Kapitel 4
Wer ist Gott?
1. (a) Welche Götter sind von den Menschen angebetet worden? (b) Welchen Unterschied macht die Bibel zwischen „Göttern“ und „GOTT“?
WELTWEIT werden viele Götter angebetet. Im Schintoismus, im Buddhismus, im Hinduismus und in den Stammesreligionen gibt es Millionen von Göttern. In den Tagen der Apostel Jesu wurden Götter wie Zeus und Hermes angebetet (Apostelgeschichte 14:11, 12). Daher stimmt die Bibel damit überein, daß es „viele ,Götter‘ ... gibt“; sie sagt aber auch, daß es „für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, [gibt,] aus dem alle Dinge sind“ (1. Korinther 8:5, 6). Was antwortest du, wenn dich jemand fragt: „Wer ist dieser Gott?“
2. Welche unterschiedlichen Ansichten bestehen über Gott?
2 „Der Herr“, antworten viele. Oder sie sagen: „Er ist ein Geist im Himmel.“ Ein Wörterbuch nennt Gott „Das höchste Wesen“. Auf die Frage „Welchen Namen hat Gott?“ antworten einige: „Jesus.“ Andere stellen sich Gott nicht als Person vor, sondern als eine allgegenwärtige mächtige Kraft. Und einige bezweifeln sogar, daß es überhaupt einen Gott gibt. Können wir sicher sein, daß es ihn gibt?
GOTT EXISTIERT WIRKLICH
3. Wie kommt ein Haus ins Dasein?
3 Hast du dich beim Anblick eines schönen Bauwerks schon einmal gefragt, wer es erbaut hat? Würdest du jemandem glauben, der dir sagt, das Gebäude sei nicht erbaut worden, sondern sei von selbst entstanden? Natürlich nicht! Wie ein Bibelschreiber sagte, „wird jedes Haus von jemandem errichtet“. Jeder weiß das. Können wir daher nicht die logische Schlußfolgerung des Bibelschreibers annehmen: „Der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott.“ (Hebräer 3:4)?
4. Wie kamen die Milliarden Sterne ins Dasein?
4 Denke nur an das Universum mit seinen Milliarden von Sternen. Alle bewegen sich nach Gesetzen, durch die sie in einem vollkommenen Verhältnis zueinander bleiben. „Wer hat diese Dinge erschaffen?“ fragte jemand vor langer Zeit. Die Antwort darauf ist sinnvoll: „Er ist der Eine, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt, sie alle sogar mit Namen ruft“ (Jesaja 40:26). Bestimmt wäre es töricht, zu glauben, die Milliarden Sterne seien von selbst entstanden und hätten sich ohne Einwirkung von außen zu den großen Sternsystemen zusammengesetzt, die sich in solch wunderbarer Ordnung im Weltall bewegen (Psalm 14:1)
5. (a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich Einzelteile von selbst zu einem Fleischwolf zusammensetzen? (b) Was zeigt dies bezüglich unseres Universums?
5 Dieses hochorganisierte Universum konnte nicht einfach von selbst entstehen. Dafür war ein intelligenter Schöpfer mit großer Macht erforderlich (Psalm 19:1, 2). Ein Geschäftsmann erklärte auf die Frage, warum er an Gott glaube, eine Arbeiterin in seiner Fabrik brauche zwei Tage, um zu lernen, die 17 Teile eines Fleischwolfs zusammenzusetzen. „Ich bin nur ein einfacher Fabrikant“, sagte er. „Aber das eine weiß ich: Man kann die 17 Teile eines Fleischwolfs 17 Milliarden Jahre lang in einem Bottich schütteln, und es wird nie ein Fleischwolf dabei herauskommen.“ Das Universum und die vielfältigen Lebensformen auf der Erde sind wesentlich komplizierter als ein Fleischwolf. Wenn eine solche Maschine einen geschickten Hersteller verlangt, können wir davon überzeugt sein, daß ein allmächtiger Gott erforderlich war, um all diese Dinge zu erschaffen. Sollten wir ihm nicht die Ehre für das geben, was er getan hat? (Offenbarung 4:11; Apostelgeschichte 14:15-17; 17:24-26).
