und dies von den meisten Geistlichen, Politikern und anderen Menschen von Einfluß? Jesus gibt die Antwort: „Wenn die Welt euch haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wenn ihr ein Teil von der Welt wäret, so würde die Welt das ihrige lieben. Weil ihr aber kein Teil von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch sagte: Ein Sklave ist nicht größer als sein Meister. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen … Alle diese Dinge aber werden sie euch antun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich sandte. Man wird euch aus der Versammlung ausschließen. In der Tat, die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen heiligen Dienst zu erweisen.“ (Joh. 15:17-21; 16:2, NW) Viele Geistliche und Politiker können es nicht ertragen, zu hören, wie die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt wird. Sie wollen jene zum Schweigen bringen, die Gott seinen Geboten gemäß anbeten. Sie blicken nach einem Wege aus, einem sogenannt „legalen Weg“, den sie benutzen könnten, um ihre Handlungen gegen Jehovas Zeugen in den Augen der Welt zu rechtfertigen. Wie geschieht dies?
14. Welche sogenannt gesetzliche Tat begingen die bösen Fürsten gegen Daniel?
14 Man sehe, was Jehova in Daniel 6:6-9 vorausgesagt hat. Die Aufrichtigkeit und Furcht Jehovas erkennend, die Daniel besaß, beschlossen die Verschwörer, einen Angriff auf Daniel wegen seiner Anbetung Jehovas zu machen. Sie waren sicher, daß Daniel Gott in seinem Leben an die erste Stelle setzen werde, so wollten sie dies benutzen, um ihn als Missetäter erscheinen zu lassen. Sie näherten sich dem König und schlugen ihm eine Verordnung vor, die allen im Königreich während einer Zeitspanne von dreißig Tagen verbot, zu jemand anderem als zum König zu beten. Übertreter dieser Vorschrift sollten in die Löwengrube geworfen werden. Der König unterzeichnete den Erlaß, und dieser wurde zum unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser. Man beachte: die ruchlosen Verbündeten stammten aus allen Teilen des sich weithin erstreckenden medo-persischen Reiches, und Daniel war die Zielscheibe ihres Unternehmens. Der Plan, Daniel „gesetzlich“ hinzurichten oder zu vernichten, stützte sich auf einen Angriff auf die reine Anbetung Gottes. Die Gottesdienstfreiheit mußte ausgerottet werden, damit ihr Plan Gelingen haben könnte. Es wurde Daniel nicht erlaubt, zu Jehova Gott zu beten, wie er dies gemäß Gottes Befehl zu tun pflegte.
15. Was für Maßnahmen werden gegen Jehovas Zeugen heute ergriffen?
15 Ebenso werden heute Jehovas Zeugen von Menschen mit bösen Absichten in allen Teilen der Welt angegriffen. Jehova sagte voraus: „Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und wider seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile.“ „Sollte mit dir vereint sein der Thron des Verderbens, der aus Frevel eine Satzung macht [der das Gesetz vorschützt und Unheil schafft, ZB]? Sie dringen ein auf die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie.“ (Ps. 2:2, 3; 94:20, 21) Im Einklang damit greift die Welt zu drastischen Maßnahmen gegen Jehovas Zeugen, in der Hoffnung, der Verkündigung der Herrschaft von Gottes König einen Riegel vorzuschieben. Sie bemänteln diese offenkundigen Taten mit einem „gesetzlichen Gewande“ und halten auf diese Weise viele nichtsahnende Menschen in ihren Nationen zum Narren.
16. Wie mißhandelten die Nazis Jehovas Zeugen in Deutschland?
16 Hier folgt, auf welche Weise dies in Nazi-Deutschland geschah. Fanatische Politiker fanden einen „gesetzlichen“ Weg. Sie verboten das Predigtwerk der Zeugen Jehovas im Jahre 1933. Es wurde ein „Verbrechen“, einer von Jehovas Zeugen zu sein. Viele wurden verhaftet und gefangengesetzt. Die Nazis behaupteten, die Tätigkeit der Zeugen Jehovas (Ernsten Bibelforscher) sei staatsfeindlich und ‚störe den national-sozialistischen Aufbau‘. Als Jehovas Zeugen sich an die Gerichte wandten, um für ihre Rechte zu kämpfen, und als einige dadurch frei wurden, setzte das Justizministerium des Reichs eine ausführliche Urteilsbegründung auf, um sicherzustellen, daß Jehovas Zeugen nicht freigesprochen würden, und sagte darin abschließend: „Die Gerichte dürfen nicht wegen bloß anscheinend gesetzlicher Formalitäten ein Fehlurteil fällen, sondern müssen trotz den formellen Schwierigkeiten Wege suchen und finden, um ihre hohen Aufgaben zu erfüllen.“ Dies bedeutete, daß ihnen nicht wahre Gerechtigkeit zuteil werden konnte. Zehntausend litten in Konzentrationslagern. Sie suchten nicht, sich selbst Recht zu verschaffen und sich gegen die Regierung zu erheben. Geduldig warteten sie auf die Befreiung durch Jehova und ließen sich im Glauben an ihren Gott nie erschüttern. Sie kapitulierten nicht und wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges wieder frei, und ihre Zahl hat sich gemehrt.
17. Was tun die Kommunisten gegen Jehovas Zeugen, und was tun Jehovas Zeugen dessenungeachtet?
17 In kommunistischen Ländern sind Jehovas Zeugen auf sogenannt „gesetzliche“ Weise verboten worden. In all diesen Ländern wird Jehovas Zeugen keine Gerechtigkeit zuteil. Den Richtern wird mitgeteilt, welchen Spruch sie fällen sollen, bevor die Gerichtssitzung stattfindet. Tausende von Zeugen Jehovas sind jetzt in Osteuropa ungerechterweise gefangengesetzt. Aber Jehovas Zeugen lassen sich in ihrem Glauben an Jehova nicht erschüttern und fahren fort, ihn anzubeten und so zu predigen, wie sie es können, indem sie die Rettung von Jehova erwarten und Kraft schöpfen aus seinen kostbaren Verheißungen der Bibel. Außerhalb oder innerhalb der Gefängnisse halten sie im geheimen Bibelstudien ab. Andere Gefangene gesellen sich ihnen im Evangeliumsdienst zu, und oft finden Taufen direkt in den Gefängnissen statt. So mehren sich Jehovas Zeugen an Zahl in allen kommunistischen Ländern weiterhin. Und die kommunistische Verfolgung offenbart klar, daß Jehovas Zeugen nicht Menschen folgen, sondern den wahren „höheren Gewalten“, Jehova und Christus Jesus, denn oftmals sind jene, die von den Kommunisten als „Führer“ angesehen wurden, verhaftet und beiseitegeschafft worden, und sozusagen gleich darauf werden andere, die den Geist Jehovas haben, zum Weiterführen des Zeugniswerkes berufen, und die Ausdehnung geht weiter.
