Kapitel 3
Eine paradiesische Wohnstätte in Aussicht
1—3. (a) Warum ist es unvernünftig, anzunehmen, Gott werde zulassen, daß die Menschen die Erde so lange mißbrauchen, bis darauf kein Leben mehr möglich ist? (b) Kann der Mensch durch die Beobachtung der Schöpfung und durch sein eigenes Nachdenken herausfinden, warum alles so ist und was Gott vorhat? (Hiob 28:12-14, 28). (c) Wohin können wir uns wenden, um ein Verständnis über Gott und seinen Vorsatz zu erlangen? (d) Ist es vernünftig, zu glauben, Gott habe uns die Bibel als eine Niederschrift seiner Gedanken und Wege gegeben?
IMMER häufiger hört man weltweit die Klage, der Mensch mache die Erde zu einem Müllplaneten. Wird das wirklich geschehen?
2 Trotz all des Schadens, den der Mensch durch seine Habgier und Gewalttätigkeit angerichtet hat, ist unser Planet immer noch voller Schönheiten. Denken wir nur an die grünen Auen, die schneebedeckten Berge, die tosenden Wasserfälle, die palmengesäumten Strände und an die große Vielfalt pflanzlichen und tierischen Lebens. Sollten wir annehmen, der Schöpfer all dieser Dinge werde es zulassen, daß die Menschen die Reichtümer der Erde verwirtschaften und mißbrauchen, bis auf unserem wunderbaren Planeten kein Leben mehr möglich ist? Der gesunde Menschenverstand sagt dazu nein. Was hat denn Gott mit der Erde vor? Die materielle, sichtbare Schöpfung mag uns einiges über den Schöpfer der Erde verraten, aber sie kann uns nicht alles, was wir wissen müssen, offenbaren. Sie kann uns nicht sagen, was Gott für die Zukunft vorgesehen hat. Was oder wer kann uns das verraten?
3 Um das zu erfahren, benötigen wir eine Offenbarung des Schöpfers selbst. Damit wir Menschen hinsichtlich seines Vorsatzes nicht im unklaren sein müssen, hat uns der allmächtige Gott, Jehova, in schriftlicher Form eine Offenbarung von sich selbst gegeben. Wir finden sie in der Bibel. Es stimmt zwar, daß dieses Buch von Menschen geschrieben wurde. Aber die Schreiber gaben zu, daß ihre Schriften nicht das Produkt ihrer eigenen Weisheit waren. Einer der Bibelschreiber, König David, erklärte: „Der Geist Jehovas war es, der durch mich redete, und sein Wort war auf meiner Zunge“ (2. Samuel 23:2). Bestimmt war es für den Schöpfer des menschlichen Gehirns nichts Schweres, die Denkvorgänge gewisser Menschen so zu beeinflussen, daß sie seine Gedanken niederschreiben konnten. Da die Bibel das einzige Buch des Altertums ist, das den Anspruch erhebt, vom Schöpfer der Erde, von Jehova Gott, inspiriert worden zu sein, gibt es keine andere Quelle, aus der wir erfahren könnten, was Gott mit der Erde und dem Menschen vorhat (2. Timotheus 3:16, 17).
JESUS VERHEISST EIN PARADIES
4. Welcher besondere Mann wies auf eine großartige Zukunft für die Menschheit hin, und wieso sollten wir seinen Worten Glauben schenken?
4 Vor über neunzehnhundert Jahren sagte ein inspirierter Mann zu einem Verbrecher etwas, was auf eine großartige Zukunft hindeutete. Dieser inspirierte Mann war Jesus, der allgemein als Prophet und als einer der größten Lehrer, die je lebten, anerkannt wird. In der Bibel wird er als der verheißene Messias oder Christus bezeichnet, als der Sohn Gottes, der schon als Geistperson existierte, bevor er als Mensch geboren wurde (Matthäus 16:13-16; Lukas 1:30-33; Philipper 2:5-7). Zu dem erwähnten Übeltäter sagte Jesus Christus: „Du wirst mit mir im Paradiese sein“ (Lukas 23:43).