GOTT — EINE WIRKLICHE PERSON?
6. Wieso können wir davon überzeugt sein, daß Gott eine wirkliche Person ist?
6 Die meisten Leute sagen, sie glaubten an Gott, aber viele stellen sich ihn nicht als eine wirkliche Person vor. Doch wo Intelligenz ist, ist auch ein Verstand. Und wo ein Verstand ist, da ist auch ein Gehirn in einem Körper von einer bestimmten Form. So gehört auch die große Intelligenz, die für die ganze Schöpfung verantwortlich ist, zu einer Person, nämlich zu Gott, dem Allmächtigen. Er hat zwar keinen materiellen Leib, aber einen geistigen. Eine Geistperson hat einen Leib? Ja, die Bibel sagt: „Wenn es einen physischen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen“ (1. Korinther 15:44; Johannes 4:24).
7. (a) Was zeigt, daß Gott an einem bestimmten Ort wohnt? (b) Was zeigt, daß er einen Leib hat?
7 Da Gott eine Person mit einem geistigen Leib ist, muß er auch irgendwo wohnen. Gemäß der Bibel sind die Himmel Gottes „feste Wohnstätte“ (1. Könige 8:43). Auch begab sich Christus „in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebräer 9:24). Einige Menschen werden mit Leben im Himmel bei Gott belohnt werden, indem sie einen geistigen Leib erhalten. Wie die Bibel sagt, werden sie dann Gott sehen und werden ihm gleich sein (1. Johannes 3:2). Auch das zeigt, daß Gott eine Person ist und daß er einen Leib hat.
8, 9. (a) Wie kann man am Beispiel eines Kraftwerks die weitreichende Macht Gottes erklären? (b) Was ist Gottes heiliger Geist, und was kann er bewirken?
8 Jemand mag nun fragen: „Wenn Gott eine wirkliche Person ist, die an einem bestimmten Ort im Himmel lebt, wie kann er dann all das sehen, was überall geschieht? Und wie kann dann seine Macht überall im Universum spürbar sein?“ (2. Chronika 16:9). Der Umstand, daß Gott eine Person ist, schränkt keineswegs seine Macht oder seine Größe ein. Auch sollte er dadurch nicht an Achtung verlieren (1. Chronika 29:11-13). Um dies besser zu verstehen, könnten wir die weitreichenden Auswirkungen eines Kraftwerks betrachten.
9 Ein Kraftwerk befindet sich an einem bestimmten Platz in oder bei einer Stadt. Aber es versorgt die ganze Umgebung mit Strom. Ähnlich verhält es sich mit Gott. Er lebt in den Himmeln (Jesaja 57:15; Psalm 123:1). Doch sein heiliger Geist, seine unsichtbare wirksame Kraft, kann überall, im ganzen Universum, verspürt werden. Mit Hilfe seines heiligen Geistes hat Gott die Himmel, die Erde und alle Lebewesen erschaffen (Psalm 33:6; 1. Mose 1:2; Psalm 104:30). Dazu mußte er nicht persönlich anwesend sein. Wenn Gott irgendwo etwas tun will, kann er seinen Geist, seine wirksame Kraft, aussenden, selbst wenn es sehr weit entfernt ist. Welch ein wunderbarer Gott! (Jeremia 10:12; Daniel 4:35).
WAS FÜR EINE PERSON GOTT IST
10. Worin besteht eine Möglichkeit, Gott kennenzulernen?
10 Würden wir Gott bei näherer Bekanntschaft liebenlernen? „Vielleicht“, magst du sagen. „Aber wie können wir Gott kennenlernen, wenn wir ihn nicht sehen können?“ (Johannes 1:18). Die Bibel weist auf eine Möglichkeit hin, indem sie sagt: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit“ (Römer 1:20). Somit kann uns das, was Gott erschaffen hat, verstehen helfen, was für eine Person er ist, wenn wir es wirklich untersuchen und darüber nachdenken.