18. Was ist eine weitere Quelle der Verfolgung der Zeugen Jehovas?
18 Die Dominikanische Republik hat eine Gesetzesverordnung erlassen, die es zu einem Verbrechen macht, ein Zeuge Jehovas zu sein. Die Quelle der Schwierigkeiten ist nicht kommunistisch, sondern katholisch. Jehovas Zeugen haben sich dort in ihrer Lauterkeit nicht erschüttern lassen, und obwohl sie nicht auf gerichtlichem Wege zu ihrem Recht kommen können, sind sie unerschrocken aufgestanden, um ausgezeichnete Zeugnisse zur Ehre des Namens Jehovas zu geben.
19. Welche Stellung nehmen Jehovas Zeugen in Kanada ein?
19 In Quebeck, Kanada, erhoben die römisch-katholischen Religionisten falsche Anklagen wider Jehovas Zeugen. Sie klagten sie des Aufruhrs an. Aber in Kanada haben Jehovas Zeugen Rechte; es ist ihnen möglich, vor den Gerichten zu kämpfen. Jehovas Zeugen haben sich ihre gesetzlichen Rechte zunutze gemacht. Es ist ein langer, harter Kampf gewesen, aber im Dezember 1950 wurden diese falschen Anklagen auf Aufruhr vom höchsten Gericht Kanadas zurückgewiesen. Hier ist ein weiterer Fall, wo solche, die gegen Gott und sein Königreich kämpfen, versucht haben, Jehovas Diener zu besudeln und sie als Gesetzesübertreter erscheinen zu lassen. Jehovas Zeugen in Kanada haben großes Interesse an der Bevölkerung Kanadas und an der Freiheit des Volkes bewiesen. Im Jahre 1947 setzten Jehovas Zeugen eine Petition um eine Erklärung der Rechte in Umlauf, welche der kanadischen Bevölkerung die Freiheiten garantieren soll, die Gottesdienstfreiheit und die Redefreiheit. Über 500 000 Personen haben diese Petition unterzeichnet, die größte, die in Kanada je eingereicht wurde. Diese Petition wurde dem Parlament in Ottawa unterbreitet, doch sind bis zu dieser Zeit von jener gesetzgebenden Körperschaft keine bezüglichen Schritte unternommen worden.
20. Wie wurde wider Jehovas Zeugen in Australien Unheil geschmiedet?
20 Im Commonwealth von Australien wurden im Jahre 1941 die Organisation der Zeugen Jehovas und die Watch Tower Bible and Tract Society ohne behördliche Einvernahme verboten. Die erhobene Anklage besagte, Jehovas Zeugen seien gegen die Regierung. Auch hier konnten Jehovas Zeugen den Fall vor Gericht ziehen und gemäß ihren gesetzlichen Rechten handeln. So kam es, daß am 14. Juni 1943 nach einem harten Kampf vor dem höchsten Gericht (High Court) von Australien Jehovas Zeugen den Sieg gewannen, indem das Gericht verfügte, daß das Verbot wider sie ungesetzlich sei und daß sie sich nicht umstürzlerisch betätigten.
21. Welche Geschichte der Rechtskämpfe zur Verteidigung der Freiheit weisen Jehovas Zeugen in den Vereinigten Staaten auf?
21 In den Vereinigten Staaten von Amerika sind viele falsche Anklagen gegen Jehovas Zeugen erhoben worden. Manche Fälle wurden wider sie eingeleitet in dem Versuch, sie ihres Rechts auf Gottesdienst- und Redefreiheit zu berauben. Hervorragende Fälle sind von Jehovas Zeugen vor den Gerichten der Vereinigten Staaten ausgefochten worden. Gemäß den Gesetzen des Landes hat man ihnen Gelegenheit gegeben, sich vor Gericht zu äußern, und so haben sie seit dem Jahre 1938 insgesamt 46 Fälle vor den Obersten Gerichtshof (Supreme Court) der Vereinigten Staaten gezogen. Zufolge ihrer Siege in vielen Gerichtsfällen ist den Zeugen Jehovas die Gottesdienst- und Redefreiheit sichergestellt worden, was überdies auch der ganzen Bevölkerung der Vereinigten Staaten zugute kommt. Dennoch versucht der Feind, falsche Anklagen zu erheben, und der Kampf vor den Gerichten des Landes geht weiter.
22. Welche Taktiken wenden die Angreifer der Zeugen Jehovas an?
22 Fast in jedem Fall, wo Politiker und Geistliche zum Angriff gegen Jehovas Zeugen ausholen, geht es um ihre Art des Gottesdienstes. Die Herrscher vermeiden eine Diskussion über die Bibel geflissentlich, denn sie wissen, daß sie auf biblischer Grundlage nicht gewinnen können. Statt dessen nehmen sie zu Beschimpfungen der Zeugen Jehovas Zuflucht. Sie können die Wahrheit des Wortes Gottes nicht mit Erfolg antasten, und so suchen sie den Sinn der Menschen abzulenken, indem sie Anklagen auf umstürzlerische Tätigkeit erheben oder Einzelpersonen mittels falscher Anklagen angreifen.
