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Unser Verhalten wirkt sich auf die Versammlung ausDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Unser Verhalten wirkt sich auf die Versammlung aus
In Sprüche 11:11 lesen wir: „Wegen des Segens der Rechtschaffenen steht eine Stadt erhaben da, aber wegen des Mundes der Bösen wird sie niedergerissen.“
Stadtbewohner, die rechtschaffen handeln, fördern Frieden und Wohlfahrt und erbauen andere, was zum Gedeihen der Stadt beiträgt. Wer eine verleumderische, verletzende Sprache führt und Falsches redet, verursacht Unruhe, Kummer und Sorgen sowie Uneinigkeit. Das trifft besonders dann zu, wenn solche Personen eine einflußreiche Stellung bekleiden. Eine solche Stadt hat unter Unordnung, Korruption und einem sittlichen und wirtschaftlichen Verfall zu leiden.
Der angeführte Grundsatz hat auch unter Jehovas christlichen Zeugen Gültigkeit, da sie in ihren stadtähnlichen Versammlungen „wohnen“. Eine Versammlung, in der biblisch ausgerichtete, glaubenstreue Personen Einfluß ausüben, ist glücklich und aktiv; sie steht ihren Gliedern bei und ehrt Gott. Das ist Gott wohlgefällig, und er schenkt der Versammlung in geistiger Hinsicht Gedeihen. Doch Personen, die verärgert und unzufrieden sind, die Fehler suchen und sich verbittert über die Handhabung von Dingen äußern, gleichen einer „giftigen Wurzel“, die sich ausbreiten kann und andere, die anfangs nicht davon betroffen waren, vergiftet (Hebr. 12:15). Diese Unruhestifter wünschen meist mehr Autorität und Ansehen. Sie rufen Spaltungen hervor, indem sie Gerüchte in Umlauf setzen und z. B. behaupten, in der Versammlung oder bei den Ältesten sei eine gewisse Laxheit oder Ungerechtigkeit oder ein Rassenvorurteil vorhanden.
In einem weiteren Spruch wird derselbe Grundsatz auf eine Einzelperson bezogen: „Die Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verdrehtheit an ihr bedeutet Zusammenbruch im Geiste“ (Spr. 15:4). Eine Zunge, die mit Milde, Freundlichkeit und Demut gebraucht wird und gute, wahre Worte äußert, hat einen günstigen Einfluß auf den Zuhörer. Sie erbaut ihn und stärkt ihn im Glauben und trägt folglich zur geistigen Gesundheit der ganzen Versammlung bei. Aber die verdrehte Zunge verletzt und stimmt die Zuhörer traurig; sie übermittelt ihnen keine guten oder stärkenden Gedanken, die ihnen auf dem Weg zum Leben weiterhelfen würden. Tatsächlich kann die böse Zunge leicht zum geistigen Ruin und Tod anderer führen.
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Vom Seminar in den „Pionierdienst“Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Vom Seminar in den „Pionierdienst“
„Ich kam aus einer gut katholischen Familie und sollte Priester werden. Auf dem Seminar legten wir bestimmte Gelübde ab, wie das Keuschheitsgelübde, das Armutsgelübde und das Demutsgelübde, doch ich bemerkte, daß diese Versprechen wenig Bedeutung hatten und daß viele Seminaristen homosexuell waren. Als mich einer der Männer zu mißbrauchen suchte, verließ ich das Seminar. Ich führte dann ein sehr ausschweifendes Leben. Ich hielt mich in einem lateinamerikanischen Land auf und trieb Schmuggel mit Drogen, Schnaps, Tabak und Waffen. Mehrere Male landete ich im Gefängnis. Schließlich eröffnete ich auf Puerto Rico ein Geschäft und versuchte, meinem Leben eine andere Richtung zu geben, doch die Trunksucht führte zu meinem Bankrott. In einem Zustand großer Schwäche rief ich schließlich Gott um Hilfe an. Ich bat einen Mann von der Pfingstgemeinde, mir zu helfen, doch er sagte lediglich, ich solle in seine Kirche kommen, um den heiligen Geist zu empfangen.
Erneut eröffnete ich ein Geschäft und lernte einen Mann kennen, der bei mir arbeiten wollte. Ich fragte ihn nach seiner Religion. Er sagte, er sei ein Zeuge Jehovas. Ich bat ihn sogleich, mir beim Bibellesen zu helfen. Er kam zu mir nach Hause, und wir studierten an einem Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Ich bat ihn, mich nicht zum Besuch seiner Kirche aufzufordern, da ich nicht an Kirchen interessiert sei. Er versprach, meinen Wunsch zu respektieren. An jenem Nachmittag fing ich an, in dem Buch zu lesen, das wir studiert hatten, und um 24 Uhr war ich damit fertig. Als der Zeuge am folgenden Tag zur Arbeit erschien, bat ich ihn, mich in seine Kirche mitzunehmen. Er war natürlich überrascht, doch dann erzählte ich ihm, daß ich das Buch gelesen hätte und eine Zusammenkunft besuchen wolle, um zu sehen, ob dies wirklich die Wahrheit sei. Ich ging zu einer Zusammenkunft und war sehr beeindruckt. Als ich nach Hause kam, sagte ich meiner Frau, sie solle saubere und ordentliche Kleidung für mich zurechtlegen, weil ich wieder zur Zusammenkunft gehen, aber so gekleidet sein wollte wie die übrigen. ... Mein Geschäft geht heute gut, ich habe meine Schulden bezahlt, stehe im Hilfspionierdienst und spreche täglich mit anderen über Gottes Königreich und habe vor, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen.“ (Eingesandt.)
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