11. Was können wir aus der Schöpfung über Gott lernen?
11 Wie wir bereits gesehen haben, verrät uns der Anblick des Sternenhimmels bestimmt etwas über Gottes Größe und seine gewaltige Macht (Psalm 8:3, 4; Jesaja 40:26). Denke auch über die Erde nach. Gott brachte sie in eine solche Umlaufbahn, daß sie genau die richtige Menge Wärme und Licht von der Sonne erhält. Und denke an den Wasserkreislauf. Der Regen fällt und bewässert die Erde. Das Regenwasser läuft in die Flüsse, und diese fließen in die Meere. Die Sonne entzieht dem Meer Wasser in Form von Wasserdampf, der dann als Regen wieder die Erde bewässert (Prediger 1:7). Gott hat so viele wunderbare Kreisläufe in Gang gesetzt, um Mensch und Tier mit Speise und Obdach und allem zum Leben Notwendigen zu versorgen. Und was verrät uns all das über die Persönlichkeit Gottes? Es zeigt uns seine große Weisheit und Freigebigkeit und daß er für seine Schöpfung sorgt (Sprüche 3:19, 20; Psalm 104:13-15, 24, 25).
12. Was lehrt dich dein Körper über Gott?
12 Nun denke an deinen Körper. Offensichtlich ermöglicht er dir mehr, als nur zu leben. Er ist so wunderbar erschaffen, daß du dich des Lebens erfreuen kannst (Psalm 139:14). Mit unseren Augen können wir nicht nur schwarzweiß sehen, sondern in Farbe, und die Welt ist voller Farben, an denen wir uns erfreuen. Auch können wir riechen und schmecken. Das Essen ist daher nicht nur eine notwendige Funktion, sondern kann uns Freude bereiten. Diese Sinne sind nicht absolut zum Leben notwendig, sondern es sind Gaben eines liebevollen, großzügigen, rücksichtsvollen Gottes (1. Mose 2:9; 1. Johannes 4:8).
13. Was lernst du über Gott, wenn du seine Verfahrensweise mit den Menschen betrachtest?
13 Auch Gottes Verfahrensweise mit den Menschen verrät, was für ein Gott er ist. Er hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Er bevorzugt nicht bestimmte Rassen oder Völker (Apostelgeschichte 10:34, 35). Er ist auch barmherzig und gütig. Über seine Verfahrensweise mit den Israeliten, die er aus der ägyptischen Sklaverei befreite, sagt die Bibel: „Er aber war barmherzig ... Und ständig gedachte er, daß sie Fleisch waren.“ Dennoch waren die Israeliten oft ungehorsam, und das machte Gott traurig. Die Bibel sagt: „Immer wieder kränkten sie ihn ... Und sie bereiteten selbst dem Heiligen Israels Schmerz (Psalm 78:38-41; 103:8, 13, 14). Wenn dagegen seine Diener seinen Gesetzen gehorchen, freut er sich (Sprüche 27:11). Und was Gott empfindet, wenn seine Diener unter ihren Feinden leiden, beschreibt er mit den Worten: „Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an“ (Sacharja 2:8). Drängt es uns nicht, einen Gott zu lieben, der solch eine Zuneigung zu kleinen, unbedeutenden Menschen aller Rassen und Völker hat? (Jesaja 40:22; Johannes 3:16).
IST GOTT JESUS ODER EINE DREIEINIGKEIT?
14. Was besagt die Dreieinigkeit?
14 Wer ist dieser wunderbare Gott? Einige sagen, sein Name sei Jesus. Andere sagen, er sei eine Dreieinigkeit, obwohl dieses Wort in der Bibel gar nicht vorkommt. Nach der Dreieinigkeitslehre sind drei Personen in e i n e m Gott, nämlich „Vater, Sohn und Heiliger Geist“. Viele Kirchen lehren das, wenn sie auch zugeben, daß es ein „Geheimnis“ ist. Sind solche Ansichten über Gott richtig?