5, 6. (a) Wie kommt es, daß Jesu Worte aus Lukas 23:43 unterschiedlich verstanden werden? (b) Was hilft uns, den Sinn der Worte Jesu an den Übeltäter richtig zu verstehen?
5 Diese Verheißung Jesu Christi ist von Bibellesern unterschiedlich aufgefaßt worden. In vielen Bibelübersetzungen werden Jesu Worte wie folgt wiedergegeben: „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Luther). Aufgrund der Zeichensetzung könnte man denken, der Übeltäter sollte noch am gleichen Tag mit Jesus im Paradies sein. Hier ist jedoch zu beachten, daß im ursprünglichen griechischen Text so gut wie keine Satzzeichen standen. Somit muß der Übersetzer entscheiden, wohin die Satzzeichen gehören. Daher können die Worte auch wie folgt interpunktiert werden: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“ Dadurch wird der Gedanke vermittelt, daß der Übeltäter irgendwann in der Zukunft mit Jesus im Paradies sein wird.
6 Dieses Verständnis der Worte Jesu ist mit dem übrigen Teil der Bibel in Übereinstimmung. An dem Tag, an dem Jesus starb, kam er weder in den Himmel noch an irgendeinen Zwischenort. Er war drei Tage lang (oder Teile davon) tot im Hadesa, im Grab (Matthäus 27:62-66; Apostelgeschichte 2:24, 27).
7. (a) Wie verstand man damals, als Jesus dem Übeltäter diese Verheißung gab, das Wort „Paradies“? (b) Wie können wir beweisen, daß der Mann, mit dem Jesus sprach, keine Vorstellung von einem himmlischen Paradies hatte?
7 Außerdem wird der Übeltäter die Bezugnahme Jesu auf das „Paradies“ so verstanden haben, wie das Wort damals allgemein verstanden wurde. Zu jener Zeit stellte man sich unter dem Paradies einen Garten oder Park vor. Der Mann war kein Jünger Jesu und hatte daher keine Vorstellung von einem himmlischen Paradies. Die Bibelbücher, die damals zur Verfügung standen, stellten Gläubigen nicht die Gelegenheit in Aussicht, bei Gott im geistigen Bereich zu leben. Erst mit dem Kommen Jesu Christi wurde die Aufmerksamkeit auf die Hoffnung gelenkt, im unsichtbaren Himmel Leben zu erlangen (2. Timotheus 1:10). Obwohl Jesu Jünger ihn über das „Königreich der Himmel“ sprechen hörten, verstanden noch nicht einmal sie völlig, was dies bedeutete (Matthäus 13:24, 31, 33). Später fragten sie den auferstandenen Jesus Christus: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?“ (Apostelgeschichte 1:6; vergleiche damit die früheren Worte der Apostel in Johannes 16:17, 18). Somit dachten sie immer noch in irdischen Begriffen; sie erwarteten, daß Jesus sein Königreich in Jerusalem aufrichten würde. Da nicht einmal Jesu eigene Jünger damals himmlische Dinge völlig verstanden, wie hätte sich dann der Übeltäter vorstellen können, daß Jesus von etwas anderem sprach als von einem irdischen Paradies?
8. Wieso war die Verheißung, die Jesus dem Übeltäter gab, in Übereinstimmung mit den Hebräischen Schriften, mit denen die Juden im allgemeinen vertraut waren?
8 Die Verheißung, die Jesus dem Übeltäter gab, ist in Übereinstimmung mit anderen Erklärungen in der Bibel, aus denen hervorgeht, daß die Erde zu einem bestimmten Zweck erschaffen wurde. Gott erschuf ‘sie nicht einfach umsonst, sondern bildete sie, damit sie auch bewohnt werde’ (Jesaja 45:18; Psalm 104:5). Es wäre unvernünftig, anzunehmen, daß Gott die Erde, nachdem er sie jahrhundertelang mit soviel Sorgfalt für den Menschen vorbereitet hat, zerstören oder verwüstet zurücklassen würde, bloß weil einige Menschen keine Wertschätzung dafür haben. Tatsächlich kann die Erde eine herrliche Wohnstätte für den Menschen sein.