23. Welche Stellung müssen Christen, wie die Bibel es zeigt, einnehmen, wenn sie verfolgt werden?
23 Jehovas Zeugen kämpfen! Ja, sie kämpfen gegen Unheil, das auf gesetzlichem Wege zum Recht erhoben wird. Sobald eine unparteiische Gerichtsverhandlung stattfindet, zeigt sich stets, daß Jehovas Zeugen untadelig sind. Es wird sich zeigen, daß sie im Recht sind. Sie werden sich nicht als Übertreter rechter Gesetze erweisen, sondern werden als solche erfunden werden, die sich eng an die hohen Grundsätze und Lehren der Bibel halten. Wo aber Gerechtigkeit nicht erlangt werden kann, müssen die Glieder des Volkes Gottes treulich ausharren. Sie verschaffen sich das Recht nicht selbst. Das wäre verkehrt. Sie befassen sich nicht mit einer umstürzlerischen Tätigkeit gegen eingesetzte Regierungen. Das wäre ebenfalls verkehrt. Ungeachtet, wie ihr Kampf zur Bewahrung der Anbetungsfreiheit für sie herauskommt, fahren sie fort, Gottes Königreichshoffnung zu predigen. Sie wissen, daß Petrus und Johannes dies taten, als ihnen durch menschliche Autoritäten befohlen wurde, nicht mehr von Christus Jesus zu predigen. In diesem Fall war Gottes Gesetz das höchste. Das Gesetz der Menschen war untergeordnet. Petrus und Johannes hatten Gottes Anerkennung, und wir als Christen sind heute durch Gottes Gebote gebunden, ebenso zu handeln wie Petrus und Johannes und weiterhin als Christen zu leben und in der Ausübung unseres Rechts auf Gottesanbetung zu verharren. Es mag einen Kampf erfordern. Jehovas Zeugen werden so kämpfen, wie Gott es ihnen gezeigt hat, indem sie weiterhin das von Gott Gebotene tun. In Apostelgeschichte, Kapitel 8, finden wir eine Aufzeichnung darüber, wie der Zweck der Verfolgung vereitelt werden kann. Hier sehen wir, wie die Christen in den frühen Tagen durch Leute zerstreut wurden, die sie falsch anklagten und die die wahre Anbetung niederzureißen suchten, was aber den Feinden mißlang. Sie zerstreuten wohl Gottes Diener, doch wo immer diese hingingen, fuhren sie fort, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, und da sie hingingen und predigten, hörten viele Neue die Wahrheit. Wenn also der Feind die Verkündigung der Wahrheit anhalten wollte, bewirkte er dadurch nur, daß sie sich ausbreitete, und so wurde die Verfolgung vereitelt. — Apg. 5.
24. Was tat Daniel, als er von dem neuen Gesetz hörte?
24 Uns zur Prophezeiung zurückwendend, sehen wir, wie eine Bewegung von Menschen aus allen Teilen des weiten Reiches Daniel zur Zielscheibe ihrer Angriffe machte. Sie erlaubten ihm nicht, zu Jehova Gott zu beten. Daniel kannte die Vorschriften seiner Regierung. Wenn damals in jenem Lande ein Gesetz erlassen war, mußte es bestehenbleiben und ausgeführt werden. Somit wurde Daniel unverzüglich und automatisch zum Gesetzesübertreter. Natürlich konnte er nicht aufhören, Gott anzubeten, weil gewisse Menschen ihn dazu veranlassen wollten. Er durfte es nicht wagen, dem lebengebenden Gott zu mißfallen. So lesen wir in den Versen 11 und 12: „Und als Daniel erfuhr, daß die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin; und dreimal des Tages kniete er auf seine Kniee und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte. Da liefen jene Männer eilig herbei und fanden Daniel betend und flehend vor seinem Gott.“ — Dan. 6:11, 12.
25. (a) Welche Lehre findet sich für Jehovas Zeugen in diesem Teil der Prophezeiung? (b) Wie wurde Christus Jesus falsch angeklagt?
25 Dies war prophetisch. Es sagte voraus, wie Jehovas Zeugen heute Gott weiterhin anbeten, und dies trotz den Verordnungen, die von kommunistischen Diktatoren oder irgendwelchen anderen gegen die Anbetung Jehovas erlassen werden. Sie erinnern sich der Worte, die Jesus sprach: „Und werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; sondern fürchtet vielmehr ihn, der sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann.“ (Matth. 10:28, NW) Jehovas Zeugen bekunden die richtige Gottesfurcht, indem sie Jehovas Anbetung in ihrem Leben an die erste Stelle setzen. Dies wird ihnen ewiges Leben sichern, auch wenn sie von bösen Diktatoren umgebracht werden sollten. Nie, auch keinen Augenblick, verlieren sie den Glauben an Jehovas Macht. Sie wissen, daß es nichts Neues ist, gehaßt zu werden, denn der Meister wurde gehaßt und vor die Herrscher geführt. Die Gegner brachten damals ihre sogenannt „gesetzlichen“ Argumente für die Beseitigung Jesu vor. Man beachte den Bericht in Lukas 23:2, 5 (NW): „Dann begannen sie, ihn anzuklagen, indem sie sagten: ‚Diesen Menschen erfanden wir als einen, der unsere Nation aufreizte und verbot, dem Cäsar Steuern zu zahlen, und sagte, er selbst sei Christus, ein König.‘ Sie aber bestanden immer mehr darauf und sagten: ‚Er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz Judäa hindurch lehrt, von Galiläa angefangen bis hierher.‘“ Sie wollten Jesus fangen. Einige Lügen machten ihnen nichts aus. Jesus hatte keinerlei Unrecht getan, doch hier stand er unter falscher Anklage. Wir wissen, was mit Jesus geschah.
26. Wie wurde der „Patriotismus“ wider die frühen Nachfolger Christi ins Feld geführt?
26 Die Nachfolger Jesu wurden ebenfalls falsch angeklagt. Wir lesen in Apostelgeschichte 16:20, 21 (NW), wie Paulus und Silas von bösen Führern in der Welt behandelt wurden: „Sie führten sie zu den Stadtmagistraten und sprachen: ‚Diese Menschen, welche Juden sind, beunruhigen unsere Stadt gar sehr und verkündigen Bräuche, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind.‘“ Eine weitere Aufzeichnung über die Mißhandlung von Gottes Dienern findet sich in Apostelgeschichte 17:6, 7 (NW): „Als sie sie nicht fanden, schleppten sie Jason und gewisse Brüder vor die Stadtobersten und riefen: ‚Diese Männer, welche die bewohnte Erde in Aufregung versetzt haben, sind auch hier anwesend, und Jason hat sie gastfreundlich aufgenommen. Und diese alle handeln gegen die Verordnungen des Cäsars, indem sie sagen, ein anderer sei König: Jesus.‘“ Sie suchten Jehovas Dienern durch ihre patriotische Rede zu schaden, aber indem sie das Gesetz verletzten und logen, waren sie selbst nichts weniger als patriotisch. So sehen wir, daß es für Christen, für wahre Anbeter Gottes, nichts Neues ist, daß man Unheil wider sie schmiedet unter dem Deckmantel des Patriotismus und der Anklagen auf Illoyalität und Aufruhr.