15. Wie zeigt die Bibel, daß Gott und Jesus zwei verschiedene Personen sind, die nicht gleich sind?
15 Nun, sagte Jesus jemals, er sei Gott? Nein. Statt dessen wird er in der Bibel „Gottes Sohn“ genannt. Er selbst sagte: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 10:34-36; 14:28). Auch erklärte Jesus, daß es Dinge gebe, die weder er noch die Engel wüßten, sondern nur Gott (Markus 13:32). Außerdem betete Jesus einmal zu Gott: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“ (Lukas 22:42). Wenn Jesus Gott, der Allmächtige, wäre, hätte er doch bestimmt nicht zu sich selbst gebetet. Tatsächlich sagte der Apostel Petrus nach dem Tode Jesu: „Diesen Jesus hat Gott zur Auferstehung gebracht“ (Apostelgeschichte 2:32). Somit sind Gott, der Allmächtige, und Jesus eindeutig zwei verschiedene Personen. Selbst nach seiner Himmelfahrt war Jesus seinem Vater nicht gleich (1. Korinther 11:3; 15:28).
16. Was zeigt, daß Jesus, obwohl er als „Gott“ bezeichnet wird, nicht Gott, der Allmächtige, ist?
16 „Aber wird denn Jesus in der Bibel nicht ,Gott‘ genannt?“ mag jemand fragen. Das stimmt. Aber auch Satan wird als Gott bezeichnet (2. Korinther 4:4). In Johannes 1:1, wo Jesus „das Wort“ genannt wird, heißt es nach einigen Bibelübersetzungen: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Beachte aber, daß es in Vers 2 heißt, das Wort sei „im Anfang bei Gott“ gewesen. Und während Menschen Jesus gesehen haben, heißt es in Vers 18: „Niemand hat Gott je gesehen“ (Luther-Bibel). Wir finden daher, daß einige Übersetzungen von Vers 1 den richtigen Gedanken der Ursprache vermitteln, wenn sie sagen: „Der Logos war bei dem Gott, und ein Gott war der Logos“, das heißt ein Mächtiger, Göttlicher (Ökumenischer Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament). Jesus ist eindeutig nicht Gott, der Allmächtige. Tatsächlich bezeichnete er seinen Vater als ‘mein Gott’ und als den „allein wahren Gott“ (Johannes 20:17; 17:3).
17. Wie beweist die Ausgießung des heiligen Geistes auf die Nachfolger Jesu, daß es sich nicht um eine Person handelt?
17 Was den „Heiligen Geist“, die sogenannte dritte Person der Dreieinigkeit, betrifft, so haben wir bereits gesehen, daß er keine Person ist, sondern Gottes wirksame Kraft. Johannes der Täufer sagte, Jesus werde mit heiligem Geist taufen, so wie er selbst mit Wasser getauft habe. Genauso, wie Wasser keine Person ist, ist auch heiliger Geist keine Person (Matthäus 3:11). Die Voraussage des Johannes erfüllte sich, als nach dem Tod Jesu und seiner Auferstehung heiliger Geist auf seine in Jerusalem versammelten Nachfolger ausgegossen wurde. Die Bibel sagt: „Sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt“ (Apostelgeschichte 2:4). Wurden sie mit einer Person „erfüllt“? Nein, aber sie wurden mit Gottes wirksamer Kraft erfüllt. Die Tatsachen zeigen somit deutlich, daß die Dreieinigkeit keine biblische Lehre ist. Tatsächlich wurden, schon lange bevor Jesus auf der Erde lebte, in Ägypten und in Babylon Gruppen von drei Göttern oder Triaden verehrt.
GOTTES NAME
18. (a) Ist „Gott“ der Eigenname des Allmächtigen? (b) Wie lautet Gottes Eigenname?
