Mit Zuversicht in die Zukunft blicken
„[Laßt uns] an der Zuversicht, die wir zu Anfang hatten, standhaft bis ans Ende festhalten“ (Hebr. 3:14).
1. Haben alle die gleiche Einstellung hinsichtlich der Zukunft? Erkläre es.
DIE meisten Menschen werden jeden Versuch, eine gerechte „neue Ordnung“ als Aussicht für die Zukunft hinzustellen, rundweg als Phantasterei abtun und sagen: „So etwas wird es nie geben.“ Da sie keine Zuversicht hinsichtlich der Zukunft haben, ist es nicht überraschend, daß sie nur an sich selbst interessiert sind und nur für den Augenblick leben. Jehovas christliche Zeugen dagegen teilen diese entmutigende Ansicht über die Zukunft nicht. Statt dessen sind sie voller Zuversicht, während sie erwartungsvoll einer Zukunft entgegensehen, in der nicht selbstsüchtige Nationen oder habgierige Machtblocks die Geschicke der Menschheit lenken, sondern der lebendige Gott, Jehova. Trotzdem könnte ein Zeuge Jehovas seine Vision hinsichtlich der Zukunft verlieren. Wieso?
2. Was könnte unseren zuversichtlichen Ausblick in die Zukunft gefährden, und wie warnt uns der Apostel Paulus in dieser Hinsicht?
2 Die Gefahr liegt darin, sich zu sehr in das gegenwärtige System der Dinge verstricken zu lassen. Vielleicht hast du schon einmal gehört, wie jemand eine solche Verstrickung mit den Worten entschuldigt hat: „Man muß doch schließlich auch praktisch handeln.“ Warst du dann geneigt, ihm zuzustimmen? Was kann jedoch passieren, wenn sich jemand zu sehr in die Welt verstricken läßt? Vielleicht hast du selbst schon die Folgen beobachtet. Es mag sein, daß alle Glieder einer Familie — Eltern und Kinder — so sehr ihren eigenen Interessen nachgehen, daß ihre Vision hinsichtlich der Zukunft für sie nichts Realistisches mehr ist. Nur das, was sie durch ihr sogenanntes „praktisches“ Handeln gewonnen haben, ist in ihren Augen eine Realität. Ohne sich dessen bewußt zu sein, haben sie zugelassen, daß ihr Herz ungläubig wurde und böse Dinge begehrte. Ist das nicht etwas zu hart ausgedrückt? Nun der Apostel Paulus drückte es folgendermaßen aus: „Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickle, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht“ (Hebr. 3:12). Ist dir aufgefallen, wie umfassend die Erklärung des Paulus ist? Er sagte, daß das irgendeinem von uns widerfahren kann, ja sogar denen, die Gott schon jahrelang treu dienen. Damit es uns jedoch nicht widerfährt, wollen wir uns noch einmal vor Augen führen, was in der Zukunft vor uns liegt. Das wird uns helfen, in unserem Herzen die Überzeugung zu befestigen, daß das, was Jehova verheißen hat, wirklich eintreten wird. Wenn wir so unsere Zuversicht stärken, werden wir „an der Zuversicht, die wir zu Anfang hatten, standhaft bis ans Ende festhalten“ (Hebr. 3:14).
WARUM WIR ZUVERSICHT HINSICHTLICH DER ZUKUNFT BENÖTIGEN
3. Wie beschreibt die Bibel die bevorstehende Niederlage der Welt, der welche prahlerische Bekanntmachung vorausgeht?
3 Was enthüllt uns die Bibel, dieser unfehlbare Führer, hinsichtlich der nahen Zukunft? Sie beschreibt, wie die Nationen, verführt von Dämonen, gegen Gott in den Krieg ziehen werden. Wir lesen: „Sie [die von Dämonen inspirierten Äußerungen] ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, an den Ort, der „Har-Magedon“ genannt wird (Offb. 16:14, 16). So gründlich ist die Täuschung, daß die Nationen, statt sich wegen ihrer bevorstehenden Niederlage zu fürchten, selbstbewußt eine sichere Zukunft verkündigen und ausrufen werden: „Friede und Sicherheit!“ Doch kaum werden sie diese prahlerische Bekanntmachung ausgerufen haben, „wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen“ (1. Thess. 5:3). Dauert es vielleicht noch lange bis dahin? Nicht, wenn die gegenwärtigen Friedensbemühungen der Nationen etwas zu bedeuten haben. Doch stehen uns noch viel aufrüttelndere Ereignisse bevor. Welche?