EINE PARADIESISCHE „NEUE ERDE“ VORAUSGESAGT
9—11. (a) Hatten die Juden irgendwelche Erfahrungen mit einem irdischen Paradies gemacht? Wann? (b) Mit welchen Worten beschrieb Moses das Land Palästina als eine herrliche Gegend?
9 Es ist beachtenswert, daß die Vorstellung von einem irdischen Paradies den Landsleuten Jesu, den Israeliten, schon lange bekannt war. Als sie in das Verheißene Land einzogen, erschien es ihnen wie ein Paradies. Jehova beschrieb es durch Moses als weit schöner und ertragreicher als das fruchtbare Niltal, in dem sie vorher gelebt hatten. Er sagte:
10 „Denn das Land, in das du ziehst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem ihr gekommen seid, wo du deinen Samen zu säen pflegtest und mit deinem Fuß bewässern mußtest wie einen Gemüsegarten. Sondern das Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land von Bergen und Talebenen. Vom Regen der Himmel trinkt es Wasser, ein Land, für das Jehova dein Gott, sorgt. Die Augen Jehovas, deines Gottes, sind beständig auf ihm, vom Anfang des Jahres bis zum Ausgang des Jahres“ (5. Mose 11:10-12).
11 Vorher hatte Moses das Land folgendermaßen beschrieben:
„Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wildbachtälern mit Wasser, Quellen und Wassertiefen, die in der Talebene und in der Berggegend entspringen, ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigen und Granatäpfeln, ein Land von ölreichen Oliven und Honig, ein Land, in dem du nicht in Kargheit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird, ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer gewinnen wirst“ (5. Mose 8:7-9).
12. Wie schuf Gott im Land Juda „neue Himmel“ und eine „neue Erde“, als die Nation Israel aus dem Exil zurückkehrte?
12 Gott prophezeite lange im voraus durch seinen Propheten Jesaja, daß die Nation Israel wegen ihres Ungehorsams von Feinden ins Exil gebracht würde. Ihr einst paradiesisches Land sollte verwüstet werden. Doch trotz dieser Prophezeiung ließ Gott die Nation nicht ohne Hoffnung, denn er sagte: „Ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; ... ich schaffe Jerusalem als Ursache zur Freudigkeit und ihr Volk als Ursache zum Frohlocken“ (Jesaja 65:17, 18). Mit diesen Worten sagte Gott voraus, daß die Nation Israel in das Land Juda zurückkehren und Jerusalem wieder als Hauptstadt haben würde. Mit den „neuen Himmeln“ waren keine neuen unsichtbaren Himmel gemeint, sondern eine Statthalterschaft des Landes Juda in den Händen Serubbabels vom Stamme Juda, eine Herrschaft über das Land. Mit der „neuen Erde“ war das reumütige, gereinigte, gezüchtigte Volk gemeint, das in sein verwüstetes Land zurückgebracht werden sollte, um es dann wieder zu bebauen und zu verschönern. Es sollte dort die Anbetung Jehovas Gottes wiederherstellen und den Tempel in Jerusalem wieder aufbauen (Esra 3:1, 2, 10).
13. Was zeigt, daß Gott den heimgekehrten Israeliten bei ihren Bemühungen half, ihr verwüstetes Land wieder in ein Paradies zu verwandeln?
13 Die Bemühungen der Israeliten, das Land Juda zu verschönern und wieder in seinen ehemaligen, paradiesischen Zustand zu bringen, wurden von Gott persönlich unterstützt, wie dies aus Jesajas Prophezeiung über ihre Rückkehr hervorgeht. Gott hatte verheißen: „Die Wildnis und die wasserlose Gegend werden frohlocken, und die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran“ (Jesaja 35:1, 2). Ähnlich drückte sich der Psalmist aus. Er sagte, wenn die Nation Gott gehorsam sei, werde „Jehova seinerseits geben, was gut ist, und unser eigenes Land wird seinen Ertrag geben“ (Psalm 85:12).