18 Zweifellos hat jeder, den du kennst, einen Namen. Auch Gott hat einen Eigennamen, durch den er sich von allen anderen unterscheidet. „Ist nicht ,Gott‘ sein Name?“ mögen einige fragen. Nein, „Gott“ ist nur ein Titel wie „Präsident“, „König“ und „Richter“. Wir erfahren Gottes Namen aus der Bibel, wo er etwa 7 000mal vorkommt. Zum Beispiel lesen wir in Psalm 83:18 gemäß der Elberfelder Bibel: „[Laß sie] erkennen, daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ Auch ist Gottes Name in fast allen Bibeln in Offenbarung 19:1-6 als Bestandteil des Wortes „Hallelujah“ zu finden. Es bedeutet „Lobpreiset Jah“, eine Kurzform von Jehova.
19. (a) Weshalb sind viele überrascht, Gottes Namen in einer Bibelübersetzung zu finden? (b) Woran kann man in der Luther-Bibel erkennen, wo im Hebräischen der Name Gottes steht?
19 Viele sind überrascht, Gottes Namen in einer Bibelübersetzung zu finden. In den meisten populären Bibelübersetzungen kommt der Name nämlich selten oder gar nicht vor. In der letzten Revision der Luther-Bibel (1964) findet man zum Beispiel lediglich einen Hinweis in einer Fußnote zu 2. Mose 3:14. Doch wenn diese Bibel den Namen Gottes mit dem Titel „Herr“ wiedergibt, setzt sie ihn immer in Großbuchstaben, „HERR“ (in älteren Ausgaben auch „HErr“), um ihn von dem gewöhnlichen Wort „Herr“ zu unterscheiden. Beachte dies in Psalm 110:1.
20. (a) Weshalb ist Gottes Name oft nicht verwendet worden? (b) Sollte er verwendet werden?
20 Doch warum wird Gottes Name nicht an jeder Stelle verwendet, wo er im Urtext steht? Weshalb wird er in so vielen Bibelübersetzungen mit Herr und Gott ersetzt? Die American Standard Version erklärt in ihrem Vorwort, weshalb sie Gottes Namen, Jehova, benutzt und weshalb er lange Zeit nicht verwendet wurde: „Die amerikanischen Revisoren kamen nach sorgfältiger Betrachtung zu der einmütigen Überzeugung, daß ein jüdischer Aberglaube, der den göttlichen Namen für zu heilig hielt, um ausgesprochen zu werden, nicht länger in der englischen oder irgendeiner anderen Übersetzung des Alten Testamentes maßgebend sein sollte ... Dieser persönliche Name, der mit einer Menge heiliger Dinge verknüpft ist, ist nun im heiligen Text an den Platz zurückversetzt worden, auf den er unbestritten Anspruch hat.“ Ja, die Übersetzer dieser Bibel waren der Ansicht, daß die Gründe, warum Gottes Name weggelassen worden war, nicht stichhaltig seien. Sie setzten ihn daher überall dort in der Bibel wieder ein, wo er hingehört.
21. Was steht im Vorwort der Revidierten Elberfelder Übersetzung über den Namen Jehova?
21 Einige argumentieren jedoch, man solle das Wort „Jehova“ nicht gebrauchen, weil es nicht wirklich Gottes Name sei. So heißt es zum Beispiel im Vorwort der Revidierten Elberfelder Übersetzung (1975): „Die Israeliten haben nie ,Jehova‘ gesagt, sondern ursprünglich ,Jahwe‘. Später wagte man, den heiligen Gottesnamen nicht mehr auszusprechen ... Daraus ergibt sich folgerichtig, daß ,Jehova‘ kein Name ist und man ihn deshalb auch in unserer Sprache nicht so schreiben und aussprechen sollte.“
22. (a) Wie wird Gottes Name in Hebräisch dargestellt? (b) Weshalb wissen wir nicht genau, wie Gottes Name ursprünglich ausgesprochen wurde?