4. a) Was bildet den Anfang der „großen Drangsal“? b) Welcher Angriff veranlaßt Jehova, sein Volk zu retten?
4 Mit überraschender Plötzlichkeit wird sich das tiergleiche politische Element „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, zuwenden. Ihre widerwärtige Handlungsweise wird den Herrschern schließlich zuviel sein, so daß noch nicht einmal ihre unzüchtigen Dienste sie vor dem Zorn der Herrscher bewahren werden. Wie gering diese Herrscher das vermeintliche Ansehen Groß-Babylons einschätzen, läßt sich an dem Zorn messen, mit dem sie es bloßstellen, vertilgen und verbrennen werden (Offb. 17:5, 16; 18:8, 21). Das ist der Anfang der „großen Drangsal“, die über das vom Teufel beherrschte sichtbare, irdische System der Dinge kommt. Die Anbeter Jehovas werden sich dann in einer scheinbar ungeschützten Stellung befinden, da sie „allesamt ohne Mauern wohnen, und sie haben auch nicht Riegel und Türen“ (Hes. 38:11). Aber sie werden „zu Jehova sagen: ,Du bist meine Zuflucht und meine Feste‘“ (Ps. 91:2). Diese Gelegenheit ist für den Teufel — “Gog vom Lande Magog“ — zu günstig, als daß er sie ignorieren würde. Mit einer großen Horde, „wie Wolken, um das Land zu bedecken“, greift er die anscheinend wehrlosen Diener Gottes an (Hes. 38:2, 16). Dieser feige, nicht provozierte Angriff erregt Jehovas gerechten Zorn, und er erhebt sich, um seinen Dienern mit den mächtigsten Angriffswaffen zu Hilfe zu kommen, die je geschmiedet wurden: Er wird gegen die sichtbaren feindlichen Horden mit Pest, flutendem Regenguß, Hagelsteinen, Feuer und Schwefel vorgehen (Hes. 38:18, 21, 22). Da die feindlichen Streitkräfte die Existenz eines jeden Gottes leugnen, greifen sie Jehovas Volk begierig an. Zu spät erkennen sie, daß sie gegen den lebendigen Gott kämpfen!
5. Wie groß wird Jehovas Sieg über seine Widersacher sein?
5 Wie groß wird der Sieg sein? Wird der Feind lediglich dezimiert sein? Viel schlimmer! Nicht einmal ein Zehntel derer, die Gottes Diener hassen, bleibt übrig. Es ist ein totaler Sieg. Jehova hat seine treuen Anbeter den letzten Teil der „großen Drangsal“ hindurch am Leben erhalten, und nun stehen sie auf einer von allen Widersachern gereinigten Erde. Nicht ein einziges Mal haben sie ihre Hände zu ihrer Verteidigung erheben müssen. Dafür hat Jehova durch das messianische Königreich und durch die Engelheere, die unter dem Befehl seines Sohnes stehen, gesorgt (Offb. 19:11-15, 19-21).
6. Was wird schließlich gegen Satan und seine Dämonen unternommen, und welche Verhältnisse werden die Herrschaft des messianischen Königreiches kennzeichnen?
6 Eines bleibt nach dem Krieg von Harmagedon noch zu tun, und das wird mit erstaunlicher Schnelligkeit geschehen. Satan, der Teufel, und die Legionen seiner unsichtbaren Dämonenhorden werden in den Abgrund geworfen, der dann für tausend Jahre verschlossen und versiegelt wird (Offb. 20:1-3). Jetzt beginnt das messianische Königreich unter Christus seine ununterbrochene Herrschaft über die Überlebenden dieser großen Verwüstung, und zu Gottes bestimmter Zeit wird sich eine große Schar Auferstandener zu ihnen gesellen, damit die Erde gefüllt wird. Der verherrlichte Jesus Christus wird die gleiche Macht zu heilen anwenden, die er während seines Erdenlebens gebrauchte, um Kranke zu heilen und Tote aufzuerwecken, und wird die gehorsamen Menschen während seiner tausendjährigen gerechten Herrschaft zur Vollkommenheit bringen.