27. Was zeigt Daniel 6:17 für Diener Jehovas der Gegenwart an?
27 Im prophetischen Erlebnis Daniels wurde die königliche oder herrschende Gewalt wider Daniel angewandt. Die Feinde der Gottesanbetung hatten unter dem Vorwand des Gesetzes Unheil geschmiedet. Jene boshaften Fürsten schmunzelten hinter ihren langen Bärten bei dem Gedanken, Daniel sei verloren. Sie wußten, daß die Gesetze nicht geändert werden durften. Diesmal würde Daniel nicht entgehen. Die Aufzeichnung berichtet uns in Daniel 6:17: „Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube.“ An diesem Punkte waren die bösen Verschwörer überzeugt, daß sie sich Daniels und seiner hohen Lebensweise, seiner reinen Gottesanbetung entledigt hätten. Nun müßten sie die Gebete zu Jehova nicht mehr hören. Sie waren sicher, daß Daniel den hungrigen Löwen nicht entgehen könne. Um aber ihre Bosheit und üble Gesinnung offen zu zeigen und sich zu vergewissern, daß Daniel nicht entginge, ließen sie die Löwengrube amtlich versiegeln. Und was sagt dieser Teil der Prophezeiung voraus? Die Welt im allgemeinen sieht in Jehovas Zeugen eine unbedeutende Gruppe Menschen. Sie sind tatsächlich klein im Vergleich zu den großen Organisationen der Christenheit und des Heidentums. In keinem Kampf um die Macht mit den Menschen dieser Welt könnten sie die Oberhand gewinnen. Gemäß dieser Prophezeiung wird die Klasse des „Sklaven“ Jehovas auf der ganzen Erde offenbar ganz nahe daran sein, überwunden zu werden, wenigstens vom menschlichen Standpunkte aus angesehen. Die Schrift zeigt deutlich, daß Satan und seine Organisation ihre Sache nicht ohne Kampf aufgeben werden, denn es heißt in Offenbarung 12:17 (NW) von unseren Tagen: „Und der Drache wurde zornig über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, welche die Gebote Gottes beobachten und denen das Werk des Zeugnisgebens für Jesus obliegt.“ Sie werden Jehovas gesalbte Zeugen angreifen und nach ihrer Vernichtung wie auch nach derjenigen ihrer Gefährten guten Willens trachten, und dies kurz vor dem Ende, möglicherweise in allen Nationen, in allen Teilen der Welt. Sollte dies Jehovas Zeugen bange machen?
28. (a) Weshalb gibt es keinen Grund zur Furcht für die Diener Jehovas? (b) Führe Schrifttexte an, die zeigen, was wir weiterhin tun sollen.
28 Nichts in der Aufzeichnung zeigt, daß sich Daniel fürchtete. Er bewahrte vollen Glauben an seinen Gott Jehova. Daniel wußte, daß er in Wirklichkeit vor der wahren Gerechtigkeit stand, die durch die Löwen dargestellt wurde, und daß er im Falle, wo wahre Gerechtigkeit ausgemessen würde, nicht zu Schaden käme. Er war ein untadeliger, reiner Anbeter Gottes. Das Gericht, die wahre Gerechtigkeit lag in den Händen des allmächtigen Gottes, Jehovas. Als daher Daniel in die Löwengrube ging, vertraute er auf Jehovas höchste Macht. So wie es mit Daniel der Fall war, so verhält es sich mit Jehovas Zeugen auf Erden heute. Sie fürchten sich nicht. Sie fahren fort, Jehova zu lobpreisen. (Jes. 44:8; Hes. 2:6, 7; Apg. 18:9, 10; 1. Pet. 3:14, 15) Sie werden ihr volles Vertrauen auf die höchste Macht Jehovas bewahren. Obwohl es vom menschlichen Gesichtspunkte aus bisweilen scheinen mag, daß ihre Organisation zum Untergang verurteilt sei, so wird sich dies nie als Tatsache erweisen. In den kommunistischen Ländern mag es Leute geben, die jetzt so denken. Sie mögen denken, Jehovas Zeugen seien weggefegt, aber dies ist nur das, was sie durch die Propaganda ihrer Zeitungen vernehmen. Jehova Gott wird seine Diener stets durch all ihre Prüfungen hindurchbringen. Gleichwie die Nazis Jehovas Zeugen nicht vernichten konnten, so können es auch andere Teile des Weltsystems der Dinge Satans nicht. Die Kommunisten von Osteuropa versuchen es nun. Es wird ihnen nicht gelingen!
29. Wie vermitteln uns die lehrreichen Prophezeiungen des Wortes Jehovas den rechten Gesichtspunkt?
29 In diesen bösen Tagen müssen Jehovas Zeugen einen unüberwindlichen Glauben bewahren. Einen solchen haben sie am Tage der Rettung zufolge ihrer Erkenntnis seines Wortes, zufolge der Dinge, die er ihnen in den Prophezeiungen sagt. Er unterrichtet uns, was zu erwarten ist, und zeigt uns dann, was der Ausgang sein wird. Jehovas Zeugen schöpfen viel Trost und Kraft aus dem, was in Gottes Wort geschrieben steht. (Spr. 2:6, 8, 21, 22; 24:5; Röm. 15:4) Wir können in die Tage Moses und Israels zurückblicken, als sie durch die Ägypter verfolgt wurden. Vom menschlichen Gesichtspunkte aus gesehen, hatten sie keinen Ausweg. Das Rote Meer lag vor ihnen, und in ihrem Rücken folgte ihnen das nachjagende Ägypterheer. Was konnten sie tun? wohin sich wenden? Vom menschlichen Standpunkte aus gesehen, drohte ihnen der Untergang. Jene aber, die an Jehova glaubten, die Israeliten, betrachteten die Dinge anders. Sie gingen weiter, und Jehova belohnte ihren Glauben. Jehova öffnete das Meer, führte sie hindurch auf die andere Seite und vernichtete die Verfolger. Das Auge des Glaubens ist ein wunderbarer Segen. — 2. Mose 14.