22 Wie in dieser Übersetzung zugegeben wird, gebrauchten die Israeliten ursprünglich den Namen Gottes. Er kommt auch im hebräischen Text der Bibel vor. (Die ersten 39 Bücher der Bibel wurden in Hebräisch geschrieben.) Er wird dort durch die vier hebräischen Buchstaben JHWH dargestellt. In alter Zeit wurde die hebräische Sprache ohne Vokale geschrieben, also ohne Laute wie a, e, i, o und u, die uns helfen, Wörter richtig auszusprechen. Das Problem ist daher, daß wir nicht genau wissen können, welche Vokale die Hebräer in Verbindung mit den Konsonanten JHWH gebrauchten.
23. Wie kann uns die Abkürzung „Tlfn“ für „Telefon“ helfen, das Problem der Aussprache des Namens Gottes zu verstehen?
23 Veranschaulichen wir das Problem mit Hilfe des Wortes „Telefon“. Nehmen wir an, man hätte es immer „Tlfn“ geschrieben und von einer bestimmten Zeit an wäre es nie mehr ausgesprochen worden. Wie würde jemand in 1 000 Jahren „Tlfn“ aussprechen, wenn er es irgendwo geschrieben sähe? Da er das Wort nie gehört hätte und die fehlenden Vokale nicht kennen würde, könnte er es nicht genau wissen. Ähnlich verhält es sich mit dem Namen Gottes. Es ist nicht genau bekannt, wie er ausgesprochen wurde, wenn auch einige Gelehrte denken, „Jahwe“ sei korrekt. Die Form „Jehova“ ist indes seit Jahrhunderten in Gebrauch und ist am bekanntesten.
24. (a) Weshalb ist es angebracht, wenn wir konsequent sein wollen, den Namen Gottes zu gebrauchen? (b) Wieso ist es in Anbetracht von Apostelgeschichte 15:14 wichtig, Gottes Namen zu gebrauchen?
24 Sollten wir aber Gottes Namen gebrauchen, auch wenn wir ihn nicht genauso aussprechen mögen, wie er ursprünglich ausgesprochen wurde? Nun, wir gebrauchen auch die Namen anderer biblischer Personen, obwohl wir sie nicht so aussprechen, wie sie ursprünglich in Hebräisch lauteten. Zum Beispiel wird der Name „Jesus“ in Hebräisch „Jeschua“ ausgesprochen. Genauso ist es angebracht, den Namen Gottes zu gebrauchen, der uns in der Bibel geoffenbart wird, ob wir ihn nun „Jahwe“, „Jehova“ oder in einer sonst in unserer Sprache üblichen Form aussprechen. Verkehrt ist es jedenfalls, den Namen nicht zu gebrauchen. Warum? Weil wir dann nicht zu denen gehören könnten, die Gott als ein „Volk für seinen Namen“ herauswählt (Apostelgeschichte 15:14). Wir sollten Gottes Namen nicht nur kennen, sondern ihn auch ehren und vor anderen preisen, wie Jesus es tat (Matthäus 6:9; Johannes 17:6, 26).
EIN GOTT MIT EINEM VORSATZ
25. (a) Welche Tatsachen über Gott zu verstehen mag uns schwerfallen? (b) Was veranlaßte Jehova, schöpferisch tätig zu werden?
25 Wenn es für uns auch schwer zu verstehen ist, hatte Jehova nie einen Anfang und wird auch nie ein Ende haben. Er ist der „König der Ewigkeit“ (Psalm 90:2; 1. Timotheus 1:17). Bevor er mit der Schöpfung begann, war er im Weltraum ganz allein. Er kann aber nicht einsam gewesen sein, denn er ist in sich selbst vollständig, und es fehlt ihm an nichts. Er begann aus Liebe, schöpferisch tätig zu werden und anderen Leben zu geben. Die ersten Schöpfungen Gottes waren Geistpersonen wie er selbst. Er hatte eine große Organisation himmlischer Söhne, noch bevor er die Erde für die Menschen zubereitete. Gemäß seinem Vorsatz sollten sie am Leben und an dem Dienst, den er ihnen übertrug, große Freude finden (Hiob 38:4, 7).