7. Warum brauchen wir nicht besorgt zu sein, wenn wir nicht alle Einzelheiten über die Zukunft wissen, und welchen Vorteil haben wir dennoch?
7 Wie begeisternd ist doch dieser Bericht über die Zukunft! Es stimmt, daß wir nicht alle Einzelheiten wissen, aber das ist auch gar nicht nötig. Das, was wir wissen, genügt vollauf, um die schnelle Entwicklung der Ereignisse, die sich jetzt überall abzuzeichnen beginnt, verfolgen zu können. Es kann sein, daß sich einige von uns Gedanken darüber machen, ob die gesamte Geistlichkeit zusammen mit Babylon der Großen umkommen wird und ob alle Teile dieses großen religiösen Weltreiches gleichzeitig auf der ganzen Erde untergehen werden. Darüber brauchen wir uns jedoch keine Sorgen zu machen, denn wir müssen es nicht wissen, um unseren Glauben an die großartigen Verheißungen Gottes bewahren zu können. Statt dessen sollten wir darüber nachdenken, welchen Vorteil wir doch gegenüber der Welt haben, die nicht die geringste Ahnung hat, was der morgige Tag mit sich bringen wird, geschweige denn eine Vorstellung von den nächsten tausend Jahren hat! Wie dankbar sollten wir sein, daß wir, wenn wir zuversichtlich auf Jehova vertrauen, allen Grund haben, freudig den vor uns liegenden Dingen entgegenzublicken! Jehova selbst hat gesagt: „Gesegnet ist der körperlich taugliche Mann, der sein Vertrauen auf Jehova setzt und dessen Zuversicht Jehova geworden ist“ (Jer. 17:7). Außerdem gibt es noch einen weiteren großartigen Grund, weshalb wir jetzt voller Zuversicht sein können.
ZUVERSICHTLICH WEGEN JEHOVAS SCHUTZ
8, 9. (a) Welchen weiteren stichhaltigen Grund haben wir, hinsichtlich der Zukunft zuversichtlich zu sein? (b) Wieso wissen wir, daß sich alles so abspielen wird, wie es Jehova verheißen hat?
8 Aus dem, was wir bisher betrachtet haben, sollte ersichtlich sein, daß ein bedeutender Grund für unsere Zuversicht die Erkenntnis ist, daß Jehova treuen Christen zur Seite steht. Anders als die kleinmütigen Kundschafter, die einen entmutigenden Bericht über das Land gaben, das Jehova den Israeliten verheißen hatte, waren Josua und Kaleb zuversichtlich, daß Jehova ihnen den Sieg geben würde. Sie sagten: „Fürchtet das Volk des Landes nicht, denn unser Brot sind sie. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und Jehova ist mit uns. Fürchtet sie nicht“ (4. Mose 14:9). Christen sollten heute die gleiche Zuversicht haben, denn es steht geschrieben: „Wenn Gott für uns ist, wer wird gegen uns sein?“ (Röm. 8:31). Ja, der Bibelschreiber Paulus war so sehr von der Haltbarkeit des Bandes der Liebe, das Jehova Gott und seine treuen Anbeter verbindet, überzeugt, daß er erklärte, nichts und niemand könne sie von Gottes Liebe trennen (Röm. 8:35-39). Welch ein hervorragender Grund, zuversichtlich zu sein!
9 Gottes Diener haben daher genug Gründe, sich auf die Zukunft zu freuen, auf eine leuchtende und einladende Zukunft. Sie haben keinen Grund, zu glauben, daß sich die Dinge anders entwickeln werden, als Jehova es in seinem Wort verheißen hat. Er ist nicht Menschen gleich, die ihr Wort nicht halten, sondern er hat sich seinen Freunden gegenüber immer als loyal erwiesen. Paulus glaubte das, und sein Vertrauen auf Jehova und seine Zuversicht hinsichtlich der verheißenen Zukunft waren nicht umsonst. Wenn er heute auf Erden lebte, würde er der Erfüllung der Verheißungen Gottes erwartungsvoll entgegenblicken. Das sollten auch wir tun.
