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Auf dem Weg der Mahnungen Jehovas wandelnDer Wachtturm 1971 | 15. Februar
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Flüsse, kamen gefährlich nahe an den Rand schwindelnder Abgründe und erlebten schlaflose Nächte in der dünnen Luft des Hochlandes der Anden. Wir können gut verstehen, was der Apostel Paulus gemäß 2. Korinther 11:26, 27 über seine Erfahrungen schrieb.
An eine schlaflose Nacht kann ich mich noch gut erinnern. Wir besuchten Urcos, kurz vor Cuzco. Wir hatten keine Fahrmöglichkeit mehr. Als wir uns nach einer Unterkunft erkundigten, zeigte man uns eine einstöckige Lehmziegelhütte mit dicken Mauern, „Colectivo“-Hotel genannt. Es standen vier Betten darin, eines an jeder Wand, und unter jedem Bett stand ein Nachttopf aus rotem Ton. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zwei Betten zu mieten. Etwa um 21 Uhr wurden die zwei anderen Betten von zwei Indianern belegt. Zwischen Louises Zähneklappern und dem Schnarchen der beiden Indianer konnte ich lange nicht einschlafen und wurde früh wieder wach. In der eisigen Kälte des frühen Morgens standen wir vor dem Wasserhahn an und warteten, bis wir die Zähne putzen und uns waschen konnten.
Die Freude und das befriedigende Gefühl, unseren christlichen Brüdern dienen und demütigen Menschen zu einer Erkenntnis des wunderbaren Vorhabens Gottes verhelfen zu dürfen, haben stets jede Unannehmlichkeit aufgewogen. Wahrscheinlich etwas vom Schönsten für uns war der Tag, an dem die Gesellschaft begann, ein eigenes Zweigbüro und Missionarheim in Lima zu bauen. Seit der Zeit kurz vor der Vollendung des Gebäudes im Mai 1961 diene ich nun in diesem Zweigbüro, und ich kann sagen, daß heute, fast zehn Jahre später, die Tätigkeit begeisternder ist als je. Es leben 13 000 000 Menschen in diesem Land, und immer mehr von ihnen nehmen Gottes gute Botschaft für alle Menschen begeistert auf. Wir beten inbrünstig darum, daß wir Jehova weiterhin dienen und seinen Schafen helfen können, bis er sein Vorhaben verwirklicht hat.
Wir hoffen, gemeinsam mit den treuen mit uns verbundenen Zeugen Jehovas in der ganzen Welt Gott allezeit bekennen zu können: „Auf dem Wege deiner Mahnungen habe ich frohlockt so wie über alle anderen wertvollen Dinge.“ — Ps. 119:14, NW.
„Alle Nationen ... werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. Denn groß bist du und Wunder tuend, du bist Gott, du allein. Lehre mich, Jehova, deinen Weg: ich werde wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens. Ich will die preisen, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich.“ — Ps. 86:9-12.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1971 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Wie sind die Worte in Hebräer 1:6 zu verstehen, wo gesagt wird, die Engel sollten Jesus anbeten? — F. C., USA.
Hebräer 1:6 lautet: „Wenn er aber seinen Erstgeborenen wieder in die bewohnte Erde einführt, sagt er: ,Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.‘“ Der Schreiber des Hebräerbriefes zitiert hier aus Psalm 97:7, wo wir unter anderem lesen: „Fallet vor ihm nieder, ihr Götter alle!“ Nach der Septuaginta, aus der der Schreiber offenbar zitierte, lautet dieser Text: „Betet ihn alle an, ihr seine Engel“ (C. Thomson).
Diese Texte bereiten offenbar Schwierigkeiten, weil sie den Worten Jesu widersprechen, der zu Satan, dem Teufel, unmißverständlich sagte: „Es steht geschrieben: ,Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘“ — Matth. 4:10.
Mit „anbeten“ wird in Hebräer 1:6 das griechische Wort proskynéo wiedergegeben. Dieses griechische Wort erscheint in der Septuaginta in Psalm 97:7 als Übersetzung des hebräischen Ausdrucks schacháh. Welchen Sinn haben dieses hebräische und dieses griechische Wort?
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