30-34. Beschreibe fünf prophetische Bilder, die zeigen, daß es wertvoll ist, starken Glauben an Jehova zu haben und die wahre Sachlage vom theokratischen Gesichtspunkte aus zu betrachten.
30 Uns zu Richter 4 wendend, lesen wir davon, wie Sisera und sein mächtiges heidnisches Heer mit weit überlegener Bewaffnung das Volk Israel angriff. Vom menschlichen Gesichtspunkte aus gesehen, war Israel zur Niederlage, zu Sklaverei und Tod verurteilt. Gottes Diener aber hatten vollen Glauben an das, was Gott tun würde, und Gott errettete sie in der Zeit der Schlacht durch seine Wundermacht.
31 In 2. Chronika 20 finden wir den prophetischen Bericht darüber, wie die Moabiter, Ammoniter und die vom Gebirge Seir, drei Nationen, eine Verschwörung gegen das Volk Juda, die Anbeter Jehovas, anzettelten. Jehova Gott gab denen vom Volke Juda Rat. Er hieß sie ausziehen und dabei die Sänger voranstellen, und mit den Sängern als Vortrab zog Juda aus. Welche Torheit vom menschlichen Gesichtspunkte aus gesehen! Doch Juda hatte volles Vertrauen in den Sieg Jehovas. Es sah mit dem Auge des Glaubens und betrachtete die Dinge von Jehovas Gesichtspunkt aus. Es war keine kämpfende Mannschaft erforderlich. Gott, der Allmächtige, führte in den Reihen des Feindes Verwirrung herbei, so daß sie widereinander kämpften und jeder den anderen umbringen half. Jehova war wieder einmal imstande, jene zu befreien, die ihn anbeteten.
32 Gideon hatte nur 300 Männer wider all die Heere Midians. Wie konnte er nur hoffen, dieses große Heer zu schlagen? Die Menschen würden sagen, es sei Torheit, zum Angriff zu schreiten, aber der Bericht in Richter 7 zeigt, daß die Diener Jehovas Glauben an Jehova und Vertrauen in ihn hatten, und deswegen gab Jehova ihnen den Sieg.
33 In 2. Könige 18 wird gesagt, wie das große Heer Assyriens, der damals führenden Weltmacht, in der Stärke von 185 000 Mann wider das Reich Jerusalems zog. Es bedrohte die Stadt. Es gab für Gottes Volk anscheinend keinen Ausweg. Sanherib sandte seinen Wortführer, um den Namen Gottes Jehovas zu schmähen, das Volk zu höhnen und ihm zu sagen, es gebe kein Entrinnen. Der König Hiskia hatte Glauben an Jehova. Er betete zu Jehova. Er hielt sich eng an Gott. Vom menschlichen Standpunkte aus gesehen, war es unmöglich, von diesem mächtigen Heere errettet zu werden. Aber das Auge des Glaubens betrachtete die Dinge in einem anderen Licht. Gott vernichtete das mächtige Heer Assyriens in einer einzigen Nacht. Gott erwies sich selbst als Retter seines Volkes.
34 Im dritten Kapitel Daniels finden wir den Bericht über die drei treuen Hebräer, die sich an die reine Anbetung Gottes hielten. Sie wollten keinen Kompromiß eingehen, indem sie an anderen Anbetungsformen teilhatten. Diese Männer wurden buchstäblich in einen glühenden Feuerofen geworfen. Vom menschlichen Gesichtspunkt aus betrachtet, schien jede Hoffnung auf ein Überleben verloren; aber Gottes Diener setzten ihr Vertrauen in ihn. Sie wußten, wer ihr Gott war. Sie wußten, wieviel Macht Jehova Gott besitzt, und er ließ ihnen Rettung zuteil werden. Jehova befreite sie, ohne daß sie im glühenden Feuerofen Schaden litten. Dies sind nur einige wenige Beispiele des Wertes, den der völlige Glaube an Jehova für seine Diener hat.
35. Welches ist die wahre Einstellung der organisierten Diener Jehovas an diesem Tage zur Rettung?
35 Die Prophezeiungen zeigen an, daß die Feinde jetzt, in diesen letzten Tagen, Jehovas Zeugen angreifen werden. Vom menschlichen Standpunkte aus gesehen, wird unsere Stellungnahme ganz unrealistisch, unpraktisch und hoffnungslos erscheinen. Die Menschen von der Welt, jene, die durch Satan und seine Organisation verblendet sind, werden denken, es gebe keine Hoffnung für uns. (2. Kor. 4:4) Aber wir müssen weiterhin mit dem Auge des Glaubens schauen, müssen unsere Stellung von Gottes Standpunkt aus ansehen und erkennen, daß Jehova Gott die Mengen seiner himmlischen Heerscharen aufgestellt hat, bereit zum Angriff, zur Verteidigung seines Volkes. Um uns zu trösten, gibt uns Jehova in Offenbarung 9:16 (NW) ein kleines Bild davon, wie groß und mächtig seine Heere in Wirklichkeit sind: „Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden Myriaden; ich hörte ihre Zahl.“ Dies zeigt, daß Gott mehr als 200 Millionen unsichtbarer Kämpfer hat, die zur Verteidigung der Knechte Jehovas bereit sind. Die Menschen mögen es probieren, wenn sie wollen, doch kann niemand beweisen, daß Gott sein Volk je im Stich gelassen hat! Er ist seinem Worte, seinen Verheißungen und seinem Volke treu, das ihn in Geist und Wahrheit anbetet. Ungeachtet, wie überwältigend die Übermacht erscheinen mag, ist Jehovas Sieg gewiß. (2. Kön. 6:17) Dies wird durch das prophetische Drama von Daniel 6 wahrheitsgetreu dargestellt.
36. (a) Warum blieb Daniel unverletzt? (b) Was bedeutet dies in der Erfüllung?