10. (a) Stützt Psalm 91 die Vorstellung, daß während der „großen Drangsal“ der einzelne beschützt wird? (b) Welchen Schutz wird Gott gewähren?
10 Sollten wir aber erwarten, daß Jehova, da er auf unserer Seite steht, durch ein Wunder eingreifen und jeden einzelnen von uns persönlich während der „großen Drangsal“ vor dem Tode oder vor Schaden bewahren wird? Einige haben irrtümlich Psalm 91:7-12 und Sprüche 3:25, 26 angeführt, um diese Ansicht zu stützen. In dem Psalm heißt es: „Tausend werden direkt an deiner Seite fallen und zehntausend zu deiner Rechten; dir wird es nicht nahen.“a Damit wir in diesen Text nicht mehr hineinlesen, als er aussagt, müssen wir uns fragen, ob sich Moses hier auf die bevorstehende „große Drangsal“ bezog und ob er jedem einzelnen Diener Gottes für diese Zeit Schutz zusicherte. Das ist kaum anzunehmen, wenn wir bedenken, daß Paulus Jahrhunderte später zeigte, daß bis zu seiner Zeit treue Anbeter Jehovas Spott, Schläge, Gefängnishaft, Drangsale und viele andere Verfolgungen auf sich nehmen mußten, ja oft sogar eines gewaltsamen Todes starben. Wir können jedoch sicher sein, daß Jehova seine Diener während der „großen Drangsal“ als Gruppe vor der Ausrottung durch ihre Feinde bewahren wird und daß er selbst ihnen während der Vollstreckung seines Strafgerichts nichts antun wird (Hebr. 11:36-38).
11. (a) Beweist Sprüche 3:25, 26, daß kein einziger treuer Anbeter Gottes entführt oder verhaftet werden wird? (b) Welche Beispiele haben wir in dieser Hinsicht?
11 Gibt uns Salomo, der Schreiber des zuvor erwähnten Spruches, Grund zu der Annahme, Gott werde uns vor jedem physischen Schaden bewahren? Er sagte: „Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren.“ Scheint das nicht ein Beweis dafür zu sein, daß Jehova Gott nicht zulassen wird, daß seine treuen Anbeter in der „großen Drangsal“ entführt oder verhaftet werden? Wir dürfen nicht vergessen, daß Salomo bei der Niederschrift dieser Worte nicht an uns heute dachte, sondern hauptsächlich für die schrieb, die unter seiner Herrschaft lebten (Spr. 1:1-4; 3:25, 26). So betrachtet, verstehen wir seine Worte als einen Rat an die Israeliten, der ihnen helfen sollte, ein rechtschaffenes Leben zu führen, und der ihnen im täglichen Leben von Nutzen sein sollte. Auf diese Weise sollten sie vor dem „Fang“ bewahrt werden. Vor welchem Fang? Nun, zum Beispiel vor den Verlockungen einer Prostituierten, die auf der Straße auf und ab geht und nach einem Opfer sucht (Spr. 5:3-14). Seine Worte sind auch für uns ein ausgezeichneter Rat. Aber sie sind keine Zusicherung dafür, daß wir nicht verhaftet würden, denn auch der treue Jeremia wurde in der „Zeit des Endes“ Jerusalems nicht vor der Verhaftung bewahrt (Jer. 37:15, 21). Genausowenig können wir erwarten, daß während der „großen Drangsal“ kein einziger sein Leben verliert, der treu an seiner christlichen Lauterkeit festhält. Auch der Apostel Jakobus verlor sein Leben (Apg. 12:1, 2). Dennoch stehen wir unter Gottes Schutz. Inwiefern?
12. (a) Wieso wissen wir, daß wir als Klasse beschützt werden? (b) Wird Jehova die vergessen, die trotz ihrer Treue das Leben verlieren? Welche Vorkehrung hat er für solche getroffen?