EINE HERRLICHE „NEUE ERDE“ IN AUSSICHT
14. Welche Zusicherung haben wir dafür, daß die Prophezeiungen über die „neue Erde“ für uns heute eine noch größere Bedeutung haben?
14 Betrifft die Prophezeiung hinsichtlich einer „neuen Erde“ uns heute irgendwie? Ja, sie gibt uns eine Vorstellung von dem, was Gott für die ganze Erde tun wird. Jahrhunderte nachdem Jesaja prophezeit hatte, schrieb der Apostel Petrus an Christen, die über die ganze damals bekannte Erde verstreut waren: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13). Die vorausgesagte Gesellschaft der „neuen Erde“ wird daher ein Gebiet bewohnen, das weit größer ist als das des Landes Juda.
15. Was erfahren wir aus der Vision des Apostels Johannes über das künftige irdische Paradies?
15 Außerdem geht aus der Vision des Apostels Johannes, die in der Offenbarung aufgezeichnet ist, eindeutig hervor, daß — in der endgültigen Erfüllung der erwähnten Prophezeiung — die Gesellschaft der „neuen Erde“ den gesamten Erdball bewohnen wird. Der Apostel Johannes schrieb: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... ,Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein‘ “ (Offenbarung 21:1-3). Der Ausdruck „neue Himmel“ bezieht sich auf Gottes Herrschaft vom Himmel aus, wo sich auch sein Thron befindet (Matthäus 5:34). Zur bestimmten Zeit wird die Menschheit ausschließlich die wahre Anbetung Gottes praktizieren, und Gott wird ihr seine Gunst schenken, ihr helfen und sie beschützen. Die „neuen Himmel“ werden die Menschen, die auf der verschönerten Erde leben werden, segnen (Psalm 115:16).
16, 17. (a) Wie geht aus dem ersten Buch Mose hervor, daß Gott für die Menschen ursprünglich ewiges Leben in einem Paradies vorgesehen hatte? (b) Wie zeigt die Prophezeiung Gottes aus 1. Mose 3:15, daß Gott seinen Vorsatz nicht aufgab, als Adam sündigte?
16 Daß Gott der Erde wirklich diese schöne Bestimmung gegeben hat, geht auch aus seiner Handlungsweise mit dem Menschengeschlecht hervor. Gemäß der Bibel wurde dem ersten Menschen, Adam, gesagt, er werde nur dann sterben, wenn er ungehorsam sei. Wäre Adam gehorsam geblieben, so wäre er also nie gestorben (1. Mose 2:17; 3:19). Er hätte weiter gelebt, und der paradiesische Garten, den Gott geschaffen hatte, wäre die Wohnstätte des vollkommenen Menschen geblieben. Die Nachkommen Adams hätten dann unter Gottes Leitung das Paradies allmählich auf das umliegende Land ausgedehnt.
17 Nachdem Adam gesündigt hatte, gab Gott den Nachkommen Adams zu verstehen, daß er seinen Vorsatz hinsichtlich der Erde nicht aufgegeben hatte. Er verhieß, einen „Samen“ hervorzubringen, einen Nachkommen, der die Menschheit befreien würde (1. Mose 3:15). Mit diesem Vorsatz bezüglich des Menschengeschlechts im Sinn gab Gott Adam die Gelegenheit, Kinder zu haben. Diese konnten aufgrund der Verheißung mit einer Hoffnung leben.
18. (a) Welche spätere Offenbarung ließ erkennen, daß die Verheißung des „Samens“ für die Menschheit hier auf der Erde von Bedeutung ist? (b) Wer ist mit dem „Samen“ gemeint, und welche Autorität sollte er haben?