36 Als Daniel über Nacht in die Löwengrube verbracht war, hörte er die Stimme des Königs, die ihm rief. Daniel antwortete: „Mein Gott hat seinen Engel gesandt und hat den Rachen der Löwen verschlossen, daß sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen begangen. Da freute sich der König sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.“ (Dan. 6:23, 24) Dies gereichte zur Rechtfertigung des Namens Jehovas. Die Rechtfertigung zeigt sich in der Befreiung. Jehova bewahrte Daniel, weil er sich auf seinen Gott verlassen hatte, weil er an Jehova geglaubt und ihm vertraut und durch seine Handlungsweise gezeigt hatte, daß er sich nicht fürchtete, Jehova anzubeten. Ebenso wird es sein mit der Knecht-Klasse in Harmagedon. Die reine Anbetung wird die Glieder dieser Klasse stärken. Ihr Glaube wird sie stärken. Ihre Einheit in der Anbetung Jehovas wird sie stärken. Jehova Gott wird sie stärken. Jehovas große Macht wird seine Knecht-Klasse bewahren. Dann wird der wahren Gerechtigkeit Genüge getan sein.
DER GERECHTIGKEIT GENÜGE GETAN
37. Wie wurde der wahren Gerechtigkeit Genüge getan?
37 Wie wird der wahren Gerechtigkeit Genüge getan? Man höre den Bericht in Vers 25: „Und der König befahl, und man brachte jene Männer, welche Daniel angezeigt hatten, und man warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und ihre Weiber; und ehe sie noch auf den Boden der Grube gekommen waren, bemächtigten sich ihrer die Löwen und zermalmten alle ihre Gebeine.“ (Dan. 6:25) Ja, der Spieß kehrte sich plötzlich gegen die Verschwörer. Sie waren überzeugt gewesen, daß Daniel erledigt sei. Sie hatten die Zuversicht, vor seinem Einfluß und seinem rechten Beispiel der Anbetung und Achtung Gottes sicher zu sein. Aber Gottes Gerechtigkeit verlangt die Ausübung des Rechts. Die Löwen stellten in dieser Prophezeiung Gottes Gerechtigkeit dar, und sie bereiteten den Bösen ein Ende.
38. Welche Worte des Paulus passen gut zu diesem Teil der Prophezeiung und zeigen Jehovas Vollzug wahrer Gerechtigkeit am Tage zur Rettung an?
38 Nun wird es gerade so sein, wie der Apostel Paulus sagte, daß es am Tage Jehovas für die Bösen sein werde. Gerade wenn sie denken, sie hätten alles organisiert, um die Organisation der Zeugen Jehovas auf Erden zu sprengen, und sie würden nie mehr durch ihr weiteres Predigen des gerechten Königreiches Jehovas belästigt werden, wird plötzlich der Tod sie ereilen. Dies sagte Paulus in 1. Thessalonicher 5:3 (NW): „Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘ dann wird plötzliche Vernichtung augenblicklich über ihnen sein, gleichwie die Wehen der Bedrängnis über einer Schwangeren, und sie werden keineswegs entfliehen.“ Jehova hat uns gezeigt, wie dies kommen wird, und er hat es zu unserem Trost und unserer Belehrung getan, um uns Hoffnung zu geben. Es ist absolut gewiß, daß alle, die Jehovas Diener beschimpfen und verfolgen, gerechte Vergeltung empfangen werden. Die Bösen glauben nicht, daß Gott existiert. Sie sind Toren. „Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!“ (Ps. 14:1) Jehova Gott aber wacht darüber, daß alles geschieht, und er sichert uns Befreiung zu. Wir sollten uns in unserem Sinn nicht beunruhigen lassen. Erinnert euch der Worte des Apostels Paulus in 2. Thessalonicher 1:6-9 (NW): „Von seiten Gottes [ist es] gerecht, denen Drangsal zu vergelten, die euch Drangsal bereiten, euch aber, die ihr Drangsal erleidet, Erquickung zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er gebührende Strafe bringt über jene, die Gott nicht kennen, und jene, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen. Eben diese werden die Strafe ewiger Vernichtung zahlen, hinweg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke.“ Jehova wird sein Gericht und dessen Vollzug nicht zurückziehen. Jehova wird seinen Sohn Christus Jesus mit seinen mächtigen Engeln senden, und dann wird die Vergeltung folgen. Dann wird Gott denen vergelten, die Drangsal über seine Diener gebracht haben und sie in der reinen Anbetung stören wollten. Sie werden die Strafe der ewigen Vernichtung, weg vom Angesichte Jehovas, zu zahlen haben.
39. Wird Jehova einen Waffenstillstand oder Kompromiß mit den Bösen machen?
39 Jehova sagt durch seinen Propheten Jesaja: „Kein Friede den Gesetzlosen.“ (Jes. 48:22) Gottes Feinde sind zum Untergang verurteilt. Gott wird keinen Handel mit ihnen abschließen. Jehova macht keine Kompromisse. Es ist für jemand, der allmächtig ist, nicht nötig, Kompromisse zu schließen. Jehova tritt für Gerechtigkeit ein und setzt sie daher durch. Jehova wird dafür sorgen, daß sein Wille geschieht, ungeachtet, was die bösen Menschen, der Teufel und seine ganze Organisation deswegen zu sagen oder zu tun suchen. Dieser Tag der Rettung hat einen Höhepunkt. In Offenbarung 16:14 heißt es, dies sei der Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, Harmagedon. Für Jehovas Diener bedeutet Harmagedon Rettung.