12 Wir haben Beweise dafür, daß Gott uns jetzt als Gruppe beschützt. Wäre das nicht der Fall, so hätte uns Satan schon lange ausgerottet. Doch einzelne mögen während der „großen Drangsal“ aufgrund ihres Alters oder einer Krankheit sterben oder — wie unsere Brüder in Malawi — aufgrund von Verfolgung. Können wir angesichts solcher Möglichkeiten immer noch mit Zuversicht in die Zukunft blicken? Ganz gewiß! Jesus erklärte, die Toten würden seine Stimme hören und auferstehen (Joh. 5:25-29). Dadurch werden die Auswirkungen des Todes zunichte gemacht werden. Nein, die Bibel stellt uns nicht in Aussicht, daß der Teufel während der bevorstehenden „großen Drangsal“ aufhören wird, jeden einzelnen von uns zu prüfen. Doch ist es nicht ein Trost, zu wissen, daß uns Jehova Gott nicht vergessen wird, falls wir dann wegen unseres treuen Dienstes das Leben verlieren sollten?
13. (a) Wird zur Zeit der Vernichtung Babylons der Großen auch Gottes Volk als Ganzes vernichtet werden? (b) Wozu werden Gottes Diener dadurch veranlaßt?
13 Gott wird uns als Gruppe während der Vernichtung Babylons der Großen und während des Krieges von Har-Magedon bis in die neue Ordnung hinein beschützen. Welch eine Bestätigung unseres Glaubens an die Erfüllung der Verheißungen Jehovas wird es doch sein, wenn Babylon die Große ohnmächtig daniederliegt und ihr die Fähigkeit, die Weltangelegenheiten zu beherrschen, genommen worden ist! Kein Wunder, daß Gottes Diener aufgefordert werden, über ihre Vernichtung zu frohlocken: „Sei fröhlich über sie, o Himmel, auch ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten, weil Gott für euch richterliche Strafe an ihr vollzogen hat!“ (Offb. 18:20). Alle diese können daher zuversichtlich sein, daß Gott sie beschützen wird, während er die Bösen hinrichtet, und daß sie in seine gerechte neue Ordnung hineingelangen werden (Matth. 25:46).
SICH SCHON JETZT AUF DAS LEBEN IN DER NEUEN ORDNUNG EINSTELLEN
14. Was kann denen widerfahren, die es versäumen, jetzt die nötigen Änderungen vorzunehmen, um sich Gottes gerechten Maßstäben anzupassen?
14 Um zuversichtlich in die Zukunft blicken zu können, müssen wir unser Leben und unser Denken schon jetzt den Maßstäben anpassen, die Jehova Gott uns durch sein Wort und seine Organisation offenbart. Zugegeben, es ist schwer, eingefleischte schlechte Gewohnheiten und Auffassungen aufzugeben, aber wir dürfen uns nicht entschuldigen und sagen: „Nun, ich werde mich ändern, wenn die neue Ordnung kommt. Dann wird es mir leichter fallen.“ Eine solch willentliche Mißachtung der Vorsätze Gottes könnte in seinen Augen eine Sünde sein und dazu führen, daß wir des Rechts verlustig gehen, in seine neue Ordnung zu gelangen (Jak. 4:17).
15. Müssen wir nur in unserem Verständnis über bestimmte Lehren und Prophezeiungen Änderungen vornehmen? Wer hilft uns, Änderungen in unserem Denken und Handeln vorzunehmen?