18 Später wurde diese Hoffnung auf ein künftiges Paradies gefestigt, als Abraham geoffenbart wurde, daß der „Same“ durch seine Geschlechtslinie kommen werde und daß sich durch ihn ‘alle Nationen der Erde segnen’ würden (1. Mose 22:18). Etwa achthundert Jahre später sagte Gott zu König David, daß seine Nachkommen für immer auf dem Thron sitzen würden (2. Samuel 7:12, 13, 16). Alles deutete auf einen Sohn aus Davids Linie hin, der allen vorherigen Königen dieser Abstammungslinie überlegen wäre. Das sollte der Messias (was „Gesalbter“ bedeutet) sein; er sollte den Thron Davids für immer innehaben (Psalm 45:6, 7; Galater 3:16). Der Apostel Paulus wandte diese Prophezeiung auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, an, der hier auf der Erde in der Linie Davids geboren wurde. Paulus schrieb über ihn: „Gott ist dein Thron für immer“ (Hebräer 1:8, 9). Das heißt, Gott ist für alle Zeit die Grundlage und Stütze des Thrones Christi.
19. Wie wird in den Psalmen bestätigt, daß das Paradies, das durch Christus, den „Samen“, herbeigeführt werden wird, für immer bleiben wird?
19 In den Psalmen, die im Laufe mehrerer Jahrhunderte geschrieben wurden, wird wiederholt auf Gottes gerechte Herrschaft über die Erde hingewiesen, die „für unabsehbare Zeit“ währen wird, „auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Psalm 9:7, 8; 10:16, 17; 29:10; 145:21). All diese Prophezeiungen erfüllen sich durch die Herrschaft Jesu Christi, den Gott von den Toten auferweckte und den er nach sich in die höchste Stellung erhob (Epheser 1:20-22). Daß Menschen für immer in einer paradiesischen Wohnstätte leben sollten, wird in Psalm 37:29 wie folgt zum Ausdruck gebracht: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“
VOR DER WIEDERHERSTELLUNG DES PARADIESES EINE GEREINIGTE ERDE
20. Welches Beispiel haben wir als Zusicherung dafür, daß Gott alle Elemente, die den Frieden stören, von der Erde beseitigen wird?
20 Doch jetzt erhebt sich die Frage: Wie wird Gott sicherstellen, daß auf der Erde ein dauerhafter Friede herrscht, so daß die Freude am Leben durch nichts getrübt wird? Genau wie ein Mensch sein Haus säubern würde, indem er zunächst schlechte Mieter hinauswerfen würde, so hat Gott vor, die Erde von schlechten Elementen zu säubern, um die Grundlage für einen dauerhaften Frieden auf einer erneuerten Erde zu schaffen. Das gleiche tat er für die Nation Israel, als er die verderbten kanaanitischen Nationen, die das Land besessen hatten, austrieb, damit sein Volk in Frieden darin wohnen konnte (3. Mose 18:24-27).
21. Weshalb ist es zur Zeit unmöglich, daß völlig gerechte Verhältnisse herrschen, obwohl sich doch viele Menschen danach sehnen?
21 Heute sehnen sich viele Menschen nach Frieden und Gerechtigkeit. Aber das gegenwärtige System der Dinge — das von mächtigen religiösen, politischen und kommerziellen Elementen beherrscht wird — hält die Menschen mit eisernem Griff fest. Es ist heute nicht leicht, das Rechte zu tun. Und die gute Botschaft von Gottes Vorsatz hinsichtlich der Erde ist dem Widerstand der Geistlichen der vorherrschenden Religionssysteme sowie dem Widerstand des um sich greifenden Atheismus und der Nachrichtenmedien und Propagandakanäle ausgesetzt. Die Bibel sagt: „Die Nationen wandeln in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes, während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind“ (Epheser 4:17, 18; vergleiche Johannes 3:19).
22. Was verheißt Gott für alle diejenigen zu tun, die das Rechte tun möchten?
22 Dieses System der Dinge hat die Erde gewissermaßen mit einem verblendenden Schleier bedeckt. Aber Gott hat verheißen, diesen Schleier wegzureißen. Prophetisch sagte er, er werde „den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist“ (Jesaja 25:7, Elberfelder Bibel).
23. (a) Warum muß ein Krieg geführt werden, wenn die Erde gesäubert werden soll? (b) Wer braucht diesen Krieg nicht zu fürchten, und warum nicht?