26. Weshalb können wir davon überzeugt sein, daß Gott seinen Vorsatz bezüglich der Erde verwirklichen wird?
26 Nachdem Jehova die Erde zubereitet hatte, setzte er die ersten Menschen, Adam und Eva, in ein Gebiet der Erde, das er bereits zu einem Paradies gemacht hatte. Nach seinem Vorsatz sollten sie Kinder hervorbringen, die ihm gehorchen und ihn anbeten würden und die das Paradies über die ganze Erde ausdehnen würden (1. Mose 1:27, 28). Aber wie wir gelernt haben, wurde dieser großartige Vorsatz gestört, weil Adam und Eva sich dafür entschieden, Gott nicht zu gehorchen. Doch Jehovas Vorsatz wird verwirklicht werden, denn sonst hätte er einen Fehlschlag erlitten. Und das kann niemals sein! „Alles, was mir gefällt, werde ich tun“, erklärte er. „Ich habe es ja geredet; ich werde es auch herbeiführen“ (Jesaja 46:10, 11).
27. (a) Weshalb sind wir Gott Rechenschaft schuldig? (b) Über welche Frage sollten wir daher ernsthaft nachdenken?
27 Erkennst du deinen Platz in Gottes Vorsatz? Er besteht nicht darin, daß du einfach tust, was dir beliebt, ohne Gottes Willen zu berücksichtigen. Das taten Satan und Adam und Eva. Sie kannten Gottes Willen, aber taten ihn nicht. Und Gott zog sie dafür zur Rechenschaft. Sind auch wir Gott Rechenschaft schuldig? Ja, denn Gott ist der Quell unseres Lebens. Unser Leben ist von ihm abhängig (Psalm 36:9; Matthäus 5:45). In welchem Maße stimmt unser Leben mit dem Vorsatz Gottes uns betreffend überein? Darüber sollten wir ernsthaft nachdenken, denn unsere Gelegenheit, ewiges Leben zu erlangen, hängt davon ab.
WIE WIR JEHOVA ANBETEN SOLLTEN
28. Welche Hilfen haben einige Personen verwendet, um Gott anzubeten?
28 Es ist wichtig, wie wir Jehova anbeten. Wir sollten ihn so anbeten, wie er es wünscht, selbst wenn das anders sein sollte, als wir gelehrt worden sind. Bei einigen ist es zum Beispiel üblich, zur Anbetung Bilder zu verwenden. Sie mögen sagen, daß sie solche Bilder nicht anbeten, sondern daß ihnen das Sehen und Berühren dieser Bilder hilft, Gott anzubeten. Möchte Gott aber, daß wir ihn mit Hilfe von Bildern anbeten?
29. Wie zeigt die Bibel, daß es verkehrt ist, Bilder zur Anbetung zu verwenden?
29 Nein, er wünscht das nicht. Gerade aus diesem Grund sagte Moses den Israeliten, Gott sei ihnen nie sichtbar erschienen (5. Mose 4:15-19). Tatsächlich lautet eines der Zehn Gebote: „Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen ... Du sollst dich nicht vor diesen Bildern niederwerfen und sie nicht verehren“ (2. Mose 20:4, 5, katholische Herder-Bibel). Nur Jehova sollte angebetet werden. Immer wieder zeigt die Bibel, wie verkehrt es ist, sich ein Bild zu machen und sich davor niederzubeugen oder jemand anders oder etwas anderes anzubeten als Jehova (Jesaja 44:14-20; 46:6, 7; Psalm 115:4-8).
30. (a) Welche Äußerungen Jesu und seiner Apostel zeigen, daß es verkehrt ist, Bilder zu verwenden? (b) Was sollte gemäß 5. Mose 7:25 mit Bildern geschehen?