40. Weshalb ist geistige Reife in diesen kritischen Zeiten so wichtig?
40 Dies sind kritische Tage für Satans alte Welt. Die Schwierigkeiten nehmen überall zu, und sie werden in Satans entzweitem Hause fortdauern. In dieser Zeit der Drangsal kommt viel Verfolgung über Jehovas Diener. Aber solange wir auf Jehovas Befreiung vertrauen, werden wir in Sicherheit sein. Was müssen wir tun? Was müssen wir haben, um durchzuhalten? Wir müssen an geistiger Reife wachsen. Wir müssen die Dinge auf geistige Weise betrachten. Wir dürfen sie nicht so ansehen, wie Menschen der Welt es tun; denn, wenn wir die Dinge nur so wie sie betrachten, werden wir gleich denken wie sie, nämlich daß Jehovas Diener untergehen werden und daß die reine Anbetung von der Fläche des Erdbodens verschwinde. Denkt an die Worte des Apostels in 1. Korinther 2:14-16 (NW): „Der physische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm eine Torheit, und er kann sie nicht verstehen, weil sie geistlich geprüft werden. Der geistliche aber prüft in der Tat alles … Wir aber haben Christi Sinn.“ Mit Christi Sinn sehen wir als geistlichgesinnte Menschen über das hinaus, was Weltleute sehen. Wir sehen aus Gottes Wort der Wahrheit, was Jehova jetzt tut, daß sein König regiert und daß die Zeit zur Vollstreckung seines Gerichts gekommen ist. Wir sehen die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit: Diesen starken Glauben müssen wir haben, um durchzuhalten. Diesen Glauben müssen wir auch bewahren. Dann werden wir ohne Furcht weitergehen, gleichwie Daniel hinging und der Zukunft furchtlos, in vollem Vertrauen auf Jehova ins Auge sah.
41. Wie können wir daran teilhaben, die in Lukas 18:8 erwähnte Frage Jesu zu beantworten?
41 Den Christen ist folgende Ermahnung in Hebräer 10:38, 39 (NW) gegeben: „‚Mein Gerechter aber wird auf Grund des Glaubens leben‘, und: ‚wenn jemand zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben‘. Wir nun sind nicht von der Art, die zurückweicht zum Verderben, sondern von der Art, die Glauben hat zum Lebendigerhalten der Seele.“ Und welcherlei Glauben haben wir? Jesus erwähnte dies in Lukas 18:8 (NW) indem er sagte, daß Gott „ihnen eilends Recht verschaffen wird. Wird jedoch der Sohn des Menschen bei seiner Ankunft wirklich diesen Glauben finden auf der Erde?“ Der Rechtsvollzug ist gewiß. Jehova Gott hat alles in seiner Hand, und er wird dafür sorgen, daß an den Bösen das Recht vollzogen wird. Er wird dafür sorgen, daß seinen Dienern ihr Recht zuteil wird, indem er ihnen ewiges Leben gibt. Wie viele Leute aber gibt es, die fest daran glauben, daß Gott eilends das Recht handhaben wird? Jesus stellte die Frage: „Wird jedoch der Sohn des Menschen bei seiner Ankunft wirklich diesen Glauben finden auf der Erde?“ Jehovas Zeugen sind sicher, daß der Sohn des Menschen bei seiner Ankunft diesen Glauben auf der Erde gefunden hat, und wir sind entschlossen, diese Art von Glauben bis zum Ende zu bewahren.
42. Was bedeutet es, trotz Verfolgung festzustehen?
42 Wir wissen mit Bestimmtheit, daß Jehova Gott eilends das Recht handhaben wird. Deshalb sind wir furchtlos, und dies gereicht uns zu einem wirklichen Segen. Dies ist etwas, was die Feinde nicht verstehen können. Sie wissen nicht, warum Jehovas Diener trotz der weltweiten Verfolgung und den Schwierigkeiten, die sich wider sie erheben, trotz all den Schmähungen und dem Spott- und Hohngelächter dennoch in ihrer Anbetung Jehovas verharren. Wir folgen dem Rate des Apostels Paulus in Philipper 1:27, 28 (NW): „Nur benehmet euch auf eine Weise, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist … [indem] ihr feststeht in e i n e m Geiste, mit e i n e r Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben der guten Botschaft und euch in keiner Hinsicht erschrecken laßt von euren Gegnern. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen ist von Gott.“ Dies ist in der Tat genau das, was Jehovas Zeugen jetzt tun. Wir stehen fest im Glauben und blicken zu Jehova um Rettung auf. Und wir haben diesen Hinweis auf Rettung von Gott, weil Jehova uns stärkt, und unsere Feinde sehen in dieser furchtlosen Haltung das Zeichen ihrer Vernichtung, ein Zeichen von Gott.
43. Wie führt die Liebe zu Jehova zu Furchtlosigkeit und Rettung?
43 Wie kommt es denn, daß Jehovas Diener imstande sind, diese furchtlose Stellung einzunehmen? Weil sie Jehova Gott von ganzem Herzen lieben, wie es in 1. Johannes 4:18 (NW) heißt: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn Furcht wirkt hemmend. In der Tat, wer unter der Furcht steht, ist nicht vollkommen gemacht worden in der Liebe.“ Jehovas Diener lassen nicht zu, daß Furcht sie davon zurückhält, in ihrer Anbetung zu verharren. Sie sind so furchtlos und treu wie Daniel. Sie gehen voran, ungeachtet, was für Unheil die Menschen durch ihre Verordnungen und Gesetze wider sie schmieden mögen. Daß sie so die Verkündigung fortsetzen und in der Liebe zu Jehova verharren, bedeutet ihre Rettung. Aus Liebe zu Jehova rufen wir beständig Jehova an und machen seinen Namen öffentlich bekannt. Jehova sagte die Worte der Klasse seines treuen Knechts für diesen Tag der Rettung voraus. Wir finden sie im Psalm 18:1-3 aufgezeichnet: „Ich liebe dich, Jehova, meine Stärke! Jehova ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter; mein Gott, mein Fels, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste. Ich werde Jehova anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von meinen Feinden.“ (Fußn.) Wir müssen dieses Lied gemeinsam singen und weiterfahren, den Namen Jehovas zu lobpreisen, denn dadurch werden wir von unseren Feinden errettet. Ja, dies bedeutet Rettung.