15 Solche Änderungen beschränken sich nicht unbedingt nur darauf, daß man ein Verständnis der Lehren und der Prophezeiungen erwirbt, die vom „treuen Sklaven“ erklärt werden. Es mag eine Änderung der Herzenseinstellung erforderlich sein. Zum Beispiel mögen wir Vorurteile oder Ansichten aufgeben müssen, die uns daran hindern, alle Menschen ungeachtet ihrer Rasse oder ihrer gesellschaftlichen Stellung ganzherzig zu lieben (Apg. 10:34). Oder es könnte sein, daß von der alten Welt her noch irgendein Makel an uns ist, der in Gottes Augen abstoßend ist und den wir entfernen müssen. In seiner grenzenlosen Liebe zu uns hat uns Jehova Gott befähigte Versammlungsaufseher gegeben, die uns helfen, diese nötigen Änderungen vorzunehmen. Paulus ermuntert uns, ihre Hilfe bereitwillig anzunehmen: „Wir bitten euch nun, Brüder, die zu respektieren, die unter euch hart arbeiten und die euch vorstehen im Herrn und euch ernstlich ermahnen, und ihnen um ihres Werkes willen über die Maßen Achtung zu zollen in Liebe“ (1. Thess. 5:12, 13). Wenn wir ihre rücksichtsvolle Hilfe bereitwillig annehmen, werden wir ihnen ihre Arbeit erleichtern, und es wird uns selbst auch leichter fallen, in unserem Leben Änderungen vorzunehmen und uns so auf Gottes Vorkehrung für das Leben in der neuen Ordnung einzustellen. Auch das veranlaßt uns, der Zukunft erwartungsvoll entgegenzublicken, denn wir erkennen, wie großartig Jehova an seinem Volk handelt.
16. Welche Einstellung sollten wir zu unseren Dienstzuteilungen haben, wenn wir das Beispiel Jesajas und Jesu Christi betrachten?
16 Es besteht kein Zweifel, daß es in der neuen Ordnung reichlich Arbeit von jeder Art geben wird. Werden wir bereit sein zu dienen, zu arbeiten, ganz gleich, welche Arbeit uns aufgetragen wird? In der Vergangenheit bekundeten Gottes Diener eine solche Bereitschaft ungeachtet dessen, ob ihnen eine große oder eine geringe Verantwortung auferlegt wurde. Jesaja war gern bereit, die schwierige Arbeit eines Propheten zu übernehmen, denn er sagte: „Hier bin ich! Sende mich“ (Jes. 6:8). Und Jesus, der von seinen Jüngern mit „Herr“ angeredet wurde, war sogar bereit, wie ein Sklave zu dienen, indem er ihnen die Füße wusch (Joh. 13:3-17). Dadurch gab er uns wirklich ein gutes Beispiel.
17. Welche Eigenschaft werden wir haben müssen, wenn uns eine Arbeit zugeteilt wird, die uns nicht liegt? Welche anderen Veränderungen müssen wir vornehmen?
17 Es mag zwar sein, daß wir uns die Arbeit, die uns zugeteilt wird, nicht selbst ausgesucht hätten. Uns mag, zumindest zu Anfang, die harte Arbeit nicht gefallen, die nötig ist, um die Erde in ein Paradies umzugestalten. Auch wird von uns Selbstlosigkeit verlangt werden, denn ein großer Teil der Arbeit wird uns nicht unmittelbar zum Nutzen gereichen, sondern wird den Vorbereitungen für die vielen Auferstehenden und ihrer Betreuung gewidmet sein, von denen die meisten keine Erkenntnis über Jehova Gott haben werden. Kannst du dir vorstellen, wieviel Arbeit allein damit verbunden sein wird, dem Sinn und dem Herzen dieser Menschen die richtige Einstellung zur neuen Ordnung zu vermitteln? Wer zur Faulheit neigt, dem wird es dann schlecht ergehen, denn in den Sprüchen steht die Warnung: „Die Begierde des Faulen ist es, die ihn zu Tode bringen wird, denn seine Hände haben sich geweigert zu arbeiten“ (Spr. 21:25). Es mag daher nötig sein, daß wir schon jetzt unser Denken umstellen, um uns die richtige Einstellung zu der Arbeit anzueignen, die uns Jehova jetzt und in der Zukunft zu tun gibt. Wenn wir das tun, werden wir der Zukunft mit Freuden entgegenblicken können.
18, 19. (a) Welche Möglichkeit besteht hinsichtlich des Ortes, an dem wir auf der paradiesischen Erde leben werden? (b) Welche Einstellung sollten wir zu dem Gebiet, das uns in der neuen Ordnung zugeteilt wird, haben, und warum werden wir nicht uns selbst überlassen bleiben?