30 Wie zu erwarten, gebrauchte Jesus niemals Bilder zur Anbetung. „Gott ist ein GEIST“, erklärte er, „und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:24). In Übereinstimmung damit gebrauchte keiner der ersten Nachfolger Jesu Bilder als Anbetungshilfen. Der Apostel Paulus schrieb: „Wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen“ (2. Korinther 5:7). Und der Apostel Johannes warnte: „Hütet euch vor Götzen“ (1. Johannes 5:21). Sieh dich doch einmal in deiner Wohnung um, und frage dich, ob du diesen Rat befolgst! (5. Mose 7:25).
31. (a) Was wird uns veranlassen, einem Gesetz Gottes zu gehorchen, auch wenn wir den Grund dafür nicht verstehen mögen? (b) Was sollten wir versuchen, und welche Einladung sollten wir annehmen?
31 Wenn wir Jehova, den Schöpfer, so anbeten, wie er es wünscht, können wir wirklich glücklich werden (Jeremia 14:22). Die Bibel zeigt, daß seine Gebote zu unserem Guten sind und unserem ewigen Wohl dienen. Wegen unserer begrenzten Erkenntnis und Erfahrung verstehen wir zwar nicht immer völlig, weshalb ein bestimmtes Gesetz, das Gott gegeben hat, so wichtig ist oder wieso es wirklich zu unserem Wohl gereicht. Doch unsere feste Überzeugung, daß Gott weit mehr weiß als wir, sollte uns veranlassen, ihm bereitwillig zu gehorchen (Psalm 19:7-11). Bemühen wir uns daher, soviel wie möglich über Jehova kennenzulernen! Ja mögen wir die Einladung annehmen: „O kommt, laßt uns anbeten und uns niederbeugen; laßt uns vor Jehova knien, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand“ (Psalm 95:6, 7).
[Kasten auf Seite 42]
Wo in älteren Ausgaben der Luther-Bibel Gottes Name erwähnt wird
2. Mose 3:13-15 aus der Taschenausgabe mit dem revidierten Text von 1912 (Privilegierte Württembergische Bibelanstalt)
Jehova — der Name Gottes
13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie heißt sein Name? was soll ich ihnen sagen?
14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich werde sein hat mich zu euch gesandt.
Weitere Aufträge an Mose
15 Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HErr, eurer Väter Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für. 16 Darum so gehe hin und ver-
Aus dem Anhang der Groß-Oktavausgabe von 1908 (Preußische Haupt-Bibelgesellschaft)
HErr statt „Herr“ ist im A. T. überall gedruckt, wo im Ebräischen der Eigenname Gottes Jehova (Jahwe) steht. Luther selbst hat für diese Fälle den sonderlichen Druck angeordnet. Unter dem Namen Jehova hat sich Gott dem Volke Israel als der treue Bundesgott offenbart. Er bedeutet nach 2. Mos. 3, 14: „Ich werde sein, der ich sein werde“; eine vollere Ausdeutung gibt Offenb. 1, 4 in den Worten: „der da ist, und der da war, und der da kommt.“ Aus Scheu, den heiligen Namen Jahwe auszusprechen, lasen die späteren Juden dafür das Wort, welches „Herr“ bedeutet, und dieses ist daher in die alten Bibelübersetzungen, und aus ihnen in die deutsche Bibel an der Stelle jenes Eigennamens übergegangen.
[Bilder auf Seite 34, 35]
Wenn ein Haus einen Erbauer hat ... muß das weit komplexere Universum auch eine „Erbauer“ haben
[Bild auf Seite 39]
Da Jesus zu Gott betete, nicht sein, sondern Gottes Wille möge geschehen, können die beiden nicht dieselbe Person gewesen sein.
[Bild auf Seite 40, 41]
Wie könnte der heilige Geist eine Person sein, wenn 120 Jünger gleichzeitig damit erfüllt wurden?
[Bild auf Seite 45]
Ist es richtig, Bilder zur Anbetung zu verwenden?