RETTUNG
44. Was folgt, wie Daniel 6 es zeigt, auf den Vollzug wahrer Gerechtigkeit durch Jehova?
44 Nach der Vernichtung der ruchlosen Verschwörer, die in der Prophezeiung von Daniel 6 erwähnt wird, wurde durchs ganze Königreich ein Friedensdekret erlassen. Der Name Jehovas als des allein wahren Gottes wurde vor den Augen des ganzen Volkes, das am Leben blieb, großgemacht. Jehova wurde als der Gott der Rettung ausgerufen. Auch hatte Daniel unter jener gerechten Herrschaft im Königreiche Gelingen. Und was zeigt dies in der Prophezeiung? Die Prophezeiung weist hin auf den ewigen Frieden der neuen Welt Gottes. Dann wird Jehovas Stellung von allen lebenden Menschen guten Willens respektiert werden. Dann wird Jehovas Name an seinem rechten Platze sein, und alles, was Odem hat, wird Jehova lobpreisen. Und Jehovas gesalbte Zeugen, die durch Daniel vorgeschattet sind, werden unter der gerechten Regierung Christi Jesu Gedeihen haben. Dann werden sie sich der Rettung Jehovas erfreuen, die zu ewigem Leben führt.
45. Worauf müssen wir nun warten, um Rettung zu erlangen?
45 In der Erkenntnis, daß diese Dinge gewiß sind, müssen wir allezeit vollständiges Vertrauen in Jehova haben. Ungeachtet, wie groß die Verfolgung werden mag, ungeachtet, wie abgesondert wir auf kurze Zeit von unseren Brüdern sein mögen, können wir geduldig durchhalten. Wir werden darauf warten, daß Jehova handelt. Wir werden uns nicht selbst Recht verschaffen, noch versuchen, uns unserer Bedrücker durch irgendwelche Gewaltmittel zu entledigen, sondern wir erinnern uns der Worte Jehovas in Zephanja 3:8: „Darum harret auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden.“ Satans sichtbares System der Dinge und alle Bösen werden durch das Feuer des Eifers Gottes am Tage seiner Zornglut verzehrt werden. Mit Freude warten wir ab, bis Jehova dies herbeiführt, da wir wissen, daß er die Verfolgung jetzt aus demselben Grunde zuläßt, wie er sie in den Tagen Daniels und Moses zuließ: zur Rechtfertigung seines hohen Namens.
46, 47. Warum sollten aufrichtige Menschen in der Welt sich heute vorsehen, wie sie im Umgang mit Jehovas Dienern handeln?
46 In Zephanja 1:14, 17, 18 lesen wir: „Nahe ist der große Tag Jehovas; er ist nahe und eilt sehr. Horch, der Tag Jehovas! Bitterlich schreit dort der Held … Und ich werde die Menschen ängstigen, und sie werden einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen Jehova gesündigt haben; und ihr Blut wird verschüttet werden wie Staub, und ihr Fleisch wie Kot, auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn ein Ende, ja, ein plötzliches Ende wird er machen mit allen Bewohnern des Landes.“ Heute denken die weltlichen Verfolger der Zeugen Jehovas, es werde alles nach ihrem Kopfe gehen. Sie glauben, daß die ganze Macht und Stärke auf ihrer Seite sei. Sie würden aber gut tun, die Worte Gamaliels an die damaligen Verfolger der Zeugen Jehovas zu beachten, wie sie in Apostelgeschichte 5:38-40 (NW) zu finden sind: „Stehet ab von diesen Menschen und laßt sie gehen; (denn wenn dieser Plan und dieses Werk von Menschen ist, wird dies niedergerissen; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht niederwerfen können;) sonst mögt ihr gar als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit wider Gott kämpfen.“
47 Daher sagen Jehovas Zeugen zu allen aufrichtigen Menschen, die sich nun unter den Verfolgern der Zeugen Jehovas befinden mögen: ‚Lasset ab von dieser Handlungsweise, ehe es zu spät ist, denn Jehova ist ein lebendiger Gott. Betet Jehova an. Jehova ist mit seinem Volke, und Jehova wird seine Gerichte an diesem Tage der Rettung eilends durchführen.‘ An diesem Tage der Rettung Jehovas werden die Verfolger der Zeugen Jehovas feststellen, daß sie Jehovas Diener nicht überwinden können. Gamaliels Worte sind richtig; dieses Werk ist von Gott. Auch wenn sie wider Jehovas Diener herbeikommen mögen wie eine Flut, kann der Feind doch Jehova nicht aus dem Felde schlagen. Auf dem Gipfel ihrer Macht, so sagt es die Bibel, werden sie vernichtet werden. (Ps. 37:35-39) So sollte sich denn keiner täuschen lassen, wenn er sieht, wie Gottes Volk auf Erden von einer großen Menge bekämpft wird. Die das Rechte zu tun wünschen, sollten die Seite der Verfolger verlassen und auf die Seite des Allmächtigen, Jehovas, und seiner theokratischen Organisation übertreten und sollten jetzt seinen Dienern Gutes tun, wenn sie in Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit leben möchten. Es gibt Beamte, die jetzt Jehovas Zeugen Güte und Gerechtigkeit erweisen. Diese Männer bekunden den Brüdern Christi Jesu Freundlichkeit, und sie können viel Trost schöpfen aus den Worten in Jesu Gleichnis von den Schafen und Böcken, wie es in Matthäus 25 erscheint. Hier zeigte Jesus, daß Personen, die seinen Brüdern Freundlichkeiten erweisen, erwarten dürfen, die Gunst des Königs zu besitzen, wenn schließlich das Gericht vollzogen wird.
48. Bei welchem Tun sollte man uns als Christen an diesem Tage zur Rettung vorfinden?
48 Was uns, Jehovas Diener, betrifft, so werden wir während der Jahre, die vor dem Beginn Harmagedons noch vergehen, viel Widerstand gegen die Durchführung der reinen Anbetung zu erwarten haben. Doch mit völliger Ruhe, mit innerem Frieden und Freude laßt uns feststehen, ob verfolgt oder nicht verfolgt. Wir sind bestimmt keine Schönwetter-Christen. Wir dienen Gott in günstiger Zeit und in unruhvoller Zeit. (2. Tim. 4:2, NW) Laßt uns daher weiterfahren, dem Namen gemäß zu leben und Zeugen für Jehova zu sein bis hinab ans Ende, ans Ende der Verfolger, ans Ende der Menschen, die den Namen Gottes Jehovas schmähen, ans Ende des großen Widersachers Jehovas, Satans. Es ist unsere Hoffnung, vergeltende Gerechtigkeit vollzogen zu sehen, und dies ist jetzt nahe, denn die Gegenwart ist der Tag unserer Rettung. — Amos 9:1-4, 14, 15.