18 Wo werden wir in dem zukünftigen Paradies leben? Nun, es ist ganz gut möglich, daß uns ein Wohnort zugewiesen wird, statt daß wir ihn uns selbst aussuchen können. Wie gut wir uns auf eine solche Vorkehrung einstellen können, mag daraus hervorgehen, ob wir gegenwärtig bereit sind, der Bitte nachzukommen, uns einer bestimmten Versammlung oder einem bestimmten Buchstudium anzuschließen. Wenn wir uns auf den uns zugeteilten Wohnort in der neuen Ordnung einstellen, werden wir uns dort schnell „zu Hause“ fühlen, und wir werden ihn liebenlernen. Genauso ergeht es heute schon Missionaren mit ihren Gebietszuteilungen für den Predigtdienst.
19 Es ist auch beruhigend, zu wissen, daß Jehova Gott die Auswahl der „Fürsten“ überwachen wird, die uns dienen und uns leiten sollen. Dadurch wird er wieder beweisen, daß er unsere wahren Bedürfnisse versteht und weiß, was für uns das Beste ist. Das ist ein weiterer Grund zur Zuversicht, denn wir wissen, daß er uns nicht uns selbst überlassen, sondern dafür sorgen wird, daß treue, bewährte Männer über unsere Interessen wachen.
BEGEISTERNDE AUSSICHTEN FÜR DIE ZUKUNFT
20, 21. (a) Warum sollten wir keine Vermutungen hinsichtlich der Zukunft anstellen? (b) Welches sind einige der begeisternden Dinge, die uns die Bibel tatsächlich über die Zukunft offenbart?
20 Wenn wir so richtig über die Zukunft nachdenken, stellen wir fest, daß uns viele begeisternde Dinge in Aussicht stehen. Wir brauchen daher nicht über Einzelheiten nachzugrübeln, über die die Bibel keine Angaben macht, sondern wir sollten vielmehr auf Jehova warten und uns nicht wegen solcher Dinge ärgern oder verwirren lassen. Warum sollten wir darüber Vermutungen anstellen, wer auferweckt wird, wie für die Kinder gesorgt wird, was für Häuser gebaut werden, ob wir Maschinen gebrauchen werden usw.? Wenn wir das wirklich wissen müßten, hätte Jehova es uns wissen lassen.
21 Statt über Unbekanntes Vermutungen anzustellen, ist es doch viel besser, sich auf die begeisternden Dinge zu konzentrieren, die tatsächlich in der Bibel stehen. Zuerst zu erwähnen ist die Aussicht auf Leben, Leben mit Gottes Billigung. Eine Erde, die voller Leben ist — das ist das Bild, das uns die Bibel vermittelt. Welch eine Freude wird es doch sein, die Auferstandenen willkommen zu heißen! Freudentränen werden fließen, wenn Familien wieder vereinigt werden! Und stell dir vor, du kannst dann die treuen Diener Gottes, die uns aus der Bibel bekannt sind, persönlich kennenlernen! Wie begeisternd wird es auch sein, wenn wir feststellen werden, daß unser Körper ‘zu den Tagen unserer Jugendkraft zurückkehrt’! (Hiob 33:25). Welch eine Freude wird es sein, im Paradies zu leben, wo wir vollkommene Nahrung und befriedigende Arbeit haben werden sowie Gefährten, mit denen wir gern Umgang pflegen! Und, was am besten ist, wir werden völlig frei sein, unseren Gott, Jehova, anzubeten.
22. Wieso können wir sicher sein, daß wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken können?
22 Können wir wirklich sicher sein, daß die Zukunft das bringen wird? Ja, denn Jehova Gott hat es verheißen. Er wird dafür sorgen, daß es wahr wird, denn „es [ist] unmöglich ..., daß Gott lügt“ (Hebr. 6:18). Daher blicken wir den vor uns liegenden Ereignissen mit Zuversicht entgegen — gespannt und voller Vertrauen zu dem, der die Zukunft gestaltet.
[Fußnote]
[Bild auf Seite 569]
Im Gegensatz zu den Kleinmütigen gaben Josua und Kaleb einen guten Bericht, voller Zuversicht, daß Jehova ihnen das Verheißene Land geben würde.