23 Jesus Christus, der himmlische König, wird das gegenwärtige System der Dinge im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, vernichten (Offenbarung 16:14). Personen, die sich bemühen, das Rechte zu tun, brauchen diesen Krieg nicht zu fürchten, denn in dem Krieg werden nur diejenigen umkommen, die ihren Mitmenschen Schaden zufügen und die Gott nicht dienen möchten. Da diese Bösen aus Selbstsucht und Habgier „die Erde verderben“, müssen sie selbst ‘verdorben’ werden (Offenbarung 11:18; 2. Petrus 2:9).
24. Warum gibt es keine andere Möglichkeit, Frieden und Glück herbeizuführen, als die habgierigen Menschen zu beseitigen, die ihren Mitmenschen ständig Schaden zufügen?
24 Gott hat also verheißen, das System der Dinge, das die Menschen bedrückt, zu beseitigen. Außerdem hat er vor, die Erde von all denen zu säubern, die ihre Mitmenschen ständig irreführen, betrügen und bedrücken (Psalm 72:4; 103:6). Solange in Gottes irdischem „Haus“ solche „Mieter“ leben, werden diejenigen, die den aufrichtigen Wunsch haben, in Frieden und Glück zu leben, nie zu ihrem Recht kommen. Es gibt keine andere Lösung. Der Preis für ein Paradies ist die Beseitigung dieser habgierigen Menschen. Hier gilt die Regel: „Der Böse ist ein Lösegeld für den Gerechten.“ Ein anderer Spruch lautet: „Der Gerechte wird sogar der Bedrängnis entrissen, und der Böse kommt statt seiner hinein.“ Das heißt, der Böse empfängt die Vergeltung dafür, daß er Bedrängnis verursacht hat; dadurch wird der Gerechte aus der Bedrängnis befreit (Sprüche 21:18; 11:8).
25, 26. (a) Womit vergleicht die Bibel die Säuberung der Erde? (b) Welche Frage erhebt sich in Verbindung mit der Beständigkeit der gereinigten Erde?
25 Durch die Vernichtung des gegenwärtigen Weltsystems, in dem falsche Religion, Politik, Handel und Materialismus eine beherrschende Rolle spielen, werden Ungerechtigkeit und Bedrückung beseitigt werden. In der Bibel wird das Mittel, das Gott dazu gebraucht, mit einem heftigen Windsturm verglichen: „Siehe! Der Windsturm Jehovas, Grimm selbst, wird gewißlich ausgehen, ja ein Wirbelsturm. Auf das Haupt der Bösen wird er niederwirbeln. Der Zorn Jehovas wird sich nicht wenden, bis er ausgeführt und bis er verwirklicht haben wird die Gedanken seines Herzens. Im Schlußteil der Tage werdet ihr mit Verständnis darauf achten“ (Jeremia 23:19, 20).
26 Gottes Herrschaft wird dann auf der Erde unumstritten sein. Aber wird sie zu bleibendem Glück führen, ohne daß die Menschen später wieder ungehorsam werden und das Paradies verderben? Der Grund dafür, weshalb Gottes Herrschaft der Menschenherrschaft weit überlegen ist, wird als nächstes Gegenstand unserer Betrachtung sein.
[Fußnote]
a Eine ausführliche Abhandlung über das Wort Hades sowie über das entsprechende hebräische Wort Scheol ist in dem Buch Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei? zu finden, das von der Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., 117 Adams Street, Brooklyn, New York 11201, USA herausgegeben wurde.
[Bild auf Seite 27]
Griechischer Text von Lukas 23:42, 43 aus dem Codex Vaticanus Nr. 1209 mit buchstäblicher Zeilen-für-Zeilen-Wiedergabe auf der rechten Seite
getan und er sagte Jesus
gedenke meiner wann immer
du kämest in das Königreich
deines und er sagte zu
ihm amen dir ich sage heute,
mit mir du wirst sein
in dem Paradies und
[Bild auf Seite 33]
Gläubige Menschen blickten nach einer himmlischen Regierung Gottes aus, die über die Erde herrschen würde.
[Bild auf Seite 34]
Gott wird von der Erde alle beseitigen, die Schaden anrichten.
[Bild auf Seite 35]
Auf einer gereinigten Erde wird bleibendes Glück herrschen